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Abraham, Charlotte

Geboren: 29.04.1866 in Würzburg
Gestorben: 23.10.1942 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Fachlehrerin für Sprachen
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Charlotte und ihre Schwester Helene wurden am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, dort starb Charlotte am 23. Oktober 1942 im Alter von 76 Jahren, ihre Schwester am 30. Oktober 1942. Als Todesursache wurde bei beiden in der Todesfallanzeige "Marasmus" (Auszehrung) und "Altersschwäche" angegeben. Die hier angegebenen Todesdaten entsprechen den handschriftlichen Einträgen in den Todesfallanzeigen. In den Erklärungen der Website www.holocaust.cz, auf der die Todesfallanzeigen veröffentlicht sind, werden andere Daten angegeben, für Charlotte der 13. Oktober 1942 und für Helene der 20. Oktober 1942. Auf der Transportliste vom 24. September 1942 (Statistik des Holocaust) ist für Helene handschriftlich der 30. Oktober 1942 eingetragen, für Charlotte der 13. Oktober 1942.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Charlotte Abraham war die älteste Tochter des Kaufmannes, Metallwarenhändlers und Weinkommissionärs Albert Abraham und dessen Frau Mathilde, geb. Frank. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern Helene und Gustav in Würzburg auf. Beide Mädchen wurden Lehrerinnen, Charlotte Fachlehrerin für Sprachen, Helene für Hauswirtschaft, Handarbeit und Zeichnen. Die Schwestern lebten zusammen und unterrichteten beide an der jüdischen Volksschule in Würzburg. Charlotte Abraham war dort viele Jahre lang angestellt, bis sie etwa 1930 in den Ruhestand ging.

Für Charlotte und Helene Abraham wurde in der Friedenstraße 36 in Würzburg ein Stolperstein verlegt.

Charlotte wurde im September 1942 zusammen mit ihrer Schwester Helene nach Theresienstadt deportiert. Beide starben wenige Wochen später, zu den genauen Todestagen im Oktober 1942 gibt es verschiedene Angaben in den Quellen.



Quellen:
  • http://www.stolpersteine-wuerzburg.de/wer_opfer.php
  • www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/87119-abraham-charlotte-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt
  • http://www.statistik-des-holocaust.de/II26-1.jpg
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rockenmaier 1993

Abraham, Helene

Geboren: 31.05.1867 in Würzburg
Gestorben: 30.10.1942 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Fachlehrerin für Handarbeit und Zeichnen
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Helene und ihre Schwester Charlotte wurden am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb Helene am 30. Oktober 1942 im Alter von 75 Jahren, ihre Schwester am 23. Oktober 1942. Die hier angegebenen Daten stimmen mit den Einträgen auf den über http://www.holocaust.cz veröffentlichten Todesfallanzeigen überein, nicht mit den Angaben in der beigegebenen Erklärung. Auf der Transportliste vom 24. September 1942 (Statistik des Holocaust) ist für Helene handschriftlich der 30. Oktober 1942 eingetragen, für Charlotte der 13. Oktober 1942.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Helene Abraham war die mittlere Tochter des Kaufmannes, Metallwarenhändlers und Weinkommissionärs Albert Abraham und dessen Frau Mathilde, geb. Frank. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern Charlotte und Gustav in Würzburg auf. Beide Mädchen wurden Lehrerinnen, Charlotte Fachlehrerin für Sprachen, Helene für Hauswirtschaft, Handarbeit und Zeichnen. Die Schwestern lebten zusammen und unterrichteten beide an der jüdischen Volksschule in Würzburg, wo Helene Fachlehrerin für Handarbeiten und Zeichnen war. Zudem gab sie seit 1886 Kurse in Hauswirtschaft für Mädchen aus den jüdischen Landgemeinden. Helene ging wie ihre Schwester etwa 1930 in den Ruhestand.

Für Charlotte und Helene Abraham wurde in der Friedenstraße 36 in Würzburg ein Stolperstein verlegt.

Helene wurde im September 1942 zusammen mit ihrer Schwester Charlotte nach Theresienstadt deportiert. Beide starben wenige Wochen später, zu den genauen Todestagen im Oktober 1942 gibt es verschiedene Angaben in den Quellen.



Quellen:
  • http://www.stolpersteine-wuerzburg.de/wer_opfer.php
  • http://www.statistik-des-holocaust.de/II26-1.jpg
  • http://www.holocaust.cz
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rockenmaier 1993

Adam, Mich.

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Heidingsfeld
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Lehrer Mich. Adam von Heidingsfeld trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Adler, Abraham

Geboren: 11.06.1850 in Schwebheim
Gestorben: 23.04.1922 in Leipzig
Konfession: israelitisch
Titel: Prof. Dr.; Geheimer Hofrat
Beruf: Handelslehrer, Direktor
Berufstätig an folgender Schule: Gewerbeschule Aschaffenburg; Öffentliche Handelslehranstalt Leipzig
Wohnort: Aschaffenburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Adler wurde am 11. Juni 1850 (lt. amtlichem Register am 10. Juni 1850) in Schwebheim geboren. Seine Eltern waren der Landesproduktenhändler Simson Adler und seine Frau Hanna, geb. Oppenheimer. Abraham Adler besuchte die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, studierte anschließend an der Königlichen Polytechnischen Schule (heute TU) München. Laut Ottensoser/Roberg schloss ein Abraham Adler aus Dittlofsroda im Jahr 1867 die ILBA ab (selbe Person?).

Am 20. November 1868 wurde ein Abraham Adler aus Egenhausen (Mitteldachstetten) in Mittelfranken Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). (Heute liegt Egenhausen, Ortsteil des Marktes Obernzenn, im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, das 7 km entfernte Mitteldachstetten im Landkreis Ansbach.) (Fraglich, ob es sich um dieselbe Person handelt.)

1870 legte Adler sein Examen als Handelslehrer ab. Von 1870 bis 1873 war Adler Lehramtsverweser und Handelslehrer an der Gewerbeschule Aschaffenburg. 1864 war durch "Allerhöchste Verordnung vom 14. Mai ds. Js. die bisherigen Landwirtschafts- und Gewerbeschulen außer Wirksamkeit gesetzt und an ihrer Stelle die eigentliche Gewerbeschule gegründet" worden. 1868 wurde eine Handelsabteilung eröffnet. Die Schule besteht heute (2018) nicht mehr, sie wurde ein Gymnasium. Lt. Irmgard Bock hat die Schule kein Schularchiv, auch die Stadt Aschaffenburg verfüge nicht über entsprechende Schulakten.

1873 zog Abraham Adler nach Leipzig, arbeitete dort an der Öffentlichen Handelslehranstalt und promovierte im Herbst desselben Jahres an der Universität Leipzig. Die Dissertation "Ricardo und Carey in ihren Ansichten über die Grundrente" mit 36 Seiten erschien 1873 im J.M. Gerhardt´s Verlag. Kurz darauf wurde er Vizedirektor der Handelslehranstalt.

Am 22. März 1883 heiratete Adler in Frankfurt am Main Henriette Adler. Sie war eine Tochter des Privatiers Süß Adler und seiner Ehefrau Rosina Adler, geb. Barth. Henriette war am 24. Oktober 1853 in Aschaffenburg geboren worden und lebte inzwischen in Frankfurt. Das Paar bekam drei Kinder: Siegfried, Johanna (1884-1942) und Emilie (1887-1966). Am 8. September 1901 starb Henriette.

Adler setzte sich nach Kräften für die akademische Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses ein. Er gilt als einer der Initiatoren der 1898 in Leipzig gegründeten Handelshochschule, erstellte das Lehrprogramm für die ersten Studiengänge und wirkte nebenamtlich als stellvertretender Studiendirektor der Hochschule und als Inspektor für alle Handelsschulen in Sachsen. 1899 erhielt Adler den Titel eines Professors. 1912 übernahm er das Amt des Studiendirektors.

Bereits vor Kriegsbeginn war Adler antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, denen zunächst die Studenten der Hochschule noch mit Solidaritätsbekundungen entgegentraten. Ein Eklat bei der Bestattung Adlers zeigt jedoch, wie sehr sich die Stimmung bereits Anfang der 1920er Jahre verschlechtert hatte: Die völkisch gesinnten Verbindungen der Handelshochschule verweigerten ihrem Direktor die letzten Ehrungen. Die Zeitschrift des "Central-Vereins" CV-Zeitung berichtete am 11. Mai 1922: "Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Rektor der Leipziger Handelshochschule Geheimrat Professor Dr. Abraham Adler ereignete sich ein Zwischenfall, der auf unsere heutigen akademischen Verhältnisse ein bezeichnendes Licht wirft. Die Verbindungen an der Handelshochschule, die natürlich stramm völkisch orientiert sind, verweigerten demonstrativ dem Entschlafenen die letzte studentische Ehrung und unterließen es, ihre Chargierten nach akademischer Sitte zu der Feier in Wichs zu entsenden. Adler war eben Jude! Man mag über den Wert derartiger Äußerlichkeiten denken, wie man will; der Geist, der aus solcher Denkweise spricht, verdient Beachtung. Wir bezweifeln, dass jemals in Deutschland akademische Verbindungen von der Beerdigung des Rektors ihrer eigenen Anstalt ferngeblieben sind. Die jungen Herren haben es bei seinen Lebzeiten keineswegs unter ihrer Würde gehalten, sich von ihrem jüdischen Professor, der eine anerkannte Autorität war, unterrichten und auch prüfen zu lassen; sie haben es nicht zurückgewiesen, wenn er ihnen für ihren Lebensweg Ratschläge und Empfehlungen gab."



Quellen:
  • ancestry.de
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Heiratsregister 9424, abgerufen über ancestry.de
  • Ohlhaut / Laudensack 1933
  • Ohlhaut 1913
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Adler 1873
  • Adler 1895
  • Interessengemeinschaft Geschichte der Handelshochschule Leipzig e.V.
  • alemannia judaica
  • Zeitschrift des "Central-Vereins" vom 11. Mai 1922, abgerufen über alemannia judaica
  • Ottensoser/Roberg 1982

Adler, Adolf

Geboren: 01.12.1896 in Roth/Mfr.
Beruf: Seminarist an ILBA
Berufstätig an folgender Schule: 1913-1916 Student an ILBA
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Adolf Adler wurde am 1. Dezember 1896 in Roth/Mittelfranken geboren. Seine Eltern waren der Hauptlehrer Meier Adler und seine Frau Betty, geb. Nordschild. Adolf studierte von 1913 bis 1916 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA).



Quellen:
  • Strätz 1989

Adler, Bernhard (1)

Geboren: 19.08.1900 in Laudenbach/Karlsruhe
Gestorben: Sep 69 in Chicago
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Rabbiner
Verfolgung: Aberkennung der Staatsbürgerschaft (bayerische) gem. §§ 1 u. 2 der 11. Verordnung zum Staatsbürgergesetz vom 25. November 1941. Emigration über Zakowi/Jugoslawien 13. September 1937 (mit Marie) oder 5. Mai 1937 (ohne sie), dann anscheinend nach London.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Adler ist ein Sohn des Laudenbacher Viehhändlers Isaak Adler und dessen Frau Jeanette, geb. Hamburger. Er studierte von 1917 bis 1920 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Bernhard Adler heiratete am 2. August 1932 in Fürth die Tochter des Fürther Arztes Dr. Josef Hollerbusch, Marie.

Im Jahr 1937 verließen Bernhard und Marie Fürth. Über ihren genauen Fluchtweg existieren unterschiedliche Daten. In den amerikanischen Einwanderungspapieren wird als letzter Wohnort Cakowec in Jugoslawien angegeben. Am 2. Mai 1937 wurde die Tochter Helen in London geboren. Jedenfalls verließ die Familie Europa 1939 von LeHavre in Frankreich aus. An Bord der SS Washington erreichten sie am 6. Januar 1939 New York. Am 15. Mai 1939 ließ Bernhard sich von der Einwanderungsbehörde in Mississippi registrieren, Marie am 27. Oktober. Zu dieser Zeit wohnte die Familie bereits in Columbus, Lowndes, Mississippi. 1940 arbeitete Bernhard Adler dort als Rabbiner, auch im Jahr 1939 hat er bereits in den USA gearbeitet.

Bernhard Adlers Wohnung in der Gabelsbergerstr. 4 in Fürth wurde nach seiner Emigration als "Judenhaus" genutzt, Grete Ballin notierte, dass 1941/42 21 Personen dort gemeldet waren.

Sein letzter Wohnort war Chicago, Cook, Illinois. Bernhard Adler starb im September 1969 in Chicago.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Strätz 1989
  • Gisela Naomi Blume: www.juedische-fuerther.de
  • ancestry.de

Adler, Bernhard (2)

Geboren: 07.11.1869 in Gnodstadt
Gestorben: 27.02.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schulgründer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Schweinfurt (?), Privathandelsschule Schweinfurt
Verfolgung: Bernhard Adler wurde am 9. September 1942 nach Nürnberg deportiert, von dort am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt. Dort starb er am 27. Februar 1943 im Alter von 73 Jahren.
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Adler stammte aus Gnodstadt bei Marktbreit in Unterfranken. Nach der Grundschule besuchte er zwei Jahre die Realschule in Kitzingen. Von 1882 bis 1886 war er Zögling der Präparandenschule in Burgpreppach, anschließend studierte er bis 1888 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. In Würzburg hörte er zugleich Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften.

Seine erste Lehrerstelle trat Adler in Schwäbisch Gmünd an.

1894 oder 1895 zog er nach Schweinfurt, wo er bis zur Deportation 1942 blieb. Er hospitierte am Katholischen Schullehrerseminar und an der Kaufmännischen Fortbildungsschule Schwäbisch Gmünd. 1896 legte er das 2. Staatsexamen ab. Besuchte Fortbildungen in Englisch und Französisch.

1897 schloss er die Ehe mit Elise (Else) Ledermann, geb. 15. Februar 1872 in Oberlauringen. Das Paar hatte zwei Söhne: Max (geb. 1898) und Willy (geb. 1904). 1904 gründete Bernhard Adler die Privathandelsschule Schweinfurt. 1920 erkrankte Adler, ein Jahr später wurde er pensioniert.

Bernhard Adler wurde zusammen mit seiner Frau Elise am 10. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Bernhard starb dort an 27. Februar 1943, Elise Adler am 24. Mai 1943. Ihre Söhne sind nach Palästina bzw. England emigriert.



Quellen:
  • Stadtarchiv Schweinfurt
  • Adler 1987
  • Stein 1914
  • www.statistik-des-holocaust.de
  • Flade 2015
  • Ottensoser / Roberg 1982

Adler, Betty

Geboren: 11.08.1904 in Hammelburg/Ufr.
Gestorben: 25.08.1948 in Würzburg
Beruf: Sprachlehrerin, Sekretärin
Berufstätig an folgender Schule: Sprachlehrerin bei IKG?
Verfolgung: Betty Adler wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Betty Adler lebte ab ca. 1938 in Würzburg und arbeitete als Büroangestellte und Sprachlehrerin. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert, überlebte und kehrte nach Würzburg zurück. Dort starb sie drei Jahre später am 25. August 1948 mit nur 44 Jahren.
In der Liste der Überlebenden aus den Archiven des "World Jewish Congress" in Ancestry.com wird sie als Überlebende von Auschwitz geführt.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • ancestry.de

Adler, Fanny

Geboren: 15.09.1920 in Fürth
Gestorben: in Izbica (?)
Beruf: Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Verfolgung: Fanny Adler wurde am 24. März 1942 zusammen mit ihren Eltern Karoline und Jakob ins Ghetto Izbica deportiert und ermordet.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Fanny Adler war die Tochter des Fürther Kantors und Kultusbeamten Jakob Adler und seiner Frau Karoline, geb. Koschland. Fanny arbeitete als Erzieherin im Israelitischen Waisenhaus Fürth. Sie wurde zusammen mit ihren Eltern deportiert und ermordet.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://statistik-des-holocaust.de

Adler, Herbert

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Schächter, Kantor
Wohnort: Demmelsdorf (heute Ortsteil der Stadt Schesslitz)
Regierungsbezirk: Oberfranken; Unterfranken (?)

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bewerbung als Religionslehrer, Schächter und Kantor 1933/34 in Demmelsdorf (evtl. wurde er nicht genommen?). Evtl. gleiche Person wie in Würzburg; von April 1934 bis November 1938 kam ein Lehrer Herbert Adler aus Ermershausen nach Maroldsweisach, er war Religionslehrer in Ermershausen, emigrierte Anfang November 1938 (selbe Person?).



Quellen:
  • CAHJP
  • alemannia judaica

Adler, Herbert (2)

Geboren: 26.08.1912 in Wiesenfeld/Ufr.
Gestorben: 04.12.2002 in San Mateo/Kalifornien
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Ermershausen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Herbert Adler war der Sohn des Kaufmanns Louis Adler und seiner Frau Babette, geb. Freudenthal. Er studierte von 1930 bis 1933 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Letzter Wohnort in Deutschland war Ermershausen. Dort trat er als Nachfolger von Hermann Mahlermann die Stelle des Religionslehrers an. Herbert Adler verließ Deutschland kurz vor den Novemberpogromen 1938. In Hamburg schiffte er sich auf die SS Washington ein und erreichte New York am 11. November 1938. Adler zog nach San Francisco und diente während des Krieges in der US Army. Letzter Wohnort war San Mateo in Kalifornien. Am 4. Dezember 2002 starb Herbert Adler. Er wurde auf dem Veteranenfriedhof Skylawn Memorial Park in San Mateo beigesetzt.

Selbe Person wie Herbert Adler in Demmelsdorf?



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989
  • ancestry.de

Adler, Leo

Geboren: 19.11.1903 in München
Beruf: Volksschullehrer
Verfolgung: Leo Adler wurde nach §3 des BBG wegen seiner jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ausbildung (?) an der Lehrerbildungsanstalt Cochstätt (Cochstedt?). Laut Ottensoser / Roberg absolvierte ein Leo Adler 1936 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Leider fehlen in der Absolventenliste Angaben zu Geburtsdaten und -orten.



Quellen:
  • Schäffer 2001
  • Ottenoser / Robert 1982
  • StAM

Adler, Leopold

Geboren: 1852 in Mittelstreu
Gestorben: 1937 in Berlin
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Real- und Handelsschule Marktbreit
Wohnort: Marktbreit
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Adler war Mitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Er wurde 1852 in Mittelstreu (der Ort liegt seit 1973 im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld) geboren. Seine Lehrerausbildung erhielt er als einer der ersten Studenten der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1868 abschloss. Von 1870 bis 1922 war er mehr als 50 Jahre Lehrer der Real- und Handelsschule Marktbreit, einer Stadt im heutigen Landkreis Kitzingen. Diese Schule war vor 1853 durch den israelitischen Religionslehrer Salomon Wohl als Privatschule gegründet worden. In einer Anzeige in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 17. Oktober 1853 werden die Unterrichtsfächer des "Erziehungs- und Handels-Lehr-Institut in Marktbreit" aufgezählt: "Die Lehrgegenstände sind: Religion, deutsche, französische, englische und hebräische Sprache, Kalligraphie, Orthographie, allgemeine und Handelsgeographie, Arithmetik, kaufmännische Korrespondenz, einfache und doppelte Buchführung, Geschichte, Wechsel-, Münz-, Maß- und Gewichtskunde, Musik und Zeichnen." 1863 besuchten zählte das Erziehungs- und Handelsinstitut 100 Internatsschüler "in vollständiger Verpflegung", davon die Hälfte Christen. Zu den Fächern waren inzwischen Griechisch, Latein, Buchführung, Italienisch, Physik und Naturgeschichte und Mathematik hinzugekommen. Die Schule erfreute sich großer Anerkennung, auch von Seiten der Königlichen Kreis-Regierung Unterfrankens. Sie wurde von der Stadt übernommen. In einer Anzeige von 1893 wurde die Schule "Städtische Real- und Handelsschule" genannt. 1902 nannte Adler sie in einer Anzeige "Älteste Privatschule mit Pensionat Bayerns". In diesem Jahr starb deren Gründer Salomon Wohl.

Adler blieb noch bis 1920 Lehrer in Marktbreit. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Leopold Adler aus Marktbreit zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereinsgeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.

Leopold Adler starb 1937. Die letzte Zeit vor seinem Tod verbrachte er in Berlin, wo sich seine Tochter um ihn kümmerte.

Im Oktober 1937 erschien im Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern ein kurzer Nachruf auf Adler, verfasst von einem "Freund". Das Kürzel "Br." lässt vermuten, dass es sich bei dem Verfasser um Simon Brückheimer handelt. Adlers Kollege Brückheimer war seit 1911 Gemeindelehrer der Marktbreiter jüdischen Volksschule, ebenfalls Mitglied des Jüdischen Lehrervereins und Geschichtsforscher. Über die Real- und Handelsschule, schreibt "Br." im Nachruf Adlers, es seien dort Schüler aus allen europäischen Ländern, "ja sogar aus Übersee" unterrichtet worden. Adler sei in Sprach- und Handelswissenschaften umfassend gebildet gewesen und habe zusammen mit seiner Frau ein Schülerpensionat für die jüdischen Schüler betrieben. Zeitweise sei Adler Mitglied der Verwaltung der "damals bedeutenden Kultusgemeinde" gewesen. "Seine Bescheidenheit und Güte, vor allem aber seine beispielhafte Gefälligkeit haben ihn an [sic!] allen Kreisen beliebt gemacht. Wo und wann es ihm möglich war, versuchte er, unter Einsatz seiner ihm eigenen Beredsamkeit und Überzeugungskraft, feindliche Parteien zu friedlichem Ausgleich zu bringen. Er hat frühzeitig die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der jüdischen Lehrer erkannt und gehörte deshalb zu den Gründungsmitgliedern des jüdischen [sic.] Lehrervereins für Bayern. Für dessen Hilfseinrichtungen hat er große Summen aufgebracht. Für diese Verdienste wurde ihm im Jahre 1930 die Ehrenmitgliedschaft verliehen."

Max Adler schreibt in den Vereinsmitteilungen des Jüdischen Lehrervereins für Bayern vom 15.9.1937: "Adler s.A. gehörte zu den Gründungsmitgliedern unseres Vereins und wurde 1930 zum Ehrenmitglied ernannt. […] Hier sei namens der Vereinsleitung aufrichtiger Dank für die Treue, die der Heimgegangene unserem Verein in langjähriger Zugehörigkeit erwiesen hat, zum Ausdruck gebracht."



Quellen:
  • MdJLVB 15.11.1930
  • BIGZ Nr. 18 vom 15.9.1937
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • BIGZ Nr. 20 vom 15.10.1937
  • Ophir / Wiesemann 1979
  • alemannia judaica

Adler, Max

Geboren: 24.03.1894 in Bad Brückenau/Ufr.
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Max Adler war von 10. November bis 13. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Er wurde am 20. November 1941 mit seiner Frau Else und dem Sohn Raphael nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Adler durchlief eine Ausbildung zum Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Burgpreppach und der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1913 mit Examen beendete. Von 1914 bis 1918 musste er Kriegsdienst leisten. Anschließend war er bis 1920 in Gochsheim und dann bis 1924 in Altenmuhr als Lehrer tätig. In Leipzig absolvierte er eine rabbinische Ausbildung. 1925 wurde er an die neu gegründete jüdische Volksschule der orthodoxen Gemeinde Ohel Jakob nach München berufen. Er war Mitglied im Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde und aktiv im Bayerischen Israelitischen Lehrerverein. In der Nr. 45 des Jüdischen Echo erschien am 6. November 1925 folgende Anzeige: "Die Geburt eines gesunden Jungen zeigen hocherfreut an Max Adler und Frau Else, geb. Blatt, München, Pfarrstr. 7".



Quellen:
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • StAM
  • Stadtarchiv München
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • DJE 1925

Adler, Meier

Titel: Hauptlehrer
Wohnort: Roth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Hauptlehrer a.D. aus Roth in Mittelfranken war mit Betty, geb. Nordschild, verheiratet. Am 1. Dezember 1896 kam in Roth ein Kind, Adolf, zur Welt. Von 1913 bis 1916 besuchte Adolf die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Ausgehend von den Geburtsjahren der Kinder des Rother Lehrers Moses Marx, kann man rekonstruieren, dass Meier Adler die Lehrerstelle in Roth zwischen 1890 und 1896 angetreten haben muss, möglicherweise 1894, dem Jahr in dem Moses Marx nach Gunzenhausen wechselte. Der Israelit vom 29. Juni 1911 meldet, dass ein Lehrer Adler aus Roth anlässlich des Todes von Luise Niederheimer, der Frau des langjährigen Rother Gemeindevorstehers Moritz Niederheimer in Straubing gesprochen hätte.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • aleannia judaica

Adler, Nathan

Geboren: 18.11.1879 in Burgpreppach
Gestorben: Feb 42 in Riga-Jungfernhof
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Gewerbliche Fortbildungsschule Ansbach, Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Nathan Adler gelang es, seine Kinder nach Palästina emigrieren zu lassen. Er selbst wurde mit seiner Frau Mirjam am 29. November 1941 nach Riga-Jungfernhof deportiert und dort getötet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Adler stammte aus Burgpreppach, wo er seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Präparandenschule begann. Seine Eltern waren der Kaufmann Emanuel Adler und seine Frau Karoline, geb. Rotstein. Nathan studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1898 abschloss.

Als Schulpraktikant in Burgpreppach wurde Nathan Adler am 7. Oktober 1898 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).

Adler war von 1901 bis 1904 als Lehrer für die Elementarfächer in der Vorschule der Israelitischen Realschule Fürth angestellt. Von 1904 bis 1924 war er Lehrer in Ansbach, davon zehn Jahre lang auch an der Gewerblichen Fortbildungsschule. Am 30. Oktober 1911 heiratete Adler in Hamburg die Tochter des Hamburger Lehrers Kallmann Rothschild und seiner Frau Mathilde, geb. Dinkelsbühler. Sara Mirjam Rothschild war geboren am 8. Februar 1888 in Hamburg.

Als Adler am 25. Juni 1915 zum Landsturm der Bayerischen Armee einrückte, hatten er und Mirjam bereits zwei Kinder. Vom 5. August bis 22. September war Adler im Lazarett. Am 8. Oktober desselben Jahres wurde Adler als "dienstunbrauchbar" aus der Armee entlassen.

Ab 1924 unterrichtete er an der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg. Er beging 1938 sein vierzigjähriges Amtsjubiläum in Nürnberg. "Der Israelit" vom 24. März 1938 schreibt dazu: "Herr Adler verkörpert den selbstbewussten, berufsstolzen, wissensreichen und gediegenen Lehrertyp in Bayern. […] Wenn er auch seinem Lehramt stets seine ganze ungeteilte Kraft widmete, und jeden einzelnen seiner Schülerschar förderte, so fand er doch noch Zeit und Muße, der jüdischen pädagogischen Welt Werke von gediegenem Wert zu schenken."

Nathan Adler war Schriftführer des Ansbacher Bezirkslehrervereins, Schriftleiter auf der ehemaligen amtlichen Fortbildungskonferenz und trat als Referent bei Tagungen des Jüdischen Lehrervereins auf. Am 27. Januar 1899 war der israelitische Religionslehrer Nathan Adler aus Alzenau in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) eingetreten. Mehrfach publizierte er in der pädagogischen Beilage der Zeitung "Der Israelit". Evtl. gab es mehrere Personen mit demselben Namen. Claudia Prestel nennt einen Nathan Adler, der als Lehrer an der Jüdischen Volksschule der Ohel Jakob Gemeinde in München angestellt war und vorher Lehrer in Ansbach gewesen sei. Bei der Recherche muss die Identität stets kontrolliert werden.

Laut Strätz war eines der Kinder Leo Adler, geb. am 17. März 1915 in Nürnberg, Seminarist der ILBA (Examen 1936).



Quellen:
  • CAHJP
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv Fürth
  • Strätz 1989
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • BayHStA Kriegstammrollen, 1914-1918; Band: 6197, Kriegsstammrolle Bd.8, abgerufen über ancestry.de
  • alemannia judaica (Ansbach)
  • Rijo
  • Prestel 1985
  • alemannia judaica

Adler, Raphael

Geboren: 08.08.1892 in Brückenau
Gestorben: 24.11.1924
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Zeitlofs, Brückenaus
Wohnort: Brückenau
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Raphael (auch: Rafael) Adler stammte aus der Kreisstadt Brückenau und studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1911 abschloss. Seine Eltern waren der Handelsmann Wolf Adler und dessen Frau Rosa, geb. Strauß aus Brückenau. Am 20. September 1912 trat der israelitische Religionslehrer Raphael Adler aus Zeitlofs (Brückenau) in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein.

Die Gemeinde Zeitlofs gehörte zum Landkreis Brückenau. 1910 hatte sie 601 Einwohner, 42 davon waren Juden, das Städtchen Brückenau mit 2098 Einwohnern hatte eine 124 Seelen starke jüdische Gemeinde. Sowohl Zeitlofs als auch Brückenau hatten vor 1924 noch keine jüdische Volksschule, jedoch unterhielten die jüdischen Gemeinden einen Lehrer, der den Kindern Religionsunterricht erteilte.

Am 9. Oktober 1914 wurde der ledige Präparand und israelitische Hilfslehrer Rafael [sic.] Adler, geb. am 8. August 1892 in Brückenau, wohnhaft in Brückenau, Soldat der Bayerischen Armee beim 8. bayer. Infanterie-Regiment (Metz) I Ersatz-Bataillon. Aus dem 8. Infanterie-Regiment wurde ein Raphael Adler am 5. Januar 1916 als vermisst gemeldet: "bish[er] vermißt, in Gef[an]g[en]sch[aft] (n[ach] priv[ater] Mitt[ei]l[un]g)".

Adler kehrte aus der Gefangenschaft zurück und arbeitete noch einige wenige Jahre als Lehrer. Die Zeitschrift "Der Israelit" berichtete am 1. April 1920 über den Tod des langjährigen Vorstands der jüdischen Gemeinde Zeitlofs, des ausgebildeten Lehrers und Kantors Moses Wormser: "Am Sterbehause sprach Herr Lehrer Raphael Adler aus Brückenau. In tief empfundenen Worten schilderte er das Leben des Entschlafenen."

Ab 1922 wurden die Kinder in Brückenaus und Zeitlofs nicht mehr von Adler, sondern von dem Lehrer Samuel Gundersheimer unterrichtet. Nach Schließung der jüdischen Konfessionsschule Mittelsinn (Main-Spessart-Kreis) 1924 erteilte ein Raphael Adler dort noch 11 jüdischen Kindern den Religionsunterricht.

Alemannia judaica nennt Raphael Adler aus Brückenau unter den Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Am 24. November 1924 starb Raphael Adler an den Folgen einer Kriegsverletzung. Er wurde nur 32 Jahre alt.



Quellen:
  • BayHStA Kriegsstammrollen, 1914-1918, Band 5460, Kriegsstammrolle: Bd.1, abgerufen über ancestry.de am 27.1.2020
  • Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin, Verlustlisten 1914 bis 1919, abgerufen über ancestry.de am 27.1.2020
  • Der Israelit vom 1. April 1920, abgerufen über alemannia judaica am 27.1.2020
  • alemannia judaica
  • Ophir / Wiesemann 1979
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke; Sosic 2021

Adler, Salomon

Geboren: 22.07.1878 in Kleinsteinach
Gestorben: 04.11.1950
Konfession: israelitisch
Titel: Oberschullehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Stiftische Realschule mit Lyzeum der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt
Verfolgung: Salomon Adler war nach seiner Flucht in Großbritannien als feindlicher Ausländer interniert.
Wohnort: Frankfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Adler stammte aus Kleinsteinach Bezirksamt Haßfurt. Er war ein Sohn des Kaufmannes Nathan Adler und dessen Ehefrau Kallmana, geb. Schlenker. Salomon hatte vier ältere Geschwister: Esther (1871-1942), Jeanette (1873-1944), Hirsch (1875-1942) und Jakob (1876-1942) und bekam noch zwei jüngere Schwestern: Berta (20. Juni 1883-1943) und Klara (29. Oktober 1885 - 1943).

Salomon absolvierte im Jahre 1898 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 7. Oktober desselben Jahres wurde ein Salomon Adler noch als Schulpraktikant Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).

Am 24. März 1904 meldet Der Israelit, dass der Lehrer Adler (selbe Person?) von Georgensgmünd an die Präparanden-Schule nach Burgpreppach berufen worden sei. Salomon Adler sei selbst ehemaliger Schüler der Präparandenschule Burgpreppach. Die Kultusverwaltung der Gemeinde Georgensgmünd veröffentlichte am 9. April einen "Nachruf", der in Der Israelit am 14. April erschien. Darin gab die Gemeinde ihrem großen Bedauern über sein Ausscheiden zum Ausdruck: "Wir sehen uns hiermit veranlasst, Herrn Lehrer S. Adler, der nahezu 4 3/4 Jahre in hiesiger Gemeinde wirkte, und nunmehr plötzlich zu unserm Bedauern, durch seine Berufung nach Burgpreppach, die Gemeinde verlässt, für sein Schaffen und Wirken unsern besten Dank abzustatten. Derselbe war uns, was hier noch besonders konstatiert sein möge, stets ein lieber Freund, er verstand es, wie selten einer durch sein stets taktvolles und leutseliges Benehmen, gerechtes Wesen, sich in allen Kreisen einzubürgern, und sich überall allgemeine Achtung zu verschaffen.
Wir wünschen ihm in seinem neuen Heim viel Glück und Segen. Möge es ihm stets gut ergehen." Wenn es sich hierbei um Salomon Adler aus Kleinsteinach handelt, hätte er ein Jahr nach Abschluss der ILBA die Stelle in Georgensgmünd angetreten.

Am 16. April 1912 wohnte Adler in Frankfurt am Main, Ostendstraße 18, und heiratete dort Brünette Schüler, geb. am 20. September 1890 in Bollweiler im Oberelsaß. Sie war eine Tochter des Rabbiners Samuel Schüler und dessen inzwischen bereits verstorbener Frau Maria, geb. Klein. Als Trauzeugen hatten die beiden den Kaufmann Nathan Bamberger aus Frankfurt und den Kaufmann Nathan Klein, der in Paris wohnte, gewonnen. Die Hochzeitsfeier wurde am 17. April im Hotel Schwan in Würzburg gefeiert.

Offensichtlich arbeitete Salomon Adler mindestens von 1912 bis 1927 an der Stiftischen Realschule mit Lyzeum der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main. Jedenfalls wird sein Name im Jahresbericht 1912 als Elementarlehrer für Religion, "Naturb.", Geschichte und Erdkunde der Vorschule 2 gelistet. (Es gibt mehrere Personen mit dem Namen Salomon Adler. Als Hinweis, dass es sich bei dem Lehrer der Realschule um Salomon Adler aus Kleinsteinach handeln könnte, wird ein Hinweis der Jahresausgabe 1913 auf eine Spende anlässlich seiner Hochzeit gewertet. Eindeutiger Identitätsnachweis könnte z.B. über Einwohnermeldekarten versucht werden.) 1913 unterrichtete Adler dort neben diesen Fächern auch Schreiben. Im Jahr 1925 wird Salomon Adler mit dem Titel Oberschullehrer im Verzeichnis der Lehrerkräfte geführt. Im Jahr 1927 gibt Adler 20 Wochenstunden in den Fächern Kurzschrift Hebräisch, Naturbeschreibung und Deutsch in der Realschule. Er hat jetzt einen neuen, gleichwohl höher eingestuften, gleichnamigen Kollegen bekommen: den Studienassessor Dr. Salomon Adler.

Am 22. September 1913 wurde der Sohn Hugo geboren, acht Jahre später, am 8. Januar 1921 bekamen Salomon und Brunette Adler noch eine Tochter, Irma. Die kleine Irma starb im Alter von nur drei Jahren 1924. Am 1. März 1926 brachte Brunette ein totes Mädchen zur Welt. Zu dieser Zeit wohnte die Familie immernoch in Frankfurt am Main, in der Gwinnerstr. 10. Im Jahr 1927 starben Salomons Eltern.

Salomon Adler gelang um 1939 die Flucht nach Großbritannien. Er lebte in der Melville Road 14 in Hove. Am 2. Dezember 1939 wurde er durch Entscheidung eines Tribunals als Flüchtling von Internierungshaft als feindlicher Ausländer ausgenommen. Vom 22. Juli 1940 bis 7. April 1941 war er dennoch als feindlicher Ausländer in Hutchinson interniert.

Salomon Adlers Geschwister und Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Er selbst starb am 4. November 1950 in England und wurde einen Tag später im Adath Yisroel Cemetery in Enfield bestattet. Brunette starb im Jahr 1971. Ihr Sohn Hugo lebte bis 1986. Hugo ist auf dem Mount of Olives Jerusalem Cemetery bestattet. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • NA London HO 396 WW2, abgerufen über ancestry.de
  • HHStA Eheregister, abgerufen über ancestry.de
  • HHStA Sterberegister, abgerufen über ancestry.de
  • ancestry.de
  • alemannia judaica /Kleinsteinach
  • compact memory
  • Liedtke; Sosic 2021

Albrecht, Aron

Geboren: 12.12.1885 in Heubach, Kreis Schlüchtern
Gestorben: in Piaski (?)
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Aron Albrecht war von 14. November bis 21. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Am 4. April 1942 wurde er ins Ghetto Piaski deportiert, dort ist er verschollen.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Aron Albrecht stammte aus Heubach im Landkreis Schlüchtern in Hessen, heute gehört der Ort zum Landkreis Fulda und grenzt an den unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. 1938 war er ledig und kinderlos. Albrecht war Lehrer an der Merianschule in Frankfurt am Main, 1940 unterrichtete er an der Jüdischen Schule München, dort ist er 1941 ausgeschieden. Aron Albrecht war ledig.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • alemannia judaica
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • http://statistik-des-holocaust.de

Andorn, Hans

Geboren: 07.08.1903 in Hattingen
Gestorben: 26.02.1945 in Bergen-Belsen
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Rabbiner, Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Humboldt-Realgymnasium Karlsruhe, Nürnberg?
Verfolgung: Aus Nürnberg floh Hans Andorn mit seiner Familie am 26. September 1938 nach Den Haag. Dadurch entging er der Deportation der männlichen Nürnberger Juden ins Konzentrationslager Dachau während der reichsweiten Judenpogrome im November 1938. In Den Haag arbeitete er als Rabbiner der liberalen jüdischen Gemeinde. Nach der Besatzung der Niederlande durch die deutschen Truppen im Mai 1940 musste die Familie in die holländische Stadt Zwolle übersiedeln. Die jüdische Gemeinschaft Zwolle wurde 1943 in das KZ Westerbork deportiert. Von dort kam die Familie im Januar 1944 in ein Austauschlager für Juden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Hans Andorn starb dort am 26. Februar 1945 im Alter von 41 Jahren an Entkräftung und Unterernährung. Seine Frau Charlotte und die elfjährige Tochter Susanne wurden aus einem Evakuierungszug befreit und emigrierten später nach Argentinien. Hans´ Vater Meier Andorn wurde 1942 mit seiner zweiten Frau Anna nach Theresienstadt deportiert und ermordet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hans Andorn wurde 1903 als ältester Sohn des Kantors und Elementarlehrers Meier Andorn in Hattingen im Ruhrgebiet geboren. Er besuchte dort die Israelitische Volksschule, an der sein Vatter unterrichtete und anschließend das Hattinger Realgymnasium, das er 1922 mit der Hochschulreife verließ. Zunächst ging er ins benachbarte Essen um in einer Bank zu arbeiten. Ab 1925 studierte Andorn an den Universitäten in Berlin und Gießen Philosophie, Geschichte und Orientalia. Gleichzeitig begann er in Berlin die Rabbinerausbildung an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. 1929 legte Andorn in Gießen seine Promotionsprüfung ab. 1932 heiratete er in Witten die Gesangslehrerin Charlotte Mayer, die Tochter des Kantos und Lehrers Max Mayer, der ein enger Freund von Hans Andorns Vater war. Andorn erhielt in Karlsruhe seine erste Anstellung als Rabbiner und Religionslehrer der liberalen jüdischen Gemeinde in der Kronenstraße. Er gab am Humboldt-Realgymnasium Religionsunterricht. Am 15. Juni 1934 trat Andorn die Nachfolge des Nürnberger Rabbiner Dr. Max Freudenthal an. Im September 1938 wurde er nach Den Haag berufen. Eine ausführliche Biographie wurde 2005 von Thomas Weiß und dem Stadtarchiv Hattingen veröffentlicht.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Weiß 2005
  • Lesser 2006, in: Gedenkbuch für die Karlsruher Juden

Anfänger, A.

Konfession: israelitisch
Wohnort: Willmars
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 20. Juni 1884 trat der israelitische Lehrer A. Anfänger aus Willmars (Mellrichstadt) dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Anfänger, Leopold

Geboren: 09.08.1868 in Waltershausen/Ufr.
Gestorben: 24.07.1936 in Köln
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Oberlehrer, Seminaroberlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Willmars; Jüdische Volksschule Memmelsdorf; ILBA
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Anfänger war das erste Kind des Schuhmachermeisters Jacob Anfänger und dessen Frau Rosa, geb. Fleischmann. Er wurde am 9. August 1868 in Waltershausen in Unterfranken geboren. Leopold hatte zwei Geschwister. Seine Schwester Regine, geb. am 20. Mai 1870, war zwei Jahr jünger als er. Nochmal zwei Jahre später, am 15. August 1872 wurde sein Bruder Lehmann geboren. Der jüngste Sohn der Familie starb am 30. August 1882, als er gerade 10 Jahre alt geworden war.

Leopold war da 14 Jahre alt und stand wohl kurz davor, seine Ausbildung zu beginnen. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1888 (lt. alemannia judaica, lt. Ottensoser 1886!) mit Examen abschloss. Zunächst unterrichtete er an den jüdischen Volksschulen in Schonungen, Willmars und Memmelsdorf. Auch in Schlesien war er am Anfang seiner Laufbahn berufstätig. Im Juli und September 1900 warb Anfänger in der Zeitschrift Der Israelit für sein Schülerpensionat an der Israelitischen Elementarschule in Willmars: "Gewissenhafte, körperliche Pflege, streng religiöse Führung. Ausbildung in fremden Sprachen, Buchführung, kaufmännischen Fächern, Stenographie etc. sowie Vorbereitung für höhere Lehranstalten."

Am 3. Juli 1895 heiratete Leopold Anfänger Hedwig Steinberger, die Tochter des Viehhändlers Lazarus Steinberger aus Schonungen. Die beiden bekamen fünf Kinder: Karl (21. April 1896), Herbert (26. Juli 1897), Ludwig (20. November 1899), Berta (4. August 1901) und Rosa (16. September 1908). Die Söhne wurden alle in Willmars geboren, Berta in Memmelsdorf und Rosa bereits in Würzburg. 1917 verlor Leopold Anfänger seinen zweitältesten Sohn Herbert im Krieg.

1905 wurde Leopold Anfänger als Seminarlehrer an die ILBA berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung 1933 tätig blieb, seit Ende der 1920er Jahre als Seminaroberlehrer. Nach seiner Pensionierung zog Anfänger nach Köln. Dort starb er am 24. Juli 1936 nach längerer Krankheit. Er wurde am 26. Juli auf dem Friedhof Adass Jeschurun in Köln beigesetzt. Bei seiner Beerdigung sprachen der Rabbiner Dr. Siegmund Stein, für die Familie und den jüdischen Lehrerverein die Lehrer Marx aus Speyer und Steinberger aus Bad Kissingen und für die ILBA Seminarlehrer Stolberg.



Quellen:
  • Stadtarchiv Würzburg
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Anfänger, Salomon

Geboren: 04.03.1862 in Waltershausen
Gestorben: 31.05.1940 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer, Kantor, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Heßdorf
Wohnort: Heßdorf
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Anfänger studierte bis 1880 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Seine ersten Jahre als Lehrer verbrachte er in Altenstein, dann arbeitete er in Willmars und schließlich war er von 1895 bis 1927 Lehrer an der jüdischen Schule Heßdorf.

Salomon Anfänger war mit der 16 Jahre jüngeren Regine (später Regina) Bierschild verheiratet. Die beiden hatten mindestens zwei Söhne, Oskar, geboren am 17. Dezember 1905 und Arthur Max, geboren am 13. Juni 1909.

1924 unterrichtete Salomon Anfänger noch vier Kinder in der Gemeinde. Für die Kultusgemeinde war er außerdem als Schriftführer eingesetzt. Auch leitete er die Heßdorfer Ortsgruppe des Centralvereins Deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens. 1927 wurde die Volksschule wegen zu geringer Schülerzahlen aufgelöst und als Religionsschule weitergeführt. Anfänger wurde in den Ruhestand versetzt, erteilte jedoch weiter Religionsunterricht, mindestens bis 1932.

Salomon Anfänger war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Am 10. April 1932 schreibt dessen Mitteilungsblatt nachträglich zu Anfängers 70. Geburtstag: "Nach seiner im Jahre 1927 erfolgten Pensionierung stellte er seine Kraft als Religionslehrer und Kantor seiner Gemeinde weiterhin zur Verfügung. In seiner Gemeinde schätzte man ihn wegen seiner Geradheit, Aufrichtigkeit und seiner besonders ausgeprägten Pflichttreue. Als äußerst tüchtiger Pädagoge und treuer Kollege ist er im Kreis seiner Amtsbrüder eine bekannte und beliebte Persönlichkeit. Wir entbieten dem lieben Freunde die herzlichsten Glückwünsche und hoffen, dass ihm noch viele Jahre seiner ersprießlichen Tätigkeit vergönnt sein mögen."

Als Regina Anfänger am 1. März 1935 unerwartet starb, setzte ihr Mann im Namen der Familie diese Todesanzeige in Der Israelit auf: "Nach Gottes unerforschlichem Willen ist meine liebe, gute Frau, unsere in unsäglicher Liebe und Fürsorge an uns hängende Mutter, unsere teure Schwester und Schwägerin Frau Regina Anfänger geb. Bierschild nach kurzer, schwerer Krankheit in ein besseres Jenseits heimgegangen. Ihr früher Tod ist der einzige Kummer, den sie uns je bereitet hat."

1939 zog Anfänger in das Jüdische Altersheim in Würzburg. Er starb dort am 31. Mai 1940 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Laudenbach neben dem Grab seiner Frau bestattet.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • MdJLVfB 1932/4
  • https://www.alemannia-judaica.de/hessdorf_synagoge.htm

Angermann, geb. Rothbart, Alice

Geboren: 10.05.1904
Beruf: Privatmusiklehrerin
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alice Angermann hat in München überlebt.



Quellen:
  • Stadtarchiv München

Ansbacher, Jonas

Geboren: 07.10.1879 in Nürnberg
Gestorben: 09.03.1967 in London
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner
Verfolgung: Dr. Jonas Ansbacher wurde im November 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Nach seiner Entlassung floh er nach Großbritannien.
Wohnort: Nürnberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jonas Ansbacher wurde in Nürnberg geboren. Ansbacher legte 1899 am Gymnasium Erlangen die Reifeprüfung ab. Laut Angaben in alemannia judaica habe er von 1895 bis 1897 an der Rabbinatsschule in Deutschkreuz (Burgenland) sowie an der Breuerschen Yeshivah in Frankfurt die Rabbinatsstudien absolviert. Seine universitären Studien durchlief er in Würzburg, Zürich, Gießen, Erlangen, München und wieder in Erlangen. An der Universität Erlangen promovierte er am 22. Februar 1906 an der Philosophischen Fakultät über die in arabischer Sprache verfasste Kosmographie des persischen Arztes, Astronomen und Geographen Zakariya Ibn Muhammad al Qazwini (1203-1283), (Rigorosum am 29. Mai 1905). Die Ordination als Rabbiner erhielt Ansbacher an der Breuerschen Yeshiva in Frankfurt.

Ansbacher war Rabbiner in Labischin (?abiszyn) bei Posen, von September 1911 bis 1920 war er der Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Adass Jeschurun in Heilbronn. Von dort wurde er nach Stuttgart berufen zur dortigen Israelitischen Religionsgesellschaft. Im Juni 1920 wurde seine Heilbronner Stelle in der Zeitschrift "Der Israelit" wieder ausgeschrieben. Bereits 1926 wechselte er an die Altisraelitische Kultusgemeinde Wiesbaden. Während der Reichspogrome im November 1938 wurde Ansbacher im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.

Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager gelang Ansbacher die Flucht nach Großbritannien. Dort wurde er zunächst als feindlicher Ausländer interniert. Am 10. März 1941 wurde Ansbacher aus der Internierung entlassen. Von 1941 bis 1955 wirkte er als Rabbiner der Gemeinde Adath Yisroel in Hampstead, London.

Am 9. März 1967 starb Rabbi Jonas Ansbacher. Er wurde auf dem Adath Yisroel Cemetery in Enfield bei London beigesetzt.



Quellen:
  • Zajdband 2016
  • http://www.alemannia-judaica.de
  • Arolsen Archives, Digital Archive, Bad Arolsen, Lists of Persecutees 2.1.1.1
  • The National Archives, Kew, London, England
  • Ansbacher, 1906
  • Stabi München, Katalogkarte

Ansbacher, Max (Markus)

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer in Würzburg
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max (Markus) Ansbacher war ein Sohn des Veitshöchheimer Lehrers Salomon David Ansbacher. Salomon David Ansbacher soll bis etwa 1829 als Lehrer in Veitshöchheim tätig gewesen sein (laut alemannia judaica). Von 1830 bis 1856 war Max Lehrer in Veitshöchheim, ab 1856 wirkte er in Mönchsroth als Kantor. Nach Angaben in Strätz sei er auch Lehrer in Würzburg gewesen, laut alemannia judaica im Anschluss an seine Tätigkeit in Mönchsroth.

Max Ansbacher war mit Marianne, geb. Sternherz (Sternberg?), verheiratet. Strätz nennt drei Kinder: den Kaufmann David, geb. 8.3.1844 in Veitshöchheim, gest. 10. Dezember 1928, den Weinhändler mit Rabbinatsausbildung Jonas, geboren 11. Mai 1846 in Veitshöchheim, gest. 15. Januar 1916 in Würzburg und Gitta, geb. 26. Dezember 1848 in Veitshöchheim, gest. 20.Oktober1929 in Würzburg, Privatiere. Mönchsroth/Mfr.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Ansbacher, Salomon

Geboren: 16.01.1905 in Veitshöchheim
Gestorben: 01.10.1911 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Rabbinatskandidat, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Adas Israel
Wohnort: Nürnberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Ansbacher besuchte als Schüler die Jeschiwah von Rabbi Seligmann Bär Bamberger, dem späteren Gründer der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), und die Jeschiwah des Rabbi Jona Rosenbaum in Zell am Main. Er vollendete seine Studien im Alter von 20 Jahren 1863 in Eisenstadt (Ungarn) bei Esriel (Israel) Hildesheimer, dem späteren Gründer des orthodoxen Berliner Rabbinerseminars und der dortigen Adass-Jsrael-Gemeinde.

Salomon Ansbacher arbeitete zunächst als Hauslehrer, studierte zeitweise an der Münchner Universität Altertumswissenschaften, konzentrierte sich dann aber doch auf den Beruf des Kantors und Religionslehrers. Er arbeitete an verschiedenen Orten in Bayern und Württemberg, unter anderem in Leutershausen und vermutlich in Berolzheim, BA Gunzenhausen, wo 1874 sein Sohn Simcha geboren wurde.

1874 zog Ansbacher mit seiner jungen Familie nach Nürnberg. Die Gründung des orthodoxen Vereins Adath Israel (Adas Israel) innerhalb der liberalen jüdischen Gemeinde 1874 wird auf die Initiative Ansbachers zurückgeführt. Zu Beginn lud Ansbacher die Gläubigen zum separaten Gottesdienst nach altem Ritus in seine Wohnung. Im folgenden Jahr (1875) gründeten die Mitglieder eine eigene Religionsschule, die 1920 durch den Rabbiner Dr. Klein zur Volksschule erweitert wurde. Am 17. März 1876 wurde der Verein behördlich anerkannt. Bis 1909, dem Jahr, in dem seine Frau starb, erteilte Ansbacher in Nürnberg nicht nur den Religionsunterricht, sondern wirkte auch als Kantor und kümmerte sich um Belange des Vereins Adas Israel. Nachdem Ansbacher sich zur Ruhe gesetzt hatte, gelang es dem Verein, einen eigenen Rabbiner einzustellen. Diese Funktion übernahm 1909 Dr. Arnold Klein. Ansbacher starb 2 Jahre nach seiner Frau am 1. Oktober 1911.

Nach Ansbachers Tod erschien in der Zeitschrift Der Israelit ein Nachruf, der mit folgenden Worten begann: "Am Vorabend des Jom Kippur-Tages, während die Gemeinde Adaß Jisroel zu Nürnberg in heißem Gebete im Gotteshause stand, jede Lippe in aufrichtigem Flehen für die Genesung des erkrankten, geliebten und kindlich verehrten Meisters sich regte, hob sich seine heiliglautere Seele vom irdischen Hienieden zu himmlischen Sphären. In die weihevoll gehobene Stimmung des heiligen Tages fiel die betrübende Kunde wie der Reif auf ein Blütenbeet und nur der Gedanke, dass des Heimgegangenen Sehnsucht, an diesem Tage dem höchsten Rufe folgen zu dürfen, Erfüllung gefunden, konnte die Wehmut lindern." Ansbacher wurde am 4. Oktober 1911 in Georgensgmünd beigesetzt.

Ansbacher war mit Eva Emilie, geb. Guggenheimer, verheiratet und hatte sechs Kinder. Laut Familienstammbaum in Ancestry heirateten Schlomo Salomon Ansbacher und Eva Emilie Guggenheimer am 5. September 1870 in Oregon USA und bekamen 6 Kinder: 1871 wurde die Tochter Kela, später verheiratete Rotter, geboren. Simcha oder Simon, das zweite Kind, geboren 1874 in Berolzheim, Bezirksamt Gunzenhausen, wurde Kantor und heiratete 1900 in Fulda. Das dritte Kind, David, wurde am 14. April 1877 in Nürnberg geboren. Wie sein Vater wurde David Religionslehrer, er lebte 1904 in Hamburg. Sohn Dr. Jonas Ansbacher, geb. 1879, wurde im Juli 1911, nur drei Monate vor dem Tod des Vaters, als Rabbiner der jüdischen Gemeinde Heilbronn eingesetzt. Die Tochter Sara, geb. am 6. Dezember 1881 in Nürnberg, wurde Verkäuferin und heiratete am 9. Dezember 1908 in Fulda den aus Frankfurt stammenden und in Berlin wohnenden Gemeindesekretär Max Neuberger. Der Ancestry-Familienstammbaum nennt noch eine Tochter, Hanna, ohne Geburtsdatum und Salomons Eltern: Mordechai Marx Ansbacher und Marianne Marla Sternberg, sowie fünf Geschwister: Hanna Anna Ansbacher, Vogel Ansbacher (die als Kleinkind 1843 starb), David Ansbacher, Jonas Ansbacher und Gitta Ansbacher. Im Ancestry-Stammbaum wird Salomons Geburtsdatum mit 29. Januar 1842(!) angegeben. Bei dem in Ancestry "Mordechai Marx" Ansbacher genannten Vater handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Lehrer "Max (Markus)" Ansbacher, verheiratet mit "Marianne, geb. Sternherz (Sternberg?)", als deren Kinder hier aber nur David, Jonas und Gitta genannt werden (siehe eigener Eintrag).



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv; Wiesbaden, Signatur: 2354
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv; Wiesbaden, Signatur: 2365
  • ancestry.de
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv; Wiesbaden, Signatur: 2360

Antwort, Arthur

Geboren: 02.10.1913
Beruf: ILBA Student, Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Arthur Antwort studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1934 abschloss. Arthur Antwort zog nach der Ausbildung nach Berlin.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Argasi, Israel

Gestorben: 1925 in Berlin
Konfession: israelitisch
Berufstätig an folgender Schule: Hebräische Sprachschule München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Israel Argasi stammte aus Palästina. Als Sprachlehrer hielt er Ende 1924/Anfang 1925 Hebräischkurse für die Israelitische Kultusgemeinde München im Klublokal der Z.O.G. Ottostraße 2/0 ab. Die Kurse fanden abends statt. Anfang 1925 hielt er einen Vortragszyklus über "Palästina, das Land und seine Geschichte". Argasi sei "mit Herz und Seele Palästinenser" gewesen, schreibt Dr. Max Mayer, der ab Frühjahr 1925 die Sprachkurse an der Hebräischen Sprachschule in München übernahm, in seinem Nachruf. Seine Begeisterung für das neue aufblühende Leben in Erez Israel habe ihn völlig erfüllt. Er nennt Argasi einen "feurigen Vorkämpfer für die Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Umgangssprache". Mit seinem ungebrochenen Optimismus habe er seine Schüler für die jüdische Sache begeistert. Argasi starb im Alter von 26 Jahren an einer schweren Lungenentzündung in Berlin.



Quellen:
  • DJE 1925

Auerbach, geb. Fromm, Hilda (Hilde)

Geboren: 27.06.1911 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Sekretärin, Hausfrau; Lehrerin
Verfolgung: Im November 1938 musste Hilda Auerbach aus dem brennenden Haus in Recklinghausen springen und erlitt eine Fehlgeburt und bleibende Gesundheitsschäden. Ihr Mann wurde auf einer Reise verhaftet und konnte nach zweiwöchiger Schutzhaft nach Holland fliehen. Hilda Auerbach konnte ihm folgen. 1941 Emigration nach England und von dort in die USA.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hilda Auerbach war eine Tochter des Weinhändlers Wilhelm (Wolf) Fromm und Rosa, geb. Sachs. Ihr Vater stammte aus Großlangheim/Ufr. Seit 1908 lebte er in Würzburg als Teilhaber der Firma Gebrüder Fromm. Hilda besuchte eine Höhere Töchterschule und belegte Fortbildungskurse an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Lehrerin wurde sie erst nach der Flucht in den USA. Vor ihrer Heirat war sie im jüdischen Altersheim und im jüdischen Jugendbund in Würzburg beschäftigt. 1934 heiratete sie in Recklinghausen den Rabbiner Selig S. Auerbach, der seit 1932 Rabbinatssubstitut in Würzburg war, dort Fortbildungskurse für Jugendliche gab und als Teilzeitdozent an der ILBA unterrichtete. 1934 trat Auerbach die Stelle des Bezirksrabbiners in Recklinghausen/Westfalen an. Seitdem lebte Hilda Auerbach als Rabbinergattin in Recklinghausen und unterstützte ihren Mann bei der Gemeindearbeit.
Das Paar hatte drei Töchter, von denen die erste, Hannah, im März 1938 in Recklinghausen geboren wurde.
Hilda Auerbach wurde während der Novemberpogrome schwer verletzt und floh nach einigen Wochen zunächst nach Holland und später über England in die USA. Dort kamen ihre beiden jüngeren Töchter Ruth (geb. 1942) und Nancy Joy (geb. 1946) zur Welt. Hilda Auerbach studierte am State College in Aberdeen, SD, und wurde Lehrerin. 1961 erhielt Selig die Stelle des Rabbiners an der Lake Placid Synagoge in Lake Placid, NY., wo Hilda und er 1985 noch lebten.



Quellen:
  • Strätz 1989

Auerbach, Sigmund Seligman

Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Schuldirektor, Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bürgerschule Fürth
Wohnort: Fürth

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sigmund Seligman Auerbach war bis 1873 Direktor der Fürther Israelitischen Bürgerschule. 1873 wurde er Rabbiner in Halberstadt.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden

Aufseeser, Adolf

Gestorben: 1916 in ? (gefallen)
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Adelsdorf
Wohnort: Adelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken (bis 1972), Mittelfranken (ab 1972)

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Adolf Aufseeser war in Adelsdorf wohl von 1913 bis 1915 Lehrer. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.



Quellen:
  • StAB

Avellis, Liselotte

Geboren: 18.05.1909 in Fürth
Gestorben: 27.09.2005 in San Francisco
Konfession: israelitisch
Beruf: Gymnastiklehrerin
Verfolgung: Emigration am 24. Februar 1939 nach London.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1938 lebte die ledige Gymnastiklehrerin Liselotte Avellis in Fürth. Sie war eine Tochter des Kaufmanns Alfred Simon Avellis und seiner Frau Helena, geb. Kaiser. Die beiden hatten am 17. August 1908 in Mainz im Großherzogtum Hessen geheiratet. Am 18. Mai 1909 wurde ihre einzige Tochter geboren: Liselotte (Lilo). Sie floh im Februar 1939 nach London. 1939 war sie als Hausangestellte und jüdischer Flüchtling in One Oak, Barnet, Hertfordshire, England gemeldet. Sie lebte mit ihrer Mutter Helen Avellis bei Albert und Florence Haynes und dem vierjährigen Kind Shirley Haynes.

Am 24. August 1946 schifften sich Liselotte und Helen Avellis in Marseille auf der SS Athos II ein, um nach New York auszuwandern. Für beide war als Nationalität Russisch angegeben, als ethnische Herkunft jüdisch und deutsch. Helene (hier mit "e") war 60 Jahre alt, Liselotte 37. Am 22. November 1946 beantragte Liselotte in New York die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie gab als Berufsbezeichnung Bedienung an. Am 27. Januar 1949 heiratete Liselotte in New York Michael K. Pawlikowski, der aus Minsk stammte und erst 7 Tage zuvor in die USA eingewandert war. Zusammen zogen sie nach Berkeley, California.

Im Mai 1972 starb ihr Ehemann in Alemeda, Kalifornien, am 5. April 1980 ebendort ihre Mutter. Drei Jahre später, am 26. November 1983 heiratete Liselotte in San Francisco noch einmal, Wilbur Marion Enfield. Sie lebte dann in San Francisco. Ihr zweiter Mann starb am Todestag ihrer Mutter, am 5. April 1999. Am 27. September 2005 starb Liselotte in San Francisco.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth 1/138
  • ancestry.de

B

Bach, Senta (Centa)

Geboren: 18.05.1890 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Sprachlehrerin
Verfolgung: Senta Bach wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 im Alter von 51 Jahren im IX. Fort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo
  • StAM
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Bacharach, Ella

Beruf: Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Waisenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ella Bacharach war von 1909 bis 1911 Erzieherin im Waisenhaus Fürth.



Quellen:
  • CAHJP

Bacharach, Isaak

Geboren: 02.12.1854 in Seligenstadt
Gestorben: 22.09.1942 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Dr., Professor
Beruf: Mathematiker, Reallehrer, Konrektor
Berufstätig an folgender Schule: Technikum Nürnberg
Verfolgung: Dr. Bacharach wurde am 30. März 1939 zwangsweise in das "Judenhaus" in der Bucher Str. 17 umgesiedelt. Nach der Deportation seines Sohnes Emil und der Schwiegertochter am 29. November 1941 nach Riga-Jungfernhof wurde Bacharach am 21. Dezember 1941 im jüdischen Schwesternwohnheim Wielandstr. 6 untergebracht. Am 10. September 1942 wurde Prof. Bacharach mit 87 Jahren ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Er starb dort 12 Tage später, am 22. September 1942.
Wohnort: Nürnberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Isaak Bacharach stammte aus Seligenstadt in Hessen. Er besuchte vier Jahre die Volksschule, war vom 10. bis 14. Lebensjahr in der Lehr- und Erziehungsanstalt Pfungstadt, besuchte anschließend für ein Jahr das Realprogymnasium in Seligenstadt und anschließend drei Jahre das Humanistische Gymnasium in Darmstadt. 1873 trat er für ein Jahr in das Darmstädter Polytechnikum ein. Er studierte in Leipzig und München.
1877 bestand er die Lehramtsprüfung und arbeitete anschließend für ein Jahr an der Kreisrealschule Würzburg als Assistent. Ab 16. Oktober 1878 war er Lehramtsverweser, und ab 16. Dezember 1879 Reallehrer für Mathematik und Physik.

Seine Frau Pauline, am 10. November 1860 geborene Rosenthal, stammte aus Fürth. Seine Kinder Maria und Emil wurden am 20. September 1885 bzw. 19. September 1887 geboren.

Er betrieb weiterhin seine Studien, war Mitglied der Erlanger "Societas Medi-co-physica" und veröffentlichte zwischen 1875 und 1880 mehrere Arbeiten; 1880 legte er die Spezialprüfung ab, promovierte 1881 in Erlangen und wurde am 1. September 1896 Professor für Mathematik und Physik an der Kgl. Industrieschule in Nürnberg. In Nürnberg lebte Bacharach von 1896 bis 1939. 1935 war er im Nürnberger Adressbuch als "Konrektor am Technikum, Friedrichstr. 66, 1. Sp." zu finden. Er war in Nürnberg zusätzlich Konservator für die Physikalischen Sammlungen und wurde am 1. Oktober 1910 Konrektor. Er bekam viele Auszeichnungen. Am 1. Februar 1920 trat er in den Ruhestand.
Am 17. Januar 1931 starb seine Frau. Sein Sohn und dessen Frau Dora wurden 1941 nach Jungfernhof deportiert und sind verschollen. Deren Kinder waren schon früher emigriert. Die Tochter starb 1942 in Nürnberg. Er selber starb 12 Tage nach seiner Deportation nach Theresienstadt.



Quellen:
  • Rieger/Jochem 2010
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Lowenstein 1996

Bacharach, Max

Geboren: 23.03.1854 in Osterberg bei Illertissen/Schwaben
Gestorben: 15.09.1922 in Würzburg
Titel: Dr., Studienprofessor
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Kreisrealschule, später Oberrealschule Würzburg
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Max Bacharach war Gymnasiallehrer und unterrichtete ab 1878 an der Kreisrealschule (später Oberrealschule) Würzburg Mathematik und Physik. Er war mit Therese, geb. Rosenbaum verheiratet und bekam mit ihr zwischen 1885 und 1890 fünf Kinder: Moritz, Alfred, Otto, Wilhelm und Ida. Die Familie wohnte in der Alleestr. 16 in Würzburg. Am 3. Juli 1894 starb Therese. Die Kinder waren jetzt zwischen 3 und 9 Jahren alt. Nach zwei Jahren heiratete Max Bacharach im pommerschen Stettin die Lehrertochter Eugenie Victor. 1915 starb der jüngste Sohn Wilhelm, nachdem er als Kriegsteilnehmer in Serbien an der Ruhr erkrankt war. Max Bacharach ging 1919 in den Ruhestand. Er starb am 15. September 1922 in Würzburg. Eugenie starb am 27. Juli 1925. Zumindest den beiden Söhnen Alfred und Otto gelang die Emigration.



Quellen:
  • Strätz 1989

Bachrach, Henny

Beruf: Erzieherin
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Henny Bacharach lebte 1935 als Erzieherin in Fürth.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth

Baedeker, Frieda

Geboren: 24.01.1881 in Essen
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Frieda Baedeker hat ein Lehrerinnenseminar für höhere Töchter besucht. Vermutlich war sie nicht jüdischer Konfession, hatte aber zwei jüdische Großeltern.



Quellen:
  • StAM

Baer, geb. Plaut, Ilse

Geboren: 03.05.1908 in Fürth
Gestorben: in Izbica (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Gymnasiallehrerin
Verfolgung: Ilse Baer wurde im Alter von 33 Jahren zusammen mit ihrem Ehemann Oskar am 24. März 1942 von Fürth ins Ghetto Izbica deportiert und ermordet.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ilse Plaut war eine Tochter des Fürther Kaufmanns Simon Plaut und seiner Frau Cäcilie (Cilly), geb. Stern. Simon Plaut war Mitinhaber der Firma Chemisch-technische Industrie-Gesellschaft Plaut & Co in Fürth, die u.a. mit Ölen handelte.

Ilse war noch unter ihrem Mädchennamen Gymnasiallehrerin in Fürth. Sie heiratete am 22. Dezember 1941, drei Monate bevor sie deportiert wurde, den Kaufmann Oskar Baer (auch: Bär), Besitzer eines Kurz- und Spielwaren Exportgeschäftes. Ilses Vater hatte eine Schwester, Johanna Plaut, verheiratete Großmann. Mit deren Sohn Karl, ihrem Cousin, verband Ilse eine Freundschaft. Johanna Großmann war mit einem evangelischen Mann verheiratet, und auch ihre Kinder wurden getauft und wuchsen protestantisch auf. Während der NS-Zeit wurde auch Karl interniert. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus benannte Karl seine Tochter nach der ermordeten Cousine: Ilse. Ilse Großmann wurde auch Lehrerin.

Ilse und Oskar Baer, sowie Ilses Eltern Simon und Cilly Plaut wurden mit demselben Transport am 24. März 1942 von Fürth nach Izbica deportiert. Seitdem sind sie verschollen. Ihre Namen sind auf den Gedenktafeln für die Fürther Opfer der Shoah in der Halle des Neuen Friedhofs Fürth eingraviert.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Ilse Großmann 2017
  • Ilse Großmann 2017
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://statistik-des-holocaust.de

Baerwald, geb. Blumenthal, Jenny

Geboren: 09.07.1886 in Breslau
Konfession: israelitisch
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Mädchenschule Wolfratshausen
Verfolgung: Jenny Baerwald emigrierte 1940 zusammen mit ihrem Mann, dem Rabbiner Dr. Leo Baerwald in die USA.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jenny Baerwald war die Ehefrau des Münchner Rabbiners Dr. Leo Baerwald und Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in München. Sie wird von Kirsten Jörgensen als eine der Mitbegründerinnen der Jüdischen Mädchenschule Wolfratshausen genannt.



Quellen:
  • Jörgensen/Krafft 2009

Baier, NN

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Adelsdorf
Wohnort: Adelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken (heute Mittelfranken)

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ein Lehrer Baier war wohl zwischen 1920 und 1932 Lehrer in Adelsdorf. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.



Quellen:
  • StAB
  • Fleischmann 1996

Bamberger, Bernhard (Seligmann Baer; Yizhak Dov)

Geboren: 04.02.1902 in Nürnberg
Gestorben: 1970er Jahre (?) in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarlehrer, Deutschlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA)
Verfolgung: Bernhard Bamberger emigrierte im Juli 1933 nach Palästina.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Bamberger war der Sohn des Nürnberger Lehrers Isaak Bamberger. Er wurde 1928 zunächst Studienreferendar und dann Seminarlehrer der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Nach der Emigration wurde er Beamter im Israelischen Ministerium für Erziehung. Die Schwester seiner Frau Esther, geb. Dym, war verheiratet mit dem Rabbiner und Seminarlehrer an der ILBA Yekutiel Jakob Neubauer.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Bamberger, Isaak

Geboren: 22.03.1874 in Niederhagenthal
Gestorben: 1950 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil., Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Adas Israel Nürnberg
Wohnort: Burgkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Isaak Bamberger studierte im Wintersemester 1902 an der Universität Zürich Philosophie und Pädagogik (selbe Person?). Evtl. studierte er auch an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (es gab dort einen Isac Bamberger aus Sennheim - in der Recherche ist zu prüfen, ob es sich um dieselbe Person handelt). Er wurde zunächst Lehrer in Burgkunstadt. Isaak Bamberger war mit Sara, geb. Tachauer verheiratet und bekam am 4. Februar 1902 in Nürnberg einen Sohn: Bernhard (Seligmann Bär, später Yizhak Dov). Im Schuljahr 1904/05 wird I. Bamberger im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Vorschullehrer geführt. 1920 übernahm er die Leitung der Israelitischen Volksschule Nürnberg. War Mitglied des Verbandsvorstandes des Reichsverbands der Jüdischen Lehrervereine. Lt. Bekanntgabe vom 2. März 1922 wurde Dr. Isaak Bamberger in die Gemeindevertretung der Nürnberger Kultusgemeinde gewählt. Er war stellvertretender Vorsitzender des jüdischen Gemeindeverbands Bayern. 1935 hat Bamberger den Vorsitz bei der Konstituierung des Bayerischen Gruppenverbands der ZVfD (Zionisten). Sein Sohn Bernhard wurde Seminarlehrer in Würzburg. Bei Recherche genau auf Identifizierung der richtigen Person achten: es gab noch einen zweiten Isaak Bamberger mit fast dem gleichen Geburtsdatum: 24.3.1874 in Lengau/Schweiz)! Bei Biographie-Erstellung sollten Identität, Familienzusammenhänge und Wohnorte zweifelsfrei geklärt werden.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • rijo homepage
  • Jüdische Schulzeitung 1934
  • Das jüdische Echo 1922
  • CAHJP
  • Prestel 1985

Bamberger, Moses Löb

Geboren: 03.12.1902 in Bad Kissingen
Gestorben: 22.08.1960 in Gateshead
Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner
Wohnort: Bad Kissingen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Löb Bamberger war der dritte Sohn des Bad Kissinger Distriktrabbiners Seckel Bamberger und seiner Frau Nanette, geb. Bamberger. Er wuchs mit zwei älteren Brüdern und einer jüngeren Schwester auf. Sein Bruder Seligmann Bär Bamberger (geb. 1896 in Schrimm bei Posen) wurde Chemiker, der Bruder Simon (geb. 1899 in Schrimm) wurde Rabbiner in Stuttgart, die Schwester Adelaide absolvierte ein Medizinstudium. Moses Löb Bamberger besuchte in Würzburg die Oberrealschule, studierte am Hildesheimer´schen Seminar in Berlin und an der Yeshiva in Kaunas. Seine Ordination als Rabbiner erhielt er am Hildesheimer´schen Rabbinerseminar. Bamberger promovierte an der Universität Gießen.

Bamberger war Rabbiner in Bad Kissingen und Mainz. Nach der Emigration lebte er zunächst in Sea Place, West Worthing, Sussex, für 1939 wird auch Islington, London angegeben. Offensichtlich plante Bamberger, weiter in die USA zu emigrieren. Auf einer Passagierliste der SS Lagonia, die am 12. August 1939 aus Liverpool nach New York ablegte, war er mit seiner Frau Zeline (37 Jahre alt) und den Kindern Adelaide (8), Benjamin (6), Sara (5), Seckel (3), Salomon (2) und Simson (6 Monate) bereits eingetragen. Sie wollten nach Greenport in New York fahren. Aus welchem Grund die Familie jedoch nicht an Bord gehen konnte, ist bisher nicht belegt. Jedenfalls sind alle Namen durchgestrichen und mit dem Vermerk "did not embark" versehen. Bamberger wurde als feindlicher Ausländer interniert. Erst am 18. November 1940 wurde er wieder entlassen.

Später lebte er in Nottingham. Später leitete er ein Internat in Gateshead (Boarding School Gateshead Yeshivah).



Quellen:
  • Zajdband, 2016
  • Strätz, 1989
  • The National Archives, Kew, London, England
  • Ancestry.com

Bamberger, Naphtali

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Wohnort: Kitzingen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

In Kitzingen am Main feierte die Israelitische Kultusgemeinde am 10. September 1925 im Zentral-Hotel das 25-jährige Ortsjubiläum ihres Religionslehrers und Kantors Naphtali Bamberger. Bamberger hat 1908 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Synagoge eine Festschrift zur Geschichte der Juden von Kitzingen veröffentlicht. Am 1. Februar 1901 war Naphtali Bamberger, der gerade seine Stelle als Religionslehrer in Kitzingen angetreten hatte, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten.

Ein Naphtali Bamberger aus Sennheim schloss 1895 sein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.



Quellen:
  • MdJLfB 25/26
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • Liedtke, Sosic 2021

Bamberger, Nathan (1)

Geboren: 1.(15.?)02.1842 in Würzburg
Gestorben: 27.04.1919 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Distriktrabbiner, Seminardirektor
Berufstätig an folgender Schule: ILBA
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Bambergers Vater war der berühmte "Würzburger Rav", des Würzburger Bezirksrabbiners und Gründers der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA). Nach dem Tod seines Vaters übernahm Nathan Bamberger das Amt des Rabbinatsverwesers. Im Mai 1881 wurde er Distriktrabbiner von Würzburg. Bis zu seinem Tod leitete er die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA). 1908 veröffentlichte er einen Leitfaden für den jüdischen Religionsunterricht.



Quellen:
  • Ophir / Wiesemann 1979
  • Bamberger: Leitfaden 1908
  • Strätz 1989

Bamberger, Salomon

Geboren: 10.7.1869 in Frankfurt am Main
Gestorben: 05.11.1920 in Hanau
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Lehrer, Bezirksrabbiner, Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Talmud-Thora-Schule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 24. April 1896 trat der Distriktrabbiner Dr. Salomon Bamberger aus Burgpreppach in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein. Ein Jahr zuvor, am 4. März 1895 war Bamberger in Burgpreppach zum Nachfolger des Bezirksrabbiners Dr. Deutsch gewählt worden. Zu seinem Amt gehörte auch die Leitung der Talmud-Thora-Schule (Israelitische Präparandenschule) in Burgpreppach.

Salomon Imanuel Bamberger, geb. am 10. Juli 1869 in Frankfurt am Main, war ein Enkel des berühmten "Würzburger Rav", des Würzburger Distriktrabbiners Seligmann Bär Bamberger. Er war das erste Kind seiner Eltern. Sein Vater, Seckel Bamberger, war Lehrer und Rabbiner in Frankfurt. Seine Mutter Julie, geb. Klein, war eine Tochter des Kolmarer Rabbiners Salomon Klein.

Salomon besuchte die Realschule der Frankfurter Religionsgesellschaft und das Goethegymnasium. Mit 25 Jahren hatte er das Universitätsstudium abgeschlossen und über "den arabischen Text der Erklärung des Maimonides zu dem schwierigen Traktat Kilaim" promoviert und übernahm das Rabbinat Bingen. Von dort wechselte er 1895 nach Burgpreppach, wo er fünf Jahre das Bezirksrabbinat und die Leitung der Talmud-Toraschule innehatte. Im Januar 1901 folgte er einem Ruf nach Hanau, wo er das Provinzial-Rabbinat übernahm.

Salomon Bamberger war mit der Tochter des Fürther Waisenhausdirektors Merla Mirjam, geb. Königshöfer, verheiratet. Am 22. Oktober 1900 wurde in Burgpreppach ihr Sohn Moses Jonas (später Jean) geboren. Er wurde Buchhalter, heiratete Ruth Flörsheim und floh vor den Nationalsozialisten nach Aix-les-Bains. Jan Bamberger starb am 11. Februar 1945 im Konzentrationslager Buchenwald.

Salomon Bamberger starb im Alter von 51 Jahren am 5. November 1920 in Hanau.



Quellen:
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 903_8842, Geburtsregister, abgerufen über ancestry.de am 28.1.2020
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv, Personenstandsregister Sterberegister 2052, abgerufen über ancestry.de am 28.1.2020
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv, Personenstandsregister Sterberegister; Bestand: 926 168, abgerufen über ancestry.de am 28.1.2020
  • Der Israelit vom 7. März 1895, abgerufen über alemannia judaica am 28.1.2020
  • Der Israelit vom 6. September 1900, abgerufen über alemannia judaica am 28.1.2020
  • Der Israelit vom 21. Januar 1901, abgerufen über alemannia judaica am 28.1.2020
  • Der Israelit vom 11. November 1920, abgerufen über alemannia judaica am 28.1.2020
  • Liedtke, Sosic 2021

Bamberger, Seligmann Bär I

Geboren: 06.11.1807 in Wiesenbronn/Kitzingen
Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner, Seminardirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA)
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rabbi Seligmann Baer Bamberger war Gründer und von 1864 bis 1878 Direktor der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA).



Quellen:
  • ILBA 1982
  • Hellmann 1982

Banasch, Clara

Geboren: 03.12.1859 in Breslau/Schlesien
Beruf: Privatlehrerin
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Clara Banasch hat das Lehrerinnenseminar in Breslau besucht.



Quellen:
  • StAM
  • Stadtarchiv München

Banda, David

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer und Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Demmelsdorf
Wohnort: Demmelsdorf (heute Ortsteil der Stadt Schesslitz)
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

David Banda war von 1924 bis 1926 Lehrer in Niederwerrn, dann bis 1934 Religionslehrer in Demmelsdorf.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • CAHJP

Bar-Chai, geb. Bergmann, Jerachmiel (Gottlieb)

Geboren: 13.09.1909 in Jerusalem
Gestorben: 1992
Konfession: israelitisch
Beruf: ILBA-Student, Lehrer
Verfolgung: Jerachmiel Bar-Chai wurde 1933 aus der staatlichen Lehrerbildung gedrängt und konnte die Ausbildung nicht abschließen.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jerachmiel Bar-Chai (auch: Gottlieb Bergmann) war der Sohn des Jerusalemer Rabbiners Chaim Jehuda Bergmann und ein Ururenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann. Seine Eltern waren Chaim Jehuda Bergmann (1886-1944) und Mirjam, geb. Minzberg (1890-1958). Der Vater wirkte zeitweise als Lehrer in Großostheim/Ufr. und Nürnberg. Jerachmiel wuchs mit fünf Geschwistern auf: Schlomo (Min-Hahar), Mordechai, Avraham Bartura (auch: Elazar Bar Tora) (urspr. Bergmann), Riwka Cohen (geb. Bergmann), und einer bei geni.com mit späterem Familiennamen "Agassi" genannten Person. Er besuchte in Nürnberg die Volksschule und in Nürnberg und Fürth die Realschule.

Von 1927 bis 1930 studierte Jerachmiel an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er machte dort den Abschluss im gleichen Jahr wie sein Bruder Avraham. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer in Hoffenheim/Baden, Karlsruhe und Plauen/Vogtland, danach war er auch Schulpraktikant in Nürnberg (isr. Volksschule oder städtische Schule???). Nach Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er aus der staatlichen Lehrerbildung ausgeschlossen und konnte seine Ausbildung nicht vollenden. So machte er ab 1933 eine einjährige landwirtschaftliche Umschulung um nach Palästina zurückkehren zu können. Vor der Emigration wohnte er zuletzt in Nürnberg in der Frauentormauer 42. 1933/34 ging er zunächst zur Umschulung nach Grusenheim/Kollmar im Elsaß, danach zurück nach Palästina.

1934 kehrte er zu seiner Familie nach Jerusalem zurück. Er diente in der Haganah, war zweieinhalb Jahre lang im Polizeidienst und später in der Israelischen Armee. Als Lehrer arbeitete er wieder in Tiberias, Kefar Saba und Ramat Gan. 1935 heiratete er in Jerusalem seine erste Frau. Mit ihr hatte er zwei Kinder, Nathan Zwi (geb. 1936 in Jerusalem, Landwirt) und Jehoschua (geb. 1938). 1945 heiratete er nach Scheidung zum zweiten Mal.

In Bay HStA MK 49570 ist ein langer Streit um "Wiedergutmachung" dokumentiert, mit ausführlichen Angaben zum Werdegang. Hier wird ein Bericht von Emanuel Heß, dem Schulleiter der Bekenntnisschule "ADAS Israel" zitiert, in dem am 3. März 1933 berichtet worden sei, dass Bar Chai "freiwillig" aus dem Lehrerberuf ausgeschieden sei, um Tüncher zu werden; er selbst bezeugt, dass er nicht bei ADAS Israel, sondern bei einer städtischen Schule als Praktikant eingesetzt und dann 1933 aus dem Schuldienst gedrängt worden sei. Danach habe er die Umschulung gemacht, um emigrieren zu können.

Jerachmiel Bar-Chai hat 13 Jahre lang in Deutschland gelebt. Dazu schreibt er 1982 in einem Fragebogen: "Aber die Lehrerausbildung im Lehrerseminar in Würzburg pflanzte in mir den Willen, mein ganzes Leben der Erziehung von Jugend [!] zu widmen. Und so bin ich bis zur Erreichung des Ruhestandes Lehrer von Jugend und Erwachsene[n] geblieben. Diese 13 Jahre - und vor allem das Studium im Lehrerseminar in Würzburg - wirkten auf mich so sehr, daß man mir heute noch meine deutsche Ausbildung auf der Nasenspitze erkennt.", (zitiert nach Strätz 1989, S. 732).

Laut myheritage.de ist Jerachmiel Bar-Chai 1992 gestorben.



Quellen:
  • BayHStA MK 49570
  • Strätz 1989
  • Ottensoser/Roberg: ILBA
  • myheritage.de
  • geni.com
  • wikipedia.org

Barkol, geb. David, Ruth

Geboren: 07.01.1912 in Karlsruhe
Beruf: ILBA-Studentin, Lehrerin
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ruth David war eine Tochter des Karlsruher Kaufmannes Salomon David und dessen Frau Jenny, geb. Oppenheimer. Sie absolvierte ihre Lehrerinnenausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, wo sie auch ihren zukünftigen Mann, Moses Aron Kula, später Moshe Barkol, kennenlernte. Nach der Ausbildung ging Ruth David nach Dinslaken an ein Waisenhaus, Moses Kula nach Frankfurt am Main. Beiden gelang die Flucht nach Palästina, wo Moshe Barkol als Dozent und Schulleiter arbeitete. Auch Ruth ging in Israel ihrem Beruf als Lehrerin nach. Im Ruhestand lebten sie in Givataim, Israel.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Barkol, Moshe (Moses Aron)

Geboren: 01.09.1911 in Waschau, Chemnitz?
Konfession: israelitisch
Beruf: ILBA Student, Lehrer, Schulleiter
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moshe Barkol hieß ursprünglich Moses Aron Kula. Er war ein Sohn des Kantors Pinkus Kula und dessen Frau Eva, geb. Winier. Er besaß die polnische Staatsangehörigkeit. Im Alter von 15 Jahren, ab 1926 besuchte er die isr. Präparandenschule in Höchberg. Von 1929 bis 1932 studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Moshe Barkol heiratete eine Mitstudentin, Ruth David, die 1912 in Karlsruhe geboren worden war. Nach der Ausbildung ging Moses Kula als Lehrer nach Frankfurt am Main, Ruth nach Dinslaken an ein Waisenhaus. Beiden gelang die Flucht nach Palästina, wo Moshe Barkol als Dozent und Schulleiter arbeitete. Auch Ruth ging in Israel ihrem Beruf als Lehrerin nach. Im Ruhestand lebte Moshe Barkol in Givataim, Israel.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Bartura, geb. Bergmann, Avraham

Geboren: 12.09.1907 in Jerusalem
Gestorben: 1985 in Jerusalem
Konfession: Israelitisch
Beruf: ILBA-Student, Lehrer, Schriftsteller
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Avraham Bartura war der Sohn des Jerusalemer Rabbiners Chaim Jehuda Bergmann (1886-1944) und ein Ururenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann. Der Lehrer Jerachmiel Bar-Chai (auch: Gottlieb Bergmann) ist sein Bruder. Seine Mutter war Mirjam, geb. Minzberg (1890-1958). Der Vater wirkte zeitweise als Rabbiner in Großostheim/Ufr. und Nürnberg. Avraham wuchs mit fünf Geschwistern auf: neben Jerachmiel (später Bar-Chai) waren das: Schlomo (später: Min-Hahar), Mordechai, Riwka Cohen (geb. Bergmann), und eine bei geni.com mit späterem Familiennamen "Agassi" genannte Person.

Avraham besuchte in Nürnberg die höhere Handelsschule sowie die Talmud-Hochschule (Jeschiwah). Zusammen mit seinem Bruder Jerachmiel studierte er von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Beide machten dort den Abschluss im gleichen Jahr. Nach dem Studium wirkte er als Schulleiter in Stettin/Pommern, bevor er 1931 zusammen mit seiner späteren Ehefrau, der Würzburger Krankenschwester Fanny Berney nach Palästina ging.

Bereits vor dem Studium war er politisch engagiert: Er war von 1922 bis 1925 Mitglied beim Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, 1924 und 1925 Mitglied bei den Jungsozialisten. Im orthodoxen Jugendbund Esra war er von 1925 bis 1930 Gruppenleiter. 1931 kehrte er nach Palästina zurück. Übergangsweise nahm er verschiedene Stellen an, so arbeitete er als Bankbeamter und Verkäufer. 1936 bis 1948 stand er im Dienst der Selbstschutzorganisation Haganah und später der Israelischen Armee. Ein Jahr nach ihrer Ankunft in Palästina heirateten Avraham und Fanny in Tel Aviv (1932). Am 27. März 1935 bekamen sie einen Sohn: Jakob.

Ab 1933 wirkte Bartura wieder im pädagogischen Bereich, er wurde Mitglied der Isr. Lehrerinnung. Er übernahm 1936 die Leitung einer Schule in Ekron und Magdiel (bis 1939). Von 1954 bis 1956 war er Schul- und Heimleiter in Neve Hadassa. 1956 wechselte er ins Erziehungsministerium als Beauftragter für Westeuropa und Südamerika. In Dienst des Ministeriums arbeitete er von 1956 bis 1960 in Frankfurt/Main und von 1964 bis 1966 in Buenos Aires. In diesem Jahr wurde er Aufsichtsrat der Lehrerinnung.

Avrahem Bartura arbeitete auch als Rundfunk- und Zeitungkorrespondent sowie als Schriftsteller. Er veröffentlichte u.a. Bücher und Artikel über Lazarus (Elieser) Bergmann. Er schrieb auch Übersetzungen und Kindergeschichten. In der Nachkriegspublikation ehemaliger ILBA-Absolventen von Alex Roberg und Max Ottensoser von 1982 veröffentlichte er einen Artikel über Schülerschaft und Aufbau der Lehrerbildungsanstalt.



Quellen:
  • wikipedia.org
  • Strätz 1989
  • Ottensoser/Roberg: ILBA
  • Bergmann 1982

Baßfreund, Hermine

Geboren: 24.05.1885 in Tanowitz/Oberschlesien
Gestorben: in Ghetto Riga
Konfession: israelitisch
Titel: Studienrätin
Beruf: Gymnasiallehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Mädchenlyzeum (jetzt Helene-Lange-Gymnasium)
Verfolgung: Hermine Baßfreund wurde nach dem 13. Oktober 1933 in den Ruhestand versetzt. Am 29. November 1941 wurde sie im Alter von 56 Jahren nach Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga deportiert. Dort ist sie verschollen.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermine Baßfreund war die Tochter eines oberschlesischen Rabbiners. Sie hatte am 31. Dezember 1915 die preußische Staatsangehörigkeit. Hermine Baßfreund war von 1906 zunächst Lehrerin in den Elementarfächern des Heberlein/Arnstein´schen Instituts in Fürth. Am Mädchenlyzeum in Fürth unterrichtete sie von 1907 bis 1933 Deutsch. 1931 wurde sie zur Studienrätin ernannt.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Battenwieser, Seligmann

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Mainbernheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 27. April 1888 trat der israelitische Religionslehrer Seligmann Battenwieser aus Mainbernheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Baum, Max

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Karlstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 1. Februar 1901 trat der israelitische Religionslehrer Max Baum aus Karlstadt dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.

Liedtke, Sosic geben an, dass Max Baum in Izbica ermordet wurde. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet mehrere Personen mit dem Namen Max Baum. Der einzige unter ihnen, der nach Izbica deportiert wurde, ist Max Baum, geb. am 29. Dezember 1879 in Wiesenfeld/Karlstadt. Dieser Max Baum wurde von Nürnberg aus am 24. März 1942 ins Ghetto Izbica deportiert. In den Kriegsstammrollen des BayHStA ist ebenfalls ein Max Baum verzeichnet, der - allerdings am 28. - Dezember 1879 in Wiesenfeld geboren ist, der jedoch von Beruf Viehhändler war.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Baumann, Moses

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Memmelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 10. Januar 1879 trat der israelitische Lehrer Moses Baumann in Memmelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Beck, Emma

Geboren: 07.07.1887 in Prag
Beruf: Gewerbelehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Antonienheim
Verfolgung: Emma Beck emigrierte am 7. März 1939 nach England.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emma Beck war von April 1937 bis zur Emigration im März 1939 als Hauswirtschaftslehrerin für die jungen Mädchen im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München zuständig.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Macek 2005

Behr, Alice Auguste

Geboren: 17.06.1898 in Mannheim
Gestorben: 06.01.1994 in New York
Titel: Hauptlehrerin
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Antonienheim
Verfolgung: Alice Behr gelang 1938 die Emigration in die USA.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alice Behr stammte aus der Familie des Kaufmanns Ernst Behr und seiner Frau Amalie, geb. Neter, in Mannheim. Sie war seit 1917 Lehrerin im badischen Schuldienst. Am 1. September 1933 wurde sie in den Ruhestand versetzt. Von Mai 1934 bis April 1936 war sie als Lehrerin im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München beschäftigt. Anschließend war sie bis zu ihrer Flucht Lehrerin der jüdischen Schule Mannheim. In den USA hielt sie sich zunächst als Kindermädchen über Wasser, fand dann Arbeit als Hauswirtschaftslehrerin in einem Hotel und leitete zuletzt ein jüdisches Kinderheim.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Macek 2005
  • Stadtarchiv Mannheim
  • Ancestry.com

Behr, Anna

Geboren: 22.05.1874 in Würzburg
Gestorben: 13.01.1943 in Theresienstadt
Beruf: Versicherungsagentin, Musiklehrerin
Verfolgung: Anna Behr wurde im Alter von 68 Jahren am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, dort starb sie am 13.(18.) Januar 1943 an Flecktyphus.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Anna Behr war die Tochter eines Goldstickers und Versicherungsagenten. Sie war Musiklehrerin und gab Klavierunterricht. Von ihrer gelähmten und 1921 im Alter von 44 Jahren verstorbenen Schwester übernahm sie die Versicherungsagentur.



Quellen:
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Behrens, Margot

Geboren: 29.04.1913 in Göttingen
Gestorben: in Izbica (?)
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrerin
Beruf: Handarbeitslehrerin
Verfolgung: Margot Behrens wurde im Alter von 28 Jahren zusammen mit ihren Eltern, Siegfried und Ida Behrens, geb. Baum, am 24. März 1942 ins Ghetto Izbica deportiert und ist seither verschollen.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Margot Behrens war die jüngste von zwei Töchtern des letzten Fürther Bezirksrabbiners Dr. Siegfried Behrens. Sie lebte in Berlin und Fürth. Sie war Handarbeitslehrerin und seit 1931 Oberlehrerin.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Behrens, Siegfried

Geboren: 23.12.1876 in Rethem/Aller
Gestorben: in Izbica
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Rabbiner
Verfolgung: Siegfried Behrens wurde im Alter von 65 Jahren am 24. März 1942 mit seiner Frau Ida und seiner jüngsten Tochter Margot ins Ghetto Izbica deportiert und ermordet.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegfried Behrens war von 1908 bis 1923 Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Göttingen. Von 1923 bis zur Deportation 1942 lebte er in Fürth. Er war der letzte Bezirksrabbiner in Fürth. Er war mit Ida, geb. Baum, verheiratet und hatte zwei Töchter: Rachel Therese und Margot. Seine jüngere Tochter Margot war Handarbeitslehrerin.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Rijo
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Bein, Alexander

Geboren: 13.12.1850 in Westheim b. Haßfurt
Gestorben: 11.12.1930 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alexander Bein war das dritte von 11 Kindern. Sein Vater war Salomon Bein, die Mutter Marianne, geb. Rosenthal. Als Alexander 1850 geboren wurde, lebte die Familie noch in Westheim bei Haßfurt. Als Alexander fast 15 war, fand sein Vater eine neue Stelle und die Familie zog zum 1. Dezember 1865 nach Steinach an der Saale. Alexander studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und legte 1871 seine Seminarabschlussprüfung ab.

Im Jahr 1874 trat Alexander Bein an der jüdischen Volksschule in Würzburg die Stelle eines Lehrers an.

Alexander Bein heiratete 1883 in Fürth Ida Dettelbacher, die 11 Jahre jünger war als er. Das Paar bekam 5 Kinder: Karl, geb. 9. Juni 1884, Max, geb. 5. September 1885, Ernst Salomon, geb. 23. März 1887, Oskar, geb. 24. September 1888 und Elsa (später verheiratete Hirsch), geb. 26. März 1891.

Im Schuljahr 1896/97 übernahm Alexander Bein die Schulleitung. Bein erhielt um 1900 in Würzburg das Heimatrecht.

Um 1914 trat er in den Ruhestand.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de

Bein, J.

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Schule Würzburg
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 25. Juli 1873 trat der Lehrer der israelitischen Schule Würzburg, J. Bein, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Bein, Moritz Mosche

Geboren: 1865 in Westheim
Gestorben: 1943 in Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volksschule Steinach a.d. Saale
Verfolgung: Moritz Mosche Bein gelang die Flucht nach Palästina.
Wohnort: Steinach a.d. Saale
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moritz Bein war das jüngste von 11 Kindern des Lehrers Salomon Bein und dessen Frau Marianna, geborene Rosenthal. Er wuchs in Steinach an der Saale auf, wo sein Vater 1865 die Stelle des Gemeindelehrers übernommen hatte.

Nach Angaben in alemannia judaica war Moritz Bein zwischen dem Ausscheiden seines Vaters Salomon Bein aus dem Lehreramt 1884 bis 1912 Lehrer der jüdischen Gemeinde Steinach an der Saale. Im vierten Quartal des Jahres 1886 beteiligte sich der Lehrer Moritz Bein aus Steinach an der Saale an einer Spendenaktion des Würzburger Distriktrabbiners Nathan Bamberger "zur Unterstützung unserer Glaubensbrüder im heil. Lande". Moritz Bein war mit Karolina (Lina), geborene Bruckheim, verheiratet und hatte sieben Kinder: Siegfried, geb. 11. April 1897, Martha (geb. 1899, später verheiratete Herman), David, 1900-1903, Alexander, geb. 21. Januar 1903, Sitta (geb. 1904, später verheiratete Shavit), Simon, geb. 16. Oktober 1907 und Harry.

Das Adressbuch Nürnberg verzeichnet für 1930 einen Hauptlehrer a.D. und Versicherungsvertreter Moritz Bein in der Solgerstr. 5a (noch nachzuweisen, ob selbe Person).

Moritz Mosche Bein gelang die Flucht aus Deutschland. Er starb 1943 in Palästina.



Quellen:
  • https://www.alemannia-judaica.de/steinach_synagoge.htm
  • https://www.geni.com/people/Moritz-Bein/6000000002362869266
  • Der Israelit vom 10.1.1887, compact memory

Bein, Simon

Geboren: 25.12.1872 
Titel: Oberstudienrat
Beruf: Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Oberstudienrat a.D. Simon Bein lebte Mitte der 1930er Jahre in Würzburg in der Friedenstr. 45.



Quellen:
  • Strätz 1989

Bendix, Alice

Geboren: 13.11.1894 in Landsberg/Warthe
Gestorben: Mrz 43 in Auschwitz
Beruf: Erzieherin, Heimleiterin
Berufstätig an folgender Schule: Antonienheim
Verfolgung: Alice Bendix wurde mit den Kindern des Antonienheims am 11. April 1942 in die "Heimanlage Milbertshofen" gebracht, von dort am 22. Juli 1942 in das "Sammellager Berg am Laim". Von dort wurden sie am 13. März 1943 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Alice Bendix starb im Alter von 48 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alice Bendix war als Erzieherin im Kinderheim der Israeltischen Jugendhilfe in der Antonienstraße in München tätig. Ab 1933 war sie stellvertretende Heimleiterin. Von Februar 1934 bis Februar 1935 arbeitete sie in Berlin. Ab Februar 1935 übernahm sie die Leitung des Antonienheims. Alice Bendix hätte in die Schweiz emigrieren können, wo ihr Bruder lebte. Isa Gruner schrieb am 17. März 1946 in einem Brief an die Überlebenden des Heimes, Alice Bendix hätte auf die Frage, ob sie nicht doch auswandern wolle, mit fester Stimme geantwortet: "nein, so lange in Deutschland noch jüdische Kinder leiden, denen ich vielleicht helfen kann, bleibe ich bei ihnen." In München wurde das Berufliche Schulzentrum Alice Bendix in der Antonienstraße 6, in dem SozialbetreuerInnen und PflegefachhelferInnen ausgebildet werden, nach ihr benannt.



Quellen:
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Macek 2005
  • Berger 1995
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Benjamin, geb. Oberndoerfer, Hanna (Johanna)

Geboren: 10.07.1914 in Fürth
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin, Lektorin
Verfolgung: Hanna Oberndoerfer emigrierte im November 1938 nach Jerusalem.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Studium an ILBA Würzburg (Examen 1935), danach bis zur Emigration Lehrerin. 1950 nach Kapstadt, Studium Deutsch, Englisch, Hebräisch und Psychologie. 1956 MA, Lehrerin an Religionsschule, Lektorin an Universität von Kapstadt. 1961 geheiratet in Jerusalem. Wurde später Sprechstundenhilfe bei ihrem Mann.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • StAW
  • Stadtarchiv Fürth

Bergenthal, Gerson

Konfession: israelitisch
Beruf: Schulverweser
Wohnort: Thüngen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gerson Bergenthal stammte aus Fuchsstadt. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1873 mit Examen abschloss.
Am 24. April 1874 trat der israelitische Schulverweser Gerson Bergenthal aus Thüngen/Karlstadt dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021
  • Ottensoser, Roberg 1982

Bergmann, Juda Chaim

Geboren: 23.08.1886 in Jerusalem
Gestorben: 27.08.1944 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Rabbiner
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Juda Chaim Bergmann war ein Urenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann, der mit seiner Familie nach Jerusalem ausgewandert ist. Er ist der Vater der beiden Lehrer Jerachmiel Bar-Chai und Avraham Bartura. Seine Eltern waren der Jerusalemer Kaufmann Nachum Bergmann (1866-1928) und Lea Reisel Bergmann, geb. Wallenstein (1865-1948). Juda Chaim wuchs mit acht Geschwistern auf.

Mit seiner Ehefrau Alte Miriam Nechama Bergmann, geb. Mintzberg (1890-1958) hatte er sechs Kinder, darunter Avraham (geb. 1907, später Bartura) und Gottlieb oder Jerachmiel (später Bar-Chai). Der älteste Sohn war Avraham (geboren 1907 in Jerusalem), es folgten: Jerachmiel (geboren 1909, ebenfalls noch in Jerusalem) Schlomo (1911), Mordechai (1913), und ein Mädchen, Riwka (spätere Kohen oder Cohen), sowie ein in geni.com mit späterem Familiennamen Agassi genanntes Kind.

Juda Chaim Bergmann wurde in Palästina, Jerusalem geboren, wo er auch 1944 starb. Jedoch lebte er mehrere Jahre in Deutschland. Seine beiden ältesten Kinder Avraham und Jerachmiel kamen 1907 und 1909 noch in Jerusalem zur Welt. Dass für die anderen Kinder in geni.com kein Geburtsort angegeben wird, könnte ein Hinweis sein, dass die junge Familie um 1910 nach Deutschland zog. 1916 war Bergmann jedenfalls als Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Großostheim (Bezirksrabbinat und Kreis Aschaffenburg) tätig. Am 10. Juli 1916 rückte er in die Bayerische Armee zum Kriegsdienst ein und wurde drei Tage später vereidigt. Er war beim Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 4 in Germersheim stationiert. Zu dieser Zeit hatte er bereits fünf Kinder, von denen der Älteste, Avraham, noch keine 9 Jahre alt war. In der Kriegsstammrolle wird Juda beschrieben als 1,61 m großer, schlanker Mann mit dunkelblondem Haar, Spitzbart und "Schnurre". Auch trug er "Augenglas". Er wurde zum Dienst mit dem Gewehr und als Fahrer ausgebildet. Im September 1917 wurde er zur Dolmetscherschule nach Berlin abkommandiert. Er war als Dolmetscher für Arabisch und Türkisch eingesetzt. Am 11. Januar 1918 kehrte Bergmann zum Schuldienst nach Großostheim zurück.

Später war zog die Familie nach Nürnberg in die Frauentormauer 42. Jerachmiel ging in Nürnberg zur Volksschule und besuchte die Realschule in Fürth. Avraham und Jerachmiel studierten beide von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA) und wurden Lehrer.



Quellen:
  • geni.com
  • Strätz 1989
  • wikipedia.org
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • ancestry.de
  • Frank Harris 2008-2009

Berliner, Justin

Geboren: 23.07.1895 in Warschau
Konfession: israelitisch
Titel: Oberkantor
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Kultusbeamter
Verfolgung: Justin Berliner verließ Deutschland spätestens 1939 nach England.
Wohnort: Harburg/Ries
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Justin Berliner war 1919/1920 in Harburg im Ries Verweser der Religionslehrerstelle, wurde jedoch nicht als Lehrer eingesetzt, weil keine Kinder zu unterrichten waren. Er fungierte als Kultusbeamter von 21. September 1919 bis 30. Juni 1920. Berliner stammt nach der Quelle im Staatarchiv Augsburg aus Wlacleweck/Kowasle(?)/Polen (nach Angaben in ancestry war er in Warschau geboren) kündigte selbst und wechselte 1920 nach Halberstadt im Harz. Dort trat er die Stelle des Kantors an und wohnte in der Bakenstraße 56. In der gleichen Straße, Bakenstraße 28, war 1930 in Halberstadt ein Siegfried Helischkowski gemeldet, möglicherweise ein Verwandter seiner Frau?

Berliner war mit Gerda (Gertrud) Helischkowski verheiratet, die aus Kalisz (Wielkopolskie) stammte und am 28. September 1895 geboren worden war. Am 2. Juni 1922 bekam das Paar eine Tochter: Jutta (Juta). Berliner war mindestens bis 1931/32 Kantor der Halberstädter Jüdischen Gemeinde. Im Adressbuch von 1930 trägt er den Titel Oberkantor. Möglicherweise war seine Frau auch verwandt mit seinem Vorgänger in Harburg, Max Helischkowski, der bis 1918 die Lehrerstelle in Harburg innegehabt hatte.

Das Register für England und Wales verzeichnet für das Jahr 1939 in Sanwich, Kent einen Kantor Justin Berliner, der am 23. Juli 1895 geboren ist. Nach einem Stammbaum in ancestry handelt es sich hierbei um den Kantor aus Halberstadt. Berliner wurde dort im Kitchener Camp in Richborough Sandwich, Kent, einquartiert. Er wurde im Lager für Straßenbauarbeiten eingesetzt.

Seine Frau Gerda wurde am 14. April 1942 mit einem Transport von Magedeburg, Potsdam und Berlin ins Ghetto Warschau deportiert. Sie und die Tochter Jutta überlebten den Holocaust nicht.

Berliner lebte 1972 in Tel Aviv in Israel. Er hinterlegte am 12. November 1972 in Yad Vashem eine Page of Testimony für seine Ehefrau, unter seinem neuen Namen: Jehuda Barry.



Quellen:
  • StAA BA Donauwörth 6132
  • Israelitisches Familienblatt 24/1922
  • Schlesinger: Zentralwohlfahrstsstelle
  • ancestry.de

Berlinger, Arthur (Asur)

Geboren: 30.12.1889 in Würzburg
Gestorben: 1944 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Schweinfurt (?)
Verfolgung: Asur Berlinger wurde am 16. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er bis 10. Dezember 1938 inhaftiert war. Am 23. September 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau Berta nach Theresienstadt, am 28. September 1944 im Alter von 55 Jahren ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Asur Berlinger war der dritte Sohn des Würzburger Kaufmanns Jakob Berlinger und seiner Frau Rebekka, geb. Igersheimer. Arthur, der Asur genannt wurde, hatte vier Geschwister. Jedoch erreichte neben ihm nur sein älterer Bruder Abraham das Erwachsenenalter. Der älteste Bruder, Hirsch, starb im Alter von fast 7 Jahren als Asur dreieinhalb war. Wie sein Bruder Abraham, wurde Asur Lehrer.

Von Dezember 1916 bis 1918 leistete er Kriegsdienst. In der Kriegsstammrolle ist er als Präparandenlehrer mit Wohnort Burgpreppach eingetragen. Am 28. Mai 1918 wurde er zur Dienstleistung an der Präparandenschule Burgpreppach entlassen und bis 31. Oktober 1918 beurlaubt. Nach dem Krieg heiratete Berlinger Berta Braunold aus Biblis (geb. 9. März 1891).

Von 1922 bis 1942 lebte Berlinger in Schweinfurt und war bei der Kultusgemeinde angestellt. Im Schuljahr 1932/33 unterrichtete er noch 31 Kinder. Von 1924 bis 1932 war er Vorstand des Jüdischen Jugendvereins. Sein Bruder Abraham war Lehrer in München.



Quellen:
  • Stadtarchiv Schweinfurt
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Schultheis 1988
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • alemanni judaica
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Berlinger, Michael

Geboren: 07.06.1910 in Berlichingen
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Aschaffenburg
Verfolgung: Michael Berlinger ging 1936 mit einem Touristenvisum nach Palästina.
Wohnort: Aschaffenburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Michael Berlinger war das sechste von neun Kindern von Aron und Betty, geb. Sulzbacher. Sein Vater war Kaufmann in Berlichingen / Württemberg, wo die Geschwister aufwuchsen: Shefa Levie, geb. 1903, die Hausfrau wurde und später in Auschwitz ermordet wurde; Elieser, geb. 1904, der Buchdrucker wurde; Asur, geb. 1906, und Naftali, geb. 1907, die Kaufmann wurden, Seev (Wolf), geb. 1909, Michael, geb. 1910 und Simon, geb. 1914, die Lehrer wurden; Jakob, geb. 1915, der wie sein ältester Bruder Buchdrucker wurde; Hanna, geb. 1918, die Krankenschwester wurde und später verheiratet Brillemann hieß.

Michael Berlinger besuchte zunächst in Berlichingen die Volks- und Fortbildungsschule. Seine Lehrerausbildung begann er 1924 an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg, anschließend studierte er von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, beides zeitgleich mit seinem um ein Jahr älteren Bruder Seev (Wolf). Beide legten ihr Abschlussexamen 1930 ab. Von 1930 bis 1934 durchlief Michael den Vorbereitungsdienst in Hörstein/Ufr. Er arbeitete für die Kultusgemeinde als Lehrer und Kantor.

Ab 1934 arbeitete Michael Berlinger als Lehrer an der Israelitischen Schule Aschaffenburg. Er engagierte sich dort als Gruppenführer im Jüdischen Jugendbund Bachad und als Gründer und Versammlungsleiter einer Zionistenortsgruppe. Berlinger gab in der Kultusgemeinde auch Hebräisch-Kurse.

1936 ging Berlinger mit einem Touristenvisum nach Palästina. Er blieb und leistete von 1937 bis 1941 Militärdienst bei der Haganah und anschließend bei der jüdischen Brigade und der israelischen Armee. Er war im Befreiungs- und Sinaikrieg.

Michael Berlinger heiratete 1947 in Tel Aviv die Schneiderin Regina Schwager, die 1914 geboren wurde und aus Polen stammte. Sie lebte seit 1935 in Palästina.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Schultheis, Herbert: Juden in Mainfranken 1933-1945, Bad Neustadt
  • http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
  • Strätz 1979
  • Ulrich Wagner: Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 11

Berlinger, Seev (Wolf)

Geboren: 31.01.1909 in Berlichingen/Württ.
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Wolf Berlinger gelang es, 1938 nach Palästina zu emigrieren.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wolf Berlinger war das fünfte von neun Kindern des Kaufmannes Aron Berlinger aus Berlichingen und dessen Frau Betty, geborene Sulzbacher. Wie seine beiden nächst-jüngeren Brüder Michael (geb. 1910) und Simon (geb. 1914), wurde er Lehrer. Wolf und Michael besuchten die Israelitische Präparandenschule in Höchberg von 1924 bis 1927 und studierten anschließend gleichzeitig an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie im Jahr 1930 abschlossen. Der jüngste der drei, Simon, folgte vier Jahre später nach.

Wolf Berlinger konnte das zweite Staatsexamen noch ablegen. Er konnte 1938 nach Palästina emigrieren und nannte sich später Seev. Er studierte Naturwissenschaften an den Universitäten London, der Columbia University in New York und der Hebrew University Jerusalem. Berlinger wurde Lehrer für Naturwissenschaften und Aufsichtsbeamter für die naturwissenschaftliche Erziehung. 1982 lebte er in Haifa. Sein Bruder Simon schrieb 1997: "Auch für die drei letzten Vertreter dieser Familie, die Brüder Se´ew, Michael und Simon, bedeutete Würzburg einen Meilenstein in ihrem Leben. Wir drei begannen unsere Ausbildung in der Höchberger Präparandenschule in den zwanziger Jahren und beendeten sie mit unserer 1. Staatsprüfung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg im Jahre 1930 bzw. 1934 nach sechs Jahren Studium. Während die zwei älteren Brüder noch die 2. Staatsprüfung ablegen konnten, wurde ich durch die inzwischen veränderte politische Situation infolge der NS-Machtergreifung erst gar nicht zur Prüfung zugelassen. […] Die Kränkung war eklatant. Auch ein Studium an einer Universität oder Hochschule kam nun nicht mehr in Frage. Mein Bruder Se´ew Berlinger mußte über zehn Jahre vergehen lassen, bis er dazu die Möglichkeit hatte. Nur mit unnachahmlichem Fleiß, Verzicht und Hingabe an das erstrebte Ideal schaffte er es. Trotz seines Ruhestandes als Schulinspektor der Naturwissenschaften für Nordisrael setzte er seine umfangreiche Tätigkeit noch in seinem 80. Lebensjahr fort und ist mit seinen Vortragsreisen auch im Württembergischen nicht unbekannt."

Berlinger war mit Margalit, geb. Hirschheimer verheiratet.



Quellen:
  • Berlinger: ILBA 1997
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989

Berlinger, Simon

Geboren: 11.06.1914 in Berlichingen/Württ.
Konfession: israelitisch
Beruf: Kaufmann, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: ILBA Student, Lehrer, Kaufmann
Verfolgung: Durfte das zweite Staatsexamen nicht ablegen. Simon Berlinger war 1938 Häftling im Konzentrationslager Buchenwald. Er emigrierte 1939 nach Palästina.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Berlinger war das siebte von neun Kindern des Kaufmannes Aron Berlinger aus Berlichingen und dessen Frau Betty, geborene Sulzbacher. Wie seine beiden nächst-älteren Geschwister Wolf (Seev, geb. 1909) und Michael (geb. 1910) wurde er Lehrer. Wolf und Michael besuchten die Israelitische Präparandenschule in Höchberg von 1924 bis 1927 und studierten anschließend gleichzeitig an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie im Jahr 1930 abschlossen. Simon folgte seinen beiden Brüdern vier Jahre später nach. Er schloss das Studium an der ILBA 1934 mit dem Seminarabschlussexamen ab, durfte aber das zweite Staatsexamen nicht mehr ablegen. 1997 veröffentlichte er in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Würzburg den Artikel: ILBA - Würzburg, Rückblick eines Absolventen. In der Einleitung zu diesem Artikel schreibt Simon Berlinger: "Auch für die drei letzten Vertreter dieser Familie, die Brüder Se´ew, Michael und Simon, bedeutete Würzburg einen Meilenstein in ihrem Leben. Wir drei begannen unsere Ausbildung in der Höchberger Präparandenschule in den zwanziger Jahren und beendeten sie mit unserer 1. Staatsprüfung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg im Jahre 1930 bzw. 1934 nach sechs Jahren Studium. Während die zwei älteren Brüder noch die 2. Staatsprüfung ablegen konnten, wurde ich durch die inzwischen veränderte politische Situation infolge der NS-Machtergreifung erst gar nicht zur Prüfung zugelassen. Trotz Nachweises meiner Befähigung hatte man mir meine den zuständigen Behörden überreichten pädagogischen Arbeiten nicht benotet und ohne jegliches erklärende Begleitschreiben zurückgegeben. Die Kränkung war eklatant. Auch ein Studium an einer Universität oder Hochschule kam nun nicht mehr in Frage." (Berlinger: ILBA 1997, S. 45 f.)

Simon Berlinger arbeitete nach dem Seminarabschluss als Lehrer in der fränkischen Region Hohenlohe in Württemberg in einer einklassigen Volksschule unter Bedingungen, die sich durch die Vertreibung der jüdischen Schüler aus den öffentlichen Schulen veränderten. Berlinger hatte zunächst seinen Amtssitz in Schwäbisch Hall, dieser musste aber nach Braunsbach verlegt werden, damit die Schule besser von den Kindern der umliegenden Ortschaften erreicht werden konnte. Dazu schreibt Berlinger: "Der Plan, die Kinder der Umgebung jeden Morgen per Auto zur Schule zu fahren, war undurchführbar. Er mußte abgeändert werden, und deshalb verlegte der Israelitische Oberrat Stuttgart meinen Amtssitz von der Kreisstadt Schwäbisch Hall in das Dorf, das sich genau im Mittelpunkt der anderen drei Orte befand. Niemand dachte daran, wegen Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse Einspruch zu erheben. Jeder trug zur Lösung von Problemen durch persönliche Konzessionen bei. Während der Unterrichtswoche von Montag bis Freitag wurden die Schüler in Braunsbacher Familien untergebracht und verpflegt. Zum Wochenende durften sie nach Hause fahren. In der einklassigen Volksschule war die Methodik der Unterrichtsfächer, wie sie uns im allgemeinen Pädagogikstudium empfohlen wurde, notwendigerweise abzuändern. Die Unterrichtsstunde selbst mußte in drei Phasen für alle acht Klassen eingeteilt werden. Abwechslungsweise und je nach Stoff wurde ein Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit den Anfängern, den mittleren und schließlich den höheren Klassen 5-8 eingeräumt. Es ist eine Methode, die man im Laufe der Zeit erlernt. Ratschläge wurden privat und bei Lehrerkonferenzen ausgetauscht. In der Bewertung des Erfolgs sollten keine strengen Maßstäbe angelegt werden. Vieles mußte improvisiert werden. Außerdem hatten diese Improvisationen nur wenige Jahre Dauer. Schon der Novemberpogrom 1938 verursachte drastische Einschränkungen, bis dann die Wannsee-Konferenz sowieso den endgültigen Zusammenbruch herbeiführte." Noch im Alter erinnerte sich Berlinger an die Kinder: "Ein Wort über die Opfer des Dramas, die Kinder. Die Unglücklichen, denen das Schicksal zusetzte und die in großer Bedürftigkeit und Armut lebten, aber wenigstens ein Zuhause hatten, waren immer noch besser daran, als die von der Deportation erfaßten, die dem warmen elterlichen Heim entrissen wurden. In meinen Ohren klingt immer noch das harmonisch gesungene Kinderschlaflied des dörflichen Geschwisterpaares Adler an einem der letzten Unterhaltungsabende. Fern der Heimat mußte ihr junges Leben liedlos enden." (Berlinger: ILBA 1997, S. 48 f.)

Nach der Reichpogromnacht war Simon Berlinger im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Dort war er zusammen mit einigen ehemaligen Seminaristen der ILBA, sowie dem Seminardirektor Jakob Stoll in einer Baracke inhaftiert. Berlinger erinnert sich: "Meine letzte persönliche Erinnerung an ihn [Jakob Stoll] stammt aus einer Baracke im Konzentrationslager Buchenwald 1938 mit 2000 jüdischen Schutzhäftlingen. Mit Direktor Selig Steinhäuser in diese katastrophale Situation verschlagen, kletterte er flink die fünf Holzlatten empor, um neben uns früheren Seminaristen ohne Bettzeug und Decken die Nacht zu verbringen." (Berlinger: ILBA 1997, S. 49)

Simon Berlinger konnte 1939 nach Palästina emigrieren. 1982 lebte er in Haifa. Im Mai 1993 war Berlinger anlässlich einer Ausstellungseröffnung "Genisa" im St. Burkardushaus in Würzburg.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Berlinger: ILBA 1997

Bern, geb. Bernheim, Fred (Manfred)

Geboren: 13.04.1917 in Freiburg/Breisgau
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kaufmann
Berufstätig an folgender Schule: ILBA Student, Lehrer, Kaufmann
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Manfred Bernheim war ein Sohn des Kaufmannes Julius Bernheim und dessen Frau Karoline, geb. Randegg. Er besuchte die jüdische Volksschule und die Realschule in Buchau (heute Bad Buchau in Oberschwaben, Baden-Württemberg). Von 1931 bis 1937 Studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Anschließend war er in Württemberg als Lehrer, Kantor und Rabbinatsverweser tätig, in Stuttgart, in Braunsbach und Bad Mergentheim.

1940 gelang ihm noch die Flucht in die USA. Dort diente er bis 1945 in der Armee. 1982 lebte Fred Bern, wie er nun hieß, in New York.

Er war verheiratet mit Leni, geb. Sichel.



Quellen:
  • Strätz 1989

Bernheimer, Justin

Geboren: 13.05.1915 in Burghaslach
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Scheinfeld, Königshofen
Verfolgung: 1938 Emigration nach USA
Wohnort: Burghaslach
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Justin Bernheimer war Lehrer in Scheinfeld und 1936 in Königshofen/Grabfeld. Er heiratete 1948 in Hartford, CT.



Quellen:
  • jewishgen
  • Strätz

Bernheimer, Max

Geboren: 10.12.1874 in Ichenhausen
Gestorben: 06.02.1944 in Theresienstadt
Titel: Studienrat
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Max Bernheimer wurde am 10. September 1942 von Nürnberg ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Er starb dort im Alter von 69 Jahren am 6. Februar 1944.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Bernheimer war Lehrer der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg und wurde wohl von dort aus deportiert. Von 1899 bis 1910 war ein Max Bernheimer Volksschullehrer der Israelitischen Volksschule in Buttenwiesen. Möglicherweise handelt es sich um dieselbe Person.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Gemeindearchiv Buttenwiesen
  • www.statistik-des-holocaust.de

Bernstein, Elodie

Geboren: 03.01.1873 in Neustadt/Saale
Gestorben: 1942 in Treblinka
Beruf: Pianistin, Klavierlehrerin
Verfolgung: Elodie Bernstein wurde am 23. Juni 1942 nach Theresienstadt und von dort am 19. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Sie starb im Alter von 69 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Beschorner, Hans-Günther

Geboren: 04.11.1911 in Breslau
Beruf: Klavierlehrer, Musiktheoretiker, Komponist
Wohnort: Coburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hans-Günther Beschorner wurde als Hans Rubinstein in Breslau geboren. Er war ausgebildeter Klavierlehrer, Musiktheoretiker und Komponist. Laut den Recherchen von Jürgen Göndör arbeitete er zwischen 1935 und 1938 oder 1939 an der jüdischen Schule in Coburg.



Quellen:
  • Jürgen Göndör

Beuthner, geb. Unikower, Gertrud

Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Gertrud Beuthner ist am 14. Mai 1939 emigriert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gertrud Beuthner war geprüfte Lehrerin. Sie gab Privatstunden und Nachhilfeunterricht.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • BIZ 1925

Bick, Aron

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Waisenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Aron Bick stammte aus Preßburg und schloss 1904 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Er war 1910 Lehrer im Waisenhaus Fürth. Änderte 1911 seinen Vornamen in Arno. Es gibt einen A. Bick, israelitischer Religionslehrer aus Georgensgmünd, der am 28. Juli 1905 Mitglied beim Bayerischen Lehrerverein (BLV) wurde (selbe Person?)



Quellen:
  • CAHJP
  • alemannia judaica
  • Ottensoser, Roberg 1982
  • Liedtke, Sosic 2021

Bierschild, Joseph

Konfession: israelitisch
Beruf: Elementarschulverweser
Wohnort: Heßdorf
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Elementarschulverweser Joseph Bierschild aus Heßdorf trat am 10. Oktober 1873 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Bi-Gil, geb. Biegeleisen, Shlomo

Geboren: 09.09.1912 ? in Baiersdorf od. Nürnberg (Mfr.)
Beruf: ILBA Student, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: ILBA Student, Lehrer, Kaufmann
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Shlomo Bi-Gil hieß nach Angaben von Reiner Strätz ursprünglich Siegfried oder Bernhard Biegeleisen oder Bügeleisen. Seine Eltern waren Isaak und Hena, geb. Weinmann, und lebten in Nürnberg.

Biegeleisen studierte von 1926 bis 1929 an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg und anschließend bis 1933 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Biegeleisen war nach der Ausbildung noch als Lehrer tätig. Er emigrierte nach Palästina. Dort unterrichtete er Kunsthandwerk und Kunst. Shlomo Bi-Gil lebte um 1981 in Chibat Zion, Israel.



Quellen:
  • Strätz 1989

Birk, geb. Eisemann, Lea

Geboren: 04.10.1901 in Westheim
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin, Hausfrau
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Geboren als Lina (Lu) Eisemann. Sie war die einzige Tochter des Westheimer Lehrers Salomon Eisemann. Lina, die sich später Lea nannte, hatte zwei ältere Brüder, Lazarus und Karl. Karl wurde, wie der Vater, ebenfalls Lehrer. Lea besuchte die Jüdische Volksschule in Würzburg. Sie lebte bis zu ihrer Heirat mit dem Tierarzt Dr. Max Birk 1928 bei ihren Eltern. Als Beruf wird bei Strätz Hausfrau und Lehrerin angegeben.

Nach der Heirat zog sie nach Gemünden/Ufr. 1936 konnte sie mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern Shlomoh (Walter, geb. 11. Juli 1930 in Gemünden) und Mirjam (geb. 7. Februar 1936 in Gemünden) nach Palästina auswandern. Ab 1940 lebte die Familie in Netanya.



Quellen:
  • Strätz 1989

Blatt, Nathan

Geboren: 15.08.1865 in Maßbach/Ufr.
Gestorben: 30.12.1940 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer a.D.
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Oberwaldbehrungen, Israelitische Volksschule Obbach
Wohnort: Obbach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Blatt war der Sohn eines Schuhhändlers aus Bad Neustadt. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1884 abschloss. Anschließend war er fast 45 Jahre als Volksschullehrer in Unterfranken tätig. Nach dem Examen unterrichtete er zunächst an der Israelitischen Elementarschule Oberwaldbehrungen. 1892 wechselte er an die Israelitische Volksschule in Obbach, dort blieb er bis zu seiner Pensionierung 1930. Nathan Blatt erhielt das Ehrenbürgerrecht von Obbach. Er war von 1912 bis nach 1922 in der Verwaltung des Jüdischen Lehrervereins Bayern tätig und arbeitete beim Hamburger Israelitischen Familienblatt mit. Nach der Pensionierung zog er nach Würzburg, wo er schon lange über eine Zweitwohnung verfügt hatte. 1938 zog er nach München, wohl weil dort seine älteste Tochter wohnte, die mit dem jüdischen Lehrer Max Adler verheiratet war. Seine Tochter wurde mit ihrer Familie nach Kaunas deportiert und ermordet.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • StAM
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989

Blättner, geb. Jacobowitz, Martha

Geboren: 03.12.1890 in Nicolai/Polen
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Martha Blättner ist am 25. März 1939 mit ihrer Familie über Hamburg nach New York emigriert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • StAM
  • ancestry.de

Bloch, Elsa

Geboren: 03.07.1883 in Konstanz
Beruf: Konzertsängerin, Violinlehrerin
Verfolgung: Emigrierte am 15. Juni 1939 in die Schweiz nach Walzenhausen, Kanton Appenzell.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • StAM

Bloch, Joseph

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Osterberg/Illertissen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Joseph Bloch aus Osterberg/Illertissen trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Blum, Jakob 1

Gestorben: in Theresienstadt oder Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg; Baiersdorf 1914-1916
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Laut Angaben von Bernhard Kolb wurde ein in Nürnberg tätiger Lehrer Jakob Blum in Theresienstadt ermordet. Im Jahre 1911 haben an der ILBA in Würzburg zwei Studenten mit diesem Namen das Lehrerseminar abgeschlossen, einer stammte aus Burgpreppach (siehe hierzu Eintrag Blum, Jakob 2), einer aus Seubelsdorf (Blum, Jakob 3). Ob es sich bei einem der beiden um den in Nürnberg tätigen handelt, ist momentan noch unbekannt.



Quellen:
  • www.rijo.homepage.t-online.de
  • Sponsel 1992

Blum, Jakob 2

Geboren: 10.11.1892 in Burgpreppach
Konfession: israelitisch
Beruf: Präparandenlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Blum war ein Sohn des Burgpreppacher Kaufmanns Simon Blum und seiner Frau Marjam (Marianne), geb. Neugaß. Laut Roberg/Ottensoser schloss 1911 ein Jakob Blum aus Burgpreppach das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) ab. Es ist sehr wahrscheinlich, jedoch nicht zweifelsfrei belegt, dass es sich um dieselbe Person handelt.

Am 24. Januar 1913 trat ein israelitischer Religionslehrer mit dem Namen Jakob Blum, der zu dieser Zeit in Völkersleier (Hammelburg) arbeitete, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Bisher ist nicht festgestellt, ob es sich dabei um den in Burgpreppach geborenen Jakob Blum (2) oder um den aus Seubelsdorf stammenden Jakob Blum (3) handelt, die beide 1911 die ILBA abgeschlossen haben.

Jakob Blum muss jedoch eine Seminarausbildung absolviert haben, denn 1916 war er in seinem Geburtsort Burgpreppach als Präparandenlehrer tätig. Dort gab es eine der beiden bayerischen israelitischen Präparandenschulen, in denen Kinder sich auf die Lehrerausbildung am Seminar vorbereite konnten.

Am 3. August 1916 trat Jakob Blum den Militärdienst bei einem Ersatz Infanterie Bataillon an. Am 19. Oktober rückte er mit dem 8. Infanterie-Regiment an die Front, von November 1916 bis Januar 1917 kämpfte er an der Somme, anschließend musste er wegen Gelenkrheumatismus (an anderer Stelle ist zusätzlich Masern eingetragen) ins Lazarett. Nach seiner Genesung wurde er auch weiterhin an der Front eingesetzt, er kämpfte in Flandern und Lothringen. Zuletzt war er bis 4. September 1918 bei einem Offizierskurs in Grafenwöhr. Er hatte bei "sehr guter" Führung mindestens den Rang eines Unteroffiziers. Von 29. September bis 3. Oktober 1918 musste er sich im Reservelazarett Galgenberg wegen eines Geschwürs auf dem linken Fuß und Tripper behandeln lassen.

Am 17. Januar 1935 wurde in der Kriegsstammrolle ein Eintrag bezüglich einer Antwort auf eine Anfrage der Versicherungskammer München eingetragen (Bd. 7).

(Im Gedenkbuch des Bundesarchivs wird ein Jakob Blum, geboren am 2. März 1891 in Burgpreppach genannt, der in Baden-Baden wohnte und am 12. August 1942 von Gurs aus nach Auschwitz deportiert wurde. Bernhard Kolb nennt Theresienstadt als Deportations- und Todesort des Nürnberger Lehrers Jakob Blum.)



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • ancestry.de
  • Ottensoser/Roberg 1982

Blum, Jakob 3

Geboren: in Seubelsdorf
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1911 schloss ein Jakob Blum aus Seubelsdorf das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.

Am 24. Januar 1913 trat ein israelitischer Religionslehrer mit dem Namen Jakob Blum, der zu dieser Zeit in Völkersleier (Hammelburg) arbeitete, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Bisher ist nicht festgestellt, ob es sich dabei um den in Burgpreppach geborenen Jakob Blum (2) oder um den aus Seubelsdorf stammenden Jakob Blum (3) handelt, die beide 1911 die ILBA abgeschlossen haben.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Ottensoser/Roberg 1982

Blum, NN

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ein israelitischer Lehrer Blum aus Würzburg trat am 22. Oktober 1869 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Blumenstein, geb. Kohnstamm, Ida

Geboren: 24.06.1880 in München
Gestorben: 1954 in Israel
Beruf: Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Antonienheim
Verfolgung: Ida Blumenstein emigrierte im August 1939 zusammen mit ihrem Mann Dr. Karl Blumenstein nach London. Die Kinder konnten ebenfalls emigrieren, nach Palästina.
Wohnort: München

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ida Blumenstein war Erzieherin und arbeitete im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München. Sie war 2. Vorsitzende des Vereins Israelitische Jugendhilfe. Sie war mit dem aus Gunzenhausen stammenden Justizrat Dr. Karl Blumenstein verheiratet uns hatte zwei Kinder: Ernst Joseph und Hannah. Nach dem Tod ihres Mannes im Januar 1943 in London zog sie nach Palästina zu ihrem Sohn.



Quellen:
  • Macek 2005
  • Stephani-Mittelschule Gunzenhausen

Blumenthal, Lazarus

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. (Religions-?) Schule Laudenbach
Wohnort: Laudenbach/Karlstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War von 1872 bis 1905 Lehrer in Laudenbach. Am 10. August 1897 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Seine Stelle übernahm 1905 sein Schwiegersohn Hirsch Oppenheimer.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Blumenthal, Maier

Geboren: 26.03.1876 in Laudenbach/Ufr.
Gestorben: 18.10.1945 in New York
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Unsleben
Verfolgung: Ende Dezember 1939 mit der Ehefrau nach N.Y. emigriert.
Wohnort: Unsleben
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Maier Blumenthal war der Sohn des Laudenbacher Religionslehrers Lazarus Blumenthal. Er absolvierte 1895 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg und wurde 1906 Lehrer der Israelitischen Elementarschule Unsleben. Laut alemannia judaica hat er vorher vermtl. in Poppenlauer gewohnt. 1924 und 1931/32 unterrichtete er in Unsleben noch zehn Kinder. Maier Blumenthal wurde 1920 zum Hauptlehrer und 1931 zum Oberlehrer befördert. Im Dezember 1931 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Ortsjubiläum. 1935 zog er nach Würzburg. Ende 1939 emigrierte Maier Blumenthal mit seiner Frau nach New York. Am 18. Oktober 1945 starb er dort "nach kurzer Krankheit". Seine Familie und ehemalige Gemeindemitglieder aus Unsleben gedachten seiner mit Traueranzeigen in der Zeitschrift "Der Aufbau". In der Todesanzeige der Familie gibt es "Larry Blumenthal und Frau Ruth, geb. Suss, Felix Blumenthal und Frau Alice, geb. Hirsch, Armin Blumenthal und 3 Enkelkinder".

Ein Meier [!] Blumenthal, Lehrer in Wiesenfeld, trat am 2. April 1897 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person?).



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Ottensoser; Roberg 1982
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Blumenthal, Sunda

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Homburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Lehrer Sunda Blumenthal aus Homburg trat am 20. Juni 1894 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Blümlein, C.

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Hammelburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer C. Blümlein trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Blüth, Emanuel

Gestorben: 1917
Titel: Dr.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Emanuel Blüths Witwe und seine beiden Töchter Hedwig Sauer und Grete wurden am 29. November 1941 nach Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Blüth war mindestens von 1899 bis 1913 Lehrer der Israelitischen Realschule in Fürth. Er unterrichtete Deutsch, Geschichte und Geographie. Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. E Blüth im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer als Lehrer für Realien geführt. 1936 erhielt seine Witwe eine Pensionszahlung von 108,20 RM. Emanuel Blüth hat wohl Schüler bei sich aufgenommen: In Familienbogen von Willi Markus Marx steht, dass dieser ab 31.8.1915 bei "Blüth" in der ?ieschen(?)str. 6,2 und ab 6.9.1916 ebenfalls bei Blüth in der Rosenstr. 10,2 gewohnt habe.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • CAHJP

Bock, Betty

Titel: Hauptlehrerin
Beruf: Handarbeitslehrerin
Verfolgung: Nach dem 7. April 1933 in den Ruhestand versetzt.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Ballin, 1943

Bodenheimer, Hannah Henriette

Geboren: 21.07.1898 in Köln
Gestorben: 25.03.1992 in Jerusalem
Beruf: Lehrerin, Schulleiterin
Berufstätig an folgender Schule: Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Lande Wolfratshausen
Verfolgung: Hannah Henriette Bodenheimer emigrierte 1933 nach Palästina.
Wohnort: Wolfratshausen
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hannah Henriette Bodenheimer war die Tochter des Kölner Justizrats Max Isidor Bodenheimer und der Frauenrechtlerin Rosa Bodenheimer, geborene Dalberg. Sie besuchte in Köln das Lyzeum, die Höhere Handelsschule für Mädchen in Rheydt und die Wirtschaftliche Frauenschule Mallinckrodthof bei Paderborn. Sie durchlief mehrere Praktika, studierte an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Bonn und arbeitete dann ein Jahr an der Frauenschule in Mallinckrodthof. 1923 arbeitete sie als kaufmännische Angestellte einer Handelsfirma. 1925 wurde sie über eine Empfehlung des Jüdischen Frauenbunds Köln mit dem Aufbau einer wirtschaftlichen Frauenschule in Wolfratshausen beauftragt. Neben dem Aufbau und der Leitung der Schule war sie auch publizistisch tätig und verfasste Vorträge und Artikel. 1931 beendete sie die Arbeit in Wolfratshausen und ging nach Berlin um ihre Ausbildung weiterzuverfolgen und einen Abschluss als Gewerbeoberlehrerin zu erhalten. Von 1932 bis 1933 arbeitete sie für das Reformrealgymnasium Jawne in Köln.



Quellen:
  • Jörgensen / Krafft 2009
  • alemannia judaica
  • Dagmar Bäuml-Stosiek
  • alemannia judaica

Brader, Bernhard

Geboren: 1818 in Markt Sugenheim
Konfession: israelitisch
Wohnort: Mönchsdegging
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Brader wurde 1818 in Markt Sugenheim im Bezirksamt Scheinfeld geboren. Er schloss im Jahr 1845 eine Seminarausbildung ab. Seine erste (provisorische) Stelle trat er 1846 an, die "definitive" Anstellung begann er 1849. Nach 30 Jahren, 1879 wurde er pensioniert. Zuletzt arbeitete er in Mönchsdegging im Bezirksamt Nördlingen. 1881/82 wohnte er in Nördlingen.



Quellen:
  • Schematismus 1883

Brader, David

Geboren: 24.10.1879 in Ichenhausen
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Realschullehrer, Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Kreisrealschule II Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. David Brader war ein Sohn des Ichenhausener Lehrers Isak Brader und dessen Frau Karoline, geb. Weinbach. David besuchte von 1885 bis 1891 die Elementarschule in Ichenhausen, an der sein Vater Lehrer war. Anschließend wechselte er an das Luitpoldgymnasium München, wo er 1899 Abitur machte. Nach dem Schulabschluss studierte er zunächst bei Rabbi Arron Cohn in Ichenhausen, bevor er im Jahr 1900 nach Berlin ging. Dort studierte er am orthodoxen Rabbinerseminar und an der Universität. Brader promovierte am 3. April 1906 an der Uni Erlangen. Seine Dissertationsschrift "Bonifaz von Montferrat bis zum Antritt der Kreuzfahrt (1202)" erschien 1907 in Berlin in der Reihe "Historische Studien".

Von 1906 bis 1908 war er Rabbinatssubsitut in Ansbach, anschließend bis 1910 Dozent am Lehrerseminar in Köln. Von 1910 bis 1912 arbeitete Brader als Bezirksrabbiner des Vereins zur Wahrung der religiösen Interessen für die Provinz Westfalen mit Sitz in Recklinghausen.

Bis Mitte 1913 war er Assistent an der Oberrealschule Ludwigshafen, dann wurde er zum Kgl. Reallehrer an der Kreisrealschule II in Nürnberg ernannt, wo er Deutsch und Geschichte unterrichtete. Nach "Spuren im Vest" sei er ab 1912 schon Lehrer in Nürnberg und gab August 1912 auch Rabbiner in Weiden in der Oberpfalz gewesen.

1917 wurde Brader zum Distriktrabbiner von Ansbach als Nachfolger von Dr. Chaim Heinrich Cohn gewählt. 1925 verzog Brader in die Schweiz.



Quellen:
  • DJE 2, Heft 37 vom 17.9.1915
  • DJB IV (1913), Nr. 28 vom 11.7.1913
  • Israelitisches Familienblatt 19 (1917) Nr. 15 vom 12.4.1917
  • https://spurenimvest.de/2020/10/17/brader-david/

Brader, Isak

Geboren: 14.11.1851 in Mönchsdeggingen
Gestorben: 1920
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Verweser, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Ichenhausen
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Isak (auch: Isaak, Isaac oder Israel) Brader war der Sohn eines Lehrers und erhielt seine Lehrerausbildung am Lehrerseminar in Schwabach bis 1870.

Er war Schulverweser der Israelitischen Volksschule in Ichenhausen ab 1. Mai 1877. Brader trat seine "definitive" Anstellung im Jahr 1879 an. 1879 laut Inspektionsbericht 1891 "obere Schulabteilung". Im selben Jahr, 1879, wurde sein Sohn David in Ichenhausen geboren. Zu seinen Wohnverhältnissen steht im Schematismus von 1883 über das Schuljahr 1881/82 "feucht". Brader war seit 22. Oktober 1873 mit Karoline, geb. Weinbach, verheiratet, einer Tochter des Harburger Lehrers Löb Weinbacher. Ihr Sohn David Joseph wurde am 24. Oktober 1879 geboren. Laut Inspektionsbericht vom 28. April 1897 hatte Isak drei Kinder. Am 6. Oktober 1899 starb Braders Frau Karoline. Er heiratete zum zweiten Mal, am 18. Februar 1902 in Karlsruhe, Esther Floersheimer.

Laut Inspektionsbericht vom 8. April 1878 unterrichtete er die Klassen 5, 6 und 7, ab 1879 zusätzlich die Klasse 4. Im Jahr 1902 beging Brader zusammen mit seinem Kollegen Thalmann in Ichenhausen sein 25-jähriges Ortsjubiläum: "Es fand eine erhebende offizielle Feier statt, an welcher sich die gesamte jüdische Kultusverwaltung, der Herr Rabbiner Dr. Cohn, die Kgl. Lokalschulinspektion, der Herr Bürgermeister, sowie zahlreiche christliche Ortskollegen betheiligten.", so berichtete das Israelitische Familienblatt vom 5. Juni 1902. Am 11. Januar 1907 meldete das Frankfurter Israelitische Familienblatt, dass "Herr J. Brader erster Lehrer an der Volksschule der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde, […] von Seiner königlichen Hoheit dem Prinzregenten zum Hauptlehrer ernannt" wurde.

Brader war musikalisch versiert. Am 9. November 1896 meldete die Zeitschrift "Der Israelit", dass Brader bei einem Konzert in Ichenhausen den Karlsruher Sänger Max Rothschild "in meisterhafter Weise" begleitet habe. Zusammen mit dem christlichen Lehrer Mayrhofer (Violine) habe er außerdem Stücke von Beriot und Dancla gespielt, "und ernteten beide Herren den größten Beifall ob ihres trefflichen Zusammenspiels".

Gernot Römer berichtet von Alfred Neuburger aus Ichenhausen, der um 1896 bis etwa 1900 die Jüdische Schule in Ichenhausen besuchte. Die "Lehrer Thalmann und Lehrer Prada [richtig: Brader] haben in der Jüdischen Schule ihre Freude an diesem Schüler."

Das jüdische Echo meldet am 17. September 1915, dass Brader zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs zum Beitritt in den neuen Verein "Thorabund" gehörte, der das Ziel hatte, die Juden "zurück zur Thora" zu führen. In der Einladung heißt es, dass "neben den Arbeiten auf politischem und organisatorischem Gebiet endlich einmal auch eine grundlegende Arbeit zur Erhaltung des inneren Judentums geleistet werden müsse".

Braders Sohn David wurde Rabbiner und Realschullehrer.



Quellen:
  • Römer 1987
  • Der Israelit vom 9.11.1896
  • Der Israelit vom 17.1.1898
  • Israelitisches Familienblatt vom 5.6.1902
  • StAA BA Günzburg 3493
  • StAA BA Günzburg 3491
  • Der Israelit vom 22. April 1920, zuletzt abgerufen über alemannia judaica am 2.2.2021
  • Schematismus Schwaben 1883

Bramann, Julius

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Sulzdorf
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Julius Bramann aus Sulzdorf i./L. trat am 26. April 1889 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Möglichweise selbe Person wie Bravmann, Julius?



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Brandes, Maria

Beruf: Privatlehrerin
Wohnort: Mühlhausen
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1938 in Bamberg



Quellen:
  • StAB
  • Stadtarchiv Bamberg

Braun, Anni

Geboren: 31.12.1892 in Würzburg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: katholisch
Titel: Hauptlehrerin
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Anni Braun wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt. Anni Braun wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 im Alter von 48 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Anni Braun war die Tochter des Würzburger Amtsrichters Anton Braun und seiner ersten Frau Gertraud (geb. Ullmann). Sie besuchte eine Lehrerbildungsanstalt in Aschaffenburg und war ab 1929 Hauptlehrerin in München. 1933 wurde sie entlassen.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Schäffer 2001
  • Weber 2012
  • StAM
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Braun, Elisabeth

Geboren: 24.07.1887 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: evangelisch
Beruf: Lehrerin, Schriftstellerin
Verfolgung: Elisabeth Braun wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im Alter von 54 Jahren am 25. November 1941 ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elisabeth Braun war die Tochter des Münchner Schneidermeisters Julius Braun und seiner Frau Fanny (geb. Heinrich). Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Pasing und legte beide staatlichen Examina ab. Sie konvertierte am 30.06.1920 zum evangelischen Glauben. Elisabeth Braun kaufte 1933 das Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. Sie vermachte es in ihrem Testament vom 21.06.1940 der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, damit diese es zur Betreuung von nichtarischen Christen verwenden sollte. Das Anwesen wurde 1967 verkauft. Heute befindet sich dort die städtische Monacensia-Bibliothek.



Quellen:
  • StAM
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Braunschweig, Meyer

Beruf: Lehrer
Wohnort: Mönchsroth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Lehrer Meyer Braunschweig aus Mönchsroth/Dinkelsbühl ist vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Bravmann, Bella

Geboren: 18.12.1916 in Trabelsdorf/Ofr.
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminaristin
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bella Bravmann studierte von 1934 bis 1938 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Sie war Mitglied im jüdischen Kulturbund.



Quellen:
  • Strätz 1989

Bravmann, Heimann

Beruf: Seminarist
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heimann Bravmann studierte bis 1903 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1903. Er stammte aus Unteraltertheim.



Quellen:
  • Ottensoser; Roberg 1982

Bravmann, Jakob


(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Schuldienstexpektant Jakob Bravmann aus Unteraltertheim trat am 23. August 1907 dem Bayerischen Lehrerverband (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosoc 2021

Bravmann, Julius

Geboren: 1866 in Unteraltertheim
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Gaukönigshofen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Bravmann war über 40 Jahre Lehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde in Gaukönigshofen, von 1891 bis 1932. Die ersten 9 Jahre unterrichtete Bravmann auch die jüdischen Kinder in Acholshausen. Am 1. Juni 1931 feierte Julius Bravmann sein 40-jähriges Amtsjubiläum. Dazu schreibt die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung am 15. Juni 1931: "Die israelitische Kultusgemeinde hatte es sich nicht nehmen lassen, diesen Tag festlich zu begehen. In der stilvoll geschmückten Synagoge versammelten sich gegen 15 Uhr alle anwesenden Mitglieder und auswärtigen Gäste. Dazu gesellten sich auch viele christliche Bürger, sodass die Anwesenden noch den Raum vor dem Gotteshaus füllten. Erschienen war auch der vollständige Gemeinderat mit dem Bürgermeister und der katholische Geistliche. […] Der Bürgermeister stellte fest, dass es Bravmanns Verdienst sei, wenn die beiden Konfessionen in Eintracht miteinander leben und überreichte ihm die Urkunde des Ehrenbürgerrechtes. Studienrat Direktor Stoll gratulierte namens des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden und des Seminars, Hauptlehrer Brückheimer im Auftrage des jüdischen Lehrervereins, Herr Weikersheimer als ehemaliger Schüler, Lehrer Kannemacher als Beauftragter seiner Gemeinde Aub und Herr Pfeiffer für die Filialgemeinde Giebelstadt, die Bravmann 25 Jahre mitversehen hat." Zeitweise unterrichtete Bravmann auch in Giebelstadt und Aub. 1931 oder 1932 trat Bravmann eine neue Stelle in Karlstadt am Main an.

Bravmann hatte mindestens eine Tochter, die mit dem Mittelschullehrer Bick in Michelstadt verheiratet war.

Quelle korrigiert, weiterführende Recherche fehlt noch.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Ottensoser; Roberg 1982

Bravmann, Salomon

Geboren: 12.08.1887 in Oberaltertheim/Ufr.
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kaufmann

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Bravmann war ein Sohn von Jakob und Jette Bravmann. Sein Vater war Metzger in Oberaltertheim, seine Mutter eine geborenen Kissinger. Salomon war das dritte von sechs Geschwistern: Jenny (später verheiratete Dick), Moses (ab 1920 Martin), Max, Erika und Philippine. Salomon wurde Lehrer, er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1906 mit Examen abschloss.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser; Roberg 1982

Bravmann, Samuel

Beruf: Seminarist
Wohnort: Unteraltertheim

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Brafmann aus Unteralterheim studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Studium 1899 mit Examen ab.



Quellen:
  • Ottensoser; Roberg 1982

Bravmann, Sigmund

Geboren: 27.10.1885 in Unteraltertheim
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Sigmund Bravmann emigrierte mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn Ernst über Marseille in die USA.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ein Sigmund Bravmann aus Unteraltertheim studierte bis 1906 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Sigmund Bravmann heiratete am 22. Juni 1906 oder am 6. Juni 1922 (so die Angabe in der Einbürgerungserklärung vom 11. Juli 1941 von Sigmund Bravmann in Baltimore) in Thüngen Berthi (auch Bertie) Fröhlich, geb. am 31. August 1893. Das Paar hatte drei Kinder: Max, geb. in Reichesheim am 13. Mai 1912 (so laut Einbürgerungserklärung), Bella, geb. am 20. Mai 1920 in Weilburg, und Ernst Alfred, geb. am 5. Juni 1924 ebenfalls in Weilburg. Sigmund Bravmann war von der Kultusgemeinde Weilburg als Lehrer, Kantor und Schächter angestellt.

Bravmann emigrierte zusammen mit Berthi und Ernst über Marseille in die USA. Bella war bereits am 6. April 1938 im Alter von 17 Jahren alleine von Hamburg aus mit der SS Manhattan nach New York gefahren und sollte von dort zu einem Onkel in Baltimore weiterreisen. 1941 lebte Bravmann in 2900 Parkwood Ave., Baltimore, Maryland.



Quellen:
  • Ottensoser; Roberg 1982
  • Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, 1932/33

Bregenzer, Otto

Beruf: Volksschullehrer
Verfolgung: Otto Bregenzer wurde nach §3 des BBG wegen seiner jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Brückheimer, Simon

Geboren: 11.11.1889 in Külsheim / Baden
Gestorben: 1950 in London
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Am 10. November 1938 wurde Simon Brückheimer verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. 1939 floh Brückheimer mit seiner Familie nach London.
Wohnort: Marktbreit
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Brückheimer war der erste Sohn des Külsheimer Handelsmannes Lazarus Brückheimer und dessen aus Oberndorf stammender Frau Theresia, geb. Pappenheimer.

Brückheimer schloss 1909 sein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Er war seit 1911 als Nachfolger des Lehrers Strauß Gemeindelehrer in Marktbreit. Simon Brückheimer trat am 20. September 1912 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Als 1920 auf Initiative des Gemeindevorstands eine staatlich anerkannte Volksschule errichtet wurde, wurde Brückheimer zum Hauptlehrer der Schule ernannt. Brückheimer war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Sprach bei der Beerdigung von Strauß in Uffenheim. Der hatte ihn wohl während des Krieges vertreten. Brückheimer forschte zur Geschichte der Juden in Franken und schrieb Erzählungen über jüdische Charaktere, die er z.T. in jüdischen Zeitschriften, wie "Der Israelit" veröffentlichte. Ergänzte einen Artikel des Pfarrers Plochmann über die Geschichte der Juden in Marktbreit und sandte ihn an Das Jüdische Echo, wo er in der Nr. 4 1925 veröffentlicht wurde. 1936 feierte er sein 25jähriges Ortsjubiläum.

Durch den Landesverband der Israelitischen Gemeinden in München erhielt er zwei Aufträge: durch Aus- und Abwanderung zu klein gewordene Gemeinden aufzulösen und ein Inventar der Ritualien in 150 Gemeinden zu erstellen (Inventar liegt in Yad Vashem).

Brückheimer wirkte zeitweise als Gemeindevorsteher. 1934 gründete die Gemeinde auf Initiative Brückheimers eine Darlehenskasse, mit deren Hilfe die durch die Boykottaktionen entstandene Not der Gemeindemitglieder abgemildert werden sollte. Während der Reichspogromnach am 10. November 1938 war er wie öfters mit dem Auto unterwegs. Als er mehrere brennende Synagogen sah, gab er seine Fahrt auf und floh nach Frankfurt, wo seine Frau Selma und die Kinder sich aufhielten. Er wurde am Bahnhof verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald (an einigen Stellen heißt es, er sei nach Dachau gebracht worden) deportiert. Nach seiner Entlassung gelang es ihm, mit seiner Familie nach London zu fliehen. Dort führte er Zeitzeugeninterviews mit Juden durch, die nach der Reichspogromnach aus Deutschland geflohen waren.

Simon Brückheimers Mutter Therese wurde am 23. September 1942 von (oder nach?) Regensburg deportiert.

1949 kehrte er nach Deutschland zurück. Er wirkte als Rabbiner in der Rheinprovinz. Bei einer Reise nach London kam er bei einem Autounfall ums Leben. Sein Sohn Lassar wanderte 1988 nach Israel aus.



Quellen:
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • Ophir / Wiesemann 1979
  • DJE 1925
  • StAWt K LRA 30 Külsheim - 4 - GHS
  • ITS Digital Archive, Bad Arolsen
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Yad Vashem Archives Rec 0.42, S. Bruekheimer Collection about the November Pogrom 1938 in Germany
  • alemannia judaica
  • Pomerance

Bruckmann, Sally

Geboren: 22.08.1890 in Xanten/Moers
Gestorben: in Ghetto Belzyce
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer, Kaufmann
Verfolgung: Sally Bruckmann war vom 12. November bis 13. Dezember im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 10. Mai 1942 im Alter von 51 Jahren mit seiner Frau Gerta und den drei jüngeren Kindern Siegfried, Günter und Waltraud aus Leipzig ins Ghetto Belzyce deportiert. Das genaue Todesdatum liegt nicht vor.
Wohnort: Nabburg
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sally Bruckmann war Religions- und Volksschullehrer. Er war verheiratet mit Gerta, geb. Baum, und hatte vier Kinder: Werner (geb. 1920), Siegfried (geb. 1925), Günter (geb. 1927) und Waltraud (geb. 1937). war später Lehrer in Leipzig, wahr wohl in Bayern nicht Lehrer, sondern Kaufmann. Gedächtnisblatt existiert. In Nabburg in der Oberpfalz, wo die Familie mehrere Jahre lebte, war Bruckmann als Kaufmann tätig. Im November 1938 wird Bruckmann verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung schicken Sally und Gerta Bruckmann den ältesten Sohn nach Palästina. Für die jüngeren Kinder scheint den Eltern die Reise zu gefährlich.

Im April 1939 erhält Bruckmann eine Stelle als Lehrer der jüdischen Volksschule in Leipzig.



Quellen:
  • Ziegler / Grundler 2007
  • Ziegler 2012
  • Ziegler und Klasse 9a: Gedächtnisblatt 2010

Buchmann, Lehmann

Beruf: Lehrer
Wohnort: Adelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken (heute Mittelfranken)

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lehmann Buchmann war zwischen 1826 und 1831 Lehrer in Adelsdorf. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.



Quellen:
  • StAB
  • Fleischmann 1996
  • Guth 1988

Bujdosö, geb. Reuß, Sophie

Geboren: 29.06.1870 in Frensdorf/Ofr.
Konfession: katholisch
Beruf: Lehrerin
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Zur katholischen Kirche übergetreten.



Quellen:
  • Deusel, Beisbart 2008
  • Stadtarchiv Bamberg

Bürner, Frieda

Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Frieda Bürner wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Buttenwieser, Moses

Geboren: in Hum. Gymnasium Ludwigshafen; bis 1.10.1933
Titel: Dr., Studienprofessor
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Hum. Gymnasium Ludwigshafen; bis 1.10.1933
Verfolgung: Moses Buttenwieser wurde aufgrund §3 Abs. I des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums am 1. Oktober 1933 mit 47 Jahren in den Ruhestand versetzt.
Wohnort: Ludwigshafen
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Moses Buttenwieser war Deutsch-, Griechisch- und Lateinlehrer am Humanistischen Gymnasium Ludwigshafen. Er wurde noch am 14. Januar 1933 vom Studienrat zum Studienprofessor befördert. Zu dieser Zeit hatte Buttenwieser ein Kind. Mit Entschließung vom 18. September 1933 wurde er im Alter von 47 Jahren aufgrund §3 Abs. I des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt. Da er am 1. August 1914 noch kein Beamter gewesen und auch kein "Frontkämpfer" war, war er nicht von der Ausnahmeregelung des Gesetzes betroffen. Er hatte zwar seine Prüfungen bis 1. August 1914 abgelegt, aber "hervorragende Bewährung" wurde ihm abgesprochen, diese hätte zu Milderung des Gesetzes geführt.



Quellen:
  • BayHStA

C

Cahnmann, Werner Jacob

Geboren: 30.09.1902 in München
Gestorben: 27.09.1980 in Forest Hills/New York
Titel: Dr.
Beruf: Soziologe, Volkswirt, Dozent
Berufstätig an folgender Schule: Jüdisches Lehrhaus München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:

Carney, geb. Lewin, gesch. Hermann, Charlotte Luise (Lotte)

Geboren: 17.08.1900 in Berlin
Gestorben: 30. Apr 43 in Auschwitz
Beruf: Lehrerin, Vertreterin
Verfolgung: Wurde am 13. März 1943 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 30. April 1943 im Alter von 42 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hat in Elbing (Ostpreußen) und Magdeburg zwei Staatsprüfungen abgelegt. Sie wohnte 1938/39 bei Elisabeth Braun im Hildebrand-Haus. Vor der Deportation wohnte sie im Antonienheim.



Quellen:
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAM

Cohen, Arthur Aaron

Geboren: 22.01.1864 in München
Gestorben: 10.06.1940 in München
Titel: Prof. Dr.
Beruf: Schriftsteller, Hochschullehrer, Nationalökonom
Verfolgung: Arthur Aaron Cohen wollte 1937 nach Columbien emigrieren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • StAM

Cohn, Aron

Geboren: ca. 1840 in Altona
Gestorben: 1922
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Distriktrabbiner, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volksschule Ichenhausen
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Aron Cohn war ein Sohn des Hamburger Klausrabbiners Jekew (Jakob) Cohn.

Nach Ophir und Wiesemann war Dr. Aron Cohn (an anderen Stellen selten auch: Kohn) von 1874 bis 1920 Rabbiner in Ichenhausen und Schwäbischer Bezirksrabbiner. Cohn war in Ichenhausen zudem als Religionslehrer der Israelitischen Volksschule und als Hebräischlehrer berufstätig. Eine Zeit lang hatte Cohn die Lokalschulinspektion inne.

Aron Cohn war Gründer der Bayerischen Rabbinerkonferenz und deren Ehrenvorsitzender. Hier hatte er sich u.a. um die Reliktenkasse der bayerischen Rabbiner verdient gemacht, von der die Hinterbliebenen verstorbener Rabbiner Unterstützung erlangen konnten. Zu seiner Lehrtätigkeit heißt es in seinem Nachruf vom 3. März 1922 in der Zeitschrift Der Israelit: "Im Auftrage der Lehrer der Distriktsgemeinden rühmt Herr Hauptlehrer Gutmann von Oettingen, gleichfalls ein Schüler des Verstorbenen, in beredten Worten das große Lehrergeschick des teuren Rabbi, durch das er es verstanden hatte, getreu der Mahnung unserer Alten, die Kinder nach ihrer Individualität zu erziehen."

Cohn war auch Ehrenmitglied des Krieger- und Soldatenvereins von Ichenhausen, der bei der Beerdigung den Trauerzug anführte.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3493
  • StAA BA Günzburg 3491
  • Ophir / Wiesemann 1979
  • alemannia judaica

D

Dachauer, Simon

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Bayreuth 1869-1911
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth
  • jewishgen

Davidovics, David

Geboren: 24.06.1904 in Wien
Beruf: Kantor, Religionslehrer
Verfolgung: David Davidovics emigrierte am 1. März 1938 nach Haifa.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München

Dessau, Samuel

Gestorben: 1904 in Schweinfurt
Titel: Dr.
Beruf: Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Dessau war von 1873 bis 1898 Direktor der Israelitischen Realschule zu Fürth.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden

Dessauer, Josef

Geboren: 15.8.1887 in Thuengen (Ufr.)
Gestorben: 22.11.1946 in Manhattan, New York
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Arzt, Lehrer (?)
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Dessauer war der erste von vier Söhnen des Kohlenhändlers Ferdinand Dessauer und seiner Frau Pauline, geb. Eichberg. Die Familie lebte in Thüngen / Ufr. Josefs Geschwister waren: Hugo (geb. 14.12.1888), Semi (geb. 16.6.1890), Morris (Moritz) (geb. 10.9.1894).

Laut Strätz soll Josef Dessauer Lehrer in Oberwesel im Rheinland gewesen sein, bevor er Arzt wurde, ohne genauere Zeitangabe. Am 1. April 1911 trat er in die Bayerische Armee ein. Als Beruf war zu dieser Zeit bereits Assistenzarzt im Krankenhaus Nürnberg angegeben. Zu Beginn des Krieges war er noch als Unterarzt im Reservelazarett in Nürnberg eingesetzt, wurde aber bald nach Frankreich geschickt und diente in zahlreichen Feldlazaretten.

Nach dem Krieg lebte Dessauer in Nürnberg. Als Kriegsteilnehmer hat er das Eiserne Kreuz II. Klasse erhalten.
Am 19. April 1925 heiratete Deassuer in Nürnberg Trude Charlotte Inge Reizenstein, geb. 15. März 1899. Am 13. Dezember 1926 wurde Gerhard geboren (später George), am 7. Mai 1933 Wolfgang, beide kamen in Nürnberg zur Welt.

Am 8. Oktober 1938 verließ Josef Dessauer mit seiner Frau Trude und den beiden Söhnen Gerhard und Wolfgang den Rotterdamer Hafen auf der SS Nieuw Amsterdam Richtung New York. Dessauer war 51 Jahre als, seine Frau 39, die Kinder 11 und 5. Als nächsten Verwandten gab er seinen Vater an, der in Würzburg, in der Konradstr. 3 wohnte. Trudes Cousin F. Eichberg wohnte in New York in der 172. Straße. Am 6. Dezember 1938 stellte Trude den Antrag auf amerikanische Staatsangehörigkeit. 1942 lebte er in Newark und war selbständig tätig, als er sich zur Armee meldete. Am 23. September 1942 wurde sein greiser Vater aus dem Altersheim in Würzburg nach Theresienstadt deportiert.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • ancestry.de
  • BayHStA Abtlg. IV

Deutsch, Hermann

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer und Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Cronheim
Wohnort: Gunzenhausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Deutsch war Lehrer in Gunzenhausen. 1932 war Hermann Deutsch Religionslehrer und Kantor in Cronheim, wo er noch drei Kinder unterrichtete. Außerdem gab er 1932 den noch vier verbliebenen Kindern des Marktes Heidenheim (heute VG Hahnenkamm, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) Religionsunterricht. Im September 1936 wurde Hermann Deutsch zusammen mit dem Heidenheimer Viehhändler Salomon Gutmann verhaftet, weil sie Geflügel schächten wollten. Hermann Deutschs Tochter lebte 2009 in den USA, wusste laut Angaben des Stadtarchivs Gunzenhausen nichts mehr über seine Tätigkeit als Lehrer.



Quellen:
  • Stadtarchiv Gunzenhausen
  • alemannia judaica

Deutsch, Hermann 2

Geboren: 27.10.1856 in Frauenkirchen/Burgenland
Gestorben: 1932
Konfession: israelitisch
Titel: Dr., Direktor
Beruf: Rabbiner, Waisenhausdirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach, Israelitisches Waisenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War von 1886 bis 1895 Bezirksrabbiner in Burgpreppach, dann von 1895 bis 1929 Direktor des Israelitischen Waisenhauses in Fürth.



Quellen:
  • CAHJP
  • alemannia judaica

Dickhoff, Mina

Geboren: 28.04.1870 in Lichtenau/Büren
Gestorben: in Treblinka
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Mina Dickhoff wurde am 29. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 23. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka. Sie wurde im Alter von 72 Jahren ermordet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Mina Dickhoff wohnte in Nürnberg und in Hamm in Westfalen. Sie war Lehrerin der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Dingfelder, Simon

Geboren: 10.11.1868 in Schwabach
Gestorben: 29.05.1928 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Schule Ansbach
Wohnort: Ansbach
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Dingfelder stammte aus Schwabach. Er hat dort zusammen mit Leopold Gutmann studiert. Von 1894 bis 1904 war er Lehrer in Ansbach, dabei auch als Religionslehrer für die Kinder in der jüdischen Gemeinde Colmberg tätig. Anschließend ging er nach München. Mitbegründer des Verbands bayerischer israelitischer Gemeinden (Bayern?) 1920; Erster Vorsitzender des Israelitischen Lehrervereins für Bayern, und Mitglied des Rates des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Für den Verband der jüdischen Jugendorganisationen München hielt Dingfelder am 28. Februar 1922 im Gemeindehaus einen Vortrag vor Jugendleitern über die jüdischen Volksschulen. Sprach bei Strauß´ Dienstjubiläum 1926 als Vertreter des Lehrervereins. Beerdigt auf dem Alten Jüdischen Friedhof, Thalkirchner Straße 240, München.

Am 10. Januar 1890 wurde ein Simon Dingfelder, Lehrer (Präzeptor) an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). Höchstwahrscheinlich selbe Person.



Quellen:
  • CAHJP
  • Stadtarchiv München
  • Liedtke, Sosic 2021
  • Das jüdische Echo 1922
  • alemannia judaica

Dottenheimer, Hermann

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Neustadt an der Haardt
Regierungsbezirk: Pfalz, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Dottenheimer war mindestens von 1895 bis 1920 Religionslehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße), in der zu der Zeit zu Bayern gehörenden Pfalz. Er war Mitglied des jüdischen Lehrervereins der Pfalz. Ein Kantor H. Dottenheimer war mindestens bis 1887 in Altbreisach tätig.

Ein Hirsch Dottenheimer aus Berolzheim absolvierte 1878 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. (Es ist noch nicht geklärt, ob es sich hierbei um dieselbe Person handelt.)
Der israelitische Lehrer "Herm. Dottenheimer" aus Treuchtlingen trat am 10. Januar 1879 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person?).



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

E

Ebert, Abr.

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Fürth

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Abr. Ebert aus Fürth trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Eckart, geb. Schwarz, Charlotte Margarete

Geboren: 26.04.1904 in Augsburg
Gestorben: 08.06.1942 in Bernburg/Saale
Beruf: Atemlehrerin
Verfolgung: Charlotte Eckart emigrierte am 13. April 1934 nach Meran. Sie wurde ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und von dort in die Tötungsanstalt Bernburg a.d. Saale. Dort wurde sie am 8. Juni 1942 im Alter von 38 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Als Wohnort wird auch Augsburg genannt.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Eckmann, Moses

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Lendersheim

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Moses Eckmann aus Lendersheim bei Hofheim trat am 4. Juni 1875 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021

Eckstein, Adolf

Geboren: 10.06.1857 in Nitra/Ungarn
Gestorben: 10.01.1935 in Bamberg
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Rabbiner, Lehrer, Schriftsteller
Verfolgung: Dr. Ecksteins Tochter Helene wurde am 17. Juni 1943 von Fürth aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 9. Oktober 1944 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Eckstein besuchte zwischen 1875 und 1878 die Lehrerbildungsanstalt Berlin, die er mit einem Examen abschloss. Anschließend arbeitete er zunächst als Lehrer in Schwerin, dann in Marienwerder. Von 1883 bis 1886 studierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. 1886 wurde er in Leipzig promoviert. Dr. Eckstein war von 1888 bis 1926 Distriktrabbiner in Bamberg. Mehrere Veröffentlichungen zur Geschichte der Juden in Franken.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • CAHJP
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden

Edel, Dietrich

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch, Lehmannschule Berlin
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Institut Hirsch bis März 1937, dann Lehmannschule Berlin.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Edelstein, Heinemann

Geboren: 07.09.1870 in Unterriedenberg/Brückenau
Gestorben: 10.06.1944 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer i.R.
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Sugenheim
Verfolgung: Heinemann Edelstein wurde am 10. November 1938 ins KZ Dachau gebracht, wo er bis 15. Dezember 1938 inhaftiert war. Am 1. Juli 1942 wurde er mit seiner Frau Jeanette nach Theresienstadt deportiert und starb dort im Alter von 73 Jahren am 10. Juni 1944, seine Frau war bereits am 6. Februar 1943 gestorben. Mindestens zwei der drei Kinder der Familie konnten nach Palästina emigrieren.
Wohnort: Sugenheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinemann Edelstein hat in Würzburg die Israelitische Lehrerbildungsanstalt absolviert. Am 2. März 1894 wurde ein Heinemann Edelstein aus Zeitlofs Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV).

Edelstein war seit 1899 in Sugenheim Lehrer, Kantor und Schächter und unterrichtete an der Jüdischen Elementarschule bis sie 1924 wegen Schülermangels geschlossen wurde. Am 1.5.1924 wurde er in einstweiligem Ruhestand versetzt. Er fungierte weiterhin als Religionslehrer für die verbliebenen Kinder der Gemeinde. Edelstein war Leiter der Sugenheimer Jugendgruppe Agudas Jisroel. Am 4.8.1933 befand er sich im einstweiligen Ruhestand mit Bezug des gesetzlichen Wartegeldes (wegen Auflösung der Schule aufgrund rückläufiger Schülerzahlen) und wurde dann zum 1.4.1934 nach §6 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den dauernden Ruhestand versetzt. 1938 wohnte Heinemann Edelstein mit seiner Frau Jeanette, geb. Kahn, in München. Eine Zeitlang lebten die beiden dort auch bei Elisabeth Braun im Hildebrandhaus.



Quellen:
  • BayHStA
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv München
  • StAM
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Yad Vashem
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • alemannia judaica

Ehrenkranz, Markus (Mordechai)

Titel: Dr. phil.
Beruf: Sprachlehrer
Verfolgung: Dr. Ehrenkranz ist am 7. März 1937 emigriert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München

Ehrenreich, Elieser

Geboren: ca. 1883
Konfession: israelitisch

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elieser Ehrenreich aus Schopfloch hat 1902 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) das Studium abgeschlossen. Am 16. Januar 1903 wurde Elieser Ehrenreich, Schuldienstexpektant aus Höchberg Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?). Evtl. war Ehrenreich Nathan (Abschluss an der ILBA 1900) auch aus Schlopfloch stammend und später in Nürnberg tätig, sein Bruder?

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs nennt einen Elieser Ehrenreich, geboren am 5. Oktober 1883 in Schopfloch, 1941 wohnhaft in Berlin Charlottenburg, der am 7. Juni 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen wurde und am 21. November 1941 im Konzentrationslager Ravensbrück starb. Dieser (lt. Heiratsurkunde Eliesar) wohnte in der Mommsenstraße 69 und war Kultusreferent, sein Geburtsort war Schopfloch in Mittelfranken. Er war seit 7. August 1935 verheiratet mit Johanna Paula Gertrud Ohlesch, geb. am 2. November 1888 in Danzig. Vermutlich handelt es sich um dieselbe Person.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020
  • Liedtke; Sosic 2021

Ehrenreich, Nathan

Geboren: 27.07.1880 in Schopfloch
Gestorben: 1941 in Ghetto Riga
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Nathan Ehrenreich wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Am 29. November 1941 wurde er im Alter von 61 Jahren mit seiner Frau Berta nach Riga-Jungfernhof, Außenlager Ghetto Riga deportiert und getötet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Ehrenreich aus Schopfloch schloss 1900 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab (vermtl. selbe Person)

Ehrenreich war zweiter Vorsitzender des Israelitischen Lehrervereins für Bayern. Am 31. Mai 1928 hielt er auf dem jüdischen Friedhof in München eine Rede zu Ehren Simon Dingfelders bei dessen Beerdigung. Am 15. Juni 1928 veröffentlichte er einen Artikel in der Bayerischen (Israelitischen?) Gemeindezeitung, in dem er Simon Dingfelders Arbeit für den Israelitischen Lehrerverein und vor allen sein politisches Engagement für die jüdische Lehrerschaft würdigte.



Quellen:
  • Rijo
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • alemannia judaica

Ehrenreich, NN

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Kissingen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer NN Ehrenreich aus Kissingen trat am 3. Dezember 1869 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Lidtke; Sosic 2021

Ehrentreu, Ernst

Geboren: 12.05.1896 in München
Gestorben: 11.11.1981 in London
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Oberschullehrer, Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Talmud-Thora Schule München, höhere Schulen in München
Verfolgung: Ernst Ehrentreu war von 10. bis 25. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Emigration nach England im Februar 1939.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ernst Ehrentreu war der Sohn des orthodoxen Münchner Rabbiners Dr. Heinrich Ehrentreu. Er absolvierte das Rabbinerseminar in Berlin und studierte einige Zeit an der Jeschiwa in Preßburg. Ehrentreu war von 4. Januar 1916 bis 24. Dezember 1918 beim Heer. Von 1. April 1921 bis 31. Dezember 1922 war er Direktor der Talmud-Thora Schule München. Am 24. Februar 1923 hielt er beim Elternabend der Schule einen Vortrag über "Jüdische Erziehung" und verabschiedete sich von den Eltern aus seinem Amt als Schulleiter. Von 16. April 1924 bis 15. Juli 1925 Religionslehrer und Stellvertreter des Oberrabbiners in Baden/Wien. Von dort wurde er Mitte 1925 als Stellvertreter seines Vaters an die Israelitische Kultusgemeinde München berufen. Ab 16. Juli 1925 war er Rabbiner der Ohel-Jakob-Gemeinde München, gleichzeitig unterrichtete er an höheren Schulen in München. Ehrentreus Ehefrau Fanny Jenny, geb. Heckscher, war ebenfalls Lehrerin und arbeitete an der Israelitischen Volksschule München.

Im Münchner israelitischen Kalender von 1926727 wird Ehrentreu als Stellvertreter des orthodoxen Rabbinats genannt und als Religionslehrer, er wird jedoch bei keiner der gelisteten Schulen als Lehrer angeführt.

Emigration 1939 nach London. Rabbi Ehrentreu war in Australien interniert und wurde während des Krieges als Rabbiner in Melbourne eingesetzt. Während dieser Zeit lebte seine Frau mit den Kindern in Cambridge, England.



Quellen:
  • Bay HStA
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • DJE 1925
  • Münchner israelitischer Kalender 1926/27
  • DJE 1923

Ehrentreu, geb. Heckscher, Fanny Jenny

Beruf: Volksschullehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Herzog-Rudolf-Str. 3-5
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heiratete am 2. Mai 1926 in Bad Kissingen den Rabbiner und Oberschullehrer Ernst (Erich) Ehrentreu. Fanny Ehrentreu war von 1931 bis 1938 oder 1939 Lehrerin an der Israelitischen Volksschule in der Herzog-Rudolf-Straße 3-5 in München.



Quellen:
  • Bay HStA

Ehrentreu, Heinrich

Geboren: 30.04.1854 in Althofen/Budapest
Gestorben: 04.01.1927 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Lehrer,
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinrich (Chanoch) Ehrentreu studierte an der Jeschiwah in Preßburg und an der Universität Heidelberg. 1877 arbeitete er noch während des Studiums als Hauslehrer in Mainz. 1885 wurde er als Lehrer und Rabbiner an die Israelitische Kultusgemeinde nach München berufen, wo er an der orthodoxen Synagoge in der Kanalstraße, später Herzog-Rudolf-Straße, Gottesdienste abhielt und Religionsunterricht erteilte. Nach 1907 war Heinrich Ehrentreu Rabbinatsassessor und Beamter der Gemeinde. Ab 1918 vollberechtigter Gemeinderabbiner. Im Münchner israelitischen Kalender 1926/27 steht er an zweiter Stelle hinter dem Gemeinderabbiner Baerwald als orthodoxer Rabbiner und als Ehrenmitglied der Gemeinde. Ehrentreu war verheiratet mit Ida Jettel Feuchtwanger (1873-1920). Heinrich Ehrentreu hatte nach Angaben eines Familienstammbaums in Ancestry.de sieben Kinder, vier Töchter und drei Söhne. Er ist der Vater des Münchner Rabbiners Ernst Ehrentreu. Dieser hatte 1926/27 das Amt des Stellvertreters des orthodoxen Rabbinats inne. Zwei weitere Kinder wurden Lehrer: die Tochter Bertha, später verheiratete Fraenkel, und der Sohn Julius, geb. 1900. Die älteste Tochter, die in Ancestry angegeben wird, Sara, später verheiratete Heckscher, wurde am 5. Juli 1886 in München geboren. Laut ihrer Heiratsurkunde vom 7. Mai 1909 (ausgestellt in Hamburg bei ihrer Heirat mit dem Kaufmann Samson Heckscher), hieß ihre Mutter jedoch Johanna, geborene Hirsch!



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Ancestry.de, Stammbaum Bertha Ehrentreu und Heinrich Ehrentreu

Ehrlich, Elisabeth

Geboren: 18.06.1900 in München
Gestorben: 03.05.1975 in Oxford
Konfession: katholisch
Titel: Dr. phil., Studienrätin
Beruf: Studienassessor
Verfolgung: Ab 1933 wegen "volljüdischer Abstammung" keine Übernahme in den staatlichen Schuldienst. 1939 Emigration nach England.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elisabeth Ehrlichs Vater stammte aus Ungarn. Sie selbst besaß von 1900 bis 1932 die ungarische, von 1932 bis 1941 die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie studierte an der Universität in München und Berlin (?). Von 1929 bis März 1934 war sie Lehrerin am Mädchenlyzeum mit Oberrealschule der Englischen Fräulein in Passau-Niedernburg. Wegen ihrer "volljüdischen Abstammung" wurde sie nicht in den staatlichen Schuldienst übernommen. Zeitweise war sie als Lehrkraft in privatem Anstellungsverhältnis tätig. Von November 1937 bis März 1939 war sie als Fachlehrerin an der Jüdischen Realschule Fürth angestellt. Nach ihrer Emigration bis 1960 in folgenden Einrichtungen berufstätig: Cummor (?) Hill Preparatory School Oxford, Royal School Bath, St. Michael´s Burton Park Petworth, Sussex. Am 20.6.1949 erhielt Elisabeth Ehrlich die britische Staatsbürgerschaft.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Bay HStA

Ehrlich, geb. Brody, Berta

Geboren: 11.03.1867 in Nagydém / Kom. Vesz, Ungarn
Gestorben: 30.12.1943 in Auschwitz
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Berta Ehrlich wurde am 17. März 1942 im Barackenlager München Knorrstraße 148 interniert. Am 27. Juli 1942 ins Sammellager Clemens-August-Str. 9 verlegt. Am 20. April 1943 ins Ghetto Theresienstadt und am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 30. Dezember 1943 im Alter von 76 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Berta Ehrlich hatte das Staatslehrerinnenseminar in Budapest besucht. In München lebte sie zuletzt an derselben Adresse wie ihre Tochter, die Lehrerin Elisabeth Ehrlich.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • The London Gazette
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAM

Ehrmann, Heinrich

Geboren: 1856 in Poppenlauer/Ufr.
Gestorben: 10.09.1931 in Friedberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinrich Ehrmann aus Poppenlauer erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1875 mit Examen abschloss.

Ab 1874 (?) war er als erster Lehrer der Israelitischen Präparandenschule in Burgpreppach, wo er zehn Jahre tätig war. 1884 wechselte er nach Friedberg (Hessen). Vierzig Jahre lang, bis 1924 war er Lehrer, erster Kantor und geistliches Oberhaupt der dortigen israelitischen Kultusgemeinde. Anfang Februar 1924 wurde er aus Altersgründen in den Ruhestand versetzt. Er war viele Jahre verantwortlicher Redakteur der pädagogischen Beilage des "Israelit".

Ehrmann war Gründungsmitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass "Heinrich Ehrmann (Friedberg)" zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.



Quellen:
  • Der Israelit vom 24.09.1931
  • alemannia judaica
  • MdJLVB 15.11.1930
  • Ottensoser / Roberg 1882
  • Der Israelit vom 17. 09.1931
  • Der Israelit vom 15.10.1931

Eichelberg, Walter

Titel: Dr. phil.
Beruf: Sprachlehrer
Verfolgung: Walter Eichelberg emigrierte am 30. Juni 1937 nach Palästina.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München

Einstädter, Robert Denny

Geboren: 10.10.1880 in Bad Königshofen
Gestorben: in Krasniczyn
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Seminarhilfslehrer, Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg, Israelitische Volksschule Kitzingen, Volksschule Nürnberg
Verfolgung: Robert Einstädter wurde am 25. April 1942 im Alter von 61 Jahren ab Würzburg nach Krasnystaw (Krasniczyn) im Distrikt Lublin des "Generalgouvernements Polen" deportiert und getötet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Unterfranken, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Robert Einstädter erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1900 mit Examen abschloss. Zwischen 1905 und 1910 war er als Seminarhilfslehrer an der ILBA angestellt. Später arbeitete Einstädter - dann bereits Hauptlehrer - für die Kultusgemeinde Kitzingen. Dort leitete er wohl die jüdische Volksschule. Für die Kitzinger Ortsgruppe des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens übte er die Ämter des Kassiers und Bibliothekars aus. In den ersten Monaten des Jahres 1929 wurde Einstädter nach Nürnberg versetzt, wo er als Lehrer der Volksschule wirkte.

Der Name von Robert Einstädter konnte auf der Transportliste vom 25. April 1942 ab Würzburg in www.statistik-des-holocaust.de nicht gefunden werden (Stand 6.1.2018).



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • Rieger/Jochem 2008
  • Rijo

Eisemann, Karl

Geboren: 04.06.1895 in Westheim/Ufr.
Gestorben: 29.10.1942 in Riga
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Lehrer, Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Dr. Eisemann wurde am 26. Oktober 1942 aus Berlin nach Riga deportiert und drei Tage später im Alter von 47 Jahren ermordet.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Karl Eisemann war der zweite Sohn des Westheimer Lehrers Salomon Eisemann und dessen Frau Berta, geb. Grünbaum. Er hatte zwei Geschwister: Lazarus und Lea, verh. Birk (siehe Birk, Lea, Lehrerin). Wie sein Vater studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1914 mit Examen abschloss. Zunächst unterrichtete er an der jüdischen Volksschule in Würzburg.

Am 1. September 1917 trat er in die Bayerische Armee ein. Vom 15. Oktober bis 31. Dezember 1917 wurde er für den Schuldienst zurückgestellt.

1918 legte er die Lehramtsprüfung ab. Am 4. April 1919 trat Eisemann in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein. 1921 zog er nach Berlin und begann ein Studium. Er promovierte in Bonn und wurde Schuldirektor in Berlin. Als zuletzt Verantwortlicher für die jüdischen Schulen in Berlin erhielt er keine Auswanderungserlaubnis. Dr. Eisemann wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und drei Tage später ermordet. Er war ledig und wurde 47 Jahre alt.

In Berlin-Moabit, an der Dortmunder Str. 13, wurde für Dr. Eisemann ein Stolperstein verlegt.



Quellen:
  • Liedtke; Sosic 2021
  • Ottensoser; Roberg 1982
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • http://statistik-des-holocaust.de

Eisemann, Salomon 1

Geboren: 29.11.1860 in Steinbach (Ufr.)
Gestorben: 25.08.1930 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Elementarschule Westheim
Wohnort: Westheim/Saale (heute Ortsteil der Stadt Hammelburg)
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Eisemann wurde in Steinbach in Unterfranken geboren, wo sein Vater Lehrer war. Wie das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern vom 15. Oktober 1930 schreibt, stammte er aus "altjüdischen Lehrerhause". Eisemann studierte an der Präparandenschule in Höchberg und an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Er schloss 1879 mit Examen und "sehr gutem Erfolge" ab, wie es in seinem Nachruf heißt. Eisemann unterrichtete zunächst als Religionslehrer an der jüdischen Volksschule in Haßfurt. Nach sieben Jahren wechselte er nach Westheim bei Hammelburg, wo er die Stelle des Volksschullehrers antrat. Er wirkte dort auch als Kantor und Schächter. Am 2. September 1887 trat der israelitische Elementarlehrer Salomon Eisemann aus Westheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei und war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Eisemann blieb über 25 Jahre bis zu seinem Ruhestand in Westheim. Aus gesundheitlichen Gründen schied er 1912 aus dem Schuldienst aus und zog nach Würzburg.

Bei seiner Trauerfeier sprachen der Bezirksrabbiner Dr. Hanover, für den Jüdischen Lehrerverein Studiendirektor Stoll und für den Bayerischen Lehrerverein sowie den Bezirkslehrerverein Würzburg-Stadt Oberlehrer Düring.

Salomon Eisemann war mit Berta, geb. Grünbaum (1.6.1861(62?) aus Wiesenfeld (Ufr.?) verheiratet. Berta starb am 2. Mai 1936 in Würzburg. Die Kinder des Paares waren: Lazarus, Internist (20.12.1891 in Westheim/Hammelburg - gest. in Jerusalem); Karl, Lehrer, Schuldirektor, Dr. (4.6.1895 in Westheim - 1942 (?) ermordet); Lea Birk (Lehrerin u. Hausfrau, seit 1928 verheiratet mit dem Tierarzt Dr. Max Birk. Die junge Familie mit zwei Kindern konnte 1936 nach Palästina ziehen).



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 2021
  • Strätz 1989
  • MdJLfB 30.10.1930, compact memory

Eisemann, Salomon 2

Geboren: ca. 1862 in Marktbreit (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Eisemann aus Marktbreit studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und schloss 1881 das Studium dort ab.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982

Eisenmann, Salomon

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Burgsinn
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Salomon Eisenmann aus Burgsinn / Rieneck trat am 23. Dezember 1881 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.

Ein Salomon Eisemann (!) aus Marktbreit studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und schloss 1881 das Studium dort ab. Es muss noch geprüft werden, ob es sich evtl. um dieselbe Person und einen Schreibfehler des Namens handelt.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982

Eisenstädter, Julius

Geboren: 16.06.1884 in Wien
Gestorben: 1941 in Minsk
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil., Studienrat
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Realschule II Nürnberg
Verfolgung: Dr. Eisenstädter wurde am 1. Oktober 1933 aus dem Bayerischen Staatsdienst entlassen. Am 14. November 1941 wurde er m Alter von 57 Jahren von Berlin aus ins Ghetto Minsk deportiert. Im Dezember 1941 wurde er dort ermordet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Eisenstädter stammt aus einer Münchner Kaufmannsfamilie. Er besuchte das Luitpoldgymnasium München und anschließend die Münchner Universität. Im Semester 1907/1908 war er als Student der Realien eingetragen. Erste Lehramtsprüfung 1909. Mitglied der USPD, Mitglied im Nürnberger Stadtrat. Dr. Eisenstädter war bis 1923 an der Realschule II in Nürnberg Lehrer. Er wurde zum 1. Oktober 1933 aus dem bayerischen Staatsdienst entlassen (§2a Abs. I). 1935 wohnte Eisenstädter in Berlin, Wullenweberstraße 3.



Quellen:
  • Eisenstädter 1929
  • Bay HStA
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • https://epub.ub.uni-muenchen.de
  • ancestry.de

Eisfeld, Heinrich (Heinemann)

Geboren: 30.03.1868 in Wiesenfeld
Beruf: Kantor, Lehrer
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München

Eldod, Emanuel

Geboren: 25.09.1863 in Höchberg/Ufr.
Gestorben: 10.11.1942 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Höchberg
Verfolgung: Emanuel Eldod wurde am 23. September 1942 zusammen mit seiner Frau Mirjam ins Ghetto Theresienstadt deportiert, er starb dort am 10. November 1942 im Alter von 79 Jahren. Mirjam war einen Monat vorher, am 12. Oktober 1942 gestorben.
Wohnort: Höchberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Eldod studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1882 abschloss. Er war ab 1895 Kantor in Höchberg und Religionslehrer an der Präparandenschule, ab 1913 auch Religionslehrer der IKG. Seit 27. Januar 1899 war er Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). Er unterhielt ein kleines Internat an der Präparandenschule. Ab 1920 Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Höchberg. Wurde 1929 oder 1931 pensioniert. Vater der Gymnasiallehrer Naftali und Simon Eldod und weiterer sieben Kinder. Wird bei Flade als Oberlehrer bezeichnet.



Quellen:
  • Flade, 1998
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz, 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Liedtke / Sosic 2021
  • http://statistik-des-holocaust.de

Eldod, Naftali

Geboren: 03.02.1899 in Höchberg/Ufr.
Gestorben: 1941 (?) in Riga-Jungfernhof
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Carolinenstr. 35 in Hamburg
Verfolgung: Naftali Eldod wurde im Alter von 42 Jahren am 6. Dezember 1941 von Hamburg aus mit seiner Frau Rosa und den vier Kindern Walter Samuel, Judith, David und Eli nach Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Naftali Eldod war der erste Sohn des Höchberger Lehrers Emanuel Eldod und Bruder des Gymnasiallehrers Simon Eldod, geb. 1906. Die beiden hatte noch eine Schwester, Rifka (Ruth), geb. 1902. Naftali war Schüler am Alten Gymnasium Würzburg. Von 1918 bis 1924 studierte er in Würzburg. Im Juni 1918 rückte Eldod zum Militärdienst ein. In der Kriegsstammrolle ist er als Medizinstudent eingetragen. Später zog er nach Köln und noch später nach Hamburg. Am 29. Juni 1927 reiste Eldod - noch ledig und Studienrat, zusammen mit anderen Lehrern auf der George Washington aus Bremen nach Southhampton. Er wohnte bereits in Hamburg.

1940 ist Eldod als Studienrat im Hamburger Telefonbuch unter der Adresse Brahmsallee 24 eingetragen.

In der Hallerstr. 55 in Hamburg Eimsbüttel sind auf den Namen Eldod sechs Stolpersteine verlegt worden, für Naftali, für Rosa (1908), Walter Samuel (1934), Judith (1936), David (1937) und Eli (1940).



Quellen:
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Flade, 1998
  • Strätz, 1989
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • ancestry.de

Eldod, Naphtali 2

Geboren: ca. 1871 in Höchberg (?)
Konfession: israelitisch
Wohnort: Höchberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Naphtali Eldod aus Höchberg absolvierte 1890 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Ein israelitischer Religionslehrer N. Eldod aus Egenhausen / Mitteldachstetten in Mittelfranken wurde am 5. Februar 1897 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?).



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke/Sosic: Auswertung der Bayerischen Lehrerzeitung 2020

Eldod, Simon

Geboren: 29.10.1906 in Höchberg/Ufr.
Konfession: israelitisch
Titel: Studienrat; Stud.Ass.
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Am 20. Oktober 1938 nach Haifa emigriert.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sohn des Höchberger Lehrers Emanuel Eldod, Bruder des Gymnasiallehrers Naftali Eldod (Hamburg). War 1928-1931 Studienreferendar in Würzburg. Fächerangaben beziehen sich auf das Schuljahr 1936/37 in der Israelitischen Realschule zu Fürth. Erhielt 1936 im Alter von 30 Jahren, ledig, ein Gehalt von 346,15 RM (inkl. acht Überstunden; das sind 88% des staatlichen Satzes von 397,93RM) für 32 Wochenstunden. Hat 1960 einen Bericht über die Israelitische Kultusgemeinde von Höchberg geschrieben.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Blume
  • Dietz, Holzbauer, 1973
  • Strätz, 1989

Elias, Markus

Geboren: 15.7.1886 in Wien
Gestorben: nn.8.1984
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrer, Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Markus Elias wuchs in München auf, wo er das Gymnasium besuchte. Er studierte in Frankfurt und Heidelberg. Die Leitung der Israelitischen Realschule Fürth übernahm er nach dem Tod seines Vorgängers, Prof. Dr. Alfred Feilchenfeld im Jahr 1923.



Quellen:
  • almannia judaica

Elk, Max

Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Mittelschulen München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Max Elk absolvierte das Rabbinerseminar in Breslau. Seit 1. April 1925 war er Rabbinatssubstitut bei der Israelitischen Kultusgemeinde München und Lehrer an den Mittelschulen.



Quellen:
  • DJE 1925

Engelmann, Hedwig (Hedda)

Geboren: 22.02.1897 in München
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Pianistin, Musiklehrerin
Verfolgung: Hedwig Engelmann wurde im Alter von 45 Jahren am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hedwig Engelmann war eine Tochter des Oberlandesgerichtsrates Dr. Theodor Engelmann und seiner Frau Elsbeth, geb. Rosenfeld. Sie wohnte in München, ab 1899 mit ihren Eltern in der Luisenstr. 3/III, ab 1939 mit der Mutter in der Möhlstr. 30/II und zum Schluss im Barackenlager in der Knorrstr. 148. Ihr Vater war 1924 gestorben.

Als sie im April 1942 deportiert wurde, war sie ledig. Auf der Transportliste wurde "o.B." (ohne Beruf) angegeben und als Adresse Möhlstr. 30.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Arolsen Archives 1.2.1.1 11194891
  • Gedenkbuch der Müncher Juden, abgerufen über https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=15706 am 29.6.2023

Eppstein, geb. Arensberg, Paula

Geboren: 13.04.1913 in Marktbreit (Ufr.)
Konfession: israelitisch
Beruf: Musiklehrerin, Campdirektorin
Verfolgung: Paula Arensberg emigrierte 1933 über die Schweiz nach Paris, nachdem sie ihr kurz zuvor begonnenes Studium nicht fortsetzen durfte. Im Sommer 1940 war sie im Lager Gurs interniert. Dennoch gelang ihr im Juni 1941 von Marseille aus die Emigration in die USA.
Wohnort: Marktbreit
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Paula Arensberg war die ältere Tochter eines Kaufmanns in Marktbreit. Früh erhielt sie Klavierunterricht. Sie hatte eine Schwester. Ab 1929 lebte sie bei der Großmutter Adelheid Vorchheimer in Würzburg, wo sie die Oberrealschule besuchte. 1932 oder 1933 begann sie, Jura zu studieren, wurde aber im folgenden Semester nicht mehr immatrikuliert. Im August 1933 emigrierte sie in die Schweiz, kurz darauf nach Paris. Dort hielt sie sich mit verschiedenen Arbeiten als Übersetzerin, Kinderfräulein und anderen Tätigkeiten über Wasser. 1936 heiratete sie in Berlin den Musiklehrer Lothar Eppstein. Im Juni 1941 emigrierte sie in die USA und ließ sich zunächst in New York nieder. Zusammen mit ihrem Mann eröffnete sie 1943 die Musikschule Riverside Piano Studios. Auch gab sie Französisch- und Deutschunterricht. Von 1949 bis 1976 leitete sie ebenfalls zusammen mit ihrem Mann ein Kindersommercamp für Musik, Künste, Sport und Wissenschaften. Ab 1979 arbeitete sie als Assistentin des Direktors des Long Lake Creative Arts Camp. 1986 lebte sie in Sarasota, Florida.



Quellen:
  • Strätz 1989

Erlebacher, Gustav Daniel

Geboren: 02.01.1878 in Diedelsheim/Baden
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas, Fort IX
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Verfolgung: Gustav Erlebacher wurde am 20. November 1941 aus München nach Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 61 Jahren ermordet.
Wohnort: Mönchsroth (Lk Ansbach) (BA Dinkelsbühl)
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gustav Erlebacher wurde in Diedelsheim bei Karlsruhe geboren und lebte mit seiner Familie zunächst in Baisingen. Seine Eltern waren die Handelsleute Salomon Erlebacher und seine Frau Betty, geb. Kahn. Erlebacher studierte am Lehrerseminar in Esslingen. Nach Abschluss seiner Ausbildung fand er eine Anstellung als Religionslehrer der jüdischen Gemeinde Goldbach bei Aschaffenburg. Am 28. Februar 1909 heiratete er in Lehrberg bei Ansbach die Tochter des Wallersteiner Schächters Isak Wild, Friederike, genannt Rika (laut Eintrag ins lutherische Kirchenregister Getta Wild). Bald bekam das Paar vier Kinder: Sigmund (15. Mai 1910), Klara (30. März 1911), Hermann (30. März 1913), und Arthur (24. September 1914). Ab November 1915 leistete der Vater von vier kleinen Kindern Kriegsdienst. Er war 164 cm groß, von schmaler Gestalt, blond, trug einen Schnurrbart und litt unter einer Fehlstellung der Augen (schielte). 1916 nahm er an Stellungskämpfen in den Vogesen und vor Verdun teil. Er gehörte zur Besatzung der Festung Metz. Seine Eltern lebten inzwischen nicht mehr, seine Frau war mit den vier Kindern alleine. Im Mai 1917 wurde Erlebacher zum Distriktrabbiner von Aschaffenburg als Lehrer nach Goldbach zurückgestellt und kurz darauf aus dem Militärdienst entlassen. Am 9. Februar 1918 wurde Alfred, der jüngste Sohn, geboren.
Wenige Jahre später übernahm Gustav Erlebacher die Stelle des Religionslehrers der mittelfränkischen Gemeinde Mönchsroth im Landkreis Ansbach (gehört heute zur VG Wilburgstetten).
Die Kultusgemeinde Mönchsroth hatte von 1826 bis 1890 eine Elementarschule betrieben. Spätestens ab 1885 übernahm der dortige Lehrer auch die Ämter des Kantors und des Schächters. Nach Schließung der Elementarschule fungierte er weiter als Religionslehrer. 1925 unterrichtete Gustav Erlebacher hier als Religionslehrer noch 3 jüdische Kinder. Im Mai 1927 erteilte er auch Religionsunterricht im 15 km entfernten Wallerstein (Schwaben). Er unterrichtete dort Siegbert Schulmann (erste Klasse) und einzelne Zöglinge des Instituts der Engl. Fräulein, sowie ab 1. Mai 1928 eine Schülerin aus München, Hedwig Wolf. Am 24. November 1927 bestätigte der Vorstand der IKG Wallerstein, dass Schulmann durch Erlebacher bisher sonntags unterrichtet worden sei, und dass sein Vater die Kosten von 6M monatlich aus eigener Tasche bezahlt habe. Am 4. März 1928 teilte die IKG Wallerstein mit, dass sie am 1. März 1928 rückwirkend bis 1. Mai 1927 mit Erlebacher einen Anstellungsvertrag geschlossen habe.

Am 15. Februar 1936 starb Friederike Erlebacher. Sie wurde auf dem Wallersteiner Friedhof beigesetzt. Anderthalb Jahre nach dem Tod seiner Frau zog Gustav Erlebacher zunächst nach Oettingen, anschließend nach München. Am 20. November 1941 wurde er nach Kaunas deportiert und fünf Tage später ermordet. Sein Sohn Hermann, der ebenfalls Lehrer geworden war und an der Jüdischen Schule in Königsberg arbeitete, wurde ebenfalls ermordet. Über den Verbleib der anderen vier Kinder liegen bisher keine Informationen vor.



Quellen:
  • BayHStA
  • Ancestry.com
  • alemannia judaica
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • StAA
  • alemannia judaica
  • StAM
  • Arolsen Archives 1.2.1.1. 11194930

Erlebacher, Josef

Geboren: 27.09.1901 in Nordstetten/Württ.
Gestorben: 1950 in USA
Konfession: israelitisch
Titel: Studienrat
Beruf: Seminarlehrer, Fachlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Präp. Schule in Höchberg, Jüd. Volks- und Berufsschule Würzburg
Verfolgung: Josef Erlebacher floh am 22. April 1939 mit seinen beiden Kindern nach England und 1940 weiter in die USA.
Wohnort: Höchberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Erlebacher war ein Sohn des Hauptlehrers Siegfried Erlebacher und dessen Frau Babette, geb. Sachs. Geboren wurde er in Nordstetten/Württemberg. Seine Eltern zogen später nach Oberdorf, ebenfalls in Württemberg. Josef hatte einen ein Jahr jüngeren Bruder, Gustav, der ebenso wie er Lehrer wurde. Josef besuchte die Präparandenschule Höchberg, sein Bruder die in Burgpreppach. Beide studierten anschließend an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA). Josef schloss das Seminar 1921 mit Examen ab und begann seine Laufbahn an der Präparandenschule in Höchberg. Als die Präparandenschule 1931 an die ILBA angeschlossen wurde, wurde Josef Erlebacher als hauptamtlicher Lehrer übernommen. Später unterrichtete er auch an der Jüdischen Volks- und Berufsschule Würzburg.

Josef Erlebacher war mit Bella, geb. 1900 (8.4.1894?) verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder: Judith Bettina, geb. 1932 und Erich, geboren am 17. Dezember 1933. Am 1. März 1936 starb Bella. Josef blieb mit dem zweieinhalbjährigen Erich und der vierjährigen Judith alleine. 1938 kam Josef vermutlich in ein Konzentrationslager (Hinweis in ancestry.de auf eine Quelle in Arolsen Archives).

Am 22. April 1939 floh Josef mit seinen Kindern zunächst nach England. Sie kamen in London unter. Am 9. Februar 1940 fuhren Josef, seine neue Frau Rahel Erlebacher und die beiden Kinder auf der SS MV Britannic von Liverpool aus nach New York, wo sie am 19. Februar 1940 eintrafen. Als nächsten Verwandten gab Josef seinen Schwiegervater "Mr. Jakob Eans" in Frankfurt an. In New York wollte sich die Familie an einen entfernteren Cousin, "Mr. L. Weil" anschließen.

Die Familie zog in die Fort Washington Avenue in New York. Sie teilten ihre Wohnung mit zwei weiteren Familien, die ebenfalls aus Deutschland geflüchtet waren, und denen sie Zimmer untervermieteten: Mit dem aus Höchberg stammenden Musikkritiker Dr. Nathan Ehrenreich, dessen Frau Frieda und deren elfjährigem Sohn Henry. Nathan Ehrenreich war ein Sohn von Lazarus Ehrenreich, der Lehrer der Präparandenschule Höchberg gewesen war. Ehrenreich gab in der Gemeinschaftswohnung Musikstunden. Außer ihnen lebte hier noch die Witwe Delfine Neumann mit ihren zwei erwachsenen Kindern und der Kaufmann Fred Berman.

Josef Erlebacher gab bei der Volkszählung 1940 an, dass er Sprachlehrer sei und Arbeit suche. Übergangsweise fand er eine Arbeit im Bekleidungsgewerbe. Josef Erlebacher starb früh, schon 1950. Dennoch erhielten beide Kinder eine gute Ausbildung. Judith ging ans College, sie hieß verh. Williams. Erich wurde Physiker und Hochschullehrer. Er nannte sich in Erlbacher um.

Prüfen, ob Josefs Vater Siegfried (kein eigener Eintrag) und Gustav Daniel Erlebacher (eigener Eintrag) Brüder waren.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • ancestry.de

Ermann, Hans

Geboren: 04.04.1914 in Wittlich
Gestorben: 02.11.2002
Konfession: israelitisch
Beruf: Schulamtsbewerber, Lehrer, Schulaufsichtsbeamter
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hans Ermann war ein Sohn des Schneidermeisters Albert Ermann aus Wittlich und dessen Frau Rosa, geb. Tobias. Er studierte ab 1934 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. 1935 legte er die Seminarabschlussprüfung ab. Anschließend ging er nach München und war als Schulamtsbewerber beim Stadtschulamt München bis 23. Januar 1936 registriert. Dann zog er nach Berlin.

In den KC-Blättern (Zeitschrift des Kartell-Convents d. Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens) vom August 1932 wird ein Medizinstudent Hans Ermann aus Wittlich genannt (Möglicherweise handelt es sich aber nicht um dieselbe Person, denn ein Hans Ermann wird in den KC-Blättern auch schon für das Jahr 1927 genannt).

Ermann emigrierte zunächst nach Palästina, wo er ein Aufbaustudium absolvierte und in Tel Aviv Lehrer wurde. Hier lernte er seine Frau, die Hebräisch-Lehrerin Helene Laufer kennen, die ebenfalls vor den Nazis nach Palästina geflohen war. Sie heirateten und bekamen Kinder, später emigrierten sie in die USA. In Atlanta, New Haven und Dayton war Ermann Leiter der Schulaufsichtsbehörde (Director of Bureau of Education). 1981 lebte er in Dayton.

Hans Ermann starb am 2. November 2002. Er wurde auf dem B´nai Amoona Cemetery in University City, St. Louis County, Missouri, USA bestattet. 2012 stab auch seine Witwe Helene.



Quellen:
  • BayHStA MK 49582
  • Strätz: Würzburger Juden, 1989
  • Ottensoser / Roberg: ILBA, 1982
  • https://de.findagrave.com/memorial/84455415/helene-erman, abgerufen am 29.06.2023
  • KC-Blätter Jhg. 1932 Heft 4 vom August 1932
  • BIGZ Jhg. 11 Heft 22 vom 15.11.1935

Eschwege, Ascher

Geboren: 04.11.1850 in Fulda
Gestorben: 19.02.1931 in Frankfurt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer und Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Thüngen
Wohnort: Thüngen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ascher Eschwege war ein Sohn des jüdischen Lehrers Hirsch Eschwege, der um 1860 in Thüngen arbeitete. Ascher besuchte die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und vervollständigte seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) die er 1869 abschloss. Er gehörte also zu den ersten Studenten des 1864 neu eingerichteten Seminars für jüdische Lehrer. Seine erste Stelle trat er nach Abschluss des Seminars in Zeitlofs (heute Landkreis Bad Kissingen) in Unterfranken an. Hier übernahm er im Oktober 1869 die Religionslehrerstelle und das Schächteramt. Im Mai 1873 wurde ihm in einem Zeugnis bestätigt, dass er beide Ämter in Zeitlofs drei Jahre lang ausgeübt hat. In der Zwischenzeit hat er auch die zweite Staatsprüfung "glänzend bestanden", wie es in einem Zeitungsartikel anlässlich seines 80. Geburtstages heißt. Er gehörte jetzt zu den gut ausgebildeten Lehrern seiner Zeit. Ascher Eschwege bewarb sich erfolgreich auf eine Stellenanzeige in "Der Israelit" vom 10. Juli 1872 als israelitischer Religionslehrer und Vorsänger in Kleinsteinach. 1874 heiratete Eschwege Eugenie Klein, die Tochter des elsässischen Oberrabbiners Salomon Wolf Klein.

Am 13. Oktober 1871 wurde er Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV). Eschwege setzte er sich für die Gründung des Jüdischen Lehrervereins für Bayern ein und wurde 1880 dessen Gründungsmitglied.

Von 1879 bis 1920 war Eschwege Lehrer der israelitischen Volksschule Thüngen, in der sein Vater um 1860 bereits Lehrer gewesen war. Er hatte sich auf eine Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1879 beworben, in der die Stelle des Elementar-Schulverwesers und Nebenverdienste als Kantor und Gemeindeschreiber ausgeschrieben waren. Die Familie hatte acht Kinder, die ersten beiden waren Salomon (26.12.1877 in Kleinsteinach) und Simon (1879). Zwischen 1880 und 1890 kamen in Thüngen sechs Kinder zur Welt: Bertha Klara (13.11.1880), Brüna (20.05.1882), Blüma (11.11.1885), Samuel (23.06.1887), Nathan (25.10.1888) und Ruben Moses (03.07.1890).

In Thüngen brachte Eschwege es zu hohem Ansehen. Anlässlich seines 80. Geburtstags erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1930 ein ausführlicher Artikel. Der Autor führt die Gründung des jüdischen Frauenvereins und des Tora-Lernvereins Erwachsener Asisah auf Eschwege zurück und lobt sein Engagement für die "sorgfältige Ausbildung der Schuljugend sowohl als auch der der Schule entlassenen Jugend in profanen und ganz besonders auch in jüdischen Disziplinen". Weiterhin weist er darauf hin, "dass der evangelische Ortsarzt in Thüngen seinen Sohn in die jüdische Volksschule zum Unterricht schickte, weil sie von der vorgesetzten Schulbehörde als die beste am Platze anerkannt und ausgezeichnet wurde."

Als In Thüngen von 1898 bis 1902 wegen angelnden Trinkwassers eine Typhus-Epidemie herrschte, setzte sich Eschwege in besonderer Weise für das Gemeinwohl ein. Zusammen mit anderen organisierte er federführend einen Helferdienst zur Unterstützung der Kranken und ihrer Familien. Er wurde selbst krank. Als er sich wieder erholt hatte, setzte er sich mit seinen Mitstreitern für den Bau einer Wasserleitung ein. Das Ende der Epidemie wurde darauf zurückgeführt. Da es im Ort keine Apotheke gab, richtete Eschwege eine Hausapotheke ein, in der die notwendigen Medikamente für Krankheiten und Notfälle erhältlich waren.

1919 starb Eugenie. Eschwege zog daraufhin zu seiner Tochter nach Frankfurt.

Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Ascher Eschwege aus Thüngen bei Frankfurt am Main zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.

Ascher Eschwege starb am 19. Februar 1931.

Eschweges Sohn Ruben wurde ebenfalls Lehrer und unterrichtete später in Würzburg an der ILBA als Fachlehrer für kantorale Fächer.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Liedtke / Sosic 2021
  • alemannia judaica
  • MdJLVfB 15.11.1930
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • alemannia judaica
  • StAWü

Eschwege, Nathan 1

Geboren: ca. 1853 in Karbach
Gestorben: 1908
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Präparandenlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Präparandenschule Höchberg
Wohnort: Höchberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Eschwege war der zweite Sohn des Karbacher Lehrers Hirsch Eschwege und der Bruder von Ascher Eschwege aus Thüngen. Wie sein älterer Bruder Ascher studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1872 mit sehr gutem Abschluss verließ. Der Nachruf in "Der Israelit" vom 14. Mai 1908 gibt Karbach als Geburtsort an, sein Bruder Ascher wurde 1850 noch in Fulda geboren. Der Vater Hirsch war auch in Neuhaus bei Neustadt an der Saale sowie in Thüngen Lehrer. Offensichtlich ist die Familie jedoch zwischenzeitlich nach Karbach gezogen, denn als ILBA-Studenten waren beide Brüder mit Herkunftsort Karbach registriert.

Nathan Eschwege arbeitete nach Abschluss des Seminars an verschiedenen Orten in Unterfranken. 1875 wurde er von dem Gründer der Präparandenschule Höchberg, Rabbi Lazarus (Elieser, Eloser) Ottensoser an die Präparadenschule berufen. Dort wirkte er 33 Jahre lang "im Sinne und Geiste R. Elosor Ottensosers".

1886, nachdem Ottensosers Nachfolger Rabbi Jakob Ehrenreich gestorben war, übernahm Eschwege die Leitung der Anstalt. Ab 12. Januar 1894 war Nathan Eschwege Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). In den Jahren 1897 und 1907 geriet durch Regierungsentschließungen die Präparandenschule in Schwierigkeiten. Eschwege sprach jeweils beim bayerischen Kultusminister vor und fand mit seinem Anliegen Gehör. Er gab ein Religionsbuch heraus (Angabe des Titels in "Der Israelit" in hebräischer Sprache). Im Mai 1900 feierte Eschwege sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Von seinen ehemaligen Schülern erhielt er als Geschenk einen "prachtvollen Schreibtisch mit Schreibstuhl", die Kollegen schenkten ihm "kostbares Schreibzeug".

Zusammen mit Ludwig Stern gründete Nathan Eschwege 1879 in Würzburg den Bayerischen Israelitischen Lehrerverein. Moritz Rosenberg schreibt am 13. Dezember 1927 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung: "Als Vater des Vereins ist Nathan Eschwege s. A., Präparandenlehrer und Vorstand der Präparanden- und Talmud-Thora-Schule Höchberg anzusprechen. In einem von A. Blum, Würzburg, L. Ehrenreich, Kissingen, W. Neumann, Burgpreppach, J. Schlenker und N. Unna, Würzburg, mitunterzeichneten Zirkular vom 20. September 1879 wurden die jüdischen Lehrer Unterfrankens zu einer auf den 6. Oktober anberaumten Besprechung behufs Gründung eines jüdischen Lehrervereins, der sich vorerst nur auf diesen Kreis erstrecken sollte eingeladen."
1893 wurde ein von ihm erfundener Rechenapparat auf der allgemeinen bayerischen Lehrerversammlung in Würzburg ausgestellt.

Nathan Eschwege war mit einer Tochter des Rabbi Seligmann Fromm, Judith, verheiratet und hatte vier Kinder: Simon, geb. 1877, Seligmann Bär, geb. 1879, Lea Helene, geb. 1881, und Joseph, geb. 1885. Alle Kinder kamen in Höchberg zur Welt.

Nathan Eschwege starb 1908 im Alter von 55 Jahren.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Der Israelit vom 14. Mai 1908
  • Rosenfeld 1927
  • Der Israelit vom 10. Mai 1900

Eschwege, Nathan 2

Geboren: 23.10.1888 in Thüngen
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Verfolgung: Nathan Eschwege wurde am 22. Oktober 1940 mit einem Transport aus der Pfalz ins Internierungslager Gurs deportiert, von dort am 6. August 1942 ins Sammellager Drancy und vier Tage später, am 10. August 1942 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.
Wohnort: Neustadt an der Weinstraße
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt an der Weinstraße verzeichnet, dass der Kantor und Lehrer Nathan Eschwege, geboren am 23.10.1888 in Thüngen und wohnhaft in Rockenhausen bei Mannheim am 18. März 1933 im Schutzhaftlager in der ehemaligen Turenne-Kaserne, einem der frühen Konzentrationslager, inhaftiert wurde. Seine Häftlingskarteikarte verzeichnet "sittlich verkommen" als Zusatzinformation, ein Haftgrund ist nicht angegeben. Eschwege war in Zelle 25 inhaftiert und wurde am 22. März 1933 wieder entlassen.

Nathan Eschwege war das zweitjüngste von acht Kindern des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege: Salomon (geb. 1877), Simon (geb. 1879), Bertha Klara (geb. 1880, Brüna (geb. 1882), Blüma (geb. 1885), Samuel (geb. 1887), Nathan (geb. 1888) und Ruben Moses (geb. 1890). Ottensoser / Roberg nennen seinen Namen - im Gegensatz zu dem seines zwei Jahre jüngeren Bruders Ruben - nicht unter den Absolventen der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA). Auch drei weitere ILBA-Absolventen aus Thüngen könnten seine Brüder sein: Salomon Eschwege (Abschlussjahr 1896), Simon Eschwege (Abschlussjahr 1899), Samuel Eschwege (Abschlussjahr 1905).

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet, dass Nathan Eschwege am 22. Oktober 1940 mit einem Transport aus der Pfalz ins Internierungslager Gurs deportiert wurde, von dort am 6. August 1942 ins Sammellager Drancy und vier Tage später, am 10. August 1942 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. In den Transportlisten aus der Pfalz, dem Saarland und Baden für den 22. Oktober 1940 geht hervor, dass Nathan Eschwege aus Mannheim deportiert wurde, zusammen mit seiner Frau Regina, geb. 6. Juli 1899. Als Adresse ist bei beiden "F3, 13" angegeben. Mit dem gleichen Familiennamen wurde noch drei weitere Personen deportiert, allerdings mit anderer Adresse, "C7, 9": Erna, geb. 20. September 1896, Paul, 6. März 1882, und Ruth 12. März 1922.



Quellen:
  • http://www.gedenkstaette-neustadt.de/haeftling/eschwege-nathan/
  • https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de862725

G

Gutmann, Samuel

Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Elementarschule Westheim a.d. Saale
Wohnort: Westheim/Saale (heute Ortsteil der Stadt Hammelburg)
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Gutmann war von mindestens 1875 bis 1891 Lehrer an Isr. Elementarschule Westheim an der Saale bei Hammelburg.



Quellen:
  • http://www.alemannia-judaica.de/westheim_hab_synagoge.htm

H

Haas, Jakob

Geboren: 21.01.1905 in Hörstein bei Aschaffenburg
Gestorben: Mai 06
Konfession: israelitisch
Beruf: Elementarlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Elementarschule Mühlhausen
Wohnort: Mühlhausen
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Haas besuchte zunächst die katholische Schule in Hörstein. Er war ein begabter Schüler und sollte Lehrer werden. Um eine Präparandenschule besuchen zu können, musste er einen täglichen Fußweg von zwei Stunden auf sich nehmen. Jakob hatte noch vier jüngere Geschwister, seine Eltern waren arm und es war nicht klar, wie es gelingen sollte, dass er das Lehrerseminar würde besuchen könne. Dazu heißt es in seinem Nachruf: "Da kam die unverhoffte Lösung dieser bangen Frage, und oft sprach der Verewigte voll tiefer Dankbarkeit davon, wie gerade rechtzeitig für ihn das jüdische Lehrerseminar in Würzburg seine gastlichen Pforten öffnete, das Kindern gering bemittelter Eltern unentgeltlich Aufnahme gewährte." So absolvierte Jakob Haas als einer der ersten Schüler die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und bestand die Abschlussprüfung 1865.

Haas trat eine Stelle am Wohl´schen Handelsinstitut (später Städtisches Handelsinstitut) in Marktbreit an, wo er Elementarfächer unterrichtete und selbst Fremdsprachenunterricht nahm. Er wollte sich auf ein weiteres Studium vorbereiten um Mittelschullehrer zu werden. Seine Pläne wurden durchkreuzt, als er schwer krank wurde. Eine schwere Lungenentzündung zwang ihn, mindestens ein Jahr ins Haus seiner Eltern zurückzukehren und sich gesund pflegen zu lassen.

Seine nächste Stelle trat er für die Kultusgemeinde Memmingen an, als Religionslehrer, Kantor und Schächter. Am 19. Mai 1871 trat er dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. In seinem Nachruf heißt es: "Wohl gefiel es ihm in dem so schön im Allgäu gelegenen Städtchen recht gut, die Gemeindemitglieder hatten ihn gern […] und dennoch!! - Er war erfüllt von den Idealen des Lehrers, er wollte ganz und voll Lehrer sein, Kinder erziehen, die ihm nicht bloß für eine Stunde, sondern für die ganze Schulzeit anvertraut waren, denen er alles geben konnte, was ihn selbst erfüllte." So bewarb er sich auf die freie Elementarlehrerstelle in Mühlhausen in Oberfranken. In der Kreishauptstadt legte er noch die Anstellungsprüfung ab und war nun vollausgebildeter Lehrer.

Jakob Haas heiratete. Er war nun 25 Jahre alt. In der Gemeinde Mühlhausen besuchten 40 Kinder seinen Unterricht, er versah auch das Amt des Kantors und Schächters. "So hatte er denn einen reichen Wirkungskreis, doch richtete er sein Hauptaugenmerk immer auf die Schule."

Nach einigen Jahren wechselte er die Stelle nochmal, aus finanziellen Gründen. Der Nachruf nennt nicht die Gemeinde, an die Haas ging, offensichtlich gab es dort Schwierigkeiten ("finsterer Fanatismus hatte Schatten in seinen Weg geworfen"), und Gemeindevorsteher und -mitglieder baten ihn "schriftlich und mündlich" zurückzukommen. So kam Haas zurück und blieb noch 26 Jahre bis an sein Lebensende in Mühlhausen.

Jakob Haas erteilte auch Privatunterricht, bereitete jüdische und christliche Kinder auf den Übertritt an die Realschule vor und erwarb sich so einen guten Leumund, dass auch Auswärtige Kinder zu ihm in den Unterricht kamen, besonders, als eine Bahnlinie durch das Tal gebaut wurde. Die Elementarschule jedoch hatte kurz vor seinem Tod nur noch einen Schüler und wurde schließlich aufgelöst.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Israelitisches Familienblatt vom 2.5.1907, compact memory

Hagelberg, Lilly

Geboren: 25.04.1895 in Wien
Gestorben: in Auschwitz
Titel: Dr. phil.
Beruf: Kunsthistorikerin, Lehrerin
Verfolgung: Lilly Hagelberg war im Sammellager München, Clemens-August-Str. 9 interniert. Sie wurde am 13. März 1943 im Alter von 47 Jahren ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

Hahn, Lucie

Geboren: 13.12.1912 in Gudensberg/Kassel
Konfession: israelitisch
Beruf: Hortnerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lucie Hahn lebte von 21. April 1933 bis April 1938 im Waisenhaus Fürth. Sie war als Hortnerin angestellt, um sich um die kleinsten Kinder zu kümmern.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Geschichtsverein Fürth

Hallemann, geb. Mandelbaum, Klara

Geboren: 24.01.1896 in Würzburg
Gestorben: in Belzec oder Sobibor
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Verfolgung: Klara Hallemann wurde im Alter von 46 Jahren am 24. März 1942 mit ihrem Mann Isaak, den beiden jüngeren Töchtern Eva Esther und Beate Rachel (14 und 8 Jahre alt) und den verbliebenen Waisenhauskindern in das Ghetto Izbica deportiert und in dem Vernichtungslager Belzec oder Sobibor ermordet. Auch die Eltern und die Schwiegereltern wurden Opfer der Shoah.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Klara Mandelbaum stammte aus einer Würzburger Lehrersfamilie. Ihr Vater war Aron Mandelbaum, Oberlehrer und Direktor der Israelitischen Volksschule in Würzburg. Ihre Mutter Hannchen war die Tochter Abraham Oppenheimers, der ebenfalls Lehrer in Würzburg und Schweinfurt war. Klara war das zweite von drei Kindern. Ihre ältere Schwester Recka wurde Ärztin, sie selbst und ihr jüngerer Bruder Hermann wurden Lehrer. Während des Ersten Weltkriegs, von 1915 bis 1918, arbeitete sie als Aushilfslehrerin an der höheren Sophien-Mädchenschule, ab 1916 auch an der jüdischen Schule in Würzburg. 1919 legte sie ein Lehrerexamen ab. Einige Zeit arbeitete sie an der Israelitischen Schule in Leipzig, wo sie ihren späteren Mann, Isaak Hallemann, kennenlernte. Er unterrichtete an derselben Schule. 1923 heirateten Klara und der inzwischen promovierte Isaak Hallemann. In Leipzig kamen die ersten drei Kinder des Paares zur Welt, der Sohn Ralf Raphael wurde am 16.01.1924 und die beiden Töchter Judith und Eva Esther am 23.02.1925 und am 16.06.1927 geboren. Noch in Leipzig gründeten die Hallmanns ein wohltätiges Haus, in dem sich Gelehrte und Schüler trafen. Am 17.6.1929 übernahm Dr. Hallemann zusammen mit seiner Frau die Leitung des jüdischen Waisenhauses in Fürth. Am 28.7.1933 wurde die jüngste Tochter Beate Rachel geboren. Klaras Bruder Hermann wurde ebenfalls Lehrer und arbeitete dann an der Israelitischen Realschule in Fürth.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Hallemann, Isaak

Geboren: 18.04.1896 in Drohobycz/Galizien
Gestorben: in Belzec oder Sobibor
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Waisenhausdirektor, Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Waisenanstalt, Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Isaak Hallemann wurde am 24. März 1942 im Alter von 45 Jahren mit seiner Frau Klara, den beiden jüngeren Töchtern Eva Esther und Beate Rachel (14 und 8 Jahre alt) und den verbliebenen Waisenhauskindern deportiert und ermordet. Auch die Eltern und die Schwiegereltern wurden Opfer der Shoah.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

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Bemerkungen:

Isaak Hallemann erhielt seine Ausbildung am Rabbinerseminar in Berlin. Auch studierte er in Berlin an der Universität Philosophie. Von 1917 bis 1919 war er Religionslehrer der orthodoxen Gemeinde in Berlin. Ab 1919 war er Mittelschullehrer und unterrichtete an der Israelitischen Schule in Leipzig. 1922 wurde er promoviert. Ein Jahr später heiratete Dr. Hallemann die Lehrerin Klara Mandelbaum, eine Tochter des Würzburger Oberlehrers und Schuldirektors Aron Mandelbaum. In Leipzig kamen die ersten drei Kinder des Paares zur Welt, der Sohn Ralf Raphael wurde am 16. Januar 1924 und die beiden Töchter Judith und Eva Esther am 23. Februar 1925 und am 16. Juni 1927 geboren. Noch in Leipzig gründeten die Hallmanns ein wohltätiges Haus, in dem sich Gelehrte und Schüler trafen. Am 17. Juni 1929 übernahm Dr. Hallemann zusammen mit seiner Frau die Leitung des jüdischen Waisenhauses in Fürth. Am 28. Juli 1933 wurde die jüngste Tochter Beate Rachel geboren. Im Jahre 1936/37 wurde Hallemann an der Israelitischen Realschule zu Fürth als ehrenamtlicher Lehrer mit fünf Wochenstunden (Religion und Violine) geführt. Klaras Bruder Hermann wurde ebenfalls Lehrer und arbeitete dann an der Israelitischen Realschule in Fürth.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Hamburger, Isak

Titel: Dr.
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. I. Hamburger im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Lehrer für Naturwissenschaften geführt.



Quellen:
  • CAHJP

Hammelburger, Sigmund

Geboren: 25.12.1881 in Niederwerrn
Gestorben: 1969
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Mühlhausen, Israelitische Volksschule Ichenhausen, Religionsschule der IKG Adelsdorf
Verfolgung: Kein Eintrag im Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau gefunden. Emigration in die USA 1940.
Wohnort: Mühlhausen
Regierungsbezirk: Oberfranken (heute Mittelfranken), Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sigmund Hammelburger war von 1901 bis 1906 Lehrer in Adelsdorf (ehemals Oberfranken), dann war er von 1906 bis 1908 Verweser und anschließend Volksschullehrer der Israelitischen Elementarschule Mühlhausen im Bezirksamt Höchstadt a.A. Er wurde aufgrund von "körperlicher Schwäche vom Militär befreit". Von 1.2.1920 bis 1928 befand er sich wegen zu geringer Schülerzahl im Ruhestand mit Wartegeld. Am 1.12.1928 wurde er in Ichenhausen angestellt. Dort war Sigmund Hammelburger 1937 Schulleiter. Beförderung zum Hauptlehrer am 26.4.1929. Ab 24.2.1939 Wartestand, am 30.6.1939 Ruhestand. Besoldungsdienstalter von 7.11.1915 an.

Am 23. November 1936 nahm Hammelburger an einer Diskussion auf der Schwäbischen Bezirkslehrerkonferenz des Jüdischen Lehrervereins für Bayern nach einem Vortrag des Lehrers Krämer aus München teil. Dabei bot er für die nächste Bezirkslehrerkonferenz ein Lehrbeispiel in seiner Schule in Ichenhausen an, weshalb die nächste Bezirkslehrerkonferenz bei ihm der Schule vereinbart wurde. Ernst Fränkl berichtete anschließend in den Mitteilungsblättern über diese Lehrprobe.



Quellen:
  • Plätzer 2004
  • StAB
  • alemannia judaica
  • StAA

Harburger, Charlotte

Geboren: 09.10.1893 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Titel: Musik
Beruf: Violinvirtuosin, Musiklehrerin
Verfolgung: Charlotte Harburger wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 48 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

Harburger, geb. Jacob, Martha

Geboren: 03.05.1882 in Regensburg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Handarbeitslehrerin
Verfolgung: Martha Harburger war vom 13. November an mit ihrem Mann Jakob im Barackenlager Knorrstraße 148 interniert. Sie wurden am 20. November 1941 ins IX. Fort in Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 59 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Martha Harburger hat in Nürnberg und München gewohnt, zuletzt in der Herzogstr. 65 bei Gunderheimer. Ihr Mann, der Vertreter Jakob Harburger, geb. am 14. Dezember 1879 in Hürben, Krumbach, wurde mit ihr zusammen nach Kaunas deportiert. Er war von 11. November bis 6. Dezember 1938 Häftling im Konzentrationslager Dachau gewesen.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Harburger, geb. Jordan, verw. Berliner, Rosa

Geboren: 27.08.1892 in München
Gestorben: 17.03.1943 in Auschwitz
Beruf: Turnlehrerin, Modistin, Wärterin
Verfolgung: Rosa Harburger war am 21. April 1942 in München, Clemens-August-Str. 148 interniert. Sie wurde zusammen mit ihrem Mann am 13. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und am 17. März 1943 im Alter von 50 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Verheiratet mit Sigmund Harburger, geb. 6. Dezember 1883 in Hürben.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

Hecht, Irma Marianne

Geboren: 06.11.1885 in Nürnberg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Privatlehrerin für alte Sprachen, wiss. Hilfskraft
Verfolgung: Irma Marianne Hecht wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 56 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Irma Hecht war in München als Privatlehrerin für alte Sprachen und wissenschaftliche Hilfskraft tätig. Als letzte Adresse in Transportliste angegeben: "Goethestr. 51 Fremdenh. Bavaria".



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

E

Eschwege, Ruben Moses

Geboren: 03.07.1890 in Thüngen/Ufr.
Gestorben: 12.10.1977 in New York
Konfession: israelitisch
Beruf: Fachlehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg
Verfolgung: Ruben Eschwege wurde im Zuge der reichsweiten Pogrome im November 1938 verhaftet und mehrere Wochen im Konzentrationslager Buchenwald festgehalten. 1939 floh Eschwege über London in die USA.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ruben (auch Reuben) war der jüngste Sohn des Thüngener Kantors und Lehrers Ascher Eschwege und seiner Frau Eugenie, geb. Klein. Er besuchte die Jüdische Volksschule Thüngen, an der sein Vater Lehrer war. Seine Ausbildung erhielt er an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg, an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und am Konservatorium in Würzburg. Die ILBA schloss er 1911 mit Examen ab. Vor dem Krieg war er Kantor und Lehrer in Camberg (Hessen) und Emden (Ostfriesland). 1914 und 1915 nahm er am Krieg teil. Am 6. Dezember 1916 wurde er "entlassen und zur Unterrichtserteilung bis 30.4.1916 zurückgestellt". In den Kriegsstammrollen ist der Vorname seines Vaters mit "Adolf" angegeben. Von 1915 bis 1939 war er leitender Kantor der Jüdischen Gemeinde Würzburg. An der ILBA betreute er 20 Jahre lang das Kantorat als Fachlehrer. Im Jahr 1918 heiratete Ruben Eschwege Sara, geb. Unna, die Tochter des Frankfurter Lehrers Simon Unna und Urenkelin des ILBA-Gründers S.B. Bamberger). Das Paar hatte drei Kinder: Eugenie, geb. 11.9.1920, Ruth Thaler, geb. 11.7.1922, Henry, geb. 22.12.1925. Nach der Haft im Konzentrationslager Buchenwald emigrierte Ruben Eschwege im Juli 1939 mit seiner Familie nach London und von dort aus 1940 weiter nach New York.

Von 1942 bis 1956 war Ruben Eschwege Kantor der Gemeinde Ramath Orah in New York, in Manhattans Upper West Side (110. Straße). Anlässlich seines 60. Geburtstags verfasste Max Hamburger eine Kurzbiografie in der Zeitschrift Aufbau vom 30. Juni 1950. Dort heißt es unter anderem: "Sein tiefgründiges hebräisches Wissen und seine Belesenheit im jüdischen Schrifttum haben Reverend Eschwege schon seit Jahrzehnten […] als Autorität in religionsgesetzlichen Fragen die Anerkennung und Hochschätzung erster Sachkenner und Fachgelehrten eingebracht. […] Schon in seiner Position als Oberkantor von Würzburg erwies er seine ganze Vielseitigkeit: Sein wohlklingender Bariton verlieh dem Gottesdienst eine besondere Weihe, seine Torahvorlesungen waren in Aussprache, Akzentuierung und Modulation vorbildlich. […] Aber darüberhinaus war er gleichzeitig als Dozent im Lehrerseminar tätig und versah den Posten des Gemeindesekretärs. Und als die Zeit der schweren Not des deutschen Judentums hereinbrach, stellte Rev. Eschwege seine Kräfte auch der Jüdischen Wohlfahrtspflege, Winterhilfe usw. hilfsbereit zur Verfügung. So war es denn nicht zu verwundern, dass Herr Eschwege schon nach relativ kurzem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten seine gegenwärtige Position als Reverend und Kantor der Congregation Ramath Orah übertragen bekam, in der er sich die Freundschaft, Hochschätzung und Zuneigung seiner Gemeinde von Anfang an erworben und unvermindert erhalten hat."

Ruben Eschweges Tochter Ruth studierte von 1935 bis zum November 1938 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Nach 1960 war sie in den USA als Kindergärtnerin und zuletzt an einer Religionsschule tätig.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Thaler / Eschwege 1989
  • Strätz 1989
  • https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • ancestry.de

Eschwege, Salomon

Geboren: in Thüngen (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Schulverweser
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Eschwege aus Thüngen studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Studium 1896 ab.
Der israelitische Verweser Salomon Eschwege aus Karbach wurde am 2. April 1897 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?).



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Eschwege, Samuel

Geboren: ca. 1886
Beruf: Seminarist
Wohnort: Thüngen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Eschwege aus Thüngen beendete 1905 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Möglicherweise handelt es sich bei ihm um einen Sohn des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege. Dieser hatte acht Kinder, von denen mindestens zwei Söhne (Nathan 2 und Ruben Moses) Lehrer wurden, sowie einen Sohn Samuel, der 1887 geboren wurde.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982

Eschwege, Seligmann Bär

Geboren: 05.06.1879 in Höchberg
Gestorben: 1944 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Präparandenlehrer
Verfolgung: Dr. Seligmann Bär Eschwege emigrierte nach Palästina.
Wohnort: Höchberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Seligmann Bär Eschwege war ein Sohn des Höchberger Hauptlehrers Nathan Eschwege und dessen Frau Judith, geborene Fromm. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Seminar 1897 ab.

Als er am 27. Oktober 1899 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beitrat, war er Aushilfslehrer an der Israelitischen Präparadenschule in Höchberg. Am 1. Oktober 1909 trat ein "Dr. S.B.", Präparandenlehrer in Höchberg dem BLV bei. Liedtke und Sosic vermuten als "Anlass der Neumeldung die erfolgte Promotion oder eine gesicherte Position an der Präparandenschule".

1915 bis mindestens 1925 wohnte der inzwischen promovierte Dr. phil. In Hamborn, Rheinland, Gertrudenstraße 17 (heute ist Hamborn ein Stadtteil von Duisburg in Nordrhein-Westfalen). Am 28. Dezember 1915 heiratete Eschwege in Berlin die Lehrertochter Rosa Kanter, geb. am 31. Mai 1896 in Ortelsburg, wohnhaft in Königsberg (Preußen). Ihre Eltern waren der bereits verstorbene Saul Kanter und Mirjam Malwina, geb. Bergel. Rosas Eltern hatten zuletzt in Berlin gewohnt.

Eschwege lebte mit seiner Frau in Hamborn bei Duisburg. Die beiden bekamen zwei Kinder, Hanna Lea, 1918 und 1921 einen Sohn, dessen Name in ancestry mit Shaul Dov Esh angegeben ist.

Laut Familienstammbaum in ancestry.de starb Eschwege 1944 in Jerusalem.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Landesarchiv Berlin, Personenstandsregister
  • ancestry.de

Eschwege, Simon

Geboren: ca. 1880
Beruf: Seminarist
Wohnort: Thüngen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Eschwege aus Thüngen schloss 1899 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.

Möglicherweise handelt es sich bei ihm um einen Sohn des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege. Dieser hatte acht Kinder, darunter einen Sohn Simon, der 1879 geboren wurde, weitere Söhne (Ruben Moses und Nathan 2) sind ebenfalls Lehrer geworden.

Ein "israelitischer Religionslehrer" Simon Eschwege aus Homburg bei Marktheidenfeld trat am 14. Februar 1902 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Es ist noch nicht verifiziert, ob es sich bei ihm um den aus Thüngen stammenden Simon Eschwege handelt.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Ettlinger, Minna

Geboren: 31.03.1911 in Fürth
Gestorben: in Treblinka
Beruf: Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Verfolgung: Minna Ettlinger wurde kurz vor ihrem 31. Geburtstag zusammen mit ihrem Vater Benzion und der Stiefmutter Cäcilie am 22. März 1942 ins Transitghetto Izbica deportiert und im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Sie wurde am 14.7.1961 für tot erklärt.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Minna Ettlinger war Erzieherin im Israelitischen Waisenhaus Fürth.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden

F

Falk, Benjamin

Geboren: ca. 1858
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist, Lehrer
Wohnort: Aub
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Benjamin Falk aus Aub absolvierte im Jahr 1877 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Am 13. Juni 1879 trat der israelitische Lehrer Benjamin Falk aus Tauberrettersheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Vermutlich handelt es sich beim ihm um dieselbe Person.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Falk, Hermann

Konfession: israelitisch
Beruf: Elementarlehrer
Wohnort: Adelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Elementarlehrer Hermann Falk aus Adelsdorf (Hochstadt an der Aisch) trat am 16. Dezember 1887 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021

Farntrog, Betti Bilha

Geboren: 21.10.1920 in Fürth
Gestorben: in Majdanek oder Sobibor (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin, Schwesternschülerin
Verfolgung: Betti Farntrog wurde im Alter von 21 Jahren am 11. Juni 1942 aus Frankfurt ins Vernichtungslager Sobibor oder ins Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek deportiert und ermordet. Auch ihre Eltern und drei ihrer vier Geschwister wurden Opfer der Shoah.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Betti Farntrog wuchs in der Familie der Fürther Textilhändler Lazarus Elieser und Jettchen Jael Farntrog zusammen mit vier Geschwistern auf. Betti war die zweitälteste. Sie besuchte 1935/36 die Wirtschaftliche Frauenschule Wolfratshausen. 1939 war sie Lehrerin. 1941 begann sie in Frankfurt eine Ausbildung zur Krankenschwester. Bernhard Kolb nennt eine Frau Farntrog, die Lehrerin an der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg war.



Quellen:
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

Faust, Markus S.

Geboren: 03.05.1834
Gestorben: 1932
Konfession: israelitisch
Beruf: Klausrabbiner, Privatlehrer
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Naturalisierung in Fürth 1901, feierte 1929 seinen 95. Geburtstag. Markus Faust war Thoragelehrter, Rabbiner in Kalisch, Pleschen, Gollantsch und in Fürth. Er soll zahlreiche Schüler unterrichtet haben, von denen viele Rabbiner geworden seien.



Quellen:
  • CAHJP
  • alemannia judaica

Feilchenfeld, Abraham Alfred

Geboren: 14.9.1860 in Düsseldorf
Gestorben: 15.07.1923 in Berlin
Konfession: israelitisch
Titel: Prof. Dr., königlicher Professor mit dem Rang eines Gymnasialprofessors
Beruf: Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Alfred Feilchenfeld ist ein Sohn des späteren Oberrabbiners von Posen, Wolf Feilchenfeld und dessen Frau Ernestine, geb. Berend.

Seine Lehrerlaufbahn begann er an der Real- und Höheren Töchterschule der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt, wo er vier Jahre arbeitete. 1889 wechselte er an die Talmud-Thora Schule Hamburg, dort blieb er 11 Jahre. Im September 1900 wurde er Direktor der Israelitischen Realschule Fürth. Er leitete die Realschule 23 Jahre lang bis zu seinem Tod 1923.

Die Israelitische Realschule Fürth war "ein Unternehmen des rechtsfähigen Vereins `Israelitische Realschule Fürth´". Im Schuljahr 1909/10 besuchten 82 Kinder die Realschule, dazu kamen 61 Volksschüler, die in die 1. bis 4. Klasse der Vorschule gingen. Prof. Feilchenfeld unterrichtete Religion, Deutsch, Geschichte und Geographie. Z.B. behandelte er in der IV. Realschulklasse im Religionsunterricht, den er zusammen mit Dr. Warszawski und Dr. Deutsch gab, Pentateuch, Psalmen zu den Pflichten der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe, Hebräisch und Rituallehre. In Deutsch unterrichtete er dieselbe Jahrgangsstufe in Grammatik, Wortbildung, hielt Stilübungen ab und behandelte Gedichte von Schiller.

Ein Höhepunkt seiner Arbeit war das fünfzigjährige Bestehen der Realschule im Jahre 1912. Anlässlich des Jubiläums brachte Feilchenfeld eine Festschrift über die Geschichte der Schule heraus. Während des Festaktes am 27. Oktober hielt Feilchenfeld die Festrede und legte die Geschichte der Anstalt dar. In diesem Jahr hatte die Schule die bis dahin höchsten Schülerzahlen vorzuweisen. 14 Schüler schlossen die oberste Jahrgangsstufe ab. Im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. November 1912 heißt es über die patriotische Stimmung der Feier: "An Seine Königliche Hoheit, den Prinzregenten Luitpold von Bayern, der augenblicklich in Berchtesgaden weilt, wurde unter jubelnder Zustimmung der Festversammlung ein Huldigungstelegramm abgesandt, das im Laufe des Nachmittags freundlich erwidert wurde."

Als im Dezember desselben Jahres der Prinzregent im 92. Lebensjahr starb, wurde am Tage seiner Beisetzung in der Schule am Nachmittag eine Trauerfeier abgehalten, bei der alle Schüler, Lehrer und Kuratoriumsmitglieder anwesend waren. Feilchenfeld hielt die Traueransprache. Anschließend wurde in der Synagoge der Israelitischen Waisenanstalt ein Trauergottesdienst abgehalten.

Die politische Lage stellte die Schulleitung weiter vor große Herausforderungen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich der erst ein halbes Jahr zuvor eingestellte Lehrer der Naturwissenschaften, Dr. Fritz Künneth, als Kriegsfreiwilliger und fiel schon am 5. November 1914. So mussten Schüler und Lehrer den ersten Trauerfall verarbeiten. Auch von den nebenamtlichen Lehrern waren einige an der Front. Der Unterricht musste von den Kollegen übernommen werden, zum Teil wurden Lehrer anderer Schulen aus Nürnberg eingesetzt. Feilchenfeld selbst gab jetzt auch Unterricht im Fach Rechnen. Trotzdem konnte nicht der gesamte Unterricht aufrechterhalten werden, in einigen Fächern war Feilchenfeld gezwungen Stunden zu kürzen. Der Sportunterricht wurde zu einer organisatorischen Herausforderung, da die städtische Turnhalle, die die Schule bisher genutzt hatte, nun für militärische Zwecke belegt wurde. Feilchenfeld beschreibt im Jahresbericht 1914/15, dass die Schüler stark durch das Kriegsgeschehen bewegt waren. Obwohl keiner Militärdienst leisten musste oder durfte - bis auf zwei Ausnahmen, waren alle Schüler unter 16 Jahre alt - engagierten sich viele für die Kriegsfürsorge, sammelten Geld oder warben für die Zeitschrift "Weltkrieg", deren Erlös den Kindern von Soldaten zugutekam. Kriegsereignisse wurden bei patriotischen Feiern begangen. Feilchenfeld arbeitete an einer Zusammenstellung einer Liste von Gefallenen, Beförderten und Ausgezeichneten unter den ehemaligen Schülern.

Im Dezember 1914 wurde Feilchenfeld der "Titel eines königlichen Professors mit dem Rang eines Gymnasialprofessors verliehen". 

Im Herbst 1920 beantragte der Vereinsvorstand, dass die zur Realschule gehörende Vorschule, in der Volksschüler der 1. bis 4. Klasse unterrichtet wurden, zu einer achtklassigen Bekenntnisschule erweitert werden solle. In der Vorschule wurden zu dieser Zeit durchschnittlich 55 Schüler unterrichtet. Da die Schule nicht der Israelitischen Kultusgemeinde unterstand, musste für eine Genehmigung der besondere Bedarf für die Erweiterung dokumentiert werden. Die Stadtschulbehörde ging offensichtlich davon aus, dass die meisten Vorschüler an die Realschule wechseln würden und der Bedarf für eine eigene Volkshauptschule damit nicht gesichert wäre. Feilchenfeld legte im Dezember 1920 ein Verzeichnis mit 21 Namen von potenziellen Schülern für die zu gründende Erweiterung der Klassen 5 bis 7 vor. Daraufhin lehnte die Stadtschulbehörde den Antrag ab, da die Anzahl der Schüler nur eine zusammengelegte Klasse für drei Jahrgänge erlauben würde und die Schüler in den Einzelklassen der Simultanschulen besser gefördert werden könnten.

Alfred Feilchenfeld war mit Lea, geb. Friedländer, verheiratet, mit der er mindesten fünf Kinder hatte: Ernst, geb. 1894 in Hamburg, Marta (später verh. Gruenbaum), geb. 1895, Georg Gotthelf Josua, geb. 1896, Ludwig (Aryeh), geb. 1899 in Hamburg und Ruth (später verh. Azrieli), geb. 1910.

Der Sohn Ernst war Student der Rechtswissenschaften, als der Erste Weltkrieg begann. Im Herbst 1914 rückte auch er zum Kriegsdienst ein. Von 1915 bis 1917 kämpfte er in Frankreich, Italien, Serbien und Rumänien. Im Range eines Oberjägers beim 2. bayerischen Reserve-Jägerbataillon erhielt er 1916 das Eiserne Kreuz. Ernst Feilchenfeld wurde mehrfach schwer verwundet, trotzdem blieb er bis zum Kriegsende im Dienst. Er wurde am 25. Januar 1919 nach Fürth entlassen.

Alfred Feilchenfeld starb am 15. Juli 1923 in Berlin, wo er bei seinen Kindern zur Erholung war, "nach längerem Leiden, aber dennoch unerwartet schnell", wie es in seinem Nachruf heißt. Vier seiner Kinder flohen während der NS-Zeit aus Deutschland.



Quellen:
  • BayHStA
  • Ancesry.com
  • Staatsarchiv Hamburg
  • Berend Familiy Tree
  • alemannia judaica
  • Alfred Feilchenfeld 1920
  • Stadtarchiv Fürth
  • Strätz 1989

Feinberg, Gerson

Geboren: 20.08.1876 in Roth am Sand
Gestorben: 1942 in Riga
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Seminarrabbiner, Lehrer, Kultusbeamter
Berufstätig an folgender Schule: ILBA
Verfolgung: Gerson Feinberg und seine Frau Sarah wurden am 15. August 1942 im Alter von 66 und 51 von Berlin aus nach Riga deportiert. Als letzte Wohnadresse steht in der Deportationsliste Solingerstr. 1.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gerson Feinberg wurde in Roth am Sand geboren. Er war ein Sohn des Schächters und Privatlehrers Julius Feinberg und dessen Frau Johanna, geb. Jazkewer. Gerson hatte eine zwei Jahre jüngere Schwester, Lina. Die Familie lebte nach Gersons Geburt in Regensburg. Vor dem Studium an der ILBA in Würzburg besuchte er die Talmud-Thora-Schule in Schwabach. Er absolvierte 1895 die Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und legte die Abschlussprüfung am Kgl. Schullehrerseminar in Würzburg ab.

Anschließend war er vertretungsweise im Auftrag der königlichen Regierung in Regensburg Religionslehrer am königlichen alten und neuen Gymnasium sowie an der Kgl. Kreisrealschule und der städtischen höheren Töchterschule. Anschließend wirkte er als Lehrer und Kultusbeamter in Hof und als Elementarlehrer in Weiden.

Auf eine freigewordene Stelle des Religionslehrers bei der Kultusgemeinde Kitzingen bewarb sich im Frühjahr 1897 auch Gerson Feinberg aus Weiden, den die Israelitische Kultusgemeinde der kgl. Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg am 5. Juli 1897 als neuen Religionslehrer vorschlug. Zuvor war er in einer Gemeindeversammlung, die am 13. Juni 1897 stattgefunden hatte, unter drei Bewerbern mit 49 von 67 abgegebenen Stimmen als neuer Religionslehrer und Kantor ausgesucht worden. Feinberg verließ Kitzingen am 1. Mai 1900, weil er an einer auswärtigen Universität studieren wollte. Am 2. Mai 1900 meldete er einen Wohnsitz in Zürich an, in der Universitätsstraße 15. Er schrieb sich für ein Philosophiestudium ein. In Zürich zog Feinberg mehrmals um. Er legte die Promotionsprüfung am 21. November 1903 an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich ab und wurde am 12. April 1904 über "Tobia ben Elieser´s Commentar zu Koheleth" promoviert.

In Berlin und Zittau fungierte er auch als Prediger. Nebenbei bereitete er sich "autodidaktisch", wie er 1919 in einer Bewerbung schreibt, auf das Universitätsstudium vor. Dann setzte er seine eigene Ausbildung fort und schloss ein Universitätsstudium in Würzburg und Zürich, sowie ein Rabbinatsstudium in Berlin an. Feinberg promovierte zum Dr. phil. mit magna cum laude. Das Rabbinerseminar in Berlin schloss er mit dem Rabbinatsdiplom ab.

1910 starb sein Vater Julius in Regensburg. Im selben Jahr trat Gerson Feinberg eine Stelle als Seminarrabbiner an der ILBA in Würzburg an, wo er bis 1923 blieb.

Gerson Feinberg heiratete 1911 in Nagy Szöllös/Ungarn die 15 Jahre jüngere Sara (Sarah) Pollak, eine Tochter des Pferdehändlers Josef Pollak und seiner Frau Esther, geb. Klein. Der erste Sohn des Paares, Julius Jehuda kam 1913 in Würzburg zur Welt und starb im Alter von 10 Monaten 1914 in Ökömezo in Ungarn. 1913 zogen Gersons Mutter Johanna und seine Schwester Lina zu der jungen Familie nach Würzburg. Noch während des Krieges wurden in Würzburg eine Tochter und zwei Söhne geboren: 1915 Dora, 1916 Isak Julius und 1918 Mosi Aron. Gersons Mutter starb 1919, ihre beiden jüngsten Enkelkinder lernte sie nicht mehr kennen: 1920 kam die Tochter Hanna hinzu und 1922 Esra, der später Chemiker und Schriftsteller werden und einen autobiographischen Roman veröffentlichen sollte.

1916 erhielt Gerson das Bürgerrecht in Würzburg. 1919 bewarb er sich nach dem Tod des Distriktrabbiners Nathan Bamberger ohne Erfolg um dessen Nachfolge. 1923 wechselte er schließlich nach Heilbronn und wurde Rabbiner der Addas Jeschurun. Seine Schwester zog mit Gerson und der Familie um. 1930 Bezirksrabbiner in Groß-Strehlitz in Oberschlesien (heute Strzelce in der polnischen Wojewodschaft Opolskie).

1936 wurde Feinberg pensioniert, wirkte aber noch als Rabbinatsverwalter in Schönlanke. 1938 in Kreuzburg, ebenfalls Oberschlesien (heute Kluczbork).
Feinberg trat am 15. Januar 1897 in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein, als er noch in Hof war.



Quellen:
  • StadtA Roth
  • StadtA Regensburg
  • CAHJP D/Wu1-19
  • StadtA Kitzingen
  • StadtA Zürich
  • UZH Matrikeledition, Feinberg Gerson
  • UZH Archiv UAZ.AA.21.001
  • StadtA Würzburg Einwohnermeldebögen
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Lola Spiegl 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989
  • König 1979
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Feinberg, Julius

Geboren: 1.1.1848 in Konstantinopel
Gestorben: 13.09.1910 in Regensburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Privatlehrer, Schächter
Wohnort: Regensburg
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Feinberg war erst in Roth am Sand und später in Regensburg als Schächter und Privatlehrer tätig. Er heiratete 1866 die aus Iwenez bei Minsk stammende Kaufmannstochter Johanna Jazkewer, deren Mutter Rosa, geb. Skoborski ebenfalls aus Regensburg stammte. Julius und Johanna hatten zwei Kinder: den späteren Seminarrabiner Gerson (geb. 1876) und seine Schwester Lina (1878). Beide Kinder wurden noch in Roth am Sand geboren.



Quellen:
  • Strätz 1989

Feuchtwanger, geb. Gluskinos, Rebekka Riwkah

Geboren: 09.07.1888 in Breslau
Gestorben: 13.02.1972 in B´nei B´rak, Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Tanz- und Gymnastiklehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Schule für Körperkultur und künstlerischen Tanz von Rhea Glus; Körperkulturhaus Rhea Glus-Schule
Verfolgung: Rebekka Feuchtwanger wanderte zusammen mit ihrem Mann Sigbert und dem Schwiegervater Angelo Feuchtwanger am 18. August 1936 nach Palästina aus. Ihr Sohn Walter war bereits seit Ende 1935 in Palästina.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rebekka Feuchtwanger war in München unter ihrem Künstlernamen Rhea Glus (nach ihrem Geburtsnamen Gluskonos) als Tanzlehrerin und Choreografin bekannt. Sie stammte aus einer Breslauer jüdisch-orthodoxen Kaufmannsfamilie. Im Alter von 20 Jahren besuchte sie an der Breslauer Universität einen Sanitätskurs. 1910 zog sie nach München, wo ihr Bruder Ludwig nach dem Medizinstudium eine Frauenarztpraxis am Baldeplatz eröffnete und eine Assistentin brauchte.

Über ihren Bruder lernte sie ihren zukünftigen Mann, den Jurastudenten Sigbert Feuchtwanger kennen, einen Cousin von Lion Feuchtwanger. Sie heirateten im Frühjahr 1914. Sigbert wurde Teilhaber in der Anwaltskanzlei seines Cousins Eli Straus. Rebekka leitete von 1914 bis 1918 eine Rechtsschutzstelle für Frauen. Nebenher nahm sie Tanzunterricht und begann dann eine Bühnen- und Lehr-Ausbildung in Gymnastik und künstlerischem Tanz bei Magda Bauer. In dieser Zeit trug sie bei Auftritten bereits ihren Künstlernamen Rhea Glus. Am 15. Juni 1920 zeigten die Münchner Kammerspiele Shakespeares Sommernachtstraum mit einer Choreographie von Madga Bauer und Rhea Glus. Bereits bei dieser Aufführung traten Schülerinnen der Rhea Glus Tanzschule auf. Helga Dilcher schreibt in ihrem Aufsatz über Rhea Glus, dass sie 1921 nach sechs Jahren Ausbildung bei Magda Bauer ihre eigene Tanzschule gegründet habe. In einer Anzeige von 1921 wirbt sie für ihre "Schule für Körperdurchbildung, künstlerischen Tanz von Rhea Glus. Musikalische Leitung: Anni Rosenberger Kurse für Erwachsene und Kinder beiderlei Geschlechts. Ausbildungskurse für Bühne mit der Möglichkeit des öffentlichen Auftretens."

Am 9. Juli 1934 veranstaltete der Bund Deutsch-Jüdischer Jugend in München einen Elternabend, für den Rhea Glus zusammen mit ihrer Schülerin Elisabeth Koblenzer zwei Choreographien mit Laiengruppen zu den Oratorien "Elias" von Mendelssohn-Bartholdy und "Die Schöpfung" von Haydn einstudierte: "Diese Vorführungen waren zwar der eigentlichen bündischen Arbeit nicht so unmittelbar verbunden wie die anderen Teile des reichhaltigen Programms, aber dafür standen sie infolge der Einstudierung durch Rhea Glus und der Mitwirkung ihrer Schülerin Elisabeth Koblenzer auf einer für eine Dilettanten-Gruppe erfreulichen künstlerischen Höhe.", meldete die Seite der Jugend am 19. Juli.

Helga Dilcher zitiert aus einem Telefongespräch, das sie 2007 mit Rhea Glus´ Schülerin Lilo Pfeffermann in Tel Aviv führte, und die über ihre ehemalige Lehrerin berichtete, dass sie eine "hervorragende Lehrerin [war] und mit ihrer Auffassung von Ausdruckstanz ihrer Zeit weit voraus war."

Rebekka Feuchtwanger emigrierte 18. August 1936 nach Tel Aviv, zusammen mit ihrem Mann und dessen Vater. Bereits 1937 eröffnete sie ihre Tanzschule wieder und mietete anfangs Räume im Konservatorium an. Am 5. Januar und am 12. Oktober 1945 erschien im deutschsprachigen Mitteilungsblatt Alija Chadascha eine Anzeige: "Riwka Feuchtwanger (Rhea Glus) Studio für Gymnastik und künstlerischen Tanz - Berufsausbildung für Lehrfach und Bühne. - Wiederbeginn der Kurse für Kinder und Erwachsene".

Rebekka Feuchtwanger besuchte ab 1959 regelmäßig für mehrere Wochen ihren Sohn Walter und dessen Familie, der wieder in München, Grünwald lebte.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Dilcher: Rhea Glus, 2009
  • Seite der Jugend Jhg. 1934, Heft 13 vom 19.07.1934
  • Mitteilungsblatt der Alija Chadascha Jhg. 9 (1945), Nr. 1 vom 5.1.1945 und Nr. 41 vom 12.10.1945
  • BIGZ Jhg. 10 (1934) Nr. 2 vom 15.1.1934

Finkelscherer, Bruno

Geboren: 08.04.1906 in München
Gestorben: 05.04.1943 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Rabbiner, Religionslehrer
Verfolgung: Bruno Finkelscherer war vom 10. November 1938 bis 22. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Vor der Deportation musste er in München Zwangsarbeit leisten. Am 13. März 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 5. April 1943 3 Tage vor seinem 37. Geburtstag ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bruno Finkelscherer war Rabbiner und Religionslehrer in Göttingen, Wiesbaden und München. Er war vom 10. November 1938 bis 22. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Vor der Deportation musste er in München Zwangsarbeit leisten. Am 13. März 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 5. April 1943 3 Tage vor seinem 37. Geburtstag ermordet. Seine Frau überlebte Auschwitz, heiratete wieder und lebte bis 1981 in Nürnberg.

Bruno Finkelscherer wurde am 15. November 1948 vom Amtsgericht München für tot erklärt.



Quellen:
  • Angermair u.a. 1999
  • Lowenthal 1965
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Bay HStA
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv München

Fischer, geb. Thalmann, Paula

Geboren: 21.11.1876 in Frankenthal
Gestorben: 06.11.1944 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Sprachen- und Geigenlehrerin
Verfolgung: Paula Fischer wurde am 3. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 6. November 1944 kurz vor ihrem 66. Geburtstag.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Paula Fischer war Sprachen- und Geigenlehrerin in München. Paula Fischer, geborene Thalmann, war eine Tochter des Justizrats Joseph Thalmann und dessen Ehefrau Marie Emilie, geb. Kaufmann. Sie wurde in Frankenthal in der Pfalz geboren, besuchte dort die Höhere Töchterschule der Karolinenstiftung. 1892 legte sie eine staatliche Prüfung für moderne Sprachen ab. Mindestens seit 1900 lebte sie in München. Sie hatte eine vier Jahre ältere Schwester, Anna (verheiratete Levy). Im Alter von 30 Jahren heiratete sie den katholischen Pädagogen Aloys Fischer. Fischer war vier Jahre jünger als sie, stammte aus Furth im Wald, hatte kurz zuvor an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert und arbeitete vor der Hochzeit als Hauslehrer für den Bildhauer Adolf von Hildebrand, anschließend für kurze Zeit als Gymnasiallehrer. Nach seiner Habilitation war Fischer Privatdozent der Prinzen Luitpold und Albrecht von Bayern. Ab 1910 war Fischer zugleich wissenschaftlicher Leiter des Pädagogisch-Psychologischen Instituts des Münchner Lehrervereins. Ab 1915 Professor für Philosophie, ab 1918 ordentlicher Professor für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Berufsbildung. Er setzte sich besonders für die Akademisierung der Lehrerbildung ein.

Aloys und Paula Fischer bekam 1907 und 1911 zwei Söhne, Ernst Maria und Peter Paul. 1927 verloren sie ihren jüngeren Sohn. Peter Paul starb kurz vor seinem 16. Geburtstag an einer Herzerkrankung. Ernst Maria hatte gerade am Wilhelmsgymnasium Abitur gemacht und begann nun ein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste. Paula und Aloys kauften 1929 in Brannenburg, im Inntal im Landkreis Rosenheim, ein Landhaus für ihn, das er sich als Atelier einrichtete.

Vier Jahre nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, am 25. Juni 1937, wurde Aloys Fischer wegen seiner Ehe mit Paula zwangsweise emeritiert. Zwei Wochen später verhängte die Gestapo eine Passsperre über Paula und Aloys Fischer. Am 1. Oktober 1937 zog Paula zu ihrer Schwester und deren Mann, dem Mediziner Dr. Ernst Levy, in die Äußere Prinzregentenstraße 5/I. Aloys starb am 23. November 1937, noch im selben Jahr, nach der Operation eines langjährigen Magenleidens. Ernst Maria galt den Nationalsozialisten als "Halbjude" und war aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen und mit Berufsverbot belegt worden. Im Frühjahr 1939 stellte Paula einen Ausreiseantrag, sie wollte mit Ernst Maria über England nach Brasilien emigrieren. Am 1. Juni zogen Paula Fischer, Anna und Ernst Levy in die Goethestraße 66.

Ernst Maria Fischer wurde zur Wehrmacht eingezogen und kurz nach Kriegsbeginn schwer verwundet. Er starb am 27. November 1939 in einem Lazarett in der Pfalz.

Paula wurde zusammen mit ihrer Schwester Anna und ihrem Schwager Ernst Levy am 3. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie nach zweieinhalb Jahren, am 6. November 1944.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • Dolch: Fischer, Aloys 1961
  • https://www.statistik-des-holocaust.de/II13-2.jpg

Fleischmann, Ludwig

Geboren: 25.02.1915 in Altenmuhr
Gestorben: 03.10.1997 in New York
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, staatlicher Schulamtsbewerber; Wirtschaftsprüfer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Religions- oder Volksschule Demmelsdorf
Verfolgung: Ludwig Fleischmann konnte aufgrund der nationalsozialistischen Rassenpolitik sein zweites Staatsexamen nicht ablegen. Er emigrierte im September 1938. Die deutsche Staatsangehörigkeit wurde aberkannt.
Wohnort: Demmelsdorf
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ludwig Fleischmann studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1934 mit Examen abschloss. Zwischen 1.10.1934 und 30.6.1938 durchlief Ludwig Fleischmann den Vorbereitungsdienst für den staatlichen Volksschuldienst in den Volksschulen München, Nürnberg und Bamberg. Zwischen 1935 und 1938 war er wohl auch als Religionslehrer, Schächter, Kantor der IKG Demmelsdorf angestellt. Die zweite Staatsprüfung durfte er nicht mehr ablegen. Im September 1938 gelang ihm über Cherbourg in Frankreich die Flucht nach New York. Er lebte zunächst in Baltimore, Maryland. Am 2. Februar 1945 trat er in die US-Armee ein. Im Oktober 1945 wurde er amerikanischer Staatsangehöriger. Er heiratete im August 1947. In den USA fand er Arbeit als Buch- und Wirtschaftsprüfer. Lebte 1981 in New York.



Quellen:
  • BayHStA
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Strätz 1989
  • CAHJP
  • alemannia judaica
  • StABa K5 - 10034/I

Förster, Dora Hermine Helene

Geboren: 25.01.1874 in Bonn / Rheinprovinz
Gestorben: 09.08.1944 in Dresden
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dora Förster, geborene Cohen, hatte das Höhere Lehrerinnenseminar in Köln besucht. Ihre Eltern waren der Kaufmann Gustav Cohen und seine Frau Caroline, geb. Bolle. Nach der im Staatsarchiv München verwahrten Datenbank zur Jüdischen Volkszählung hatte sie einen jüdischen Großelternteil und wohnte in München in der Franz-Josef-Straße 15.

Im Alter von 25 Jahren, 1899, heiratete Dora Hermine Helene Cohen in Bonn den Sprachwissenschaftler und Anglisten Dr. Theodor Wilhelm Max Förster, der sich 1896 in Bonn habilitiert hatte. Ihr Mann war evangelisch. 1898 ging Max Förster nach Würzburg, 1909 nach Halle, 1910 nach Leipzig und 1925 an die Ludwig-Maximilians-Universität München.

1934 wurde Max Förster von den Nationalsozialisten zwangsweise emeritiert, weil er "als erbitterter Gegner der nationalsozialistischen Bewegung galt" und mit einer Jüdin verheiratet war. Im selben Jahr erhielt er eine Gastprofessur an der Yale University in New Haven, Connecticut. Förster reiste am 16. Oktober 1934 von Bremen aus nach New York ab. Dora blieb zunächst alleine in München, folgte ihrem Mann aber zwei Wochen später mit einem Touristenvisum in die USA.

Sie war 60 Jahre alt, als sie am 2. November 1934 von Bremen aus nach New York abfuhr. Als Reiseziel steht in der Passagierliste "München", so, als ob eine Rückreise geplant sei. Als Beruf ist "Hausfrau" angegeben. Aus der amerikanischen Passagierliste geht hervor, dass ihr nächster Angehöriger in Deutschland ihr Schwager Georg Foerster war, der in Othmarschen wohnte. Sie fuhr zu ihrem Ehemann Dr. Max Foerster, der sich an der Yale University in New Haven aufhielt. Max Foerster blieb bis 1936 an der Yale University. Eine Verlängerung seiner Gastprofessur dort wurde ihm von deutscher Seite aus verweigert. Ab 1937 wurden ihm keine Auslandsreisen mehr genehmigt. Er arbeitete für die Bayerische Akademie der Wissenschaften.

Nach einem Stammbaum-Eintrag in Ancestry starb Dora Förster am 9. August 1944 in Dresden.

Dr. Max Cohen kehrte nach dem Krieg nochmal an die Universität zurück und übernahm dort von 1945 bis 1947 wieder den Lehrstuhl der Anglistik. Er starb 1954 in Wasserburg am Inn.



Quellen:
  • StAM, Jüdische Volkszählung Datenbank
  • Staatsarchiv Bremen
    AIII15-02.11.1934_N, Bremer Passagerliste vom 2.11.1934, http://www.passagierlisten.de/
  • Clemens, Wolfgang, "Förster, Max" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 279-280 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118692046.html#ndbcontent
  • https://www.catalogus-professorum-halensis.de/foerstermax.html
  • Staatsarchiv Bremen
    AIII15-16.10.1934_N, Bremer Passagerliste vom 16.10.1934
  • Ancestry.de

Fraenkel, geb. Ehrentreu, Bertha Bracha

Geboren: 02.05.1895 in München
Gestorben: 28.10.1965 in Haifa / Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin, Hausfrau
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bertha Bracha Fraenkel war eine Tochter des Münchner Rabbiners und Religionslehrers Heinrich Ehrentreu und dessen Frau Ida, geborene Feuchtwanger. Sie wuchs mit zwei älteren und vier jüngeren Geschwistern auf. Ihr Bruder Ernst trat nach dem Tod des Vaters 1927 dessen Nachfolge als Rabbiner in München an. Auch der jüngste Bruder Julius wurde Lehrer, er lebte 1927 in Frankfurt.

Bertha wurde ebenfalls Lehrerin, nach Angabe des Stadtarchivs München. Sie war mit Alfred Fraenkel, geb. 28. November 1894 in München, verheiratet. Am 1. April 1936 emigrierte sie nach Haifa, wo sie 1965 starb. Bertha Fraenkel hatte vier Kinder, eine Tochter und drei Söhne.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Ancestry.de, Stammbaum Bertha und Heinrich Ehrentreu

Frank, Abraham

Geboren: 13.07.1849 in Rimpar/Ufr.
Gestorben: 03.02.1924 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Konfessionsschule Rödelsee
Verfolgung: Einige der Kinder wurden mit ihren Familien ermordet.
Wohnort: Rödelsee
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Frank erhielt seine Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Das Examen legte er 1868 ab. Er war von 1869 bis 1911 Lehrer in Rödelsee. Am 25. Januar 1895 wurde er Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV). Er war Vorstandsmitglied im Israelitischen Lehrerverein für Bayern.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Frank, Gerhard

Geboren: 25.11.1912 in Buttenwiesen
Gestorben: 01.10.1944 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner
Verfolgung: Gerhard Frank war vom 11. November bis 30. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 4. September 1944 aus Westerbork ins Ghetto Theresienstadt deportiert, von dort kurz darauf, am 29. September 1944 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Gerhard Frank wurde für tot erklärt, als offizielles Todesdatum wird der 1. Oktober 1944 angegeben.
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gerhard Frank war der älteste Sohn des aus Ichenhausen stammenden Oberlehrers Salomon Frank. Er wurde in Buttenwiesen geboren und verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit dort. Als der Vater 1917 seine neue Stelle in Fischach antrat, war Gerhard fünf Jahre alt und hatte einen einjährigen Bruder, Justin.

Gerhard Frank studierte in Berlin. Am 1. Mai 1937 trat er die Stelle des Bezirksrabbiners in Ichenhausen an. Als Rabbiner Frank im November 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert wurde, war er ledig. Als Adresse wurde im Dachauer Zugangsbuch Ichenhausen, Horst-Wessel-Str. 8 notiert.



Quellen:
  • HdBG: Juden auf dem Lande 1991
  • Bundesarchiv Gedenkbuch, Stand 6.10.2022
  • Der Israelit vom 7.5.1937
  • Arolsen Archives 1.1.6 130429483

Frank, Hertha

Geboren: 01.03.1897 in Würzburg
Beruf: Lehrerin
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lehrerin in Nürnberg.



Quellen:
  • Strätz 1989

Frank, Julius

Geboren: 17.05.1889 in Steinach a.d. Saale
Konfession: israelitisch
Beruf: Gymnasiallehrer
Verfolgung: 1935 aus dem Staatsdienst entlassen. Emigration nach England.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lebte 1908 bis 1913 in Würzburg, studierte dort Neophilologie und war als Lehramtskandidat eingesetzt. Mitglied und 2. Vorsitzender der jüdischen Studentenverbindung Salia.



Quellen:
  • Strätz 1989

Frank, Justin

Geboren: 13.06.1916 in Buttenwiesen
Gestorben: 12_1939 in Kowno
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist
Verfolgung: Justin musste nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht aus seinem Studienort in Polen fliehen. Er wollte mit anderen über Kowno nach Shanghai fliehen, starb aber Ende 1939 in Kowno an Hungertyphus.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Justin Frank war der jüngere Sohn des schwäbischen Oberlehrers Salomon Frank. Er hatte einen dreieinhalb Jahre älteren Bruder, Gerhard, der ab 1937 Bezirksrabbiner von Ichenhausen wurde, dem Geburtsort ihres Vaters Salomon. Die Familie wohnte zu Justins Geburt noch in Buttenwiesen, zog aber 1917 nach Fischach, wo der Vater eine neue Stelle als Lehrer der Kultusgemeinde antrat.

Von 1933 bis 1936 war Justin Student an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Anschließend studierte er an der "Mirer"-Talmud-Hochschule in Polen. Von dort floh er mit anderen Studenten nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen nach Kowno. Dort starb er kurze Zeit später, Ende 1939 an Hungertyphus.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • HdBG: Juden auf dem Lande 1991

Frank, Ludwig

Geboren: 25.12.1878 in Steinach b. Kissingen
Gestorben: 12.04.1940 in Sachsenhausen
Titel: Dr. phil., Studienprofessor
Beruf: Diplomingenieur, Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Rupprecht Oberrealschule München-Neuhausen
Verfolgung: Im November 1938 wurde Ludwig Frank mit der Häftlingsnummer 20063 im Konzentrationslager Dachau registriert. Im Februar 1940 wurde Frank ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er kurze Zeit später ermordet wurde.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Schwaben, Oberbayern

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Bemerkungen:

Ludwig Frank war ein Sohn des Steinacher Pferdehändlers Otto Frank und dessen Frau Henriette (Jette), geb. Schülein. Er hatte noch einen Bruder (Benno).

Ludwig Frank studierte an der Technischen Hochschule München, wurde 1902 Diplomingenieur für Maschinenbau und schloss ein Mathematik- und Physikstudium an, um Lehrer zu werden. Er promovierte 1911. 1912 begann er in Kempten als Lehrer zu arbeiten. 1920 zog er nach München und wurde Mathematik- und Physiklehrer an der staatlichen Rupprecht-Oberrealschule im Stadtteil Neuhausen, heute das naturwissenschaftlich-technologische und neusprachliche Rupprecht-Gymnasium.

Bereits 1930 wurde Frank Anschuldigen bzw. Anfeindungen ausgesetzt. Er wurde sexueller Belästigung beschuldigt und konnte seine Unschuld beweisen. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er mehrfach durch einen Kollegen mit ähnlichen Anschuldigungen denunziert, wobei ihm vorgeworfen wurde, gegen die Nürnberger Rassegesetze verstoßen zu haben, ohne dass ihm ein Verstoß nachgewiesen werden konnte. Im Zuge des Gesetzes zu Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde er im Januar 1936 aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Schuldienst entlassen.

Im November 1938 wurde Frank im Zuge der Judenpogrome im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Bei Arolsen finden sich Hinweise, dass Frank im Januar 1939 im Polizeigefängnis Leipzig eingewiesen worden ist. Laut dem Eintrag im Münchner Gedenkbuch wurde Frank im November 1939 erneut in München verhaftet und im Wittelsbacher Palais verhört. Im Februar 1940 wurde er ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert.
Laut Sterbeurkunde des Standesamts Oranienburg sei der "Professor im Ruhestand" Ludwig Frank am 12. April 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen gestorben.



Quellen:
  • Gedenkbuch der Münchner Juden
  • Arolsen Archives 1.1.38
  • Arolsen Archives 1.2.2.1
  • Arolsen Archives 1.1.6.1

Frank, Nathan

Geboren: 01.08.1881 in Westheim
Gestorben: in Piaski (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Straubing
Verfolgung: Nathan Frank war vom 12. November 1938 bis 26. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 4. April 1942 wurde er im Alter von 60 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert. Er wurde für tot erklärt.
Wohnort: Straubing
Regierungsbezirk: Niederbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Frank war 1925 bei der jüdischen Gemeinde Straubing als Religionslehrer angestellt. 1925 unterrichtete er noch vier Kinder, 1932 waren es 15. Frank unterrichtete auch die jüdischen Kinder in Landshut, Vilshofen, Deggendorf, Plattling und Passau. In der Deportationsliste steht unter seinem Namen der von Sara Frank, geb. am 2. März 1891 in Westheim.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • alemannia judaica
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Frank, Salo

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor und Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer in Uffenheim ab 1926
Wohnort: Uffenheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Eventuell selbe Person wie Frank Salo 2.



Quellen:
  • alemannia judaica

Frank, Salo 2

Geboren: 02.12.1903 in Scheinfeld/Mfr.
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ausbildung an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg. 1920 bis 1923 Student an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Möglicherweise selbe Person wie Salo Frank in Uffenheim.



Quellen:
  • Strätz 1989

Frank, Salomon

Geboren: 27.09.1875 in Ichenhausen
Gestorben: 1942 (?) in Ghetto Piaski (?)
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volksschule Buttenwiesen, Isr. Schule Fischach
Verfolgung: Salomon Frank wurde zusammen mit seiner Frau Jette im Alter von im Alter von 66 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert.
Wohnort: Buttenwiesen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Frank war ein Sohn von Gerson und Amalie (?) Frank aus Ichenhausen. Er hat seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg erhalten. Das Seminarabschlussexamen legte er 1896 ab. Er war Schulverweser von 15. Januar 1897 bis 15. April 1897 in Buttenwiesen und Volksschullehrer an der Isr. Volksschule Buttenwiesen von 1910 bis 1917. Ein Lehrer Frank aus Fellheim bewarb sich 1910 um die freie Stelle in Hainsfarth, wurde aber auf Wunsch der Gemeinde dort nicht übernommen (selbe Person?).

Am 28. April 1897 erstellte der Lokal-Schulinspektor einen Visitationsbericht über den Unterricht des Schulpraktikanten Salomon Frank in Ichenhausen. Von 11. August 1897 bis 19. Oktober 1897 diente er im 20. Infanterie-Regiment der Königlich-Bayerischen Armee (Lehrer-Kompanie?). Auch 1898 wurde er zu einer Übung eingezogen.

Am 4. Juni 1915 trat Frank als Landsturmmann in die Bayerische Armee ein. In dieser Zeit war er bereits verheiratet mit Jette, geb. Einstein, und hatte ein Kind.

Von 1917 bis 1935 arbeitete Salomon Frank an der jüdischen Schule in Fischach. 1935 trat er in den Ruhestand ein und kehrte in seine Heimatstadt Ichenhausen zurück. Sein Sohn Gerhard übernahm hier zwei Jahre später die Rabbinatsstelle. Am 23. November 1935 beteiligte Frank sich rege in einer Diskussion im Anschluss an ein Referat des Lehrers Krämer aus München bei der Schwäbischen Bezirkskonferenz des Israelitischen Lehrervereins für Bayern.

Zuletzt lebte Salomon Frank in Ichenhausen in der Horst-Wessel-Str. 8 als Oberlehrer a. D. Salomon war mit Jette, geb. Einstein, geboren am 1. Juli 1890 in Fellheim, verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne. Gerhard wurde 1912 in Buttenwiesen geboren, er wurde Rabbiner in Ichenhausen. 1944 wurde er in Auschwitz ermordet. 1916 wurde Justin geboren, ebenfalls in Buttenwiesen. Justin besuchte bis 1936 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, anschließend studierte er an der "Mirer"-Talmud-Hochschule in Polen. Von dort floh er mit anderen Studenten nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen nach Kowno. Dort starb er kurze Zeit später, Ende 1939 an Hungertyphus.

Evtl. auch selbe Person wie Uffenheim (hier war ein Salo Frank ab 1926 Lehrer) und Fellheim?



Quellen:
  • Gemeindearchiv Buttenwiesen
  • HdBG: Juden auf dem Lande 1991
  • StAA BA Günzburg 3493
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • ancestry.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAA BA Günzburg 3491
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Arolsen Archives 1.2.1. 11194907

Fränkel, Justin

Geboren: 28.10.1896 in Obbach
Gestorben: 19.10.1984 in Cincinnati/Ohio
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Mädchengymnasium Erlangen, Jüdische Schule Bamberg
Verfolgung: Justin Fränkel wurde 1937 verhaftet bis November. Er emigrierte im Juli 1938 in die USA. Seine Mutter Fanny ist im Ghetto Theresienstadt umgekommen.
Wohnort: Erlangen
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Justin Fränkel stammte aus der Familie eines Viehhändlers und hatte eine Schwester, die während des Krieges als Dienstmädchen bei der Familie Rindskopf in Würzburg arbeitete. Justin Fränkel besuchte ab 1911 die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und setzte anschließend seine Lehreraubildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) fort. Er nahm ab 1915 am Krieg teil und wurde 1919 aus dem Heeresdienst entlassen. Am 15. Juli 1919 legte er seine Abschlussprüfung an der ILBA ab. Im Oktober 1921 erwarb er bei der 10. Anstellungsprüfung für Kriegsteilnehmer in Würzburg die Erlaubnis eine selbständige Schulstelle zu belegen. Er begann seine Lehrerlaufbahn als Volksschullehrer in Ebelsbach. Es folgten Anstellungen in Gleisenau und Hofheim-Lendershausen. Am 13. August 1923 heiratete Fränkel Frieda Blatt, die Tochter des Obbacher Volksschullehrers Nathan Blatt. Ab 1924 arbeitete Fränkel als Religionslehrer, Kantor und Schochet in Erlangen, wo 1924 und 1927 seine beiden Kinder Ernst und Edith geboren wurden. Er unterrichtete unter anderem auch am hiesigen Mädchengymnasium. Von dort aus unterrichtete er in den 1920er Jahren auch die jüdischen Kinder in Forth. Bereits ab 1932 ist Fränkel in Erlangen antisemitischen Hetzkampagnen wegen seines Berufs als Schächter ausgesetzt. Nach dem 30. Januar 1933 werden die Attacken heftiger, er wird beleidigt und tätlich angegriffen. Dennoch setzt er sich beim Oberbürgermeister für den verhafteten Berthold Stern und die Brüder Schnaittacher ein. Im Februar 1934 wird Fränkel im "Erlanger Beobachter" öffentlich angeprangert, weil er den jüdischen Abiturienten der Oberrealschule (heute Ohm-Gymnasium) für die Prüfung im Fach Religion folgendes Thema gestellt hat: "Weise aus der Geschichte der Juden in Deutschland ihre geschichtliche und kulturelle Verbundenheit mit ihrer deutschen Heimat nach". Am 1. November 1936 übernimmt Fränkel den Unterricht an der jüdischen Sonderklasse der Volksschule in Bamberg. Nebenamtlich arbeitet er weiterhin als Religionslehrer und Kantor in Erlangen. Am 28. April 1937 wird Fränkel verhaftet und sein Haus durchsucht, Schriften und Reste von Mazzen werden beschlagnahmt. Fränkel und die "Beweisstücke" werden nach Würzburg gebracht: Die Gestapo versucht, ihn für einen acht Jahre zurückliegenden, nicht aufgeklärten Mord an einem fünfjährigen Jungen verantwortlich zu machen und damit die antisemitische Stimmung anzuheizen - er wird das Opfer einer von den Nazis geschürten Ritualmordkampagne. Unmittelbare Folge dieser Anklage: Fränkel verliert seine Anstellung in Bamberg. Am 11. November 1927 wird Fränkel aus der Haft entlassen. Frieda hat inzwischen die Vorbereitungen für die Flucht der Familie vorbereitet. Es dauert noch bis August 1938 bis sie über Southampton an Bord des Schiffes Normandie Europa verlassen können, um in die USA zu emigrieren. Ein schwerer Schritt für Justin Fränkel, der sehr heimatverbunden ist und Deutschland nicht verlassen will. Die Familie lässt sich in Cincinnati/Ohio nieder in einer Gemeinde mit zahlreichen anderen jüdischen Flüchtlingen. Alle müssen mit anpacken, um die Familie über Wasser zu halten, auch Ernst arbeitet nach der Schule als Tellerwäscher, Edith als Babysitter. Justin hat Arbeit bei einer koscheren Fleischerei gefunden. 1945 kehrt Ernst als amerikanischer Soldat nach Erlangen zurück. 1983 wurde Justin Fränkels Wunsch, dass für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Erlangen ein Gedenkstein errichtet werde, verwirklicht. Am 19. Oktober 1984 starb Justin Fränkel in Cincinnati.



Quellen:
  • Stadtarchiv Erlangen
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Strätz 1989
  • Deusel, Beisbart, Bamberg 2008
  • Sponsel 1992
  • ancestry.com
  • Bayerisches Hauptstaatsarchiv
  • Staatsarchiv Würzburg
  • Staatsarchiv Bamberg
  • Sammlung Frankel

Fränkel, Süßmann

Geboren: 02.09.1831 in Tauberbischofsheim
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Bamberg?
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 22. November 1872 wurde ein Sußmann Fränkel aus Bischberg (Bamberg II) Mitglied des Bayerischen Lehrervereins.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Liedtke / Sosic 2021

Franken, Nathan

Geboren: 1852 in Rödelmaier, BA Neustadt a.d. Saale
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Volksschullehrer
Wohnort: Fellheim
Regierungsbezirk: Unterfranken, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Franken studierte bis 1871 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 28. Juni 1972 trat der israelitische Religionslehrer Nathan Franken aus Schonungen dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person)? Im Jahr 1881 trat Nathan Franken seine "definitive" Anstellung als Religionslehrer, Schullehrer und Kantor in Fellheim an. Er unterrichtete in diesem Schuljahr 16 Werkstags- und 3 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden mit "trocken" beschrieben.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Schematismus 1883

Frankenburger, Aron

Geboren: ca. 1823
Gestorben: 9.10.1884 in Regensburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Elementar- und Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Schule Regensburg
Wohnort: Regensburg
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 14. Oktober 1884 schrieb die Kultusgemeinde Regensburg die Stelle des Elementar- und Religionslehrers neu aus, nach "Ableben unseres bisherigen Lehrers". Die Anzeige erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Oktober 1884. Der israelitische Religionslehrer Aron Frankenburger aus Regensburg war vor 1867 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins geworden. Frankenburger war mindestens seit 1863 Lehrer in Regensburg.

Nach einem Stammbaum in ancestry.de sei er 1820 in Obbach, Schweinfurt geboren, sei mit Therese Schlossmann (1822-1882) verheiratet gewesen und habe eine Tochter gehabt, Sophie, die am 24. August 1854 in Uehfeld bei Neustadt an der Aisch / Bad Windsheim geboren wurde.



Quellen:
  • ancestry.de
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Der Israelit vom 20. Oktober 1884, alemannia judaica

Fränkl, Ernst

Geboren: 04.(5.)08.1874 in Altenstadt
Gestorben: 29.03.1949 in Kapstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Städtische St. Maria-Theresia-Schule Augsburg
Verfolgung: Ernst Fränkl wurde am 12. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Ende 1938 floh Ernst Fränkl nach Kapstadt.
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ernst Fränkls Großvater Aron war 1828 der erste vorschriftsmäßig ausgebildete Volksschullehrer der jüdischen Schule in Altenstadt. Sein Vater Anton war Kaufmann in Altenstadt. Ernst Fränkl besuchte die Talmud-Toraschule in Burgpreppach und studierte von 1890 bis 1893 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. In der Absolventenliste steht sein Name für das Jahr 1894 mit "e" (Ernst Fränkel). Nach der Lehrerausbildung war er zunächst drei Jahre in Georgensgmünd angestellt, bevor er am 1. Februar 1896 an die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg wechselte, wo er 1897 die Anstellungsprüfung ablegte. Zwischen 1901 und 1904 studierte er neben seiner Lehrtätigkeit in Augsburg dort, sowie in München, Zürich und Bern Philosophie. Er promovierte in Bern "Über Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit". Am 1. Februar 1936 beging er dort sein vierzigjähriges Dienst- und Ortsjubiläum. Fränkl gab von 1. Januar 1926 bis 27. Mai 1936 Religionsunterricht an der Städtischen St. Maria-Theresia-Schule. Fränkl war aktives Mitglied des Jüdischen Lehrervereins, am 15. Januar 1933 wurde er auf der Schwäbischen Bezirkskonferenz zu deren Obmann gewählt, als Nachfolger für Moses Sonn, der nach Regensburg gewechselt war. Im November 1938 wurde er im Konzentrationslager Dachau als Lehrer in Rente registriert.

Am 28. Dezember 1893 wurde ein Ernst Fränkel [!] aus Georgensgmünd Mitglied beim Bayerischen Lehrerverein (BLV).

Laut Familienstandsbogen von Anton Fränkl ist Ernst am 5. August 1874 geboren. In allen Selbstauskünften (z.B. Bewerbungsschreiben zur Zulassung zur Doktorprüfung) und Haftdokumenten ist das Geburtsdatum mit 4. August 1874 angegeben.



Quellen:
  • Liedtke /Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Arolsen Archives
  • StadtA Altenstadt
  • BayHStA
  • StadtA Bern BB IIIb
  • StadtA Zürich
  • StadtA Augsburg
  • alemannia judaica
  • Fränkl 1905

Frei, Heinrich

Geboren: 16.04.1846 in Braunsbach/Württ.
Gestorben: 26.01.1923 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinrich Frei hat 49 Jahre lang für die Münchner Kultusgemeinde als Lehrer, Kantor und Chordirigent gearbeitet. Frei stammte aus dem Württembergischen Braunsbach, studierte am Lehrerseminar in Eßlingen. Seine erste Anstellung erhielt er in Dötzbach, wechselte dann nach Göppingen und wurde hier von der Münchner Kultusverwaltung angeworben. 1874 begann er zunächst als Religionslehrer für die Münchner Kultusgemeinde zu arbeiten. Ab 1876 übernahm er auch das Amt des Kantors und unterstützte den bekannten Kantor und Komponisten synagogaler Musik Max Löwenstamm als Chordirigent bei der musikalischen Ausgestaltung des neu eingerichteten reformierten Gottesdienstes. Emanuel Kirschner ehrte Frei am 29. Januar 1923 in einem Nachruf im Jüdischen Echo: "In hingebungsvoller, erfolgreicher Erfüllung seines übernommenen Pflichtenkreises, erwarb sich Frei während nahezu eines halben Jahrhunderts nicht nur die Anerkennung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten, auch aufrichtigste Liebe und rührende Anhänglichkeit ward ihm zuteil seitens der gesamten Gemeinde. In dankbarer Verehrung blickten zu ihm auf drei Generationen, denen er religiöser Erzieher, Berater und Führer war, die ihm die Treue wahrten auch über die Schulzeit hinaus." Bei der Trauerfeier am 28. Januar sprachen unter anderen: Rabbiner Dr. Baerwald und der 1. Vorstand der Kultusgemeinde Dr. Neumeyer, Oberstudiendirektor Frühwald für die Handelsschule und höhere Töchterschule in der Luisenstraße, Hauptlehrer Friedmann für die Kollegen. Kirschner schließt den Nachruf: "Heinrich Frei war ein Segen für unsere Gemeinde." Frei war verheiratet und hatte Kinder und Enkel.

Heinrich Frei war von 1892 oder 1893 bis mindestens 1904 Vorstandsmitglied der Achawa ("Bruderliebe"), eines Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger israelitischer Lehrer, Lehrer-Witwen und -Waisen in Deutschland. Zu seinem Engagement heißt es im 40. Jahresbericht des Vereins: "An Stelle des [1892 verstorbenen Verwaltungsmitgliedes Anselm Blumenfeld aus Diespeck] fand die Verwaltung einen sehr erwünschten Ersatz in dem hier anwesenden Herrn Heinrich Frei, Lehrer in München, der seitdem nicht allein als geeigneter Vertreter der bayerischen Lehrer, sondern auch als allseitig hochverehrter Vertrauensmann im Bayerischen Lande für das gedeihliche Wachstum der Achawa mit solchem Eifer zu wirken versteht, dass wir diesem tüchtigen Verwaltungsmitgliede für seine durch unablässigen Eifer schon bereits bisher erzielten grossen Erfolge ewige Dankbarkeit schulden."



Quellen:
  • Achawa, Rechenschaftsbericht 1904
  • Das Jüdische Echo 1923

Freudenberger, Julius

Geboren: 02.04.1866 in Heidingsfeld
Gestorben: 03.02.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Oberstudienrat
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Kreisrealschule Würzburg
Verfolgung: Oberstudienrat Freudenberger wurde am 23. September 1942 im Alter von 76 Jahren nach Theresienstadt deportiert, wo er am 3. Februar 1943 starb.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Freudenberger war das dritte Kind des Lehrers Jakob Freudenberger und dessen Frau Sara, geb. Bacharach. Die Familie lebte mit elf Kindern in Heidingsfeld, wo der Vater an der jüdischen Volksschule unterrichtete. Julius studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA), die er 1882 mit Examen verlies. 1886 war er Hilfslehrer an der ILBA. Er setzte seine Ausbildung durch ein Universitätsstudium in Wirtschaftswissenschaften fort. 1890 heiratete er in Höchberg Esther Wechsler, die am 6. Juli 1867 in Schwabach geboren worden war. Eine Zeitlang muss er in Fürth und in Nürnberg gelebt haben. In Fürth wurde am 23. Oktober 1891 ihr erstes Kind, Philipp, geboren. Zwei Jahre später, am 30. August 1893 kam hier die Tochter Frieda zur Welt. Anschließend zog die Familie offensichtlich nach Nürnberg, denn hier wurden die beiden nächsten Kinder geboren: Heinrich am 22. August 1895 und Hugo am 8. Januar 1897. Die Jüngste, Elisabeth, folgte am 4. Dezember 1902 bereits in Würzburg nach. Seit 1898 arbeitete Freudenberger an der dortigen Kreisrealschule, wo er Wirtschaftslehre unterrichtete. Freudenberger führte nebenher ein Schülerpensionat. Er interessierte sich für Philosophie und galt als Spinoza-Experte.

Gleich nach Kriegsbeginn, im August 1914 rückten zwei Söhne als Kriegsfreiwillige ein. Der älteste Sohn Philipp war inzwischen Kaufmann, Hugo, der jüngste Sohn, der später auch Lehrer werden sollte, war erst 17 Jahre alt. Nur wenige Woche später, am 10. Oktober 1914 fiel Philipp. Im Dezember meldete sich auch Heinrich an die Front.

Julius Freudenberger erreichte den Rang eines Oberstudienrats. 1931 ging er in den Ruhestand. Am 6. Juli 1932 starb seine Frau Esther. Freudenberger lebte vor der Deportation nach Theresienstadt im jüdischen Altersheim in der Konradstraße 3 in Würzburg.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Freudenberger, Leopold

Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Brückenau
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Freudenberger aus Veitshöchheim schloss im Jahr 1903 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 31. Januar 1905 trat der Religionslehrer Leopold Freudenberger aus Brückenau dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Freudenberger, Sandel

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Burgsinn
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sandel Freudenberger aus Heßdorf schloss im Jahr 1885 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 26. März 1886 wurde der israelitische Religionslehrer Sandel Freudenberger aus Burgsinn / Rieneck Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV).



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Freudenthal, Max

Geboren: 12.6.1868 in Neuhaus a.d. Saale
Gestorben: 11.07.1937 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Freudenthal stammte aus Neuhaus an der Saale. Er studierte ab 1886 in Breslau, promovierte 1891 an der Universität Greifswald. In Breslau arbeitete er als Religionslehrer. Von 1894 bis 1898 war er Landesrabbiner von Anhalt in Dessau. 1900 war er als Rabbiner und Leiter einer Religionsschule in Danzig beschäftigt. 1907 übernahm er als Nachfolger des verstorbenen Dr. Pincus Bernhard Ziemlich das Rabbinat in Nürnberg, wo er bis 1934 blieb. Ab 1913 wurde ihm als zweiter Rabbiner Dr. Isaak (Ernst) Heilbronn zur Seite gestellt. Am 1. April 1935 zog Freudenthal von Nürnberg nach München in die Georgenstraße 36/0.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Max Freudenthal am 22. September 1916 mit dem "Bayerischen Ludwigskreuz für Kriegsverdienste" ausgezeichnet.

Freudenthal war Vorsitzender der bayerischen Rabbinerkonferenz, stellvertretender Vorsitzender und Mitbegründer des Verbands bayerischer israelitischer Gemeinden. Zu seinen Interessen gehörte die Geschichtswissenschaft. Er forschte zu jüdisch-historischen Themen und publizierte seit 1929 in der von ihm zusammen mit Ismar Elbogen und Aron Freimann herausgegebenen "Zeitschrift für Geschichte der Juden in Deutschland".

Max Freudenthal war die letzten 14 Jahre seines Lebens nach einer schwerwiegenden Operation gesundheitlich eingeschränkt. In seinem Nachruf wird seine trotz der "schmerzvollen Nachwirkungen" ungebrochene Willenskraft und Arbeitseifer gelobt. Er habe "in gewohntem Verantwortungsgefühl die Pflichten gegenüber Amt und Gemeinschaft" erfüllt und der Wissenschaft gedient. Selbst nachdem er am 31. Mai 1934 wegen Krankheit sein Amt niedergelegt hatte, widmete er sich weiter der Forschung. Noch drei Tage vor seinem Tod habe er einen Artikel diktiert.

Max Freudenthal ist am 11. Juli 1937 in München verstorben und wurde auf dem Friedhof in der Thalkirchner Straße beerdigt. Nur zwei Tage nach seinem Tod hat die Nachricht bereits New York erreicht. So schreibt J.H. Dispecker: "Hunderten von Menschen hier hat Dr. Freudenthal viel bedeutet. Mit ihm verknüpfen sich die Erinnerungen an zuhause, an die friedlichen Stunden des Gottesdienstes an den Feiertagen in der Synagoge, an den Unterricht in der Schule in sorglosen Kindertagen. Für viele ist seine hohe Gestalt untrennbar verknüpft mit den wichtigsten Abschnitten ihres Lebens […]. Als dann die Auswanderung herankam, da haben fast alle ihn noch einmal aufgesucht und von seiner Kraft und Zuversicht, von seinem ungebrochenen Willen mitgenommen auf den Weg ins Ungewisse."



Quellen:
  • Müller 1968
  • alemannia judaica
  • www.rijo.homepage.t-online.de
  • alemannia judaica

Freund, Benjamin

Geboren: 24.05.1910
Beruf: Kantor
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War 1938 in Fürth als Kantor gemeldet. Unklar, ob er auch Lehrer war. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs gibt es einen Benjamin Freund aus Fürth, der am 24.9.1910 in Kempen bei Posen geboren ist, und am 2.4.1942 aus Berlin ins Warschauer Ghetto deportiert wurde.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Fried, Gumpert

Gestorben: 12.08.1868
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gumpert Fried wurde 1858 von der Israelitischen Kultusgemeinde aus 10 Bewerbern ausgewählt, für die 52 Kinder der Gemeinde Nürnberg den Religionsunterricht abzuhalten. Der neue Lehrer musste den Unterricht ganz neu aufbauen, da die Kinder zuvor kaum oder keinen Religionsunterricht erhalten hatten. Gumpert Fried übernahm auch das Amt des Kantors, Kassierers und Gemeindeschreibers. Die Kinder erhielten in zwei Klassen je 5 Wochenstunden. Es waren Kinder mehrerer Jahrgangsstufen zusammengefasst. Am 24. Januar 1868 stellte die Regierung im Prüfbericht fest: "An der israelitischen Religionsschule haben sich zwar der Fleiß des Lehrers, sowie die erforderlichen Kenntnisse desselben zum Zwecke der Schule nicht vermissen lassen; indess scheint demselben von Seiten der Eltern nicht die nöthige Unterstützung und Achtung zu Theil zu werden, welche zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Zucht und in Folge davon auch zu einem gedeihlichen Unterricht erforderlich sind."

Bernhard Kolb berichtet davon, dass der Lehrer "Gumpert Fried" im Jahr 1858 für den Gottesdienst zuständig gewesen sei, der zunächst noch im "Gasthaus zum weißen Lamm" nach der mittelfränkischen Synagogenordnung abgehalten wurde. Später wurde am Spitalplatz ein Betsaal mit 200 Plätzen eingerichtet. Es ist nicht auszuschließen, dass der Lehrer Fried mit Vor- und Gumpert mit Nachnamen geheißen hat. Gumpert als Nachname existiert in Mittelfranken. Bei Ancestry gibt es auch Kirchenbucheinträge zu einem Fried Gumpert aus Nürnberg, der allerdings evangelisch ist.



Quellen:
  • www.rijo.homepage
  • Prestel 1989
  • Freudenthal 1925

Fried, Max

Geboren: 12.10.1879 in Wien
Gestorben: 1943 in Auschwitz
Beruf: Dipl. Ing., Lehrer
Verfolgung: Max Fried war vom 11. November bis 6. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 20. Oktober 1941 wurde er im Sammellager München, Clemens-August-Str. 9 interniert. Am 13. März 1943 wurde er im Alter von 63 Jahren zusammen mit seiner Frau Lilli, geb. Schwarzschild, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Fried stammte aus einer jüdischen Familie. Er wurde in Wien geboren, sein fünf Jahre älterer Bruder Moritz ist in Galizien zur Welt gekommen. Der Vater Elias Fried war Schuhhändler, die Mutter Sophie, eine geborene Wagner.

Am 1. Januar 1900 zog Fried nach München. Er studierte an der TU und legte 1908 sein Diplom im Fach Hochbau ab.

Nach Angaben des Stadtarchivs München (Eintrag im Gedenkbuch der Münchner Juden) heiratete Max Fried am 27. März 1912, nach einem Stammbaum in Ancestry.de am 31. März 1912 Lilly (Lilli) Schwarzschild. Das Paar hatte einen Sohn, Walter Erich, der am 12. Februar 1913 in München geboren wurde.

Der Diplom-Ingenieur Max Fried wohnte 1935 in München, Färbergraben 4/3.Max Fried meldet die Familie zur Gründung einer Jüdischen Kleingärten-Anlage in der Mussinanstraße (beim Sendlinger Weinbauer) an. 35 Familie taten sich nach Aufruf durch den Daniel-Bund (Gesellschaft für ethische Erneuerung des Judentums e.V.) dafür zusammen und mieteten 6700 Quadratmeter Gartenfläche in einer neu zu gründenden städtischen Mietgärten-Anlage. In der Aufzählung der Familie wird Max Fried, Färbergraben 4, als "Dipl. Ing. Architekt" bezeichnet.
Das Jüdische Echo notiert am 5. Dezember 1919, das der Diplomingenieur Max Fried zusammen mit seiner Frau Lilli, geb. Schwarzschild, und dem Kind unlängst aus dem Judentum ausgetreten seien.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Ancestry.de
  • DJE Jhrg. 6/19 Nr. 49 vom 5.12.1919
  • Mitteilungen des Daniel-Bundes Jhrg. 6 (1919) Nr. 1 vom 5.12.1919

Friedenhain, Nathan

Geboren: 04.06.1846 in Werneck
Gestorben: 29.04.1923 in Würzburg
Beruf: Schulverweser, Lehrer, Buchhalter
Wohnort: Memmelsdorf
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nathan Friedenhain war ein Sohn des Buchbinders Gabriel Friedenhain und dessen Frau Regina, geb. Lipser, in Werneck. Im Jahr 1867 schloss er das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 26. Juli 1872 trat der Schulverweser Nathan Friedenhain aus Memmelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.

Später war er nach Angaben von Strätz möglicherweise in Goßmannsdorf bei Ochsenfurt Lehrer. 1877 heiratete er dort Fanny, geb. Hecht. Das Paar hatte in Kind, Gustav, geb. am 3. Dezember 1890 in Würzburg. Es starb im Alter von 4 Jahren. Friedenhain wurde vorzeitig pensioniert und zog 1889 wieder nach Würzburg. Dort war er wohl als Buchhalter in der Weinhandlung von Ignaz Hecht beschäftigt.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Friedmann, Arno

Geboren: 24.02.1867 in Hainsfarth
Gestorben: 27.11.1934 in Ingolstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Schuhhändler
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Ingolstadt
Wohnort: Ingolstadt
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Arno Friedmann war um 1900 Lehrer in Ingolstadt. Er veröffentlichte mehrere Artikel zur Geschichte der Juden seiner Heimatstadt. So 1900 "Die Geschichte der Juden in Ingolstadt (1300-1900)". Hierin beschreibt er die "die heutige israelitische Kultusgemeinde; diese zählt z. Zt. 90 Seelen, nämlich 38 Männer, 28 Frauen, 24 Kinder in 18 Haushaltungen. Der Betsaal der jüdischen Gemeinde ist Milchstrasse No. 8 und hat 25 Sitzplätze für Männer und 15 Sitzplätze für Frauen. Israelitischen Religionsunterricht geniessen 9 Volksschüler (3 Knaben und 6 Mädchen), 3 Sonntagsschülerinnen und 5 Realschüler." Obwohl er seinen 27 Seiten umfassenden Artikel mit folgenden Worten beendet: "Die Mitglieder der hiesigen israelitischen Gemeinde leben in Frieden und Eintracht mit den Angehörigen der anderen Konfessionen; sie nehmen innigen Anteil an den Leiden und Freuden des Gemeinwesens, mit dem sie verwoben sind.", und den Wunsch anschließt, die jüdische Gemeinde Ingolstadt möge "weiter blühen, wachsen und gedeihen", musste er kurz darauf am eigenen Leibe erfahren, dass es offensichtlich doch starke antisemitische Tendenzen gab. Denn der Redakteur Otto Schoy des "Bayerischen Vaterland" fiel daraufhin über Friedmann her und beschimpfte ihn in einem längeren Artikel so übel, dass Friedmann sich auf gerichtlichem Wege zur Wehr setzte. Friedmanns Tochter Paula heiratete Karl Kissinger, einen Sohn des Lehrers David Kissinger und zweiter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Ingolstadt.



Quellen:
  • Friedmann 1900
  • Elisabeth Levy
  • alemannia judaica

Friedmann, Berthold

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Leutershausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Berthold Friedmann aus Königshofen studierte bis 1899 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 1. Februar 1901 trat der israelitische Religionslehrer Bertold (hier ohne "h") Friedmann aus Leutershausen in Mittelfranken dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 2021
  • Liedtke / Sosic 2021

Friedmann, Heinrich

Geboren: 24.03.1849 in Höchheim/Ufr.
Gestorben: 11.06.1929
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Neumarkt; Kgl. Gymnasien, Städt. Volks- u. Mittelschulen in München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern, Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinrich Friedmann war von 1870 bis 1872 Lehrer in Sulzbürg, von 1872 bis 1884 in Neumarkt in der Oberpfalz und von 1884 bis 1924 in München. Die jüdische Schule in Neumarkt wurde ab 1873 als Elementarschule geführt. Am 14. Februar 1873 wurde der israelitische Lehrer "Heinemann" Friedmann aus Neumarkt in der Oberpfalz Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV), vermutlich selbe Person.

Friedmann hatte Mathilde Löwenmayer, die mittlere von drei Töchtern des Sulzbürger Rabbiners Dr. Mayer Löwenmayer, geheiratet. Am 6. Dezember 1873 wurde in Neumarkt das erste Kind des Paares geboren: Emil. Ein Jahr später, am 15. Dezember 1874 kam die Tochter Babette hinzu. Am 10. Januar 1877 wurde nochmal eine Tochter geboren, Charlotte.

Friedmann versah in Neumarkt auch den Religionsunterricht an der Königlichen Realschule und betrieb ab 1874 ein Pensionat für Schüler der neuen Gewerbeschule oder deren Vorbereitungskurses. Im August 1875 inserierte er in der Allgemeinen Zeitung des Judentums: "Knaben, welche die hiesige königliche Gewerbeschule besuchen wollen, finden bei mir unter mäßigen Bedingungen liebvolle Aufnahme. Gute und reichliche Kost, gesundes Logis, gewissenhafte Beaufsichtigung und Nachhilfe in den Lehrfächern wird zugesichert." Im Juni 1884 wurde die Elementarlehrerstelle in Neumarkt neu ausgeschrieben infolge der "Berufung unseres Herrn Lehrers Friedmann auf eine Schulstelle in München". Weiter heißt es in der Anzeige: "Bemerkt wird noch, dass die nun vakante Stelle durch Erteilung des Religionsunterrichtes etc. an der Königlichen Realschule, sowie durch ein Pensionat für Realschüler und weitere Dienste in der israelitischen Gemeinde bisher sehr einträglich war."

Am 1. September 1884 trat Friedmann seine neue Stelle in München an. Er übernahm den Religionsunterricht an den Königlichen Gymnasien und städtischen Volks- und Mittelschulen. In einem Bericht der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 24. September 1909 heißt es anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums in München: "Am 1. September dieses Jahres wurde das 25jährige Dienstjubiläum des Herrn Oberlehrers Heinrich Friedmann dahier, der seit dieser Zeit den Religionsunterricht an den Königlichen Gymnasien und städtischen Volks- und Mittelschulen erteilt, von der Gemeinde, dem Rabbinate und den Kollegen festlich und feierlich begangen. Die Vorstandschaft der ersteren überreicht mit wärmsten Worten der Anerkennung für ersprießliches segensreiches Wirken in der Schule und besonders in der technischen Leitung des israelitischen Religionsunterrichtes, die ihm obliegt, eine Dankadresse nebst kostbarem, prachtvollem Ehrengeschenk. Standesgenossen, Freunde und Bekannte schlossen sich in Rede und Werk diesen an. Blumenspenden, Depeschen und Glückwunschzuschriften liefen in zahlreicher Menge ein."

Am 24. März 1929 beging Heinrich Friedmann seinen 80. Geburtstag. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern wies vorab in einem ausführlichen Artikel auf den Geburtstag Friedmanns hin. Nach der Feier berichtet die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung am 1. April 1929: "Am 24. März 1929 konnte der angesehene, allseits beliebte Schulmann, Herr Oberlehrer a.D. Heinrich Friedmann, in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Mit seiner markanten, stets liebenswürdigen Person ist die Aufwärtsentwicklung dreier jüdischer Gemeinden Bayerns aufs engste verbunden. 1870 bis 1872 wirkte er als Schulverweser in Sulzbürg (Oberpfalz), gründete im nachfolgenden Jahre die Elementarschule der Nachbargemeinde Neumarkt und folgte in Jahre 1884 dem ehrenvollen Rufe der Israelitischen Gemeinde München als Lehrer und Leiter ihres Religionsschulwesens. Die gegenwärtigen trefflichen Führer der Münchner Gemeinde und des bayerischen Judentums zählen zu seinen ehemaligen Schülern. Die Verehrung und Wertschätzung, die dem Jubilar allseits entgegengebracht wird, ist ein sichtbares Zeichen der hohen pädagogischen und hervorragenden menschlichen Qualitäten, die er als Lehrer allezeit in jahrzehntelanger segensreicher Tätigkeit bekundet hat. Die Liebe zum Berufe ließ ihn erst im schon begonnenen Greisenalter, im Jahre 1920 von dem Unterrichte und im Jahre 1924 von der bewährten Leitung zur wohl verdienten Ruhe zurücktreten. Mögen dem Jubilar neben seiner greisen Gattin, Tochter des im Jahre 1895 verstorbenen Sulzbürger Rabbiners, Dr. Mayer Löwenmayer, noch viele gesunde und frohe Jahre beschieden sein."

Laut einem Stammbaum in ancestry.de starb Friedmann keine drei Monate nach diesem Fest, am 11. Juni 1929. In ancestry.de gibt es einen Eintrag aus dem Sterberegister der Stadt Nürnberg.



Quellen:
  • https://www.alemannia-judaica.de/neumarkt_synagoge.htm
  • Allgemeine Zeitung des Judentums vom 24.09.1909
  • BIZ vom 01.04.1929
  • Liedtke / Sosic 2021

Friedmann, Jehuda (urspr. Ludwig)

Geboren: 17.07.1913 in Stuttgart
Beruf: Seminarist, Pädagoge
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ludwig Friedmann (laut Ottensoser / Roberg: Friedman) war der zweite Sohn von Julius und Hedwig Friedmann. Er besuchte das Karlsgymnasium in Stuttgart, kam 1929 an die Israelitische Präparandenschule in Höchberg, von wo er auf die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg wechselte. Die Seminarabschlussprüfung legte er 1935 an der ILBA ab. Direkt nach der Ausbildung emigrierte er nach Palästina.

Friedmann arbeitete nach der Emigration als Lehrer, von 1951 bis 1970 war er als Inspektor für den Handwerksunterricht tätig. Er lebte 1982 in Tel Aviv.

Friedmann war verheiratet mit Blanka (geb. 1919). 1942 wurde die Tochter Rahel in Tel Aviv geboren, 1943 folgte die Tochter Rifka, 1946 Ruth und 1956 kam noch ein Sohn zur Welt: Raphael.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg

Friedmann, Markus

Geboren: 1835 in Poppenlauer
Gestorben: 05.04.1910
Konfession: israelitisch
Beruf: Schullehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Elementarschule Hainsfarth
Wohnort: Hainsfarth
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Markus (auch: Marcus) Friedmann stammte aus Poppenlauer im Bezirksamt Kissingen. Er schloss eine Seminarausbildung 1856 ab und war von 1863 bis 1909 Leiter der Elementarschule in Hainsfarth. Seine "definitive" Anstellung trat er 1864 an. Im Schuljahr 1881/82 arbeitete er in Hainsfarth als Schullehrer und Kantor und unterrichtete 27 Werkstags- und 7 Feiertagsschüler. Später fungierte er auch als Religionslehrer in Oettingen.



Quellen:
  • Schematismus 1883
  • Immenkötter 2002
  • Eisenschink 2005

Friedmann, Siegbert

Geboren: 20.12.1880 in Hainsfarth
Gestorben: in Izbica (?)
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Private Israelitische Volksschule Schwanfeld, Israelitische Volksschule Mainstockheim
Verfolgung: Siegbert Friedmann wurde im Alter von 61 Jahren am 24. März 1942 von Würzburg in das Ghetto Izbica deportiert. In der Transportliste steht zusammen mit ihm aus Mainstockheim die Ehefrau Ida Friedmann, geb. Kissinger, sowie die Kindergärtnerin Lilli Friedmann, geb. am 22. Juli 1920 in Schwanfeld und wohnhaft in Mainstockheim.
Wohnort: Mainstockheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegbert Friedmann war ein Sohn des Volksschullehrers Markus Friedmann und der Babetta, geb. Hollerbaum, aus Hainsfarth. Als er drei Jahre alt war, am 28. Mai 1883 starb seine Mutter.

Friedmann wurde Volksschullehrer wie sein Vater. Zunächst arbeitete er als Lehrer, Kantor und Schächter in Schwanfeld. Am 3. Januar 1911 heiratete er Ida Kissinger, geb. am 15. September 1888 in Ermershausen. Sie bekamen drei Kinder. Die älteste Tochter Bella wurde noch vor dem Krieg, am 10. Dezember 1912 in Schwanfeld geboren. Seit 10. Februar 1911 war der Elementarlehrer Siegbert Friedmann aus Schwanfeld Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).

Vom 3. August 1916 bis zum 22. November 1918 war Friedmann Soldat der Bayerischen Armee. Zunächst als Rekrut beim Reserve-Infanterie-Regiment 8, ab 12. November 1916 beim Landwehr-Infanterie-Regiment N. 4. 1917 war er bei Stellungskämpfen in Lothringen eingesetzt. In seiner Kriegsstammrolle ist notiert, dass er zwischen 25. Januar und 1. Februar 1918 "beide Füße wundgelaufen" hatte.

Erst nach dem Krieg kamen die beiden anderen Kinder auf die Welt: Lilli (Lily) Friedmann am 22. Juli 1920 und Manfred am 22. Juli 1922, beide in Schwanfeld.

1924 unterrichtete Siegbert Friedmann das einzige Kind von Markt Eisenheim. Als die Schule in Schwanfeld Privatschule wurde, wurde Friedmann nach Mainstockheim versetzt, wo er die Nachfolge von Moritz Wurzmann antrat. Von Ende 1925 bis 1938 oder 1940 arbeitete Siegbert Friedmann als Lehrer der Israelitischen Elementarschule Mainstockheim. Möglicherweise war er danach in Kitzingen als Privatlehrer tätig. Laut der Liste der Juden von Mainstockheim, zusammengestellt von der Gemeinde Mainstockheim am 14. August 1946, war Siegbert Friedmann mit seiner Frau und der Tochter Lilli von 1927 bis zum 21. März 1942 in Mainstockheim gemeldet.

Die älteste Tochter Bella heiratete am 18. November 1934 in Fulda Julius Wallach. Sie starb am 25. Januar 2004 in Danvers, Essex, Massachusetts in den USA. Auch der Sohn Manfred wurde gerettet. Er starb 1990 in Melbourne.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • BayHStA Kriegsstammrollen
  • Arolsen Archives Verfolgtenlisten 2.1.1.1
  • ancestry.de
  • alemannia judaica
  • Liedtke / Sosic 2021
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • BayHStA MK 61207

Friedmann, Siegbert (2)

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Homburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 8. September 1905 trat der israelitische Religionslehrer Siegbert Friedmann aus Homburg in Unterfranken dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021

Frieß, Georg

Geboren: 18.07.1913 in Nürnberg
Gestorben: Apr 45 in Bergen-Belsen
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Georg Frieß wurde am 29. November 1941 zusammen mit seiner Ehefrau Käthe aus Würzburg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Georg Frieß starb im April 1945 im Alter von 31 Jahre im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus. Seine Frau überlebte.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Georg Frieß war der Sohn des nichtjüdischen Architekten Hans Fries und der Jüdin Hannchen Kolb. Als Kleinkind verlor er bereits seinen Vater, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Georg studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er wohl 1934 mit Examen abschloss. Eine Zeitlang arbeitete er als Lehrer in Hessen. 1940 war er Klassenlehrer der Israelitischen Volksschule Würzburg.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv: Gedenkbuch

Fröhlich, Elias

Geboren: ca. 1885
Konfession: israelitisch
Beruf: Schuldienstexpektant
Wohnort: Unteraltertheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elias Fröhlich aus Unteraltertheim studierte bis 1904 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im selben Jahr, am 16. September 1904 trat der Schuldienstexpektant in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Fröhlich, L.

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Fechenbach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 6. Dezember 1895 trat der israelitische Religionslehrer L. Fröhlich aus Fechenbach (Stadtprozelten) dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021

Fromm, geb. Hahn, Ida

Geboren: ca. 1865
Beruf: Bridgelehrerin
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ida Fromm emigrierte am 30. April 1939 nach USA.



Quellen:

Fruchter, geb. Lehmann, Ruth Bertha

Geboren: 09.12.1914 in Frankfurt/M.
Gestorben: 10.02.2010
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin. Schulleiterin
Verfolgung: Ruth und Nandor Fruchter emigrierten 1938 in die USA. Am 2. August 1938 erreichte Ruth New York.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ruth Lehmann war eine Tochter von Karl und Anni Lehmann. Sie stammte aus Frankfurt am Main und war ab 1934 Studentin der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie 1936 mit Examen abschloss.

Am 30. Dezember 1937 heiratete Ruth Bertha, wohnhaft in Frankfurt, Hansa-Allee 7, in Wiesbaden den Lehrer und Rabbiner Nandor Fruchter, der neun Jahre vor ihr die Ausbildung an der ILBA abgeschlossen hatte und inzwischen in Wiesbaden wohnte.

Nach der Emigration in die USA 1938 kam sie zuerst in New York unter, wo sie in 705 W. 170th St. wohnte. Am 19. Februar 1940 bekam das Paar einen Sohn, den sie Manuel Steve nannten. Die Familie lebte in Zanesville, Muskingum, Ohio. Der kleine Manuel wurde nur 14 Monate alt, er starb am 19. April 1941.
Später war Ruth Fruchter Leiterin einer Religionsschule und Lehrerin an der Hebrew Academy in Indianapolis, IN, USA.

Ruth Fruchter lebte zuletzt in Brookline, Norfolk, Massachusetts.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • ancestry.de
  • Jüdisches Gemeindeblatt für Frankfurt Nr. 5 Februar 1938

Fruchter, Nandor Dorian

Geboren: 02.06.1908 in Fulda
Gestorben: 06.10.1971 in Dade, Florida, USA
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Aushilfslehrer der Jüdischen Volksschule Ichenhausen bis 15.11.1928 für Hammelburger, der in zeitl. Ruhestand war
Verfolgung: Nandor und Ruth Fruchter emigrierten am 23. Juli 1938 über Antwerpen nach New York.
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nandor Fruchter erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. 1927 schloss er die ILBA mit Examen ab. Anschließend fand er eine Stelle als Aushilfslehrer der Jüdischen Volksschule Ichenhausen bis 15. November 1928 für Sigmund Hammelburger, der in zeitl. Ruhestand war. Fruchter sollte zum 11. Dezember 1928 "in die Schulpraxis nach Würzburg" zurückverwiesen werden.

Am 30. Dezember 1937 heiratete Nandor Fruchter in Wiesbaden die Lehrerin Ruth Bertha Lehmann, die im Jahr zuvor ihre Ausbildung ebenfalls an der ILBA abgeschlossen hatte.

Nandor und Ruth Fruchter emigrierten am 23. Juli 1938 über Antwerpen nach New York. Sie kamen zuerst in New York bei einem Onkel von Ruth, Emil Dreyfuß, unter und wohnten 705 W. 170th St. Am 19. Februar 1940 bekam das Paar einen Sohn, den sie Manuel Steve nannten. Die Familie lebte inzwischen in Zanesville, Muskingum, Ohio. Nandor hatte dort eine Stelle als Rabbiner der Congregation Beth Abraham gefunden. Der kleine Manuel wurde nur 14 Monate alt, er starb am 19. April 1941.

Spätestens ab 1944 lebte die Familie in Indianapolis, Indiana. Nandor stellte nun einen Antrag um die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Ruth fand hier auch Arbeit, als Leiterin einer Religionsschule und Lehrerin an der Hebrew Academy in Indianapolis.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3494
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989
  • NAI 6256867, ancestry.de

Fuchs, Seligmann

Geboren: ca. 1865
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Cronheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Seligmann Fuchs aus Würzburg studierte bis zum Jahr 1884 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 23. Juli 1886 trat der Religionslehrer Seligmann Fuchs aus Brünnau bei Gerolzhofen dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.

Ein Seligmann Fuchs aus Cronheim unterrichtete 1925 auch die sechs jüdischen Kinder des Marktes Heidenheim (heute VG Hahnenkamm im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen).



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • alemannia judaica

Fulder, Bernhard

Geboren: 1866 in Thüngen
Gestorben: nn.11.1940 in Gurs
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Treuchtlingen
Verfolgung: Bernhard Fulder wurde im Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Er starb dort im November 1940 im Alter von 74 Jahren.
Wohnort: Treuchtlingen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Fulder absolvierte die Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1884 verließ. Von 1896 bis 1911 war Fulder Lehrer in Diespeck.
Von 1911 bis 1933 war Fulder in Treuchtlingen als Lehrer tätig. Fulder war auch als Vertreter der Bayerischen Israelitischen Gemeinden aktiv. Die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung nennt ihn im April 1927 als einen der Schiedsrichter des Landesschiedsgerichts des Verbandes der israelitischen Kultusgemeinden in München.

Nach seiner Pensionierung zog er nach Gailingen in ein Altersheim. Von dort wurde er im Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er kurze Zeit später starb.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • alemannia judaica
  • BIZ vom 15.4.1927

Funk, NN

Wohnort: Nürnberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im September trat der Lehrer Funk die Nachfolge des bisherigen Musikdirektors Ringler in der Leitung des Synagogenchors an.



Quellen:
  • alemannia judaica

G

Gärtner, Heinemann

Konfession: israelitisch
Beruf: Verweser, Religionslehrer
Wohnort: Friesen bei Kronach

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Verweser Heinem. Gärtner aus Friesen bei Kronach trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Ab 1867 versah Gärtner für etwa 2 Jahre auch den Religionsunterricht in Oberlangenstadt.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021
  • https://www.alemannia-judaica.de/oberlangenstadt_synagoge.htm

Geis, Robert Raphael

Geboren: 04.07.1906 in Frankfurt am Main
Gestorben: 18.05.1972 in Baden-Baden
Konfession: israelitisch
Titel: Prof. Dr. phil.
Beruf: Rabbiner, Religionslehrer
Verfolgung: Im November 1938 wurde Robert Geis ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rabbiner Dr. Robert Geis stammte aus Frankfurt. Sein theologisches Studium absolvierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau. Außerdem studierte er an den Universitäten Berlin, Breslau und Köln Geschichte, Philosophie und Germanistik. Im Jahr 1930 promovierte er in Köln über den preußischen Reichskanzler Georg Leo von Caprivi. 1932 legte er in Berlin das Rabbinerexamen ab.

1931 bewarb er sich auf die Stelle des zweiten liberalen Rabbiners der jüdischen Gemeinde in München. Am Samstag, den 8. November 1931 hielt er eine Probepredigt in der Hauptsynagoge. Er erhielt die Stelle und blieb bis etwas zum Jahreswechsel 1934/35 in München. Ende 1934 trat er seine neue Stelle als Stadtrabbiner in Mannheim an. Am 6. Februar 1935 hielt er in München im Museumssaal bei einer Veranstaltung der Zionistischen Ortsgruppe einen Vortrag über "Palästina als Lebensaufgabe einer neuen jüdischen Jugend". Dafür kam er von seinem neuen Wirkungsort Mannheim angereist. Von 1937 bis 1939 war er Landesrabbiner in Kassel.

Im November 1938 wurde Robert Geis ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht, wo er die Häftlingsnummer 21704 erhielt. Am 7. Dezember 1938 wurde er aus dem Konzentrationslager entlassen. Im Februar 1939 floh Geis nach Palästina. Er arbeitete für eine deutsche Abteilung des BBC. 1944 ging er nach Großbritannien, 1947 nach Zürich. Von 1949 bis 1952 war er Rabbiner einer liberalen Gemeinde in Amsterdam.

1952 kehrte Robert Geis zurück nach Deutschland und zog nach Karlsruhe. Unermüdlich setzte er sich für jüdisch-christlichen Dialog ein. Es war ihm ein besonderes Anliegen, das zerstörte deutsche Judentum in Erinnerung zu rufen, sich gegen Antisemitismus einzusetzen und gegen die Verdrängung zu kämpfen. In seinen letzten Lebensjahren hatte er Honorarprofessuren für Judaistik in Duisburg und Gießen inne.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Das Jüdische Echo Jhg. 18 (1931) Nr. 45 vom 6.11.1931
  • BIGZ Jhg. 11 (1935) Nr. 3 vom 1.2.1935
  • Arolsen Archives 1.1.5.1 5934849, 5278208
  • Jüdische Wochenzeitung für Kassel, Hessen und Waldeck Jhg. 1937 Nr. 25 vom 25.6.1937

Gerlach, Hildegard Maria

Beruf: Fremdsprachenlehrerin
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Die Fremdsprachenlehrerin Hildegard Maria Gerlach emigrierte am 1. Februar 1938 nach England. Die National Archives in London bewahren eine Indexkarte von einer Hildegard Maria Woodman, geborene Gerlach. Sie ist am 13. Dezember 1918 in München geboren, lebte um 1940 in 29, Malvern Court, S.W.7, musste nach einer Entscheidung des Tribunals vom 29. November 1939 über die Internierung von Ausländern nicht interniert werden, war ursprünglich Studentin, momentan beschäftigt als Hausangestellte und seit 23. Mai 1940 verheiratet. Der Ehemann hieß nach Eintrag im zivilen Heiratsindex John V. Woodman. Es muss noch geklärt werden, ob es sich um dieselbe Person handelt.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • ancestry.de

Geßner, Jakob

Geboren: 18.07.1848 in Steinach a.d. Saale
Gestorben: 26.01.1937
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Hammelburg
Wohnort: Hammelburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Geßner erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg und an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Sein Abschlussexamen bestand er 1867. Er fand gleich im Anschluss seine erste Stelle in Völkersleier, wo er bis 1875 als Religionslehrer, Kantor und Schächter arbeitete. Die Anstellungsprüfung legte er in Würzburg ab. Von 1875 bis 1906 war Geßner als Religionslehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde Hammelburg angestellt. Nach der Pensionierung zog er zu seinen Kindern, zunächst nach Gustrow, später nach Rostock.

Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Jakob Geßner zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.

In seinem Nachruf heißt es am 15. Februar 1937 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung: "[E]r wirkte dann in Hammelburg und trat nach 31jähriger überaus segensreicher Tätigkeit in dieser Gemeinde, geehrt und geachtet in allen Kreisen der Bevölkerung, in den Ruhestand über, den er bei seinen ihn liebevoll betreuenden Kindern in Gustrow und später in Rostock verbrachte. Der Entschlafene zählte zu den Männern, die im Herbste 1879 dem Weckruf zur Gründung eines jüdischen Lehrervereins zunächst für Unterfranken, der sich wenige Jahre später auf ganz Bayern erstreckt, gefolgt waren und sich in Erkenntnis der Notwendigkeit des Zusammenschlusses der Lehrerschaft dem Verein als Mitglied anschlossen. Mit warmfühlendem Herzen und in edler sozialer Gesinnung förderte er die Ziele des jungen Vereins […]. Durch das Vertrauen der Kollegen wurde er 1889 zum ersten Male und dann wiederholt als Ersatzmann gewählt, um alsdann in die Verwaltung, der er von 1894-96 als Beisitzer angehörte, einzutreten."



Quellen:
  • http://www.alemannia-judaica.de/hammelburg_synagoge.htm
  • BIZ 15.02.1937
  • MdJLVB 15.11.1930

Glaser, Siegfried

Konfession: israelitisch
Titel: Studienrat
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegfried Glaser war von 1926 bis 1938 israelitischer Religionslehrer in München. Im Schuljahr 1926/27 gab er Religionsunterricht an den Volksschulen in der St. Annastraße, in der Gebelesraße und in der Türkenstraße sowie im (privaten) Knabeninstitut Ustrich. Außerdem war er als Wanderlehrer in Weilheim eingesetzt. Ab 1934 war er bei der Israelitischen Kultusgemeinde angestellt. Er wohnte in der Mathildenstraße 8/III, zusammen mit dem ebenfalls bei der Kultusgemeinde angestellten Kultusbeamten Heinrich Glaser (sein Vater?).

Im Israelitischen Familienblatt vom 2. März 1933 wird die Verlobung von einem Siegfried Glaser in München mit Trudl Haase im Februar 1933 angekündigt (selbe Person?)

Im Schuljahr 1935/36 wohnte Siegfried Glaser in der Bauerstraße 9/IV, Heinrich Glaser weiterhin in der Mathildenstraße. Siegfried Glaser unterrichtete jetzt als einer von acht Klasslehrern an der Jüdischen Volksschule in der Herzog-Rudolf-Straße 1 und 5. Die Schule unterstand der Aufsicht der staatlichen und städtischen Schulbehörden, lag aber in Trägerschaft der Kultusgemeinde. Sie bestand aus acht aufsteigenden Klassen. Zusätzlich zu den Klasslehrern waren Fachlehrer angestellt.

Siegfried Glaser emigrierte am 5. April 1938 nach Sydney. Er war seit 1. Januar 1927 Mitglied des jüdischen Lehrervereins für Bayern. Dessen Mitgliederzeitschrift schreibt am 15. April 1938: "Aus unserem Verein ist wegen Auswanderung ausgeschieden Lehrer Siegfried Glaser in München. Unsere besten Wünsche begleiten den treuen Kollegen auch in weite Ferne." Das Jüdische Gemeindeblatt verabschiedet Siegfried Glaser mit folgenden Worten: "In den nächsten Tagen verläßt Herr Lehrer Siegfried Glaser unsere Gemeinde, um sich in fremdem Lande eine neue Heimat zu schaffen. Die Gemeinde München, die Eltern vieler Schüler und ein großer Bekanntenkreis bedauert den Weggang dieses allseitig beliebten Menschen, dieses pflichttreuen Erziehers, der sich in den zwölf Jahren seiner segensreichen Tätigkeit Liebe und Anerkennung in reichem Maße geschaffen hat. Seinen vielen Schülern die er von 1926-1934 als Religionslehrer an den verschiedenen Volks- und Mittelschulen und seit 1934 als Lehrer an der Jüdischen Volksschule München betreute, war er stets ein wohlwollender und liebenswürdiger Lehrer und Freund. Gerne werden Eltern, Freunde und Kinder seiner stets gedenken. Wir wünschen dem Scheidenden und seiner Gattin Glück und Segen auf seinem weiteren Lebensweg."



Quellen:
  • Münchner israelitischer Kalender 1926/27
  • Münchner israelitischer Kalender 1935/36
  • Jüdische Volkszählung Datenbank StAM
  • MdJLfB Jhg. 1938 Nr. 4 vom 15.4.1938
  • MdJLfB Jhg. 1926 Nr. 12 vom 3.12.1926
  • Jüdisches Gemeindeblatt für den Verband der Kultusgemeinden in Bayern Jhg. 14 (1938) Nr. 8 vom 15.4.1938
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 1933 Nr. 9 vom 2.3.1933

Godlewsky, Arthur

Geboren: 18.05.1892 in Sulzbach/Opf.
Gestorben: 1942 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer, Kaufmann
Berufstätig an folgender Schule: Rülzheim
Verfolgung: Arthur Godlewsky wurde 1934 aus dem staatlichen Schuldienst entlassen. Vom 12. November bis 8. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 22. Oktober 1940 mit seiner Frau Elise und seiner Stiefmutter Sara von Konstanz nach Gurs deportiert. Von dort kam er im Januar 1942 nach Noé und am 7. oder 9. August 1942 nach Drancy. Am 28. August 1942 wurden Arthur und Elise ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Er wurde 50 Jahre alt.
Wohnort: Rülzheim
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Arthur Godlewsky war Sohn des Kantors und Religionslehrers Meir (Mayer) Godlewsky und seiner Ehefrau Louise, geb. Kleinbauer. Um 1913 war er Lehrer in Lichtenfels. Am 21. Oktober 1913 trat er als Rekrut in die Bayerische Armee in ein Fußartillerieregiment ein. Godlewsky war ab Kriegsbeginn bei Gefechten in Metz, Nancy-Epinal, Verdun, später in den Vogesen, in der Champagne eingesetzt. Im Mai 1917 musste er wegen einer Gasvergiftung im Lazarett behandelt werden.

Godlewsky war nach dem Krieg Mitglied eines Freikorps und kämpfte gegen die Spartakusanhänger.



Quellen:
  • Lesser 2005
  • Bloch 1996
  • Wiehn 1990
  • Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Lesser 2005
  • StadtA Neumarkt i.O.

Godlewsky, Leopold

Geboren: 28.09.1878 in Hirschaid
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor und Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Amberg
Verfolgung: Leopold Godlewsky wurde während der Reichspogromnacht von einem befreundeten SA-Mann beschützt. 1942 wurde er im Alter von 63 Jahren mit seiner Frau und einer seiner Töchter deportiert.
Wohnort: Amberg
Regierungsbezirk: Oberpfalz, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Godlewsky war zunächst Lehrer im unterfränkischen Gerolzhofen, dann von 1908 bis 1938 Lehrer, Kantor und Schächter bei der jüdischen Gemeinde in Amberg. Er unterrichtete auch die Kinder in Sulzbach und Schwandorf. 1933 beging er sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist wohl verwandt mit Meir und Arthur Godlewsky.

Möglicherweise gehörte zu seinen Aufgaben auch die Betreuung von jüdischen Gefangenen des Zuchthauses Amberg. Aus einem undatierten Schreiben des Zuchthauses Amberg an Leopold Godlewsky geht hervor, dass Godlewsky den von 1937 bis 1939 dort wegen sogenannter "Rassenschande" einsitzenden Coburger Sportlehrer Ernst Kaufmann während dessen Haft im Zuchthaus Amberg besuchen wollte um ihn bei Auswanderungsvorbereitungen nach Palästina zu unterstützen.



Quellen:
  • StAB
  • Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
  • Dörner 2009
  • alemannia judaica
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAAm

Godlewsky, Mayer

Geboren: 23.01.1867 in Schradek/Kurland (heute Sereszius/Kaunas/Lit.)
Gestorben: 27.09.1939 in Konstanz
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Sulzbach, Neumarkt, Cham
Wohnort: Cham
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Mayer, auch Meyer oder Meir Godlewsky. Nach Richard Lesser ist der Geburtsort Schradek (Srednik, heute: Bezirk Kaunas, Litauen) und Wohnort zeitweise auch Plauen. Als Todesort gibt das Gedenkbuch des Bundesarchivs die Heil- und Pflegeanstalt in Konstanz an. Meir Godlewsky war in erster Ehe mit Louise, geb. Kleinbauer aus Sulzbach verheiratet. Mit ihr hatte er mindestens zwei Kinder: Arthur, geb. 18. Mai 1892 in Sulzbach, der ebenfalls Lehrer wurde, und Irma, später verheiratete Kaiser, geb. am 21. Juni 1901 in Neumarkt / Opf. Louise starb 1909. In zweiter Ehe war er mit Louises Schwester Sara, geb. Kleinbauer, verheiratet.

Godlewsky war demnach in den 1890er Jahren Lehrer und Kantor in Sulzbach, ab 1900 lebte die Familie in Neumarkt in der Oberpfalz und etwa ab 1915 bis mindestens 1932 lebte er in Cham. Am 18. November 1910 meldete das Israelitische Familienblatt: "Der Stadtmagistrat Neumark [sic.] in der Oberpfalz wollte dem Kantor Mayer Godlewsky das Bürgerrecht in Anwendung des Artikels 17 der Gemeindeordnung gegen Bezahlung der festgesetzten Gebühren verleihen. Hiergegen legte der Kantor Berufung ein, mit der Begründung, daß die israelitische Kultusgemeinde Neumark [sic.] i.O. die Eigenschaft einer öffentlichen Korporation besitze und er als deren Diener sonach als im `öffentlichen Dienste´ stehend zu betrachten sei. Diese Erklärung des Kantors legte der Stadtmagistrat zur Entscheidung der Regierung vor mit dem Hinweis, daß die israelitischen Kultusgemeinden nicht zu den öffentlichen Kirchengesellschaften zu zählen seien. Die Regierung bestreitet diese Anschauung nicht, aber sie macht sich die Meinung des Beschwerdeführers zu eigen, daß die israelitische Kultusgemeinde Neumark, ebenso wie alle übrigen derartigen Gemeinden im Königreich, die Eigenschaft einer öffentlichen Korporation besitze. Ein staatlicher Akt, durch welchen den israelitischen Kultusgemeinden Korporationseigenschaft ausdrücklich verliehen worden wäre, sei zwar nirgends nachzuweisen, die Tatsache selbst ergebe sich jedoch mit genügender Bestimmtheit aus der Art und Weise, wie in Bayern die Verhältnisse der genannten Gemeinden unter sich, zu ihren Mitgliedern und ihren Dienern geordnet würden. Aus der weiteren Tatsache, daß dem Kantor als Hauptaufgabe die Leitung des öffentlichen Gottesdienstes obliegt und er für diese Funktion die behördliche Bestätigung erhalten hat, ergebe sich ohne weiteres sein Dienstverhältnis in der öffentlichen Korporation. Daß das Verhältnis nicht statuarisch, sondern durch einen nicht dem öffentlichen Rechte angehörenden Dienstvertrag geregelt ist, sei für die Frage, ob ein öffentlichen Dienstverhältnis vorliegt, ohne Bedeutung. - Damit ist diese Frage zum ersten Mal in Bayern verwaltungsrechtlich entschieden."

Am 1. Oktober 1909 starb Godlewskys Frau Louise Godlewsky, geb. Kleinbauer, im 38. Lebensjahr. Sie wurde in ihrem Heimatort Sulzbach beerdigt.

Godlewsky war Gründungsmitglied, Schriftführer und Kassier des im Januar 1910 gegründeten "Vereins Israelitischer Kantoren und der übrigen Kultusbeamten im Königreich Bayern". Zweck des Vereins war die Wahrung der Interessen der Kultusbeamten, Förderung ihrer Fortbildungsmöglichkeiten und die wirtschaftliche Unterstützung von Dienstunfähigen sowie Witwen und Waisen durch Gründung einer Hilfskasse. Am 1. August 1912 veröffentlichte Godlewsky eine Anzeige im Israelitischen Familienblatt, in der er Pensionatsplätze für einen oder zwei Schüler der Königlichen Realschule anbietet: "In meinem Hause finden 1-2 Schüler, welche die hiesige K. Realschule besuchen wollen, liebevolle Aufnahme. Mäßiger Pensionspreis. […] Seit 12jähr. Bestehens des Pensionates haben alle m. Pensionäre ausnahmslos ihr Ziel erreicht."

Im Jahr 1932 wurde Meir Godlewsky vom Bayerischen Sängerbund die Bundes-Ehrennadel in Gold verliehen in "dankbarer Anerkennung für vieljährige uneigennützige Arbeit im Dienste des deutschen Liedes".



Quellen:
  • Lesser: Godlewsky, 2005
  • Gedenkbuch Bundesarchiv
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 46 Heft 12 vom 18.11.1910
  • Israelitischer Lehrer und Cantor Jhg 1911, Heft 2
  • BIGZ Jhg. 8 (1932), Heft 7
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 12 (1910), Heft 51
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 14 (1912), Heft 31
  • StadtA Neumarkt i.O.

Goldberg, Hirsch

Geboren: 11.4.1889 in Ichenhausen
Gestorben: in Auschwitz (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Privatlehrer, Rabbiner
Verfolgung: Hirsch Goldberg war vom 11. November 1938 bis 23. Januar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 22. Oktober 1940 ins Internierungslager Gurs und von dort nach Drancy gebracht. Am 10. August 1942 wurde er ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Wohnort: Pforzheim
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hirsch Goldberg ist wohl der Bruder des Lehrers Willy Goldberg.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Brändle 1985
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Goldberg, Willy

Geboren: 11.01.1896 in Ichenhausen
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Hürben
Verfolgung: Willy Goldberg wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Am 4. April 1942 wurde er im Alter von 46 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert und mit seiner Frau Mina, der Tochter Dina und den Söhnen Arnold und Josi ermordet.
Wohnort: Krumbach
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Willy Goldberg war Lehrer der jüdischen Gemeinde Bechhofen in Mittelfranken und später der Gemeinde Hürben, die seit 1902 zu Krumbach gehörte. Am 3. April 1933 heiratete er in Ansbach Mina Oppenheimer aus Bechhofen. In Bechhofen kamen die drei Kinder des Paares zur Welt: die Tochter Dina (5. März 1934), Arnold (12. November 1935) und Josua (17. Januar 1938). Willy Goldberg verfasste 1935in Bechhofen eine Chronik über eine Familie Beschhöfer.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • alemannia judaica

Goldberger, nn

Beruf: Lehrerin
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt eine Frau Goldberger als Lehrerin in Nürnberg (ohne Zeitangabe).



Quellen:

Goldschmidt, Cilly

Geboren: 16.09.1890 in Frankfurt am Main
Gestorben: 20.09.1941 in München
Konfession: israelitisch
Beruf: Privatlehrerin, Büroangestellte
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Cilly Goldschmidt war die Sekretärin des Soziologen und Dozenten des Jüdischen Lehrhauses, Werner Cahnmann. Sie arbeitete auch als Privatlehrerin. Sie war eine Tochter des Münchner Kaufmanns Mayer Goldschmidt und dessen Frau Disett, geb. Kahn. Die Familie lebte bei Cillys Geburt noch in Frankfurt am Main, zog am 1. Januar 1899 nach München, als Cilly acht Jahre alt war.

Im Gedenkbuch der Münchner Juden wird berichtet, dass sie auch half, die jüdischen Emigranten, die über München zu den italienischen Häfen unterwegs waren, am Münchner Hauptbahnhof zu betreuen.

Offensichtlich hat Cilly Goldschmidt 1941 auch Vorkehrungen für ihre eigene Emigration getroffen. Es wurde auf ihren Namen am 29. März 1941 von einem Wilhelm Levinger im Hotel Paris in New York die Summe von $424,50 beim Jewish Transmigration Bureau hinterlegt für eine Schiffspassage. Das Geld wurde nach Cillys Tod, Ende Oktober 1941, zurückgezahlt.

Die Israelitische Kultusgemeinde München meldete am 24. September 1941 an die Reichsvereinigung der Juden in Berlin, dass Cilly Goldschmidt "gestorben" sei. Nach einer Aufstellung der Israelitischen Kultusgemeinde München vom 2. August 1946 starb Cilly Goldschmidt an Leberkrebs und Marasmus. Aus der Sterbeurkunde, die am 7. August 1946 vom Standesamt München III ausgestellt wurde, geht hervor, dass Cilly Goldschmidt am 20. September 1941 im Israelitischen Kranken- und Schwesternheim in der Hermann-Schmid-Straße 5 gestorben ist. Hier ist als Todesursache ebenfalls Leberkrebs und Marasmus angegeben. Marasmus ist eine Form der Unterernährung. Cilly hinterließ ihrem Bruder Leon, der mit ihr in der Paul-Heyse-Straße 18/II zusammenwohnte, ihr Erspartes.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=1458
  • Arolsen Archives 1.2.4.1 12655352
  • Arolsen Archives 2.1.1.1 70118432
  • Arolsen Archives 2.1.1.1 70119916
  • Arolsen Archives 2.2.2.2 76748273
  • HHStA 903 9076
  • Ancestry.com
  • BayHStA Kriegstammrollen, 1914-1918, Bd. 13655, Kriegsstammrolle: Bd. 31

Goldschmidt, Joseph

Geboren: ca. 1877
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Heßdorf
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Joseph Goldschmidt aus Heßdorf studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1896 abschloss.

Der israelitische Lehrer Joseph Goldschmidt aus Ellingen in Mittelfranken trat am 14. Januar 1898 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (vermtl. selbe Person). Er war bis mindestens 1900 Lehrer in Ellingen.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • https://www.alemannia-judaica.de/ellingen_synagoge.htm

Goldstein, Bernhard

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Kriegshaber
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Goldstein war von 1909 bis April 1910 Lehrer der israelitischen Kultusgemeinde Kriegshaber. In einer Abschiedserklärung vom 22. April 1910 heißt es: "Unterzeichneter erklärt der Vorstandschaft der Kultusgemeinde Kriegshaber, daß er sich für die ihm bewiesenen Wohltaten dankbar erweist; er bedauert nur, daß er seine Stellung als Lehrer in Kriegshaber aufgeben muß, da ihm die Kgl. Regierung von Schwaben und Neuburg sein eingereichtes Naturalisationsgesuch abschlägig beschieden hat. Er hat in der Gemeinde Kriegshaber in der kurzen Dauer von eineinhalb Jahren sich gut eingewöhnt, liebte die Verhältnisse und insbesondere die Bewohner der Anstellungsgemeinde und die ihm vorgesetzte Vorstandschaft der Kultusgemeinde. Mit schwerem Herzen scheidet der Unterzeichnete aus dem ihm so vertrauten Verhältnisse, sämtlichen Bewohnern und insbesondere den israelitischen Mitbürgern Dank und Anerkennung zollend. Möge nur mir dieselbe gute Erinnerung bewahrt bleiben. Kriegshaber, den 22. April 1910 Bernhard Goldstein."

Dem vorausgegangen war offenbar ein heftiger Streit zwischen der Kultusgemeinde Kriegshaber und Goldsteins Vorgänger, dem 24-jährigen Lehrer Bravmann. Die Stelle des Lehrers, Kantors und Schächters von Kriegshaber wurde am 3. September 1908 und dann wieder am 28. Januar 1910 ab 1. Juli in der Zeitschrift "Der Israelit" ausgeschrieben. Es ist davon auszugehen, dass Goldstein in diesem Zeitraum die Ämter versah.



Quellen:
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 12 (1910) vom 28.4.1910, compact memory
  • Der Israelit vom 3.9.1908
  • Der Israelit vom 28.1.1910

Goldstein, Hirsch

Geboren: 22.09.1854 in Bischwind/Ufr.
Gestorben: 15.07.1929 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Heidingsfeld
Wohnort: Heidingsfeld
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hirsch Goldstein war ein Sohn des Schneidermeisters Wolf Goldstein und seiner Frau Regina, geb. Reiß. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Die Ausbildung schloss er 1873 mit Examen ab.

1880 heiratete Hirsch Goldstein in Würzburg die Metzgertochter Regina, geb. Marx, aus Maßbach in Ufr. In Maßbach unterrichtete Hirsch Goldstein an der israelitischen Volksschule und an einem "Israelitischen Unterrichtsinstitut". Hier kamen die drei Söhne der Familie zur Welt: 1881 Louis, der gehörlos war und später Schneider wurde, 1882 Alfred, der Kaufmann wurde, und 1883 Max, der Realschullehrer in Ludwigshafen wurde.

Im Jahre 1895 übernahm Hirsch Goldstein die Stelle des Lehrers an der Jüdischen Volksschule in Heidingsfeld. Er blieb dort 19 Jahre bis zu seiner Pensionierung Ende 1913 als Lehrer der Gemeinde tätig. Goldstein war Vorsitzender des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Am Montag, dem 29. Juli 1901, fand im Hotel Goldschmidt in Würzburg die 22. Generalversammlung des "Israelitischen Lehrervereins für das Königreich Bayern" statt, die von Hirsch Goldstein als Vorsitzendem und von Aron Mandelbaum als Schriftführer des Lehrervereins organisiert wurde.

1913 zog Goldstein nach Würzburg. Von 1915 bis 1918 war sein Sohn Alfred Kriegsteilnehmer. Der Sohn Max, der inzwischen promoviert hatte und in Ludwigshafen Realschullehrer war, zog ebenfalls in den Krieg. Er fiel in Frankreich am 16. September 1916.

Hirsch Goldstein starb am 15. Juli 1929 in Würzburg. Auf seinen Wunsch wurde kein Nachruf verfasst. Lediglich eine knappe Todesmeldung erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1929. Goldstein wurde in Höchberg beerdigt.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • http://www.alemannia-judaica.de/heidingsfeld_synagoge.htm

Goldstein, Max

Geboren: 11.05.1883 in Maßbach/Ufr.
Gestorben: 14.09.1916 in Frankreich
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Realschullehrer
Wohnort: Ludwigshafen
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Goldstein war ein Sohn des Heidingsfelder Lehrers Hirsch Goldstein. Er kam noch in dessen vorheriger Wirkungsstätte Maßbach zur Welt, dem Ort, aus dem seine Mutter Regina, geb. Marx, stammte. Max war der dritte und jüngste Sohn der Familie. Sein ältester Bruder war gehörlos.

Goldstein war Reallehrer für neuere Sprachen in Ludwigshafen. Am 1. Oktober 1903 trat Max Goldstein als Einjährig-Freiwilliger zum 9. Infanterie-Regiment in die Königlich Bayerische Armee ein. Dies bedeutete, dass er als Absolvent einer höheren Schule oder Bildungseinrichtung eine selbstfinanzierte Offiziersausbildung durchlaufen wollte, die es ihm ermöglichte, nach nur einem Jahr des Wehrdienstes den aktiven Dienst zu verlassen und in die Reserve zu gehen. In der Kriegsstammrolle ist sein Titel mit "Dr. phil." eingetragen. Am 1. April 1904 wurde er der militärischen Laufbahn entsprechend zum überzähligen Gefreiten ernannt. 1906 nahm er an einer achtwöchigen Übung teil und wurde am 16. September Unteroffizier. Als der Krieg begann, ist Max Goldstein gleich am 2. oder 5. August 1914 zum Bezirkskommando Ludwigshafen eingerückt, wurde aber noch am selben Tag auf ärztlichen Antrag wieder entlassen. Am 2. Oktober 1914 musste er dann doch als Aufsichtsunteroffizier zum Reserve Lazarett Sulzer in Ludwigshafen einrücken. Goldstein war zu dieser Zeit 165 cm groß und schlank, dunkelblond, er trug einen gestutzten Schnurrbart und hatte eine Narbe von einer Blinddarmoperation am Unterleib behalten.

Max Goldstein war mit Emmy (Eva), geb. Heinemann aus Fuchsstadt bei Ochsenfurt verheiratet, der Tochter des Landwirts Marum Heinemann und seiner Frau Gidda, geb. Haas. In der Kriegsstammrolle steht bei der Ehefrau das Datum 28. Februar 1911, vermutlich ist das das Datum der Hochzeit. Das Paar hatte bis 1915 zwei Kinder und wohnte in Ludwigshafen in der Grünerstraße 3. In einer der Kriegsstammrollen und bei Strätz ist der Vorname seiner Ehefrau mit "Eva" angegeben.

Am 20. April 1916 wurde Goldstein zum 1. Ersatz Bataillon des Königlich Bayerischen 17. Infanterie Regiments versetzt. Am 29. Mai 1916 wurde er zum 17. Infanterie-Regiment ins Feld geschickt. Er fiel fünf Monate später am 14. September 1916 an der Somme in Frankreich durch ein Artilleriegeschoss. Sein Tod wurde vom Standesamt Ludwigshafen aufgrund einer Mitteilung des 17. Infanterieregiments beurkundet. Dr. Max Goldstein wurde 33 Jahre alt.



Quellen:
  • BayHStA Kriegstammrollen 1914-1918, Band 6729
  • BayHStA Kriegstammrollen 1914-1918, Band 6788
  • BayHStA Kriegstammrollen, 1914-1918, Band 6718, Kriegsstammrolle Bd.5
  • Strätz 1989

Goldstein, Simon (1)

Geboren: ca. 1863
Gestorben: 24.04.1927 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Oberlauringen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Goldstein war 33 Jahre lang, etwa von 1894 bis zu seinem Tod 1927, Lehrer der jüdischen Gemeinde Oberlauringen, vorher 13 Jahre lang in Poppenlauer (seit 1972 Gemeinde Maßbach, Landkreis Kissingen). 45 Jahre lang, also von etwa 1882 an, gehörte Goldstein dem bayerischen Lehrerverein und dem Bezirkslehrerverein Stadtlauringen an.
Im Jahre 1881 schloss ein Simon Goldstein aus Traustadt (bei Schweinfurt) die Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Es ist noch zu prüfen, ob es sich dabei um den späteren Oberlauringer Lehrer handelt.

Simon Goldstein war mit Ida, geb. Einstädter, verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter: Hermann, Julius, geb. am 29. Juli 1894 in Poppenlauer, und Irma.

Simon Goldstein starb am 24. April 1927 im Israelitischen Krankenhaus in Würzburg. Über die Trauerfeier, die am Dienstag, den 26. April zu seinen Ehren abgehalten wurde, schreibt die "Bayerische Israelitische Gemeindezeitung" vom 23. Mai 1927: "Am 24. April 1927 ist Herr Hauptlehrer Goldstein im Alter von 64 Jahren im israelitischen Krankenhaus in Würzburg gestorben. Die Trauerkunde von seinem Heimgange erfüllt nicht nur die israelitische Kultusgemeinde sondern die Gesamtbevölkerung ohne Unterschied der Konfession mit tiefster Bestürzung. Von seiner Beliebtheit legte dessen Leichenbegängnis beredtes Zeugnis ab. Sein Heimgang bedeutet einen schweren Verlust für dessen Familie, einen großen Kreis von Freunden und Verwandten sowie für die Kultusgemeinde selbst. Das Leichenbegängnis des Verlebten gestaltete sich denn auch zu einer in Oberlauringens Mauern noch nie gesehenen Trauerkundgebung." Am 23. Mai 1927 wurde in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung die Stelle des Religionslehrers, Schächters und Kantors neu ausgeschrieben.

Ein Jahr nach seinem Tod heiratete seine Tochter Irma den Lehrer Emil Liffgens. Julius Goldstein wurde Lehrer in Memmelsdorf.



Quellen:
  • BayHStA Kriegstammrollen, 1914-1918, Band 4883, Kriegsstammrolle Bd.7
  • http://www.alemannia-judaica.de/oberlauringen_synagoge.htm, abgerufen am 9.8.2019
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • https://gedenkbuch.erinnerungswerkstatt-augsburg.de/biography/emil-liffgens/, abgerufen am 9.8.2019

Goldstein, Simon (2)

Geboren: 02.04.1863 in Burgpreppach/Ufr.
Gestorben: 17.09.1930 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Hausmeister, Kaufmann
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Goldstein war ein Sohn des Kaufmannes Aron Goldstein und seiner Frau Regina, geb. Brüll und stammte aus Burgpreppach. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im Jahre 1883 schloss er das Studium ab.

Am 6. September 1887 heiratete Simon Goldstein in Fürth Nina (Mina) Reh, geb. 23. Mai 1864 in Wassertrüdingen/Mfr.

Ab Juli 1888 arbeitete ein Schuldienstexpektant Simon Goldstein, geboren in Burgpreppach, für die Kultusgemeinde Harburg im schwäbischen Donau Ries. Dieser war vor dem Umzug nach Harburg in Trabelsdorf (heute Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg) ansässig gewesen. Die Gemeinde verfügte seit 1828 über eine Elementarschule im jüdischen Schul- und Armenhaus Egelseestraße 15. Ab 1888 wurde allerdings die Schule nur noch als Religionsschule weitergeführt. Im darauffolgenden Jahr 1889 kündigte die Kultusgemeinde Harburg dem Lehrer Goldstein. Am 14. Oktober 1889 schrieb die Gemeinde die Stelle eines Religionslehrers, Kantors, Schächters neu aus, die mit der "Aufsicht als Kabron" verbunden war. Am 4. Juli 1884 war der israelitische Religionslehrer Simon Goldstein aus Trabelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten. Es muss noch sichergestellt werden, dass es sich bei dem in Trabelsdorf und Harburg angestellten Lehrer um dieselbe Person handelt.

Simon Goldstein und seine Frau Nina bekamen zwischen 1890 und 1903 vier Kinder: Die ersten beiden, Arthur (geb. 1890) und Sigard (geb. 1892) kamen in Bamberg zur Welt. Der dritte Sohn hieß Stefan. 1903 wurde in Würzburg Tochter Irma geboren.

Im selben Jahr, 1903, zog Goldstein von Bad Orb in Hessen-Nassau wieder in die Stadt seiner Studienzeit, nach Würzburg. Im Dezember desselben Jahres wurde die Stelle des Religionslehrers, Vorsängers und Schächters in Bad Orb neu ausgeschrieben. In Würzburg ging Goldstein als Lehrer und Hausmeister an die ILBA. Bereits nach einem Jahr wechselte Goldstein den Beruf ganz. Er gründete 1904 oder 1905 ein Kolonialwaren- und Delikatessengeschäft.

Nach Simon Goldsteins Tod am 17. September 1930 führte seine Witwe das Geschäft noch kurze Zeit weiter. Im Oktober 1932 zog sie in das jüdische Altersheim in der Dürerstr. 20. Sie wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, überlebte und kehrte 1945 nach Würzburg zurück.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • StAA BA Donauwörth 6132
  • http://www.alemannia-judaica.de/harburg_synagoge.htm
  • http://www.alemannia-judaica.de/bad_orb_synagoge.htm
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Goldstern, geb. Fuchs, Klara (Clara)

Geboren: 08.06.1880 in Wien
Gestorben: 16.10.1943 in Theresienstadt
Beruf: Sprachlehrerin
Verfolgung: Klara Goldstern wurde am 10. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort im Alter von 63 Jahren am 16. Oktober 1943.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Göller, Maria

Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Maria Göller wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Gottheimer, Peter Martin

Geboren: 15.10.1919 in Breslau
Konfession: israelitisch
Beruf: Sportlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der ledige Sportlehrer Peter Martin Gottheimer stammte aus Breslau und war vom 26. Juli 1937 bis 9. Oktober 1937 in Coburg gemeldet. Er arbeitete und wohnte im Internat Hirsch. Anschließend meldete er sich wieder nach Breslau ab. Er hatte die deutsche Staatsangehörigkeit.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Gottlieb, Viktor

Gestorben: nn.12.1924 in Frankfurt/Main
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Mellrichstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Viktor Gottlieb war 33 Jahre lang Lehrer der israelitischen Kultusgemeinde Mellrichstadt. Seit 1885 war er Mitglied des jüdischen Lehrervereins, von 1896 bis 1903 war er als Verwaltungsmitglied im Verein aktiv. Guido Prager, Vorstand der Kultusgemeinde Mellrichstadt, teilte der Redaktion der "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins für Bayern" am 16. Dezember 1924 mit, dass Gottlieb nach einem schweren Leiden in Frankfurt gestorben ist. Die Beerdigung wurde in Mellrichstadt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begangen. Schulkinder aller Konfessionen eröffneten den Beerdigungszug, gefolgt vom Sängerverein, Krieger- und Militärverein, Behördenvertreter und katholischer Geistlichkeit. Die Trauerrede hielt der Bezirksrabbiner Dr. Bamberger aus Kissingen.



Quellen:
  • MdIL 1925

Grünblatt, M.

Konfession: israelitisch
Wohnort: Mitwitz
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Vor 1867 trat der israelitische Religionslehrer M. Grünblatt aus Mitwitz bei Kronach dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021

Grünebaum, Alfred

Geboren: 22.06.1909 in Sulzbürg
Gestorben: 2007 in Memphis/Tennesse
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Prichsenstadt
Verfolgung: Alfred Grünebaum wurde am 29.November ins 1938 Konzentrationslager Dachau gebracht. Er emigrierte im März 1939.
Wohnort: Prichsenstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alfred Grünebaum stammte aus Sulzbürg in der Oberpfalz. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, wo er von 1926 bis 1929 studierte. Er war von 1930-1935 Religionslehrer und Kantor in Obbach in der Nähe von Schweinfurt und übernahm dann die Lehrerstelle in Prichsenstadt (Unterfranken). Verheiratet war Grünebaum mit Irma Grünebaum, geb. am 25. Januar 1913 in Abbach. Alfred Grünebaum wurde im Anschluss an die Novemberpogrome 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung aus dem KZ zog er im Februar 1939 nach Würzburg. Laut Angaben bei Reiner Strätz soll Grünebaum einen Monat später nach Palästina geflohen sein. Offensichtlich zog er jedoch zunächst nach Stuttgart und von dort gelang ihm die Emigration in die USA. Denn sowohl Alfred Grünebaum, als auch seine Frau Irma werden auf der Passagierliste der SS Exeter geführt, die am 11. September 1940 den Hafen von Lissabon verließ und am 20. September in New York einlief. Am 15. Mai 1940 hatten die beiden in Deutschland ein Visum für die USA erhalten. Auf der Passagierliste ist Stuttgart als letzter Wohnort angegeben. Alfred war zu dieser Zeit 31, seine Frau 27 Jahre alt. Beide gaben an, Englisch sprechen zu können. Sie gaben die Adresse eines Verwandten oder Bekannten in Jersey City, N.J. an.



Quellen:
  • DaA
  • Strätz 1989
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • ancestry.de

Grünebaum, Herz

Geboren: ca. 1832
Gestorben: 02.04.1907 in Goldbach
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Goldbach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Herz Grünebaum war 48 Jahre lang Lehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde Goldbach bei Aschaffenburg. Er war mit Bonnette Grünebaum verheiratet. Herz Grünebaum starb am 2. April 1907 im Alter von 75 Jahren und ist im jüdischen Friedhof Schweinheim bei Aschaffenburg bestattet. Seine Witwe folgte vier Jahre später nach (1911).



Quellen:
  • alemannia judaica

Grünebaum, NN

Beruf: Lehrer
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Evtl. selbe Person wie Burgebrach?



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg

Grünebaum, Philipp

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Burgebrach
Wohnort: Burgebrach
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1902 bis 1912 Lehrer in Burgebrach, 1926 Auflösung der IKG Burgebrach.



Quellen:
  • alemannia judaica

Grünfeld, Leo

Geboren: 17.10.1901 in Tauberrettersheim (Ufr.)
Gestorben: in Litzmannstadt (?)
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Leo Grünfeld war vom 15. November bis 19. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 20. Oktober 1941 wurde er im Alter von 40 Jahren aus Frankfurt am Main ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert.
Wohnort: Ochsenfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leo Grünfeld wohnte in Saarbrücken, Ochsenfurt und Frankfurt am Main.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Grünfeld, Minna

Geboren: 09.02.1878 in Tauberrettersheim
Beruf: Wirtschafterin, Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: im Waisenhaus Fürth 1900-1909
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Minna Grünfeld stammte aus Tauberrettersheim. Sie war ab 1888 Schülerin und von 1900 bis 1909 Wirtschafterin und Erzieherin im Waisenhaus Fürth.



Quellen:
  • CAHJP
  • Geschichtsverein Fürth

Grünfeld, Simon

Geboren: 20.03.1872 in Tauberrettersheim
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Heidingsfeld
Verfolgung: Am 13. August 1939 emigrierten Simon und Lea Grünfeld aus Würzburg nach Palästina.
Wohnort: Heidingsfeld
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Grünfeld war ein Sohn des Viehhändlers Seligmann Grünfeld und seiner Frau Babette, geb. Ehrlich aus Tauberrettersheim.

Grünfeld absolvierte seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im Jahr 1892 legte er die Seminarabschlussprüfung ab. Seine erste Anstellung als Religionslehrer erhielt er in Kleinwallstadt, wo er mindestens bis 1908 blieb. Am 20. Oktober 1893 trat er, bereits in Kleinwallstadt unterrichtend, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. In der Zeitschrift Der Israelit vom 3. Oktober 1907 gab Grünfeld seine Verlobung mit Lea (auch: Leah) Jameson aus Karlsruhe bekannt. Sie war zehn Jahre jünger und 1898 in London geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns David Jameson und seiner Frau R., geb. Altmann. Die Ehe wurde Ende 1907 geschlossen und in Der Israelit am 2. Januar 1908 mitgeteilt.

Am 14. Dezember 1908 bekam das Paar hatte eine Tochter, Betty.

1913 war Simon Grünfeld Hauptlehrer und unterrichtete die einklassigen Israelitische Volksschule in Heidingsfeld. 1925 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Betty besuchte das Mädchenlyzeum an der Sophienschule in Würzburg, das sie 1924 abschloss. Ab 1927 arbeitete sie am Isr. Waisenhaus in Fürth als Erzieherin. Sie heiratete 1933 den Siegburger Lehrer Selig Wolf, Sohn des Kölner Rabbiners Dr. Wolf und seiner Frau Helene, geb. Auerbach.

Am 13. August 1939 emigrierten Simon und Lea Grünfeld aus Würzburg nach Palästina, nach Tel Aviv. Betty und Selig lebten 1982 in Jerusalem.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Der Israelit vom 3.10.1907
  • Der Israelit vom 2.1.1908
  • Der Israelit vom 9.3.1933
  • Arolsen Digital Archives

Gundersheimer, Samuel

Geboren: 10.07.1883 in Mittelsinn
Gestorben: 26.09.1966 in Philadelphia
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Kleinheubach, Religionsschule Zeitlofs, Religionsschule Brückenau
Wohnort: Bad Brückenau
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Gundersheimer stammte aus Mittelsinn. Er studierte bis 1902 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Von Januar 1903 bis 1907 war er Lehrer in Zeitlofs. Am 16. Januar 1903 trat er dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. 1907 arbeitete er einige Monate in Hammelburg, anschließend trat er die Lehrerstelle in Kleinheubach an. Im Jahr 1922 wurde die jüdische Schule in Kleinheubach geschlossen. Gundersheimer bewarb sich 1921 auch auf die Religionslehrerstelle in Schweinfurt, trat dann aber die Stelle des Lehrers und Kantors in Bad Brückenau an. Hier blieb er bis 1939. Er war auch Schriftführer des Gemeindevorstandes.



Quellen:
  • Der Israelit vom 26.5.1927, alemannia judaica
  • https://www.alemannia-judaica.de/bad_brueckenau_synagoge.htm
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021

Gunz, geb. Neustadt, Elsa

Geboren: 03.08.1884 in Augsburg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Handelslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München 1940
Verfolgung: Elsa Gunz wurde am 20. November 1941 zusammen mit ihrem Mann Nathan Gunz nach Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 57 Jahren im IX. Fort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Verheiratet mit dem Kaufmann Nathan Gunz, geb. am 13. Februar 1878 in Augsburg, verheiratet. Zuletzt wohnten die beiden in Berg am Laim Str. 31 in München.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Gunzenhäuser, Josef

Geboren: 06.07.1896 in Frankfurt
Gestorben: 01.07.1942 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. jur.
Beruf: Jurist, Rechtsanwalt, Sprachlehrer
Verfolgung: Josef Gunzenhäuser war vom 10. November 1938 bis 9. Februar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 5. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 1. Juli 1942 5 Tage vor seinem 46. Geburtstag.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gunzenhäuser war der Sohn des Frankfurter Bankiers Julius Gunzenhäuser und dessen Ehefrau Elsa Amalie Gunzenhäuser, geb. Schülein. Er besuchte in Ingolstadt das Gymnasium, studierte in München und Erlangen Jura und war ab 1925 als Anwalt in München selbständig. Er war 1918 noch zum Militär eingezogen worden. Vor 1924 war er Beamter im Reichsausgleichsamt in München. Er wurde 1933 mit Berufsverbot belegt. Er beherrschte mehrere Sprachen und arbeitete dann als Sprachlehrer für die Israelitische Kultusgemeinde München. In der Theresienstädter Transportliste steht als Beruf Sprachlehrer. Seine Mutter hat Theresienstadt überlebt und emigrierte in die USA.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Gutmann, Alexander

Geboren: 21.04.1864 in Kleinsteinach/Ufr.
Gestorben: 08.10.1937 in Haifa
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Alexander Gutmann emigrierte im Juni 1936 nach Palästina.
Wohnort: Ottensoos
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alexander Gutmann kam aus Kleinsteinach in Unterfranken. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1882 mit Examen abschloss. Gutmann war Lehrer, Kantor und Schächter in Ottensoos (heute im Landkreis Nürnberger Land) in Mittelfranken. Die Gemeinde wurde durch den Bezirksrabbiner Dr. Mannes aus Schwabach betreut. Gutmann war auch für den Religionsunterricht in Schnaittach zuständig. 1925 unterrichtete er in Ottensoos noch vier und in Schnaittach noch drei Kinder.

Alexander Gutmann war verheiratet mit Zipora, geb. Saalheimer, mit der er Kinder hatte. Im Juli oder August 1920 feierten sie in Ottensoos Silberne Hochzeit.

Im September 1932 wurde Dr. Mannes nach 31 Jahren als Bezirksrabbiner verabschiedet. Die Gemeinde entschied, sich wieder einem gesetzestreuen Bezirksrabbinat anzuschließen und entschloss sich für Dr. Munk in Ansbach. Am 25. September meldet aus diesem Anlass der "Israelit" aus Ottensoos: "Der nunmehr auf eine fünfzigjährige Berufsarbeit zurückblickende, um Richtung und Zusammenhalt unserer Kehillo sehr verdiente Lehrer Alexander Gutmann wurde von dem scheidenden Raw durch Verleihung des [hebr.] geehrt."

1933 zog er mit seiner Familie von Ottensoos nach Würzburg, Zwinger 32 1/2. Anlässlich seines 70. Geburtstags schrieb der "Israelit" am 26. April 1934: "Am zweiten Tag Pessach beging Lehrer und Kantor i.R. Alexander Gutmann seinen 70. Geburtstag. Still und selbstlos wirkte der Jubilar nahezu ein halbes Jahrhundert im Dienste des Judentums - ein Mehrer und Wächter des Friedens und einer unverfälschten Jüdischkeit. (Alles Gute) bis 120 Jahre." Laut ancestry.de (basierend auf einer Quelle des ITS) ist er am 17. Mai 1936 nach Haifa emigriert. Strätz datiert die Emigration auf Juni 1936. Gutmann war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Am 15. Juni 1936 teilte das Vereinsorgan sein Ausscheiden aus dem Verein mit. Kurz nach der Flucht verlor Gutmann seine Ehefrau. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins schreibt am 15. Januar 1937: "In Haifa verstarb dieser Tage die Gattin unseres Kollegen Alexander Gutmann, früher in Ottensoos." Gutmann blieb nicht ganz alleine, seine Kinder lebten in Palästina. Dennoch überlebte er seine Frau nicht einmal ein Jahr.

Am 4. November 1937 veröffentlichte der "Israelit" die Nachricht vom Tode Gutmanns: "Haifa, 20. Okt. Am 3. Cheschwan [8. Oktober] verschied dahier Lehrer und Kantor Alexander Gutmann in seinem 74. Lebensjahre. Noch bevor das Trauerjahr um seine so plötzlich aus dem Leben gerissene Gattin zu Ende war, ist er ihr nachgefolgt. Mit ihm ist ein […] erfolgreicher Lehrer und Erzieher, eine charakterfeste Persönlichkeit und ein treuer Berufskollege seiner Mitwelt entrissen worden. Über ein halbes Jahrhundert hat er im Dienste des Judentums gewirkt." Die Trauerfeier fand in der Synagoge Ahavat Thora statt. Es sprach unter anderen sein Sohn, Dr. Gutmann aus Tel Aviv.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • ancestry.de
  • alemannia judaica/Ottensoos
  • alemannia judaica/Schnaittach
  • MdJLVfB 1936/6; 1937/1
  • Der Israelit Jhrg. 61 (1920)/32
  • Der Israelit Jhrg. 73 (1932)/40
  • Der Israelit Jhrg. 78 (1937)/44

Gutmann, Felix

Geboren: 21.11.1903 in Oettingen/Schwaben
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil., Studienrat
Beruf: Seminarlehrer
Berufstätig an folgender Schule: ILBA
Verfolgung: Felix Gutmann emigrierte im Februar 1939 nach Jerusalem.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Felix Gutmann war ein Sohn des Volksschullehrers und Kantors Leopold Gutmann und seiner Frau Henriette, geb. Strauß, in Oettingen. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er in Würzburg. Gutmann war von 1935 bis 1939 Lehrer an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er hatte noch eine Schwester, Meta, die 1918/1919 als Handarbeitslehrerin in Hainsfarth und Buttenwiesen arbeitete.

Felix Gutmann heiratete am 25. Dezember 1934 in Frankfurt am Main Else Miriam Schüler, geb. am 11. Juni 1907.

Ende 1934 oder Anfang 1935 trat Felix Gutmann dem Jüdischen Lehrerverein für Bayern bei.

1936 schrieb er einen Leserbrief zu einem "vergessenen Fasttag", den sein Vater offensichtlich in Oettingen bis zu seinem Tod noch am Leben erhalten hatte: "Bis zu dem vor 6 Jahren erfolgten Ableben des Oettinger Lehrers Leopold Gutmann […] war der `Taanis Hopfenstädter´ jedem Oettinger Gemeindemitglied wohl bekannt. Er wurde auch bis zu diesem Zeitpunkt noch alljährlich als Taanis begangen, allerdings nicht genau am 25. Ijar, sondern wenige Tage später zusammen mit Joumkippur koton von Rausch Chaudesch Siwan. Wieweit der Taanis Hopferstädter [sic.] heute noch, unter Leitung der jungen, mit der Geschichte der Oettinger Gemeinde nicht mehr vertrauten Nachfolger Gutmanns, doch in Erinnerung steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Der `Israelit´ brachte übrigens einmal eine ausführliche uns historisch wohl fundierte Würdigung dieses `Taanis Hopfenstädter´ aus der Feder Gutmanns."



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Der Israelit vom 16.8.1934, compact memoy
  • Der Israelit vom 20.12.1934, compact memory
  • Der Israelit vom 4.6.1936, compact memory
  • MJLVfB vom 15.1.1935, compact memory

Gutmann, Isaak

Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt Isaak Gutmann als einen der Lehrer, die in Nürnberg tätig waren, ohne Zeitangabe. Gleiche Person wie Isaak Gutmann 2?



Quellen:
  • www.rijo.homepage.t-online.de

Gutmann, Isaak 2

Geboren: 14.02.1914 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Isaak Gutmann wurde deportiert.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Isaak Gutmann war Student an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Er stammte aus der Familie des Religionslehrers und Thoraschreibers Lippmann Bär Gutmann und dessen zweiter Frau Charlotte, geborene Liebermann. Gleiche Person wir Isaak Gutmann in Nürnberg?



Quellen:

Gutmann, Lazarus

Geboren: ca. 1860
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Lendershausen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der israelitische Religionslehrer Lazarus Gutmann aus Lendershausen trat am 10. Januar 1879 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ein Jahr zuvor, 1878, hatte Leser Gutmann aus Westheim an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, den theoretischen Teil seiner Lehrerausbildung abgeschlossen. Vermutlich handelt es sich um dieselbe Person.



Quellen:
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Ottensoser / Roberg 1982

Gutmann, Leopold

Geboren: ca. 1870
Gestorben: 07.07.1930 in Oettingen
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Humanistisches Gymnasium Oettingen
Verfolgung: Leopold Gutmanns Witwe Henriette, geb. Strauß, wurde im September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 12. Februar 1943 starb.
Wohnort: Oettingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Gutmann war Volksschullehrer. Mindestens seit 1891 war er in Obermoschel in der Rheinpfalz als Lehrer tätig. Seit 1. Mai 1898 war er als Lehrer in Oettingen in Schwaben angestellt. 1923 unterrichtete er noch sieben Kinder aus Oettingen und drei aus Hainsfarth. Er war auch Religionslehrer am Humanistischen Gymnasium in Oettingen (bis 1919 Königliches Progymnasium), war im Mai 1930 noch angestellt und wurde zum Oberlehrer befördert. Im Alter von 60 Jahren starb er nur wenige Wochen später unerwartet und wurde "so aus der vollen Arbeit jäh herausgerissen", wie die Gemeinde Oettingen in ihrem Nachruf mitteilte.

Bei der Beerdigung sprachen unter anderen für den Bayerischen Jüdischen Lehrerverein der aus München angereiste Hauptlehrer Rosenfeld und für die israelitische Bezirkslehrerkonferenz Schwaben, Hauptlehrer Sonn aus Buttenwiesen.

Leopold Gutmann war seit 1899 Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern und ab 1922 Ehrenmitglied der Verwaltung. Am 1. Oktober 1930 veröffentlichte das Mitteilungsblatt des Vereins einen kurzen Nachruf: "Jäh und unerwartet traf uns am 8. Juli die Trauerbotschaft von dem Ableben Leopold Gutmanns von Öttingen. […] Immer war er zur Stelle, wenn es galt, für den Verein und für die Interessen der Lehrerschaft zur wirken. Durch das Vertrauen der Mitglieder wurde er 1914 in die Verwaltung berufen. In dankbarer Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Unterstützungskasse wurde er 1922 nach seinem Rücktritte als Verwaltungsmitglied zum Ehrenmitglied der Verwaltung ernannt."

Den Nachruf der Gemeinde veröffentlichte Der Israelit vom 31. Juli 1930: "Ueber ein Menschenalter stand der Verstorbene als Lehrer und Kantor an der Spitze unserer Gemeinde, der er in rastloser Tätigkeit bis zum letzten Augenblick geistiger Führer und Berater war. Das Streben nach Erhaltung und Hebung religiösen Lebens in Schule und Gemeinde war der Inhalt seines Lebens. In einer Zeit schwerster politischer Besorgnisse war es seine charakterfeste Persönlichkeit, deren Eintreten oft selbst den gehässigsten Mund aus der Reihe unserer Feinde zum Schweigen brachte. Denn alle konnten nur mit Achtung zu einem Manne emporblicken, der fast in sämtlichen Sparten des öffentlichen und sozialen Lebens eine führende Stellung einnahm und der allen Leuten […] stets mit gleicher Freundlichkeit und mit gleichem vornehmen Wesen entgegenkam.

Leopold Gutmann war mit Henriette, geb. Strauß (geb. am 5. Juni 1873) verheiratet. Henriette war eine Tochter des Oettinger Lehrers Feist Strauß. Die beiden hatten einen Sohn, Felix, der am 21. November 1903 in Oettingen geboren wurde. Auch Felix wurde, wie sein Vater, Lehrer.

Leopold Gutmanns Witwe lebte ab 1938 in Würzburg. Zuletzt im Heim in der Konradstraße 3, von wo aus sie im September 1932 deportiert wurde.



Quellen:
  • StAA BA Nördlingen 2918
  • StAA BA Nördlingen 970
  • Stadtarchiv Oettingen
  • Strätz 1989
  • Arolsen Online Archive
  • MdJLVfB vom 15.6.1930
  • MdJLVfB vom 15.7.1930
  • MdJLVfB vom 1.10.1930
  • Der Israelit vom 31.7.1930
  • Gernot Römer vom 16.3.2009
  • ancestry.de, Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, 1906

Gutmann, Max 2

Geboren: 1876 in Kleinsteinach
Gestorben: 1926
Konfession: israelitisch
Beruf: Präparandenlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Gutmann stammte aus Kleinsteinach, Bezirksamt Haßberge in Unterfranken. Er besuchte die Präparandenschule Höchberg und anschließend die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Nach Abschluss des Seminars arbeitete er zunächst in mehreren kleineren Gemeinden in Unterfranken. Um 1903 wurde er nach Hamburg an eine höhere Mädchenschule berufen. Gutmann arbeitete 5 Jahre in Hamburg und bildete sich nebenbei an der Universität fort. 1908 trat er eine Stelle als Präparandenlehrer in Burgpreppach an. Hier arbeitete er 17 Jahre lang, bis er aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt scheiden musste. In seinem Nachruf in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung heißt es am 7. Oktober 1926: "In 17jähriger Tätigkeit als Lehrerbildner hat sich Gutmann durch treue Hingabe die Dankbarkeit von Hunderten seiner Schüler, die Anerkennung und Achtung seiner Kollegen an der Schule und des Bezirks, sowie den Dank der Verwaltung und Leitung seiner Schule erworben. Fast untragbar erschien zeitweise das Maß der Arbeit, das in der Kriegs-, besonders aber in der Inflationszeit als Pflegevater, als Hausverwalter und als Lehrer auf seinen Schultern lastete. War er doch zuletzt fast der einzige und alleinige Träger der gesamten Schul- und Internatsaufgaben, welche aus dem Betrieb der zur Bürgerschule umgewandelten Burgpreppacher Anstalt erwuchsen. Seine Körperkraft, welche den großen Anstrengungen des ihm im letzten Jahrzehnt gestellten Aufgabenkreises nicht mehr gewachsen war, brach unter der Last zusammen, musste umso eher zusammenbrechen, als unerquickliche Verhältnisse an der Schule durch seelische Aufregungen seine ohnehin schon geschwächte Gesundheit stark beeinträchtigen. Obgleich erst am Ende der vierziger Jahre stehen, musste Gutmann jede weitere Berufstätigkeit aufgeben. Aber gerade jetzt musste er noch einmal die Tragik des jüdischen Lehrerstandes erfahren. Es zeigte sich, dass trotz der in Bayern gegebenen Versorgungsmöglichkeit für seine Ruhestands- und Hinterbliebenenbezüge nur unzulänglich gesorgt war. Dem Eintreten seiner Kollegen im Bayerischen Lehrerverein ist es noch in letzter Stunde dank der Fürsorgetätigkeit des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden in Verbindung mit den Opfern aus der Hilfskasse des Lehrervereins und aus der Kasse der Burgpreppacher Schule gelungen, die Ruhestandsversorgung im Rahmen der einmal gegebenen Verhältnisse noch einigermaßen befriedigend zu lösen. Aber nicht lange sollte Gutmann der Ruhe sich erfreuen. Nach etwas mehr als einjährigem Ruhestand machte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende. An seinem Grabe trauert eine junge Witwe mit fünf Waisen."

Selbe Person wie Gutmann, Max in Aschaffenburg?
Weitere Recherche fehlt noch.



Quellen:
  • BIZ 1926

Gutmann, Meta

Konfession: israelitisch
Beruf: Aushilfslehrerin, Handarbeitslehrerin
Wohnort: Buttenwiesen
Regierungsbezirk: Schwaben

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Bemerkungen:

Die Schulpraktikantin Meta Gutmann war eine Tochter des Lehrers Leopold Gutmann aus Oettingen. Sie war ab 14. September 1918 in Hainsfarth als Lehrerin eingesetzt. Von 1. Mai 1919 bis 15. Juli 1919 war sie als Handarbeitslehrerin und Aushilfslehrerin in Buttenwiesen. Ihr Bruder Dr. Felix Gutmann wurde Seminarlehrer an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

In ancestry gibt es einen Hinweis auf einen Reisepass, der vom Polizeipräsidium Berlin am 19. Februar 1940 einer Meta (Sara) Cohn, geb. Gutmann, ausgestellt wurde, die am 5. Februar 1899 in Oettingen geboren wurde. Vermutlich handelt es sich hierbei um die ehemalige Handarbeitslehrerin, denn laut USHMM reiste eine Meta Cohn als illegale Immigrantin am 1. November 1940 in Haifa ein, die als nächsten Verwandten in Palästina Dr. Felix Gutmann in Jerusalem angab. Felix Gutmann, geboren 1903 in Oettingen, war Metas Bruder, der als Seminarlehrer an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg gearbeitet hatte und 1930 nach Jerusalem emigriert war.



Quellen:
  • Immenkötter 2002
  • StAA BA Nördlingen 967
  • Gemeindearchiv Buttenwiesen
  • Ancestry.com
  • Strätz 1989

H

Heilbronn, Isaak

Geboren: 04.06.1880 in Tann i. Rhön
Gestorben: 09.06.1943 in New York
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Städtische Höhere Mädchenschule
Verfolgung: Dr. Isaak Heilbronn war von 11. November bis 15. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er erhielt am 27. Januar 1939 einen Reisepass und verließ mit seiner Frau Erna Deutschland im Februar Richtung London.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

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Bemerkungen:

Dr. Isaak Heilbronn stand seit 1912 als zweiter Rabbiner der jüdischen Gemeinde Nürnberg Dr. Max Freudenthal zur Seite. Nach dessen Rücktritt wirkte er bis zur Emigration im Frühjahr 1939 als erster Rabbiner in Nürnberg.

Heilbronn stammte aus Tann in der Rhön. Er besuchte das Gymnasium in Göttingen und studierte an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau. Nach der Approbation als Rabbiner in Breslau promovierte er in Erlangen über einen Mathematiker.

1904 trat er seine erste Stelle als Prediger in Spandau an. Nach der Rabbinerapprobation 1906 übernahm er das Amt des Gemeinderabbiners. 1912 wechselte er nach Nürnberg. Er wurde als Rabbinatssubstitut von der Israelitischen Kultusgemeinde angestellt. Erster Rabbiner der Gemeinde war seit 1907 Dr. Max Freudenthal. Zusammen mit Freudenthal unterzeichnete er für die Nürnberger Gemeinde die Richtlinien für das liberale Judentum, die 1912 auf den Rabbinerversammlungen in Berlin und Frankfurt am Main beschlossen wurden. In dieser Erklärung wurden auch die Ziele für den Religionsunterricht geregelt. In der Einleitung heißt es: "Richtlinien zu einem Programm des liberalen Judentums aufstellen, heißt die theoretischen Prinzipien des liberalen Judentums aussprechen und zeigen, wie diese Prinzipien im religiösen Leben Form und Inhalt gewinnen sollen." Mit den Vertretern des orthodoxen Judentums in Nürnberg, die sich im Verein Adat Israel organisiert und eine eigene Religionsschule gegründet hatten, verschärften sich daraufhin die Auseinandersetzungen. Die Kinder der liberalen Nürnberger Juden erhielten den Religionsunterricht an den städtischen bzw. staatlichen Schulen. Im Schuljahr 1923/24 wurde von der jüdischen Gemeinde Nürnberg 728 Schülern und Schülerinnen an verschiedenen Schulen Religionsunterricht erteilt, ein Teil der insgesamt 125 Wochenstunden wurde von Dr. Heilbronn abgedeckt.

Das Nürnberg-Fürther Israelitische Gemeindeblatt schreibt 1937 anlässlich seines 25-jährigen Amtsjubiläums: "Es muss gesagt werden, dass es auch bei einer Gleichstellung [mit dem Rabbinatsbetreuer Dr. Freudenthal] Dr. Heilbronn nicht leicht geworden wäre, neben einem Freudenthal, dessen Lebensmaxime ein geradezu fanatischer Arbeitswille war, aufzukommen […]; dazu kam noch die vornehme Zurückhaltung, die Dr. Heilbronn mit Rücksicht auf die höheren Lebens- und Dienstjahre seines Arbeitskollegen übte. Durch all das hatte Dr. Heilbronn ein sehr eingeschränktes Wirkungsfeld; die Fesseln, die ihm auferlegt waren, ließen der freien Entfaltung der Kräfte, die in ihm schlummerten, wenig Spielraum". Erst als er nach dem Rücktritt Freudenthals das Rabbinat übernahm, konnte er seine seelsorgerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Seine Aufgabenschwerpunkte lagen in der pädagogischen Arbeit, wozu auch der Religionsunterricht an der Städtischen Höheren Mädchenschule (heute Labenwolf-Gymnasium) gehörte, und in der Wohlfahrt. "Dass er sich trotzdem sehr bald die Herzen aller gewann, die Liebe und das Vertrauen weitester Kreise errang, spricht in hohem Maß für sein rabbinisches Können, für die Wärme und Menschlichkeit seines Wesens."

Die Central-Verein-Zeitung schrieb aus dem gleichen Anlass am 4.2.1937: "Unter Freudenthal war Dr. Heilbronn in seiner tiefen Bescheidenheit, die ein Kennzeichen seines Wesen ist, niemals in den Vordergrund getreten, obwohl die Jugend immer zu ihm als ihren [sic.] Vertrauten und väterlichen Freund kam, obwohl viele arme seine Hilfe und Fürsprache suchten und fanden. Als er in schwerer Notzeit Rabbiner wurde, da sah die Gemeinde vor sich einen Mann stehen der ein wirklicher Trost und Seelsorger ist."

Isaak Heilbronn war verheiratet mit Erna, die aus Urspringen stammte und 11 Jahre jünger war als er. Das Paar hatte zwei Kinder, Irmgard geb. ca. 1915 und Erich, ca. 1924. 1940 lebte die Tochter Irmgard Pinto in London, Gloucester Drive, der Sohn Erich in New York.

Nürnberg hatte die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Bayern. 1933 zählte sie noch 7.502 Mitglieder. Die Juden Nürnbergs sahen sich nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten einer Welle von gewaltsamen Angriffen ausgesetzt. So führte eine SA-Standarte bereits im Juni 1933 im Süden Nürnbergs einen "Sonderaktion" genannten Pogrom durch, bei dem ca. 100 Menschen zusammengetrieben, geschlagen und gequält wurden. Während der reichsweiten Judenpogrome im November 1938 wurde auch Isaak Heilbronn verhaftet. Er wurde am 11. November ins Konzentrationslager Dachau verschleppt und bis 15. Dezember dort festgehalten. Nach der Internierung im Konzentrationslager Dachau flüchtete die Familie aus Deutschland. Der erst 15 Jahre alte Sohn wurde alleine mit dem Schiff von Hamburg nach New York geschickt, wo die Tante Stella Hyman lebte. Bereits am 19. Januar 1939 ging er in Hamburg an Bord der "Deutschland". Isaak und seine Frau konnten im Februar 1939 zunächst nach London flüchten zu ihrer Tochter Irmgard Pinto. Erst ein Dreivierteljahr später konnten sie Erich nach New York nachfolgen. Am 25. Januar 1940 gingen Isaak und Erna in Liverpool an Bord der Lancastria, einem Schiff der Cunard White Star Limited. Heilbronn war inzwischen 59 Jahre alt, sein Frau 47. Am 6. Februar erreichten die beiden New York.

Im Exil nannte Heilbronn sich Isak Heilbronn. Er zog in New York in einen 1912 erbauten Brownstone in der 382 Wadsworth Avenue, in der Nachbarschaft des Fort George im Norden von Manhattan. Erich wohnte, bis seine Eltern eintrafen, in derselben Straße, 330 Wadsworth Avenue, und zog nun mit den Eltern zusammen. Isaak fand eine Anstellung in der von Dr. Baerwald gegründeten Congregation Beth Hillel in 601, West 183 St. in Washington Heights, nicht weit von seiner Wohnung entfernt. Dr. Baerwald war der leitende Rabbiner. Dr. Erich Bloch, der als Kind aus München eingewandert war, beschreibt: "Die Leistung von Beth Hillel und anderen jüdischen Gemeinden war es, dass sie den Einwanderern dabei halfen, im neuen Land Fuß zu fassen. Sie waren eine wichtige Anlaufstelle, wenn jemand Hilfe brauchte. Beth Hillel war eine große Gemeinde. Man könnte sie `konservadox´ nennen, also im Wesentlichen orthodox. Es gab Unterschiede zur nichtdeutschen Orthodoxie in den Vereinigten Staaten, wo man nicht singt, sich aber viel mehr hin- und her bewegt. Die Deutschen standen aufrecht, schwankten beim Beten nicht vor und zurück. Man murmelte die Gebete nicht, man war viel leiser - der protestantische Einfluss." Bloch berichtet, dass zu manchen Zeiten 900 bis 1200 Menschen an den Gottesdiensten teilnahmen, und dass man im Park oft mehr Deutsch als Englisch hören konnte. Die Predigten wurden auf Deutsch gehalten.

Der 16-jährige Erich, der eigentlich noch zur Schule ging, verdiente als "Office Boy" zunächst das Haushaltseinkommen. 1939 arbeitete er 12 Wochen 40 Stunden pro Woche. Isaak Heilbronn hatte zwar in der Kultusgemeinde Beschäftigung gefunden, jedoch gab er in der Volkszählug von 1940 noch kein Einkommen an.

Keine vier Jahre später, am 9. Juni 1943, ist Isaak Heilbronn in N.Y. gestorben. Am 26. Februar war der inzwischen zwanzigjährige Erich in die Armee eingezogen worden, obwohl er noch nicht amerikanischer Staatsbürger geworden war. Er ist im Krieg gefallen. Am 18. April 1947 besuchte Irmgard, die inzwischen die britische Staatsbürgerschaft besaß, zusammen mit ihrem zweijährigen Sohn David die Mutter in New York. Sie reiste 1948 wieder in die USA und traf am 22. Dezember 1948 in New York bei ihrer Mutter ein. Später (spätestens ab 1957) lebte sie in Kanada. Erna Heilbronn starb im Mai 1977. Irmgard und David lebten beide 2004 in Kanada, Irmgard starb dort am 20. Dezember 2009.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Leo Baeck Insitute Archives
  • Borut 2012
  • Raim 2012
  • ancestry.de
  • Müller, 1968
  • Appelius
  • NARA
  • StadtA Göttingen
  • Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Heilbronn 1913
  • Frank Harris 2004/2005
  • BayHStA LEA 49372
  • UAE C4/3b
  • Standesamt Tann (Rhön)
  • Rieger / Jochem: Kolb, in: rijo research Stand 03.06.2007 www.rijo.homepage.t-online.de
  • Rieger / Jochem: rijo research 2.0, Stand 05.10.2008
  • alemannia judaica

Heilbronner, Abraham

Geboren: 1820 in Ichenhausen
Konfession: israelitisch
Beruf: Schullehrer, Religionslehrer
Wohnort: Buttenwiesen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Heilbronner stammte aus Ichenhausen. Er schloss 1839 eine Seminarausbildung ab und trat 1842 seine "definitive" Anstellung an. Im Schuljahr 1881/82 arbeitete er als Schul- und Religionslehrer für die Kultusgemeinde Buttenwiesen und unterrichtete 53 Werkstags- und 16 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden mit "feucht" angegeben.



Quellen:
  • Schematismus 1883

Heilbronner, geb. Preßburger, Betty

Geboren: 02.02.1850 in Altenstadt
Gestorben: 02.04.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Sprachlehrerin
Verfolgung: Betty Heilbronner wurde am 15. Mai 1942 nach Fellheim, am 28. Juli 1942 über Augsburg nach München und von dort am 29. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 2. April 1943 im Alter von 93 Jahren gestorben.
Wohnort: Memmingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Betty Heilbronner war Sprachlehrerin und lebte fast ihr ganzes Leben in Memmingen.

Betty Heilbronner war eine Tochter von Jakob Preßburger und Fanny, geb. Marx, aus Altenstadt. Betty heiratete am 4. Dezember 1872 in Fellheim den Memminger Pferdehändler Emanuel Heilbronner. Die beiden hatten mehrere Kinder, darunter: Ludwig, geb. am 20. August 1874, und Ida, geb. am 27. April 1878. Am 5. August 1912 starb Bettys Mann Emanuel. Kurze Zeit später zog Betty in die Kalchstr. 12 zu ihrer unverheirateten Tochter Ida, die ebenfalls Sprachlehrerin war.

Im August 1935 zogen Betty und Ida zusammen in die Salzstraße 10 in Memmingen. Sechs Jahre später wurden sie wieder zu einem Umzug gezwungen. Sie wurden in ein sogenanntes "Judenhaus" umgesiedelt, wo sie beengt mit anderen jüdischen Familien zusammenwohnen mussten. Vom 1. Dezember 1941 an wohnten die beiden im Haus der Familie Oßwald am Schweizerberg 7. Am bis 16. März 1942 wurden sie von dort wieder vertrieben und mussten in das Haus der Familie Einstein in der Zangmeisterstraße 24 ziehen, aus dem gerade mehrere jüdische Bewohner deportiert worden waren. Zwei Wochen später wurden die beiden getrennt: Ida wurde am 31. März nach Piaski deportiert, Betty am 15. Mai nach Theresienstadt.

Am 20. Februar 1946 richtete Bettys Enkelin Liesel Heilbronner in England eine Suchanfrage über das Rote Kreuz an die UNRRA Headquarters in Memmingen bzw. München. Sie wusste bereits, dass ihre Großmutter und ihre Tante Ida deportiert worden waren, aber nicht, was genau mit ihnen passierte. Von Hugo Günzburger aus Memmingen hatte sie die Information erhalten, dass beide im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert worden seien, wo Betty drei Monate später gestorben sei. Sie ging davon aus, dass auch ihre Tante Ida nicht überlebt habe.



Quellen:
  • Stadtarchiv Memmingen 1999
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Arolsen Archives 1.1.42.2 5042076
  • Arolsen Archives 2.1.1.1. 70020769
  • Arolsen Archives 86208879
  • Stadtarchiv Memmingen: Ewige Namen, 2013

Heilbronner, Ida

Geboren: 27.04.1878 in Memmingen
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Privatlehrerin, Sprachlehrerin
Verfolgung: Ida Heilbronner wurde am 31. März 1942 zunächst nach München und von dort im Alter von 63 Jahren am 3./4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert.
Wohnort: Memmingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Die Privatlehrerin Ida Heilbronner unterrichtete Sprachen. Sie war eine Tochter von Betty Heilbronner, die ebenfalls von Beruf Sprachlehrerin war. Betty blieb unverheiratet und lebte mit ihrer Mutter zusammen in Memmingen, bis beide von den Nazis voneinander getrennt wurden, als zuerst Ida und anderthalb Monate später Betty deportiert wurden.



Quellen:
  • Stadtarchiv Memmingen 1999
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Memmingen: Ewige Namen, 2013
  • http://statistik-des-holocaust.de

Heilner, Aron

Geboren: 22.03.1804 in Sülzdorf
Gestorben: 14.05.1891
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Elementarschule Urspringen
Wohnort: Urspringen/LK Main-Spessart
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Aron Heilner war ein Sohn des Schächters Mayer David Heilner und seiner Frau Recha und stammte aus Sülzdorf (heute Kreis Hildburghausen, Thüringen, historisch Region Grabfeld).

Heilner war um 1822 Privatlehrer in Fassoldshof (heute Gemeinde Mainleus im Landkreis Kulmbach) und bis 1829 in Unterleinach bei Würzburg. Er war von 1830 bis 1864 erster Lehrer der neu errichteten israelitischen Elementarschule in Urspringen.

Arol Heilner war mit Madel, geb. Hirsch, verheiratet. Im Jahr 1823 bekamen sie noch vor der Hochzeit einen Sohn, Seligmann. Nach Angaben von Leonhard Scherg konnten die Eltern erst am 9. November 1930 heiraten, als Aron eine feste Stelle gefunden hatte. In Urspringen bekamen sie vier weitere Kinder: 1832 Regina, 1833 ein Kind, das nach der Geburt starb, 1834 Sig(is)mund, 1836 Carolina. Madel starb 1836, ein Jahr später heiratete Aron Nanni Salin aus Thüngen. Aus der zweiten Ehe gingen weitere vier Kinder hervor: 1838 Max, 1841 Bernhard Baruch, der im Alter von einem Jahr starb, 1845 David und 1850 Sophie.
Nach 1864 zog Aron Heilner nach Stuttgart. Er ist im Jüdischen Friedhof im Pragfriedhof Stuttgart bestattet worden.



Quellen:
  • http://www.alemannia-judaica.de/urspringen_synagoge.htm
  • ancestry.de
  • Scherg 2015

Heinemann, Isaak

Beruf: Sekretär
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt unter den Nürnberger Lehrern einen Isaak Heinemann "1869-1890 Sekretär".



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S. 100

Heinemann, Seligmann

Geboren: 1829 in Adelsberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Religions- und Volksschullehrer
Wohnort: Hürben
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Seligmann Heinemann stammte aus Adelsberg im Bezirksamt Lohr. Er schloss 1850 eine Seminarausbildung ab. Ein Jahr später, 1851, trat er seine "definitive" Anstellung an. Er war im Schuljahr 1881/82 Schul- und Religionslehrer in Hürben und unterrichtete dort 35 Werktags- und 8 Feiertagsschüler.

Seligmann Heinemann war in der Periode 1880 mit 1884 Bezirkskassier für den Schwäbischen Kreislehrerverein.



Quellen:
  • Schematismus 1883

Heippert, Max

Geboren: 07.05.1891 in Karbach
Titel: Hauptlehrer
Verfolgung: Max Heippert wurde von 24. November bis 14. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. 1939 gelang ihm die Emigration nach Palästina. 1943 wurde er ausgebürgert und sein Vermögen beschlagnahmt.
Wohnort: Kitzingen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bay HStA
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Helischkowski, Max

Geboren: 13.7.1888 in Sdunska-Wola, Russland
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer, Kaufmann
Wohnort: Harburg/Ries
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Helischkowski, auch Mordka-Chaim Helischkowsky genannt, war von 23. Januar 1912 bis 28. Oktober 1918 Verweser der Religionslehrerstelle in Harburg. Im Israelitischen Familienblatt veröffentlichte er am 21. September 1916 folgende Anzeige: "Versende in Bayern geg[en] Nachn[ahme] streng rituell geschlachtete prima Brat- u[nd] Fettgänse" per Pfd. 2,50-3,00 M[ark]. Bestellungen nimmt entgegen: Lehrer Max Helischkowski, Harburg, Bayern." Möglicherweise war der Harburger Religionslehrer in dieser Zeit bereits auf zusätzliche Einnahmen angewiesen. Helischkowski gab den Beruf den des Religionslehrers auf und ist in Weiden/Opf. Kaufmann geworden. Sein Nachfolger Justin Berliner in Harburg wurde zwar im September 1919 auch als Verweser der Religionslehrerstelle eingestellt, hatte aber bereits keine Kinder mehr zu unterrichten und fungierte nur noch als Kultusbeamter.

Ancestry listet einen sehr kurzen Stammbaum-Eintrag über einen Max Helischkowski unbekannten Geburtsdatums und -ortes, der 1944 in Palästina starb. Dieser Max Helischkowski war mit Lanchen Spitz verheiratet (verstorben 1952 in Weiden!) und hatte einen Sohn, Hans Bernhardt Helisch, der am 8. Dezember 1925 in Warschau geboren wurde, in Israel Sara Salica Drennan heiratete und 1884 starb. Der Tod der Ehefrau in Weiden lässt vermuten, dass es sich bei dem nach Palästina geflüchteten Max Helischkowski um den ehemaligen Lehrer aus Harburg handelte.



Quellen:
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 18 Nr. 38 vom 21.9.1916
  • Ancestry.de
  • StAA BA Donauwörth 6132

Heller, S.G.

Beruf: Lehrer
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Laut Visitationsbericht der Lokal-Schulinspektion vom 5. Mai 1876 war S.G. Heller 1861, 1876 Lehrer in Ichenhausen (schon seit 43 Jahren). Er wurde am 1. Januar 1877 pensioniert, unterrichtete aber weiter, weil kein Nachfolger da gewesen sei (Juli 1877).

Am 9. Juli 1885 erschien in der Zeitschrift Der Israelit eine Anzeige des Verlegers S.G. Heller aus Ichenhausen für "Lamm´s hebräisch u. deutscher Wochen-Abreiß-Kalender" (selbe Person?).



Quellen:
  • Der Israelit vom 9.7.1885
  • StAA BA Günzburg 3491

Hellmann, Julie

Geboren: 13.08.1913 in Würzburg
Gestorben: 23.07.1943 in Sobibor
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Julie Hellmann emigrierte im Dezember 1938 zusammen mit ihren Eltern und den Geschwistern in die Niederlande. Sie wurden am 8. April 1943 nach Westerbork und dann am 10. März 1943 (Moritz und Rachel) bzw. am 18. Mai 1943 (Julie) und am 20. Juli 1943 (Regina) ins Vernichtungslager Sobibor deportiert. Julie wurde am 23. Juli 1943 im Alter von 29 Jahren ermordet. Nur dem Bruder Norbert gelang die Emigration aus Holland in die USA.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julie Hellmann stammte aus einer Lehrerfamilie. Ihr Vater Moritz unterrichtete ab 1897 an der Israelitischen Volksschule Würzburg. 1933 löste er Aron Mandelbaum als Schulleiter ab. Er war Vorstandsmitglied des Israelitischen Lehrervereins für Bayern. Auch Julies Großvater mütterlicherseits war Lehrer gewesen, in Frankfurt. Julie erhielt ihre Lehrerinnenausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die sie 1932 mit Examen abschloss. Sie hat eine Zeitlang in München gelebt dort möglicherweise als Lehrerin gearbeitet. Ihre ältere Schwester Regina arbeitete für die Kultusgemeinde in Würzburg. Der jüngere Bruder Nobert studierte bis zur Flucht der Familie in die Niederlande ebenfalls an der ILBA. Nach seiner Emigration wurde er Lehrer in New York.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989
  • Stadtarchiv München

Hellmann, Moritz

Geboren: 19.07.1877 in Marktbreit
Gestorben: 13.03.1943 in Sobibor
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer, Schuldirektor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Moritz Hellmann emigrierte im Dezember 1938 zusammen mit seiner Frau Rachel und den drei Kindern in die Niederlande. Die Eltern und die beiden Töchter wurden erst nach Westerbork und dann am 10. März 1943 (Moritz und Rachel) bzw. am 18. Mai 1943 (Julie) und am 20. Juli 1943 (Regina) nach Sobibor deportiert. Moritz wurde am 13. März 1943 im Alter von 65 Jahren ermordet, Rachel am selben Tag. Nur dem jüngsten Sohn Norbert gelang die Emigration aus Holland in die USA.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moritz Hellmann unterrichtete ab 1897 an der Israelitischen Volksschule Würzburg (Israelitische Unterrichts- und Erziehungsanstalt). 1933 löste er Aron Mandelbaum als Schulleiter ab. Er war Vorstandsmitglied des Israelitischen Lehrervereins für Bayern. 1911 heiratete er Rachel Bamberger, die Tochter des Frankfurter Lehrers Seckel Bamberger. Das Paar bekam zwei Töchter, 1912 Regina, 1913 Julie und 1923 noch einen Sohn, Norbert. Julie und Norbert wurden ebenfalls Lehrer. Julie erhielt ihre Lehrerinnenausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die sie 1932 mit Examen abschloss. Sie hat eine Zeitlang in München gelebt dort möglicherweise als Lehrerin gearbeitet. Nobert studierte bis zur Flucht der Familie in die Niederlande ebenfalls an der ILBA. Nach seiner Emigration wurde er Lehrer in New York.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Hellmann, Norbert

Geboren: 15.12.1923 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: ILBA-Student, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Samson Raphael Hirsch School, New York
Verfolgung: Norbert Hellmann emigrierte im Dezember 1938 zusammen mit seinen Eltern und den Schwestern in die Niederlande. Seine Familie wurde erst nach Westerbork und dann am 10. März 1943 (Moritz und Rachel) bzw. am 18. Mai 1943 (Julie) und am 20. Juli 1943 (Regina) ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und ermordet. Nur Norbert gelang die Emigration aus Holland in die USA.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Norbert Hellmann stammte aus einer Lehrerfamilie. Sein Vater Moritz unterrichtete ab 1897 an der Israelitischen Unterrichts- und Erziehungsanstalt Würzburg. 1933 löste Moritz Aron Mandelbaum als Schulleiter ab. Er war Vorstandsmitglied des Israelitischen Lehrervereins für Bayern. Auch Norberts Großvater mütterlicherseits war Lehrer gewesen, in Frankfurt. Seine ältere Schwester Julie erhielt ihre Lehrerinnenausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die sie 1932 mit Examen abschloss. Sie hat eine Zeitlang in München gelebt dort möglicherweise als Lehrerin gearbeitet. Die älteste Schwester Regina arbeitete für die Kultusgemeinde in Würzburg. Nobert studierte bis zur Flucht der Familie in die Niederlande ebenfalls an der ILBA. Bereits in Holland begann er als Lehrer zu arbeiten. Nach seiner Emigration wurde er Lehrer an der Samson Raphael Hirsch School in New York. 1947 heiratete er Helen Bamberger, die am 30. Mai 1926 in Würzburg geboren worden war.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Herold, geb. Rosenthal, Elsbeth

Geboren: 04.01.1880 in Brüssel
Gestorben: 15.12.1944 in Theresienstadt
Beruf: Kunstlehrerin
Verfolgung: Elsbeth Herold wurde am 29. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 15. Dezember 1944 im Alter von 64 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elsbeth Herold war 1941 verwitwet.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • Rijo

Herthel, geb. Bach, Marianne

Geboren: 06.05.1896 in Breslau
Gestorben: in Auschwitz
Beruf: Zeichenlehrerin, Hausfrau
Verfolgung: Marianne Herthel war Zwangsarbeiterin. Sie wurde 1943 im Alter von 47 Jahren ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • Rijo

Heß, Abraham

Geboren: 05.07.1895 in Geroda/Ufr.
Gestorben: 1941 in Riga-Jungfernhof
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volks- und Berufsschule Würzburg
Verfolgung: Abraham Heß wurde am 29. November 1941 mit seiner Frau Nanny und den Kindern Bella und Siegfried aus Würzburg nach Riga-Jungfernhof deportiert und im Alter von 46 Jahren ermordet.
Wohnort: Miltenberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Heß stammte aus der Familie des Viehhändlers Salomon Heß und seiner Frau Therese, geb. Silberthau, aus Geroda in Unterfranken. Heß besuchte nach der Volksschule die Israelitische Präparandenschule Burgpreppach und studierte anschließend an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Nach dem Krieg war er Lehrer und Kantor mit rabbinischer Funktion in Miltenberg/Ufr. von 1919 bis 1939. Am 2. April 1920 trat Abraham Heß dem Bayerischen Lehrerverein bei. Seine Frau Nanny, die er am 15. März 1922 in Aschaffenburg geheiratet hatte, war ebenfalls Lehrerin. Ihre Kinder Bella und Siegried wurden am 27. September 1923 bzw. am 18. November 1930 in Miltenberg geboren. Ab 1939 wohnten sie in Würzburg, zuletzt in der Bibrastraße 6. Auswanderungsversuche sind gescheitert.



Quellen:
  • Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Würzburg 1989, S. 258
  • www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
  • Mitteilung von Max Liedtke an den BLLV vom 9.11.2023

Hess, Emanuel

Geboren: ca. 1870
Gestorben: 19.12.1933 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Volksschule der Adas Israel Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Hess war über 40 Jahre als Lehrer, Kantor und Schächter, sowie Schulleiter in Bayern berufstätig. Nach den ersten Berufserfahrungen in einer kleinen unterfränkischen Gemeinde hatte er mehrere Jahre das Amt des Lehrers, Kantors und Schächters in Burghaslach inne. 1921 übernahm er die Schulleitung der neu gegründeten Volksschule der Adas Israel Gemeinde in Nürnberg. Er war mit Lena (Lina) Hess, geborene Eschwege (1875-1958), verheiratet, die nach dem Krieg einen Entschädigungsantrag stellte. Am 28. August 1898 kam in Burghaslach eines ihrer Kinder, der Sohn Leo zur Welt. Zwischen 1919 und 1925 studierte Leo in Würzburg Medizin.

Emanuel Hess lebte 1928 in Nürnberg, Martin-Richter-Str. 7/I. Zu dieser Zeit war er bereits Oberlehrer.

In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 1933 starb Hess ganz plötzlich an den Folgen einer Embolie. Er wurde mitten aus dem Leben gerissen. Am Tag zuvor hatte er noch Unterricht gegeben. Der jüdische Lehrerverein für Bayern dankte ihm in seiner Verbandszeitschrift mit den Worten: "Unser jüd. Lehrerverein betrachtet es als seine besondere Ehrenpflicht der Gattin und den Kindern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um Liebe mit Liebe und Treue mit Treue zu belohnen. Es soll unvergessen bleiben, mit welch inniger Treue Heß [!] gerade in diesem Kreise wirkte und mit welchem Eifer er sich an den Fortbildungskonferenzen beteiligte. Er war der erste und letzte bei dem [!] Schiurim [Lehrveranstaltungen], die er bis zum letzten Male vor den Ferien besuchte, sowie er bis zum letzten Tage vor seinem Tode noch seinen Unterricht erteilte. Er ist in den Sielen gestorben [heißt: mitten in der Arbeit]."

Lena Hess starb 1958, Leo Hess starb 1982 in den USA.



Quellen:
  • BayHStA
  • Strätz 1989
  • ancestry.de
  • www.rijo.homepage.t-online.de
  • alemannia judaica

Heß, Nanny Nathalia Anny

Geboren: 14.8.1896 in Memmelsdorf
Gestorben: 24.08.1943 in Ghetto Riga
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Nanny Heß wurde am 29. November 1941 zusammen mit ihrem Mann Abraham und den Kindern Bella und Siegfried nach Riga-Jungfernhof deportiert. Nanny Heß starb am 24. August 1943 im Alter von 47 Jahren im Ghetto Riga.
Wohnort: Miltenberg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nanny Heß war eine Tochter des Memmelsdorfer Lehrers Siegfried Freudenberger und seiner Frau Rika, geb. Hecht. Sie arbeitete als Lehrerin. Am 10. März 1922 heiratete sie in Thüngen den Lehrer Abraham Heß und zog nach Miltenberg in die Lehrerwohnung bei der Synagoge in der Mainstraße. Ihre beiden Kinder Bella und Siegfried wurden 1923 und 1930 in Miltenberg geboren. Zusammen mit ihrem Mann betrieb sie eine Schülerpension.

Während der reichsweiten Judenpogrome im November 1938 wurde die Synagoge in der Mainstraße zerstört. Die Familie zog daraufhin am 1. Dezember 1938 nach Würzburg.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989
  • http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Hiller, Hermine

Geboren: 12.01.1871 in München
Gestorben: 07.03.1942 in München
Beruf: Erzieherin, Sprachlehrerin
Verfolgung: Hermine Hiller beging am 7. März 1942 Suizid.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAM
  • Stadtarchiv München

Hirsch, Berta

Geboren: 16.05.1891 in Bendorf
Gestorben: 1972
Konfession: israelitisch
Beruf: Internatsleitung
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Als Ehefrau von Hermann Hirsch mit der Leitung des Internats befasst.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg
  • Bay HStA

Hirsch, Hermann

Geboren: 19.06.1885 in Hanau
Gestorben: 29.01.1942 in Pardess Chana/Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Prediger, Internatsleiter
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Verfolgung: Inhaftierung nach Pogromnacht. Am 12. März 1939 gelang Hermann Hirsch die Emigration nach Palästina.
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Hirsch studierte von 1906 bis 1910 am Konservatorium der Musik in Koblenz und erhielt anschließend eine Ausbildung als Religionslehrer. Zwischen 1909 und 1912 wohnte er in Koblenz in der Friedrichstraße 54. Er war in dieser Zeit als Handelsgehilfe gemeldet. Als Religionslehrer arbeitete er zunächst in Andernach, bis 1913. Am 24. Dezember 1913 heiratete er in Bendorf am Rhein Berta Daniel. Während Hermann Hirsch "im Feld" war, gebar seine Frau am 24. August 1915 in Bendorf die erste Tochter: Leonore, genannt Lore. Hermann Hirsch wechselte nach Coburg. Dort gründete er nach dem Krieg ein Internat in der Hohen Straße 9 (später 30). Am 12. September 1920 kam in Coburg die zweite Tochter zur Welt: Esther. Von 1934 bis 1938 bestand die private jüdische Volksschule Coburg (Institut Hirsch). Die Stadt Coburg versuchte nach 1933 mehrfach, Hermann Hirsch die Genehmigung für die Schule zu entziehen. Hirsch wollte die Volksschule eigentlich zur Realschule ausbauen und scheiterte an den Coburger Behörden.



Quellen:
  • Stadtarchiv Hanau
  • Fromm 1990
  • Stadtarchiv Coburg
  • Bay HStA

Hirsch, Leonore

Geboren: 24.08.1915 in Bendorf
Konfession: israelitisch
Beruf: Haustochter
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Verfolgung: Am 10. Dezember 1935 emigrierte Leonore Hirsch nach Palästina.
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leonore (genannt Lore) Hirsch war die Tochter des Internatsleiters Hermann Hirsch und als Haustochter im Internat beschäftigt. Sie war 1933 in Utrecht, dann in Amsterdam, am 11. Januar 1935 zurück in Coburg, Hohe Str. 9. Am 15. April 1935 war sie in der Hohen Str. 16 gemeldet, am 15. November 1935 Hohe Str. 30. Am 10. Dezember 1935 meldete sie sich ab nach Palästina.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Hirschmann, Aron

Gestorben: 1918 in gefallen
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • alemannia judaica

Hobel, Isaak

Geboren: 06.09.1887 in Urspringen (Ufr.)
Gestorben: 17.08.(?)1942 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Markgrafenschule Emmendingen, Bezirksgewerbeschule Emmendingen
Verfolgung: Isaak Hobel war vom 11. November 1938 bis 17. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 22. Oktober 1940 wurde er zusammen mit seiner Frau Melitta ins Internierungslager Gurs gebracht, von dort nach Drancy. Am 17. August 1942 wurde er ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Wohnort: Emmendingen
Regierungsbezirk: Unterfranken, Baden

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Isaak Hobel war Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Emmendingen (Baden) und erteilte dort Religionsunterricht an der Markgrafenschule und der Bezirksgewerbeschule. Sein Name steht noch 1935 im Adressbuch der Stadt Emmendingen im Breisgau. Er wohnte von 1920 bis zur Deportation nach Gurs im Oktober 1940 in Emmendingen, die meiste Zeit in der Schlosserstr. 19.

Hobel stammte aus Urspringen in Bayern. Er diente im Ersten Weltkrieg und wurde mindestens zweimal verwundet. Während Im Oktober 1914 war er im Lazarett. Während der Gefechte des Infanterie-Regiments Nr. 170 vom 2. bis 7. März 1915 wurde er leicht verwundet.

Isaak Hobel war mit Melitta Hobel, geborene Gundelfinger, aus Altdorf verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder, Erich und Hannelore (Lore), später verheiratete Eigner.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • compact memory
  • ancestry.de
  • alemannia judaica
  • Arolsen Archives 1.1.6 / 187593
  • Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e.V., https://juedisches-leben-in-emmendingen.de/2020/10/20/hobel-isaak/
  • Stadtarchiv Emmendingen

Hoffmann, Maria

Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Maria Hoffmann wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Hofmann, Jos.

Titel: Dr.
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. Jos. Hofmann im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Lehrer für neuere Sprachen geführt.



Quellen:
  • CAHJP

Hofmann, Moses

Geboren: 02.11.1851 in Dittlofsroda/Hammelburg
Gestorben: 22.08.1929 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Vorbeter, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Zeckendorf, Rothenburg
Wohnort: Rothenburg o.d. Tauber, Lk Ansbach
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Hofmann war von 1875 bis 1926 51 Jahre lang Religionslehrer in Rothenburg ob der Tauber. Er besuchte die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und studierte von 1868 bis 1871 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst in Zeckendorf bei Bamberg. Im Jahr 1875 wurde er als Religionslehrer nach Rothenburg o.d. Tauber berufen. Hier hatten sich acht jüdische Familien angesiedelt und gerade eine neue Kultusgemeinde gegründet. Zehn Jahre später war die inzwischen gewachsene Gemeinde in der Lage, in der Herrngasse ein historisches Gebäude zu kaufen, das diese Inschrift trug: "Hier wohnte im Februar 1474 der Erzherzog und spätere Kaiser Maximilian eine Woche lang". In diesem Haus wurde nun eine Synagoge, die Lehrerwohnung und ein Schul- und Beratungszimmer eingerichtet. Es dauerte nochmal 15 Jahre, bis die Gemeinde 1900 einen eigenen Friedhof errichten konnte. Das Ehepaar Hofmann betrieb ein kleines Schülerpensionat: In der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1900 erschien diese Anzeige: "Schülerpensionat.
Ich neh[me] noch ein[ige] Knaben, welche die Realschule oder das Progymnasium besuchen wollen, bei gewissenhafter Beaufsichtigung u[nd] sorgfältiger Pflege in Pension. […] Moses Hofmann, Lehrer, Rothenburg a.d. Tauber."

Moses Hofmann war mit Karoline, geb. Ansbacher verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter, Gretchen (1883 in Rothenburg geboren, verheiratet mit Josef Ansbacher, lebte in Würzburg, Neubaustr. 32, gestorben 1954 in N.Y.) und Emma (1878 in Rothenburg geboren, 1942 bei Lublin ermordet).

Hofmann war Leiter des Wanderunterstützungsvereins, 1880 Mitbegründer des Jüdischen Lehrervereins für Bayern, von 1896 bis 1916 Verwaltungsmitglied des Jüdischen Lehrervereins. Er setzte sich unter anderem für die Unterstützungskasse für Witwen und Waisen (des Jüd. Lehrervereins) ein.

Am 31. Oktober 1925 feierte die Kultusgemeinde Rothenburg ihr 50-jähriges Bestehen und gleichzeitig das Goldene Ortsjubiläum ihres Lehrers Hofmann. Anlässlich des Doppeljubiläums schrieb Hofmanns Kollege Abraham Strauß aus Uffenheim einen ausführlichen Artikel über die Gemeinde für die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung. Zu Hofmanns Anfängen schreibt er: "Als er bei seiner Amtseinsetzung sich auf Wunsch der Gemeinde verpflichten sollte, mindestens ein Jahr zu bleiben, konnte er sich dazu nicht entschließen - nun steht er ein halbes Jahrhundert auf seinem Posten, gewiß ein Zeichen schöner Harmonie zwischen Gemeinde und Beamten." Hofmann erhielt Ehrengeschenke der Gemeinde, auch von seinen ehemaligen Schülern, es sprach der Distriktrabbiner Dr. Hanover. "Im Namen des israelitischen Lehrervereins in Bayern gratulierte Hauptlehrer Strauß aus Uffenheim Gemeinde und Lehrer und überreichte dem Nestor des Brudervereins [welcher Verein ist hiermit gemeint?] als äußeres Zeichens den Dankes für geleistete Vereinsdienste einen blumengeschmückten Fruchtkorb." (BIZ 1925/10 vom 6.11.1925). Das Katholische Stadtpfarramt schrieb: "Ganz besonders sei auch der israelitischen Kultusgemeinde gratuliert zu dem Umstande, daß sie in der Person des Herrn Hauptlehrers Moses Hofmann einen solchen vorbildlichen Jugenderzieher und Kultusdiener gehabt hat."

Am 22. August 1929 starb Moses Hofmann. Über seine Bedeutung für die Kultusgemeinde schreibt die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung am 15. September 1929 in seinem Nachruf: "Er war nicht nur Lehrer, sondern auch geistiger Führer und Berater, ja sogar finanzieller Sorger seiner Gemeinde, soweit es sich um Kultusangelegenheiten handelte. Er genoss das Vertrauen seiner Gemeinde in seltenem Maße. Nie erfuhr das schöne harmonische Verhältnis zwischen Gemeinde und Beamten eine Störung. Und auch außerhalb seiner Glaubensgemeinde, in allen Schichten der Bevölkerung erfreute er sich großen Ansehens. Anlässlich seines 70. Geburtstages und goldenen Ortsjubiläums wurden ihm außergewöhnliche Ehrungen zuteil. Infolge zunehmenden Alters, nach 55jähriger Lehrertätigkeit, ließ er sich in den Ruhestand versetzen, den er bei seinen Kindern in Würzburg verbrachte."

Weiter heißt es: "Stand er auch bereits im gesegneten Alter von fast 78 Jahren, so schienen körperliche und geistige Frische, Rosenwangen im schneeigen Silberbart noch viele Lebensjahre zu verbürgen. Da überfiel ihn unversehens vor mehreren Wochen ein Leberleiden, das überraschend schnell zum leichten Tode führte." Hofmann wurde am 23. August 1929 auf dem Jüdischen Friedhof Höchberg/Würzburg bestattet, neben seinem Freund und Lehrerkollegen Hirsch Goldstein, der kurz vor ihm gestorben war. Sein Kollege und Nachfolger in Rothenburg, Liffgens, überbrachte "seinem treuen Vorgänger die letzten Abschiedsgrüße unseres Vereins, sowie die des großen bayerischen Bruderbundes und des Bezirkslehrervereins Rothenburg".



Quellen:
  • BIZ vom 15. September 1929
  • Gußmann 2014
  • http://www.alemannia-judaica.de/rothenburg_synagoge_n.htm
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • compact memory

Hohenemser, Jacob

Geboren: 12.08.1911 in Tübingen, Württemberg
Gestorben: 06.08.1964 in Mariposa/San Francisco
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Verfolgung: Jakob Hohenemser war von 10. November bis 15. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Unterfranken, Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jacob Hohenemser stammte aus Haigerloch. Er wurde als erster Sohn des Manufakturwarenhändlers Sigmund Hohenemser und dessen Frau Mathilde, geb. Einstein, am 12. August 1911 geboren. Jacob wuchs mit einem zwei Jahre jüngeren Bruder auf. Als Jacob 11 Jahre alt war, starb seine Mutter. Seine Jugend verbrachte er in Laupheim bei Ulm, wo zwei Schwestern seiner Mutter ein Anwesen in der Ulmer Straße 54 hatten, ein Zweifamilienhaus mit Scheune und Garten. Jacob besuchte hier die Realschule. Im Alter von 17 Jahren zog Hohenemser nach Höchberg, wo es eine Israelitische Präparandenschule gab. 1931 absolvierte er die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er an der Raschi-Synagoge in Worms, wo er von Dezember 1931 bis März 1936 als Religionslehrer und Kantor tätig war. Am 19. März 1936 zog Hohenemser nach München und übernahm an der Hauptsynagoge die Stelle des Hilfskantors und Lehrers. Nebenbei studierte er am Trapp-Konservatorium Musik.

Am 10. November 1938 wurde Jacob Hohenemser verhaftet und mit Tausenden anderen jüdischen Männern ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Fast einen Monat war er der Willkür und dem Terror der Nationalsozialisten ausgeliefert. Er schreibt in einer Eidesstattlichen Erklärung vom 22. Dezember 1950: "In Dachau war ich Gefangener des Blockes 10 Stube zwei, meistens mit Insassen von Augsburg. Ich wurde dort gesehen von vielen, unter Anderem war dort mit mir der fruehere Rabbiner der Muenchner Gemeinde Dr. Leo Baerwald der jetzt in New York 1372 Riverside Drive lebt." Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager bemühte er sich um einen Fluchtweg. Am 28. August 1939 konnte er nach Amerika auswandern. Er fuhr auf der "Manhatten", einem Schiff der United States Lines, am 30. August in Le Havre ab und erreichte New York am 27. September 1939. Von dort aus fuhr er mit dem Bus nach St. Louis, Missouri. Sein Umzugsgut ist in Amerika nicht angekommen. Es wurde später von deutschen Behörden versteigert.

Er studierte am Rhode Island College. Seine erste Anstellung erhielt er an einer Synagoge in St. Louis. Dort arbeitete er schon 1940 und 1941 für ein geringes Gehalt. Von 1942 bis 1964 war er Kantor am "Temple Emanu-El" in Providence, Rhode Island. Am 27. Dezember 1941 heiratete er Frieda Maxine, geborene Baxt, geb. am 21. März 1911. Auch sie hatte am Rhode Island College studiert. Die beiden hatten keine Kinder. Hohenemser war Mitglied des National Council der "Cantors Assembly of the United Synagogue of America". In Musikerkreisen genoss die Mitwirkung in dieser Gesellschaft hohes Ansehen. Vom "Jewish Theological Seminary" wurde ihm der Titel "Dr. sacred music" verliehen. Er war Verfasser und Mitherausgeber der "American Voice". Hohenemser hat eine CD mit kantoralen Gesängen herausgebracht ("Cantor Jacob Hohenemser. A Life for Jewish Music, Rhode Island, Provicende").

Jacob Hohenemsers Vater wurde am 19. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und hat nicht überlebt. Auch seine beiden Tanten Irma und Hedwig Einstein wurden von den Nazis ermordet. Seinem Bruder Manfred gelang die Flucht nach Memphis (USA). Jacob Hohenemser bemühte sich 1947 um Rückerstattung des Anwesens seiner Tanten in Laupheim, beantragte auch Entschädigung für die Haft im Konzentrationslager, für das gestohlene Gepäck und die Ausgaben für die verlorene Fracht und für Schaden im beruflichen Fortkommen. Er starb unerwartet am 6. August 1964 während einer Urlaubsreise in Mariposa in der Nähe von San Francisco.



Quellen:
  • Bayerisches Landesentschädigungsamt
  • Cantor Jacob Hohenemser Memorial Fund
  • StAM
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv München
  • Strätz 1989

Holzer, Ilse

Geboren: 17.08.1897 in Freising
Gestorben: 1942 in Warschau oder Auschwitz
Beruf: Musiklehrerin
Verfolgung: Ilse Holzer wurde im Alter von 44 Jahren am 13. Juli 1942 zusammen mit ihrer Mutter Hanna mit dem sogenannten "Straftransport" von München aus ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ilse Holzer war eines von zwei Kindern des Freisinger Kaufmanns Oskar Holzer. Ihr Vater besaß zusammen mit seinem Bruder Bernhard in Freising ein renommiertes Kaufhaus mit Textilien, Mode- und Kurzwaren. Ilse wuchs mit ihrem Bruder Martin, dem Cousin Siegfried und der Cousine Irma auf. Ilses jüngerer Bruder Martin wurde Steuerberater, promovierte und machte sich in Freising mit einer eigenen Firma selbständig. Ilse wurde Musiklehrerin. Am 9. November griffen die Nationalsozialisten auch das Wohn- und Kaufhaus der Familie Holzer an. Ilses Vater Oskar wurde am 10. November mit 69 Jahren ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Er starb wenige Monate nach der Entlassung im April 1939. Ilse bemühte sich 1939 vergeblich um Fluchtmöglichkeiten ins Ausland. Sie wurde zusammen mit ihrer Mutter im Juni 1942 nach Polen deportiert. Ihre Cousine Irma starb in Piaski, der Bruder ihres Vaters, Bernhard und seine Frau starben in Theresienstadt, Siegfried wurde von Frankreich aus nach Auschwitz deportiert. Nur ihre Bruder Martin überlebte in Palästina.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • Rijo

Hommel, Justus

Geboren: 30.08.1878 in Thalmässing
Gestorben: in Riga
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Thalmässing
Verfolgung: Justus Hommel wurde im Alter von 63 Jahren am 29. November 1941 von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert und dort ermordet.
Wohnort: Thalmässing
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Justus Hommel wohnte in Nürnberg und Thalmässing. Er war der letzte jüdische Lehrer in Thalmässing.



Quellen:
  • Rossmeissl
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Houser, Emmy Sophia

Geboren: 28.12.1910 in Schweinfurt
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emma Hausdorff stammte aus Schweinfurt und war dort auch Lehrerin. 1934 oder 1938 zog sie nach Nürnberg, evtl. dort als Studienassessorin tätig. Bernhard Kolb nennt ein "Frl. Dr. Hausdorf" als Lehrerin in Nürnberg.

Am 10. August 1938 floh sie von Rotterdam aus auf dem Schiff "Rotterdam" in die USA, am 19. August kam sie in New York an. Auf der Passagierliste ist als Beruf "Student" angegeben, als nächster Verwandter zu Hause die Mutter "C. Hausdorff" in der Schultesstr. 21 in Schweinfurt. Emmy hatte bereits ein Ticket zu ihrem Reiseziel San Francisco in der Tasche. Dort wohnte ihr Cousin C.F. Stick (Post Str. 775). Die Reisekosten hatte sie von ihrem eigenen Geld bezahlt. Am 3. Mai 1939 stellte sie in San Francisco einen Einbürgerungsantrag - hier gab sie auch schon einen neuen Namen an: Emmy Sophia Houser. Sie wohnte im Dominican College in San Rafael in Kalifornien. Ihre Beschäftigung gab sie mit Lehrer an. Sie war zu dieser Zeit nicht verheiratet, 28 Jahre alt, eine junge dunkelhaarige Frau mit Kurzhaarschnitt.



Quellen:
  • www.rijo.homepag.t-online.de
  • Stadtarchiv Schweinfurt
  • National Archives at San Francisco
  • ancestry.de
  • NARA

J

Jacob, Ernst

Geboren: 24.09.1899 in Göttingen
Gestorben: 1974 in Pittsburgh
Titel: Dr. phil.
Beruf: Bezirksrabbiner, Lehrer, Dozent
Berufstätig an folgender Schule: Religionsunterricht an der Städt. St. Maria-Theresia-Schule bis 1936
Verfolgung: Ernst Jacob war vom 10. November bis 8. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ernst Jacob war ein Sohn des Göttinger Rabbiners Benno Jacob und dessen Frau Helene. Er wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern, Hannah und Ewald, in Göttingen und Dortmund auf. In Dortmund besuchte er ein nicht-jüdisches Gymnasium und begann 1917 in Bonn, Jura zu studieren. Jedoch brach er das Studium nach einem Jahr ab und begann die Ausbildung zum Rabbiner. Jacob studierte in Berlin und Breslau Philosophie, am jüdisch-theologischen Seminar und an der Hochschule für jüdische Wissenschaften. Er promovierte 1921 zum Dr. phil und legte 1924 Rabbinerexamen ab. Im gleichen Jahr trat er seine erste Stelle in Saarbrücken an. 1929 heiratete er in Hamburg Annette Löwenburg, im gleichen Jahr zogen die beiden nach Augsburg, wo Ernst Jacob als Rabbiner der jüdischen Kultusgemeinde arbeitete. In den Jahren 1930 und 1933 bekam das Paar zwei Söhne, Walter und Herbert. Ernst Jacob war engagierter Seelsorger und in Augsburg angesehen. Während des Novemberpogroms 1938, in dem die Synagoge angezündet und geplündert wurde, wurde Jacob festgenommen und ins KZ Dachau gebracht. Er wurde nach einem Monat Haft entlassen und floh kurze Zeit später mit seiner Familie erst nach London, dann in die USA. In St. Joseph in Missouri ließen sie sich nieder, Jacob fand eine Anstellung als Hebräischlehrer der jüdischen Gemeindeschule. Im Februar 1943 wurde er in Springfield als Rabbiner angestellt und arbeitete am Drury College als Dozent für Deutsch und Geschichte.

Während des Exils hielt Ernst Jacob Verbindung mit den über die ganze Welt verstreuten Mitgliedern seiner Gemeinde aus Augsburg, seine Rundbriefe halfen ihnen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Ernst und Annette Jacob und starben beide 1974. Sein Sohn Prof. Dr. Walter Jacob (geb. 1930) wurde gleichfalls Rabbiner. Er wurde bekannt u.a. als Gründer und erster Präsident des Abraham Geiger Kollegs Potsdam. Walter Ernst war 1997 ehrenamtlicher Oberrabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Römer 2007
  • Arolsen Archives
  • Staatsarchiv Hamburg
  • BayHStA
  • StAM
  • Stadtarchiv Göttingen
  • Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben
  • http://www.alemannia-judaica.de

Jacobi, Hedwig Henriette

Geboren: 16.11.1879 in Würzburg
Gestorben: Mrz 43 in Auschwitz
Beruf: Erzieherin, Kindergartenleiterin
Berufstätig an folgender Schule: Antonienheim
Verfolgung: Hedwig Jacobi war von 15. April 1942 bis 22. Juli 1942 im Barackenlager Milbertshofen in der Knorrstraße 148 inhaftiert, dann im Sammellager Berg am Laim in der Clemens-August-Straße 9. Zusammen mit Alice Bendix und den Kindern des Antonienheims wurde sie am 13. März 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hedwig Jacobi leitete den jüdischen Hort und Kindergarten in der Münchner Baaderstraße 5. Anschließend arbeitete sie ehrenamtlich als Erzieherin im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 bis zu dessen Liquidierung. Sie wurde zusammen mit Alice Bendix und den verbliebenen Heimkindern deportiert.



Quellen:
  • Berger 1995
  • Macek 2005

Jüngster, Gertrud

Geboren: 01.12.1919 in Augsburg
Gestorben: Jul 18 in Chicago
Konfession: israelitisch
Beruf: Sportlehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüd. Sonderklasse in St. Anna
Verfolgung: Gertrud Jüngster emigrierte am 22. März 1940 von Liverpool aus in die USA.
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gertrud Jüngster war eine Tochter von Hugo Jüngster und Frieda, geb. Köster. Sie war Turn- und Sportlehrerin der Jüdischen Sonderklasse in St. Anna ab Beginn des Schuljahrs 1937/38. Sie war auf Kosten der Israel. Kultusgemeinde angestellt.

Gertrud Jüngster emigrierte am 22. März 1940 von Liverpool aus mit dem Schiff Britannic in die USA. Am 1. April 1940 kam sie in New York an und fuhr dann weiter nach Chicago. Dort heiratete sie am 12. April 1940 in Detroit, Michigan, den aus Frankfurt am Main stammenden Immobilienmakler Hans Ruprecht Wilhelm Schwab, der bereits seit April 1939 in den USA lebte und ebenfalls über England geflohen war. In den USA änderte er seinen Namen in Henry Schwab und war als Kaufmann berufstätig. Bei ihrer Hochzeit waren sie 25 und 20 Jahre alt, Gertrud gab als Beruf inzwischen Kosmetikerin an. Zusammen lebten sie in Chigaco. Am 1. Juni 1941 kann das erste Kind zur Welt: Steven. Das Paar bekam noch einen zweiten Sohn: Richard. Die Ehe mit Henry Schwab war jedoch nicht von Dauer.

Gertrud Schwab heiratete ein zweites Mal, Ernst L. Metzger. Mit ihm bekam sie noch eine Tochter, Melinda.

Gertrud Metzger wurde 99 Jahre alt. Am 8. Juli 2018 erschien eine Todesanzeige, einen Tag später wurde sie in Lincolnwood bestattet.



Quellen:
  • BayHStA MK 61207
  • Ancestry.com

K

Kahn, David

Geboren: 02.01.1894 in Mittelsinn
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Verfolgung: David Kahn war vom 11. November bis 20. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. 1941 wurde er im Alter von 47 Jahren deportiert. Er wurde für tot erklärt.
Wohnort: Hirschaid
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

David Kahn war Religionslehrer in Hirschaid.



Quellen:
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Guth 1988

Kahn, David 2

Geboren: 08.09.1870 in Creglingen
Gestorben: 30.03.1943 in Theresienstadt
Beruf: Lehrer
Verfolgung: David Kahn wurde am 23. September 1942 aus Würzburg ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Er starb am 30. März 1943 im Alter von 72 Jahren.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

David Kahn war ein Sohn des Hauptlehrers Moritz Kahn und seiner Frau Nannchen, geb. Sauer, aus dem württembergischen Creglingen. Er zog im Jahr 1938 aus Tauberbischofsheim in das Altersheim in der Konradstr. 3 nach Würzburg.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989

Kahn, Isidor

Geboren: 1864- in Burgpreppach
Gestorben: 20.11.1930
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Kantor, Volksschullehrer, Religionslehrer
Wohnort: Hürben (Krumbach)
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Die politische Gemeinde Hürben wurde 1902 in Krumbach eingemeindet. Die jüdische Gemeinde von Hürben hatte ihre Blütezeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts überschritten. Zu Beginn des 20. Jahrhundert zählte die Gemeinde noch 123 Mitglieder, dazu kamen drei aus Krumbach.

Isidor Kahn war zuerst als Volksschullehrer in Fellheim berufstätig. Anschließend war er mehr als 30 Jahre Lehrer und Kantor in Hürben, bzw. Krumbach. Als die Volksschule von der Regierung von Schwaben aufgelöst wurde, blieb er in der Gemeinde und versah noch einige Jahre den Religionsunterricht. Am 20. November 1930 starb Isidor Kahn im Alter von nur 66 Jahren. Der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Krumbach, J. Spanier, setzte noch am selben Tag eine Todesanzeige auf: "Unser allverehrter Lehrer und Kantor Herr Hauptlehrer Isidor Kahn wurde heute, allzufrüh für unsere Gemeinde, aus seinem Wirkungskreise abgerufen. Mehr als drei Jahrzehnte hat der Verblichene in vorbildlicher Pflichterfüllung, hingebender Treue und wahrer Nächstenliebe seines Amtes als Lehrer und Seelsorger gewaltet. In tiefer Wehmut stehen wir an der Bahre dieses schlichten, vornehmen und gütigen Mannes, dessen Andenken in verehrungsvoller Dankbarkeit und unauslöschlicher Erinnerung in uns fortleben wird. Krumbach, den 20. November 1930."

Isidor Kahn war Mitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern und der Bezirkskonferenz Schwaben. Besonders engagierte sich für die Betreuung des Münchner Ferienheims in Krumbach. Im Namen des Jüdischen Lehrervereins und der Bezirkskonferenz Schwaben sprach am Grab der Kollege Hammelburger aus Ichenhausen.

In ancestry.de gibt es ein Stammbaum von einer Lina Kahn, geb. Stern (1876-1947), die bei ihrer Einbürgerung in den USA angab, mit "Isidore" Kahn, geb. am 19. April 1864 in Burgpreppach, verheiratet gewesen zu sein. Sie war Witwe und hatte am 7. Februar 1900 in Cannstadt bei Stuttgart geheiratet. Möglicherweise handelt es sich um Isidor Kahns Witwe. Eine Lina Kahn war 1917 Mitglied des Krumbacher Lokalkomitees des Israelit. Vereins für Ferienkolonien gewesen.



Quellen:
  • Israelitisches Familienblatt vom 27.11.1930
  • MdJlVfB vom 1.1.1931
  • BIGZ Jhg. Heft 23 vom 1.12.1930
  • MdJlVfB (1931) Nr. 6 vom 15.5.1931
  • DJE Jhg. 4 (1917) Heft 23 vom 8.6.1917
  • Schönhagen / Auer 2002

Kahn, Josef

Geboren: 17.09.1877 in Mittelsinn/Ufr.
Gestorben: 09.01.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kaufmann?
Verfolgung: Josef Kahn wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb am 9. Januar 1943 im Alter von 65 Jahren.
Wohnort: Mittelsinn
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Kahn war ein Sohn des Kaufmanns Samuel Kahn und seiner Frau Sofi, geb. Kahn, aus Mittelsinn. Er hat die Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg absolviert. Er schloss sie 1896 mit Examen ab. In der Kriegsstammrolle des Ersten Weltkrieges ist er als "Schullehrer" mit Wohnort Mittelsinn verzeichnet. Kahn war ledig und lebte bis November 1938 in Mittelsinn. Nach dem Pogrom im November 1938, bei dem die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört wurde, zog Kahn zu Bekannten nach Aschaffenburg. Am 21. März 1939 zog er in das Isr. Kranken- und Pfründnerhaus in der Dürerstr. 20 in Würzburg.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • BayHStA
  • Strätz 1989
  • http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de

Kahn, Leo

Geboren: 02.03.1901 in Mittelsinn
Gestorben: 1942? in Izbica
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Ichenhausen
Verfolgung: Leo Kahn wurde von 25. November 1938 bis 23. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 24. März 1942 wurde Leo Kahn im Alter von 41 Jahren mit seiner Frau Mina und der achtjährigen Tochter Hannelore ins Ghetto Izbica deportiert. Alle sind dort verschollen.
Wohnort: Gaukönigshofen
Regierungsbezirk: Unterfranken, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leo Kahn besuchte zunächst die Israelitische Präparandenschule Höchberg und studierte dann von 1917 bis 1920 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). 1920 legte er sein Lehrerexamen ab. Er lebte mit seiner Familie in Gaukönigshofen und unterrichtete dort. Zeitweise gab er Privatunterricht. Ab Mai 1940 arbeitete Leo Kahn an der Volks- und Fortbildungsschule in Ichenhausen. In Ichenhausen übernahm er auch die Leitung der Israelitischen Volksschule. Allerdings verweigerte ihm die Gestapo Augsburg eine Zuzugsgenehmigung nach Ichenhausen, so dass er gezwungen war, wöchentlich von Gaukönigshofen nach Ichenhausen zu pendeln und dort von Montag bis Donnerstag zu unterrichten.



Quellen:
  • BayHStA
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • StAA
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Kallmann, Margarete

Geboren: 1897
Gestorben: 11.03.1960
Titel: Oberstudiendirektorin
Beruf: Lehrerin, Schulleiterin
Berufstätig an folgender Schule: Städtische Mittelschulen Schweinfurt
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Margarete Kallmann war 1933 Studienrätin. Sie wurde im Vollzug des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums auf Beschluss des Stadtrates Schweinfurt vom 8. August 1933 aus dem Schuldienst entlassen, weil sie einen jüdischen Vater hatte.

Kallmann war in der Nachkriegszeit wieder berufstätig. Am 1. September 1949 wurden die Städtischen Mittelschulen unter die gemeinsame Leitung von Margarete Kallmann gestellt.

Kallmann gründete die Volksküche in Schweinfurt.
2020 wurde am Rathenau-Gymnasium eine Seminararbeit über die verfasst.



Quellen:
  • Stadtarchiv Schweinfurt
  • Uwe Müller (Hrsg.): Dokumente jüdischen Lebens in Schweinfurt. Ausstellung des Stadtarchivs Schweinfurt aus Anlaß des Gedenkens an den 50. Jahrestag des Judenpogroms vom November 1938 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schweinfurt, Nr. 4), Schweinfurt 1990
  • Vanessa Müller: Margarete Kallmann, eine mutige und engagierte Frau, Seminararbeit am Rathenau-Gymnasium Schweinfurt (2019?), siehe: Mainpost vom 8.7.2019

Kannenmacher, Schaja Abraham

Geboren: 09.04.1901 in Kolno, Lomza, Russland
Gestorben: 19.06.1942 in Neuengamme
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer und Vorsänger
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Aub
Verfolgung: Abraham Kannenmacher war vom 25. Juli bis 19. November 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Am 19. November 1940 wurde er ins Konzentrationslager Neuengamme überstellt. Er starb am 19. Juni 1942 im Alter von 41 Jahren, laut Sterbeurkunde an "Magen- und Darmtuberkulose". Sein Frau Martha wurde am 24. September 1942 im Alter von 36 Jahren mit der noch elfjährigen Tochter Senta aus Frankfurt am Main über Berlin in die Tötungsstätte Raasiku in Estland deportiert und ermordet.
Wohnort: Aub (Ufr.)
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Kannenmacher stammte aus Kolno im Bezirk Lomza in Russland (heute Polen). Seine Eltern waren der Kaufmann Pinchas Kannenmacher und dessen Frau Juda-Beila, geb. Perla. In der Sterbeurkunde stehen als Eltern Hirsch Kannenmacher und Ida, geb. Perla. Er besuchte die israelitische Präparandenschule Höchberg und von 1918 bis 1921 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA).

Von 1928 bis 1937 war er Lehrer und Kantor der jüdischen Gemeinde Aub in Unterfranken. Hier heiratete er am 7. Januar 1930 Martha Rosenfeld, geb. am 17. März 1906 in Aub. Am 23. Oktober 1930 wurde in Würzburg ihre Tochter Senta geboren.

Zuletzt war Kannenmacher in Frankfurt am Main wohnhaft.



Quellen:
  • CAHJP D/Au1
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989
  • Staatsarchiv Hamburg
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Kannreuther, Jakob Gabriel

Geboren: um 1799 in Wannbach
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Sugenheim
Wohnort: Sugenheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Kannreuther war zunächst Privatlehrer in Pretzfeld, bevor er um 1828 der erste Lehrer der Jüdischen Elementarschule Sugenheim wurde.



Quellen:
  • Skyte, Rijo
  • Seitz 1997

Katten, Max

Geboren: 05.10.1892 in Bonn-Poppelsdorf
Gestorben: 25.03.1957 in London
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Distriktrabbiner
Verfolgung: Max Katten war von 11. November 1938 bis 23. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Im März 1939 gelang es ihm, nach London zu emigrieren.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Katten war der Sohn des jüdischen Lehrers Salomon Katten und seiner Frau Nanni, geborene Moses. Die Kattens lebten in Bonn, wo Max auch zur Welt kam und aufwuchs. Nach dem Abschluss des Gymnasiums ging Katten 1912 zum Studium nach Marburg. Unterbrochen durch vier Jahre Kriegsdienst studierte Katten in Marburg, Breslau und Gießen. 1922 und 1923 legte er die rabbinischen Prüfungen ab. Am 23. Januar 1923 heiratete Max Katten die Professorentochter Vilma (Wilma) Guttmann. Er arbeitete ein Jahr lang als Religionslehrer in Wien und promovierte am 7. Oktober 1924 in Gießen zu Saadjas arabischer Pentateuchübersetzung. Von 1924 bis 1933 war Dr. Katten Rabbiner in Görlitz. Hier kamen 1925 seine Tochter Marianne und 1928 sein Sohn Hans zur Welt. Am 10. Januar 1930 zog Dr. Katten mit seiner Familie nach Bamberg. Er wurde von der israelitischen Kultusgemeinde als Rabbiner angestellt und übernahm zugleich das Bezirksrabbinat. Max Katten hielt die Trauerrede für den Bamberger Gerichtsreferendar Willy Aron, der am 19. Mai 1933 im Konzentrationslager Dachau ermordet worden war, bei dessen Beerdigung in Bamberg. Im November 1938 wurde infolge der reichsweiten Judenpogrome auch in Bamberg das Leben der jüdischen Gemeinde weitgehend zerstört. Die erst 28 Jahre zuvor eingeweihte Synagoge wurde in Brand gesetzt und Dr. Katten zusammen mit vielen anderen Gemeindemitgliedern ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Am 23. Dezember 1938 wurde er entlassen. Drei Monate später, am 20. März emigrierte Katten mit den beiden Kindern nach London. Vilma folgte Anfang August nach. In London hielt sich durch Arbeiten in einer Fabrik über Wasser, später arbeitete er als Dozent am Leo-Baeck-Institute. Am 16. Juni 1941 wurde ihm während eines Verfahrens zur Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft der Doktortitel entzogen und am 12. August desselben Jahres die Reichsangehörigkeit aberkannt. 1967 wurde die Entziehung der Doktorwürde für rechtswidrig erklärt. Dr. Max Katten starb am 25. März 1957 in London.
Verfasserin des Gedächtnisblattes: Pia Loch, Bamberg (2014).



Quellen:
  • CAHJP
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Loebl, 2000
  • Fichtel / Beisbart, 2010
  • Brocke / Carlebach, 2009
  • Weber, 2012
  • BayHStA

Katz, Clothilde

Geboren: 19.08.1881 in Frankfurt
Gestorben: in Piaski
Beruf: Opern- und Konzertsängerin, Gesangslehrerin
Verfolgung: Clothilde Katz wurde am 3. Dezember 1941 im Barackenlager Knorrstraße 148 interniert. Sie wurde im Alter von 61 Jahren am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Clothilde Katz trug den Künstlernamen Keller.



Quellen:
  • Stadtarchiv München

Katz, geb. Keller, Melanie

Geboren: 15.06.1873 in Frankfurt
Gestorben: in Treblinka
Beruf: Opern- und Konzertsängerin, Gesangslehrerin
Verfolgung: Melanie Katz wurde am 3. Dezember 1941 ins Barackenlager München, Knorrstraße 148 gebracht. Sie wurde am 24. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort im Alter von 69 Jahren am 19. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka. Dort ist sie verschollen.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Melanie Katz trug den Künstlernamen Keller.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Kauders, Hella (auch: Helena)

Geboren: 05.07.1896 in München
Gestorben: 24.12.1937
Beruf: Privatlehrerin
Verfolgung: Hella Kauders beging am 24. Dezember 1937 im Alter von 41 Jahren Suizid.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hella Kauders war Privatlehrerin in München.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Kaufmann, Hedwig

Konfession: israelitisch
Beruf: Tanz- und Gymnastiklehrerin
Verfolgung: Emigration in die USA
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Vermtl. Privatlehrerin.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth

Kaufmann, Ludwig

Geboren: 25.05.1889 in Würzburg
Titel: Studienrat i.R.
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken; Unterfranken; Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Eignung für Facharbeit prüfen (HStA ?)



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Stadtarchiv Coburg

Kaufmann, Rudolf

Geboren: 03.04.1909 in Königsberg/Preußen
Gestorben: nn.06.1941 in Litauen
Konfession: evangelisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Verfolgung: Rudolf Kaufmann wurde 1936 verhaftet. Am 11. Februar 1938 wurde ihm der Doktortitel entzogen. Er wurde im Juni 1941 in Litauen von zwei deutschen Soldaten auf offener Straße ermordet. Kaufmann wurde 32 Jahre alt.
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rudolf Kaufmann stammte aus Königsberg. Seine Eltern waren Walter Kaufmann und Frieda, geborene Kuttner. Der Vater Walter Kaufmann war Professor für Experimentalphysik und später Rektor an der Albertus-Universität Königsberg. Rudolf hatte drei Brüder und zwei Schwestern. Die Familie war evangelisch und unterhielt keinen Kontakt zur jüdischen Gemeinde, obwohl Rudolfs Großeltern jüdisch waren.

Rudolf Kaufmann wurde an der Universität Greifswald (Geologie, Zoologie und Mineralogie) mit Auszeichnung promoviert. In Königsberg erhielt er ein Turnlehrerzeugnis. Am 18. Oktober 1935 zog er nach Coburg. In der Personenkartei ist unter "Religion" konfessionslos eingetragen, daneben steht der Eintrag "Jude", nach eigenen Angaben in der Haftanstalt Amberg war Kaufmann evangelisch getauft. Bis zu seiner Verhaftung 1936 war er am Internat Hirsch als Sportlehrer angestellt. Außerdem unterrichtete er naturwissenschaftliche Fächer und Zeichnen.



Quellen:
  • Sammlung Reinhard Kaiser
  • Litauisches Zentrales Staatsarchiv
  • Fromm, 2001
  • Sassin, 1983
  • Kaemmel, 2009
  • Stadtarchiv Coburg
  • Kaiser, 1996
  • UniA.Gw
  • StAAm
  • StandA1.Bln

Kaumheimer, Hilde

Konfession: israelitisch
Beruf: Heimleiterin, Krankenschwester
Berufstätig an folgender Schule: Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hilde Rosenberg leitete von 1928 bis 1932 das Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße in München. 1932 heiratete sie den Kinderarzt des Antonienheims Dr. Ludwig Kaumheimer. Hilde und Ludwig Kaumheimer emigrierten in die USA.



Quellen:
  • Macek 2005

Keßler, Siegfried

Geboren: 17.06.1883 in Iserlohn/Westfalen
Gestorben: 1943? in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil., Oberlehrer
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Dr. Siegfried Keßler wurde im Alter von 59 Jahren am 13. März 1943 mit seiner Frau Selma ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ist dort verschollen. Er wurde für tot erklärt.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegfried Keßlers Eltern waren Möbelhändler in Iserlohn/Westfalen. Er erhielt seine Lehrerausbildung am Jüdischen Lehrerseminar der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster, die er mit beiden staatlichen Lehrerexamina abschloss. Vor dem zweiten Examen war er Lehrer an der jüdischen Höheren Loewenbergschen Mädchenschule in Hamburg. 1905 ging er zurück nach Münster und begann als Präparanden- und Seminaroberlehrer der Marks-Haindorf-Stiftung zu wirken. Er studierte alte und neue Sprachen, legte weitere Prüfungen ab, und wirkte auch als Kantor und Prediger bei der Israelitischen Kultusgemeinde Münster. Von 1923 bis 1925 studierte er an der Universität Münster Germanistik und promovierte anschließend. 1910 hatte Keßler Selma Weinberg geheiratet und in den folgenden Jahren drei Kinder mit ihr bekommen. Die Familie zog 1926 nach München. Keßler unterrichtete dort als Oberlehrer an verschiedenen höheren Schulen und wirkte als Lehrer und Rektor der Jüdischen Volksschule München bis zu deren Schließung am 1.7.1942. 1929 war er Mitglied des Ausschusses Bildungswesen und Bibliothek der jüdischen Gemeinde München.



Quellen:
  • StAM
  • Das jüdische Echo 1929
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Kissinger, David

Geboren: 13.06.1860 in Rödelsee/Ufr.
Gestorben: 23.07.1947 in Schweden
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Ermershausen
Verfolgung: Emigration nach Stockholm Anfang 1939.
Wohnort: Ermershausen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

David Kissinger stammte aus der Familie des Webers und Händlers Abraham Kissinger aus Rödelsee in Unterfranken. Wie auch seine drei Brüder Joseph, Maier und Simon wurde er Religionslehrer. Er erhielt seine Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1879 abschloss. Von 1882 bis 1924 war er Lehrer und Kantor in Ermershausen. Am 13. Juli 1884 erhielt er hier das Bürgerrecht und konnte daraufhin Karolina (Lina) Zeilberger, die Tochter eines ortsansässigen wohlhabenden Landwirtes, heiraten, mit der er sieben Kinder bekam. Zumindest zwei von seinen Söhnen, Louis, geb. 1887, und Karl, geb. 1898, wurden ebenfalls Lehrer. David Kissinger genoss in Ermershausen hohes Ansehen und Wohlstand. 1907 beging David Kissinger sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. 1924 trat er in den Ruhestand. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass David Kissinger zusammen mit seinen beiden Brüdern Joseph Kissinger (Frankenwinheim) und Simon Kissinger (Urspringen) sowie sechs weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.



Quellen:
  • www.alemannia-judaica.de/ermershausen_synagoge.htm
  • Strätz 1989
  • Kurz 2007
  • Ottensoser / Roberg 1982

Kissinger, Ferdinand

Geboren: 13.10.1891 in Urspringen
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Schule Hainsfarth; Jüdische Schule München
Verfolgung: Ferdinand Kissinger war von 10. November bis 12. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 20. November 1941 wurde er nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 50 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ferdinand Kissinger stammte aus einer jüdischen Lehrerfamilie. Sein Vater Simon Kissinger war 50 Jahre lang als Elementarschul- und Religionslehrer in Urspringen beheimatet. Auch die Brüder des Vaters waren Lehrer. Ebenso Ferdinand und sein jüngerer Bruder Julius. Ferdinand Kissinger studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1910 abschloss. Seine erste Anstellung fand er in Willmars/Unterfranken. Dort sammelte er bis 1914 die ersten beruflichen Erfahrungen, bevor er zum Kriegsdienst einrückte. Während des Krieges kämpfte er in Frankreich. Von Mai 1919 bis 23. März 1923 ging er als Volksschullehrer nach Hainsfarth in Schwaben. Als die jüdische Schule in Hainsfarth aufgelöst wurde, wurde er am 1. April 1923 entlassen. Ein Jahr verbrachten Ferdinand und seine Frau Sophie (Sofie), geb. Lebermann in Hachenburg bei Ferdinands Schwester Jenny. Ferdinand und Sophie waren seit dem 28. Dezember 1920 verheiratet. Als 1924 die jüdische Volksschule der Münchner Ohel-Jakob-Gemeinde gegründet wurde, fand Ferdindand dort eine neue Anstellung und das Ehepaar zog nach München. Am 17. November 1926 wurde er durch die Regierung von Oberbayern zum Hauptlehrer befördert. Die Ehe mit Sophie verlief nicht glücklich. 1929 zeigte Sophie erste Anzeichen von Schizophrenie, im Mai 1930 kehrte sie zu ihren Eltern zurück und musste bald darauf stationär behandelt werden. Die Ehe wurde 1933 geschieden. Zu dieser Zeit zog Ferdinand in die Wohnung seines Bruders Julius, der auch sein Kollege an der jüdischen Schule war. Julius wohnte mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Münchner Lehel, in der Bürkleinstraße.

Am 10. November 1938 wurde Ferdinand Kissinger ins Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Nach seiner Entlassung am 12. Dezember 1938 arbeitete er weiterhin an der jüdischen Schule. Am 1. Juli 1939 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen. Dennoch unterrichtete er weiterhin und wurde 1940 noch Leiter der jüdischen Schule in München. Im November 1941 wurde Ferdinand Kissinger zusammen mit seinem Bruder Julius und dessen Familie nach Kaunas in Litauen deportiert und am 25. November 1941 ermordet.



Quellen:
  • BayHStA
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Schneeberger 2012, in: Jüdisches Leben in Bayern, 27. Jhg. / Nr. 120
  • CAHJP
  • Stadtarchiv München
  • Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989
  • ITS Archives Bad Arolsen
  • Stadtarchiv Aschaffenburg
  • EVI Kurz 2009
  • Gemeinde Marktheidenfeld
  • StAM
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAM
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • StAA
  • BayHStA Abtlg.IV Kriegsarchiv

Kissinger, Joseph (Josef)

Geboren: 28.10.1852
Gestorben: 14.01.1939
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Frankenwinheim
Wohnort: Frankenwinheim, LK Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Joseph Kissinger besuchte wie seine Brüder David und Simon die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1871 absolvierte.

Von 1876 war er Lehrer in Frankenwinheim und blieb dort mehr als 50 Jahre. Er war auch zuständig für die Kinder der Filialgemeinden in Brünnau und Lülsfeld. Nach seiner Pensionierung 1927 wurde die Stelle neu ausgeschrieben. Kissinger beging 1921 sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum und am 10. April 1926 sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum in Frankenwinheim. Der jüdische Lehrerverein meldet dazu in seinen Mitteilungen am 7. Mai 1926: "Aus diesem Anlasse fand an diesem Tage eine Festfeier mit einer Ansprache des Vorstandes Kahn in der Synagoge statt. Am Sonntag wetteiferte die Gesamtgemeinde unter Teilnahme der Feuerwehr, des Krieger- und Radfahrervereins, in der Ehrenbezeugung für den Jubilar. Der Bürgermeister, die Vereinsvorstände und Oberlehrer Schimpf würdigten in herzlichen Ansprachen seine Verdienste. Bezirksrabbiner Dr. Stein, Schweinfurt, Pfarrer Hufnagel, Frankenwinheim, Oberregierungsrat Haase, Bezirksschulrat Nees, Gerolzhofen, hatten ihre Glückwünsche schriftlich zum Ausdruck gebracht: auch von Oberlandesgerichtsrat Dr. Neumeyer für den Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden und dem Vorsitzenden des Israelitischen Lehrervereins für Bayern waren Glückwunschschreiben eingelaufen."

Von 1881 bis 1929 war Kissinger Schriftführer der Freiwilligen Feuerwehr in Frankenwinheim. Er war Gründungsmitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Joseph Kissinger zusammen mit seinen beiden Brüdern David Kissinger (Ermershausen, Würzburg) und Simon Kissinger (Urspringen) sowie sechs weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien. Kissinger ist ein Großonkel von Henry Kissinger, sein Bruder David ist dessen Großvater.

Auf dem bei alemannia judaica abgebildeten Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof in Gerolzhofen ist als Titel "Oberlehrer" angegeben. In den bisher gefundenen Artikeln wird anstelle eines Titels stets "Herr Lehrer" genannt, auch nicht in den Mitteilungen des Jüdischen Lehrervereins.

Quelle korrigiert, weiterführende Recherche fehlt noch.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Der Israelit vom 27.10.1921

Kissinger, Julius

Geboren: 07.11.1894 in Urspringen, Marktheidenfeld
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Julius Kissinger wurde zusammen mit Ferdinand Kissinger, den Kindern Albert und Manfred sowie Jenny Kissinger am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 47 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Kissinger ist der Sohn des Lehrers Simon Kissinger der Jüdischen Schule Urspringen in Unterfranken. Julius studierte 1912/13 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). 1940 und 1941 war er Lehrer der Jüdischen Schule München.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • StAM
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Kissinger, Louis

Geboren: 02.02.1887 in Ermershausen/Hofheim
Gestorben: 19.03.1982 in New York
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg, Mädchenlyzeum Fürth
Verfolgung: Louis Kissinger wurde nach dem 13. Oktober 1933 in Ruhestand versetzt. Am 20. August 1938 emigrierte er mit Paula nach N.Y.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Louis Kissinger war von 1920 bis 1933 Lehrer am Mädchenlyzeum in Fürth. Er unterrichtete Deutsch, Rechnen und Realien. Seine ehemalige Schülerin Elisabeth Katz, geborene Rosenthal erinnert sich an ihn als einen von zwei jüdischen Lehrern, die sie an dieser Schule hatte, eine Frau und ein Mann. Die Deutschlehrerin beschreibt sie als "sehr sehr deutsch, deutscher als die Deutschen", obwohl sie jüdische ausgesehen habe, sie habe sich stark für eine Organisation eingesetzt, die "Deutschtum im Ausland" geheißen habe, eine starke Frau, unverheiratet, deren Verhaftung während des Unterrichts sie miterlebte und sehr geprägt hat. Der andere jüdische Lehrer war Henry Kissingers Vater Louis Kissinger: "The other teacher in the school war Henry Kissinger´s father. Yes. And a very kindly [sic.] man, a very quiete man, an orthodox man, I never made any question about his Jewishness, never, he was Jewsish and he was orthodox and that was it."

1940 wohnte die Familie in Washington Heights, West 180th Street. Louis Kissinger gab bei der US-Volkszählung an, dass er selbständig tätig war. Paula arbeitete 16 Wochenstunden als Hausmädchen in einem privaten Haushalt. Heinz nannte sich jetzt Henry. Er war 16 Jahre alt und trug als Arbeiter zum Haushaltseinkommen bei. Er arbeitete 40 Wochenstunden. Der fünfzehnjährige Walter ging zur Schule. Die Familie hatte zwei Untermieter, Werner und Alfred Rose. Sie stammten aus Hannover, waren 20 und 21 Jahre alt und arbeiteten als Bäcker bzw. als Schneider.

Louis Kissinger füllte 1942 eine Einzugsregistrierungskarte aus. Er wohnte zusammen mit Paula in der Fort Washington Avenue in Washington Heights und arbeitete auf selbständiger Basis in der Upper Westside.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth 1/138
  • Rijo
  • Stadtarchiv Fürth
  • Kurz 2007
  • Strätz 1989
  • Visual History Archiv, Interview mit Elisabeth Katz vom 04.08.1994 in Napa, Kalifornien

Kissinger, Maier

Geboren: in Rödelsee
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Maier Kissinger studierte wie seine Brüder Joseph, Simon und David an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILB) in Würzburg. Als Zweitältester der vier absolvierte er das Seminar 1875.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982

Kissinger, Simon

Geboren: 18.02.1859 in Rödelsee/Ufr.
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Urspringen
Wohnort: Urspringen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Simon Kissinger studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1878 mit Examen abschloss. Er war Lehrer der Israelitischen Elementarschule Urspringen von 1878 bis 1918, nach Auflösung der Elementarschule Religionslehrer bis 1929. Unterrichtete auch danach noch. Gründungsmitglied des Israelitischen Lehrervereins in Bayern. Erhielt 1903 das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Urspringen anlässlich seines fünfundzwanzigjährigen Dienstjubiläums. 1928 feierte er sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. 1935 zog er nach Würzburg, Anfang 1939 nach München. Seine Söhne Ferdinand, geb. 13. Oktober 1891, und Julius Kissinger, geb. 7. November 1894, wurden Lehrer an der Jüdischen Volksschule in München.

Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Simon Kissinger zusammen mit seinen beiden Brüdern Joseph Kissinger (Frankenwinheim) und David Kissinger (Ermershausen, Würzburg) sowie sechs weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Kurz 2007
  • Strätz 1989
  • Stadtarchiv München
  • Ottensoser / Roberg 1982

Kitzinger, Gabriel

Geboren: 1809 in Ansbach
Beruf: Lehrer und Institutsleiter
Berufstätig an folgender Schule: Handels- und Lehrinstitut Gabriel Kitzinger
Wohnort: Ansbach
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gabriel Kitzinger betrieb seit 1844 eine kaufmännische Lehrstätte in Ansbach. In seiner Eigenschaft als "Vorstand des obrigkeitlich autorisierten Handels-Lehr-Instituts" schaltete Anzeigen in der Allgemeinen Zeitung des Judentums, in denen er sowohl für die Ausbildung an der Schule warb als auch Pensionsplätze für Jungen anbot. Unterrichtsfächer waren "Kalligraphie, deutsche Sprache und Stilübungen, Geographie und Statistik, Arithmetik, kaufmännische Formenlehre, Korrespondenz, einfache und doppelte Buchführung, Wechselkunde, allgemeine und Handelsgeschichte, Zeichnen, französische, englische und italienische Sprache". Gabriel Kitzinger unterrichtete selbst und beschäftigte weitere Lehrer. Die Schule war öffentlich anerkannt und unterstand der königlichen Schulkommission. Prüfungen wurden von der Handels-Prüfungskommission abgehalten. 1859 erhielten die Schüler Religionsunterricht und Hebräisch durch den Distriktrabbiner. Nach 21 Jahren wurde das Institut im September 1865 um eine "Unterrichts- und Erziehungsanstalt" für Knaben vom 9. bis zum 12. Lebensjahr erweitert, in denen Fächer der Elementarschulen, Naturwissenschaft und Französisch gelehrt wurden. "Zweck der Anstalt ist, die derselben anvertrauten Schüler zu religiös-sittlichen Menschen zu erziehen und zu tüchtigen Kaufleuten heranzubilden", schreibt Kitzinger im September 1865 in einer Anzeige in der Zeitung "Der Israelit". Gabriel Kitzinger war mit Rosalie, geborene Wertheimer, verheiratet.



Quellen:
  • Macek 2008
  • alemannia judaica

Kitzinger, geb. Merzbacher, Elisabeth Rahel

Geboren: 02.04.1881 in München
Gestorben: 1966
Konfession: israelitisch
Berufstätig an folgender Schule: Merzbacher´scher Privatkindergarten für jüdische Kinder
Verfolgung: Während der Pogrome im November 1938 brannten auch die Räume des Kindergartens, der sich seit 1930 in der Herzog-Rudolf-Straße, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Synagoge befand. Elisabeth Kitzingers Ehemann Dr. Wilhelm Nathan Kitzinger war im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Elisabeth Kitzinger und ihrem Mann gelang die Flucht nach Palästina.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elisabeth Kitzinger spielte eine wichtige Rolle in der Kinder- und Jugendarbeit der jüdischen Gemeinde München. Sie wurde als Elisabeth Rahel Merzbacher in einer angesehenen Münchner Familie geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und der "Höheren Töchterschule" arbeitete sie mit 16 Jahren als Haustochter im Haushalt ihrer Mutter mit. Doch sie brauchte eine andere Aufgabe. Sie wollte helfen, die Not der vielen Straßenkinder zu lindern, die tagsüber unbeaufsichtigt waren, weil die Eltern - meist arme russische Juden - arbeiten mussten. Bereits mit 17 Jahren begann sie, im Haus ihrer Eltern Kleinkinder zu versorgen und zu unterrichten. 1904 gründete sie zusammen mit ihrer Freundin Ida Kohnstamm und ihrer Schwester Luise den "Merzbacher´schen Privatkindergarten für jüdische Kinder". Kurz darauf wurde der Kindergarten städtisch anerkannt, blieb aber weiterhin privat finanziert. Die Kapazitäten wuchsen ständig, so dass während des Krieges bis zu 150 Kinder betreut wurden. Es kamen ein Hort für Schulkinder hinzu, drei Heime für Jugendliche wurden in Schwabing eröffnet: das Antonienheim, ein Mädchenheim und ein Lehrlingsheim. Elisabeth Kitzinger war seit 1905 mit dem Juristen Wilhelm Kitzinger verheiratet, mit dem sie vier Kinder hatte: Eugen (1906), Margarete oder Gretel (1908), Richard (1911) und Ernst (1912). Nach der Inhaftierung ihres Mannes im Konzentrationslager Dachau emigrierten Elisabeth Kitzinger und ihr Mann nach Palästina. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie zu ihrem Sohn in die USA.



Quellen:
  • Kössel 1995
  • Berger 1995
  • Macek 2008

Kleestadt, Carl

Geboren: 29.12.1863 in Lippstadt/Paderborn
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Hauptlehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Bamberg 1887-1929
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Klestadt Salomon, Hauptlehrer, erhielt 1913 das Bürgerrecht. Laut Angabe vom Stadtarchiv Bamberg sind Klestadt Salomon und Kleestadt Karl dieselbe Person. 1934/35 bezog eine Frau Hauptlehrer Kleestadt Ruhegehalt.



Quellen:
  • CAHJP
  • Stadtarchiv Bamberg

Klein, Adolf

Geboren: 11.3.1883 in Veitshöchheim
Konfession: israelitisch
Beruf: Kaufmann, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Veitshöchheim
Verfolgung: Adolf Klein emigrierte im März 1939 nach Palästina.
Wohnort: Veitshöchheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Adolf Klein war ein Enkel des langjährigen Veitshöchheimer Lehrers Josef Klein und ein Sohn des Kaufmanns Lazarus Klein, der nach Josefs Tod 1905 ebenfalls als Lehrer in Veitshöchheim tätig gewesen war. Laut alemannia judaica hat Adolf wie sein Vater neben seinem Beruf als Kaufmann das Lehreramt in Veitshöchheim ausgeübt.

Adolf Klein war ab 8. April 1915 Soldat des 2. Ersatzbataillons des 9. Infanterie-Regiments, 3. Kompanie. Er wurde 1915 und 1916 bei Stellungskämpfen in Flandern eingesetzt. Im Juni 1917 wurde er verwundet und kam ein Kriegslazarett.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • BayHStA Kriegsarchiv

Klein, Anna

Geboren: 16.02.1883 in Nürnberg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Malerin, Zeichenlehrerin, Haushilfe
Verfolgung: Anna Klein wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 58 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Klein, Arnold Abraham

Geboren: 17.9.1875 in Dunaföldvár/Ungarn
Gestorben: 1961 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil.
Beruf: Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Nürnberg
Verfolgung: Dr. Arnold Abraham Klein floh 1939 nach Palästina.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Unterfranken, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Klein stammte aus der Familie des Kaufmannes Samuel Klein und seiner Frau Ernestine, geb. König, er wurde in Ungarn geboren.

Arnold Abraham Klein war von 1905 bis 1909 rabbinischer Seminarlehrer der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg und übernahm anschließend das neu geschaffene Rabbineramt des orthodoxen Vereins Adas Israel (Adaß Israel oder Adath Jsrael) in Nürnberg. Der Verein war 1874 auf Initiative des damals gerade neu nach Nürnberg gezogenen Lehrers und Rabbinatskandidaten Salomon Ansbacher gegründet worden. Seit 1875 betrieb er auch eine Religionsschule für die Kinder der orthodoxen Familien. Nachdem Salomon Ansbacher 1909 seine Ämter niedergelegt hatte, wurde eine Rabbinerstelle genehmigt, die Dr. Abraham Arnold Klein übernahm. Er wurde von einem Kantor unterstützt.

Als Klein nach Nürnberg kam, fand er die Gemeinde zerstritten vor. Adas Israel hatte erst im Januar 1908 einen neuen Vertrag mit der Gemeinde geschlossen, der ihm erlaubte einen eigenen Vereinsrabbiner anzustellen. Dieser war jedoch den Gemeinderabbinern untergeordnet. Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern der liberalen Gemeinde und des orthodoxen Vereins betrafen auch die Ausrichtung des Religionsunterrichts. Erst ab 1922 konnten die Streitigkeiten beigelegt werden.

1920 wurde auf Betreiben Kleins die Religionsschule in die "Israelitische Volksschule" umgewandelt und nahm nun Kinder der gesamten Nürnberger Gemeinde auf. Die Leitung der Schule übernahm Dr. Isaak Bamberger, der Unterricht wurde außer ihm von Oberlehrer Emanuel Heß erteilt. 1924 gehörten dem Verein 400 Personen an, die Volksschule wurde von 150 Kindern besucht.

Arnd Müller beschreibt, dass antisemitische Vorfälle und gewaltsame Übergriffe bereits 1932 das Leben der jüdischen Bürger und Schulkinder in Nürnberg beeinträchtigten. Im Sommer 1932 hatte Arnold Klein einen Rabbinerkollegen aus Jerusalem zu Besuch. Er musste miterleben, dass sein Gast und dessen Diener auf der Straße von Nazis überfallen, in eine Kneipe gezerrt und derart misshandelt wurden, dass sie ärztlich behandelt werden mussten.

Im Mai 1936 war Klein in Riga und sprach mit der Presse über die Situation der Juden in Nürnberg. Er erklärte, dass bereits 3000 Juden aus Nürnberg ausgewandert seien. Über seine Reiseerlebnisse hielt er später einen Vortrag in der Schule.

1939 floh Klein nach Palästina. Nach seiner Flucht übernahm der Lehrer Julius Neuberger seine Funktion in der Gemeinde.



Quellen:
  • Müller 1968
  • http://sammlungen.ub.uni-compact memory
  • Strätz 1989
  • Ottensoser /Roberg 1982
  • alemannia judaica

Klein, Bernhard

Geboren: 29.04.1864 in Veitshöchheim
Gestorben: 12.05.1943 in Westerbork
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Bernhard Klein floh am 7. März 1939 in die Niederlande. Er war 1943 in Westerbork interniert und wurde später für tot erklärt.
Wohnort: Gießen

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Klein war der älteste Sohn des Veitshöchheimer Lehrers Josef Klein. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1883 abschloss. Von 1888 bis 1932 arbeitete er als Lehrer der Israelitischen Religionsgemeinschaft Gießen. Bernhard floh am 7. März 1939 in die Niederlande. Er war 1943 in Westerbork interniert und wurde später für tot erklärt. Sein Bruder Lazarus Klein, war Kaufmann und versah nach dem Tod des Vaters das Lehreramt in Veitshöchheim ab 1905. In der Liste der ILBA-Absolventen von Ottensoser/Roberg ist nur der Name von Bernhard, nicht der von Lazarus notiert.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • alemannia judaica

Klein, Emil

Geboren: 11.03.1891 in Cham
Konfession: katholisch
Titel: Studienassessor
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Emil Klein war im KZ Dachau inhaftiert.
Wohnort: Cham
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emil Klein wurde in Cham geboren. Er war der Sohn des Lehrers Josef Klein uns seiner Frau Anna. Klein studierte in München (stud. phil.) als er beim bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 15 in Nördlingen diente. Auch seine Eltern wohnten zu der Zeit in München, der Vater als Lehrer a.D.

In einem Dokumentenfragment aus DaA Nachlass von Karl Frey (?) findet sich in einer Liste mit Häftlingen des KZ Dachau folgender Eintrag: "[Nachname abgeschnitten] Emil, 11.3.91 Cham. (K. ist bereits zum Drittenmal [sic.] wegen Beleidigung des Reichskanzlers, bzw. Verächtlichmachung der Regierung polizeilich beanstandet. Am 21.10.33 hat er in einer öffentlichen Wirtschaft geäußert: "Wenn wir am 12. Nov. für die Regierung stimmen, bekommen wir Krieg." Weiter hat er öffentlich ausgesprochen, daß er gegen die heutige Regierung sei. Klein war Studienassessor und wurde im Juni 33 aus dem höheren Schuldienst entlassen. Da Klein mit seinen Wühlereien gegen die Regierung nicht aufhört, erscheint seine Überführung nach Dachau notwendig.)".

In Arolsen gibt es einen Eintrag aus dem Zugangsbuch Dachau über Emil Klein aus Cham, im online Archiv ist aber nicht erkennbar, an welchem Datum er nach Dachau gebracht wurde.



Quellen:
  • BayHStA 08649 Kriegsstammrolle Bd. 2
  • DaA Nachlass Karl Frey (?)
  • Arolsen Archives 1.1.6. 8054500

Klein, Josef

Geboren: ca. 1820
Gestorben: nn.12.1905 in Veitshöchheim
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Veitshöchheim
Wohnort: Veitshöchheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Klein war ab 1850 mehr als 50 Jahre lang Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Veitshöchheim. Seine Ausbildung erhielt er von 1837 bis 1840 am Königlichen Schullehrerseminar in Würzburg. Anschließend studierte er an der Rabbinerschule in Fürth. 1850 trat er die Lehrerstelle in Veitshöchheim an. Klein war Mitbegründer und Verwaltungsmitglied des bayerischen israelitischen Lehrervereins.

Der älteste Sohn Bernhard Klein studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1883 abschloss. Er unterrichtete von 1888 bis 1932 als Lehrer der Israelitischen Religionsgemeinschaft Gießen. Bernhard floh 1939 in die Niederlande, war 1943 in Westerbork interniert und wurde später für tot erklärt. Ein weiterer Sohn, Lazarus Klein, wurde ebenfalls Lehrer und übernahm das Amt in Veitshöchheim nach dem Tod seines Vaters 1905. In der Liste der ILBA-Absolventen von Ottensoser/Roberg ist nur der Name von Bernhard, nicht der von Lazarus notiert. Auch Lazarus´ Sohn Adolf Klein arbeitete noch als Lehrer in Veitshöchheim, bevor er 1938 vor den Nazis nach Palästina floh.

Josef Klein wirkte bis zu seinem Tod, er starb Ende 1905 im 86. Lebensjahr.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • almannia judaica

Klein, Joseph

Geboren: 15.02.1905 in Urspringen
Gestorben: 10.11.1940
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Deportation der Ehefrau am 15. Oktober 1941, ermordet.
Wohnort: Rhaunen

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg. Seit 1895 Lehrer in Rhaunen (heute Rehinland-Pfalz).



Quellen:
  • alemannia judaica

Klein, Lazarus

Gestorben: vor 1917
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kaufmann
Wohnort: Veitshöchheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lazarus Klein war laut alemannia judaica ein Sohn des Lehrers Josef Klein, der in Veitshöchheim fast 50 Jahre lang drei Generationen unterrichtet hat, von 1850 bis zu seinem Tod 1905. Nach Josefs Tod übernahm Lazarus das Lehreramt in Veitshöchheim, neben seiner Tätigkeit als Kaufmann.

Beim Tod des Vaters Josef 1905 sprach Lazarus´ Bruder Bernhard (geb. 1864 in Veitshöchheim), der Lehrer in Gießen war, am Grab. Bernhard hat eine Lehrerausbildung an der ILBA Würzburg absolviert (Abschluss 1883). Im Verzeichnis der ILBA-Absolventen von Ottensoser und Roberg ist nur Bernhard notiert.

Lazarus war mit Babette, geb. Hecht, verheiratet und hatte vier Kinder, darunter Adolf, geb. 11. März 1893 und Heinrich, geb. 24. August 1898 in Veitshöchheim. Adolf wurde Kaufmann, auch er versah zeitweise das Lehreramt in Veitshöchheim. Ihm gelang 1939 die Flucht nach Palästina. Heinrich, ebenfalls Kaufmann und ab 1937 Verwalter des Isr. Kranken- und Pfründnerhauses in Würzburg, wurde am 27. November 1941 mit seiner Frau Hedwig und der zehnjährigen Tochter Beate nach Riga deportiert.

Nach einem Eintrag in die Kriegsstammrolle seines Sohnes Adolf von 1915 war Lazarus Klein zu dieser Zeit verstorben, in den anderen Kriegsstammrollen von Adolf fehlt dieser Eintrag jedoch.



Quellen:
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • Ottensoser / Roberg 1982

Klestadt, Salomon

Geboren: 29.12.1863 in bei Lippstadt/Paderborn
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Bamberg
Wohnort: Bamberg, Amalienstraße
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siehe Kleestadt, Carl; 15.9.1913 Bürgerrecht in Bamberg verliehen.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg

Klingenstein, Jakob

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Juli 1919 wurde der Lehrer Jakob Klingenstein zusammen mit drei weiteren Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in den Stadtrat gewählt, "trotz heftiger antisemitischer Propaganda", wie Baruch Ophir und Falk Wiesemann bemerken. Die drei anderen waren: der Sozialdemokrat Felix Freudenberger, der zugleich zum Oberbürgermeister gewählt wurde und Mitglied des Landtags war, der Industrielle Markus Katz, der Kaufmann Strauss.

In Strätz, Ottensoser, keinen Hinweis auf einen Lehrer Jakob Klingenstein gefunden.



Quellen:
  • Ophir / Wiesemann 1979

Klugmann, Hermann Löb

Geboren: 22.03.1885 in Wiesenbronn/Kitzingen
Gestorben: 08.12.1974 in Boston/Massachusetts
Konfession: israelitisch
Titel: Dr., Studienprofessor
Berufstätig an folgender Schule: Luisengymnasium München
Verfolgung: Hermann Klugmann wurde Ende 1935 zwangspensioniert. Während der Novemberpogrome 1938 befand er sich wegen einer Beerdigung in der Schweiz. Er emigrierte von Zürich aus nach New York.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Löb Klugmann stammte aus der Familie des Viehhändlers Löb Klugmann in Wiesenbronn bei Kitzingen und dessen Frau Hanna, geb. Bachmann. Hermann hatte noch eine zwei Jahre jüngere Schwester, Emma. Die Kinder besuchten die protestantische Schule am Ort. Hermann studierte an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg, dann an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg. Von 1912 bis 1914 unterbrach er die Lehrtätigkeit in Höchberg um in München Mathematik, Chemie und Physik zu studieren. 1915 erwarb er die Zulassung zum Lehramt an Lehrerbildungsanstalten. Bis 1917 studierte er in Würzburg Pädagogik, Psychologie und Philosophie. 1917 promovierte er über ein mathematisches Thema. Anschließend wurde er am 1. Mai zum Kriegsdienst eingezogen.

Hermann Klugmann begann seine Lehrertätigkeit 1904 nach Abschluss der ILBA als Hilfslehrer in Kleineibstadt im heutigen Landkreis Rhön-Grabfeld. Ab 1906 wechselte er an die Präparandenschule in Burgpreppach. 1908/1909 war er für kurze Zeit Präfekt an der Israelitischen Waisenanstalt in Fürth. Ab 1909 unterrichtet Klugmann an der Präparandenschule Höchberg. Nach drei Jahren nahm er die eigenen Studien wieder auf. Anfang April 1917 meldete Klugmann seinen Umzug von Höchberg nach München. Er hatte seit 1912 zumindest zeitweise zum Studium bereits in München gewohnt. Klugmann wurde Gymnasiallehrer am Luisengymnasium. Am 10. Juli 1919 heiratete er Dora Bloch, mit der er ein Jahr später einen Sohn bekam, Alfred, geboren am 27. Juni 1920. 1923 wurde Klugmann zum Studienprofessor befördert.

Am 31. Dezember 1935 wurde er von den Nationalsozialisten zwangsweise in den Ruhestand versetzt (in einem Schreiben des Landesentschädigungsamtes wird der 1. Januar 1937 angegeben). Kurz darauf schickte er seinen Sohn, der inzwischen Medizin studierte, zum weiteren Studium zu seinen Schwiegereltern in die Schweiz. Als der Schwiegervater starb, machten Hermann und Dora Klugmann sich am 9. November 1938 auf dem Weg zur Beerdigung nach Zürich und entkam so den Pogromen in Deutschland. Sie kehrten nicht zurück, sondern emigrierte von der Schweiz aus in die USA.

Hermann Klugmann lebte bis 1961 in Allston/Massachusetts. Ab 1945 war er Dozent des Massachusetts Institute of Technology. Seine letzten Jahre verbrachte er in Brooklyn, New York. Er starb am 8. Dezember 1974.



Quellen:
  • StAM
  • StAM
  • Stadtarchiv München
  • Ottensoser/Rober 1982
  • Blömer/Garz 2000
  • Reinhard Weber
  • Strätz 1989
  • StAM
  • Stadtarchiv Zürich
  • SVG Großlangheim
  • BayHStA
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • Das Jüdische Echo vom 1.6.1923
  • StAM
  • Universitatsbibliothek Oldenbur
  • Heusler/Sinn 2015

Klugmann, NN

Titel: Dr., Studienprofessor
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Heft Nr. 8 des jüdischen Echo vom 22. Februar 1929 wird "Studienprofessor Dr. Klugmann" als Mitglied des Schulausschusses der jüdischen Gemeinde genannt. Prüfen, ob selbe Person wie Klugmann, Hermann Löb.



Quellen:
  • Das jüdische Echo 1929

Kohen, Judith

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Religionslehrerin an IKG München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • BayHStA

Köhler, Max

Geboren: 15.05.1899 in Kassel
Gestorben: 30.11.1987 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Distriktrabbiner, Religionslehrer
Verfolgung: Dr. Max Köhler, war von 16. November bis 1. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Nach Unterlagen der Arolsen Archives (hier Kohler) wurde er erst am 10. Dezember aus dem KZ Dachau entlassen. 1939 gelang ihm die Flucht nach London.
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Köhler war ein Sohn von Heinrich Köhler und seiner Frau Rosa Köhler, geb. Kugelmann und wurde 1899 in Kassel geboren. Er hat seine Rabbinerausbildung am Rabbinerseminar in Berlin abgelegt. Während seines Studiums war er bei der Berliner Jüdischen Gemeinde als Religionslehrer und Hilfsprediger beschäftigt. Sein Großvater Dr. Lebrecht war bereits Rabbiner in Schweinfurt gewesen.

Dr. Max Köhler trat 1934 als Nachfolger von Salomon Stein das Distriktrabbinat in Schweinfurt an. Er blieb fünf Jahre Distriktrabbiner, bis zu seiner Auswanderung 1939.

Max Köhler war seit 22. Oktober 1930 verheiratet mit Anna Salomon. Im Juli 1937 starb seine Frau Anna kurz nach der Geburt des dritten Kindes. Offensichtlich überlebte das Neugeborene ohne die Mutter nicht lange. Im April 1938 gab Max Köhler seine Verlobung mit Friedl Lipmann bekannt. Als Köhler im November 1938 ins Konzentrationslager Dachau eingewiesen wurde, war er wieder verheiratet und hatte noch 2 Kinder. 1939 gelang Max Köhler die Flucht nach London. Nach Kriegsbeginn galt Köhler in Großbritannien als "Feindlicher Ausländer". Er wurde um den 21. Juni 1940 interniert, jedoch am 3. April 1941 entlassen.



Quellen:
  • StadtA Schweinfurt
  • StAW Gestapostelle Würzburg 4406
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Hessisches HStA Wiesbaden, über ancestry.de
  • The National Archives, Kew, London, über ancestry.de
  • Israelitisches Familienblatt vom 19.4.1934, compact memory
  • Israelitisches Familienblatt vom 15.7.1937, compact memory
  • Israelitisches Familienblatt vom 28.4.1938, compact memory
  • Israelitisches Familienblatt vom 16.10.1930, compact memory

Kohn, Adolf

Geboren: 1904
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule zu Fürth; Israelitische Volksschule Nürnberg
Verfolgung: Emigration nach London.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Adolf Kohn studiert von 1926 bis 1929 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Er schloss die ILBA mit Examen ab und legte 1934 das zweite Staatsexamen in Würzburg ab.

Kohn wohnte in Nürnberg in der Albrecht-Dürer-Str. 19. Er arbeitete sowohl in Nürnberg an der Israelitischen Volksschule als auch im benachbarten Fürth.
Kein Eintrag im Fürther Adressbuch 1935.

1936/37 war er mit 33 Wochenstunden in Fürth, in der Israelitischen Volksschule eingesetzt. Sein Gehalt wird im Revisionsbericht der Reichsvereinigung als überdurchschnittlich im Vergleich zu den anderen Lehrern der Schule, (die aber unter dem staatlichen Schnitt bezahlt wurden) bezeichnet, er erhält mit 32 Jahren inklusive sieben Überstunden 325,70 RM (statt 349,70 staatlich) im Monat. Wird gerechtfertigt mit seinen überdurchschnittlichen Qualitäten und ständigen Berufungen nach auswärts.

1934 emigrierte Kohn nach England. Kohn nahm nach der Emigration den Namen Avrohom Dov an. Er unterrichtete an einer jüdischen Klasse in Gateshead on Tyne im Nordosten Englands. 1944 gründete er die jüdische Bildungsstätte Beth Midrash Lamorot in Gateshead. 1981 lebte er in Gateshead.

Im März 1988 wurde in Gateshead der Tod eines 83-jährigen Adolf Kohn registriert, mit dem Geburtsdatum 15. September 1904 (selbe Person?).



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Rijo
  • Bay HStA
  • Strätz 1989
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • Ballin, 1943

Kohn, Ernst

Beruf: Lehrer
Verfolgung: Ernst Kohn emigrierte nach New York.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ernst Kohn studierte von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er mit Examen abschloss. Unterrichtete an der Yeshiva Samson Raphael Hirsch, New York, an der Hebrew Academy in Cleveland, u.a. Promotion als Religionspädagoge.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Ottennsoser/Roberg 1982

Kohn, Ewald

Geboren: 14.(19.)05.1884 in Essen (?)
Gestorben: 14.06.1939
Titel: Dr., Dipl. Ing.
Beruf: Fachlehrer
Verfolgung: Ewald Kohn war vom 11. November 1938 bis 19. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 14. Juni 1939 starb er im Alter von 55 Jahren, vermutlich an den Folgen der KZ-Haft.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ewald Kohn war 1938 verwitwet und hatte ein Kind.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Kohn, Ignaz

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Am 29. Oktober 1896 trat der israelitische Religionslehrer Ignaz Kohn aus Augsburg dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.



Quellen:
  • Liedtke, Sosic 2021

Kohn, Joseph

Gestorben: 1947 in Jerusalem
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Distriktrabbiner
Verfolgung: Nicht in Häftlingsliste Dachau gefunden.
Wohnort: Burgkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

In Burgkunstadt 1886-1895 (?), Religionsunterricht?



Quellen:
  • StAB
  • Motschmann, 1988

Kohn, Leopold

Geboren: 1828
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Schematismus des Lehrervereins für Schwaben und Neuburg 1883 verzeichnet unter Augsburg für Israelitische Religionsschulen den Kantor und Religionslehrer "Leopold Kohn, Steppach, B.A. Augsburg". Am Schluss des Schuljahres 1881/82 unterrichtete er 95 Werktags- und 19 Feiertagsschüler. Die Zeitung "Der Israelitische Lehrer" von März 1870 nennt bereits einen Leopold Kohn in Augsburg unter Jahrbücher (?).



Quellen:
  • Schematismus, Augsburg 1983

Kohn, Marie Luise

Geboren: 25.01.1904 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Fachlehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Marie Luise Kohn wurde am 20. November 1941 aus München nach Kaunas deportiert und wurde am 25. November 1941 im Alter von 37 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Marie Luise Kohn war in den Jahren 1940 und 1941 als Fachlehrerin für den Werk- und Zeichenunterricht der Jüdischen Schule in München eingestellt.



Quellen:
  • BLLV

Kohn, Moses Lazerus

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Altenkunstadt, Bamberg
Wohnort: Altenkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Altenkunstadt eine jüdische Schule und Lehrer. Moses Kohn war vor 1807 Lehrer in Altenkunstadt, bis 1812 in Bamberg, ab 1812 in Markt Uehlfeld (?).



Quellen:
  • StAB
  • Motschmann 1988

Königsbuch, Markus

Geboren: 23.09.1912 in Krakau
Verfolgung: Emigration nach Palästina, ebenso die Geschwister. Die Eltern versuchten 1939 Flucht über Brüssel, kamen 1940 nach Gurs, 1942 Drancy, Auschwitz, wurden ermordet.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Markus Königsbuch studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und schloss das Studium dort 1932 ab.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Deusel, Beisbart, 2008
  • Strätz, 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Körber, Jakob

Geboren: 07.06.1892 in Ichenhausen
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Lehrer, Vertreter
Verfolgung: Jakob Körber musste Zwangsarbeit leisten. Er wurde am 20. November 1941 mit seiner Frau Hedwig ins IX. Fort nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 im Alter von 49 Jahren dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Körber wurde am 7. Juni 1892 in Ichenhausen geboren. Er war Vertreter und - laut Angaben des Stadtarchivs München - auch Lehrer in München. Körber war mit Hedwig, geb. Hahn am 5. Oktober 1903 in Betzdorf, verheiratet.



Quellen:
  • Stadtarchiv München

Koronczyk, Charlotte

Geboren: 01.02.1908 in München
Beruf: Erzieherin
Verfolgung: Charlotte Koronczyk wurde im Alter von 34 Jahren am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Charlotte Koronczyk wohnte in Buchau und München. Zuletzt war sie in München in der Antonienstr. 7. gemeldet.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Krämer, NN

Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

In der Nr. 8 des jüdischen Echo vom 22. Februar 1929 wird ein "Hauptlehrer Krämer" als Mitglied des Schulausschusses der jüdischen Gemeinde genannt.



Quellen:
  • Das jüdische Echo

Kühnert, geb. Teutsch, Edith Hildegard

Geboren: 05.10.1913 in München
Gestorben: 18.02.1945 in Dresden
Beruf: Englisch- und Französischlehrerin
Verfolgung: Edith Hildegard Kühnert starb mit ihrer zwei Jahre alten Tochter am 18. Februar 1945 im Alter von 21 Jahren auf der Flucht vor der drohenden Deportation. Ihre Leichen wurden in einem Teich bei Thalberg gefunden. Edith Kühnert hatte am 16. Februar den Deportationsbefehl nach Theresienstadt erhalten. Die Todesursache ist unklar.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Edith Hildegard Kühnert war ein Kind von Robert und Hedwig Teutsch aus München. Englisch- und Französischlehrerin. Nach der Hochzeit mit katholischen Willibald Kühnert zog sie nach Dresden, wo sie 1943 eine Tochter, Barbara, bekam. Durch die Ehe mit ihrem katholischen Mann war sie eine Zeitlang vor der Deportation geschützt. Am 16. Februar 1945 erhielt sie schließlich doch einen Deportationsbefehl.

In der Weinbergstraße 40 in Dresden sind zwei Stolpersteine für Hildegard und Barbara Kühnert verlegt.



Quellen:
  • Stadtarchiv München

Kurzmann, Arnold

Geboren: 19.03.1876 in Obbornhofen
Gestorben: 07.02.1936 in Fürth
Titel: Studienprofessor, Dr.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Privatschule (Gombrich in Nürnberg)
Verfolgung: 1931 im Stürmer verunglimpft, Kurzmann erhob Anklage gegen den Schriftleiter des "Stürmers", Karl Holz, und gegen "Oberbayerische Rundschau" es kam zu Prozessen. Nach pogromartigen Ausschreitungen gegen Kurzmann ließ er sich nach Fürth versetzen. Am 1. September 1933 nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt.
Wohnort: Gunzenhausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Von 1908 bis 1915 war Dr. Arnold Kurzmann Lehrer am Institut Gombrich, einer Privatschule in Nürnberg. Kurzmann war von 1917 bis 1931 Lehrer an der Realschule in Gunzenhausen. Nach pogromartigen Ausschreitungen gegen ihn, wechselte er an die Oberrealschule Fürth, wo er bis 1.9.1933 blieb. Im Zuge der Umsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde er in den Ruhestand versetzt. Verheiratet mit Sofie Engländer, geb. 8.11.1875 in Delmenhorst. Sie kam 1918 aus Nürnberg nach Gunzenhausen und ging im August 1931 nach dem Urteil gegen den verantwortlichen Schriftleiter Holz des Stürmers nach Fürth, dort 1934 verstorben. Das Ehepaar hatte einen Sohn, Siegfried, geb. am 11. November 1912 in Nürnberg. Laut Bemerkung in der Entschließung des KuMi vom 25.8.1933 war Arnold Kurzmann 1918 bayerischer Staatsbeamter geworden. Er war kein Kriegsteilnehmer, aber da er vor dem 1. August 1914 Prüfungen abgelegt hatte, hätte er bevorzugt nach §3 Abs. II behandelt werden können, "wenn er sich während seiner Tätigkeit als Beamter in hervorragendem Maße bewährt hätte (…) Von einer hervorragenden Bewährung kann jedoch nicht gesprochen werden, wenn er seine Pflicht auch redlich erfüllt hat." Es wurde auf "ein sehr mäßiges Examen" (2mal III) hingewiesen. Besondere Gründe zu seinen Gunsten wurden nicht zur Geltung gebracht. Kurzmann war bei seiner Ruhestandsversetzung 57 Jahre alt. Kurzmann starb laut Informationen der Stadtarchivs Fürth am 7. Februar 1936 nach einem schweren Unfall vor seiner Wohnung auf dem Weg ins Krankenhaus.



Quellen:
  • BayHStA
  • Stadtarchiv Gunzenhausen
  • http://jl-gunzenhausen.de
  • alemannia judaica

Kurzmann, Isaak

Geboren: ca. 1848
Gestorben: Febr. (?) 1931 in Schweinfurt
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Burghaslach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Isaak (auch Isak) Kurzmann war 50 Jahre lang Mitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Am 15. Februar 1931 widmete das Mitteilungsblattes des Lehrervereins dem im Alter von 83 Jahren Verstorbenen einen Nachruf. Kurzmann sei eines der ersten Mitglieder des Vereins gewesen. Er sei Religionslehrer in Thundorf und Maroldsweisach, anschließend für lange Zeit in Burghaslach gewesen. Etwa um 1906 zog Kurzmann er nach Schweinfurt und wirkte dort als Thoraschreiber. Bei seiner Trauerfeier sprachen der Bezirksrabbiner Dr. Stein und sein Kollege Berlinger im Namen des Lehrervereins. Isaak Kurzmann war verheiratet mit Jette, geb. Baumer oder Baumann und hatte drei Kinder.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • compact memory

Kurzmann, Samuel

Geboren: 03.10.1845 in Würzburg?
Gestorben: 11.10.1909 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Kurzmann lebte seit 1886 in Würzburg und gab privaten Religionsunterricht. Er verkaufte nebenher Lichter und Seifen. Kurzmann war verheiratet mit Betty Mayer, geb. 16. Juli 1845. Sie hatten fünf Kinder.



Quellen:
  • Strätz 1989

Kurzweil, Alois

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Evangelische Schule Oettingen
Wohnort: Oettingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alois Kurzweil schloss 1930 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab und fand anschließend eine Stelle als Religionslehrer und Kantor in Oettingen. 1930 besuchten in Oettingen 7 Kinder den Religionsunterricht. Im Jahr 1931 trat er dem Jüdischen Lehrerverein für Bayern bei. Nach BayHStA MK 61207 war Kurzweil tschechoslowakischer Staatsbürger und gab am 14. Januar 1933 Religionsunterricht für israelitisch Kinder an der evangelischen Schule Oettingen. In einer Liste der am 16. Juni 1933 in Oettingen wohnhaft gewesenen jüdischen Einwohner vom 12. März 1962 steht Alois Kurzweils Name nicht, jedoch bereits der seines Nachfolgers Leopold Rose.

Alois Kurzweil wird im Jahresbericht des Hilfsvereins der Deutschen Juden von 1932 unter Lokalkomitees und Vertrauensleute genannt.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs nennte einen Alois Kurzweil, der am 5. Dezember 1908 in Brtnice (dt. Pirnitz)/Jihlava/Mähren geboren wurde, in Frankfurt am Main wohnhaft war, in die Tschechoslowakei emigriert sei und am 22. Mai 1942 ab Trebitsch ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde. Von dort aus drei Tage später, am 25. Mai 1942 nach Lublin. Die Opferdatenbank www.holocaust.cz der Gedenkstätte Theresienstadt gibt für ihn als letzte Wohnadresse Jind?ich?v Hradec an. Dieser Alois Kurzweil wurde nach Angaben der Opferdatenbank in Yad Vashem am 28. August 1942 in Maidanek (HN 9699) ermordet. Selbe Person?



Quellen:
  • BayHStA MK 61207
  • Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden (Hrsg.), bearbeitet von Dr. Bella Schlesinger: Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-33 (Daten z.T. von 1930/31), S. 303-307
  • MdJLVfB 1931 Nr. 10 vom 15.10.1931
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Arolsen Archives 1.1.42 11422001 174
  • https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/103660-alois-kurzweil/
  • Yad Vashem Bestand 0.52.1

L

Lachmann, Isaak

Geboren: 13.8.1838 in Stolp (Slupsk), Pommern
Gestorben: 15.05.1900 in Hürben
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer
Wohnort: Hürben
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Kirchner schrieb den Nachruf auf seinen Kollegen, der in der Österreichisch-ungarischen Cantoren-Zeitung erschien: "Seine Lehr- und Wanderjahre absolvirte [sic.] Lachmann als Meschorer bei dem berühmten Odessaer Obercantor Osias Abraß, genannt Pitsche, mit welchem er auch ausgedehnte Kunstreisen unternahm. Er amtirte [sic.] darauf als Cantor 3 Jahre in Behrent, 3 Jahre in Stolp, 5 Jahre in Lauenburg, und ließ sich endlich, des Wanderlebens müde, in dem herrlich gelegenen bayerischen Städtchen Hürben nieder, wo er während einer 27jährigen segensreichen Wirksamkeit durch seine musterhafte Amtsführung, durch die Biederheit seines Charakters die unbegrenzte Liebe und Werthschätzung seiner Gemeinde sich zu erwerben wußte. […] Offenen Sinnes, empfänglichen Gemüthes hatte er in den verschiedenen Ländern die verschiedenen synagogalen Weisen in sich aufgenommen und unterstützt von musikalischen Kenntnissen und ästhetischem Geschmack in Noten zu fixiren [sic.] gesucht. So entstand zunächst ein stattlicher Band von Synagogen-Gesängen, umfassend die Rezitationsweisen des ganzen Jahres nach polnischem Ritus. In Hürben, einer uralten süddeutschen Gemeinde, lernte er das süddeutsche Chasonus gründlich kennen und legte die Ergebnisse seines unermüdlichen Sammelfleißes ebenfalls in einem umfangreichen Werke nieder, dessen erster Theil unter dem Titel `Awodas Jisroel´, der israelitische Vorbeterdienst, traditionelle Synagogen-Gesänge des süddeutschen Ritus, Wochentags-Gottesdienst vor noch nicht Jahresfrist im Druck erschienen ist." Die anderen beiden geplanten Teile konnte er nicht mehr folgen lassen, denn eine Krankheit, von der er schon geheilt schien, kam wieder zurück und Lachmann starb unerwartet am 15. Mai 1900.

Isaak Lachmann war mit Minna, geb. Wohlgemuth, verheiratet. Das Paar hatte sechs Kinder: Das älteste war die spätere Sprachlehrerin, Schriftstellerin und Übersetzerin Hedwig Lachmann. Sie wurde am 29. August 1865 in Stolp in Pommern (heute: Slupsk) geboren. Hedwig heiratete am 18. Mai 1903 in Hermsdorf bei Berlin den Schriftsteller Kurt Landauer, mit dem sie bereits eine Tochter (Gudula) hatte. Landauer hatte sich kurz zuvor von seiner ersten Frau scheiden lassen. Ihr zweites Kind Brigitte Landauer heiratete später den aus Russland stammenden Arzt Pavel Nikolaevich Peschkowsky und war die Mutter des amerikanischen Regisseurs Mike Nichols. Isaaks älteste Tochter Hedwig Landauer starb 1918 in Krumbach an einer Lungenentzündung.

Das zweite Kind von Isaak Lachmann kam am 7. April 1867 ebenfalls in Stolp zur Welt: Georg. Georg war Trauzeuge seiner Schwester Hedwig. Er war mit Julie, geb. Wohlgemuth verheiratet. Georg starb am 4. März 1941 im Krankenhaus der jüdischen Gemeinde Berlin, da war er bereits Witwer. Am 8. Mai 1872 kam in Lauenburg (Cöslin) (ebenfalls in Pommern) ein weiterer Sohn zur Welt: Julius. 1916 diente Julius im Bayerischen Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon, zu dieser Zeit war sein Wohnort Krumbach. Als Beruf ist in der Kriegsstammrolle noch Musiklehrer angegeben. Er ist nicht identisch mit dem Münchner Lehrer und Kantor Julius Lachmann (eigener Eintrag). Als Julius 1923 die Klavierlehrerin Elly Olga Liebrecht heiratete, war er Kaufmann und wohnte in Berlin-Wilmersdorf. Er arbeitete als Versicherungsvertreter.

Am 8. Juli 1874 wurde Isaak und Mina Lachmann, die nun schon in Hürben in Bayern lebten, ein weiteres Kind geboren: Franziska. Sie wurde später ebenfalls Sprachlehrerin und heiratete 1907 in Berlin den Kaufmann Georg Adolf Otto. Gustav Landauer, ihr Schwager, war einer der beiden Trauzeugen.



Quellen:
  • Oesterreichisch-ungarische Cantoren-Zeitung, Beilage zu Die Wahrheit Jhg. 20 Nr. 18
  • Israelitischer Lehrer und Cantor Jhg. 1900, Heft 2 1900
  • Lachmann
  • Die Welt Jhg. 4 (1900), Nr. 22
  • Landesarchiv Berlin, Heiratsregister 1874-1936
  • Landesarchiv Berlin Sterberegister
  • BayHStA Kriegsstammmrolle
  • Landesarchiv Berlin, Heiratsregister 1874-1936
  • Landesarchiv Berlin, Heiratsregister 1874-1936
  • Schönhagen / Auer: Krumbach 2002

Lachmann, Julius

Geboren: 21.05.1887 in Schwersenz
Gestorben: in Piaski
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Lehrer, Religion
Verfolgung: Julius Lachmann wurde zusammen im Alter von 54 Jahren mit seiner Frau Meta am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Lachmann stammte aus Schwersenz (heute Swarz?dz), Kreis Posen. Seine Eltern waren der Schneidermeister Salomon Lachmann und Jette, geb. Nadel. Nach einem Stammbaum von Markus Löwe in Ancestry war Julius das jüngste Kind von insgesamt 13. Seine Geschwister waren: Mette (geb. 1861), Pauline (geb. 1862), Herz (1866-1933), Marie (1868-1919), Berta (1870-1929), Regina (1872-1947), Moses Moritz (1874-1942), Gerson (1876-1962), Jakob (1878-1969), Heinrich (geb. 1880, gest. in Sao Paulo), Wolf Wilhelm (1882-1967), Hedwig, verheiratete Ucko (1884-1944? In Auschwitz).

Julius Lachmann war Kantor und Religionslehrer der Israelitischen Kultusgemeinde München.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bay HStA
  • Rijo
  • Ancestry.de Stammbaum Julius Lachmann
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Lachmann, Julius 2

Geboren: 08.05.1872 in Lauenburg/Cöslin/Pommern
Gestorben: 16.09.1942 in Lotz/Litzmannstadt
Konfession: israelitisch
Wohnort: Krumbach
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Lachmann war eines von sechs Kindern des Hürbener Kantors Isaak Lachmann und dessen Frau Wilhelmina (Mina oder Minna), geb. Wohlgemuth. Er kam am 8. Mai 1872 in Lauenburg (Cöslin) (in Pommern) zur Welt. Julius diente 1916 im Bayerischen Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon. Zu dieser Zeit war er in Krumbach gemeldet, wo er auch einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte. Als Beruf ist in der Kriegsstammrolle noch Musiklehrer angegeben. Er ist nicht identisch mit dem Münchner Lehrer und Kantor Julius Lachmann (eigener Eintrag).

Als Julius 1923 die Klavierlehrerin Elly Olga Liebrecht heiratete, war er Kaufmann und wohnte in Berlin-Wilmersdorf. Er arbeitete als Versicherungsvertreter. Auch einige seiner Geschwister lebten zeitweise in oder um Berlin: die Älteste, Hedwig, die Schriftstellerin war und Gustav Landauer geheiratet hatte, war jedoch während des Krieges nach Krumbach zurückgekehrt und 1918 schon gestorben. Georg, den er schon in seiner Soldatenzeit als engsten Verwandten angegeben hatte, als seine Eltern bereits verstorben waren.

Julius Lachmann wurde zusammen mit seiner Frau Elly und deren Schwester Dorothea Liebrecht am 1. November 1941 nach Lotz/Litzmannstadt deportiert.



Quellen:
  • BayHStA Kriegsstammrollen Bd. 9744 Bd. 13

Lamm, Julius

Geboren: 16.07.1886 in Unsleben a.d. Saale
Gestorben: 1942
Titel: Hauptlehrer
Verfolgung: Julius Lamm war von 12. November bis 10. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 22. März 1942 wurde er im Alter von 55 Jahren von Koblenz aus in das Ghetto Izbica deportiert.
Wohnort: Pirmasens
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Lang, Paul

Geboren: 05.01.1915 in Burgkunstadt
Gestorben: 22.07.1977
Konfession: israelitisch
Verfolgung: Paul Lang emigrierte Ende 1938 in die USA.
Wohnort: Würzburg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Paul Lang studierte von 1934 bis 1936 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Er macht 1936 Examen. Lang war Mitglied im Jüdischen Kulturbund. Ende 1938 lebte er in dem deutschen Ort Hindenburg (welchem?). In Vlissingen in den Niederlanden bestieg er die SS Pennland und landete am 7. Dezember 1938 in New York, von wo aus er sich nach Chicago begab. Lang beantragte ein halbes Jahr später, am 31. Mai 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft und die Namensänderung zu Paul Charles Lang. Das Passfoto zeigt einen dunkelhaarigen jungen Mann mit Nickelbrille.

Paul war mit der sechs Jahre jüngeren Jean verheiratet (geb. 10. Juni 1921). Laut Ancestry.de und findagrave.com starb Paul C. Lang im Alter von 62 Jahren am 22. Juli 1977 und wurde in Lincolnwood, Ill. Bestattet. Seine Frau starb 2001. Laut Strätz lebte Lang 1982 in Skokie, Ill./USA.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • National Archives Chicago,
  • Ancestry.de
  • findagrave.com
  • Ottensoser/Roberg 1982

Langstädter, Siegfried

Geboren: 31.03.1887 in Memmelsdorf (Ufr.)
Gestorben: 15.10.1942 in Marseille
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Venningen, Jüdische Sonderklasse in Ludwigshafen
Verfolgung: Siegfried Langstädter war von 12. November 1938 bis 17. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 22. Oktober 1940 zusammen mit seiner Familie aus Baden in das Internierungslager Gurs deportiert, von dort am 10. März 1941 ins Internierungslager Rivesaltes und am 23. Dezember 1941 weiter ins Sammellager Marseille, wo er am 15. Oktober 1942 im Alter von 55 Jahren starb. Sein Sohn Heinz Justinus wurde am 7. September, seine Frau Flora am 16. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Beide wurden später für tot erklärt.
Wohnort: Ludwigshafen
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegfried Langstädter hat die Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg besucht und zog noch vor 1914 nach Venningen bei Edenkoben, wo er als Lehrer der Israelitischen Volksschule angestellt war. Im Ersten Weltkrieg wurde er nach einer Verwundung mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Siegfried Langstädter war mit Flora, geborene Teutsch, verheiratet, die beiden hatten einen Sohn, Heinz Justinus. Langstädter war der letzte jüdische Lehrer der Jüdischen Gemeinde Venningen, die zum Bezirksrabbinat Landau in der Pfalz gehörte. Er versah zugleich den Dienst des Kantors und Schächters. Im Schuljahr 1931/32 erhielt nur noch ein Kind in Venningen Religionsunterricht. Nach Einrichtung einer Jüdischen Sonderklasse in Ludwigshafen übernahm Langstädter Ende 1936 dort den Unterricht.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • alemannia judaica

Langstein, Karl

Beruf: Werklehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Karl Langstein war Werklehrer der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg.

1940 ist ein Karl Israel Langstein pens[ionierter] techn[ischer] Beamter in der Fürther Str. 22, II eingetragen. JewishGen nennt einen Karl Langstein vom selben Wohnort mit dem Geburtsdatum 23. April 1880 unter den überlebenden Juden aus Nürnberg.



Quellen:
  • www.rijo.homepage.t-online.de
  • ancestry.de

Laßmann, Julie

Geboren: 18.03.1905 in Hainsfarth/Schwaben
Gestorben: 1943 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Sprachlehrerin, Hausangestellte
Verfolgung: Julie Laßmann wurde am 17. Juni 1943 im Alter von 38 Jahren von Würzburg aus ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: Rimpar
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julie Laßmann war eines von mehreren Kindern des Kultusbeamten und Lehrers Meier Laßmann. Sie wurde im schwäbischen Hainsfarth geboren und wuchs in Hainsfarth und Harburg auf. Sie blieb unverheiratet, arbeitete als Hausangestellte, Musik- und Sprachlehrerin und lebte mit ihren Eltern auch in Westheim an der Saale und in Rimpar. Julies Mutter starb 1932 an einer langwierigen Krankheit. Nach Angabe von alemannia judaica und Strätz zog Julie 1935 von Rimpar nach Würzburg. Nach Strätz zog ihr Vater Meier erst 1939 nach Würzburg.

Nachdem Julies Mutter im Dezember 1932 gestorben war, folgte kurz darauf mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten das zweite, ihr Leben radikal verändernde Ereignis. Die Erschütterungen bewirkten, dass sie sich intensiv mit ihrer jüdischen Herkunft und Fragen des Glaubens auseinandersetzte. Am 23. August 1934 veröffentlichte sie einen ausführlichen Artikel in der Zeitschrift Der Israelit mit dem Titel "So bin ich zu jüdischem Bewusstsein erwacht! […] Es war am Morgen des neunten Aw. Vater war sehr früh zur Synagoge gegangen und noch nicht daraus zurückgekehrt; so war ich allein im Hause. Ich wanderte umher in den Räumen, die noch erfüllt sind von ihr, von der Seele des Hauses, von der teuren Mutter, die erst vor kurzem uns abgefordert wurde nach des Himmels unerforschbarem Ratschluss. Es war ein Gefühl in mir, ganz eigen und sonderbar zerschlagen, ein unklares Gefühl, dass ich etwas suchen müsste, was mir fehlt, und dass ich es doch nicht würde finden könnten. Früh hatte ich in den Geschichtswerken gelesen, hatte mich in Bücher vertieft, die von den Ereignissen der schicksalsschweren Tage erzählen, an die der heutige erinnern soll, von der Belagerung Jerusalems und der Zerstörung des Tempels, von Gefangenschaft und Flucht, von erneuter Belagerung der wiedererstandenen Stadt mehrere Jahrhunderte später, von heldenmütiger Verteidigung eines durch Hunger und Pest geschwächten Volkes, von der Einäscherung seines Heiligtums und dem gänzlichen Verlust der politischen Selbständigkeit. Drückend lastete auf mir die Schwermut des Tages. Da auf einmal, als ich wieder die Reihen der Bücher durchsah, wurde mir klar, was ich hier eigentlich wollte: Das 'Chumisch' (sc. eigentlich Pentateuch, hier aber Bibelausgabe bzw. Andachtsbuch gemeint) der Mutter suchte ich, ihr Andachtsbuch, um mich mit ihm auf die Erde zu setzen und das Klagelied des Propheten zu lesen, wie sie es vordem alljährlich getan. Ich nahm es heraus aus dem Schranke, dieses Buch mit dem Lederrücken und den abgegriffenen Deckeln, das ich so oft ihr zugereicht hatte. Eine Fromme ist sie gewesen, die Mutter. Von jener echten tiefsinnigen Frömmigkeit war sie, die unentwegt auf Gottes Hilfe vertraut, die unbeirrbar festhält an dem Zukunftsglauben, den kein auch noch so schweres Geschickt erschüttern kann. Und aus diesem Vertrauen wuchs inneres Frohsein, blühte ihr eine Freudigkeit des Seele, die ein Dauerndes geworden war und die sich jedem mitteilte, der in rechter Bereitschaft zu ihr kam, Dies Andachtsbuch, wie oft hat sie es in den arbeitsmüden Händen gehalten, wie oft sich an seinen frommen Erzählungen und Gleichnissen erbaut und uns Kindern daraus vorgelesen. So am Vorabend des neunten Aw. Da mussten wir uns, ob klein, ob erwachsen, zu ihr auf die Erde setzen und hörten dann in wehmutsvoller Ergriffenheit des Propheten Klage um die Stadt, die eine Krone war unter den Städten, um das zerstörte Heiligtum, um die verlorene Heimat. Mit Tränen in der Stimme las sie. Wir Kinder sahen verlegen vor uns hin; wir konnten diesen Schmerz im letzten nicht verstehen. Warum immer noch einem verlorenen Lande nachweinen, wenn man doch in einem so schönen anderen leben darf, in dem es uns gut ergeht und das wir von ganzem Herzen lieben! O Mutter, Deine Tränen verstehe ich jetzt. Wie würden sie heute fließen! Mutter, liebe fromme Mutter, Dir ist dies erspart geblieben, diesen bitteren Schmerz hast Du nicht erleben müssen."

Julie Laßmann war in Würzburg Mitglied des jüdischen Kulturbunds. Sie schrieb Gedichte und veröffentlichte mindestens zwei davon. Für die Israelitische Kultusgemeinde unterrichtete sie Fremdsprachen zu Vorbereitung der Auswanderung. Zuletzt lebte sie in der Bibrastr. 6 und wurde gezwungen, als Hilfsnäherin in einer Uniformfabrik zu arbeiten. Am 17. Juni 1943 wurde Julie Laßmann nach Auschwitz deportiert.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Der Israelit vom 23. August 1934, alemannia judaica
  • Der Israelit vom 21. September 1934, compact memory
  • https://www.statistik-des-holocaust.de

Laßmann, Meier

Geboren: 04.12.1872 in Polen
Gestorben: 22.03.1941 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschulen Hainsfarth, Harburg, Westheim, Rimpar
Wohnort: Westheim/Saale (heute Ortsteil der Stadt Hammelburg)
Regierungsbezirk: Unterfranken, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Meier Laßmann (auch Lassmann, Maier) sammelte seine ersten Berufserfahrungen als Kultusbeamter spätestens ab 1905 in Hainsfahrth. Im Juli 1911 suchte der "Kultusbeamte M. Laßmann" aus Hainsfarth für seinen 14-jährigen Sohn eine Lehrstelle. Laßmann war verheiratet mit Sara, geborene Villut, und hatte mehrere Kinder. Seine Tochter Julie wurde am 18. März 1905 in Hainsfarth geboren.

Von 1920 bis 1925 war er Kantor, Schächter und Religionslehrer in Harburg/Schwaben, wo er zuletzt nur noch ein Kind in Religion unterrichtete. Im Frühjahr 1925 wechselte er nach Westheim an der Saale. Dazu meldete Der Israelit am 14. Mai 1925: "Nach einer nahezu fünfjährigen Wirksamkeit in der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde verlässt Herr M. Lassmann seinen hiesigen Posten als Kultusbeamter, um die vakante Stelle in Westheim bei Hammelburg anzutreten. Obwohl wir Herrn Lassmann nur ungern von hier scheiden sehen, so gönnen wir ihm doch seine bedeutende Verbesserung in seinem neuen Wirkungskreise. Wir verlieren an ihm einen tüchtigen Lehrer und vorzüglichen Vorbeter, besonders auch eine friedliebende und charaktervolle Persönlichkeit. Unsere herzlichsten Glückwünsche begleiten ihn und seine lieben Angehörigen nach seinem neuen Wirkungskreise!" In Westheim war Lassmann bis 1929 als Religionslehrer, Kantor und Schächter angestellt. Er versorgte auch die Nachbargemeinde Völkersleier mit. Im Frühjahr 1929 wechselte er nochmal, nach Rimpar. Die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung meldet dazu am 1. Mai 1929: "Wir sehen mit aufrichtigem Bedauern diesen tüchtigen Mann von hier scheiden. Er besitzt ein überaus großes jüdisches Wissen, ist ein tüchtiger Schochet und hat auch beim Religionsunterricht große Erfolge erzielt. Mit allen Gemeindemitgliedern lebte er in bestem Einvernehmen. Auch der zuständige Rabbiner, Herr Dr. Bamberger (Kissingen) hat sich jederzeit lobend über die Wirksamkeit unseres Lehrers ausgesprochen, dies insbesondere bei der kürzlich stattgehabten Religionsprüfung. Die besten Wünsche unserer Gemeinde begleiten Herrn Lehrer Laßmann in seinen neuen Wirkungskreis, woselbst er auch die verdiente Anerkennung finden möge."

In Rimpar blieb Meier Laßmann mindestens bis 1932 tätig. Im Schuljahr 1931/32 unterrichtete er elf Kinder. Im Dezember desselben Jahres starb seine Frau im jüdischen Krankenhaus in Würzburg, "wo sie Heilung von einem mehrjährigen Leiden gesucht hatte, Frau Lehrer Lassmann von hier. Sie war eine Schwägerin des Somploner Raw das Andenken an den Gerechten ist zum Segen, in dessen Jeschiwa (Toraschule) auch der nunmehr verwitwete Gatte 'lernte', dem sie dann die Hand zum Lebensbund reichte. Man kann sich denken, dass hier ein echt jüdisches Haus begründet wurde, dem gleichgesinnte Kinder und Enkel entsprossen. Ihren Gatten, den sie nach verschiedenen Stellen begleitete, unterstützte sie in seinem heiligen Berufe durch ihr für die ganze Gemeinde mustergültiges frommes Leben."

Meier Laßmann starb am 22. März 1941 in Würzburg. Seine Tochter Julie wurde am 17. Juni 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.



Quellen:
  • StAA BA Donauwörth 6132
  • Der Israelit vom 14.5.1925, alemannia judaica
  • http://www.alemannia-judaica.de/westheim_hab_synagoge.htm
  • Der Israelit vom 15.12.1932, alemannia judaica
  • Der Israelit vom 20.7.1911, compact memory
  • Strätz 1989
  • http://www.alemannia-judaica.de/harburg_synagoge.htm

Lautmann, Isaak

Geboren: 1855 in Abterode/Kurhessen
Gestorben: 23.08.1933 in Bad Ems
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer, Altenheimdirektor
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Altenstadt
Wohnort: Altenstadt / Iller
Regierungsbezirk: Schwaben, Mittelfranken

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Bemerkungen:

Isaak Lautmann absolvierte die Seminarausbildung 1875. Er war von 1879 bis zum Ende des Sommers 1900 erst Schulverweser, dann Lehrer an der Jüdischen Schule Altenstadt. Er verdiente sich als Privatlehrer etwas hinzu. Im Jahr 1900 suchte er im November mittels einer Anzeige eine Haushaltshilfe: "Suche e[in] j[junges] Mädchen im Alter v[on] 15 bis 16 J[ahren] zur Stütze der Hausfrau, a[uch] l. Waise. Kinder nicht vorhanden. Gute, f[amiliäre] Behandlung. Antritt sofort." In einer weiteren Anzeige vom 9. Februar 1891 suchte er Bücher von "Dr. Lehmann" über israelitische Belletristik für seine Bücherei. 1893 suchte er wieder eine Haushaltshilfe: "Sofort oder später findet bei mir ein braves Mädchen, 15-16 Jahre alt, Aufnahme. Gute, familiäre Behandlung, Gelegenheit, den Haushalt, sowie Handarbeiten zu erlernen."

Im Jahr 1881/82 unterrichtete er in Altenstadt 24 Werktags- und 5 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden im Schematismus von 1883 mit "feucht" beschrieben.

Im Jahr 1900 hat er sich versetzen lassen nach Nürnberg, wo er die Leitung des Israelitischen Altersasyls, der "L. und B. Schwarzschen Altersversorgungsanstalt" übernahm. Er scheint es mit den Schülern nicht so leicht gehabt zu haben, so seine eigene Beurteilung in einem Brief und Bericht von 1891. Aus Protokollen des Schulinspektors geht hervor, dass er zeitweise krank war und evtl. Gehilfen brauchte.

Am 1. Juni 1927 trat Lautmann in den Ruhestand ein und zog in das Jüdische Altersheim in Neustadt a.d. Hardt in der Pfalz. Lautmann starb am 23. August 1933 im Alter von beinahe 78 Jahren. Bei seiner Beerdigung sprachen der Rabbiner Dr. Laupheimer und sein Freund, Studienprofessor Kurzmann aus Fürth.

Isaak Lautmann war mindestens seit 1902 Mitglied im Israelitischen Lehrerverein für das Königreich Bayern.



Quellen:
  • Pfarrarchiv Altenstadt
  • Der Israelit vom 17.11.1890, alemannia judaica
  • BIZ vom 1.10.1933, über compact memory
  • Rose 1931

Lebermann, Norbert

Titel: Dr. phil., Studienprofessor
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Alte Oberrealschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

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Bemerkungen:

Dr. Norbert Lebermann war Studienprofessor an der alten Oberrealschule in Nürnberg. 1915 wurde Lebermann der Titel eines "königlichen Professors" verliehen. 1935 war er im Telefonbuch als Studienprofessor i.R. in der Lenbachstraße 7/II eingetragen. An derselben Adresse war Paula Lebermann "Professorswe." eingetragen.



Quellen:
  • BayHStA
  • alemannia judaica
  • ancestry.de

Lesser, geb. Heilbronner, Emmi

Geboren: 06.05.1888 in München
Gestorben: in Piaski
Beruf: Dipl. Sprach- und Geschichtslehrerin
Verfolgung: Emmi Lesser wurde am 1. April 1942 ins Barackenlager München, Knorrstraße 148 gebracht. Am 4. April 1942 wurde sie im Alter von 53 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo

Levi, Emanuel

Geboren: 10.3.1864 in Vollmerz
Gestorben: in Riga-Jungfernhof
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Verfolgung: Emanuel Levi wurde am 6. Dezember 1941 im Alter von 77 Jahren von Lübeck aus nach Riga-Jungfernhof deportiert.
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Levi war ein Sohn des Handelsmannes Simon Levi und seiner Frau Betti, geb. Coburger. Seine Familie lebte in Vollmerz (heute ein Stadtteil von Schlüchtern in Hessen). Er heiratete am 15. November 1893 im Alter von 29 Jahren die 25jährige Jettchen Birkenruth (geb. am 13. Mai 1868 in Wehrda) in Wehrda. Zu dieser Zeit war Emanuel Levi Lehrer in Riedenberg bei Bad Kissingen. Er wohnte in Unterriedenberg, Bezirksamt Bad Brückenau.

Levi war Lehrer in Burgpreppach von 1912 bis 1929. Während des Ersten Weltkrieges wurde er beauftragt, auch die Leitung der beiden protestantischen Schulen sowie der Fortbildungsschule in Burgpreppach zu übernehmen. In den drei Schulen war er für 168 Kinder zuständig.

Levi wurde 1929 des Ritualmords an einem Kind bezichtigt und am 1. Mai 1929 in den Ruhestand versetzt.



Quellen:
  • alemania judaica
  • HHStAW Abt. 365

Levi, Lazarus

Geboren: 14.12.1884 in München
Beruf: Religionslehrer
Verfolgung: Lazarus Levi wurde am 12. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht.
Wohnort: Gailingen
Regierungsbezirk: Württemberg

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Levi, Salomon

Titel: Dr., Studienrat mit dem Titel und Rang eines Studienprofessors
Berufstätig an folgender Schule: Oberrealschule Ludwigshafen
Verfolgung: Salomon Levi wurde aufgrund von §3 Abs. I des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zum 1. September 1933 in den Ruhestand versetzt.
Wohnort: Ludwigshafen
Regierungsbezirk: Pfalz

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Bemerkungen:

Dr. Salomon Levi war mindestens seit 1915 als Lehrer berufstätig. Seit 1. September 1919 war er bayerischer Staatsbeamter. Levi unterrichtete an der Oberrealschule Ludwigshafen (dem heutigen Carl-Bosch-Gymnasium) Mathematik und Physik. Zum 1. September 1933 wurde er aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Obwohl er "lange vor dem 1. August 1914 seine Prüfungen abgeschlossen hatte", wurden die Ausnahmeregelungen des Gesetzes in seinem Fall nicht zur Anwendung gebracht, da er "sich aber als Beamter nicht hervorragend, sondern wie seine Beurteilungen, auch die letzte vom 2. Mai ds. J. zeigt, nur mäßig bewährt" habe. Er könne daher einem Beamten, der schon am 1. August 1914 planmäßig gewesen sei, nicht gleichgestellt werden.



Quellen:
  • BayHStA
  • www.lu4u.de

Levite, Max

Geboren: 28.10.1878 in Mönchsroth
Gestorben: in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Forth, Israelitische Volksschule Gunzenhausen
Verfolgung: Max und Selma Levite wurden am 22. August 1942 von Stuttgart ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Max war 63 Jahre alt. Sie wurden für tot erklärt. Den Söhnen Hans und Ludwig, sowie der Tochter Suse gelang die Emigration nach Palästina. Ludwig kam am 1. Mai 1943 als Soldat einer jüdischen Einheit der britischen Armee auf dem Schiff "Erinpura" ums Leben, das von deutschen Flugzeugen bombardiert wurde.
Wohnort: Gunzenhausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Levite stammte aus der Familie des Dinkelsbühler Handelsmannes Fais Levite und seiner Frau Lina, geb. Leither. Am 18.7.1899 rückte er zur Lehrer-Kompagnie des 21. Infanterie-Regiments der Bayerischen Armee ein. Am 25.9.1899 wurde er zur Reserve entlassen. Von 1905 an war er Lehrer, Synagogendiener und Vorsänger der Israelitischen Elementarschule in Forth. Levite rückte nach der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg am 9. August 1914 zum Kriegsdienst ein. Seine Erscheinung wird in den militärischen Unterlagen beschrieben: Er war 1,60m groß, von untersetzter Gestalt, trug schwarzes Haar und einen Schnurrbart. Hier wird als Arbeitsort neben Forth auch Gräfenberg genannt. Am 17. September 1914 wurde er zum Gefreiten befördert. Am 2. Dezember 1914 wurde er "zur Verfügung der Schulbehörde" an das Bezirkskommando Erlangen entlassen, rückte aber im Sommer vom 2. August - 9. September 1915 wieder ein. Auch im Sommer 1916 trat er vom 25. Juli bis 27. August wieder den militärischen Dienst an. Levite engagierte sich auch im israelitischen Kindererholungsheim Schloss Büg.
Er war bereits seit 1907 verheiratet mit Selma Herz und hatte zwei Kinder. Er verkaufte nebenher Versicherungen um sein Lehrergehalt etwas aufzubessern.

1922 wechselte er an die Israelitische Volksschule Gunzenhausen. Ab 1924 war er dort auch Gemeindeschreiber. Am 23. November 1938 meldete er sich nach Stuttgart ab, von dort ging er nach Buttenhausen.



Quellen:
  • Stadtarchiv Gunzenhausen
  • BayHStA, Kriegsarchiv
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Switalski 2011
  • Stephani-Volksschule Gunzenhausen
  • alemannia judaica

Levy, Max

Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor und Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Bayreuth
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religionsschule der IKG Bayreuth 1910-1913.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth
  • CAHJP

Levyn, Emilie Cacilie (Erika, auch: Emmy)

Geboren: 25.11.1874 in München
Gestorben: 04.01.1944 in Theresienstadt
Beruf: Sprachlehrerin
Verfolgung: Emilie Lewyn wurde am 15. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort im Alter von 69 Jahren am 4. Januar 1944.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo

Lewin, Elsa

Geboren: 14.02.1889 in Thorn
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Turnlehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Elsa Lewin wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 im Alter von 52 Jahren im IX. Fort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elsa Lewin war 1940 und 1941 Turnlehrerin an der Jüdischen Schule München.



Quellen:
  • BLLV
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Lewkowitz, Moses

Geboren: 21.04.1912 in Regensburg
Gestorben: 20.04.1952 in Ramat Gan/Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Buttenwiesen, Fürth
Verfolgung: Moses Lewkowitz wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht und am 23. Dezember 1938 wieder entlassen.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Schwaben, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Lewkowitz war der Sohn des Regensburger Kantors Jakob Lewkowitz und dessen Ehefrau Frieda, geb. Rosenberg. Er wurde am 21. April 1912 in Regensburg geboren. Seine Eltern stammten aus Wielu? und Turek, zwei Städten im zentralpolnischen Bezirk Kalisch, der zwischen 1831 und 1918 zum russischen Zarenreich gehörte. Sie hatten 1906 in Schwäbisch Hall geheiratet und dort ihr erstes Kind bekommen: Moses´ fünf Jahre ältere Schwester Helene, geb. am 5. August 1907. Der Vater ließ sich 1911 mit seiner kleinen Familie als Kultusbeamter und Synagogendiener in Regensburg nieder, wo bald darauf ihr zweites Kind Haim Moses Gerson geboren wurde. Als Moses zwei Jahre alt war, begann der Krieg, ein Jahr später bekam er noch einen kleinen Bruder: Mendel, geb. am 7. Oktober 1915.

Moses studierte von 1929 bis 1932 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Im Jahr seines Abschusses, am 5. Juli 1932 wurden er, seine Eltern und sein Bruder in Bayern eingebürgert. Seine ersten beruflichen Erfahrungen sammelte Moses in Buttenwiesen, wo er von 1932 bis 1937 Religionslehrer war. Er war jung und hatte offensichtlich seine Berufung gefunden: Sogar bei einer Zugfahrt, vor der er sich vom Lokomotivführer die Hebel und Messinstrumente hatte erklären lassen, beschäftigte er sich in Gedanken mit seiner Arbeit. In der jüdischen Wochenzeitschrift "Der Israelit" veröffentlicht er einen Artikel mit dem Titel "Umschaltung", in dem er seine Arbeit mit der des Lokführers vergleicht. Wie dieser trage der Pädagoge schwer an seiner Verantwortung, habe ein Ziel vor Augen, müsse aber mühevoll und vorsichtig nach den "Hebeln" bei seinen Schülern suchen, um manchmal einen Lebensweg umlenken zu können. An die Verantwortlichen der jüdischen Gemeinde appelliert er, nicht müde zu werden in der Bemühung um die ihnen anvertrauten Seelen und ihnen zu helfen, sich "zum Jüdischen" hinzuwenden". Alle sollten danach streben "zur strengen Schabbosheiligung, zum andächtigen Gebet, zur koscheren Küchenführung, usw." zurückzukehren. Da ist es nur folgerichtig, dass er sich dafür einsetzt, dass seine Schüler in Buttenwiesen am Sabbat vom Unterricht befreit werden.

Lewkowitz setzte sich bei der Mitgliederversammlung des Israelitischen Lehrervereins für Bayern am 22. Juli 1935 in Würzburg für Belange von Junglehrern ein. Er stellte einen Antrag auf Ausbau von Fortbildungsmöglichkeiten. Die Verantwortung für Junglehrer in Kleingemeinden sei gestiegen, junge Lehrer seien "ihren schweren Aufgaben nicht immer ganz gewachsen". Die Bezirkskonferenzen des Lehrervereins entsprächen mit ihrem Fortbildungsangebot "erfahrungsgemäß nicht immer der weltanschaulich-religiösen Einstellung ihrer Besucher". Es müssten finanzielle Möglichkeiten geschaffen werden, auch weiter entfernte Gemeinden einzubeziehen. Er schlug vor, in den Ferien als ständige Einrichtung "Gemeinschaftslager" für die Junglehrerschaft zu organisieren, und zwar "in Kleingemeinden […] wo jüdisches Leben pulsiert". Diese Lager sollten Schulungsangebote beinhalten, den jungen Lehrern Gelegenheit bieten, gleichaltrige Kollegen kennen zu lernen und sie vor der Isolation zu bewahren.

Lewkowitz zog 1938 von Laudenbach aus nach Fürth. War 1938 noch ledig. Nach der Haft im KZ Dachau Flucht nach Palästina, zusammen mit seiner Schwester Hedwig. Dienst in der britischen Armee. Hat die palästinensische Staatsbürgerschaft erhalten. Lebenspartnerschaft oder Ehe mit der niederländischen Krankenpflegerin, Marie de Leeuw, die der Rechtsanwalt Dr. Oswald Glück im Oktober 1952 als seine Witwe bezeichnet. Moses Lewkowitz starb am 20. (evtl. auch 10.) April 1952 in Ramat Gan, Palästina (in der Quelle sind beide Daten übereinander getippt). Er wurde nur 40 Jahre alt. Ein Eintrag in Meldekartei Fürth vom 7. Januar 1958 besagt, dass seine Witwe Marie, geb. Leeuw in Utrecht/Holland lebte.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • BayHStA
  • .ITS Digital Archive Bad Arolsen
  • Gemeindearchiv Buttenwiesen
  • Stadtarchiv Regensburg
  • Staatsarchiv Amberg
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • Strätz 1989

Lieber, Hermann 1

Geboren: 21.07.1877 in Cseithz (?)/Ungarn
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Die Ehefrau Jette Lieber floh 1938 nach Palästina.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Lieber zog 1905 von Thüngen/Ufr. nach Würzburg. Er wurde als Schächter und Kantor von der IKG Würzburg angestellt. 1907 wurde er in Würzburg eingebürgert und erhielt das Heimatrecht. Im selben Jahr heiratete er in Würzburg Jette Massenbacher, geb. am 8. August 1883, die Tochter eines Weinhändlers in Burghaslach. Ende 1909 zog er nach Köln.



Quellen:
  • Strätz 1989

Lieber, Hermann 2

Geboren: 22.09.1901 in Nürnberg
Gestorben: 1981 in New York
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Rabbiner
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Lieber studierte von 1914 bis 1917 an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg und von 1917 bis 1920 an der Isr. Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Die ILBA schloss er 1920 mit Examen ab. Anschließend besuchte er eine Rabbinerschule in Nürnberg. In Nürnberg wohnte er in der Schottengasse 5. Von 1921 bis 1928 arbeitete er als Rabbiner für die Isr. Religionsgesellschaft Zürich. In dieser Zeit, von 1922 bis 1925, führte er gleichzeitig seine Studien fort. 1928 trat Hermann Lieber eine Stelle als Kantor und Lehrer der Neuen Dammtorsynagoge im Hamburger Grindelviertel an. Die Synagoge wurde seit 1912 von dem Verein "Neue Dammthor-Synagoge" betrieben. Sie hatte 500 Sitzplätze, Gottesdienste wurden nach einem gemäßigt orthodoxen Ritus abgehalten. Die Synagoge wurde 1938 verwüstet, zunächst wiederhergestellt, aber 1943 während eines Bombenangriffes zerstört.

Hermann Lieber floh im Dezember 1938 zunächst in die Schweiz, 1939 gelang die Flucht in die USA. Am 20. Dezember 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Er wohnte in New York, in Washington Heights. Er wirkte als Rabbiner der dortigen Synagogengemeinschaft Congregation Ahavath Torah, ab 1958 Rabbiner der orthodoxen Congregation Ahavath Israel (die Gemeinde verkaufte 1989 ihr Grundstück wegen Mangels an Mitgliedern). Am 14. August 1958 (evtl. auch 1959) kehrte er von einer Reise nach Deutschland zurück. Als er im August 1962 von einer Reise nach Europa aus Amsterdam wieder einreiste, gab er als Wohnadresse in New York Riverside Drive West an.



Quellen:
  • Stadtarchiv Nürnberg
  • Harris 2008-2009
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • Ancestry.de
  • Strätz 1989

Liffgens, Emil

Geboren: 19.07.1897 in Trabelsdorf
Gestorben: 30.04.1943 in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Volksschule Rothenburg, Mädchenlyzeum Rothenburg,
Verfolgung: Emil Liffgens und seine Frau Irma wurden am 9. März 1943 im Alter von 45 Jahren von Augsburg aus über München in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie gelten seitdem als verschollen. Vom Amtsgericht Augsburg wurden sie für tot erklärt und das Todesdatum auf 30. April 1943 festgelegt.
Wohnort: Memmingen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emil Liffgens war ein Sohn des Viehhändlerehepaares Mayer (Meyer) Liffgens und Marian(n)e, geb. Hartmann, aus Trabelsdorf (seit 1978 Ortsteil der Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg). Er hatte bereits 6 größere Geschwister zwischen zehn und zwei Jahren, zwei Brüder und vier Schwestern. Als Emil fünfeinhalb Jahre war, bekam er noch eine kleine Schwester: Karolina, geb. am 22. Januar 1903.

Am 25. April 1916 wurde Emil Liffgens zur Bayerischen Armee eingezogen und am 14. Mai vereidigt. In der Kriegsstammrolle ist angegeben, dass er ledig, Seminarist - also Student eines Lehrerbildungsseminars - und wohnhaft in Trabelsdorf war. Am 21. Januar 1917 musste Liffgens sich wegen einer Entzündung am Fuß ins Lazarett (Reserve Lazarett F in München) begeben bis 22. März 1917. Am 9. Juni 1918 erlitt Liffgens eine Gasvergiftung und wurde verschüttet. Er wurde in ein Lazarett gebracht und am 21. Juni in das Reserve Lazarett in Speyer verlegt, wo er bis 12. August blieb. Anschließend musste er weiter behandelt werden.

Emil Liffgens übernahm 1926 die Stelle als Gemeindelehrer von Moses Hofmann im mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber an der Grenze zu Württemberg (seit 1972 im Landkreis Ansbach). Zur Verabschiedung seines seit 51 Jahren in der Gemeinde tätigen Vorgängers, bei der gleichzeitig seine Amtseinführung begangen wurde, hielt er eine Rede, aus der Auszüge in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 8. September 1926 zitiert wurden. Am 2. Februar 1928 gab Liffgens seine Verlobung mit der Tochter des Oberlauringer Lehrers Simon Goldstein, Irma Goldstein, bekannt. Die beiden heirateten am 14. Mai 1928 in Oberlauringen, dem Geburtsort Irmas. In Rothenburg gab Liffgens Religionsunterricht, acht Stunden an der Volksschule und vier Stunden am städtischen Mädchenlyzeum.

Am 30. September 1929 zogen Emil und Irma Liffgens nach Memmingen, in den Schweizerberg 17, wo sich auch die Synagoge befand. 1930 trat Liffgens die Nachfolge als Religionslehrer, Kantor und Schächter von Ahron Rosenblatt an. Von hier aus unterrichtete er auch die jüdischen Kinder in Kempten in Religion. Emil und Irma bekamen keine eigenen Kinder. Am 19. April 1936 nahmen sie den zehnjährigen Sohn von Emils Bruder Siegfried, Lothar Liffgens, bei sich auf. Lothar sollte nach den Plänen seiner Eltern eine gute Schule besuchen und Rabbiner werden.

Am Nachmittag des 10. November 1938 wurde Emil Liffgens gezwungen, den Nationalsozialisten den Schlüssel der Synagoge zu überlassen. Gestapo und SD beschlagnahmten Ritualgegenstände und Akten, dann wurde die Einrichtung der Synagoge zerstört, Bücher wurden im Innenhof verbrannt. Auch die Lehrerwohnung wurde demoliert. Zuletzt wurde das Gebäude gesprengt und die Gemeinde sollte für die Kosten des Abbruchs aufkommen. Emil und Irma zogen Ende des Monats zur Familie Laupheimer in die Moltkestr. 1, Lothar wurde in das jüdische Waisenhaus in Esslingen gebracht. Er kehrte nicht mehr zu seinen Eltern zurück, sondern wurde von Esslingen aus deportiert und nach der Angabe seiner Schwester Hildegard Kahn in Yad Vashem ebenso wie seine Eltern und sein Bruder Joachim in Majdanek ermordet.

Von 18. Juli 1939 bis März 1943 lebte Emil Liffgens in Augsburg. Hier unterrichtete er die noch verbliebenen jüdischen Schüler. Von Januar bis März 1943 musste Emil Liffgens Zwangsarbeit in einer Ballonfabrik leisten.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs gibt auch Bodenfelde als Wohnort an, neben Memmingen und Augsburg.



Quellen:
  • Stadtarchiv Memmingen: Ewige Namen, 2013
  • Mitteilungen des Jüdischen Lehrervereins für Bayern 1930/8 vom 1.10.1930
  • Der Israelit vom 2. Feburar 1928, abgerufen über alemannia judaica am 30.6.2021
  • https://gedenkbuch-augsburg.de/biography/emil-liffgens/
  • alemannia judaica
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Arolsen Archives, Digital Archive, 2.1.1.1
  • BayHStA Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen
  • http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/die-juedische-gemeinde-in-rothenburg-seit-1870-toleriert-und-geachtet-aber-auch-starken-antisemitischen-anfeindungen-ausgesetzt/
  • Hoser: Memmingen, 2001
  • Römer, Gemeinde in der Zerstreuung, 2007

Lindner, Mathilde

Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Mathilde Lindner wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Linz, Max

Geboren: 25.09.1902 in Hersfeld
Gestorben: 15.08.1942 in Majdanek
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer und Kantor
Verfolgung: Max Linz musste am 10. November 1938 mit seiner Frau aus der Wohnung neben der brennenden Synagoge fliehen. Er wurde verhaftet und war vom 24. November 1938 bis 1. Januar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er starb am 15. August 1942 im Alter von 39 Jahren im Konzentrationslager Majdanek.
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Linz war ein Sohn von Michael Linz und seiner Frau Therese, geb. Eisemann. Er heiratete am 12. September 1929 in Frankfurt am Main Helene, geb. (5. Februar 1901) Saffra. Am 1. Juni 1929 trat Linz die Nachfolge des Lehrers Emanuel Levi in Burgpreppach an. Er blieb in Burgpreppach Lehrer von 1929 bis 1939. Linz war auch Chorleiter der Schule.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • CAHJP D/Bu21
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Löbenstern, Jonas

Geboren: 23.01.1844 in Wüstensachsen
Gestorben: 19.07.1936 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Burgkunstadt 1864 - 1913
Wohnort: Burgkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1907 Ernennung zum Hauptlehrer, 25. Dienstjubiläum lag da schon hinter ihm. War 48 Jahre lang Lehrer. Seit 1890 Ehrenbürger der Stadt Burgkunstadt.



Quellen:
  • alemannia judaica

Löwenstein, Fanny

Beruf: Handarbeitslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Altenstadt
Wohnort: Altenstadt/Iller (Markt)
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Fanny Löwenstein arbeitete 1891/92 als Handarbeitslehrerin in der jüdischen Schule von Altenstadt.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet eine am 11. April 1874 in Illereichen-Altenstadt geborene und bis 1942 dort wohnhafte Fanny Löwenstein. Sie wurde am 5. August 1942 ab Augsburg über München ins Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort aus am 18. Mai 1944 weiter nach Auschwitz ins Konzentrations- und Vernichtungslager, wo sie ermordet wurde. Ob es sich um dieselbe Person handelt, ist bisher nicht belegt. Laut der Transportliste vom 6. August 1942 war diese Fanny Löwenstein ledig und ohne Beruf.



Quellen:
  • Pfarrarchiv Altenstadt
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • https://www.statistik-des-holocaust.de/II22-1.jpg
  • Arolsen Archives
  • Ophir / Wiesemann 1979

M

Maennlein, geb. Danziger, Alma Golda

Geboren: 06.12.1890 in Kleinhaslach/Mfr.
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Lehrerin, Hausfrau
Verfolgung: Alma Golda Maennlein wurde zusammen mit ihrem Mann Moritz am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 50 Jahren ermordet. Der Sohn konnte nach Palästina emigrieren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alma Danziger war seit 1912 mit Moritz Männlein verheiratet.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Mahlermann, Hermann

Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Ermershausen
Verfolgung: Hermann Mahlermann wurde im Frühjahr 1934 verhaftet und wegen Ritualmords angeklagt.
Wohnort: Ermershausen/LK Haßberge
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Mahlermann war Religionslehrer in Ermershausen. Im Schuljahr 1931/32 unterrichtete er 13 Kinder. Im Frühjahr 1934 wurde er wegen eines "Ritualmords", der angeblich im März 1929 in Manau bei Hofheim an einem kleinen Buben stattgefunden hatte, angeklagt. Wie zahlreiche andere jüdische Männer aus der Umgebung wurde er Opfer einer antijüdischen Hetzkampagne der Nazis (1937 sollte noch der Lehrer Justin Fränkel desselben Mordes angeklagt werden). Im April 1935 war Mahlermann als Lehrer in Hammelburg im Kreis Bad Kissingen tätig. In dem Monat veröffentlichte er einen religionspädagogischen Artikel in der Zeitung "Der Israelit".



Quellen:
  • alemannia judaica

Mai, geb. Weil, Julie

Geboren: 15.09.1859 in München
Gestorben: 24.04.1942
Beruf: Klavierlehrerin
Verfolgung: Julie Mai beging am 24. April 1942 im Alter von 82 Jahren Suizid.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Maiblum, Sabine

Beruf: Wirtschafterin und Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Wasenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sabine Maiblum stammte aus Tauberettersheim. Sie wurde 1900 im Waisenhaus Fürth angestellt als Wirtschafterin und Erzieherin.



Quellen:
  • CAHJP

Mandelbaum, Aron

Geboren: 14.04.1868 in Prichsenstadt
Gestorben: 18.01.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Würzburg
Verfolgung: Aron Mandelbaum wurde am 23. September 1942 mit seiner Frau Hannchen, geb. Oppenheimer, ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Er starb dort am 18. Januar 1943 im Alter von 74 Jahren. Seite Frau starb am 30. Juni 1944.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. War von 1886 bis zu seiner Pensionierung im Juni 1933 Lehrer an der Israelitischen Volksschule (erst Israelitische Unterrichts- und Erziehungsanstalt) in Würzburg, zuletzt Schulleiter. Fachlehrer für Stenographie. Vorstandsmitglied des Israelitischen Lehrervereins für das Königreich Bayern, dann Jüdischer Lehrerverein für Bayern. Wie sein Schwiegervater, Lehrer Abraham Oppenheimer, Vorstandsmitglied des Israelitischen Wanderunterstützungsvereins Würzburg.
Aron Mandelbaum war mit Hannchen, geb. Oppenheimer (geb. am 25. September 1866 in Theilheim) verheiratet. Schwager von Maier Oppenheimer (Bamberg) und Vater von Hermann Mandelbaum (Fürth).

Zuletzt wohnten Aron und Hannchen Mandelbaum im Israelitischen Altenheim in der Konradstraße 3 in Würzburg.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • www.statistik-des-holocaust.de/II26-15.jpg
  • Strätz 1989

Mandelbaum, Hermann

Geboren: 17.06.1901 in Würzburg
Gestorben: 30.07.1958 in Philadelphia
Konfession: israelitisch
Titel: Studienrat
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Hermann Mandelbaum war von 11. November bis 28. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Am 11. Juli 1939 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Else die Emigration nach London, später siedelten sie sich in den USA an.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Mandelbaum stammte aus einer Lehrerfamilie. Sein Vater Aron war Lehrer an der Israelitischen Unterrichts- und Erziehungsanstalt in Würzburg, zuletzt Schulleiter. Hermann Mandelbaum studierte in Würzburg Mathematik, Physik, Geographie, Wirthschaft und Philosophie, später setzte er sein Studium an der Technischen Hochschule München fort. 1931 und 1932 legte er staatliche Lehrerprüfungen ab. 1934 heiratete er in München Else Schild. In dieser Zeit erhielt Mandelbaum eine Anstellung an der Israelitischen Realschule Fürth. Bis zur Schließung der Schule und Hermanns Verhaftung im November 1938 unterrichtete er Rechnen, Erdkunde, Schreiben, Wirtschaftslehre und Kurzschrift. Zusätzlich gab er Anfängern Kurse in Violine und Maschinenschreiben. Er war verwandtschaftlich sowohl mit dem Leiter des Israelitischen Waisenhauses Fürth, Dr. Isaak Hallemann, verbunden, den seine Schwester Klara, die ebenfalls Lehrerin geworden war, geheiratet hatte, als auch mit dem Fürther Lehrer Benno Heinemann: Hermanns Frau Else und dessen Frau waren Schwestern. Am 11. November 1938 wurde Mandelbaum zusammen mit anderen Fürther Juden zusammengetrieben, misshandelt und mit den Männern ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Im Juli 1939 gelang ihm gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau die Emigration nach England. Fünf Tage nach ihrer Ankunft dort kam ihr erstes Kind zur Welt. Im Juni 1940 übersiedelte die Familie in die USA. Sie ließen sich in Philadelphia nieder, Mandelbaum fand Arbeit als Buchhalter, nebenamtlich arbeitete er auch als Lehrer und Kantor. In den folgenden Jahren kamen fünf weitere Kinder zur Welt. Mandelbaum starb am 30. Juli 1958, als seine jüngste Tochter ein Jahr alt war. Else starb 2003.
Gedächtnisblatt verfasst von Laura Thiele.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Stadtarchiv Fürth
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • IST Bad Arolsen
  • Bay HStA
  • StAWü
  • LEA
  • StANü
  • Strätz 1989

Mandelbaum, Hugo

Geboren: 19.10.1901 in Sommerhausen/Ufr.
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrer, Professor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitischen Präparandenschule Burgpreppach
Verfolgung: Unterbrechung der wissenschaftlichen Laufbahn durch den Nationalsozialismus. Im März 1939 Emigration nach Großbritannien, im November 1940 in die USA.
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hugo Mandelbaum besuchte von 1914 bis 1917 die Präparendenschule in Höchberg, von 1917 bis 1920 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er war ab 1920 Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Burgpreppach, ab 1923 an der Talmud-Thora-Schule Hamburg, gleichzeitig studierte er ab 1925 an der Universität Hamburg. 1934 Promotion in Geophysik. 1940 bis 1948 Lehrer und Direktor in Detroit, 1948 bis 1971 Professor für Geologie der Wayne State University in Detroit. Lebte 1981 in Jerusalem. Hat viel veröffentlicht.

Mandelbaum heiratete 1931 Sophie Fraenkel, die 1910 in München geboren worden war. Sie bekamen vier Kinder: Noa Flam, geb. 1932 Hamburg, Lehrerin; Uriel, geb. 1933 Hamburg, Lehrer, Schuldirektor; Shoshana Freeman, geb. 1938 Hamburg; Rachel Miriam Bialostoski, geb. Detroit; emigrierte 1939 nach Großbritannien, 1940 nach USA, 1981 in Jerusalem gelebt.



Quellen:
  • Strätz, 1989
  • ILBA 1982

Mannes, Charlotte

Beruf: Schulamtsbewerberin
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

In der Korrespondenz des Bezirksamts Günzburg gibt es eine Postkarte des Verwaltungsdirektors Hans Hausmann (Kammer des Inneren, Registratur Schulwesen) an Bezirksschulrat Günzburg bezüglich einer Schulamtsbewerberin Charlotte Mannes vom 8.11.1934. Es ist bisher unklar, woher sie stammt (evtl. Schwabach?) und wo sie sich beworben hat (Privatunterricht); da im Landkreis Günzburg, also wohl in Ichenhausen oder in Krumbach.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3493

Mannes, Israel

Konfession: israelitisch
Beruf: Schulamtsbewerber, Religionslehrer
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Israel Mannes studierte bis 1934 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im selben Jahr beantragte er beim Bezirksamt Günzburg die Gewährung eines Urlaubs vom 1. August 1934 für ein Jahr zur Übernahme einer Stelle in Bad Mergentheim.

Das Adressbuch von Bad Mergentheim verzeichnet den Lehrer Israel Mannes für die Jahre 1934-36 an der Adresse Marktplatz 4.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3493
  • Ottensoser / Roberg 1882

Mannheimer, Abraham

Geboren: 16.01.1867 in Okriftel / Höchst (Hessen-Nassau)
Gestorben: 13.02.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Harburg 1890, Isr. Elementarschule Dettelbach
Verfolgung: Abraham Mannheimer wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Er starb dort am 13. Februar 1943 im Alter von 76 Jahren.
Wohnort: Dettelbach/Kitzingen
Regierungsbezirk: Schwaben, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Mannheimer ist ein Sohn von Emanuel Simon Mannheimer und dessen Frau Rosa, geb. Lyon. Die Familie lebte in Okriftel im Main-Taunus-Kreis. Mannheimer war mit Bertha, geb. Sonn, verheiratet. Mannheimer war zunächst Lehrer in Harburg/Ries und dann von 1898 an in Dettelbach, erst an der Religionsschule und ab 1909 bis 1937 an der Israelitischen Elementarschule.

Abraham und Bertha Mannheimer lebten in Dettelbach in der Brücker Straße 392. Neben seinem Amt als Gemeindelehrer gab Mannheimer Nachhilfeunterricht und betrieb mit seiner Frau eine kleine Schülerpension. Am 5. August 1909 inserierte er die Eröffnung der Israelitischen Elementarschule Dettelbach am 1. Mai 1909 sowie Nachhilfeunterricht und "mäßige Pensionspreise".

Er war Vertreter des Isr. Lehrervereins Bayern, königlicher Rentamtmann. 1916 sprach Mannheimer als Vertreter des Isr. Lehrervereins Bayern bei Beisetzung von Jacob Oppenheimer in Sulzbürg/Opf. Am 2. November 1923 beging Mannheimer sein 25-jähriges Ortsjubiläum. Im April 1927 starb Mannheimers Frau im Alter von 62 Jahren.

Am 15. Januar 1937 erschien ein ehrenvoller Beitrag anlässlich seines 70. Geburtstags in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" (in der Beilage des Jüdischen Lehrervereins?). Mannheimer sei seit 1887 Mitglied im Verein, also seit 50 Jahren, und "gehörte von 1897 bis 1907 unserer Verwaltung " an: "Die vorliegende Nummer war schon abgeschlossen, als wir in Erfahrung brachten, dass unser Freund und Kollege Abraham Mannheimer in Dettelbach am 16. dieses Monats seinen 70. Geburtstag begeht. Der sehr beschränkte Raum, der noch verfügbar ist, zwingt uns zu unserem größten Bedauern, die Würdigung der sehr ersprießlichen Tätigkeit Mannheimers in größtmöglichster Kürze vorzunehmen. Eine eingehende Darstellung ist auch deshalb nicht notwendig, weil wohl alle Leser dieses Blattes, vor allem aber die Lehrer, Mannheimer sehr genau kennen und daher wissen, dass er eine charaktervolle, überzeugungstreue Persönlichkeit, ein idealgesinnter und erfolgreicher Lehrer und Erzieher und ein gewandter, geistreicher Schriftsteller ist."

Abraham Mannheimer hat zahlreiche Artikel, Aufsätze zu didaktischen, historischen und literarischen Themen, auch Gedichte, veröffentlicht. Er wohnte bis zuletzt in Dettelbach.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de/II26-26.jpg
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Sterberegister und Namensverzeichnisse
  • StAA BA Donauwörth 6132
  • alemannia judaica

Margulies, Sigmund

Geboren: 05.03.1916 in Nürnberg
Gestorben: nn.06.1973 in Manchester/Lancashire
Konfession: israelitisch
Beruf: Kultusbeamter, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule München
Verfolgung: Emigration nach England
Wohnort: München

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sigmund Margulies studierte von 1931 bis 1937 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Er war Mitglied im jüdischen Jugendbund. In München arbeitete er als Lehrer an der Israelitischen Volksschule. Gestaltete im April 1938 mit Schülern und Schülerinnen dort eine Purim-Feier. Nach seiner Emigration nach England war er Chaplain der Britischen Armee in Schottland und Indien. Später lebte er in Manchester. War dort Angestellter der Schächtungskommission und des Religionsgerichts und Mitglied weiterer Organisationen.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Ancestry.com
  • Strätz 1989

Marx, Karoline

Geboren: 02.05.1893 in Altenstadt
Gestorben: 21.09.1942 in Theresienstadt
Verfolgung: Karoline Marx wurde am 4. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 21. September 1942 im Alter von 49 Jahren.
Wohnort: München

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Karoline Marx war Musiklehrerin in München. Sie war ledig und lebte zuletzt in der Hermann-Schmid-Str. 7.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Marx, Moses

Geboren: 03.11.1859 in Maßbach
Gestorben: 14.06.1930 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Gunzenhausen
Wohnort: Gunzenhausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Marx stammte aus Maßbach in Unterfranken. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1878 abschloss. Kurz nach Beendigung seiner Ausbildung trat er dem neugegründeten Jüdischen Lehrerverein für Bayern bei, dem er bis zu seinem Tod eng verbunden blieb. Von 1908 bis 1922 war er in der Verwaltung des Vereins aktiv, ab 1922 war er Ehrenmitglied. Moses Marx war spätestens ab 1883 Lehrer der jüdischen Elementarschule in Roth bei Nürnberg. Er heiratete Emilie Klein aus Oberstreu. Die beiden bekamen vier Kinder. Die drei ersten - alles Töchter - kamen zwischen 1886 und 1889 in Roth zur Welt. Die zweite Tochter, Frieda (später verheiratete Wolfromm), wurde Handarbeitslehrerin. Das vierte Kind, Sohn Ludwig, wurde 1898 bereits in Gunzenhausen geboren. Moses Marx wirkte seit 1894 bis 1922 in Gunzenhausen als Lehrer an der Israelitischen Volksschule. Er gab darüberhinaus Religionsunterricht an der Realschule Gunzenhausen und unterrichtete am Gymnasium Carolinum in Ansbach Hebräisch. In seinem Nachruf im Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins schreibt sein Nachfolger in Gunzenhausen, Max Levite: "Die Gemeinde hatte keine schlechte Wahl getroffen. Seinem gewinnenden, prächtigen Äußeren entsprachen die inneren Werte. Sei es als Schulmann oder Kantor, sei es als Seelsorger oder Berater und Freund aller Gemeindemitglieder; sein scharfer Geist, seine besonnene Ruhe, sein zielbewußter Wille - sie setzten sich mit unfehlbarer Sicherheit durch." Levite berichtet, dass Marx beste Prüfungsnoten gehabt habe, als Kantor eine angenehme Stimme und einen mustergültigen Vortrag, und dass er ein hinreißender und überzeugender Prediger gewesen sei. Seinen Nachruf schließt er überschwänglich: "Ich bin auch schon 32 Jahre im Amte, habe viele Kollegen und Gemeinden besucht und kennen gelernt, aber daß ein Lehrer in einer Gemeinde eine solche Autorität und ein solches Zutrauen genoß, habe ich sonstwo nicht mehr wahrgenommen. Einer unserer Besten ist dahin gegangen. (…) Streben wir ihm nach!"



Quellen:
  • ancestry.de
  • http://jl-gunzenhausen.de/de/marx-moses.html
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • alemannia judaica
  • BIZ 1930/4

May, Berta

Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt Berta May, Lehrerin an der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg.



Quellen:
  • www.rijo.homepage.t-online.de

Meier, Hermann

Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt einen Hermann Meier, Lehrer an Jüdischer Konfessionsschule Nürnberg.



Quellen:
  • www.rijo.homepage.t-online.de

Mendel, Henry

Titel: Dr., Studienassessor
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Institut Hirsch 1938



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Metzger, Kurt Leo

Geboren: 10.12.1909 in Nürnberg
Gestorben: 13.03.1992 in Monroe, N.Y.
Konfession: israelitisch
Titel: Prof. Dr.
Beruf: Rabbiner
Verfolgung: Kurt Metzger konnte seine Promotion während der NS-Zeit nicht abschließen. 1938 wurde er im KZ Buchenwald inhaftiert. Im Oktober 1939 gelang ihm die Flucht in die USA.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Kurt Metzger studierte von 1929 bis 1934 an den Universitäten Erlangen, Breslau und Würzburg. Die Promotion konnte er erst nach seiner Flucht in die USA erlangen. Von 1935 bis 1938 war Kurt Metzger in Langlau in der Pfalz Bezirksrabbiner. Am 10. November 1938 wurde er bei einem Besuch in Breslau verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Nach der Entlassung im Januar 1939 versah er das Amt des Gemeinderabbiners in Nürnberg. Er war der letzte Rabbiner der Nürnberger Gemeinde. Nach seiner Emigration wurde das Amt durch Kantor Kaufmann versehen.

Metzger floh im Herbst 1939 zunächst nach New York. Am 29. Dezember 1942 heiratete er in Brooklyn Lore Ruth Scharff. Von mindesten 1948 bis mind. 1958 arbeitete er für die Gemeinde Beth El Temple in Glens Falls/New York. Er lebte später in 111 Jackson Avenue, Bradford, Penn 16701, und zuletzt in Monroe, Orange/New York USA.

Kurt und Lore Metzger wurden mit der Ehrenplakette der Stadt Landau ausgezeichnet.



Quellen:
  • Müller 1968
  • Rieger / Jochem 2011
  • Harris 1985
  • Metzger 1990
  • Ancestry.com

Möllerich, Otto

Geboren: 01.01.1899
Gestorben: 01.04.1933 in München
Konfession: israelitisch
Beruf: Diplom-Handelslehrer
Verfolgung: Otto Möllerich beging am 1. April 1933 im Alter von 34 Jahren Suizid.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Otto Möllerich war ein Sohn von Gerson und Josefine Möllerich, geb. Liebermann. Vom 2. Juni 1917 bis 20. Januar 1919 diente Möllerich als Infanterist im Ersten Weltkrieg. Sein Beruf ist in der Kriegsstammrolle mit Kaufmann angegeben. Als Wohnort ist in München die Theresienstr. 3/II angegeben, bei seinen Eltern. Der Vater war Direktor. 1930 war Möllerich Kaufmann und gab laut Angabe im Adressbuch Private kaufmännische Kurse in der Theresienstr. 3/3.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • BayHSta Kriegsarchiv

Mosbacher, Sigmund

Geboren: 28.10.1841
Gestorben: 1917
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Verfolgung: Von Mosbachers zehn Kindern wurden mindesten drei Opfer der Shoah.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegmund Mosbacher war seit ca. 1861 als Volksschullehrer tätig, von 1876 bis mindesten 1911 Lehrer im Waisenhaus Fürth. Feierte 1903 fünfundzwanzigjähriges Amtsjubiläum. Mosbacher hatte zehn Kinder.



Quellen:
  • CAHJP
  • alemannia judaica
  • Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Juden

Moses, NN

Beruf: Lehrer
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Todestag eines Lehrers Moses am 7. Adar (erwähnt im Eintrag von 24.1.1932) (7. Adar lag anscheinend 1932 am 14. Februar - prüfen, auf welches Datum sich die Angabe des Todestages bezieht!).



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg

Mühlfelder, Herta Friederike

Geboren: 18.05.1914 in Berlin
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrerin, Krankenschwester
Verfolgung: Herta Mühlfelder wurde am 17. Juni 1943 im Alter von 29 Jahren aus Würzburg ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Herta (teilweise auch geschrieben: Hertha) Friederike Mühlfelder wuchs in Würzburg auf, wo sie 1936 an der ILBA ihre Lehrerausbildung abschloss. Anschließend war sie in Fürth als Lehrerin gemeldet. Nach Angaben von Gisela Blume am 15. März 1938 nach Würzburg zurückgekehrt. Ab 7. Juni 1938 war Herta Mühlfelder Aushilfslehrerin in Ichenhausen. Hertha Mühlfelder ließ sich ab 1939 in Berlin zur Krankenschwester ausbilden, kehrte 1941 nach Würzburg zurück und wurde von dort nach Auschwitz deportiert. Zuletzt wohnte sie in der Bibrastraße 6. Sie wurde später für tot erklärt.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • StadtA Fürth, Meldekarte Hertha Mühlfelder
  • StAA
  • StAA
  • Strätz, 1989
  • ILBA 1982
  • Zahn-Biemüller: Maria Mühlfelder, 2013
  • StadtA Würzburg EWMB Maria Mühlfelder
  • Arolsen Archives 1.2.3.11 / 12313688
  • LA Berlin Meldekarte Hertha Friederike Sara Mühlfelder
  • Arolsen Archives 6.3.3.2
  • Arolsen Archives 1 6.3.3.2

Müller, Abraham

Geboren: 25.02.1883 in Heidelberg
Gestorben: 08.12.1938 in Dachau
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer
Verfolgung: Abraham Müller wurde am 10. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Er starb dort am 8. Dezember 1938 im Alter von 55 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Müller stammte aus der Familie des Heidelberger Schächters Orlowitz Müller und seiner Frau Karoline, genannt Gittel, geb. Glaser. Er heiratete am 16. März 1911 in Karlsruhe Alice Kirchheimer, geb. am 27. März 1885 in Bühl in Baden. Die beiden hatten eine Tochter, Karla (später Carla Scerri), geb. am 1. Januar 1912. Seit September 1914 wohnten sie in der Glückstraße 1 in München. Abraham Müller hatte eine Stelle als Kantor und Religionslehrer bei der Israelitischen Kultusgemeinde gefunden.

Zunächst trat er jedoch in die Bayerische Armee ein. Er begann seinen Dienst im Reservelazarett München in der Riedlerschule. 1916 wurde er vorübergehend nach München entlassen, bzw. vom Dienst zurückgestellt. 1917 wieder ins Lazarett einberufen.

Müller war als Kantor und Religionslehrer der jüdischen Gemeinde München für den Religionsunterricht an mehreren Schulen eingeteilt. Im Jahr 1926/27 gab er Religionsunterricht an der Städtischen Knabenhandelsschule und am (privaten) Mädchenlyzeum Schmidt, ebenso im Jahr 1931/32 und 1932/33 (inzwischen hat die Städtische Knabenhandelsschule ein angegliedertes Mädchenlyzeum an der Herrenstraße). Im Schuljahr 1934/35 musste er an weiteren Schulen den Religionsunterricht übernehmen: er unterrichtete jetzt außerdem noch an der Städtischen Volksschule an der Hohenzollernstraße, und am Mädchenlyzeum Hörauf. Das Mädchenlyzeum an der Herrnstraße übernahm Dr. Klugmann. 1935/36 wird er als Religionslehrer für Zentralklassen, Schule an der Blumenstraße und Israelitischen Volksschule genannt, zusammen mit anderen Lehrern, sowie für die beiden Mädchenlyzeen Hörauf und Schmidt.

Müller war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern und publizierte 1930 in dessen Mitteilungsblättern einen Artikel über "Die Kantorenfrage", in dem der auf einer Kantorenversammlung zur Sprache gekommene Disput über die Ausbildung von Kantoren zwischen "Lehrer-Kantoren" und "Nur-Kantoren" dargestellt wird.

Zu verschiedenen feierlichen Anlässen der Kultusgemeinde trat Kantor Müller als Sänger von Psalmen und Gebeten auf. In der Presse fand ein Auftritt auf dem alten israelitischen Friedhof anlässlich der 125-Jahrfeier des Vereins Chewra Kadischa Wiederhall, bei der Müller die musikalische Gestaltung zusammen mit dem (inzwischen schon pensionierten) ersten Kantor Prof. Emanuel Kirschner und dem Kantor David Davidovic übernommen hatte.

Am 10. November 1938 wurde Abraham Müller in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Ilse Macek berichtet von einer Zeugenaussage, nach der Müller während der KZ-Haft in einem Münchener Krankenhaus am Magen operiert worden sei. Er sei unmittelbar nach der Operation zurück nach Dachau gebracht worden und kurz darauf gestorben. In einem Brief des Internationalen Roten Kreuzes von 1959 findet sich folgender Vermerk: "In unseren Unterlagen sind noch folgende Angaben erhalten: MÜLLER, Abraham, geboren am 25.2.1883 in Heidelberg, Beruf: Lehrer, letzte Wohnung: München, Glückstr. 1, erscheint in einer `Liste von SS Exekutierten auf dem SS-Schiessplatz Prittlbach bei Dachau´ mit dem Vermerk: `gestorben: 8.12.38´.
Arolsen, den 18.Februar 1959".

Die Tochter Karla konnte nach England fliehen, die Witwe Alice Müller floh im März 1939 in die Schweiz.



Quellen:
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv München
  • Ilse Macek 2015
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StadtA Karlsruhe, Geburtsurkunde aus dem Geburtsurkundenbuch Heidelberg, Nr. 152 vom 27. Februar 1883
  • ITS Archiv Bad Arolsen, Doc. Nr. 1.1.6.7/10712642

Müller, Sebald

Geboren: 17.04.1892 in Marisfeld
Gestorben: 1941 (?) in Riga
Beruf: Musiklehrer
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer in IKG Nürnberg
Verfolgung: Sebald Müller wurde am 29. November 1941 im Alter von 49 Jahren aus Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Er wurde für tot erklärt.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sebald Müller war Musiklehrer und Chorleiter.



Quellen:
  • Bay HStA
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Munk, Saul

Geboren: 30.01.1899 in Lemberg
Gestorben: 1969 in Ra´anana/Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Handels- und Bürgerschule Burgpreppach
Verfolgung: Saul Munk war von 24. November bis 1. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert.
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Saul Munk war von 1932 bis 1939 Bezirksrabbiner in Burgpreppach und Leiter der Handels- und Bürgerschule Burgpreppach. 1930 wohnte Saul Munk in Berlin, in der Linienstraße 147, 1932 wohnte der Rabbiner Saul Munk im Berliner Bezirk Tiergarten, in der Bachstraße 2. Das Jüdische Adressbuch für Großberlin verzeichnet allerdings in der Ausgabe für 1931/32 neben Saul Munk in der Linienstraße 147 auch einen Samuel Munk und einen Felix Munk. Saul Munk war mit Eva, geb. Schlessinger, verheiratet. Im Oktober 1933 bekamen sie einen Sohn. Am 14. November 1939 nach Palästina emigriert. Vermögensverfall 1944. In Israel leitet Saul Munk ebenfalls wieder eine Schule. Von 1951 bis 1955 Rabbiner einer orthodoxen Gemeinde in Tel Aviv. Saul Munk starb nach langer Krankheit 1969.



Quellen:
  • DaA, Häftlingsliste
  • www.ancestry.de

N

Nachmann, geb. Zinner, Leontine

Geboren: 15.10.1877 in Prag
Gestorben: ca. 1942
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer an Jüdischer Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Leontine Nachmann wurde am 24. März 1942 im Alter von 64 Jahren ins Ghetto Izbica deportiert. Sie wurde für tot erklärt.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb nennt Leontine Nachmann in der Liste der "Lehrer, die in Nürnberg tätig waren". In der Deportationsliste vom 24. März 1942 aus Nürnberg steht ihr Familienname mit "M": Leontine Machmann. Als letzter Wohnort ist hier angegeben Lindenaststr. 26



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Nürnberg C 31/I, Nr. 26 Bl. 23

Neubauer, Yekutiel Jakob

Geboren: 29.01.1895 in Leipzig
Gestorben: 22.03.1945 in Bergen-Belsen
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Seminarlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA)
Verfolgung: Yekutiel Jakob Neubauer emigrierte im September 1933 nach Amsterdam. Nach der Besatzung der Niederlande Verschleppung ins Ghetto Amsterdam, dann Westerbork. Am 5. April 1944 Deportation ins Konzentrationslager Bergen-Belsen. Dort starb Yekutiel Jakob Neubauer am 22. März 1945 im Alter von 50 Jahren. Auch sein jüngster Sohn Jecheskeel Josua ist in Bergen-Belsen umgekommen.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Yekutiel Jakob Neubauer wurde als Sohn eines Kaufmanns in Leipzig in eine jüdische Gemeinde geboren, deren Mitglieder zum großen Teil aus Osteuropa stammten. Neubauer besuchte das Gymnasium in Leipzig. Für die religiöse Erziehung stellte der Vater Hauslehrer ein. Bereits im Alter von 18 Jahren erhielt Neubauer die Ordination zum Rabbiner durch zwei galizische Rabbiner in Auschwitz und Krakau. Nach seiner Hochzeit 1914 begann er in Leipzig Rechtswissenschaft und semitische Sprachen zu studieren. 1920 promovierte er über das talmudische Eheschließungsrecht. Im Gut seines Vaters in Hermannsberg bei Wiesent in der Oberpfalz verbrachte er einige Jahre mit dem Studium der Torah. Ende 1924, bei der Geburt seines sechsten und letzten Kindes, lebte er in Würzburg. Ab 1926 wirkte er als Seminarrabbiner der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA). Neubauer war Mitglied des (jüdischen?) Lehrerverbands und des Bunds Jüdischer Akademiker. Seine Artikel wurden in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht (Jeshurun, Zeitschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Orientalische Literaturzeitung, u.a.). 1933 folgte er einem Ruf nach Amsterdam und übernahm eine leitende Stelle am Rabbinerseminar.



Quellen:
  • Roberg 1981
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989

Neuberger, Julius

Geboren: 19.03.1905 (18.05.1905?) in Mühlfeld
Gestorben: 21.02.1945 in Kaufering
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Julius Neuberger wurde zusammen mit seiner schwangeren Frau Erna, seiner Mutter Hedwig und seinen Schwiegereltern Reta und Bernhard Kolb am 18. Juni 1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort fungierte er in einem Jugendheim als Vorbeter. Am 28. September 1944 (Jomkipur) hielt er den ganzen Tag Gottesdienst. In der Nacht wurden er und Erna nach Auschwitz deportiert, Julius Neuberger wurde von dort am 10. Oktober 1944 nach Kaufering, einem Außenlager des KZ Dachau gebracht, wo er am 21. Februar 1945 im Alter von 39 Jahren starb. Erna wurde schwanger deportiert, gebar in Bergen-Belsen einen Jungen, beide sind zwei Tage später gestorben (März 1945). Hedwig Neuberger wurde in Auschwitz ermordet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Neuberger war Lehrer an der jüdischen Konfessionsschule Nürnberg. Nach der Emigration von Rabbiner Klein übernahm er dessen Vertretung. Er war der letzte Lehrer und Prediger der israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg. Neuberger war mit der Tochter des Geschäftsführers der IKG und Chronisten der Geschichte der Juden in Nürnberg, Bernhard Kolb, Erna (bei ihrer Deportation 19 Jahre alt), verheiratet.



Quellen:
  • Rijo Kolb
  • Müller 1968
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Neuberger, NN

Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hat sich 1937 als Nachfolger für Justin Fränkel an die jüdische Schule Bamberg beworben.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg

Neuhaus, Eliser

Geboren: 04.10.1881 in Sulzbürg (Opf.)
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Eliser Neuhaus wurde am 16.11.1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht.
Wohnort: Siegburg

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Neumann, Hugo

Geboren: 20.07.1898 in Burgpreppach
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Hugo Neumann wurde am 15. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hugo Neumann studierte von 1915 bis 1919 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. 1938 war er Lehrer in Vallendar/Pfalz.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Neumann, Wolf

Gestorben: 20.10.1908 in Burgpreppach
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wolf Neumann war von 1876 bis zu seinem Tod 1908 Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Burgpreppach. Mitbegründer des Israelitischen Lehrervereins.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989

Neumeyer, geb. Ephraim, Vera Charlotte

Geboren: 03.09.1893 in Görlitz
Gestorben: in Auschwitz (?)
Konfession: evangelisch
Beruf: Gymnastik-, Musik-, und Sprachlehrerin
Verfolgung: Vera Neumeyer wurde am 8. November 1938 mit ihren Kindern aus ihrem Haus in Dachau vertrieben. Beide Kinder emigrierten 1939 mit einem Kindertransport nach England. Vera wurde im Alter von 48 Jahren am 13. Juli 1942 mit dem sogenannten "Straftransport" aus München deportiert. Deportationsort war Auschwitz oder möglicherweise das Warschauer Ghetto. Ein früherer Forschungsstand, nach dem sie im April 1942 nach Piaski deportiert wurde, ist widerlegt (ihr Name steht in dieser Transportliste ebenfalls). Hans Neumeyer wurde am 4. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 19. Mai 1944.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Vera Ephraim stammte aus Görlitz. Sie war eines von vier Kindern des jüdischen Eisenwarenhändlers und späteren Ehrenbürgers der Stadt Görlitz, Martin Ephraim, der sich sehr um Kunst und Kultur verdient gemacht hat. Ihre Mutter Hildegard war eine geborene Rauthe und stammte aus einer evangelischen Familie. Vera war ebenfalls evangelisch, studierte in Hellerau bei Dresden rhythmische Gymnastik. Hier lernte sie den Dozenten der Fächer Akustik und Improvisation, Hans Neumeyer kennen. Neumeyer ging nach München, um dort an der von ihm mitbegründeten Jaques-Dalcroze-Schule zu unterrichten. Am 12. Juli 1920 heirateten Vera Ephraim und Hans Neumeyer. Sie zogen nach Dachau in die Hindenburgstraße (heute: Hermann-Stockmann-Straße) 10. 1923 und 1924 wurden ihre beiden Kinder Ruth und Raimund geboren und wie Vera evangelisch getauft. Nachdem Hans Neumeyer, der Jude war, 1933 nicht mehr unterrichten durfte, hielt Vera die Familie mit privatem Sprachunterricht über Wasser. Im November 1938 wurde die Familie aus Dachau vertrieben und kam in München bei Bekannten unter. Es gelang den Eltern, ihre Kinder auf einen Kindertransport nach England zu schicken. Vera und Hans Neumeyer gelang die Flucht nicht mehr. In einem Brief schreibt Vera Neumeyer am 30. September 1941 an ihr einstiges Hausmädchen, dass auch sie jetzt einen Judenstern tragen und Zwangsarbeit in einer Gärtnerei leisten muss. Nur an den Wochenenden konnte sie noch einige Privatstunden geben. Ihre Kinder sah sie nie wieder.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • StAM
  • Rijo
  • ITS Digitales Archiv
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Dachau
  • Holzhaider 2006
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Kretzschmar 2010

Neumeyer, Hans

Geboren: 13.09.1887 in München
Gestorben: 18.05.1944 in Theresienstadt
Beruf: Musiklehrer
Verfolgung: Ab 1933 durfte Hans Neumeyer nicht mehr unterrichten. Die Familie von Hans Neumeyer wurde am 8. November 1938 aus ihrem Haus in Dachau vertrieben. Beide Kinder emigrierten 1939 mit einem Kindertransport nach England. Hans Neumeyer wurde am 4. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 18. Mai 1944 im Alter von 56 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hans Neumeyer ist als Kind auf einem Auge erblindet und verlor in seiner Jugend durch einen Unfall das zweite Auge. Von 1911 bis 1913 studierte er in München an der Königlichen Akademie der Tonkunst und arbeitete dann eine Zeit lang in Hellerau bei Dresden, wo er seine spätere Frau Vera Ephraim kennen lernte. Zusammen mit der Tänzerin Valeria Cratina gründete er in München die Jaques-Dalcroze-Schule und begann dort auch zu unterrichten. Am 12. Juli 1920 heiratete er die Gymnastik-, Musik- und Sprachlehrerin Vera Ephraim und zog kurz darauf mit ihr nach Dachau in die Hindenburgstraße (heute: Hermann-Stockmann-Straße) 10. 1923 und 1924 wurden die beiden Kinder Ruth und Raimund geboren. Nach der Vertreibung aus Dachau lebte die Familie in München.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv München
  • StAM
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Holzhaider 2006
  • Stadtarchiv Dachau
  • ITS Digitales Archiv

Neustädter, Gustav

Geboren: 27.09.1892 in Sulzbürg (Opf.)
Gestorben: in Ghetto Krasniczyn
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Gustav Neustädter war vom 16. November bis 1. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Am 24. April 1942 wurde Gustav Neustädter im Alter von 49 Jahren zusammen mit seiner Frau Paula, geb. Bacharach, und seinem jüngsten Sohn Ernst ins Ghetto Krasniczyn deportiert. Alle wurden ermordet. Die beiden älteren Söhne Jakob und Siegfried konnten emigrieren.
Wohnort: Bad Kissingen
Regierungsbezirk: Oberpfalz, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gustav Neustädter studierte an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg. Er war vor dem Krieg als Schächter und Religionslehrer in Cham angestellt. 1914 meldete er sich zum Kriegsdienst. Nach dem Kriegsdienst arbeitete er in Adelsdorf und Maßbach. Ab 1924 war er Schächter, Hilfskantor und Lehrer in Bad Kissingen. Die Familie wohnte in der Maxstr. 10 im Gemeindehaus neben der Synagoge. Nach der Emigration des Lehrers Ludwig Steinberger im Mai 1937 wurde Neustädter erster Kantor und Lehrer. Von 1939 bis 1942 hatte er auch das Amt des Gemeindevorstands inne. Er musste den Verkauf der zerstörten Synagoge an die Stadt Kissingen durchführen und mit seiner Familie zur Untermiete in die Hennerichstr. 33 ziehen. Begründer des Schochtimverbands Bayern 1927.



Quellen:
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • CAHJP
  • compact memory
  • Stolperstein-Initiative Bad Kissingen
  • Gedenkbuch Bundesarchiv
  • alemannia judaica

Neuwirth, Samuel

Geboren: 1867 in Sebeskellemes/Slowakei
Gestorben: 1941 in Stuttgart
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Präparandenschule Schwabach
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Samuel Neuwirth war Dozent der Präparandenschule in Schwabach, Lehrer und Prediger in Frankfurt und bis 1924 Bezirksrabbiner in Bingen. Am 5. September 1924 trat er die Stelle des Distriktrabbiners von Ichenhausen an, wo er bis 1932 blieb. Er war mit Babette Rosenfelder verheiratet, die 1871 in Würzburg geboren worden war. 1934 zog Dr. Neuwirth nach Stuttgart. Dort starb er 1941. Seine Frau wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1942/1943 in Maly Trostinec ermordet.



Quellen:
  • StAA
  • alemannia judaica

Niederland, Abraham

Geboren: 1875 in Oschmjany
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Niederland war stammte aus der Familie eines Rabbiners. 1902 heiratete er in Wilna eine Frau namens Rosa. Im Jahr 1903 trat er in Schippenbeil in Ostpreußen, Nähe Königsberg, die Stelle eines Lehrers und Kantors an. 1904 wurde der Sohn Wilhelm geboren - benannt nach Kaiser Wilhelm II. Nach einigen Jahren ging Niederland nach Pfungstadt in Hessen. Als Niederland 1913 nach Würzburg zieht, haben er und seine Frau Rosa drei Söhne: Paul, Willy und Ernst.

In Würzburg arbeitete Niederland als Kantor an der Hauptsynagoge, außerdem versah er das Amt des Schächters.



Quellen:
  • Flade: Würzburger Juden 1996

Nußbaum, Fritz

Geboren: 14.03.1902 in Maßbach
Gestorben: 1942 in Sobibor
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kaufmann
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Verfolgung: Fritz Nußbaum war vom 24. November 1938 bis 1. oder 13. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 24. März 1942 10 Tage nach seinem 40. Geburtstag mit seiner Frau Herta und den sechs Kindern Moses (9 Jahre), Berta (8), Ari (6), Josef (4), Adelheid (3) und Judis (2) nach Izbica deportiert und im Vernichtungslager Sobibor getötet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Fritz Nußbaum stammte aus Maßbach in Unterfranken. Er war ein Sohn des Lehrers Moses Nußbaum und dessen Frau Adelheid, geb. Gutmann.

Nußbaum war zuerst Kaufmann und wurde dann Lehrer. Von 1919 bis 1922 machte er eine Lehre. Er war in der Schuhgroßhandlung H. Buxbaum & Co. angestellt. Später Studium am jüdischen Lehrerseminar in Köln. Nach der Ausbildung war er Volksschullehrer in Berlin. 1930/31 wurde er für den Besuch der Jeschiwah in Mir in Polen (heute Weißrussland) beurlaubt. Aus den Geburtsdaten der Kinder lässt sich schließen, dass die Familie noch bis 1934 in Berlin gewohnt hat. 1932 wurde der erste Sohn, Moses, dort geboren, 1934 die Tochter Berta. Ab 1935 wohnten sie in Burgpreppach, wo Fritz Nussbaum an der Israelitischen Präparandenschule unterrichtete. Hier kamen vier weitere Kinder zur Welt. Während der Pogrome 1938 war Nußbaum im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Letzte Adresse war in Nürnberg, Knauerstr. 27/0. Deportiert mit Herta (vermtl. geb. 7. Juni 1912 in Fulda), Moses (geb. 26. Dezember 1932 in Berlin), Berta (geb. 24. Februar 1934 in Berlin), Ari (geb. 26. Mai 1935 in Burgpreppach), Josef (geb. 21. April 1937 in Burgpreppach), Adelheid (geb. 19. Mai 1938 in Burgpreppach) und Judis (10. Januar 1940 in Burgpreppach).
Quellen korrigiert, detaillierte Recherche, vor allem zu Burgpreppach, fehlt noch.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

O

Obermeier, Wolf

Geboren: 1800 in Treuchtlingen, B.A. Weißenburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Hainsfarth
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wolf Obermeier wurde 1800 in Treuchtlingen geboren. Der Schematismus von Schwaben und Neuburg nennt 1883 für ihn 1819 als Jahr des Seminaraustritts mit dem Zusatz "Ers. Pr." Erste provisorische Bewerbung 1819, erste definitive Bewerbung 1822. Von 9. Juni 1822 bis zu seiner Pensionierung 1863 war Obermeier 40 Jahre lang Lehrer und Leiter der einklassigen Israelitischen Religions- und Elementarschule Hainsfarth.

Im Jahr 1836 wird Obermeier als Präparandenlehrer bezeichnet.
1843 erschien eine von Obermeier zusammen mit S. Neubürger (vermutlich handelt es sich hierbei um Obermeiers Kollegen aus Oettingen Salomon Neubürger) bearbeitete Monographie bei C. H. Beck: Die deutschen Bundesstaaten: Eine geographischstatistische Tabelle für Postbehörden. Die Allgemeine Zeitung des Judenthums rezensiert die Publikation als Schulbuch: "Auf sehr bequem übersichtliche Weise werden die Staaten, Grenzen, Gebirge, Gewässer, Eintheilung, Städte über 1500 Einwohner, Flächeninhalt, Seelenzahl nach den Konfessionen also auch die Israeliten, Produkte, besondere Bemerkungen angeführt; dazu erleichtert noch ein alphabetisches Verzeichnis der Städte das Auffinden. Die Ausstattung sehr zweckmäßig."

Am 14. Dezember 1863 schrieb die Kultusgemeinde die Stelle des Lehrers an der "combinierte(n) israelit. Deutsche(n) und Religionsschule" wieder aus.

Im Schematismus des Kreislehrervereins von Schwaben und Neuburg von 1883 wird "Wolf Obermayer [sic.]" als pensionierter israelitischer Schullehrer von Hainsfarth genannt. Er wohnte zu dieser Zeit in Augsburg.



Quellen:
  • Immenkötter 2002
  • Schneeberger, Michael 2012
  • Allgemeine Zeitung des Judentums vom 22. Dezember 1863
  • Schematismus 1883
  • Allgemeine Zeitung des Judenthums Jhg. 8 (1844), Heft 24 vom 10.6.1844

Offenberg, Gertrud-Therese

Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule München
Wohnort: München

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gertrud-Therese Offenberg war Absolventin der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.



Quellen:
  • BayHStA MK 49606

Offner, Hildegund

Verfolgung: Hildegund Offner wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Oppenheimer, Abraham

Geboren: 03.01.1834 in Arheiligen
Gestorben: 03.05.1905 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Verwalter, Hausmeister
Berufstätig an folgender Schule: Theilheim, ILBA
Wohnort: Theilheim/Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War ab 1883 Lehrer und Hausmeister an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Vorher Lehrer in Theilheim. Vorstandsmitglied des Israelitischen Wanderunterstützungsvereins Würzburg. Ab 1900 im Ruhestand. Vater des Bamberger Lehrers Maier Oppenheimer, Großvater des Fürther Lehrers Hermann Mandelbaum.



Quellen:
  • Strätz 1989

Oppenheimer, Hirsch

Geboren: 30.12.1867 in Miltenberg/Ufr.
Gestorben: in Israel?
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter, Kultusbeamter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische (Religions-?) Schule Laudenbach
Verfolgung: Im September 1936 zusammen mit Ehefrau Emigration nach Palästina.
Wohnort: Laudenbach/Karlstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. War anschließend Lehrer in Leutershausen/Mfr., dann etwa zehn Jahre Präzeptor (Seminarhilfslehrer) an der ILBA. Heiratete 1905 die Tochter des Laudenbacher Lehrers Lazarus Blumenthal und zog nach Laudenbach bei Karlstadt/Ufr., wo er die Religionslehrerstelle und die Friedhofsverwaltung übernahm. Unterrichtete 1924 noch drei Kinder. Am 16. Mai 1930 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Amtsjubiläum und erhielt das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Laudenbach verliehen. An der Feier nahmen der Distriktrabbiner Dr. Hanover (Würzburg), der Gemeinderat, die beiden Bürgermeister (Pfrenzinger und Schmitt) und die christlichen Lehrer sowie zahlreiche Bürger aus Laudenbach teil. Ging 1932 in Ruhestand und zog wieder nach Würzburg.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Oppenheimer, Jacob

Gestorben: 07.12.1916 in Neumarkt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Religionslehrer, Elementarlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volkssch. Sulzbürg um 1889 bis 1909, Neumarkt
Wohnort: Sulzbürg
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Oppenheimer ist der Vater des Fürther Lehrers Meier Oppenheimer. Er lebte mit seiner Frau Pauline in Sulzbürg/Oberpfalz und unterrichtete an der dortigen israelitischen Elementarschule. Auch führte er Vorbereitungskurse für die Präparandenschule durch, gab Nachhilfeunterricht und nahm Pensionsschüler in seinem Haushalt auf. Kulturell und beruflich scheint Jakob sehr engagiert gewesen zu sein. Im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. April 1906 wird von einer Lehrerversammlung berichtet, die er organisierte. "Der Israelit" vom 1. April 1909 berichtet von einer Theateraufführung der Schuljugend, bei der der Lokalschulinspektor anwesend war, die ebenfalls Jakob Oppenheimer organisiert hatte. Im selben Jahr wechselte er in die Nachbargemeinde Neumarkt/Oberpfalz. 1916 starb Jakob Oppenheimer an einer schweren Krankheit. Ebenso 1893 Lokalschulinspektor Pfarrer Felsenstein. Oppenheimer hielt Trauerrede bei Beisetzung von Rabbiner Dr. Meier Löwenmayer März 1895; befreundet mit Max Rosenbaum, seinem Amtsnachfolger in Sulzbürg.



Quellen:
  • Wappler 1983
  • alemannia judaica

Oppenheimer, Maier

Geboren: 30.01.1863 in Theilheim/Schweinfurt/Ufr.
Gestorben: 1942 in Treblinka
Konfession: israelitisch
Beruf: Kultusbeamter, Schächter, Lehrer
Verfolgung: Maier Oppenheimer wurde am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 im Alter von 79 Jahren ins Vernichtungslager Treblinka, ermordet.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wird in Strätz als Lehrer bezeichnet. Sohn des Würzburger Lehrers Abraham Oppenheimer, Schwager des Lehrers Aron Mandelbaum (Würzburg) und Onkel des Lehrers Hermann Mandelbaum (Fürth). Ehefrau ist vermutlich Hedwig Oppenheimer.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989

Oppenheimer, Meier

Geboren: 26.04.1896 in Sulzbürg/Neumarkt/Opf.
Gestorben: 08.06.1978 in London
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Meier Oppenheimer wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht und Mitte Dezember entlassen. Am 16. Mai 1939 konnte er mit seiner Frau Margarethe und den drei Kindern nach London emigrieren.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Meier Oppenheimer stammte aus der Familie des Elementarschullehrers Jakob Oppenheimer aus Sulzbürg/Oberpfalz und dessen Frau Pauline. Der Vater führte auch Vorbereitungskurse für die Präparandenschule durch, gab Nachhilfeunterricht und nahm Pensionsschüler in seinem Haushalt auf. Auch kulturell und beruflich scheint der Vater sehr engagiert gewesen zu sein. Im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. April 1906 und in "Der Israelit" vom 1. April 1909 wird von Lehrerversammlungen und einer Theateraufführung berichtet, die Jakob Oppenheimer organisierte. Im selben Jahr nahm der Vater eine Stelle in Neumarkt/Oberpfalz an. Als Meier Oppenheimer 20 Jahre alt war, starb sein Vater (1916). Im Schuljahr 1936/37 war Meier Oppenheimer nebenamtlich 14 Wochenstunden in Israelitischer Realschule zu Fürth beschäftigt.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • alemannia judaica

Oppenheimer, NN

Beruf: Lehrer i.R.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Vermutlich handelt es sich um Maier Oppenheimer. Am 17.12.1931 starb Hedwig Oppenheimer, Ehefrau des Lehrers i.R. Oppenheimer, im Alter von 72 Jahren.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg

Oppenheimer, Simon

Geboren: 31.12.1847 in Herleshausen
Gestorben: 28.08.1936
Beruf: Prediger und Lehrer a.D.
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Oppenheimer, Walter

Geboren: 01.08.1917 in Goldbach
Gestorben: ca. 1942
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Der Lehrer Walter Oppenheimer wurde im Alter von 24 Jahren am 25. April 1942 aus Würzburg ins Ghetto von Krasniczyn deportiert.
Wohnort: Goldbach-Hösbach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Lehrer Walter Oppenheimer wurde mit dem Transport vom 25. April 1942 aus Würzburg nach Krasnystaw deportiert. Auf der Deportationsliste stehen neben seinem Namen auch die von weiteren Personen aus Goldbach-Hösbach mit dem Familiennamen Oppenheimer, wobei es sich um die am 25. September 1920 in Goldbach geborene unverheiratete Kindergärtnerin Erna Oppenheimer (evtl. eine Schwester?) handelt, sowie um die Viehhändler Bernhard und Josef Oppenheimer mit ihren jeweiligen Ehefrauen. Bei Josef (geb. 6. August 1885) und Gerda (geborene Hirsch am 11. August 1888), die auf der Liste direkt vor Walter geführt werden, könnte es sich vom Alter her um die Eltern handeln. Aus ancestry (Kriegsstammrollen von Josef Oppenheimer) geht hervor, dass die der Kaufmann Josef Oppenheimer mit Gerda, geb. Hirsch, verheiratet war.

Auf alemannia-judaica heißt es im Eintrag zu Goldbach-Hösbach, dass die Gemeinde ab Mitte der 1920er Jahre keinen eigenen Religionslehrer mehr hatte, sondern, dass die Kinder ihren Religionsunterricht vom Lehrer aus Aschaffenburg erhalten hätten.



Quellen:
  • www.statistik-des-holocaust.de
  • alemannia judaica
  • ancestry.de

P

Palm, Samuel

Geboren: 28.11.1877 in Düsseldorf
Gestorben: in Izbica (?)
Beruf: Kaufmann, Direktor, Englischlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Bamberg
Verfolgung: Samuel Palm wurde am 10. November 1938 im Landgerichtsgefängnis Bamberg inhaftiert. Am 24. März 1942 im Alter von 64 Jahren mit Ehefrau Emilie ins Ghetto Izbica (Distrikt Lublin) deportiert. (In der 11.1.2018 in www.statistik-des-holocaust.de abgebildeten Transportliste vom 24. März 1942 aus Nürnberg nach Izbica ist sein Name nicht nachweisbar! Bundesarchiv schreibt, dass Emilie Palm (geb. 22. März 1885 in Delmenhorst, wohnhaft in Bamberg), 1942 nach Riga deportiert worden sei. (In Riga-Liste vom 29.11.1941 ist sie nicht nachweisbar, Stand 12.1.2018)
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Palm war Kaufmann, Teilhaber und kaufmännischer Direktor der "Bamberger Metall- und Lederwarenfabrik Gabriel Mannheim". Er war in zweiter Ehe verheiratet mit Emilie, geb. Anspacher 22. März 1885 in Delmenhorst. Die beiden Kinder Leopold (geb. 2. Oktober 1914) und Gerhard (5. Mai 1917) stammten der ersten Ehe mit Recha, geb. Mannheim). Ab 1939 arbeitete er als Englischlehrer an der jüdischen Volksschule Bamberg.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Deusel, Beisbart 2008

Plessner, Hanna

Geboren: 01.12.1904 in Posen
Gestorben: in Riga-Jungfernhof
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Hanna Plessner musste vor der Deportation mit ihrer Familie in das Sammellager Knauerstraße 27 Nürnberg-Gostenhof ziehen. Sie wurde zwei Tage vor ihrem 37. Geburtstag am 29. November 1941 von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hanna Plessner unterrichtete an der jüdischen Konfessionsschule Nürnberg. Hanna Plessner wurde deportiert mit Wolf Plessner (geb. 12. Mai 1865) und dessen Frau Franziska Zerline Plessner, geb. Aron (geb. 2. Juli 1874 in Königsberg) und mit Leo Plessner (geb. 18. April 1903 in Posen), Salomon Plessner und Regina Plessner (geb. Cohn 19. Oktober 1906 in Hamburg). Alle wohnten zuletzt in Nürnberg, Knauerstr. 27. Wolf und Franziska könnten die Eltern von Hanna sein, Leo ein Bruder.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Pollack, Sigmund

Gestorben: Dez 34 in Marktbreit
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kultusbeamter, Synagogendiener
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Religionsschule Marktbreit
Wohnort: Marktbreit
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Sigmund Pollack war 1880 Gründungsmitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern.

Sigmund Pollack war verheiratet mit Therese, geb. Bein. Das Paar lebte mindestens seit 1898 in Marktbreit. Sie hatten mindestens ein Kind, den Sohn Max Louis, der am 29. März 1897 in Marktbreit zur Welt kam, später eine Banklehre machte und nach 1918 nach Marktbreit zurückkam und 1922 zusammen mit dem Zigarrenmacher Johann Mützel eine Tabakwarengroßhandlung gründete.

Am 13. September 1898 gaben Therese und Sigmund eine Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" auf: "Freunden und Bekannten senden [wir] zur Jahreswende herzl[iche Neujahrswünsche]. Lehrer Pollack u. Frau, Marktbreit a. M." Von 1900 bis zu seinem Tod 1934 war Pollack als Gemeindebeamter, Synagogendiener und Religionslehrer der jüdischen Gemeinde Marktbreit angestellt.

Offensichtlich war aber mit der Lehrtätigkeit in Marktbreit hauptsächlich Simon Brückheimer beauftragt, den Der Israelit vom 11. November 1920 als bisherigen Religionslehrer nennt, der anlässlich der Gründung der jüdischen Volksschule zum Volksschullehrer ernannt worden sei.

Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Sigmund Pollack zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.

Die Israelitische Kultusgemeinde Marktbreit veröffentlichte am 6. Dezember 1934 einen kurzen Nachruf: "Nach längerer Krankheit verschied im 80. Lebensjahre Herr Sigmund Pollack […] Lehrer a.D. Über 30 Jahre hat er als Kultusbeamter unserer Gemeinde wertvolle Dienste geleistet. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren."

Quellen korrigiert, weiterführende Recherche fehlt noch.



Quellen:
  • Der Israelit vom 13.09.1898
  • MdJLVfB 15.11.1930
  • https://www.alemannia-judaica.de/marktbreit_synagoge.htm
  • Der Israelit vom 11.11.1920
  • Der Israelit vom 6.12.1934
  • Strätz 1989

Possenheimer, Paul

Geboren: 29.07.1913 in Burgkunstadt/Lichtenfels (Ofr.)
Gestorben: 04.04.1965 in Lancashire
Konfession: israelitisch
Titel: Schulamtsbewerber
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Bamberg, München
Verfolgung: Paul Possenheimer wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Am 26. April 1939 gelang ihm die Emigration nach Salford in England.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken, Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Paul Possenheimer stammte aus dem fränkischen Ort Burgkunstadt, wo sein Vater Max Kaufmann war. Er wurde 1913 geboren und hatte eine fünf Jahre ältere Schwester, Jette. Nach Angaben der Website geni.com hatte er außerdem drei weitere Geschwister: die ein Jahr ältere Rosel sowie zwei jüngere Brüder, Martin (1915) und Leo Eliezer (1917). Paul begann seine Ausbildung 1929 an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg. Von 1930 bis 1933 studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA), die er mit Examen abschloss und mit hervorragenden Zeugnissen verließ. Im April 1934 begann er den Vorbereitungsdienst als Schulamtsbewerber an der jüdischen Volksschule München. Von April 1935 bis 31. Dezember 1937 war er Lehrer an der jüdischen Volksschule in Lübeck. Am 1. Januar 1938 wechselte er an die jüdische Sonderklasse der öffentlichen Volksschule in Bamberg. Während der reichsweiten Judenpogrome im November 1938 wurde auch Paul Possenheimer verhaftet und am 11. November ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Sein Dienstverhältnis wurde daraufhin durch Entschließung der Regierung von Ober- und Mittelfranken vom 24. November 1938 zum 1. Januar 1939 gekündigt. Die bereits erteilte Zulassung zur zweiten Lehramtsprüfung wurde durch Entschließung der Regierung von Mainfranken (Unterfranken) am Tag nach der Einlieferung in Dachau, am 12. November 1938, widerrufen. Possenheimer schreibt dazu in seinem Entschädigungsantrag: "Die Bewilligung zum 2. Staatsexamen wurde mir erteilt und dessen Ablegung auf den 21. November in Würzburg festgesetzt. Am 10. November wurde ich nach Dachau verschickt. Dort wurde mir später ein Schreiben vorgelegt, dass die Zulassung zum Staatsexamen wiederrufen worden sei."

In London heiratete er am 20. Dezember 1942 mit 29 Jahren die drei Jahre jüngere Ruth Mannes, Tochter des Rabbiners Salomon Mannes.

Paul Possenheimers Mutter Bella und seine Schwester Jette wurden am 25. April 1942 nach Krasnystaw und von dort in das Ghetto Krasniczyn deportiert. Sie und auch sein Vater haben die NS-Zeit nicht überlebt.



Quellen:
  • Bay HStA
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Deusel, Beisbart 2008
  • www.statistik-des-holocaust.de
  • Gedenkbuch des Bundesarchivs

Prager, Fritz

Geboren: 03.01.1896 in Sulzbach/Opf.
Gestorben: 20.01.1979 in Israel
Konfession: israelitisch
Titel: Dr., Direktor
Beruf: Lehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule zu Fürth
Verfolgung: Am 4.5.1939 Emigration nach London.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hat 1914/15 und 1918 bis 1921 in Würzburg gewohnt und dort Mathematik studiert. War von 1915 bis 1918 Kriegsteilnehmer. Leiter der Israelitischen Realschule zu Fürth. Hatte 1936, mit 40 Jahren zwei Kinder, erhielt 571,75 RM (94% des staatlichen Satzes von 608,15 RM).



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Bay HStA
  • Strätz 1989
  • Ballin 1943

R

Rafael, Ludwig

Geboren: 09.01.1876 in Ichenhausen
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Der 1876 geborene Ludwig Rafael wurde am 10. Mai 1939 im Alter von 63 Jahren im Gefängnis Amberg inhaftiert und an einem unbekannten Datum nach Auschwitz deportiert. Nachweis, dass es sich bei dem von Kolb erwähnten Lehrer um den 1876 in Ichenhausen geborenen Ludwig Rafael handelt, muss noch erbracht werden.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb erwähnt den Namen Ludwig Rafael in seiner Aufzählung von Lehrern der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg. Die in Nürnberg seit 1921 bestehende jüdische Bekenntnisschule wurde 1933 ausgebaut und um eine Berufsschule erweitert. Neben den 8 Volksschulklassen verfügte die Schule über 3 Berufsschul- und 3 Aufbauklassen. Lt. Adressbuch gab es in Nürnberg im Jahre 1930 nur einen selbständig gemeldeten Einwohner mit diesem Namen, und zwar in der Bucherstr. 23/I. Der hier genannte Rafael war Kaufmann von Beruf. Unter derselben Adresse findet sich in den Kriegsstammrollen des Ersten Weltkrieges im Bayerischen Hauptstaatsarchiv der Fabrikant Ludwig Rafael, geb. am 9. Januar 1876 in Ichenhausen, verheiratet mit Sofie, geb. Haßenbein, mit der er ein Kind hatte. 1935 wohnte der Kaufmann Ludwig Rafael in der Praterstr. 9c/I, zuletzt in der Mittleren Pirkheimerstraße 21. Der 1876 geborene Ludwig Rafael wurde am 10. Mai 1939 im Gefängnis Amberg inhaftiert und an einem unbekannten Datum nach Auschwitz deportiert. Nachweis, dass es sich bei dem von Kolb erwähnten Lehrer um den 1876 in Ichenhausen geborenen Kaufmann handelt, muss noch erbracht werden.



Quellen:
  • Rijo
  • BayHStA, Abtl. IV Kriegsarchiv
  • ancestry.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Nürnberg/JewishGen
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Rafael, Stefan

Geboren: 27.05.1917 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Sportlehrer
Verfolgung: Stefan Rafael wurde am 11. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Emigrierte in die USA.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War Mitglied, Trainer und Funktionär im Jüdischen Sportclub Fürth, während seiner Mitarbeit entwickelte sich der Verein zwischen 1936 und 1938 zu einem der erfolgreichsten jüdischen Sportvereine in Deutschland.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Sponsel / Steiner 2002

Rank, Alfred

Beruf: Volksschullehrer
Verfolgung: Alfred Rank wurde nach §3 des BBG wegen seiner jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Rau, Abraham

Geboren: 1863
Gestorben: 14.10.1928 in Hirschaid
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Hirschaid
Wohnort: Hirschaid
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religions- und Elementarschullehrer in Hirschaid von 1883 - 1928, vermutlich einziger Lehrer in Hirschaid, da Schule sehr klein war. 1908 feierte Rau das fünfundzwanzigjährige Dienstjubiläum, 1923 das vierzigjährige.



Quellen:
  • StAB
  • alemannia judaica
  • Prestel 1985

Rau, geb. Buxbaum, Anni

Beruf: Tanzlehrerin, Diplomlehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Privates Tanzinstitut in Bamberg, Jüdische Sonderklasse Bamberg
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

18.10.37.-1.11.37 Turnlehrerin für Mädchen der jüdischen Sonderklasse Bamberg. Ein Dr. Carl Rau wohnte Bamberg, A. Hoffmannstr. 2 (vermtl. 1934) (Bezug?)



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Loebl 2000

Rau, Simon

Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Bayreuth
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religionsschule der IKG Bayreuth, 1925-1927.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth
  • CAHJP

Regensburger, Leopold

Geboren: 09.02.1905 in Sulzbürg
Gestorben: 12.08.1931 in Kriegshaber
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Wohnort: Kriegshaber
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Oberbayern, Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Nach einer schlechten Abschrift eines Heiratseintrags in den lutherischen Kirchenregistern Ansbach in Ancestry.de ist Leopold Regensburger am 10. Februar 1867 in Sulzbürg geboren, sein Vater habe Moses Ann Regensburger geheißen, die Mutter Emma Nehm. Er habe am 8. Juni 1894 in Gunzenhausen Vanni Rosenfelder geheiratet. Laut Strätz hieß die Lehrerswitwe aus Kriegshaber Anna oder Nanny Regensburger.
Leopold Regensburger erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1885 abschloss. Er war zuerst bis 1901 Lehrer und Kantor in Ermetzhofen, arbeitete dann in Ingolstadt und ab 1912 bis zu seinem Tod in Kriegshaber bei Augsburg. Regensburger war seit 1893 Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. In seinem Nachruf heißt es: "Er gehörte zu jenen stillen Naturen, die fern von dem Getriebe der Öffentlichkeit ihren geraden Weg gehen." Regensburger starb im 65. Lebensjahr. An seinem Grabe sprachen Lehrer Rosenfeld und Lehrer Heimann aus Augsburg in Vertretung des Rabbiners.

Die in Strätz aufgeführte Lehrerswitwe Anna oder Nanny Regensburger aus Kriegshaber starb in Würzburg am 16. März 1940.



Quellen:
  • MdJLVfB 1931/9 vom 15.9.1931
  • BIZ Jhg. 7, Heft 17 vom 1.9.1931
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Reinhold, Benno

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Forchheim
Verfolgung: Am 21.04.1938 (?) Emigration in die USA.
Wohnort: Forchheim
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religionslehrer in Forchheim, 1924/25 fünf Kinder, dazu Religionsunterricht an der öffentlichen Volksschule.



Quellen:
  • Bay HStA
  • Fleischmann 1996
  • CAHJP

Reuß, Ida

Geboren: 13.07.1876 in Ottensoos/Mfr.
Gestorben: 1942 in Treblinka
Beruf: Lehrerin i.R.
Verfolgung: Ida Reuß wurde am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 weiter ins Vernichtungslager Treblinka im Alter von 66 Jahren, ermordet.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ida Reuß war von 1913 bis 1933 Lehrerin in Budapest.



Quellen:
  • Deusel, Beisbart 2008
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Rieck, Hermann

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Wohnort: Harburg/Ries
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Rieck stammt aus Mingolsheim/Großherzogtum Baden, war von September 1901 bis 1911 Lehrer in Harburg. 1911 kündigte er selbst. Seine Ausbildung hatte er am Lehrerseminar in Linnich in der Rheinprovinz absolviert. Rieck war wahrscheinlich Mitglied in der Achawa, dem Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger israelitischer Lehrer, Lehrer-Witwen und -Waisen in Deutschland. Bei einer Verlobungsfeier von "Frl. Selma Nebel in Harburg mit Herrn S. Rosenau aus Gunzenhausen" sammelte er im April 1904 Geld zur Unterstützung der Achawa ein.



Quellen:
  • StAA BA Donauwörth 6132
  • Achawa, Rechenschaftsbericht 1904

Rindsberg, Emmy

Konfession: israelitisch
Beruf: Privatlehrerin
Verfolgung: Emigration nach USA
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth

Rindskopf, Siegmund

Geboren: 10.06.1877 in Großlangenheim
Gestorben: 1942? in Piaski
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.; OStR., Studienprofessor
Beruf: Germanist und Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Gisela-Kreisrealschule München, Fortbildungsschule der Jüdischen Volksschule München
Verfolgung: Am 8. Oktober 1935 wurde Dr. Rindskopf in den vorläufigen, am 31. Dezember 1935 in den dauernden Ruhestand versetzt. Dr. Rindskopf war vom 10. November bis 1. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 4. April 1942 wurde er im Alter von 64 Jahren zusammen mit seiner Frau Hedwig und der achtzehnjährigen Tochter Johanna ins Ghetto Piaski deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Rindskopf war Lehrer der Gisela-Kreisrealschule München. Von 1920 bis 1932, 12 Jahre lang war er dort als Seminarlehrer für die Ausbildung von Lehrern für den höheren Schuldienst tätig. Ab 1936 unterrichtete er an der Fortbildungsschule der Jüdischen Volksschule in der Herzog-Rudolf-Str. 1.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv München
  • Archiv des ITS Bad Arolsen
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Macek 2008
  • http://statistik-des-holocaust.de
  • Rijo

Roberg, Heinz

Geboren: 11.05.1919 in Diepholz b. Han.
Beruf: Lehrerseminarist
Verfolgung: Heinz Roberg wurde am 16. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht und im Januar 1939 entlassen. Am 31. März 1942 wurde er im Alter von 22 Jahren mit dem Transport von Gelsenkirchen-Münster-Hannover ins Warschauer Ghetto deportiert und ist dort verschollen.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinz Roberg wahr 1938 Lehrerseminarist in Würzburg.



Quellen:
  • DaA
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Rödelsheimer, Hugo

Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor und Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Bayreuth
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religionsschule der IKG Bayreuth 1913-1922? Dann vermtl. Neustadt an der Weinstraße (Rheinpfalz).



Quellen:
  • Stadtarchiv Bayreuth
  • CAHJP
  • alemannia judaica

Rose, Hermann

Geboren: 21.11.1870 in Oberwaldbehrungen/Kr. Mellrichstadt/Ufr.
Gestorben: 25.07.1936 in Altenstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer, Kantor, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Altenstadt
Wohnort: Altenstadt / Iller
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Rose stammte aus Oberwaldbehrungen in Unterfranken. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Das Seminarabschlussexamen legte er 1888 ab.

Eine seiner ersten Anstellungen fand Hermann Rose in seinem Geburtsort, Oberwaldbehrungen, wo er 1894 als Schulverweser tätig war. Im Jahr 1900 wurde Rose Mitglied im Bezirkslehrerverein Illertissen. Am 2. März 1894 trat er dem Bayerischen Lehrerverein bei. Spätestens ab September 1894 war er Mitglied des Israelitischen Lehrervereins für das Königreich Bayern. Aus Anlass seiner 31-jährigen Mitgliedschaft wurde Rose Ende 1931 zum Ehrenmitglied des Bezirkslehrervereins Illertissen ernannt.

Auch in Homburg am Main arbeitete Hermann Rose eine Zeitlang als Lehrer. Dort lernte er seine zukünftige Frau kennen.

1899 zog Rose nach Altenstadt an der Iller, wo er eine Anstellung bei der jüdischen Kultusgemeinde gefunden hatte. Bis 1924 war er Lehrer - und zumindest zeitweise auch Leiter - der Jüdischen Volksschule Altenstadt. Nach der Auflösung der Volksschule gab Rose noch Religionsunterricht und versah weiterhin das Amt des Kantors.

Im November 1930 feierte Rose seinen 60. Geburtstag zusammen mit seinem 40-jährigen Dienstjubiläum. Dazu schreib das Israelitische Familienblatt am 20. November 1930: "Zugleich feiert der Jubilar sein 40. Dienstjahr seit seinem Seminaraustritt in Würzburg und kann auf ein dreißigjähriges Wirken in der Gemeinde und an der israelitischen Volksschule zurückblicken. Hauptlehrer Rose hat sich besonders durch die Herausgabe der Heimatgeschichte des Ortes und der Entstehung der jüdischen Gemeinde `Illereichen´ einen Namen gemacht." Im Schuljahr 1932/33 erteilte Rose noch zwei Kindern Religionsunterricht.

Hermann Rose und seine Frau hatten vier Kinder. Sein Sohn Leopold wurde 1914 geboren und ging 1933 ebenfalls zum Studium an die ILBA.

Am Freitag, den 24. Juli 1936 "überfiel ihn eine Herzschwäche", als er gerade ein Gebet gesprochen hatte. Am nächsten Morgen, dem 25. Juli 1936 starb Hermann Rose in Altenstadt. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Altenstadt/Illereichen beerdigt. In seinem Nachruf in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September 1936 heißt es: "Der Schriftvers war gleichsam letzte Mahnung an seine von ihm unermüdlich betreute Gemeinde."



Quellen:
  • Gernot Römer
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Liedtke / Sosic 2021
  • Strätz 1989
  • Der Israelit vom 24.9.1936, abgerufen über compact memory am 18.2.2022
  • BIGZ vom 1.12.1931, abgerufen über alemannia judaica

Rose, Leopold (Jehuda)

Geboren: 16.06.1914 in Altenstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarist, Lehrer
Wohnort: Oettingen
Regierungsbezirk: Schwaben, Mittelfranken, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Rose war ein Sohn des Lehrers Hermann Rose in Altenstadt. Wie sein Vater studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, von 1933 bis 1935. Die Seminarabschlussprüfung legte er noch ab.

Anschließend arbeitete er als Lehrer in Oettingen, Gunzenhausen und Hörstein. Rose floh zunächst nach England und emigrierte später nach Israel, wo er nicht mehr als Lehrer tätig war. Er lebte 1981 in Jerusalem.

lebt in Israel; Kontakt über Gernot Römer



Quellen:
  • Gernot Römer
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989

Rosenbaum, Hermann

Geboren: 03.11.1853 in Rödelmaier/Ufr.
Gestorben: 05.09.1933 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Markt Berolzheim
Wohnort: Markt Berolzheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Rosenbaum war ein Sohn des Religionslehrers Jakob Rosenbaum und dessen Ehefrau Jette, geb. Herrmann. Er erhielt um 1870 in Würzburg eine Ausbildung zum Religionslehrer. In der Liste der ILBA-Absolventen von Ottensoser und Roberg ist er nicht aufgeführt. Auf eine Stellenanzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1872, in der "unter Anlage einer Abschrift ihrer Seminar- und Rabbinatszeugnisse" ein Religionslehrer und Vorsänger von der Kultusverwaltung der Gemeinde Markt Berolzheim gesucht wurde, bewarb er sich erfolgreich.

Rosenbaum war 37 Jahre lang Religionslehrer und Kantor der jüdischen Gemeinde Markt Berolzheim, von 1872 bis mindestens 1908. Auch sein Vater Jakob Rosenbaum war schon Lehrer in Markt Berolzheim gewesen. Im Jahre 1876 heiratete Hermann Rosenbaum die ortsansässige Mina Herz, geb. am 3. Juli 1853. Am 22. Januar 1877 kam das einzige Kind der beiden, David, zur Welt. Am 6. November 1907 starb Mina Rosenbaum. Ein Jahr später, am 8. Oktober 1908 wurde die Stelle des Religionslehrers und Vorbeters in Markt Berolzheim wieder ausgeschrieben.

Hermann Rosenbaum zog nach Veitshöchheim und übernahm dort die Stelle des Religionslehrers. Laut seinem Nachruf vom 1. Oktober 1933 sei er mehr als 39 Jahre Lehrer in Markt Berolzheim gewesen und anschließend über 10 Jahre in Veitshöchheim. Im selben Nachruf heißt es: "Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Pflichteifer und Pflichtbewusstsein kennzeichneten seinen Charakter. Musikalische und namentlich gesanglich feine Begabung, wie überhaupt kantoralische Befähigung, machten ihn zum beliebten Kantor seiner Gemeinden. Treue Fürsorge, innige Liebe verband ihn mit seiner ihm 1907 bereits in den Tod vorangegangenen Gattin Frau Mina geb. Herz, und seinem einzigen Sohn Herrn David Rosenbaum von hier, in dessen Behausung er seinen Lebensabend in Ruhe und Frieden, umgeben von der sorglichen Pflege seiner aufopfernden Schwiegertochter, verbrachte. Seit seiner Anwesenheit in Würzburg (1909) versäumte er bis vor kurzem keinen Werk- und Feiertagsgottesdienst. Er war der erste und der letzte im Gotteshaus."

Die Gemeinde Veitshöchheim liegt ca. 6 km entfernt nördlich des Stadtgebietes von Würzburg.

Zuletzt wohnte er im Hause seines Sohnes David, wo Hermann Rosenbaum am 5. September 1933 starb. "Sein glänzender Witz und gesunder Humor machten ihm zum gern gewollten Gesellschafter. Während des Weltkrieges war er ohne Unterbrechung bei der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, deren Mitglied er war, unermüdlich tätig und erhielt dank seiner Verdienste das Ludwigskreuz und den Sanitätsorden. Seine Beerdigung gestaltete sich zu einer imposanten Trauerkundgebung. Neben zahlreichen Amtskollegen und einem großen Teil der hiesigen Kultusgemeinde sah man die Vertreter der Gemeinden, in denen er früher amtierte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Herr Bezirksrabbiner Dr. Hanover wusste in tief empfundenen Worden das inhaltsreiche Leben des Verklärten zu würdigen."



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Rosenbaum, Käthe

Geboren: 09.02.1888 in Schopfloch/Mfr.
Gestorben: 1941/42 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Kinderfräulein, Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Kinderhort Würzburg
Verfolgung: Im November 1938 wurde Käthe Rosenbaums Ehemann ins Konzentrationslager Dachau verschleppt.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Käthe Rosenbaum, geb. Stern, war die Tochter des Kaufmanns Heinrich Stern und seiner Frau Sofie, geb. Schweizer. Vor ihrer Heirat leitete Käthe Stern den Isr. Kinderhort Würzburg von seiner Gründung 1908 bis Ende 1919. 1920 heiratete sie den Würzburger Weinhändler und Witwer David Rosenbaum, dessen erste Ehefrau Gutta, geb. Strauß, 1916 gestorben war. Ihr Mann gehörte bis 1928 der Deutschen Demokratischen Partei an.

Käthe Rosenbaum pflegte in ihrem Haushalt ihren Schwiegervater, Hermann Rosenbaum, bis er am 5. September 1933 im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit starb.

1936 gab David Rosenbaum das Geschäft auf und übernahm eine Stelle bei der IKG Würzburg. 1938 während der Novemberpogrome, wurde Käthes Ehemann verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, aus dem er am 20. November 1938 wieder entlassen wurde. Am 23. September 1942 (nach Käthes Tod?) wurde David Rosenbaum nach Theresienstadt deportiert. Er überlebte und übernahm nach seiner Rückkehr in Würzburg die Leitung der neuen jüdischen Gemeinde.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Rosenbaum, Lisl

Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb erwähnt eine Lehrerin der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg Lisl Rosenbaum.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S. 100

Rosenbaum, Max

Geboren: 17.09.1878 in Theilheim b. Schweinfurt
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas IX Fort
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Sulzbürg, Isr. Volksschule Thüngen; Isr. Volksschule Unsleben
Verfolgung: Max Rosenbaum wurde am 22. November 1941 zusammen mit seiner Frau Selma von Frankfurt am Main nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 ermordet. Er wurde 63 Jahre alt.
Wohnort: Sulzbürg
Regierungsbezirk: Oberpfalz, Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Rosenbaum war ein Sohn des Handelsmannes Moses Rosenbaum aus Theilheim. Rosenbaum diente 1898, 1899 und 1901 jeweils drei Monate als Soldat der im 1. Königlichen Infanterieregiment. Am 15. Februar 1915 wurde er zur 5. Ersatzkompanie versetzt. In der Kriegsstammrolle ist als Konfession "isr.", als Beruf Volksschullehrer und als Wohnort Sulzbürg (Neumarkt) angegeben. Max Rosenbaum war verheiratet mit Selma, geb. Adler und hatte einen Sohn, Martin, der am 9. Oktober 1911 in Sulzbürg geboren worden ist. Martin wurde Arzt und konnte im April 1938 von Hamburg aus in die USA emigrieren. Sein letzter Wohnort in Deutschland war in Unsleben.

Am 25. November 1909 teilte die Zeitschrift Der Israelit mit, dass "Herr M. Rosenbaum in Poppenlauer […] von der hiesigen Gemeinde [Sulzbürg] als Lehrer gewählt" worden sei. Offensichtlich trat Rosenbaum diese Stelle jedoch nicht an, denn keine drei Monate später stand in der Allgemeinen Zeitung des Judentums am 18. Februar 1910: "In Bayern ist der jüdische Lehrermangel gegenwärtig so groß, dass an der jüdischen Volksschule in Sulzbürg (Oberpfalz) sogar ein katholischer Lehrer angestellt werden musste, da ein jüdischer Nachfolger für den an eine andere Schule versetzten Pädagogen nicht zu finden war." Max Rosenbaum war aber spätestens ab 1911 Kantor, Lehrer und Schächter in Sulzbürg, in dem Jahr, als dort sein Sohn Martin geboren wurde. Außerdem war er einer der Vorsteher der Gemeinde. 1923 wurde er in den Ruhestand versetzt, weil die Schule zu wenig Kinder hatte. 1925 gab er in Sulzbürg noch drei Kindern Religionsunterricht.

Am 15. November 1925 übernahm Rosenbaum die Funktion des Religionslehrers, Kantors und Schächters in Ingolstadt.

Bis 1931/32 war die Lehrerstelle in Thüngen noch vertretungsweise durch Julius Roberg besetzt, bis dieser an die jüdische Volksschule, bzw. die ILBA nach Würzburg wechselte. Max Rosenbaum anschließend die Stelle des Volksschullehrers in Thüngen (seit 1939 im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart) an. Wegen Aufhebung der Israelitischen Volksschullehrerstelle in Thüngen wurde er am 1. Mai 1935 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Die Schule wurde als private jüdische Volksschule weitergeführt. Rosenbaum wurde ab 1. Februar 1936 als Leiter der Israelitischen Volksschule Unsleben, Kreis Rhön/Grabfeld eingesetzt. Im September 1938 beging er dort seinen 60. Geburtstag. 5 Monate zuvor war seinem Sohn Martin die Emigration in die USA gelungen.

Laut Ancestry.de soll am 27. Mai 1939 ein Max Rosenbaum, geb. 17. September 1878 in Theilheim, letzter Wohnort Unsleben, nach Cuba ausgereist sein. Diese - offensichtlich falschen - Angaben stammen aus einer Liste des ehemaliger KZ-Häftlinge, zusammengestellt durch den International Tracing Service Bad Arolsen, archiviert in den National Archives Washington, veröffentlicht in ancestry.de. Max und Selma Rosenbaum wurden am 22. November 1941 aus Frankfurt am Main nach Kaunas deportiert und am 25. November ermordet. Als letzte Adresse ist in der Deportationsliste (?)öderbergweg 38 angegeben.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • ancestry.de
  • www.bundesarchiv.de
  • Prestel 1985
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • MdJLVfB 1932/8
  • MdJLVfB 1936/1
  • MdJLVfB 1938/9
  • BayHStA MK 61207
  • alemannia judaica
  • ancestry.de
  • Strätz 1989
  • BayHStA Abtlg. IV Kriegsarchiv

Rosenbaum, Samuel

Geboren: 11.02.1913 in Fulda
Beruf: Seminarist, Lehrer
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Rosenbaum war polnischer Staatsangehöriger. Seine Eltern waren Jakob Meier Rosenbaum, Kaufmann, und Rosa, geb. Dawasek. Samuel Rosenbaum studierte von 1929 bis 1932 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss 1932 mit Examen ab.

1939 wohnte Samuel Rosenbaum, jetzt Lehrer, in Salford, Lancashire, England, zusammen mit Hirsch Rosenbaum, geb. am 18. März 1915.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • The National Archives; Kew, London, England; 1939 Register; Referenz: RG 101/4624J

Rosenberger, Moses

Geboren: 09.04.1870 in Platz/Ufr.
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer in Völkersleier oder Hammelburg
Verfolgung: Moses Rosenberger gelang noch im Juni 1941 im Alter von 71 Jahren zusammen mit seiner Tochter Martha die Flucht über Lissabon in die USA.
Wohnort: Hammelburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Rosenberger erhielt seine Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1891 mit Examen abschloss. Er war mit Berta, geb. Heidelberger aus Burgsinn/Ufr. verheiratet. Die beiden hatten mindestens zwei Töchter, Martha, die um 1897 in Burgsinn geboren wurde, und Erna, später verheiratete Levin. Erna Rosenberger emigrierte 1923 im Alter von 22 Jahren in die USA.

Der Lehrer Moses Rosenberger aus Burgsinn trat am 4. März 1892 in den Bayerischen Lehrerverein ein.

Rosenberger war mindestens seit 1923 Lehrer in Hammelburg, er unterrichtete hier 1924 sieben Kinder. Dazu kamen vier Kinder an der jüdischen Religionsschule Untererthal bei Hammelburg und drei Kinder in Völkersleier. 1932 ging Moses Rosenberger in den Ruhestand.

Im August 1938 oder 1940 zog das Ehepaar Rosenberger nach Würzburg in das Altersheim in der Konradstr. 3. Laut Angaben in Strätz starb Berta 1941 vermtl. in Würzburg. Moses Rosenberger floh noch im hohen Alter von 71 Jahren über Lissabon in die USA. Am 18. Juni 1941 meldete er sich in Würzburg ab. Zusammen mit seiner Tochter Martha schiffte er sich am 29. Juni 1941 auf der SS Excambion in Lissabon Richtung New York ein. Martha war zu dieser Zeit 45 Jahre alt und trug ihren Mädchennamen. Sie fuhren zu Rosenbergs Tochter und Marthas Schwester Edna Levin, die in Brooklyn, New York, 910, 81. St. lebte.

Am 22. April 1947 lebte Moses Rosenberger noch bei seiner Tochter in Brooklyn und beantragte die amerikanische Staatsbürgerschaft.



Quellen:
  • http://www.alemannia-judaica.de/hammelburg_synagoge.htm
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • NAI: 6256867, ancestry.de
  • NAI: 6256867, ancestry.de
  • Liedtke/Sosic 2020

Rosenblatt, Ahron

Geboren: ca. 1869
Gestorben: 10.08.1930 in Memmingen
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Mittelschulen Memmingen
Wohnort: Memmingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ahron (Aron, Aaron) Rosenblatt stammte aus Fürth. Er durchlief die Lehrerausbildung in Burgpreppach und Würzburg. An der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) schloss ein Aron Rosenblatt aus Fürth im Jahr 1887 das Studium ab. Seine ersten Anstellungen erhielt Rosenblatt in Strümpfelbrunn (Baden) und Egenhausen bei Ansbach. Am 24. Juli 1891 wurde Rosenblatt Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). Von 1896 bis 1928 war er als Lehrer, Kantor und Schächter für die israelitische Kultusgemeinde Memmingen tätig. Rosenblatt erteilte Religionsunterricht auch am Progymnasium in Memmingen. Am 12. Mai 1898 gab Rosenblatt eine Anzeige in der Zeitschrift Der Israelit auf: "Der Unterzeichnete, Religionslehrer an den hiesigen anerkannt guten Mittelschulen, ist bereit, Knaben, welche dieselben besuchen wollen, zu mäßigem Preis in Kost und Logis zu nehmen. Gewissenhafte Beaufsichtigung und Nachhilfe."

Der Israelit meldete am 4. März 1909, dass "Frau Lehrer Rosenblatt, Memmingen, 38 Jahr" verstorben sei. Sofern es sich um die Frau von Ahron Rosenblatt handelte, hat er ein zweites Mal geheiratet. Im Dezember 1920 starb Rosenblatts Ehefrau Helene nach langer und schwerer Krankheit. Die Familie hatte Kinder. Am 31. Juli 1923 heiratete ein Aron Rosenblatt in Nürnberg Jenny, geb. Meyer (noch nicht abgeglichen, ob es sich um dieselbe Person handelt).

Ende 1928 trat er nach 40 Jahren Berufstätigkeit, von denen er 32 Jahre in Memmingen geleistet hatte, wegen gesundheitlicher Probleme in den dauernden Ruhestand. Die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung meldete am 1. Januar 1929: "Es fällt der Gemeinde sehr schwer, den bewährten Mann aus dem Amte scheiden zu sehen, das er all die langen Jahre in vorbildlicher Gewissenhaftigkeit, in Schule und Gotteshaus versah. Herr Rosenblatt kann mit vollstem Rechte das erhebende Bewusstsein in den Ruhestand mitnehmen, dass sein segensreiches Wirken auf Generationen hinaus in bester und liebevollster Erinnerung bleiben wird und dass ihm die Hochschätzung und Verehrung der ganzen Gemeinde in besonderem Maße und für alle Zeit gesichert sind. Die Gemeinde wird dem Scheidenden zu geeignetem Zeitpunkte verschiedene Ehrungen zuteil werden lassen." Seine Nachfolge in der Gemeinde trat Emil Liffgens an.

1920 wohnte Rosenblatt in Memmingen, Schweizerberg 17. Er engagierte sich in der jüdischen Gemeinde u.a. für die Unterstützungskasse für durchreisende jüdische Arme im Rahmen der Wanderfürsorge. Er war Mitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern und engagierte sich in der Bezirkskonferenz Schwaben.

Ahron Rosenblatt starb am 10. August 1930 im Alter von 61 Jahren überraschend nach einer zwei Jahre dauernden Krankheit. Sein Nachfolger Emil Liffgens schreibt in einem Nachruf: "Noch vor einigen Wochen hat er mit innerer Befriedigung von der Besserung seines gesundheitlichen Zustands gesprochen und vor nicht sehr langer Zeit seiner Freude an der ihm […] vergönnten Teilnahme an unserer Jubelfeier Ausdruck gegeben. Diese Freude durfte er leider nicht mehr erleben." Bei der Beerdigung sprachen für die Gemeinde der erste Vorstand der Kultusverwaltung, Direktor Karl Gerstle, für den Jüdischen Lehrerverein für Bayern Liffgens und für den Bezirkslehrerverein Memmingen Hauptlehrer Ree.



Quellen:
  • MdJLB 1930/8
  • Engelhard: Erinnerung stiftet Erlösung, S. 17
  • ancestry.de
  • compact memory
  • alemannia judaica, Der Israelit 28.08.1930
  • alaminnia judaica BIZ 01.01.1929
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • Liedte Liste BLV-Mitglieder 202006
  • ancestry.de, Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, 1906

Rosenblatt, Martin

Titel: Dr.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer an Jüdischer Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Bernhard Kolb erwähnt einen Lehrer der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg Dr. Martin Rosenblatt. Im Adressbuch Nürnberg wird 1935 Dr. Martin Rosenblatt, wohnhaft in der Wetzendorfer Str. 1/III, als Chemiker gelistet. Es ist der einzige Eintrag eines Martin Rosenblatt im Nürnberger Adressbuch, so dass zu vermuten ist, dass es sich ihm um den von Bernhard Kolb erwähnten Lehrer der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg handelt.

Möglicherweise handelt es sich bei ihm um den Sohn des Realschullehrers Moses Rosenblatt (siehe Eintrag Moses Rosenblatt). Eindeutige Klärung der Identität über Meldedaten des Stadtarchivs Nürnberg versuchen.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf
  • ancestry.de

Rosenblatt, Moses

Gestorben: bis 1918 in Landau i.d. Pfalz
Konfession: israelitisch
Beruf: Realschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Realschule Fürth?
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1918 wohnte der Realschullehrer Moses Rosenblatt, verheiratet mit Erna, geb. Freudenberger, in der Blumenstraße 10 in Fürth. Das Paar hatte mindestens zwei Söhne, Wilhelm, geb. am 3. April 1899 in Landau und Martin, geb. am 10. April 1900 in Nürnberg. Beide Söhne dienten in der Bayerischen Armee. Wilhelm studierte in Würzburg Chemie, Martin begann nach dem Krieg dort ein Studium der Medizin (und Chemie?). Ein Martin Rosenblatt, geb. am 10. April 1900 wird 1939 in Camberwell House Mental Hospital in Camberwell bei London als Patient geführt unter der Berufsbezeichnung Chemiker.

Im Adressbuch Nürnberg ist 1935 ein Chemiker, Dr. Martin Rosenblatt, verzeichnet. Möglicherweise handelt es sich bei ihm um den Sohn von Moses Rosenblatt und somit auch um den von Bernhard Kolb erwähnten Lehrer der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • BayHStA München, Kriegsstammrollen 1914-1918
  • ancestry.de
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf

Rosenfeld, Julius

Geboren: 13.09.1875 in Nagy-Mihaly/Ungarn
Titel: Ing.
Beruf: Realschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Maschinenbauschule Würzburg
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken, Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Kam 1899 als Lehrer aus Baden an die Maschinenbauschule Würzburg, die zur Kreisrealschule gehörte. Julius Rosenfeld zog Ende 1916 nach Nürnberg.



Quellen:
  • Strätz 1989

Rosenfeld, Moritz

Geboren: 10.11.1879 in Schopfloch, Dinkelsbühl, Bayern
Gestorben: 03.09.1939 in München
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Religionslehrer, Volksschullehrer, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule München 1938
Verfolgung: Moritz Rosenfeld war von 10. November 1938 bis 6. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Gestorben am 3. September 1939 mit 59 Jahren in München, möglicherweise an den Folgen der Haft im KZ Dachau.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moritz Rosenfeld war das zweitälteste von acht Kindern von Hermann Rosenfeld, einem Viehhändler aus Schopfloch, und Sophie Rosenfeld, geb. Fromm. Von 1895 bis 1897 besuchte er das Königliche Schullehrerseminar in Würzburg. Er arbeitete zunächst als Volksschullehrer und Religionslehrer der Israelitischen Volksschule Scheinfeld in Mittelfranken. 1913 zog er nach München und übernahm die Stelle zweiten Gemeindesekretärs der jüdischen Gemeinde München und war Vertretungslehrer für den Religionsunterricht. Nach einem Jahr wurde er in den Kriegsdienst eingezogen. In den letzten beiden Kriegsjahren war er als Unteroffizier der Bayerischen Armee Rekrutenausbilder in Neuburg an der Donau. Nach Kriegsende arbeitet er als Religionslehrer an der Riemerschmid´schen Handelsschule. 1929 übernahm er den Vorsitz des Israelitischen Lehrervereins in Bayern. Im Mitteilungsblatt des Vereins hat er zahlreiche Artikel veröffentlicht. 1934 wurde er Oberlehrer und Schulleiter an der israelitischen Volksschule in München. Moritz Rosenfeld war verheiratet und hatte zwei Kinder. Auch wenn es "nur" 26 Tage waren, die er im Konzentrationslager Dachau verbrachte, hinterließen sie so tiefe Spuren, dass er ein dreiviertel Jahr danach, am 3. September 1939 mit nur 59 Jahren in München starb, möglicherweise an den Folgen der Haft. Den beiden Töchtern und seiner Witwe gelang die Emigration.



Quellen:
  • BIZ 1929
  • Archiv des ITS Bad Arolsen
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • BayHStA
  • StAM
  • Stadtarchiv München
  • Das jüdische Echo

Rosenfelder, Julius

Geboren: 1850
Gestorben: nn.10.1930 in Aidhausen
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Religionsschule Aidhausen
Wohnort: Aidhausen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Rosenfelder war von 1878 bis zu seiner Pensionierung 1930 Lehrer in Aidhausen. Wenigstens einer seiner Söhne, Sally Rosenfelder, wurde ebenfalls Lehrer und war in Buchen und Ladenburg (Baden) berufstätig. Sally publizierte zahlreiche Artikel und Schulbücher. Ein Lehrer Rosenfelder war 1932 in Burgpreppach eingesetzt. Möglicherweise noch ein Sohn von Julius Rosenfelder?



Quellen:
  • alemannia judaica

Rothschild, Betty

Geboren: 04.02.1908 in Fürth
Gestorben: 27.02.1989 in New York
Konfession: isr.
Titel: Studienassessorin
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg; Isr. Volksschule zu Fürth
Verfolgung: Am 27. November 1941 wurde Betty Rothschild zusammen mit ihrem verwitweten Vater David deportiert. Sie überlebte die Deportation und konnte 1946 in die USA auswandern.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Betty Rothschild wird von Bernhard Kolb als Lehrerin an der Jüdischen Konfessionsschule in Nürnberg genannt.

Im Adressbuch von 1935 ist sie in Fürth in der Schwabacher Str. 3,1 verzeichnet. Dort ebenfalls eingetragen sind: Rothschild Berth., kfm. Angestellter, Rothschild David, Kolonialwarenhandel, R. Fanny, kfm. Angestellte. Laut Gisela Blume ist sie die Schwester von Hedwig, ihre Eltern sind David und Hannchen.

1936/37 unterrichtete eine Lehrerin Rothschild 36 Wochenstunden in Fürth, 28 davon für die Volksschule, die restlichen Stunden gab sie Handarbeit, Turnen und Englisch. Vermutlich handelt es sich um Betty; sie war bereits 1935 in Fürth gemeldet, außerdem stimmt die Altersangabe in der Gehaltsliste: 1936 war sie 28 Jahre. Hedwig müsste zu diesem Zeitpunkt in Bamberg gewesen sein.

Im April 1946 wurde Betty Rothschild vom American Jewish Joint Distribution Committee AJDC in München registriert. Sie reiste am 5. Juli 1946 mit der SS Marine Flasher von Bremen nach New York, wo sie am 15. Juli eintraf. Am 13. August 1946 heiratete Betty Rothschild in New York City Ludwig Lazarus Willner, der wie sie aus Fürth stammte und mehrere Jahre Konzentrationslager überlebt hatte. Betty Willner wurde am 17. Dezember 1951 amerikanische Staatsbürgerin.

Betty Willner starb am 27. Februar 1989 in New York.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Stadtarchiv Fürth 2/31
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf
  • Stadtarchiv Fürth 1/138
  • ancestry.de
  • National Archives at Washington, D.C.
  • New York City Municipal Archives
  • http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_bay_411129.html
  • Scheffler / Schulle 2003

Rothschild, geb. Bacharach, Lisa

Geboren: 31.08.1914 in Memmingen
Gestorben: in Auschwitz
Beruf: Haushaltslehrerin, Küchenhilfe
Verfolgung: Lisa Rothschild musste in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit leisten. Sie war zuletzt in der "Heimanlage für Juden in Berg am Laim", Clemens-August-Str. 9 untergebracht. Am 13. März 1943 wurde sie mit ihrem Mann Rafael im Alter von 28 Jahren ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Sie wurde für tot erklärt.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Verheiratet mit Rafael Rotschild, geb. am 3. Dezember 1898 in München.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv München

Rothschild, Hedwig

Geboren: 14.05.1916
Gestorben: 1999
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Bamberg
Verfolgung: Emigration nach London.
Wohnort: Fürth, Bamberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken, Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Schulamtsbewerberin in Fürth. 10.4.37 -1.8.37 Handarbeitslehrerin in Jüdischer Volksschule in Bamberg mit 3 Wochenstunden (Enthebung auf ihr Ansuchen). Schulamtsbewerberin der Jüdischen Sonderschulklasse Bamberg. Später verheiratete Rosenthal.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth
  • Stadtarchiv Bamberg

Rubens, Berta

Geboren: 17.03.1891 in Frankfurt
Titel: Studienrätin
Berufstätig an folgender Schule: Wirtschaftliche Frauenschule Wolfratshausen; Jüdische Schule München;
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1938 Lehrerin in Jüdischer Frauenschule Wolfratshausen, 1940/41 Lehrerin an Jüdischer Schule München.



Quellen:
  • Stadtarchiv Wolfratshausen

Rülf, Friedrich

Geboren: 13.05.1896 in Braunschweig
Gestorben: 13.08.1976 in Vevey/Schweiz
Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner, Lehrer, Schulleiter
Verfolgung: Nicht in Dachau registriert, 1935 Emigration nach Palästina.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Religionsunterricht in Bayern? Nach Emigration Lehrer, Schulleiter. Evtl. Eignung für Facharbeit.



Quellen:
  • CAHJP
  • Dov 1980
  • saarland-biografien

Rülf, Moses

Geboren: 30.12.1855
Gestorben: 31.05.1934 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Kreis-Realschule, Altes Gymnasium, Neues Gymnasium Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Rülf wurde 1889 als Religionslehrer bei der IKG Nürnberg angestellt. Er unterrichtete israelitische Religionslehre an der Kreis-Realschule sowie am Alten und am Neuen Gymnasium. Am 26. Februar 1890 übernahm der zusätzlich das Amt des Gemeindesekretärs, das er bis 1930 innehatte. In den Jahren 1900 und 1905 hielt er Reden im Verband der Vereine für Jüdische Geschichte und Literatur.

Am 5. Februar 1926 berichtete die Jüdisch liberale Zeitung anlässlich des 70. Geburtstages des Hauptlehrers Moses Rülf: "Ein hervorragender und verdienstvoller Beamter der Nürnberger Kultusgemeinde, Herr Hauptlehrer Moses Rülf, konnte am 30. Dezember v. J. seinen 70. Geburtstag feiern. Seit nahezu 37 Jahren im Dienste der hiesigen Gemeinde stehend, hat der Genannte sowohl als Religionslehrer wie als Leiter des Gemeinde-Sekretariats sich außerordentlich bewährt und durch tiefes Wissen, geschäftliche Gewandtheit und persönliche Liebenswürdigkeit die Sympathie der ganzen Gemeinde erworben. […] Zur allgemeinen Freude und Befriedigung erfreut sich Herr Hauptlehrer Rülf einer so ausgezeichneten Gesundheit und Frische, daß er nicht den Eindruck eines 70jährigen macht und nach wie vor seinen Dienst als Lehrer und Bureauleiter mit der gewohnten Gewissenhaftigkeit und Regsamkeit versieht." Am 19. Januar 1926 sei ihm ein Ehrenabend von der Gemeinde ausgerichtet worden, bei dem neben den Vertretern der Gemeindeverwaltung auch der Rabbiner Dr. Max Freudenthal den Jubilar als "ausgezeichneten Menschen, als tüchtigen Lehrer und gewissenhaften Beamten" feierte.

Bernhard Kolb schreibt, dass er sein Amt als Geschäftsführer der IKG von seinem Amtsvorgänger Moses Rülf übernommen habe. Dieser habe ihm von einer Misshandlung von ca. 300 Juden am 20. Juli 1933 in Nürnberg erzählt, die meisten Mitglieder der Loge Bnei Brith. Sie seien aus ihren Häusern geholt, geschlagen und zu einem SA-Sportplatz in Nürnberg gebracht worden. Man habe sie zu erniedrigenden Arbeiten gezwungen, einige hätten Gras mit den Zähnen ausrupfen müssen. Rülf selbst sei beim Abholen die Treppe heruntergestoßen worden, weil er mit seinen 77 Jahren nicht schnell gegangen sei.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S.14, S.22, S. 100
  • Schultheis
  • StadtA Nürnberg
  • Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1898
  • alemannia judaica
  • Prestel 1989

Ruß,

Beruf: Handarbeitslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Altenstadt
Wohnort: Altenstadt/Iller (Markt)
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Schuljahr 1899/1900 war eine Handarbeitslehrerin Ruß neben Lehrer Isaak Lautmann bei der Jüdischen Schule Altenstadt beschäftigt.



Quellen:
  • Pfarrarchiv Altenstadt

S

Salomon, Benjamin Falk Felix

Geboren: 27.10.1876 in Breslau
Gestorben: 1940 in London
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Rabbiner, Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Bayreuth, Regensburg
Verfolgung: Dr. Benjamin Falk Felix Salomon war von 10. November bis 15. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (mit Wohnort Regensburg registriert). Im Juli 1939 emigrierte er nach England. 1940 im Alter von 64 Jahren bei Luftangriff auf London ums Leben gekommen. Am 16. April 1941 wurde ihm noch der Doktortitel entzogen.
Wohnort: Bayreuth
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Benjamin Falk (oder Felix) Salomon war der Sohn des Breslauer Kaufmanns Meyer Salomon und seiner Frau Berta, geb. Rawicz. Er besuchte das Königliche Friedrichs-Gymnasium in Breslau und studierte anschließend an der Universität und am Rabbinerseminar in Berlin. Im März 1903 wurde er an der Universität Erlangen promoviert. Seine berufliche Tätigkeit begann der zunächst in Berlin, von 1908 bis 1912 war er Rabbiner in Lauenburg/Pommern (heute L?bork). Schließlich wurde Bayreuth zur wichtigsten beruflichen Station in seiner Laufbahn: von 1912 bis März 1936 wirkte er in der dortigen Gemeinde als Rabbiner und Religionslehrer.

Am 29. Dezember 1916 heiratete Dr. Salomon in Berlin Erna Engel, geb. am 22. August 1888 in Berlin, Tochter des Kaufmannes Samuel Engel und seiner Ehefrau Jenny, geb. Alexander.

Ab April 1936 hatte Dr. Salomon seinen Dienst- und Wohnsitz in Regensburg. Dort wurde er im November 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert.



Quellen:
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Stadtarchiv Bayreuth
  • StAB
  • ancestry.de
  • CAHJP

Samson, Siegfried

Geboren: 31.05.1913 in Edenkoben
Gestorben: 23.06.1942 in Litzmannstadt (Lodz)
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer Kand.
Verfolgung: Siegfried Samson war vom 15. November bis 10. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 27. Oktober 1941 wurde er von Düsseldorf ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, wo er am 23. Juni 1942 im Alter von 29 Jahren an Unterernährung starb.
Wohnort: Landau i.d. Pfalz
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Siegfried Samson war Kaufmann, bevor er um 1934 ein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg begann. Laut Strätz 1989 machte er 1936 dort sein Examen. 1938 war er in Landau in der Pfalz als Lehrerkandidat tätig. Er wohnte auch in Groß Breesen und Oberhausen. In ancestry.de gibt es einen Hinweis, dass er in einem Brief aus dem Ghetto Litzmannstadt erwähnt sein muss.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Strätz 1989
  • ancestry.de
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Samuel, Ferdinand

Geboren: 1901 in Freudenburg
Gestorben: 1987 in New York
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Verfolgung: Ferdinand Samuel emigrierte zusammen mit seiner Familie nach der Reichpogromnacht über Norwegen und Schweden in die USA.
Wohnort: Oberlauringen
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ferdinand Samuel war nach Beendigung seiner Ausbildung ab 1925 zunächst Religionslehrer Freudenberg im Regierungsbezirk Trier. Ende der 1920er Jahre wechselte er nach Oberlauringen. Ab 1936 erteilte er den jüdischen Kindern Privatunterricht, weil sie die öffentliche Schule nicht mehr besuchen durften, ab 1937 auch den Kindern aus Poppenlauer und Maßbach. Nach der Pogromnacht verließ Ferdinand Samuel mit seiner Familie Oberlauringen.



Quellen:
  • Heidt
  • Ilse Vogel
  • alemannia judaica

Sänger, Alfred

Geboren: 04.09.1894 in Augsburg
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Titel: Dipl. Ing.
Beruf: Zeichnen/Werkunterricht
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Alfred Sänger war von 11. November 1938 bis 15. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Am 20. November 1941 wurde er nach Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 47 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alfred Sänger war 1940 und 1941 Fachlehrer für Zeichnen und Werken an der Jüdischen Schule München. 1938 war er geschieden und hatte keine Kinder. Letzter Wohnort in München war Maria-Einsiedel-Str. 4.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau

Schaalmann, Adolf

Titel: Studienrat
Beruf: Lehrer
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1929 war Adolf Schaalmann Mitglied des Ausschusses Bildungswesen und Bibliothek der jüdischen Gemeinde München.



Quellen:
  • DJE 1929
  • BIZ 1926

Schapiro, Julius

Geboren: 01.02.1895 in Burghaslach
Gestorben: 26.01.1945 in Buchenwald
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schulleiter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Bechhofen, Private jüdische Volksschule Bamberg
Verfolgung: Julius Schapiro war vom 11. bis 16. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 29. November 1941 zusammen mit seiner Frau Eleonora und der jüngeren Tochter Ruth von Nürnberg aus nach Riga-Jungfernhof deportiert. Datum und Umstände der Ermordung der beiden Frauen sind nicht bekannt. Julius Schapiro Kam zunächst ins KZ Riga-Kaiserwald und wurde am 16. August 1944 ins KZ Stutthof und weiter nach Buchenwald verschleppt, wo er am 26. Januar 1945 6 Tage vor seinem 50. Geburtstag starb. Die Tochter Judith konnte 1938 nach Palästina emigrieren.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken; Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Schapiro stammte aus einer kinderreichen Kaufmannsfamilie in Burghaslach. Sein ältester Bruder Leopold wurde Lehrer in Gailingen. Julius erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Um 1922 bis 1924 war er Religionslehrer, Kantor und Schächter in Bechhofen. Das Amt war verknüpft mit dem Dienst der Friedhofsverwaltung. 1925 war Schapiro Lehrer der jüdischen Schule Leipzig. 1927/28 arbeitete er als Lehrer in Künzelsau, von dort zog er 1928 nach Bamberg, wo er Religionslehrer und Kantor an der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg war. Von 1939 bis 1941 war Schapiro Leiter der privaten jüdischen Volksschule Bamberg in der "Weißen Taube". Im Januar 1935 übernahm er die Leitung des Synagogenchors.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Deusel, Beisbart 2008
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Strätz 1989
  • Kowalzik 2006
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • www.statistik-des-holocaust.de

Scheer, Friedrich

Geboren: 02.11.1906 in Regensburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Verfolgung: Emigration nach NY.
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Friedrich Scheer war Lehrer für Religion und Hebräisch am Internat Hirsch in Coburg.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Scheuermann, Max

Geboren: 13.06.1899
Gestorben: 05.01.1986 in Orange
Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor und Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: IKG Nürnberg
Verfolgung: Max Scheuermann und seine Familie wanderten im Oktober 1938 in die USA aus.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Scheuermann war Kantor und Lehrer. 1920 lebte er in Offenburg in der Langestraße 52.

Er kam am 1. Oktober 1931 mit seiner Frau Hilda und dem Sohn Fritz aus Offenburg nach Nürnberg. Hier kam ein Jahr später das zweite Kind, Hanna zur Welt. 1935 lebte die Familie in Nürnberg in der Kraußstr. 10/III. Bernhard Kolb schreibt: "Im Sturme hatte sich der jugendliche Sänger die Herzen der Nürnberger erobert, der sich auch außerhalb des Gottesdienstes bei Synagogenkonzerten und Kulturveranstaltungen gerne zur Verfügung stellte. Seine Auswanderung nach USA im Oktober 1938 ließ eine fühlbare Lücke zurück."

Max Scheuermann verließ Europa im Alter von 39 Jahren zusammen mit seiner 30 Jahre alten Frau Hilda und den zwei Kindern Fritz (9 Jahre) und Hannah (6 Jahre) am 2. Oktober auf der SS Hamburg von Cherbourg aus Richtung New York.

Am 14. Februar 1942 trat er in die US-Armee ein. Zu dieser Zeit lebte er in Omaha, Douglas, Nebraska, USA und arbeitete für die "Congregation of Israel. Teachers". Zuletzt lebte Max Scheuermann in Laguna Hills, Orange, California, USA.



Quellen:
  • BayHStA
  • ancestry.de
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf
  • MBdJLVfB 1938/9
  • National Archives at Washington
  • ancestry.de

Scheyer, Alice

Geboren: 10.12.1903 in Leipzig
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Die ledige Lehrerin Dr. Alice Scheyer zog aus Berlin nach Coburg. Sie wohnte vom 27. Oktober 1934 bis 19. Dezember 1938 abwechselnd im Internat und zur Untermiete bei Plaut in der Adolf-Hitler-Str. 27. Im Dezember 1938 kehrte sie nach Berlin zurück.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Schieren, Franz

Geboren: 24.01.1911 in Essen-Borbeck
Konfession: israelitisch
Titel: Stud. Ass.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der ledige Studienassessor Franz Schieren zog am 7. Januar 1937 aus Essen nach Coburg. Er wohnte und arbeitete bis 15. Juli 1938 im Internat Hirsch. Anschließend kehrte er nach Essen-Borbeck zurück.



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg

Schloß, Jakob

Geboren: 18.11.1890 in Olmhausen
Gestorben: 06.12.1940 in Frankfurt am Main
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Mellrichstadt
Verfolgung: Jakob Schloß war vom 11. November bis 7. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
Nach Angabe des Gedenkbuchs des Bundesarchivs starb Jakob Schloß (hier geb. 18.11.1880) am 6. Dezember 1940 in Frankfurt am Main durch Suizid.
Wohnort: Mellrichstadt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Schloß (auch Jacob Schloss) war ab 1924 oder 1925 Lehrer und Kantor in Mellrichstadt. Jakob Schloss war mit Sophie, geborene Wechsler, verheiratet. Sie war eine Schwester des Oberlehrers Abraham Wechsler aus Aschbach. Jakob und Sophie hatten eine Tochter. Jakob Schloss war Mitglied im Israelitischen Lehrervereins für Bayern, von 1927 bis 1938 sind mehrere Einzahlungen in die Vereinskasse nachweisbar. Im Mai 1929 starb Sophie Schloss nach langer Krankheit im Alter von 51 Jahren. Sie wurde am 22. Mai 1929 beerdigt. 1933 wirkte Jakob Schloss immernoch als Lehrer in Mellrichstadt. Als Jakob Schloss am 11. November 1938 im Konzentrationslager Dachau eintraf, war er verwitwet und hatte ein Kind.



Quellen:
  • Jüdisches Jahrbuch 8/1933, compact memory
  • https://www.alemannia-judaica.de/mellrichstadt_synagoge.htm, zuletzt abgerufen am 17.2.2021
  • Der Israelit vom 20. Juni 1929
  • MdJLfB 2/1927 compact memory
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Der Israelit 66/1925 compact memory

Schloß, Leopold

Geboren: 17.12.1847 in Oberlauringen (?)
Gestorben: 22.07.1929 in Fürth
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Aufseß
Wohnort: Aufseß
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Leopold Schloß stammte aus Oberlauringen in Unterfranken. Er war ein Sohn von Josef und Hanna Schloß, geb. Gerst. Leopold wuchs mit acht jüngeren Geschwistern auf. Leopold Schloß besuchte kein Lehrerseminar, obwohl 1864 in Würzburg mit der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) eine weithin anerkannte Ausbildungsstätte für jüdische Lehrer gegründet wurde. Stattdessen schlug Schloß den inzwischen veralteten Weg der Ausbildung als Schulpraktikant ein und unterzog sich 1870 in Burgpreppach einer Prüfung vor dem Rabbiner Dr. Gabriel Adler. Seine ersten Berufsjahre verbrachte er in Hessen. Am 1. September 1875 trat er eine Stelle als Lehrer, Kantor und Schächter in Aufseß (heute Landkreis Bayreuth) an. Auch die Juden der Gemeinde Heiligenstadt (heute Landkreis Bamberg) wurden im Kultus- und Unterrichtsverband von Aufseß aus mitbetreut.

Am 31. Juli 1876 heiratete Leopold Schloß in Goßmannsdorf die Lehrerstochter Babette Weitzenfelder. Das Paar hatte drei Kinder, Wilhelm, geb. am 18. Mai 1878, Metha, geb. am 28. März 1880 und Siegfried, geb. am 12.Juli 1882. Leopolds jüngster Sohn wurde wie sein Vater Lehrer und Schächter. Er arbeitete später in Oberlahnstein am Rhein für die jüdische Gemeinde Heilbronn. Siegfried wurde 1933 von SA-Mitgliedern schwer misshandelt und am 1. Dezember 1941 von Stuttgart aus nach Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet. Seiner Schwester Metha Scheinin gelang 1936 die Flucht.

1901, kurze Zeit, nachdem Schloß sein 25-jähriges Dienstjubiläum begangen hatte, erreichten Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinem Dienstvorgesetzten, dem Bamberger Distriktrabbiner Dr. Eckstein, einen unrühmlichen Höhepunkt. Eckstein reichte beim Kgl. Bezirksamt Ebermannstadt Beschwerde ein, mit dem Ziel der Dienstentlassung, weil Schloß am 22. Juni, als Eckstein in Aufseß den Gottesdienst halten und die Religionsschule prüfen wollte, nicht anwesend war. Schloß habe bereits vorab geäußert, "sich einem Zusammentreffen mit dem Rabbiner entziehen zu wollen", habe einen fingierten Gerichtstermin vorgeschoben, an einem Tag, an dem in ganz Bayern wegen eines katholischen Feiertags kein Gerichtstermin abgehalten worden sei, und habe zudem Eckstein gegenüber Nichtjuden als "Brotdieb und Polizeispitzel" bezeichnet. In dem Streit unterstützte auch die Vorstandschaft der IKG Aufseß zunächst Ecksteins Entlassungsgesuch, obwohl Gemeindemitglieder - wie Schloß in einem Schreiben äußerte - ihm zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum noch eine "sehr feine Uhr zum Geschenke gemacht" hatten. Zu seiner Entlastung konnte Schloß eine Beurlaubung für die Zeit vom 21. bis 23. Juni durch das Kgl. Schulamt Aufseß nachweisen. Das Bezirksamt nahm zwar die entlastende Begründung an, schrieb jedoch der IKG am 16. September, dass Schloß sein Schreiben zurückgegeben werden solle, weil es wegen der "hier enthaltenen beleidigenden Ausfälle gegen den Distriktrabbiner in Aufseß […] zur weiteren amtlichen Behandlung ungeeignet" erscheine. Dem Entlassungsgesuch wurde nicht stattgegeben. Die Kultusgemeinde gab sich zwar nicht versöhnt, zog aber einstimmig, wenn auch zähneknirschend ihre Zustimmung zurück, "obwohl die Gemeinde Gründe auf Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Schloß genug hätte und lediglich des Kindes wegen hiervon Absicht nimmt." Eckstein drohte daraufhin dem Bezirksamt, die Gemeinde Aufseß aus dem Distriktrabbinat auszuschließen, wenn Schloß, dem er auch die fachliche Qualifikation absprach, im Amt bleibe. Schließlich gelang es dem Bezirksamt im Juni 1902, Schloß zu einer offiziellen Entschuldigung zu bewegen und den Streit beizulegen. Ein Grund für Schloß´ Ärger hatte darin gelegen, dass Eckstein ihm die Unterrichtserlaubnis in Heiligenstadt entzogen hatte - was für ihn einer "Brotentziehung" gleichkam.

Einen Einblick in die Arbeits- und Lebensverhältnisse des Lehrers in der Landgemeinde Aufseß lassen seine Ausführungen in dem Rechtfertigungsschreiben vom 1. Dezember 1901 zu: "Denn wir isr. Lehrer haben keine Alterszulage, noch Pensionen, auch keine eigenen Häuser als Wohnungen." Daher habe er dringend nach Hause fahren müssen, um sich im neu erbauten Wohnhaus seiner Eltern das Wohnrecht zu sichern. Er fügt hinzu: "Überhaupt gibt es in Bayern nicht leicht einen solchen Platz wie Aufseß, wo es dem Lehrer selbst zur Ferienzeit schwer zukommt von seinem Posten sich auch nur irgendwie erholen zu können […], da weit umher kein Kollege ihn vertreten kann, weil selbe zu entlegen wohnen."

Im November 1925 beging Leopold Schloß in Aufseß sein fünfzigjähriges Ortsjubiläum, wofür er unter anderen vom Bürgermeister und vom Schlossherrn von und zu Aufseß geehrt wurde. Im Januar 1927 starb Babette Schloß. Der Witwer verbrachte die letzten eineinhalb Jahre seines Lebens bei seiner verwitweten Tochter Metha in Fürth.



Quellen:
  • StAW
  • Cordula Kappner, Haßfurt
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StABa K8 9035
  • Landendörfer 1997
  • Ophir/Wiesemann 1979
  • Guth 1988
  • alemannia judaica

Schloßmann, Max

Konfession: israelitisch
Beruf: Kantor, Religionslehrer, Sekretär
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer an Jüdischer Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Max Schloßmann war Religionslehrer in Nürnberg. Er war an der Kraus-Behringerschen Knabenschule als Elementarlehrer angestellt und gab dort jüdischen Religionsunterricht. 1911 wurde er als Sekretär der Zentralwohlfahrtsstelle bestellt.

Bernhard Kolb berichtet, dass Max Schloßmann als Lehrer in Nürnberg tätig war. An den hohen Feiertagen hatte er zudem Kantorendienste zu leisten.

In ancestry.de gibt es einen Stammbaum von einem Max Schlossmann, geb. 8. Februar 1853 in Steinhart, Donau-Ries, verheiratet am 26. November 1878 in Nördlingen mit Therese Herrmann, zwei Kinder, Hermine (1879-1944) und Bertha (1882-1943), beide geboren in Öhringen. Hier ist als Wohnort ab 1. Mai 1899 Mannheim angegeben. Laut Familienbogen des Stadtarchivs Mannheim ist die Familie des Privatlehrers und Buchhalters Max Schloßmann von Cannstadt zugezogen. Mit ihnen gezogen sind eine Schülerin, Selma Braun aus Ottensoos in Mittelfranken (geb. 1882 oder 1887) und Anne Räckle, geb. 1882 in Cannstadt, als Dienstmädchen. Im Adressbuch von Mannheim ist für 1905 ein Max Schloßmann, Lehrer und Buchhalter, im Adressbuch von Nürnberg ist im Jahr 1930 ein Max Schloßmann, Sekretär am Hauptmarkt 28/III eingetragen. Laut einem Sterberegistereintrag des Stadtarchivs Nürnberg ist Max Schloßmann in Nürnberg am 23. Oktober 1930 gestorben. Es fehlt noch der Nachweis, dass es sich hierbei um dieselbe Person handelt.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S. 98
  • Freudenthal 1925
  • ancestry.de
  • Stadtarchiv Mannheim

Schmidt, Marianne

Geboren: 19.09.1911 in Nürnberg
Gestorben: 10.10.2004 in Hightstown, Mercer, New Jersey, USA
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Dr. Marianne Schmidt wanderte 1938 in die USA aus.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Marianne Schmidt war die erste Tochter des Nürnberger Bankdirektors Arthur Schmidt und dessen Frau Elsbeth Ottilie, geb. Held. Die Eltern hatten am 24. Mai 1910 in Nürnberg geheiratet.

Die Nürnberger Lehrerin Dr. Marianne Schmidt trat 1936 in den Jüdischen Lehrerverein für Bayern ein, wie dessen Mitteilungsblatt am 15. Juni 1936 mitteilte. In der Ausgabe vom 15. Juli 1938 wird ihre Auswanderung mitgeteilt. Ihre Ausreisepapiere wurden ihr am 18. Juli in Stuttgart ausgestellt. Am 24. August 1938 verließ sie Europa auf der SS Normandie von Le Havre aus Richtung New York. In der Passagierliste sind ihre Sprachkenntnisse angegeben: Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch und Jiddisch.

Marianne Schmidt ließ sich in Baltimore nieder. Im Juni gelang Mariannes Mutter Elsbeth Ottilie von Liverpool aus die Ausreise in die USA, zusammen mit der 18-jährigen Studentin Elisabeth Schmidt, vermutlich der jüngeren Schwester von Marianne. Der Vater war bereits 1930 verstorben. Am 5. Mai 1942 heiratete sie den aus Darmstadt stammenden Alfred Bodenheimer, dem noch im März 1940 die Ausreise in die USA gelungen war.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S. 100
  • MdJLVfB 1936/6; 1938/7
  • National Archives at Washington, D.C.
  • National Archives and Records Administration (NARA)
  • Ancestry.com
  • National Archives at Washington, D.C.
  • BayHStA München; Abteilung IV Kriegsarchiv
  • StadtA Nürnberg

Schmidt, Saly

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule der IKG Ansbach
Wohnort: Ansbach
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

1932 Lehrer in Ansbach. Vermutlich selbe Person wie Schmid, Saly (Sally) (Würzburg und Fischach/Augsburg).



Quellen:
  • alemannia judaica

Schönfeld, Josef

Geboren: 24.01.1896 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Buchhändler
Verfolgung: Josef Schönfeld war vom 10. November 1938 bis 13. Januar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und im IX. Fort am 25. November 1941 im Alter von 45 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Schönfeld erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). 1938 war er ledig und hatte keine Kinder.



Quellen:
  • Stadtarchiv München
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • StAM

Schottland, Erwin

Geboren: 18.12.1908 in Rülzheim/Rheinlandpfalz/Württ.
Konfession: israelitisch
Titel: Dr., Stud. Ass.
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Internat Prediger Hirsch
Wohnort: Coburg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Schottland war Studienassessor und ledig, als er am 17. Mai 1934 aus Frankenthal/Pfalz nach Coburg gezogen ist, um im Internat von Hermann Hirsch zu arbeiten. Am 9. April 1935 meldete er sich wieder ab und zog zurück nach Frankenthal. In Strätz, S. 524 (Eintrag bei Schottland Esther) gibt es einen Sohn dieser Esther: Schottland, Heinrich (Heinz), geb. 21.02.1884 in Brzeziny, besuchte ILBA, Examen 1903, später Lehrer in Frankenthal/Pfalz (wie Erwin) - verwandt?



Quellen:
  • Stadtarchiv Coburg
  • Strätz 1989

Schottland, Heinrich Meier

Geboren: 21.02.1884 in Brzesin, Polen
Gestorben: unbekannt
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Sonderklasse Ludwigshafen
Verfolgung: Heinrich Schottland emigrierte zusammen mit seiner Frau am 31. März 1938 in die USA.
Wohnort: Frankenthal
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Heinrich Schottland war 34 Jahre lang Religionslehrer und Kantor in der Pfalz, zuletzt in der pfälzischen Gemeinde Frankenthal. 1936 übernahm er die jüdische Sonderklasse in Ludwigshafen als Volksschullehrer.

Heinrich Schottland wurde in Brzesin, Polen, geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann und Kultusbeamte Moses Schottland und seine Frau Esther, eine geborene Schottland. Beide Eltern stammten aus Brzesiny bei Lodz. Dort kamen auch ihre ersten drei Kinder Fanny (geb. 1878), der sechs Jahre jüngere Heinrich (auch Heinz genannt) und Isaak (geb. 1890) zur Welt. Es gab eine weitere Schwester, Rika, die in Georgensgmünd in Mittelfranken gestorben ist. Etwa um 1900 zog die Familie mit dem 16-jährigen Heinrich nach Burghaslach in Mittelfranken.

Etwa um diese Zeit begann Heinrich Schottland sein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Studium 1903 ab.

Am 15. April 1917 fiel sein Bruder Isaak im Krieg. Heinrichs Vater Moses starb am 7. April 1924 in Burghaslach. Die Mutter zog 1928 in Würzburg in das Altersheim in der Dürerstr. 20. Sie starb am 19. April 1933.

Heinrichs Mutter hatte die polnische Staatsangehörigkeit. Heinrich besaß spätestens bei seiner Auswanderung die deutsche Staatsangehörigkeit. Schottland war mit der vier Jahre älteren Eva Eugenia verheiratet, die aus Rülzheim stammte. Das Paar hatte drei Kinder: Edwin, geb. 1908, Trude, geb. am 19. Juli 1910 in Külsheim/Baden und Alex E. Schottland.

Am 21. Dezember 1937 wurden dem Ehepaar Schottland in Stuttgart die Ausreisedokumente ausgestellt.

Anlässlich seiner Auswanderung schreibt die "Freie Vereinigung der Lehrer und Kantoren der Pfalz" im Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern am 15. April 1938: "Mit außerordentlichem pädagogischen Geschick und mit methodischer Begabung vermittelte er den Kindern allgemeine Kenntnisse und dank seines großen jüdischen Wissens bleibende jüdische Werte. Schottland wirkte auch einige Jahre als Vorsitzender der `Freien Vereinigung isr. Lehrer und Kantoren der Pfalz´ und hat in dieser Eigenschaft in bester Weise bei dem Verband der isr. Kultusgemeinden der Pfalz die Interessen unseres Standes gewahrt. Dankbar empfanden alle seine Kollegen seine stete Einsatzbereitschaft. Leider war es ihm in den letzten Jahren, durch ein Leiden gehemmt, nicht mehr möglich, dieses Amtes weiter zu walten. Wir Pfälzer Lehrer, die wir mit großer Liebe und Verehrung an unserem Schottland hängen, bedauern zutiefst seinen Wegzug. - Es geht der Beste von uns!"

Heinrich Schottland verließ Deutschland zusammen mit seiner Frau Eva Eugenia am 31. März 1938 mit dem Schiff SS Hansa von Hamburg Richtung New York. Im New Yorker Einbürgerungsregister wurden "Henry Myer Shotland" und seine Frau "Eva Euginia" am 8. April 1938 registriert. Heinrich Schottlands Sohn Alex starb am 26. April 1959, seine Ehefrau nur zwei Wochen später, am 15. Mai 1959. Im Ancestry-Familienstammbaum ist Heinrich Schottlands Todesdatum und -ort mit "unbekannt" angegeben.



Quellen:
  • MdJLVfB 1938/3; 1938/4
  • National Archives Washington
  • National Archives Philadelphia
  • ancestry.de
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982

Schroeter, Kurt

Geboren: 05.03.1882 (?) in Berlin (?)
Gestorben: 31.01.1944 in Auschwitz
Titel: Dipl. Ing.
Beruf: Violinlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Selbständig
Verfolgung: Kurt Schroeter wurde 1936 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen und erhielt Unterrichtsverbot. 1937 floh er nach Amsterdam. 1943 wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager Vught gebracht, von dort wurde er am 15. November 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 31. Januar 1944 im Alter von 61 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wohnte ab 1923 in Gröbenzell, wo er sich als Violinlehrer und Musiktherapeut selbständig machte.



Quellen:
  • Der Gröbenhüter 2009
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Schwarz, Klara

Beruf: Aushilfslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Buttenwiesen
Wohnort: Buttenwiesen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Klara Schwarz war zwischen 1. Mai 1903 und 15. August 1903, sowie zwischen 15. Juni 1915 und 15. September 1915 Aushilfslehrerin an der Israelitischen Volksschule Buttenwiesen.



Quellen:
  • Gemeindearchiv Buttenwiesen

Schweitzer, M.

Geboren: 22.09.1856
Gestorben: 1929
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Berufstätig an folgender Schule: Talmud-Thora-Schule München
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Schweitzer absolvierte das Bayerische Lehrerseminar in Schwabach. Anschließend arbeitete er als Lehrer in Aschaffenburg, Frankfurt am Main, Norden und Glogau. 1917 zog er nach München und blieb dort bis zu seinem Tod. Anlässlich seines 70. Geburtstages rühmt die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung im Oktober 1926 seine "gediegenen Kenntnisse auf dem Gebiete der jüdischen Religionswissenschaft", seine "große pädagogische Erfahrung" und sein "reiches, schriftstellerisches Talent", aufgrund derer er sich eines großen Freundeskreises erfreue. Seit der Gründung der Talmud-Thora-Schule im Jahr 1918 (Das jüdische Echo nennt im Nachruf das Jahr 1919) habe er hier unterrichtet und die jährlichen Chanukka-Aufführungen geleitet. Schweitzer starb nach kurzer Krankheit im Alter von 72 Jahren 1929 in München.



Quellen:
  • Compact Memory
  • Das jüdische Echo

Schwerin, Luise

Geboren: 07.11.1879 in Burghaslach
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Luise Schwerin wurde mit Transport vom 25. April 1942 im Alter von 62 Jahren ins Ghetto Krasniczyn deportiert.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Luise Schwerin, geborene Sturm, war Lehrerin und lebte zuletzt in Würzburg in der Bibrastr. 6. Sie wurde mit Transport vom 25. April 1942 nach Krasnystaw deportiert.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Seliger, Arnold

Geboren: 18.08.1877 in Bad Orb / Hessen
Gestorben: 08.05.1942 in Leipzig-Dösen
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Verfolgung: Arnold Seligers Ehefrau Sofie kam während der Reichspogromnacht am 10. November 1938 ums Leben. Nach offiziellen Angaben nahm sie sich das Leben. Arnold Seliger sollte 1942 deportiert werden. Er starb jedoch am 8. Mai 1942 in Leipzig-Dösen, zwei Tage vor der Deportation. Obwohl es eine Sterbeurkunde gibt, wurde er nach dem Krieg für tot erklärt und das Todesdatum auf den 8. Mai 1945 festgesetzt.
Wohnort: Lichtenfels
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Arnold Seliger war Lehrer und Kultusbeamter in Lichtenfels. Er stammte aus dem hessischen Bad Orb aus der Familie des Viehhändlers Meier Seliger und dessen Frau Clara, geborene Straus. Arnold war das vierte Kind von insgesamt sechs Geschwistern.

Seliger heiratete am 8. Juli 1908 Creglingen Sofie Gut(t)mann. Offensichtlich zog das junge Paar zunächst nach Friesland, denn am 7. Juli 1913 kam in Neustadtgödens ihr Sohn, Meir (später Magnus) zur Welt. Bis 1925 lebte die Familie in Weener, einem Ort (seit 1929 Stadt) in Ostfriesland. Am 23. April 1925 suchte die Kultusgemeinde Lichtenfels in der Wochenzeitung "Der Israelit" einen seminaristisch gebildeten Religionslehrer, Kantor und Schächter. Seliger bewarb sich erfolgreich auf die Stelle. Am 15. Juli 1925 wechselte die Familie nach Oberfranken. Sie bezogen eine Wohnung mit vier Zimmern im Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde Lichtenfels in der Badgasse 110 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Synagoge. Die Straße wurde später in Judengasse umbenannt, die Synagoge erhielt dabei die Hausnummer 12, das Gemeindehaus 14.

Arnold Seliger bezog Wartegeld und arbeitete weiter als Religionslehrer für die jüdische Gemeinde in Lichtenfels. Arnolds Sohn Meir (später Magnus) zog im März 1933 nach Bamberg. Am 25. August 1933 meldete er sich nach Straßburg ab. Er scheint jedoch für einige Zeit wieder nach Bamberg zurückgekehrt zu sein, denn 1934, als er die Eltern zum letzten Mal vor seiner Auswanderung nach Palästina besuchte, lebte er in Bamberg. Arnold Seliger besaß dort ein Anwesen in der Schützenstraße. Dorthin versuchte er 1938 zu ziehen, er sprach deshalb am 22. und 31. August 1938 beim Oberbürgermeister der Stadt Bamberg vor. Seiner Bitte wurde jedoch nicht stattgegeben, man hielt Seliger hin und wollte so den Zuzug nach Bamberg verhindern.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zwischen 3.00 und 5.00 Uhr wurde der reichsweite Pogrom in Lichtenfels mit großer Brutalität durchgeführt. In allen Wohnungen von Juden wurden die Fenster eingeschlagen und "teilweise die Möbel zertrümmert". Die Wohnung der Seligers wurde vollständig zerstört. Die Angreifer brachen durch den Zaun, der den Vorgarten von Synagoge und Gemeindehaus begrenzte, brachen in beide Gebäude ein und zerschlugen die Inneneinrichtung. Arnold Seliger wurde verhaftet und zusammen mit fünf anderen Männern und drei Frauen ins Amtsgerichtsgefängnis Lichtenfels gebracht. Sofie Seliger blieb alleine und verstört in dem demolierten Gebäude zurück. Sie verließ das Haus angeblich am Abend des 10. November. Nach Angeben der Gendarmerie Station Lichtenfels sei Seliger am 10. November gegen 19.00 Uhr aus der Haft entlassen worden, zunächst aber nicht nach Hause, sondern zum "Juden Kraus" in der Stadt gegangen. Sofie sei um 20.00 Uhr noch in ihrer Wohnung gesehen worden, wo sie im Keller gesessen habe. Dann habe sie das Haus verlassen und gesagt, dass sie ins Wasser gehen werde. Als ihr Mann zurückkehrte, fand er sie nicht mehr vor und machte sich größte Sorgen. Er gab am 12. November bei der Schutzpolizei Lichtenfels eine Vermisstenanzeige auf. Er hatte in der Zwischenzeit auf der Suche nach seiner Frau alle Verwandten angeschrieben. Gegenüber Hauptwachtmeister Nützel äußerte er angeblich den Verdacht, seine Frau könne sich das Leben genommen haben. Sofie Seliger wurde am Samstag, den 3. Dezember tot im Altwasser des Mains oberhalb von Reunsdorf gefunden. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Lichtenfels beigesetzt.

Arnold Seliger hatte jetzt alles verloren, er war völlig verzweifelt über den Tod seiner Frau und flehte seinen Sohn Magnus an, ihn aus Deutschland herauszuholen. Am 13. Dezember schrieb er Magnus einen langen Brief: "Meine Trauer über den Verlust unserer geliebten Mutter ist noch immer grenzenlos, u. ich meine manchmal, ich könnte das Leben nicht mehr ertragen. […] Du weiß ja, dass wir neben der Synagoge wohnen. Ob ich es durchhalten kann, weiß ich nicht. Ich esse bei Frau Kohn mittags u. abends. Im übrigen haben wir viel verloren. Ich muß in meiner Wohnung bleiben und besitze 2 reparierte Schränke, das Bücherschränkchen ohne Glas, 1 Sofa, 4 Stühle, u. 1 Bett. Die l. Mutter hatte solche Freude an den schönen Sachen. Die jüdischen Familien hier müssen sich sehr einschränken und wohnen vielfach zusammen. Du, l. Magnus, mußt alle Hebel in Bewegung setzen, um mich anfordern zu können. Ich werde Dir nicht zur Last fallen, sondern mich zu betätigen suchen. […] Von meinem Gelde muss ich sehr viele Abgaben bezahlen. Es wird mir nicht viel übrig bleiben. Doch ich kann mich über alles hinwegsetzen, nur nicht über den Tod meiner geliebten Sofia, das kann und kann ich nicht."

Im Frühjahr 1939 verließ er Lichtenfels und ging nach Leipzig. Ein letztes Lebenszeichen übermittelte er mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes am 2. Februar 1942 an seinen Sohn in Palästina. Im Telegrammstil schrieb er: "Lieber Magnus! Deine lieben Zeilen habe erhalten. Es freut mich, dass Du gesund bist. Auch mir geht es gut. Erhoffe baldiges Wiedersehen. Dein Vater". Kurz darauf wurde Arnold Seliger deportiert.

Sein Sohn Magnus (Meir) lebte nach seiner Emigration zunächst in Tel Aviv, in den 1950er Jahren in Ramat Gan in Israel.



Quellen:
  • StAB
  • ITS Bad Arolsen
  • Hessisches Landesarchiv
  • Stadtarchiv Leipzig
  • alemannia judaica
  • Motschmann u.a. 1999
  • Niedersächsisches Landesarchiv Hannover

Seligmann, Walter

Geboren: 21.05.1902 in Hamburg
Beruf: Lehrer und Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Lehrer an jüd. Schule Hürben
Verfolgung: Walter Seligmann und seine Frau Berta mussten bei ihrem Umzug an die Grenze ihren dreieinhalbjährigen Sohn Herbert ins Kinderheim Köln geben. Herbert wurde am 20. Juli 1942 aus Köln nach Minsk deportiert und ermordet.
Wohnort: Hürben
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Walter Seligmann stammte aus Hamburg. Er war mit Berta, geb. Koppel, aus Jugenheim an der Bergstraße verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Tochter Henja, (später verheiratete Palmon), wurde am 12. November 1927 in Krumbach geboren (laut Ancestry-Stammbaum im hessischen Krumbach?). Am 26. Februar 1935 kam der Sohn Herbert zur Welt. Im November 1935 wurde Walter Seligmann aus Krumbach in die Schwäbische Bezirkskonferenz des Israelitischen Lehrervereins für Bayern aufgenommen.

Als die Familie 1938 Umzug an die Schweizer Grenze umzog, mussten sie Herbert in ein Kinderheim abgeben. Herbert wurde am 20. Juli 1942 aus Köln nach Minsk deportiert. Als letzte Wohnadresse steht in der Deportationsliste Köln St. Apernstraße 29/31. Mit Frau und Tochter gelang Walter Seligmann die Emigration nach Palästina.

Ein Walter Seligmann, geb. am 21. Mai 1902 in Deutschland, lebte 1958 in Caracas in Venezuela.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch, abgerufen am 5.6.2023
  • Statistik des Holocaust
  • Israelitisches Familienblatt Jhg. 27 (1925) Nr. 45 vom 5.11.1925
  • Schlesinger: Zentralwohlfahrtsstelle
  • Ancestry.de
  • Auer / Schönhagen: Jüdisches Krumbach, S. 10
  • MdJLVfB vom 15.5.1936 Heft 1, vom 15.1.1936

Sichel, Noa

Geboren: 25.03.1843 in Meerholz
Gestorben: 1914
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Kleinsteinach
Wohnort: Kleinsteinach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Noa Sichel (in alemannia judaica fälschlich "Nathan" genannt) war Religionslehrer, Kantor und Schächter. Er war ein Sohn des Meerholzer Handelsmannes Max Sichel und dessen Frau Fanny, geb. Strauß. Meerholz ist seit 1974 Stadtteil von Gelnhausen im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Im Geburtsjahr Noa Sichels 1843 gehörte der Ort zum Kurfürstentum Hessen und nach dessen Annexion durch Preußen ab 1866 zum Königreich Preußen.

1861 trat er in Ober-Seemen (Hessen) seine erste Stelle an, im Alter von 18 Jahren. Er blieb 13 Jahre lang (1861-1874) und ging anschließend für sechs Jahre nach Dornheim. In diese Zeit fiel die Gründung seiner Familie. Noa Sichel heiratete Getta Flam und bekam mit ihr fünf Kinder. Sichel arbeitete von 1880 bis mindestens 1911 für die Kultusgemeinde Kleinsteinach. In der Stellenausschreibung vom 3. Dezember 1879 hieß es, dass dem Lehrer "in dem sehr geräumigen schönen Schulhause" eine freie Wohnung zustehe und dass er seinen Verdienst durch Zuschläge fürs Schächten, weitere Nebenverdienste und Privatunterricht aufbessern könne. Noa Sichel unterhielt mit seiner Frau ein kleines Knabenpensionat. Er nahm schulpflichtige und etwas ältere Knaben bei sich auf und erteilte Unterricht in religiösen, aber auch in kaufmännischen Fächern. In einer Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" inserierte Sichel am 2. April 1903: "Knaben, die sich dem Kaufmannsstande widmen wollen, finden in meinem Hause Aufnahme. Lehrgegenstände: Kaufmännisches Rechnen, Handels-Korrespondenz, Kontokorrent, Buchführung, Wechsellehre, Stenographie etc. etc.: auf Verlangen auch Talmud, Mischna und Ritual. Kost, Wohnung und Wäsche im Hause. Gewissenhafte, religiöse Erziehung, vorzügliche körperliche Pflege. Pensionspreis äußerst billig. N. Sichel, Lehrer, Kleinsteinach bei Hassfurt (Unterfranken)." 

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau am 18. Januar 1883 blieb Noa Sichel mit fünf Kindern zurück. Am 25. November desselben Jahres bestellte er das Aufgebot für die Hochzeit mit der 29-jährigen Tochter des Thoraschreibers ("Zehngebotschreiber") Salomon Neumann und dessen Frau Regina, geb. Levi, Karoline Neumann aus Külsheim im Großherzogtum Baden. Karoline war am 22. April 1854 geboren und unverheiratet. Mit ihr bekam Noa Sichel noch zwei weitere Kinder: Das erste Mädchen starb kurz nach der Geburt 1885. Die jüngste Tochter hieß Klara, geb. am 17. Dezember 1886 in Kleinsteinach.

Am 1. Mai 1911 beging Noa Sichel sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Am 15. Juni 1914 starb er im Alter von 71 Jahren. Getta lebte noch viele Jahre in Kleinsteinach, zusammen mit ihrer unverheirateten Tochter. Später zogen die beiden nach Würzburg.

Noas jüngste Tochter Klara wurde am 25. April 1942 von Würzburg aus nach Krasnystaw deportiert. Auf der Deportationsliste ist vermerkt, dass sie zuletzt als Angestellte gearbeitet hatte und in der Bibrastr. 6 gewohnt hatte - also im ehemaligen ILBA-Gebäude, das nach 1938 als Wohnheim diente und später als Sammellager für Juden missbraucht wurde. Noa Sichels Witwe wurde mit 88 Jahren mit dem "Nürnberger Transport" am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie nach 10 Wochen am 10. Dezember 1942.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • StAWü
  • HHStAW

Silbermann, Emil

Konfession: israelitisch
Beruf: Kaufmann, Kantor, Heimleiter
Berufstätig an folgender Schule: Kinderheim, Lehrlingsheim
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emil Silbermann betrieb ein Farbengeschäft in München in der Nordendstr. 72. Mehrere Jahre lang war er Kantor des Kinderheims in der Antonienstraße 7. Von Juni 1939 bis zu seiner Emigration 1940 hatte er die Leitung des Lehrlingsheims in der Hohenzollernstraße 4 inne. In New York war er Kantor und Vorbeter der Gemeinde Beth Hillel.



Quellen:
  • Macek 2008

Silbermann, Samuel

Geboren: Nov. 1853
Gestorben: 24.01.1912 in Karbach
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: München

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Der Lehrer Samuel Silbermann, verheiratet mit Eva, geborene Lion, wohnhaft in München, Pettenkoferstr. 4, wird als Vater des Münchner Kaufmanns Emil Silbermann in dessen Kriegsstammrolle aus dem Ersten Weltkrieg genannt. Laut Angaben von L. Scherg in alemannia judaica starb Samuel Silbermann bereits am 24. Januar 1912 in Karbach.



Quellen:
  • BayHStA
  • alemannia judaica

Silberschmidt, Rosa

Geboren: 18.12.1892 in Nürnberg
Gestorben: in Ghetto Piaski (?)
Titel: Dr., Studienrätin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule München
Verfolgung: Rosa Silberschmidt wurde im Alter von 49 Jahren am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und ist dort verschollen.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rosa Silberschmidt war die einzige Tochter des Münchner Oberlandesgerichtsrats und Geheimen Justizrats Prof. Dr. Wilhelm Silberschmidt und seiner Frau Ida, geborene Silberschmidt. Sie hatte vier jüngere Brüder, von denen einer zwei Monate nach der Geburt starb. Hans wurde am 28. März 1895 wie Rosa in Nürnberg geboren, Friedrich Maximilian wurde 1897 in Aschaffenburg geboren (gest. 19. August 1897). Benno Daniel kam ebenfalls in Aschaffenburg zur Welt, am 3. Juni 1899. Auch der jüngste Bruder Karl wurde in Aschaffenburg geboren, am 31. August 1903. Alle Kinder erhielten eine ausgezeichnete Bildung, studierten und promovierten. Rosas Brüder wurden Juristen wie der Vater, Rosa studierte in München Philologie und promovierte am 9. März 1922 in Bayerischer Geschichte.

Von 1924 bis 1933 war sie Studienrätin an der Sophienschule, einem Mädchengymnasium in Würzburg. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 wurde sie aus dem Staatsdienst entlassen und zog wieder nach München. Sie arbeitete 1940 und 1941 an der Jüdischen Schule München.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • BLLV
  • https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=4957

Sinn, Ludwig

Geboren: 26.05.1884 in München
Gestorben: in Auschwitz
Beruf: Konzertsänger, Gesangslehrer
Verfolgung: Ludwig Sinn wurde am 5. Juni 1942 nach Theresienstadt und von dort am 23. Oktober 1944 im Alter von 60 Jahren ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Auf Transportliste nach Ghetto Theresienstadt ist er als Bankdirektor eingetragen!



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Sonn, Jakob

Titel: Studienrat
Berufstätig an folgender Schule: Realschule III in Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Studienrat Jakob Sonn war Lehrer an der Realschule III in Nürnberg bis 31. Oktober 1933. Aufgrund §3 Art I des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde er zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Er erhielt noch Bezüge bis Januar 1934.



Quellen:
  • Bay HStA MK 15074

Sonn, Jakob 2

Geboren: 10.04.1840 in Schweinshaupten
Gestorben: 24.01.1932 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Elementarschule Mainstockheim
Wohnort: Mainstockheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Jakob Sonn stammte aus Schweinshaupten in Unterfranken. Er war einer von vier Söhnen des "Rabbi Mosche Sonn", wie es im Nachruf heißt. Der Vater war Stellvertreter des Rabbiners in Burgpreppach und betrieb außerdem eine Landwirtschaft. Alle vier Söhne wurden Lehrer oder Kulturbeamte und Jakobs einzige Schwester heiratete einen Lehrer. Jakob gehörte zu den ersten Studenten der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1867 mit Examen abschloss. Er lernte auch bei den Rabbinern Elijo Refoel und Jone Rosenbaum. Laut seinem Nachruf hat er von Rabbiner Seligmann Baer Bamberger "schon in jungen Jahren den Chower-Titel verliehen" bekommen.

Ein Jahr nach dem ersten Examen heiratete Jakob Sonn in Mainstockheim (Ufr.) die Kaufmannstochter Fanny Heinemann aus Fuchsstadt bei Ochsenfurt. Zusammen bekamen sie fünf Kinder, die zwischen 1870 und 1880 in Mainstockheim zur Welt kamen: Sara, geb. am 10. Mai 1870, später verheiratet mit dem Kaufmann und Hausierer Jakob Cohn, David, geb. 19. Mai 1871, Abraham, geb. 20. März 1873, Jenny, geb. 16. Juni 1887, später verheiratet mit dem Buchdrucker David Droller in Frankfurt am Main, und Moses, geb. am 4. September 1880. Alle drei Söhne wurden Lehrer. David Sonn machte 1891 Examen an der ILBA, lebte bis 1898 in Miltenberg und zog dann nach Würzburg, wo er als Kantor und Schächter von der IKG angestellt wurde. Abraham arbeitete als Lehrer in Fulda und Moses ließ sich in Buttenwiesen nieder.

1883 zog Jakob Sonn mit seiner Familie nach Theilheim bei Schweinfurt. Aufgrund eines schweren Augenleidens, das bald zur Erblindung führte, musste er seine Berufstätigkeit immer mehr einschränken. Sein Sohn Abraham, der bereits in Fulda als Lehrer arbeitete, unterstützte seinen Vater zeitweise als Assistent. Nach 1905 wurde Jakob pensioniert und zog mit seiner Frau nach Würzburg zur Tochter Sara und dem Schwiegersohn. Am 20. Januar 1914 starb Jakobs Frau Fanny. Sara und ihr Mann Jakob kümmerten sich um den Vater. Im Nachruf heißt es: "So ertrug er das schwere Schicksal des Verlustes seines Augenlichtes in jüdisch-heroischer Art. Er lebte in der lichten Welt der Tora und der Mizwaus (Gebote), lernte mit Kindern und Enkeln täglich und stündlich, ließ sich bis in die letzten Jahre noch täglich zur Synagoge führen, sich Tehillim vorsagen, und gab gerne aus dem Schatze seines großen Wissens anderen, die ihn besuchten. Sein freundliches Wesen zog stets einen großen Kreis von Bekannten in seine Nähe." Jakob Sonn starb im Alter von 92 Jahren in Würzburg am 24. Januar 1932. Er wurde auf dem altjüdischen Friedhof in Höchberg bei Würzburg bestattet. Am 11. Februar 1932 erschien in der Zeitschrift Der Israelit ein Nachruf auf den "allbeliebten Lehrer", am 15. Februar ein weiterer in den "Mitteilungen des Jüdischen Lehrervereins für Bayern". Bei der Beerdigung sprachen alle drei Söhne, der Rabbiner von Würzburg Dr. Hanover sowie Studiendirektor Stoll als Vertreter des Jüdischen Lehrervereins in Bayern. "Rührende Worte der Trauer und des Schmerzes fand auch der Enkel des Verblichenen, Herr Krankenhausverwalter Moses Sonn, Würzburg. Im Namen eines engeren und weiteren Verwandtenkreises widmete Hauptlehrer Mannheimer, Dettelbach, dem Unvergesslichen einen Gruß."

Jakobs Sohn David starb 1939 in Würzburg, die Tochter Sara und ihr Mann Jakob Cohn, die Jakob Sonn bis zuletzt gepflegt hatten, starben 1943 in Theresienstadt, 1942 die Tochter Jenny Droller und ihr Mann David. Abraham wurde am 7. September 1942 ebenfalls nach Theresienstadt deportiert, und am 29. September nach Treblinka.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • MdJLVfB 1932/2
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • ancestry.de

Sonn, Moses (Moritz?)

Geboren: 04.09.1881 in Mainstockheim
Gestorben: 06.02.1969 in Kfar Pines / Israel
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Lehrer, Kantor, Schächter, Gemeindesekretär
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Buttenwiesen; Volksschule Regensburg
Verfolgung: Moses Sonn gelang mit seiner Familie die Flucht nach Palästina.
Wohnort: Buttenwiesen
Regierungsbezirk: Schwaben, Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Moses Sonn war der jüngste Sohn von Jakob Sonn (1840-1932), der selbst Lehrer und einer der ersten Absolventen der ILBA war. Laut Strätz wurde er am 4. September 1880 geboren, nach anderen Angaben 1881. Er hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. Moses und seine Brüder David und Abraham wurden alle Lehrer wie der Vater. Vermutlich wurden sie auch von ihrem Vater unterrichtet, der in Mainstockheim an der jüdischen Volksschule arbeitete.

Moses Sonn war von 1919 bis 1932 Lehrer, Kantor und Schächter an der israelitischen Volksschule Buttenwiesen, zeitweise Gemeindesekretär. 1899, 1901 und 1904 wurde jeweils ein Moses Sonn (aus Theilheim/Schweinfurt Land, Theilheim/Brückenau und Estenfeld) Mitglied im BLV.

Moses Sonn heiratete am 20. Juni 1909 in Würzburg Brüna Eschwege. Das Paar bekam fünf Kinder: Leri (1912-1913), Lilly Lea (1913-2001), Fanny (1914, lebte in Israel), NN (1918-1919), Eugenie (1921, lebte in Schweden). Die ersten Kinder, Leri, Lilly Lea und Fanny kamen in Thalmässing im Landkreis Roth zur Welt. Nach Angaben in einem Stammbaum von Robert Reiter in Ancestry war die erste Geburt 1912 eine Zwillingsgeburt, die Kinder hätten Betty und Serri geheißen, und seien am 7. Februar geboren worden. Dafür wird hier kein Kind für das Geburtsjahr 1918 angegeben.

Gernot Römer berichtet, dass Jack Justin Luchs, der 1921 in Buttenwiesen geboren wurde, vier Jahre lang die Jüdische Schule in Buttenwiesen besucht habe. Luchs erinnerte sich daran, dass der Hauptlehrer Sonn sieben Jahrgänge unterrichtete und im Erdgeschoss des Schulhauses wohnte.

Ende 1929 wurde Moses Sonn zum Obmann der Schwäbischen Bezirkskonferenz des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Er führte 1930 vier Bezirkskonferenzen durch. Als die Schule in Buttenwiesen wegen Schülermangels schließen musste, wurde Moses Sonn ab 1. Juli 1932 nach Regensburg versetzt an die dortige Volksschule.

Moses Sonn starb am 6. Februar 1969 in Kfar Pines (Israel).



Quellen:
  • Römer 1987
  • Gernot Römer, Email von 2009
  • Prestel: Jüdisches Schulwesen, 1985
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica
  • ancestry.de
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • BIGZ 1932 Nr. 8

Spiegelberg, Irmgard Helene

Geboren: 28.03.1912 in Ebenhausen / Ingolstadt
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Zeichenlehrerin, Kontoristin
Verfolgung: Irmgard Spiegelberg wurde am 4. April 1942 eine Woche nach ihrem 30. Geburtstag zusammen mit Helene Spiegelberg, geb. Reinganum, ins Ghetto Piaski deportiert und ist dort verschollen.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Irmgard Spiegelberg lebte zuletzt bei ihrer verwitweten Mutter Helene Spiegelberg in der Siegfriedstr. 10I2 in München.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Stadtarchiv München

Springer, Cäcilie Bertha

Geboren: 29.11.1909 in Schubin
Gestorben: 1942 in Kulmhof
Beruf: Technische Lehrerin
Verfolgung: Cäcilie Springer wurde am 27. Oktober 1941 von Berlin aus ins Ghetto Litzmannstadt (heute ?odz) und von dort am 4. Mai 1942 im Alter von 32 Jahren ins Vernichtungslager Kulmhof (heute Che?mno, in Zentralpolen) deportiert und dort ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Cäcilie Springer hat in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität studiert. Dort, Unter den Linden 6, wird ihrer mit einem Stolperstein gedacht.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Stark, Theodor

Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Im Schuljahr 1904/05 wird Th. Stark im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Lehrer für Arithmetik und Handelskunde geführt.



Quellen:
  • CAHJP

Stein, Salomon

Geboren: 27.03.1866 in Nordheim/Rhön/BA Mellrichstadt
Gestorben: 14.06.1938 in Bad Ems
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Distriktrabbiner, Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Mittelschulen Schweinfurt
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Salomon Stein wurde 1866 in Nordheim im Bezirksamt Mellrichstadt geboren. Seine Eltern waren der Viehhändler Jacob Stein und dessen Ehefrau Karoline, geborene Strauß. Stein besuchte das Gymnasium Schweinfurt, anschließend studierte er an den Universitäten Würzburg und Berlin, wo er auch das Rabbinerseminar absolvierte.

Dr. Salomon Stein war erst 24 Jahre alt, als ihm das Distriktrabbinat übertragen wurde. Er war von 1890 bis 1934 Distriktrabbiner in Schweinfurt und fungierte als Religionslehrer an den Schweinfurter Mittelschulen.

Am 7. Juni 1892 heiratete Dr. Salomon Stein in Darmstadt die drei Jahre jüngere Meta Mirel Seeligmann. Die Hochzeit kam mit Hilfe des Darmstädter Rabbiners Dr. Lehmann Marx zustande, der vor dem Standesamt die Identität der Eheleute bezeugte. Die Braut war am 11. August 1869 in Karlsruhe geboren worden, lebte aber inzwischen mit ihren Eltern, dem Privatier Aron Seeligmann und dessen Ehefrau Johanna, geborene Hirschberg, in Amsterdam. Als Trauzeugen waren Dr. Lehmann Marx und Metas Vater Aron Seeligmann anwesend.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Israelitischen Kultusgemeinde Schweinfurt gab der Distriktrabbiner 1914 eine Jubiläumsschrift über die Geschichte der Kultusgemeinde nach ihrer Neubegründung im Jahre 1864 heraus. Während des Ersten Weltkrieges wurde Salomon Stein am 22. September 1916 mit dem "Bayerischen Ludwigskreuz für Kriegsverdienste" ausgezeichnet.

Am 1. April 1934 ging Dr. Salomon Stein in den Ruhestand. Er kehrte Schweinfurt nach 43 Jahren den Rücken und zog nach Frankfurt am Main. Der Israelit würdigte Stein am 12. April 1934 mit einem Artikel, in dem es unter anderem heißt: "Immer war dieser populärste bayrische Rabbiner auch außerhalb seiner Amtsobliegenheiten vielseitig in Anspruch genommen, da man seinen Rat in jüdischen Belangen nie missen wollte."

Im Juni 1938 starb Dr. Salomon Stein im 73. Lebensjahr, als er sich gerade zur Erholung in Bad Ems befand. Er wurde auf dem Friedhof der Frankfurter Israelitischen Gemeinde unter großer Beteiligung bestattet.



Quellen:
  • Der Israelit vom 23.6.1938, compact memory
  • StadtA Schweinfurt
  • alemannia judaica
  • Stein, Salomon: Die isr. Kultusgemeinde zu Schweinfurt, Schweinfurt 1914
  • Hessisches HStA Wiesbaden
  • Der Israelit vom 12.4.1934, compact memory
  • Der Israelit vom 16.6.1938, compact memory
  • Müller: Salomon Stein

Steinberger, Ludwig

Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Bad Kissingen
Wohnort: Bad Kissingen

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ludwig Steinberger war seit 1896 Kultusbeamter und Religionslehrer der IKG Bad Kissingen. 1912 erschien eine Anzeige im Frankfurter Israelitischen Familienblatt, in der es hieß, dass Steinberger seine Stelle aufgebe, "um in das Geschäft seiner Brüder in Buenos Aires einzutreten". Aus irgendeinem Grund realisierte er diesen Plan dann doch nicht und blieb weiterhin in Bad Kissingen. Er war verheiratet mit Berta, geb. May, und hatte drei Söhne. Die beiden ältesten schickten die Eltern bereits 1934 in die USA. Ludwig Steinberger selbst wanderte 1937 in die USA aus. Sein Sohn Jack (geb. am 25. Mai 1921 als Hans Jakob Steinberger), erhielt 1988 den Nobelpreis für Physik.



Quellen:
  • Stolperstein-Initiative Bad Kissingen
  • alemannia judaica

Steinbock, Ignaz

Geboren: 29.09.1868 in Lubraniel
Gestorben: 20.02.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisch Volksschule Burgkunstadt
Verfolgung: Ignaz Steinbock wurde am 10. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb er am 20. Februar 1943 im Alter von 74 Jahren.
Wohnort: Burgkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lehrer in Burgkunstadt 1905 (?) bis mindestens 1934. Beging am 1. November 1930 fünfundzwanzigjähriges Ortsdienstjubiläum. Ignaz Steinhäuser wohnte zuletzt in Bamberg, Zinkenwörth 17.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Steinfeld, Samuel

Geboren: 06.07.1863 in Josbach/Hessen
Gestorben: 13.03.1933
Konfession: israelitisch
Beruf: Oberkantor, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Städtische St. Maria-Theresia-Schule Augsburg
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Steinfeld war von 1895 bis 1929 Kantor und Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg. Seine Lehrerausbildung erhielt er am Lehrerseminar in Köln. Bevor er nach Augsburg kam, war Steinfeld in den Gemeinden Meckenheim (Pfalz?), Gailingen, Sinsheim (Baden) und von 1890 bis 1895 als zweiter Kantor in Karlsruhe berufstätig.

In Sinsheim heiratete Steinfeld. Das Paar bekam sieben Kinder. Darunter Bianka, geb. 1892 (Emigration nach Palästina; Elsa, geb. 1897; Martha, geb. 1887, Rosa, geb. 1890; Selma, geb. 1893 (emigrierte nach Chicago). In Karlsruhe studierte er neben dem Amt am Konservatorium Gesang. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern lobt in seinem Nachruf seinen "sonoren Bariton" und die "ausgezeichnete Stimmbildung", die er dort genossen hatte.

Oberkantor Samuel Steinfeld erteilte in Augsburg bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1929 nebenamtlich Religionsunterricht an der Städtischen St. Maria-Theresia-Schule. Anlässlich seines Ausscheidens schreibt F. Germann im Jahresbericht 1929/30: "Wegen Überschreitung der Altersgrenze trat am 1. Juli 1929 unser israelitischer Religionslehrer, Herr Oberkantor Samuel Steinfeld, in den Ruhestand. Er hatte Schülerinnen unserer Anstalt seit 1895 unterrichtet und erteilte seit 1907 den an der Anstalt selbst eingerichteten Religionsunterricht." In der Kultusgemeinde war Steinfeld auch als Schofarbläser, Beschneider (Mohel) und als Verwalter der Armenkasse engagiert. Er war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern, in dessen Bezirkskonferenz Schwaben und im Allgemeinen deutschen Kantorenverband.

Bei seiner Beerdigung sprachen der Rabbiner Dr. Ernst Jacob und sein langjähriger Amtskollege Dr. Ernst Fränkl.



Quellen:
  • http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/spurensuche/content/content_schulchronik_04-1936-1937.htm
  • Wolf 2005
  • compact memory

Steinhäuser, Selig

Geboren: 16.1.1884 in Oberlauringen/Ufr.
Gestorben: 1943? in Auschwitz
Konfession: israelitisch
Beruf: Seminarlehrer, Direktor
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Präparandenschule Höchberg, ILBA
Verfolgung: Selig Steinhäuser wurde im November 1938 verhaftet und war bis 6. Dezember 1938 im KZ Buchenwald inhaftiert. Am 17. Juni 1943 wurde Selig Steinhäuser im Alter von 58 Jahren zusammen mit seiner Frau Rebekka ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Selig Steinhäusers Eltern waren der Bäcker Julius Steinhäuser und Marianne, geb. Pfeiffer. Selig wuchs in Oberlauringen bei Hofheim in Unterfranken auf. Er besuchte die Volksschule in Oberlauringen und ging anschließend auf die Israelitische Präparandenschule in Burgpreppach. 1903 schloss er seine Ausbildung mit Examen am Lehrerseminar in Straubing ab. Er wurde Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg. Ab 1913 war er dort Direktor.

Am 19. September 1916 rückte Steinhäuser zum Militär ein. Zu dieser Zeit hatte er den Rang des Hauptlehrers inne und war mit Rifka (Rebekka), geb. Ehrenreich, verheiratet. Rifka stammte aus Höchberg. Steinhäuser diente bis 3. Dezember 1918.

Am 12. September 1920 wurde in Höchberg sein Sohn Ludwig geboren.

Als die Präparandenschule mit der ILBA zusammengeschlossen wurde, wurde er Seminarlehrer und stellvertretender Direktor an der ILBA. Steinhäuser war Bezirksvorsitzender des Jüdischen Lehrervereins für Bayern und Vorsitzender der Lazarus-Ottensoser-Stiftung, der Trägerorganisation der Israelitischen Präparandenschule Höchberg und Mitglied weiterer Organisationen. Auch hatte er Funktionen in der Kultusgemeinde und beim jüdischen Krankenhaus inne.

1937 starb Ludwig, der inzwischen an der ILBA studierte. Während der Novemberpogrome im folgenden Jahr wurde Steinhäuser verhaftet und ins KZ Buchenwald gebracht, wo er bis 6. Dezember bleiben musste. Die ILBA durfte nach der Pogromnacht nicht mehr weiterbetrieben werden. Steinhäuser konnte zunächst als Lehrer und Direktor der jüdischen Volks- und Berufsschule in Würzburg unterkommen, bis diese Ende des Schuljahres 1941/42 ebenfalls geschlossen wurde.



Quellen:
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • BayHStA
  • Strätz 1989
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Stern, Abraham Adolf

Geboren: 15.03.1865(1864?) in Piwniczna
Gestorben: in Treblinka
Beruf: Metzger, Kaufmann, Privatlehrer
Verfolgung: Abraham Stern wurde zusammen mit seiner Frau Henriette am 10. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt und von dort am 19. September 1942 im Alter von 77 Jahren ins Vernichtungslager Treblinka deportiert.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

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Bemerkungen:

Abraham Stern stammte aus Galizien. Er wurde in Piwniczna bei Nowy Sacz geboren. Stern war in München Metzger, Kaufmann und Privatlehrer. Er war mit Henriette, geb. Grau (15. April 1873) verheiratet. In der Transportliste nach Theresienstadt ist als Nationalität bei beiden staatenlos und früher polnisch notiert.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • Stadtarchiv München

Stern, Artur

Geboren: 29.08.1907 in Niederhochstadt/Pfalz
Gestorben: 30.05.1944 in Buchenwald
Beruf: Werklehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Artur Stern musste vor der Deportation in das Sammellager Knauerstraße 27 Nürnberg-Gostenhof ziehen. Er wurde am 29. November 1941 von Nürnberg aus nach Riga-Jungfernhof deportiert. Er starb am 30. Mai 1944 im Alter von 37 Jahren im Konzentrationslager Buchenwald.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Artur Stern war an der jüdischen Konfessionsschule Nürnberg Werklehrer.

Die Deportationsliste vom 29. November 1942 aus Nürnberg, zeigt unter Eintrag 466 einen Arthur Stern, letzter Wohnort Marienstr. 1. Zusammen mit diesem Arthur wurden laut dieser Liste, Nr. 465, Karoline Stern, sowie Nr. 467 und 468, Peter und Samuel Stern, deportiert, alle an derselben Adresse gemeldet. Da es bei Arthur Stern es einen handschriftlichen Eintrag "Buchenwald" gibt, ist es möglich, dass es sich um dieselbe Person handelt. Ancestry listet zwei Einträge einer "Liste der Überlebenden aus den Archiven des World Jewish Congress" zu einem Samuel und einem Peter Stern, die in Riga befreit wurden und zunächst nach Nürnberg zurückgekehrt sind.



Quellen:
  • Rijo
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • http://www.statistik-des-holocaust.de/OT411129-Nuernberg13.jpg

Stern, Elisabeth (Helene Amalie E.)

Geboren: 23.10.1897 in Bad Kreuznach
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Technische Lehrerin
Verfolgung: Elisabeth Stern wurde am 20. November 1941 ins IX. Fort in Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 44 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Elisabeth Stern war technische Lehrerin in München. Sie war ledig. Ihre letzte Adresse in München war Landwehrstr. 58 bei Eisfeld.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • Rijo

Stolberg, Julius

Geboren: 18.08.1913 in München
Beruf: Lehrer
Verfolgung: Julius Stolberg wurde am 30. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau gebracht.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Stolberg stammt aus der Familie des Kaufmanns Michael Stolberg und seiner Frau Selda, geb. Klimowitzka, in München. Sein acht Jahre älterer Bruder Emanuel war Seminarlehrer der Präparandenschule in Höchberg. Julius erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. 1934 legte er dort sein Examen ab. 1938 wohnte Julius Stolberg in Berlin.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Strätz 1989

Straus, Julius

Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Elementarschule Westheim
Wohnort: Westheim/Saale (heute Ortsteil der Stadt Hammelburg)
Regierungsbezirk: Unterfranken

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Bemerkungen:

Julius Straus war von 1912 bis 1924 Lehrer an der Israelitischen Elementarschule Westheim, nach Auflösung der Elementarschule 1924 ging er nach Fürth. 1924 war er Gemeindevorsteher, auch Leiter des Wohltätigkeits- und Bestattungsvereins.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Julius Straus: Streifzüge durch das Fränkische Saaletal, alemannia judaica

Strauß, Emanuel

Geboren: 14.09.1876 in Autenhausen
Gestorben: 22.10.1948 in Montevideo, Uruguay
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Elementarschullehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volkshauptschule Weiden 1897-mind. 1936
Verfolgung: Emanuel Strauß war vom 12. bis 20. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Im Juni 1939 gelang ihm die Emigration nach England, von dort aus siedelte er um nach Uruguay.
Wohnort: Weiden
Regierungsbezirk: Oberpfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Strauß war das jüngste von sechs Kindern des jüdischen Kaufmannes und Kultusvorstandes der Gemeinde Autenhausen, Emanuel Strauß, im Landkreis Staffelstein. Er wuchs ohne Vater auf, denn der starb im Alter von 33 Jahren an einem Blutsturz. Seine Frau Malchen, geb. Kaufmann blieb mit 5 kleinen Kindern zurück und gebar ein halbes Jahr später ein sechstes, dem sie den Namen ihres verstorbenen Ehemannes gab: Emanuel. Es gelang ihr, den Kindern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen. Emanuel studierte bis 1896 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Im Herbst 1896 begann er seine Berufstätigkeit mit einem Praktikum an der evangelischen ungeteilten Volksschule in Schweinshaupten. Am 1. November 1897 trat er die Nachfolge des Lehrers W. Hirnheimer an der privaten Elementarschule der IKG Weiden an. Im Jahre 1902 wurde die jüdische Schule Weiden verstaatlicht und Emanuel Strauß von der Regierung der Oberpfalz als Lehrer übernommen. Neben der Tätigkeit an der Elementarschule gab er auch an der Realschule und dem Gymnasium Religionsunterricht. Außerdem unterrichtete er Zeichnen und Buchführung. Strauß hatte auch die Ämter des Schächters und des Kantors inne.

Am 29. Dezember 1902 heiratete Emanuel Strauß Bertha Silberschmidt, die Tochter des Bayreuther Kultusbediensteten Moses Silberschmidt und dessen Frau Karolina, geb. Morgenroth. Zwischen 1903 und 1913 bekamen sie sechs Kinder: 1903 Relly (später verheiratete Marx), 1905 Kossy, der 1920 die ILBA besuchte und Dozent an der TU Karlsruhe wurde, 1906 Hermann, 1908 Johanna (später verheiratete Marx), 1912 Hermine (später verheiratete Rosemann) und 1913 David. 1920 wurde Emanuel Strauß zum Hautlehrer, 1930 zum Oberlehrer befördert. 1926 ermöglichte Strauß zwei Söhnen das Studium, sorgte dafür, dass seine Töchter eine Berufsausbildung erhielten und versorgte in seinem Haushalt seine Mutter und seine verwitwete Schwester mit. Er konnte sich das nur leisten, weil er für seine Nebentätigkeiten als Schächter, Kantor und als Religionslehrer der Mittelschule einen kleinen Nebenverdienst bezog. Im Herbst 1936 beging er sein 40-jähriges Amtsjubiläum und seinen 60. Geburtstag. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fielen die Nazis in besonders brutaler Weise über die Weidener Juden her und zerstörten Wohnungen und die Synagoge. Auch der Unterrichtsraum wurde "vollständig zerstört und die Einrichtungsgegenstände auf die Straße geworfen" (Bayerische Ostmark vom 11. November 1938). Alle jüdischen Männer bis auf die ganz alten wurden am nächsten Morgen, Donnerstag den 10. November, verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis gebracht. Bertha Strauß schreibt 1957 in einer Eidesstattlichen Erklärung: "In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 gegen 5 Uhr morgens wurde unsere Wohnung von jungen Leuten, die nach meiner Erinnerung nicht aus Weiden waren ueberfallen. […] Sie zwangen meinen Mann, mich und die bei uns wohnende Schwester meines Ehemannes, Frau Babette Lebrecht sofort aufzustehen und uns anzuziehen. Wir wurden sofort aufs Rathaus gefuehrt. Nach einigen Stunden wurden wir entlassen. Als wir in unsere Wohnung kamen, fanden wir einen Truemmerhaufen vor. Wir mussten ueber Berge von Scherben steigen. Im Schlafzimmer waren die Bettstellen schwer beschaedigt und unbrauchbar gemacht worden. Im Speisezimmer war das Buffet umgeworfen und zertruemmert, ebenso ein etwa 2m. hoher Spiegel, der auf einer Konsole stand. Fast das gesamte Porzellan und Kristall war zertruemmert. Die Scherben fuellten 3 grosse Tonnen." Die Männer wurden vom Landgerichtsgefängnis aus über Regensburg ins Konzentrationslager Dachau verlegt. Emanuel Strauß wurde am 20. November aus dem KZ entlassen. Kurz darauf, im Januar 1939, verkaufte Strauß sein Haus in der Kirchenstraße 11 an Karl Waidhaas und bemühte sich um Auswanderung nach Uruguay oder Kenia. Am 13. Juni 1939 verließen Emanuel und Bertha Strauß Weiden. Sie flohen zunächst nach England, wo ihre Söhne Kossy und David lebten. Beide waren Chemiker und lebten in Birmingham.

Später zogen sie zu ihren Töchtern Johanna und Hermine nach Montevideo in Uruguay. Emanuel Strauß starb dort am 22. Oktober 1948 (lt. Meldekarte Weiden: 3. September 1949).
Emanuel Strauß, seiner Frau Bertha und den sechs Kindern war die Flucht vor den Nationalsozialisten gelungen. Sie überlebten verstreut auf verschiedene Erdteile: Relly Marx und Hermann Strauß lebten in Kenia, Kossy und David in Großbritannien. Hermine lebte erst wie Johanna in Uruguay und später in Israel.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Staatsarchiv Amberg
  • Stadtarchiv Weiden
  • alemannia judaica
  • Kraus u.a.: Mehr als Steine
  • Ottensoser u.a.: ILBA
  • BayHStA
  • Brenner 1983
  • Schott 1999

Strauß, Feist

Geboren: 17.12.1834 in Kleinheubach BA Miltenberg a. Main
Gestorben: 27.04.1898 in München
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Wohnort: Oettingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Feist Strauß stammte aus Obermoschel in der Pfalz. Er schloss eine Seminarausbildung 1854 ab und trat im Jahr 1864 seine "definitive" Anstellung. Er war Lehrer in Oettingen, mindestens ab 1868. Am 11. September 1868 trat er dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Strauß unterrichtete im Schuljahr 1881/82 22 Werkstags- und 8 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden im Schematismus mit "feucht" angegeben. Feist Strauß war mit Sophie, geb. Schwab, verheiratet. Findagrave.com verzeichnet in Oettingen einen Grabstein einer Sophie Strauß, die am 22. April 1837 geboren wurde und am 7. Januar 1912 starb (selbe Person?). Die beiden hatten mindestens eine Tochter, Henriette, die am 5. Juni 1873 in Oettingen geboren wurden. Sie heiratete später Feist Strauß´ Nachfolger, den aus Obermoschel stammenden Lehrer Leopold Gutmann, der am 1. Mai 1989, nach dem Tod seines Schwiegervaters, Lehrer in Oettingen wurde.



Quellen:
  • StAA BA Nördlingen 968
  • Liedtke / Sosic 2021
  • ancestry.de
  • Strätz 1989, S. 220 f.
  • StAA BA Nördlingen 970
  • Schematismus 1883

Strauß, Hermann

Geboren: 17.02.1905 in Berlichingen
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Nördlingen, städtische Schulen Nördlingen
Verfolgung: 1939 mit seiner Familie in die USA emigriert.
Wohnort: Nördlingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Hermann Strauß stammte aus Berlichingen und studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1895 abschloss. Er war zunächst Religionslehrer in Marktbreit, von 1911 bis 1939 gab er in Nördlingen an den städtischen Schulen Religionsunterricht. Er war zudem wohl auch für Wallerstein zuständig. Strauß war Schriftführer der israelitischen Kultusgemeinde, die zum Bezirksrabbinat Wallerstein gehörte.

Am 4. Oktober 1936 wurde in der Synagoge in Nördlingen ein Dreifach-Jubiläum gefeiert: das fünfzigjährige Jubiläum der Synagoge, das 25-jährige Ortsjubiläum des Gemeindebeamten Hermann Strauß und sein 60. Geburtstag.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • MdJLVfB 1936/9 vom 15.10.1936
  • Ottensoser / Roberg 1982

Strauß, Mina, geb. Erlanger

Gestorben: 24.10.1934 in Altenstadt
Beruf: Handarbeitslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Schule Altenstadt
Wohnort: Altenstadt / lller
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Mina Strauß war eine von drei Töchtern von Judo Löw (Leopold) Erlanger. Erlangers waren Teilhaber einer Schuhleistenfabrik. Mina hatte zwei Schwestern, Sara, gen. Selma (später verheiratete Plottner) und Fanny Erlanger, sowie einen Bruder, Josef. Mina, die verheiratet Strauß hieß, bekam am 9. Januar 1889 eine Tochter, Sophie. Mina Strauß arbeitete mindestens von 1901 bis 1911 als Handarbeitslehrerin in der jüdischen Schule Altenstadt.

Erlanger Claude (Klaus), lebt in L.A., Sohn von Josef Erlanger, Enkel von Judo Löw (Leopold) Erlanger, dem Vater von Mina Erlanger, verh. Strauß. Elternhaus steht noch (Erlanger-Haus) (stand 2009).

Tochter Sofie wurde am 31. März 1942 deportiert nach München.



Quellen:
  • Pfarrarchiv Altenstadt
  • Gemeindearchiv Altenstdt

T

Tachauer, Abraham

Geboren: 09.10.1875 in Würzburg
Gestorben: 20.07.1933 in Fürth
Titel: Dr., Studienprofessor, OStR
Beruf: Gymnasiallehrer
Berufstätig an folgender Schule: Realschule Gunzenhausen, Humanistisches Gymnasium Fürth
Verfolgung: Dr. Tachauers Witwe Karoline, geborene Kellermann, wurde am 10. September 1942 aus Nürnberg in das Ghetto Theresienstadt und von dort am 29. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert.
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Tachauer war das zweite von sieben Kindern des Lehrers Dr. Gustav Tachauer und Jettchen, geb. Goldschmitt. Wie der Vater wurden auch Abraham und seine jüngeren Brüder Josef und David Lehrer. Abraham Tachauer wurde im Januar 1900 Realschullehrer in Gunzenhausen. Er heiratete Karoline Kellermann und bekam mit ihr drei Söhne: Manfred (1904), Max (1906) und Emil (1911). Die Familie zog nach Fürth, wo der inzwischen promovierte Dr. Abraham Tachauer Lehrer am Humanistischen Gymnasium wurde. Als er von den Nationalsozialisten im April 1933 aus dem Dienst entlassen wurde, war er "Studienprofessor mit Titel und Rang eines OStR". Laut Entschließung vom 27. April 1933 wurde er "auf sein Ansuchen wegen nachgewiesener Dienstunfähigkeit auf die Dauer eines Jahres in den Ruhestand versetzt". Dr. Tachauer starb kurz nach der Versetzung in den Ruhestand am 20. Juli 1933 in Fürth.



Quellen:
  • Bay HStA
  • alemannia judaica
  • Strätz 1989
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Jüdisches Leben in Gunzenhausen

Tachauer, Josef

Geboren: 12.12.1876 in Würzburg
Gestorben: 19.02.1961
Konfession: israelitisch
Titel: Dr. phil., Oberstudienrat
Beruf: Realschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Realschule II in Nürnberg
Verfolgung: Spätestens 1939 Emigration zunächst nach Großbritannien, später nach Israel
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Josef Tachauer stammte aus einer Lehrerfamilie. Sein Vater, Dr. Gustav Tachauer, war Lehrer für Pädagogik, Mathematik und Homiletik an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Seine Mutter war Jettchen, geb. Goldschmidt, sie stammte aus einer Weinhändlersfamilie in Zell bei Würzburg. Josef war der drittälteste von sieben Geschwistern. Auch seine beiden Brüder Abraham und David wurden Lehrer, sogar die jüngste Schwester, Cilly, geboren 1888 in Würzburg, durfte studieren.

Josef Tachauer wurde Lehrer, wie sein Vater und sein älterer Bruder Abraham. Er studierte und promovierte. In Würzburg erschien 1900 eine Universitäts-Dissertation mit 57 Seiten im Fachbereich Anglistik von Josef Tachauer mit dem Titel "Die Laute und Flexionen der `Winteney-Version´ der Regula S. Benedicti".

Am 24. Juli 1906 heiratete Tachauer in Nürnberg Dina Grünbaum. Nach anderthalb Jahren, am 17. März 1908, kam hier der Sohn Moshe Max zur Welt. Nur zwei Monate später verlor Josef Tachauer seine Mutter. Am 11. Januar 1911 wurde die Tochter Irma geboren, sie kam in Hof zur Welt.

1916 arbeitete Dr. Josef Tachauer als königlicher Reallehrer in Gunzenhausen. 1916/17 verfasste er für eine Publikation der Königlichen Realschule Gunzenhausen einen Artikel über "Der Vokal in der Fuge der angelsächsischen Nominalkompositionen". Am 1. Dezember 1916 trat er als ungedienter Landsturmmann in das Ersatzbataillon des I0. Infanterie-Regiments der Bayerischen Armee ein. Am 7. Februar 1917 wurde er zurückgestellt und bis auf Weiteres aus der Armee entlassen.

Nach dem Krieg, am 7. Dezember 1919, bekam die Familie noch einmal Nachwuchs, wieder ein Knabe: Kurt Kalonimos. Er wurde in Fürth geboren. Offensichtlich arbeitete Tachauer in diesem Jahr als Lehrer der Realschule Fürth, denn als wissenschaftliche Beilage der Realschule Fürth 1918/19 erschien hier wieder der von ihm bereits in Gunzenhausen verfasste Artikel "Der Vokal in der Fuge der angelsächsischen Nominalkompositionen".

Der Studienprofessor Dr. Josef Tachauer der Realschule II in Nürnberg wurde am 1.8.1927 zum Oberstudienrat ernannt. 1930 lebte Oberstudienrat Tachauer in der Knauerstr. 15/I in Nürnberg. Anlässlich des Todes des ersten Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgesellschaft Adas Israel, Nathan Goldberger, sprach Dr. Tachauer am 13. Januar 1935 für die Vorstandschaft der Adas Israel.

Es gelang Dr. Josef Tachauer spätestens 1939 zunächst nach Großbritannien zu emigrieren. Am 4. Dezember 1939 wurde er als sogenannter feindlicher Ausländer auf der Isle of Man interniert. Zu dieser Zeit war seine Adresse Highbury New Park in London N5, sein Beruf wurde als Sprachlehrer (Professor) notiert. Erst am 24 März 1942 wurde er aus der Internierung entlassen.

Dr. Josef Tachauer starb am 19. Februar 1961. Seine Frau Dina starb 1966 in Tel Aviv. Sein Sohn Moshe Max starb am 21. September 1987, die Tochter Irma am 4. April 2000, der jüngste Sohn Kurt Kalonimos am 20. September 2005.



Quellen:
  • BayHStA
  • Walk 1988
  • BayHStA MK 32478
  • alemannia judaica
  • StadtA Nürnberg Heiratsregister
  • www.ancestry.de
  • Strätz 1989

Thaler, geb. Eschwege, Ruth

Geboren: 11.07.1922 in Würzburg
Gestorben: nn.3.1995 in Flushing, N.Y.
Konfession: israelitisch
Beruf: ILBA Studentin, Kindergärtnerin, Lehrerin
Verfolgung: Ruth Eschwege wurde als Studentin der ILBA am 10. November 1938 von den Nationalsozialisten überfallen, aus der Schule vertrieben und zur Flucht gezwungen.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ruth Eschwege stammte aus einer Lehrer- und Rabbinerfamilie. Ihr Großvater, Ascher Eschwege, war Rabbiner in Thüngen. Sein Sohn Ruben Eschwege, Ruths Vater, war seit 1915 als Oberkantor und Gemeindesekretär bei der IKG Würzburg angestellt. Gleichzeitig arbeitete er als Fachlehrer für das Kantorat an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Ihre Mutter Sara stammte aus der Familie des Frankfurter Religionslehrers Simon Unna.

Ruth wuchs mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Eugenie und dem kleinen Bruder Hans (später Henry) in Würzburg auf. Sie war noch keine 11 Jahre alt, als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen. Von 1935 an war sie Studentin an der ILBA. Im Alter von 16 Jahren musste sie miterleben, wie am 10. November 1938 die Nazis die ILBA überfielen und die Anstalt gewaltsam geschlossen wurde. Ruths Vater wurde verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert.

Ruth bemühte sich nun um Fluchtmöglichkeiten. Sie besuchte Ausbildungslager der Jugendaliyah in Hamburg und Köln und half bei der Vorbereitung der Emigration ihrer Eltern. Im August 1939 konnten die Kinder nach London fliehen, möglicherweise auch zusammen mit ihren Eltern. Am 12. April jedenfalls bestieg die ganze Familie in Liverpool ein Schiff der Cunard White Star Limited und verließ Europa in Richtung USA. Ruth fand in New York zunächst Arbeit als Sekretärin und suchte ihre Ausbildung in Abendkursen zu vervollständigen. Am 6. August 1946 heiratete sie Leon Thaler, der im Mai 1941 aus Belgien in die USA geflohen war und von 1943 bis 1945 bei der US Armee gedient hatte. 1950 und 1952 wurden dem Paar zwei Mädchen geboren, Miriam und Judy. Ab 1960 wirkte Ruth als Erzieherin in jüdischen Kindergärten, später in der Religionsschule für Mädchen Bais Yaakov of Queens, N.Y. 1982 lebte sie in Flushing, N.Y.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Ancestry.com
  • Strätz 1989

Thalmann, Jaidel (Julius)

Geboren: 26.01.1905
Gestorben: 07.11.1909 in Ichenhausen
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Ichenhausen
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Julius Thalmann vollendete seine Seminarausbildung 1872. Er war seit 1877/78 Lehrer der israelitischen Volksschule Ichenhausen (Inspektionsbericht vom 8.4.1878 BA Gunzenhausen 3491), 32 Jahre lang, bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 1909. Seine "definitive" Anstellung trat er 1880 an. Er unterrichtete die Klassen 1 und 2, seit 1879 zusätzlich 3. Laut Inspektionsbericht vom 28. April 1897 war er verheiratet und hatte sechs Kinder. In seinem Nachruf heißt es, er habe in allen wohltätigen Vereinen mitgewirkt. Unter anderem stand er der ‚Chewrah Kadischah’ vor, dem Verein, der sich um die Verstorbenen kümmert, 30 Jahre lang auch dem Krankenpflegeverein, der ‚Chewrah Bikkur Chaulim’. Seit 1901 übte er das Amt des Beschneiders (Mohel) aus. Außerdem engagierte er sich als Gründer und 25 Jahre lang als 1. Turnwart im örtlichen Turnverein sowie als Kommandant der Ichenhausener Freiwilligen Feuerwehr.

Im Jahr 1902 beging Thalmann zusammen mit seinem Kollegen Brader in Ichenhausen sein 25-jähriges Ortsjubiläum: "Es fand eine erhebende offizielle Feier statt, an welcher sich die gesamte jüdische Kultusverwaltung, der Herr Rabbiner Dr. Cohn, die Kgl. Lokalschulinspektion, der Herr Bürgermeister, sowie zahlreiche christliche Ortskollegen betheiligten.", so berichtete das Israelitische Familienblatt vom 5. Juni 1902.

Julius Thalmann war Kassier des Bezirkslehrervereins Günzburg.

Gernot Römer berichtet von Alfred Neuburger aus Ichenhausen, der um 1896 bis etwa 1900 die Jüdische Schule in Ichenhausen besuchte. Die "Lehrer Thalmann und Lehrer Prada [gemeint: Brader] haben in der Jüdischen Schule ihre Freude an diesem Schüler."

Der letzte Inspektionsbericht stammt von 1909. Im November 1909 starb Julius Thalmann in Ichenhausen.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 1965
  • StAA BA Günzburg 3493
  • StAA BA Günzburg 3491
  • Römer 1987
  • Israelitisches Familienblatt vom 5.6.1902

Theumann, Valerie

Geboren: 19.05.1875 in Wien
Gestorben: 1942 in Treblinka
Beruf: Gesangslehrerin, Sängerin, Schriftstellerin
Verfolgung: Valerie Theumann wurde am 3. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt und von dort am 19. September 1942 im Alter von 67 Jahren ins Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München

Tuteur (Levy), Fred (Fritz)

Geboren: 11.12.1911 in Homburg/Saar
Gestorben: 12.09.1992 in West Palm Beach, Florida, USA
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor, Buchhalter
Berufstätig an folgender Schule: Jüd. Sonderklasse in St. Anna, Jüd. Religionsschule Augsburg
Verfolgung: Fritz Levy wurde am 10. November 1938 im KZ Dachau inhaftiert.
Wohnort: Augsburg
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Fritz Levy (später Fred Tuteur) war ein Sohn des Kaufmanns Heinrich Levy und dessen Frau Emilie, geb. Loew. Er stammte aus Homburg an der Saale, besuchte die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und anschließend von 1930 bis 1933 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.

Am 26. Oktober 1933 meldete "Der Israelit" aus Rockenhausen in der Pfalz, dass "Herr Fritz Levy aus Homburg, ein Zögling der Hirschberger- und Würzburger Lehrerbildungsanstalt […] vom pfälzischen Landesverband als Kantor der hiesigen Gemeinde und als Lehrer für 15 Orte der Umgegend bestellt worden [ist]. Herr Levy, der sein Amt seit Anfang September zur besonderen Zufriedenheit der von ihm betreuten Kreise ausübt, bemüht sich hier, wo in früheren Zeiten eine Reform starke Verheerungen angerichtet hat, die Gemüter der heranwachsenden Jugend dem religiösen Judentum zu gewinnen." Am 15. Mai 1935 meldete "Der Israelit", dass Levy an die Gartenbauschule Ahlem bei Hannover berufen worden sei.

Levy wechselte nach einiger Zeit an eine neue Anstellung als Lehrer und Kantor in Augsburg. Ab Beginn des Schuljahrs 1937/38 war er Lehrer der Jüdischen Sonderklasse in St. Anna in Augsburg und Lehrer der jüdischen Religionsschule (bestand bis 1938). Er war staatlich besoldet. Nach Auskunft eines ehemaligen Schülers an Gernot Römer hatte die Religionsschule 20 Jungen in der Klasse. Während der Pogrome wurde Fritz Levy verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seinen Aufzeichnungen blieb er dort bis 15. Januar 1939.

Am 2. Mai 1941 stellte Fritz Levy in New York einen Antrag auf Einbürgerung. Darin gab er an, dass er von Nyborg in Dänemark über Yokohama (Japan) kommend am 27. September 1940 mit dem Schiff SS President Coolidge in San Francisco angekommen sei. Inzwischen lebte er in New York, in der Fairview Avenue 22. Er war unverheiratet und 29 Jahre alt. Als Geburtsort ist hier (falsch) Hamburg angegeben. Als aktuellen Beruf gab er "shipping clerk" (Angestellter im Frachtgutversand) an. Letzter Wohnsitz in Deutschland war in Homburg an der Saar, Adolf-Hitler-Str. 10a.

Am 4. Mai 1943 trat er unter dem Namen Fred L. Tuteur in die US-Armee ein, aus der er am 19. Dezember 1945 entlassen wurde. Er hatte den gleichen Familiennamen angenommen wie sein Bruder Ernest Tuteur.
In den USA war Fred Tuteur als Buchhalter und Buchprüfer berufstätig.

Fred Tuteur heiratete am 17. Mai 1950 in Queens, New York, die aus Wien stammende Mimi H. Goldstein.



Quellen:
  • BayHStA MK 49620
  • BayHStA MK 61207
  • KZ-Gedenkstätte Dachau
  • ancestry.de
  • Strätz 1989
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • compact memory

U

Uhlfelder, Jonathan

Gestorben: 1909 in Nürnberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Präparandenschule Burgpreppach
Wohnort: Burgpreppach
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

War bis 1903 Religionslehrer in Burgsinn, anschließend bis 1909 Lehrer an der Präparandenschule in Burgpreppach, danach Volksschullehrer in Heidenheim und von 1923 bis zu seinem Tod 1928 an der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg.



Quellen:
  • alemannia judaica

Uhlfelder, Louis

Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Lehrer an Jüdischer Konfessionsschule Nürnberg.



Quellen:
  • Rijo

Ullmann, Koppel

Geboren: 1808 in Schnaittach, BA Nürnberg
Konfession: israelitisch
Beruf: Privatlehrer, Rabbiner, Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Ichenhausen
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Koppel Ullmann wurde in Schnaittach geboren. Der Schematismus für Schwaben und Neuburg gibt als Jahr seines "Seminaraustritts" 1833 an. 1861 war er als Privatlehrer tätig. Erst 1862 trat er seine erste provisorische Lehrerstelle an, und wieder 11 Jahre später, 1873 fand er seine erste definitive Anstellung. Im November 1865 schreibt Der Israelit aus Ichenhausen: "Auch unser würdiger Talmudlehrer, Rabbi Koppel Ullmann, erwirbt sich um die Hebung des religiösen Sinnes in unserer Gemeinde erhebliche Verdienste." 1868 wird Ullmann in Der Israelit als Lehrer bezeichnet. Am 1.1.1877 wurde er pensioniert, unterrichtete aber zunächst weiter, weil kein Nachfolger da war (Juli 1877). Im Schuljahr 1881/82, über das der Schematismus von 1883 berichtet, wohnte er noch in Ichenhausen.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3491
  • StAA BA Günzburg 9211
  • Schematismus 1883
  • Der Israelit Jhg. 6 (1865), Heft 46 vom 15.11.1865
  • Der Israelit Jhg. 9 (1868), Heft 17 vom 22.4.1868

V

Victor, Raph.

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volksschule Ichenhausen
Wohnort: Ichenhausen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Spätestens ab dem Jahr 1865 arbeitete ein Lehrer Victor in Ichenhausen. Im Oktober beteiligte er sich mit 30 Kreuzern an einer Spendensammlung für den "Bau jüdischer Armen- und Pilgerwohnungen in Jerusalem". Im Januar 1869 gab der "Lehrer Victor" Rabbiner Löb 18 Kreuzer für eine Spendensammlung "für die Armen des hl. Landes". In den Jahren 1875, 1876 wird ein "Raph. Victor" als Lehrer in Ichenhausen beim Bezirksamt Günzburg erwähnt. Die letzte Erwähnung findet sich im Visitationsbericht vom 30. März 1879 für den Unterricht in der Mittelklasse, 3. u. 4. Schuljahr.



Quellen:
  • StAA BA Günzburg 3491
  • Der Israelit Jhg. 10 (1869), Heft 3 vom 20.1.1869
  • StAA BA Günzburg 1951

Vogel, Amalie

Verfolgung: Amalie Vogel wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Vogel, Moses

Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Altenkunstadt
Wohnort: Altenkunstadt
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Altenkunstadt eine jüdische Schule und Lehrer. Moses Vogel war wohl zwischen 1871 und 1879 (?) Lehrer in Altenkunstadt. Erster Feuerwehrkommandant.



Quellen:
  • StAB
  • Motschmann 1988

Vogel-Stein, Ilse

Geboren: 09.04.1913 (1919?) in Aschaffenburg
Beruf: Seminaristin, Lehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Jüd. Volks- und Berufsschule Würzburg
Verfolgung: Nach Angaben von Reiner Strätz meldete Ilse Vogel-Stein sich im August 1939 aus Würzburg nach London (?) ab.
Wohnort: Würzburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ilse Vogel-Stein besuchte bis 1936 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg. Anschließend wurde sie von der jüdischen Volks- und Berufsschule als Lehrerin und Klassleiterin eingestellt. Sie wohnte in der Amalienstraße 3, war Mitglied im jüdischen Kulturbund und ging im August 1930 nach London.



Quellen:
  • Strätz: Würzburger Juden, 1989
  • Ottensoser / Roberg: ILBA, 1982

W

Wahler, Carl (Karlmann)

Gestorben: Mrz 31
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Neustadt an der Saale
Wohnort: Neustadt an der Saale

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Carl Wahler unterrichtete 1924 acht Kinder an der Israelitischen Volksschule, dazu weitere Kinder an der Fortbildungsschule sowie in Nachbargemeinden, z.B. Steinach an der Saale. Wahler wurde 1926 zum Oberlehrer befördert.



Quellen:
  • alemannia judaica

Wahler, Israel

Geboren: 07.08.1875 in Hörstein
Gestorben: in Izbica (?)
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Volksschule Hörstein, Israelitische Volksschule Neustadt an der Saale
Verfolgung: Israel Wahler wurde mit seiner Frau Bella am 25. April 1942 im Alter von 66 Jahren aus Würzburg ins Ghetto Krasniczyn deportiert und ermordet.
Wohnort: Hörstein
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Israel Wahler war Volksschullehrer in Hörstein. Er beging 1919 sein 25-jähriges Amtsjubiläum. Dazu schreibt die Neue jüdische Presse: "Der Jubilar übernahm nach überstandener Prüfung am Würzburger Seminar die hiesige Lehrerstelle, die sein Vater 48 Jahre inne hatte, der im gesegneten Alter von 98 Jahren vor kurzem verstarb. Wie der Vater, so verstand es auch der Sohn, sich durch volle Hingebung zu seinem Berufe die Liebe der Gemeinde zu erringen. Gemeinde sowohl wie Schule hat er in jeder Weise zu heben verstanden. Ihm gelang es auch in inniger Zusammenarbeit mit unserem Vorsteher Raphael Rothschild, die Religionsschulstelle zu einer staatlichen Elementarlehrerstelle umzugestalten, ein modernes Schulhaus zu errichten und einen Umbau der Synagoge herbeizuführen."

Israel Wahler war mindestens seit 1901 Mitglied im Isr. Lehrerverein für das Königreich Bayern (später Jüdischer Lehrerverein für Bayern). Bei der Generalversammlung am 20. August 1901 in Würzburg beteiligte sich Wahler mit einem Referat über Tätigkeiten des jüdischen Lehrers und kulturelle Bestrebungen in jüdischen Erziehungsfragen. 1932 trat er als Obmann der Bezirkskonferenz auf.

Wahler war außerdem Gründungsmitglied des "Vereins zur Ermöglichung der rituellen Verpflegung israelitischer Nerven- und Geisteskranker im Regierungsbezirke Unterfranken und Aschaffenburg". Der Verein wurde am 20. Juni 1915 in Würzburg gegründet, um eine "Einrichtung in Lohr auf eine feste Basis zu stellen". Dorthin sollten Pfleglinge aus der Anstalt in Werneck überwiesen werden, die auf Wunsch ihrer Angehörigen rituelle Verpflegung erhalten sollten. Bei der Gründungsversammlung wurde Israel Wahler als Schriftführer in die Vorstandschaft gewählt. Den Vorsitz hatte Distriktrabbiner Dr. Stein aus Schweinfurt inne.

Israel Wahler wurde am 1. April 1931 nach Neustadt an der Saale versetzt, wo er die Nachfolge seines kurz zuvor verstorbenen Bruders Carl antrat. In der Israelitischen Volksschule betreute er eine Bücherei. In der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 1. April 1932 wurde Oberlehrer Israel Wahler aus Neustadt an der Saale als Abgeordneter der Gruppe 1 auf Listenplatz 7 unter Bekanntmachungen des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden über Wahlen für Unterfranken aufgelistet.

Er wurde im April 1942 nach Krasnystaw ins Ghetto Krasniczyn deportiert. Auf der Deportationsliste steht neben seinem Namen der seiner Ehefrau Bella Wahler, geborene Adler am 7. Mai 1878 in Gleicherwiesen.



Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • alemannia judaica
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Neue jüdische Presse Jhg. 17 (1919), Heft 6 vom 7.2.1919
  • BIGZ Jhg. 8 (1932) Heft 7 vom 1.4.1932
  • BIGZ Jhg. 8 (1932), Heft 17 vom 1.9.1932
  • DJE Jhg. 2 (1915), Heft 36 vom 10.9.1915
  • Der Israelit Jhg. 42 (1901), Heft 91 vom 18.11.1901
  • Der Israelit Jhg. 56 (1915), Heft 31 vom 22.7.1915

Wahler, Israel (2)

Geboren: 1824 in Theilheim, BA Werneck
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Wohnort: Steppach
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Israel Wahler wurde 1824 in Theilheim geboren. Der Schematismus des Kreislehrervereins von Schwaben und Neuburg nennt als Jahr seines Seminaraustritts 1845, im Jahr 1851 trat er seine erste provisorische Stelle an, 1862 fand er seine erste definitive Anstellung als Lehrer. Bereits im Jahr 1872 wurde er pensioniert. Im Schuljahr 1881/82, das der Schematismus von 1883 beschreibt, wohnte Wahler in Augsburg.



Quellen:
  • Schematismus 1883

Walter, Irma

Geboren: 18.09.1910 (?) in Bamberg (?)
Gestorben: in Izbica (?)
Beruf: Schneiderin, Handarbeitslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Private Jüdische Schule in der "Weißen Taube" Bamberg
Verfolgung: Am 24. März 1942 im Alter von 31 Jahren mit ihrem zweijährigen Sohn Sally nach Izbica deportiert, weiteres Schicksal, Ermordung unbekannt.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Irma Walter war von 1939 bis 1941 Handarbeitslehrerin an der Privaten Jüdischen Schule in der "Weißen Taube" Bamberg. Sie hatte einen Sohn, Sally, geb. am 6. Februar 1940 in Bamberg. War ab 1941 wieder Schneiderin für jüdische Kundschaft.



Quellen:
  • Stadtarchiv Bamberg
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Deusel, Beisbart 2008

Walz, Irma

Geboren: 20.06.1901 in Gunzenhausen
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Klavierlehrerin, sp. Hausgehilfin
Verfolgung: Irma Walz wurde am 4. April 1942 im Alter von 40 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Irma Walz lebte zuletzt in München in der Goethestr. 22/I. Sie war ledig.



Quellen:
  • Rijo
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • www.statistik-des-holocaust.de

Warszawski, Ludwig

Geboren: 28.03.1872 in Posen
Gestorben: 25.03.1922 in Fürth
Konfession: israelitisch
Titel: Dr.
Beruf: Religionslehrer
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ludwig Warszawski war der älteste Sohn des aus Pleschen stammenden Destillateurs Jacob Warszawski und dessen Frau Johanna, geb. Caro. Die Mutter stammte aus Posen, wo die Familie lebte und Ludwig 1872 als erstes Kind geboren wurde. Ludwig hatte drei jüngere Geschwister: Max, geb. 1875, Heinrich, geb. 1877 (später Apotheker in Schweinfurt) und der jüngste, Berther (?), geb. 1879.
Ludwig besuchte in Posen das renommierte Königliche Mariengymnasium, das aus einem Jesuitencolleg hervorgegangen war. Im Sommer 1889, als für Ludwig das letzte Schuljahr begann, besuchten 361 katholische, 186 evangelische und 99 jüdische Schüler das Gymnasium. Ostern 1890 verließ Ludwig die Schule mit dem Reifezeugnis. Ostern 1891 immatrikulierte er sich an der philosophischen Fakultät der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Gleichzeitig besuchte er das Hildesheimer´sche Rabbinerseminar in Berlin, das er im Jahr 1900 mit der Note "gut" abschloss. Er promovierte 1897 in Gießen bei Bernhard Wilhelm Stade (1848-1906, evangelischer Theologe und Alttestamentler, an der Justus-Liebig-Universität Gießen Professor für orientalische Philologie und Theologie, seit 1897 Rektor der Universität Gießen) über "Die Peschitta zu Jesaja (Kap. 1-39). Ihr Verhältnis zum massoretischen Texte, zur Septuaginta und zum Targum".

Dr. Warszawski war zunächst kurze Zeit in Posen als Lehrer tätig, dann wechselte er am 2. Januar 1901 nach Fürth an die Israelitische Realschule, ab 1912 wurde er fest angestellt. Er unterrichtete jüdische Religionslehre und Hebräisch.

Während des Ersten Weltkrieges war Warszawski Angehöriger des unausgebildeten Landsturms, wurde aber am 19. September 1914 für den Unterricht in seinem Fach für unabkömmlich erklärt und vom Kriegsdienst befreit.

Warszawski heiratete am 23. Dezember 1907 Elise Gutmann aus Niederndorf im damaligen Bezirksamt Scheinfeld. Im Fürther Adressbuch von 1927 ist bei Elise als Beruf "Lehrerin" vermerkt. Die beiden hatten zwei Kinder. Am 10. November 1911 wurde Sohn Rafael geboren. Er machte eine kaufmännische Ausbildung und wurde später, nach seiner Emigration, in Israel ebenfalls Lehrer. In einer Gehaltsliste des Revisionsberichts von 1936 (2/31) taucht eine Pensionszahlung an eine Witwe "Warczarski" auf. Aus dem Wiedergutmachungsantrag seines Sohnes Rafael geht hervor, dass Warszawski im Alter von 50 Jahren an einer Blutvergiftung und seine Frau Elise mit 62 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben ist.



Quellen:
  • Stadtarchiv Fürth 2/31
  • CAHJP
  • Uniarchiv Gießen
  • Stadtarchiv Posen/Poznan
  • https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Apotheken-Apotheker-Beruf-und-Karriere-Epidemien-Machtergreifung-Medizingeschichte-Schulzeit-Studium-und-Hochschulbildung;art742,8452858
  • Stadtarchiv Fürth
  • Ludwig Warszawski 1897
  • LEA

Warszawski, Rafael

Geboren: 11.10.1911 in Fürth
Gestorben: 13.05.1984 in Israel
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kaufm. Angestellter
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Rafael Warszawski ist der zweite Sohn des Lehrers Dr. Ludwig Warszawski aus Fürth. Rafael wurde im September 1918 in der Israelitischen Realschule Fürth - auch "Höhere Bürgerschule in Fürth" - eingeschult. Schulanfänger lernten dort zunächst in den Volksschulklassen. Bis 1927 besuchte Rafael die Israelitische Realschule und die Volkshochschule in Nürnberg, wo er romanische Sprachen, insbesondere Französisch, Spanisch und Italienisch studierte. Am 1. November 1927 begann er eine kaufmännische Ausbildung bei der Metallwaren-Exportfirma B. Wolff und Co. in Nürnberg. Bis Juli 1933 war er dort kaufmännischer Angestellter. Er wurde als Korrespondent für Fremdsprachen und Leiter der Einkaufsabteilung eingesetzt. Ehrenamtlich war er im Vorstand der jüdischen Jugendgruppe Fürth tätig. Nachdem seine Wohnung durchsucht worden war, floh Warszawski nach Palästina. Am 4. August 1933 wanderte er illegal in das palästinensische Mandatsgebiet ein - er konnte die für eine legale Einwanderung geforderte Gebühr nicht aufbringen. Die ersten Jahre schlug er sich mit verschiedenen Arbeiten durch, als Kleingewerbetreibender (1936-1939), Vertreter der Firma PALDAG (1940-1942) und als Produzent von Süßigkeiten (1943-1949). Er machte in Israel das Abitur und absolvierte eine Ausbildung zum Hebräisch- und Religionslehrer, die er 1951 mit Abschlussprüfung beendete. Von 1. August 1948 bis 6. Februar 1949 musste er Militärdienst (Hilfsdienst in der Küche) leisten. Ab 1950 arbeitete er als Lehrer, auch in Jerusalem. 1953/54 war er an der Hebrew University in Jerusalem eingeschrieben. Im September 1955 kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst nach Fürth, wo er als Religionslehrer tätig wurde. Bis Ende Februar 1956 bezog er in Fürth ein Gehalt von 500,- DM. Dann wechselte er nach Stuttgart, dort verdiente er ab 1. März 1956 850,- und ab 1. September 1957 1000,-DM. In Stuttgart wohnte Rafael Warszawski zuerst in der Hospitalstraße 29 (Hotel Astoria) und ab 2. Januar 1957 in der Hospitalstraße 36 (Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg). Am 28. Juli 1959 meldet Warszawski sich aus Stuttgart ab, auf der Meldekarte ist "verzogen nach Jerusalem" vermerkt. Aus den Entschädigungsunterlagen geht hervor, dass Warszawski vorhatte, Ende August 1959 die Bundesrepublik Deutschland zu verlassen.

Möglicherweise ist er Ende 1959 bis 1960 in Israel gewesen, zeitlich würde dies zusammenpassen mit seinem Engagement für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel. Ab 1961 (Beginn der Krankenversicherung) oder spätestens 1962 ist er jedoch nach Deutschland zurückgekehrt und lebt in München, Schleißheimerstraße 84.

Beim Wiedergutmachungsamt beantragte Warszawski einen Aufbaukredit sowie Entschädigung von körperlichen Schäden, für die er das Klima in Israel und die stehende Tätigkeit als Lehrer verantwortlich machte. Er litt seit 1935/36 unter einer Struma (Vergrößerung der Schilddrüse) mit Ermüdungserscheinungen und seit 1937 an Krampfadern an den Knöcheln, die ihm beim Gehen und bei geringstem Anstoßen Beschwerden bereiteten. Er leide auch an stärker werdenden Krämpfen (gemeint sind wahrscheinlich Wadenkrämpfe, die bei starken Krampfadern vorkommen können). 1962 gibt Warszawski an, dass er in den heißen Stunden des Tages arbeitsunfähig gewesen sei. In Israel sei er in ärztlicher Behandlung gewesen, 1962 in München nicht mehr. Beide Anträge wurden abgelehnt. Möglicherweise waren seine gesundheitlichen Probleme der Grund, weshalb er zwar vorübergehend, aber doch für mehrere Jahre, nach Deutschland zurückkehrte.

Rafael Warszawski engagierte sich für die "World Union for the Propagation of Judaism", eine Organisation, die 1955 gegründet wurde und ihren Sitz in Tel Aviv hatte. 1960 gab Rafael Warszawski als Vertreter dieser Organisation den entscheidenden Anstoß zur Gründung der Israel-Arbeit des deutschen Freiwilligendienstes Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Wie Gabriele Kammerer beschreibt, ging die Idee des Gründers von Aktion Sühnezeichen, Lothar Kreyßig, in Jerusalem ein Haus der Begegnung zu eröffnen, auf Warszawskis Initiative zurück. Warszawski, der zu dieser Zeit selbst an eine Rückkehr nach Israel dachte, und dessen Frau dort lebte, setzte sich für zu dieser Zeit noch sehr schwierige Kontaktaufnahme zwischen deutschen und israelischen Stellen ein. Mit Unterstützung der "World Union" warben Warszawski und andere Unterstützer bei den staatlichen Stellen in Israel für eine wohlwollende Haltung gegenüber der Initiative von Aktion Sühnezeichen. Für das konfessionsübergreifend gedachte Begegnungszentrum mit protestantischen, katholischen und jüdischen Partnern war es noch zu früh. Auch vor dem Hintergrund der komplexen politischen Lage musste die Idee eines Zentrums in Jerusalem zurückgestellt werden. Stattdessen sollten deutsche Jugendliche als "Sühnezeichen" zur praktischen Arbeit nach Israel fahren. Rafael Warszawski und die Israelin Suse Goldschmidt suchten gemeinsam nach Kibbuzim, die bereit waren, deutsche Jugendliche für einige Zeit bei sich aufzunehmen. Das Israelische Außenministerium signalisierte Interesse, aber als der Adolf-Eichmann-Prozess begann, wurde die erste, fürs Frühjahr 1961 geplante Reise abgesagt. Schließlich durfte die ursprüngliche Gruppe doch in den Kibbuz Urim im Negev fahren. So war Warszawski ein entscheidender Wegbereiter des vielleicht wichtigsten Standbeins der Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Er half der deutschen Organisation und ihren israelischen Partnern dabei, einen ersten Schritt auf dem schwierigen und schmerzhaften Weg der Kontaktaufnahme zu gehen. Eine Annäherung, die seit fast 60 Jahren bis heute (2018) nicht selbstverständlich, aber umso wichtiger für die gegenseitigen Beziehungen der beiden Länder ist.

Im Wintersemester 1963 begann Warszawski ein Promotions-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München: Semitistik und Philologie. Gleichzeitig arbeitete er als Religionslehrer der Israelitischen Kultusgemeinde in der Reichenbachstraße. Drei weitere Entschädigungsanträge (Schaden an Eigentum und Vermögen und Schaden im beruflichen Fortkommen und Ausbildungsschaden) endeten mit einem Vergleich. Rafael Warszawski lebte in München in der Schleißheimerstraße 84. Er wurde im Telefonbuch bis 1978 an dieser Adresse als Religionslehrer geführt.

Rafael Warszawski war mit Atara (laut ancestry-Stammbaum Atara Prague, laut Bescheinigung von Thea Nathan vom 15. Dezember 1954, LEA BEG 20294 Atara, geb. ?ager) verheiratet und hatte drei in Palästina, bzw. Israel, geborene Kinder: ein Mädchen (geb. 1938) und die beiden Söhne, Elazar (geb. 1940) und Aron (geb. 13.12.1946). Elazar studierte in München an der Technischen Hochschule und wurde bis 1974 im Münchner Telefonbuch als Diplomingenieur geführt.



Quellen:
  • Kammerer 2008
  • Irmgard Bock
  • LEA
  • Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
  • ancestry.com
  • Stadtarchiv Stuttgart

Wassermann, Alice Emma

Geboren: 13.07.1906 in Bamberg
Gestorben: in Riga (?)
Konfession: israelitisch
Beruf: Englischlehrerin
Verfolgung: Am 29. November 1941 im Alter von 35 Jahren zusammen mit Schwester Edith und Mutter Elsa nach Riga deportiert, letzter bekannter Ort 2. Dezember 1941 Lager Riga-Jungfernhof, weiteres Schicksal, Ermordung unbekannt.
Wohnort: Bamberg
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Alice Emma Wassermann hatte zwischen 1936 und 1938 eine Genehmigung zur Erteilung von Englischunterricht für Juden.



Quellen:
  • Deusel, Beisbart 2008
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv Bamberg

Wassermann, Laura

Geboren: 12.10.1883 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Privatlehrerin
Verfolgung: Laura Wassermann wurde am 20. November 1941 zum IX. Fort in Kaunas deportiert und dort im Alter von 58 Jahren am 25. November 1941 ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Rijo
  • Stadtarchiv München
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Wechsler, Abraham

Geboren: 02.12.1860 in Aschbach?
Gestorben: 1940 in Würzburg
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volkschullehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Elementarschule Aschbach
Wohnort: Aschbach
Regierungsbezirk: Oberfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Wechsler war ein Sohn des Aschbacher Rabbiners Samuel Wechsler und Enkel des Schwabacher Rabbiners Abraham Wechsler. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1879 mit Examen abschloss. Wechsler arbeitete ab 1882 als Religionslehrer, ab 1890 als Volksschullehrer in Aschbach (heute: Stadt Schlüsselfeld, Kreis Bamberg). Er hatte mindestens 2 Kinder: Ida, geb. am 7. Juni 1896 und Jenny, geb. am 11. Mai 1901.

Nach der Auflösung der Volksschule 1920 oder 1923 wirkte er wieder als Religionslehrer, Kantor und Schächter der Gemeinde. Er unterrichtete jetzt noch 3 Kinder.

Im November 1925 starb Abraham Wechslers Frau Regine. Bei Ihrer Beerdigung sprach der Kitzinger Bezirksrabbiner Dr. Joseph Wohlgemuth,

Zum 70. Geburtstag und 50. Dienstjubiläum schrieb "Der Israelit" am 4. Dezember 1930: "Am 1. Dezember dieses Jahres vollendet unser Herr Oberlehrer Abraham Joseph Wechsler seinen 70. Geburtstag und zugleich kann er sein 50-jähriges Dienstjubiläum als Jugendbildner feiern, davon in hiesiger Gemeinde 49-49 Jahre. Herr Oberlehrer Wechsler genießt den Ruf eines ausgezeichneten Pädagogen, wenn auch seine ihm angeborene Bescheidenheit ein Vordringen in die Öffentlichkeit nicht zulässt. Die jüdische Volksschule hier war sein Werk, welches leider nicht mehr besteht, welcher er aber vor langer Zeit geschaffen und fast 40 Jahre innehatte. Ursprünglich amtierte er hier als Religionslehrer, als Nachfolger seines unvergesslichen Vater Rabbi Schmuel Wechsler - das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen. Er ist ein würdiger Enkel des bekannten Schwabacher Rabbiners Rabbi Abraham Wechsler - das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen, dem seine Gemeinde viel zu danken hat, die heute noch ein Muster religiöser Bedeutung ist und aus welcher viele religiöse bedeutende Männer hervorgegangen sind. Möge Herr Oberlehrer Wechsler bis 120 im Dienste wahren Judentums tätig sein."

Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Abraham Wechsler zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte […], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.

Um 1934 zog Wechsler zusammen mit seiner Tochter Jenny nach Würzburg. Am 10. Februar 1939 starb Jenny (wie Strätz anmerkt, möglicherweise durch Suizid). Daraufhin zog Wechsler im März ins jüdische Altersheim, Dürerstr. 20.

Er starb um 1940, möglicherweise in Würzburg.



Quellen:
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • MdJLVfB 15.11.1930
  • Der Israelit 66/1925 compact memory
  • Strätz 1989
  • alemannia judaica

Wechsler, Benzion

Geboren: 10.03.1874 in Schwabach
Gestorben: 13.03.1943 in Sobibor
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Religionsschule Alzenau
Verfolgung: Emigration nach Amsterdam am 21. Februar 1939. Am 10. März 1943 aus Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor transportiert. Dort am 13. März 1943 drei Tage nach seinem 69. Geburtstag ermordet.
Wohnort: Alzenau Wasserlos, LK Aschaffenburg
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Benzion Wechsler war ein Sohn des Schwabacher Rabbiners Heinrich Wechsler, der zuletzt in Höchberg lebte und seiner Frau Klara, geb. Rosenbaum. Benzion war das dritte Kind von insgesamt acht Geschwistern. Auch sein älterer Bruder, Salomon (geb. am 28. August 1868) wurde Lehrer (in Jerusalem). Benzion Wechsler schloss 1890 in Würzburg das Lehrerseminar ab.

Benzion zog am 13. Oktober 1901 von Obernbreit im Bezirksamt Kitzingen nach Alzenau nördlich von Aschaffenburg. Am 2. Mai 1905 heiratete er in Mergentheim Sophie Strauß, geb. am 29. Juli 1879 in Berlichingen. Das Paar bekam vier Kinder: Heinrich (geb. am 2. Februar 1906), Leni (geb. am 13. Dezember 1907), Edith (geb. am 13. Juni (es könnte auch März heißen?) 1912) und Else (geb. am 2. Oktober 1913).

Benzion Wechsler war in der Gemeinde als Religionslehrer, Lehrer und Kantor tätig. Er leitete viele Jahre den örtlichen Turnverein und dirigierte den Gesangsverein. Am 1. Oktober 1926 beging er sein 25jähriges Ortsjubiläum. Um seinen Verdienst aufzubessern betrieb er eine kleine Familien-Pension.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • Schultheis 1980
  • alemannia judaica
  • Stadtarchiv Alzenau
  • http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch

Wechsler, Emanuel

Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Emanuel Wechsler war von 1894 bis 1904 Religionslehrer in Fürth.



Quellen:
  • CAHJP

Weigersheimer, Moses

Geboren: 09.11.1877 in Heßdorf
Gestorben: 05.12.1925 in Schweinfurt
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Schächter, Kultusbeamter
Wohnort: Schweinfurt
Regierungsbezirk: Unterfranken

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Bemerkungen:

Moses Weigersheimer war ein "außereheliches" Kind seiner Mutter Rosa Weigersheimer. Er wurde 1877 in Heßdorf geboren. 1916 lebte Rosa Weigersheimer als Privatier in Urspringen bei Karlstadt.

Weigersheimer schloss die Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg im Jahr 1896 mit Examen ab.
Als Lehrer arbeitete er zunächst in Goßmannsdorf, mindestens ab 1897 und bis 1898, und spätestens ab 1900 in Pfungstadt. Schließlich wurde er von der israelitischen Kultusgemeinde in Schweinfurt als Schächter angestellt, möglicherweise bereits im Winter 1904/05, denn in diesem Halbjahr hielt er in Schweinfurt einen Vortrag für den Verein für Jüdische Geschichte und Literatur. Zu seinen Aufgaben in Schweinfurt gehörte auch der Religionsunterricht in den Nachbargemeinden Hochsheim, Schemmingen und Niederwerrn.

Als Weigersheimer am 22. März 1916 in die Ersatztruppe des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 4 eintrat, wohnte der Kultusbeamte in der Siebenbrückleinstr. 14 und war mit Fanny, geb. Morgenroth, verheiratet, die beiden hatten ein Kind. Weigersheimer war 1,59 cm groß, dunkelblond, von untersetzter Gestalt und trug einen Schnurrbart. Er wurde am 19. Januar 1917 als Fliegerfunker zur Fliegerersatz-Abteilung in Schleißheim versetzt. Im August 1917 wurde er auf einem Feldzug gegen Frankreich eingesetzt. Am 13. November 1918 wurde Weigersheimer aus der Bayerischen Armee entlassen.

Als 1923 der Lehrer der Kultusgemeinde Schweinfurt erkrankte und den Unterricht in der Stadt nicht mehr versehen konnte, übernahm Moses Weigersheimer auch das Lehramt in Schweinfurt selbst. Weigersheimer war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Gelegentlich hielt er wissenschaftliche Vorträge im Verein für jüdische Geschichte und Literatur, wie Der Israelit am 24. Dezember 1925 schreibt, "gediegen im Inhalt, anmutig in der Form, fanden [sie] stets den größten Beifall". Im Winterhalbjahr 1905/06 war das Vortragsthema "die Memoiren der Glückel von Hameln", im Winter 1911/12 das "Rasseproblem im Judentum".

Bald wurde er selbst schwer krank. Weigersheimer starb kurz nach seinem 48. Geburtstag am 5. Dezember 1925. Die Kultusgemeinde Schweinfurt und der Distriktrabbiner Dr. Stein verfassten am 8. Dezember 1925 eine Traueranzeige, die in der Zeitschrift Der Israelit erschien: "Tiefbewegt bringen wir zur Kenntnis, dass am Samstag, den 5. Dezember unser treubewährter Kultusbeamter Herr Lehrer Moses Weigersheimer uns durch den Tod entrissen wurde. Der leider zu früh Verstorbene hat sich durch unübertreffliche Pflichttreue und Arbeitsfreudigkeit, durch hervorragende Geistesgaben, umfassendes Wissen, eine seltene Herzensbildung und durch sein biederes menschenfreundliches, bescheidenes Wesen grösste Verehrung und Liebe erworben; wir trauern aufrichtig um einen lieben treuen Beamten. Sein Andenken wird bei uns allzeit in Dankbarkeit fortleben."

Nach der Beerdigung schreibt Der Israelit: "Von unermüdlichem Fleiß, unnachsichtiger Strenge gegen sich selber, von wohltuender Menschenfreundlichkeit und Höflichkeit, hatte er frühzeitig die Herzen aller Mitglieder der Gemeinde sich erobert, zumal die echte Bescheidenheit, das Wertzeichen wahrer Gottesfurcht, seiner Persönlichkeit das Gepräge gab. […] Wie sehr aber Weigersheimer in seiner schlichten Art für […] gesorgt hatte, das sprach der Meister der Fleischerinnung in einfachen, bewegten Worten aus, indem er den Verblichenen vom Standpunkte der Christen aus als einen Menschenfreund schilderte, der in seiner Liebestätigkeit keinen Unterschied der Konfession kannte, wie er denn z.B. nach dem Krieg einem alten, am Hungertuche nagenden christlichen Ehepaare aufhalf und durch sein Eingreifen den Verkauf seines Häuschens verhindert [habe]."

Weigersheimer hinterließ seine Witwe Fanny und eine Tochter. Er war verschwägert mit den Lehrern Morgenroth und Schloß.



Quellen:
  • StadtA Schweinfurt
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • Der Israelit vom 10.12.1925 compact memory
  • Der Israelit vom 24.12.1925 compact memory
  • MdILVfB 1927/2 compact memory
  • BayHStA Kriegsstammrollen
  • Der Israelit vom 25.4.1898, compact memory
  • Der Israelit vom 19.7.1900, compact memory
  • Der Israelit vom 5.4.1906, compact memory

Weil, geb. Röderer, Angelika

Geboren: 19.04.1895 in Prag
Gestorben: in Piaski (?)
Beruf: Lehrerin
Verfolgung: Angelika Weil wurde im Alter von 46 Jahren am 4. April 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

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Bemerkungen:

Angelika Weil wohnte in Leipzig und München. Sie war Lehrerin der Klosterschule Zangberg im Landkreis Mühldorf. In der Deportationsliste steht ihr Vorname als Angela. Bei Staatsangehörigkeit ist angegeben "prot." (protestantisch?). Sie lebte getrennt von ihrem Mann.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Stadtarchiv München
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Weiler, Abraham

Geboren: um 1852
Gestorben: 09.01.1908 in Augsburg
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Nördlingen, Königliche Realschule, Lateinschule
Wohnort: Nördlingen
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Abraham Weiler war von 1870 bis 1908 37 Jahre in Nördlingen als Lehrer und Kantor tätig. Er unterrichtete Kinder in der Religionsschule der israelitischen Kultusgemeinde, Kinder an den städtischen Schulen, darunter auch am örtlichen Progymnasium, und betrieb ein Knabenpensionat.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • ancestry.de, Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, 1906

Weinbach, Löb Ludwig Michael

Geboren: 05.11.1811 in Harburg
Gestorben: 1898 in München
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Harburg
Wohnort: Harburg/Ries
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Löb Michael Weinbach war Lehrer in Harburg. Er wurde dort 1811 geboren, besuchte die örtliche jüdische Schule. Als er 16 Jahre alt war, wechselte er an eine Schule in Ansbach. Von 1831 bis 1833 besuchte er das Schullehrerseminar in Bamberg. Laut Schematismus war er seit 1838 "definitiv" angestellt. Er kehrte wieder in seinen Geburtsort zurück, heiratete eine Tochter seines ehemaligen Lehrers und arbeitete 55 Jahre lang als Gemeindelehrer. Seine Wohnungsverhältnisse wurden für 1881/82 mit "feucht" angegeben. Eine Tochter heiratete später den Lehrer Isak Brader aus Ichenhausen. Weinbach wurde 1888 pensioniert und zog anschließend nach München zu seinen Kindern.

Er engagierte sich im Bayerischen Lehrerverein. In seinem Nachruf heißt es: "Von seiner Beliebtheit bei seinen nichtjüdischen Kollegen zeugt die Thatsache, daß er viele Jahre Kassier des Bezirkslehrervereins Harburg war".

Weinberg starb 1898, der Tote wurde seinem Wunsch entsprechend nach Harburg überführt, wo er neben seiner vor ihm verstorbenen Ehefrau und seinen Eltern und Schwiegereltern begraben wurde. Bei der Beerdigung sprachen der Augsburger Rabbiner Dr. Groß, sein Schwiegersohn, der Lehrer Isak Brader aus Ichenhausen und der Lehrer Mannheimer aus Harburg.



Quellen:
  • StAA BA Donauwörth 6132, 6130

Weinstock, Felix

Geboren: 21.12.1894 in Bastheim
Gestorben: 1942? in Krasniczyn (?)
Konfession: israelitisch
Verfolgung: Der Lehrer Felix Weinstock wurde lt. Gedenkbuch des Bundesarchivs 1938 an unbekanntem Ort inhaftiert. Er wurde im Alter von 47 Jahren zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig und den beiden Kindern Leo und Alice mit Transport vom 25. April 1942 von Würzburg nach Krasnystaw deportiert. Alle vier wurden später für tot erklärt.
Wohnort: Theilheim
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Felix Weinstock war seit ca. 1915 Lehrer in Theilheim im Landkreis Schweinfurt. Die Zeitschrift "Der Israelit" würdigte ihn anlässlich seiner Hochzeit mit Hedwig Kaufmann aus Ellingen am 29. Juni 1931 in Schweinfurt im Hotel Burgfrieden: "In tief durchdachter Rede dankte Herr Bezirksrabbiner Dr. Stein, Schweinfurt, Herrn Lehrer F. Weinstock für seine herrlichen Leistungen auf allen Gebieten und für sein 16-jähriges Wirken und Streben in der Gemeinde Theilheim. Sein einziger Wunsch bestünde darin, dass die Kinder im Geist ihres Lehrers ihr Judentum lieben und bekunden mögen."

Felix Weinstock wurde mit Transport vom 25. April 1942 von Würzburg nach Krasnystaw deportiert. Mit ihm seine Ehefrau Hedwig, geb. Kaufmann (3. Dezember 1900 in Reckendorf) und zwei Kinder: Leo (geb. 21. April 1932) und Alice (geb. 24. Juli 1935).



Quellen:
  • www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • alemannia judaica

Weiss, geb. und Künstlername Springer, Elisabeth

Geboren: 02.03.1904 in München
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Schauspielerin, Bildhauerin, Zeichenlehrerin, Malerin
Verfolgung: Elisabeth Weiss wurde zusammen mit ihrem Ehemann Josef am 20. November 1941 nach ins IX. Fort in Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 37 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

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Bemerkungen:

Ehemann Josef Weiss, am 12.4.1894 in Wien. Musste Zwangsarbeit leisten. Deportation des Paares zusammen laut Angaben des Bundesarchivs. Auf der Deportationsliste stehen sie nicht zusammen.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • Stadtarchiv München

Weißlein, Bertha

Beruf: Volksschullehrerin
Verfolgung: Bertha Weißlein wurde nach §3 des BBG wegen ihrer jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt.

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Schäffer 2001

Weissmann, Max Mendel

Geboren: 27.03.1843 in Wassertrüdingen
Gestorben: 09.07.1897 in Sugenheim
Konfession: israelitisch
Beruf: Lehrer, Kanto, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Elementarschule Sugenheim
Wohnort: Sugenheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

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Bemerkungen:

Max Mendel Weissmann erhielt am 22. August 1863 einen Vertrag mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wannbach als Verweser der Elementar- und Religionsschule und Kantor. 1865 löste Weissmann Jacob Kannreuther als Kantor und Lehrer in Sugenheim ab. Da er nicht die nötigen Examina vorweisen konnte, wurde er zunächst nicht als vollwertiger Lehrer der Elementarschule anerkannt (Verweser?). Als Religionslehrer fungierte er zweimal in der Woche in der Nachbargemeinde Ullstadt.



Quellen:
  • Skyte, Rijo
  • Seitz 1997

Wenke, geb. Rawicz, Paula

Geboren: 15.11.1891 in Breslau
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Beruf: Lehrerin, Chemikerin, Sekretärin
Verfolgung: Paula Wenke wurde am 20. November 1941 ins IX. Fort in Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 10 Tage nach ihrem 50. Geburtstag ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)

Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • Stadtarchiv München

Werblowski, Samuel

Geboren: 14.12.1887 in Schrimm
Gestorben: 25.11.1941 in Kaunas
Konfession: israelitisch
Beruf: Religion, Volksschullehrer, Kantor
Verfolgung: Samuel Werblowski wurde zusammen mit seiner Ehefrau Margarete und dem gerade erst 18 Jahre alt gewordenen Gerd Werblowski am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25. November 1941 im Alter von 53 Jahren ermordet.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Samuel Werblowski stammte aus der pommerschen Stadt Schrimm in der Provinz Posen (heut polnisch Srem). Werblowski wurde Volksschullehrer und Kantor. Er hat eine Zeitlang in Berlin gewohnt. Er war mit Margarete, geb. Basch, verheiratet, die aus Pinne, Kreis Samter, ebenfalls in der Provinz Posen, stammte. Der in der Deportationsliste zusammen mit Werblowski genannte Schlosserlehrling Gerd Werblowski, ist am 15. November 1923 in Berlin geboren. Letzte Wohnadresse der Familie in München war Goethestr. 66.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • Stadtarchiv München

Wertheim, Karl

Titel: Dr.
Berufstätig an folgender Schule: Israelitische Realschule Fürth
Wohnort: Fürth

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Dr. Karl Wertheim war seit 1889 an der Israelitischen Realschule Fürth als Fachlehrer für neuere Sprachen angestellt. Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. K. Wertheim im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule als Lehrer für neuere Sprachen geführt. Im Verzeichnis vom 29. Dezember 1902 heißt es darüberhinaus, dass Dr. Wertheim über ein "preußisches examen pro fac. Doc 1878, bayerische Lehramtsprüfung für Französisch und Englisch 1881/82" verfüge.



Quellen:
  • CAHJP

Wetzler, Edgar

Geboren: 03.04.1919 in Ludwigshafen
Beruf: Volksschullehrer
Verfolgung: Edgar Wetzler wurde am 12. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt.
Wohnort: Ludwigshafen
Regierungsbezirk: Pfalz

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Edgar Wetzler studierte vermtl. von 1935 bis 1938 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Er war Mitglied im jüdischen Kulturbund.



Quellen:
  • Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Strätz 1989

Wetzler, Jonas

Geboren: 13.04.1842 in Welbhausen / Uffenheim
Gestorben: 20.03.1918 in Floß
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Floß
Wohnort: Floß
Regierungsbezirk: Oberpfalz

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Bemerkungen:

Jonas Wetzler war Elementarschullehrer. Er lebte von 1878 bis zu seinem Tod in Floß und unterrichtete die Kinder der Jüdischen Volksschule Floß. Er versah auch das Amt des Kantos und ab 1892 das des Schächters. Ab 1885 gab er zudem Religionsunterricht für jüdische Schüler an der Realschule in Weiden. 1905 übernahm er auch den Religionsunterricht für die Kinder in Eberndorf und Tirschenreuth und am Humanistischen Gymnasium in Weiden.
Jonas Wetzler engagierte sich im Männergesangsverein "Liederkranz". Am 1. Januar 1907 wurde er zum Hauptlehrer befördert. 1912 wurde er mit dem Luitpoldkreuz ausgezeichnet. 1913 wurde er Ehrenmitglied der Gemeinde. Jonas Wetzler war in zweiter Ehe verheiratet mit Fanny, geb. Lauer. Er hatte fünf Kinder. Sein jüngster Sohn Richard (geb. 20. Januar 1885, gefallen am 21. Juni 1916) wurde ebenfalls Lehrer. Jonas Wetzler ist der Bruder von Moses Wetzler.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Höpfinger 1993

Wetzler, Richard

Geboren: 20.01.1885 in Floß
Gestorben: 21.06.1916 in Fromelles
Konfession: israelitisch
Wohnort: Nürnberg

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Richard Wetzler war der jüngste Sohn des Flosser Elementarschullehrers Jonas Wetzler. Er wurde am 20. Januar 1885 in Floß geboren.
Richard Wetzler lebte mit seiner Frau Klara, geb. Lump, und ihrem einzigen Kind, einer Tochter, in Nürnberg. Er war 170 cm groß, kräftig gebaut, hatte schwarzes Haar und trug einen Schnurrbart und ein Augenglas.

Wetzler rückte am 21. August 1915 als Gefreiter zum Kriegsdienst ein. Am 21. Juni 1916 ist er in Fromelles in Frankreich gefallen. Im Frankfurter Israelitischen Familienblatt heiß es am 30. Juni 1916 der "Lehrer Richard Wetzler, Offiziersaspirant und Ritter des Eisernen Kreuzes, Sohn des hiesigen Hauptlehrers Jonas Wetzler, erlitt den Heldentod". Wetzler war am 18. Juni 1916 auf Patrouille bei Fromelles durch einen Bauchschuss schwer verwundet worden. Er starb am Morgen des 21. Juni im Feldlazarett und wurde auf dem Friedhof zu Haubourdin beerdigt.



Quellen:
  • Höpfinger 1993
  • alemannia judaica
  • BayHStA Kriegsarchiv

Wiesner, NN

Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner
Berufstätig an folgender Schule: Talmud-Thora-Schule München
Regierungsbezirk: Oberbayern

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

"Die Vorstandschaft des Vereins Talmud-Thora-Schule gibt bekannt, daß Herr Rabbiner Wiesner die Leitung und einen großen Teil des Unterrichts in der genannten Schule übernommen hat. Neue Organisation und neues Leben wird der Schule hoffentlich neue Schüler zuführen und die alten Schüler an sie fesseln. Wie bitten nun, neu hinzutretende Schüler (vom 5. Lebensjahre an) baldigst anzumelden, da ihnen sonst das I. Semester verloren gehen würde. Die Talmud-Thora-Schule beabsichtigt, Abendlehrkurse für junge Mädchen über die Pflichten der jüdischen Frau einzuführen. Näheres wird noch bekannt gegeben."



Quellen:
  • Das jüdische Echo 1929

Wilhelmsdörfer, Liesel

Geboren: 24.03.1905
Beruf: Lehrerin
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Liesel Wilhelmsdörfer war Lehrerin. Sie wohnte in Nürnberg, Landgrabenstr. 146.



Quellen:
  • Stadtarchiv Nürnberg

Winter, Kathinka

Geboren: 09.07.1894 in Fischach
Gestorben: 1942 (?) in Piaski (?)
Beruf: Privatlehrerin
Verfolgung: Kathinka Winter wurde am 4. April 1942 im Alter von 47 Jahren ins Ghetto Piaski deportiert.
Wohnort: Fischach

(mehr Informationen)

Quellen:
  • http://www.statistik-des-holocaust.de

Wissmann, Selig

Geboren: 19.03.1905
Beruf: Lehrer
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Selig Wissmann war Lehrer in Nürnberg. Er wohnte in der Hirtengasse 3.



Quellen:
  • Stadtarchiv Nürnberg

Wißmann, Selig 2

Geboren: 01.05.1869 in Georgensgmünd
Gestorben: 28.01.1927 in Künzelsau
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Schächter
Berufstätig an folgender Schule: Realschule Künzelsau, Religionsschule Thüngen
Wohnort: Alzenau
Regierungsbezirk: Unterfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Selig Wißmann war die längste Zeit jüdischer Religionslehrer im fränkischen Teil von Baden Württemberg, in Künzelsau. Er stammte aber aus Bayern, wurde in Georgensgemünd im mittelfränkischen Landkreis Roth als Sohn des dortigen Rabbiners Salomon Wißmann geboren. Da seine Eltern starben, als er sieben Jahre alt war, wuchs er bei seinem Onkel, dem Rabbiner Lob Wißmann und Leiter der Schwabacher Talmud Thora Schule in Schwabach auf. Wißmann studierte in Würzburg an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA), die er 1888 abschloß.

Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er von 1888 bis 1889 als Hilfslehrer in Thüngen und anschließend bis 1892 in Alzenau. Im Februar 1892 trat er eine Stelle als Religionslehrer der jüdischen Gemeinde Künzelsau an, die er bis zu seinem Tode 35 Jahre später versah. Er unterrichtete auch an der Realschule der Stadt. Am 24. Juni 1892 heiratete Selig Wißmann in Zell am Main die aus dem hessischen Tann stammende Ida Nelkenstock. Am 14. Juli 1893 kam in Künzelsau das erste von acht Kindern zur Welt: ein Sohn, der Sal genannt wurde. Bis 1911 bekamen die beiden insgesamt 5 Mädchen und drei Jungen, das dritte Kind, das Mädchen Regina, starb nach wenigen Wochen. Die anderen sieben Kinder sah Selig aufwachsen.

1927 starb Selig Wißmann unerwartet im Alter von 57 Jahren an einem Hirschlag. In seinem Nachruf in der Gemeindezeitung für die israelitischen Gemeinden Württembergs vom 16. Februar 1927 heißt es: "Die Gemeinde dankte ihm den Bau ihrer Synagoge, deren Einweihung 1907 stattfand und die Schaffung eines Ritualbades (1914). Viele Jahre war er ein geachtetes Mitglied des Gemeinderats und zugleich der Schriftführer und Kassier der Demokratischen Partei. Sein von seiner Gattin und seinen sieben Kindern tief betrauerter Tod trat am 28. Januar 1927 ein." Auf der Trauerfeier sprachen neben einem Vertreter des Lehrerkollegiums der Realschule auch ein Vertreter des Bezirksschullehrervereins Künzelsau, außerdem Oberlehrer Rothschild aus Esslingen für den Israelitischen Lehrerverein, Bezirksrabbiner Dr. Kahn aus Mergentheim und andere. Der gesamte Gemeinderat von Künzelsau, war bei der Trauerfeier anwesend. Bestattet wurde er auf dem Steinbacher Friedhof in Hall (heute Schwäbisch Hall). "Auf dem alten Steinbacher Friedhof war es Bezirksrabbiner Dr. Berlinger, welcher als Freund und Vorgesetzter ihm den letzten Gruß entbot."

Wißmanns jüngste Tochter Else war, als er starb, 15 Jahre alt. Die Mutter musste auch ihren Tod ein Jahr später, am 3. Mai 1928 verkraften.
1939 gelang es Ida, Berta und Julius, nach Brasilien zu emigrieren. Der Sohn Leo kam 1951 nach.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Ottensoser / Roberg 1982
  • ancestry.de

Wohlgemuth, Gotthelf

Konfession: israelitisch
Beruf: Rabbiner
Verfolgung: Gotthelf Wohlgemuth floh im Sommer 1939 in die USA.
Wohnort: Kitzingen

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Gotthelf Wohlgemuth war der älteste Sohn des Kitzingen Rabbiners Dr. Joseph Wohlgemuth. Er studierte wie sein Vater am Hildesheimer´schen Rabbinerseminar in Berlin. 1935 starb Joseph Wohlgemuth im 50 Lebensjahr. Gotthelf führte seine Studien zu Ende. Zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters übernahm er das Rabbineramt in Kitzingen, am 29. August 1937.

Am 15. Juni 1939 verkündete Der Aufbau (Zeitschrift des German Jewish Club in New York) die Ankunft des Rabbiners G. Wohlgemuth aus Kitzingen in New York.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • Der Aufbau 5. Jhg. Juni 1939

Wolf, geb. Grünfeld, Betty

Geboren: 14.12.1908 in Kleinwallstadt
Konfession: israelitisch
Beruf: Erzieherin
Berufstätig an folgender Schule: Israelitisches Waisenhaus Fürth
Wohnort: Fürth
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Betty Grünfeld war die (einzige?) Tochter des Lehrers Simon Grünfeld und seiner Frau Lea(h), geb. Jameson. Ihre früheste Kindheit verbrachte sie in ihrem Geburtsort Kleinwallstadt. Spätestens als sie drei Jahre alt war, 1913, trat ihr Vater eine neue Stelle in Heidingsfeld an, wo er an der einklassigen Volksschule unterrichtete.

Betty besuchte das Mädchenlyzeum an der Sophienschule in Würzburg, das sie 1924 abschloss. Ab 1927 arbeitete sie am Israelitischen Waisenhaus in Fürth als Erzieherin. Sie heiratete 1933 den Siegburger Lehrer Selig Wolf, Sohn des Kölner Rabbiners Dr. Wolf und seiner Frau Helene, geb. Auerbach.

Zusammen emigrierten sie nach Jerusalem, wo sie 1982 lebte.



Quellen:
  • Der Israelit vom 9.3.1933
  • Strätz 1989

Wolfermann, Ruth

Geboren: 09.09.1917 in Göttingen
Gestorben: 19.12.2002 in Ann Arbor, Michigan
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Konfessionsschule Nürnberg
Verfolgung: Ruth Wolfermann verließ Deutschland im Alter von 22 Jahren. Am 8. Dezember 1939 ging sie in Rotterdam an Bord der SS Meedam nach New York. Sie hinterließ in Nürnberg ihre Mutter, die drei Jahre später in Izbica ermordet wurde.
Wohnort: Nürnberg
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ruth Wolfermann wurde 1917 in Göttingen geboren. Ihr Vater, Arnold Wolfermann, geb. 1870, hatte ein Jahr zuvor, im September 1916 mit 46 Jahren die zehn Jahre jüngere Ida Kohn geheiratet. Als Ruth zweieinhalb Jahre alt war, starb ihr Vater in Kleinsteinach in Unterfranken.

Ruth war von 1925 bis 1934 Zögling der Israelitischen Waisenanstalt in Fürth. Sie wurde Lehrerin an der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg. Am 8. Dezember 1939 verließ sie Europa auf der SS Meedam (?) von Rotterdam. Das Schiff erreichte am 22. Dezember New York. Sie war 22 Jahre alt und gab als Beruf Lehrerin an. Als Geburtsort steht "Gattingen" (gemeint: Göttingen). Als nächste Angehörige gab sie ihre Mutter I. Wolfermann in der Gostenhofer Hauptstr. 24 in Nürnberg an. Sie fuhr zu ihrem Cousin Ph. Wolfermann in New York, 536, West 181. Straße.

Ruths Mutter starb im März 1942 im Ghetto Izbica.

1948 heiratete Ruth den aus Wien stammenden John Henry Richter. Er war am 25. November 1919 als Hans-Gerhart Rudolf geboren worden und starb am 20. April 1994 in Ann Arbor, Washtenaw, Michigan. Die Ehe wurde geschieden.



Quellen:
  • http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf, S. 100
  • NARA
  • ancestry.de

Wolff, Ephraim

Geboren: 1842 in Heßdorf
Konfession: israelitisch
Beruf: Schullehrer
Wohnort: Fischach
Regierungsbezirk: Schwaben

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Ephraim Wolff stammte aus Heßdorf im Bezirksamt Lohr. Er schloss 1862 eine Seminarausbildung ab und trat 1870 eine "definitive" Anstellung an. Im Schuljahr 1881/82 arbeitete er als Schullehrer für die Kultusgemeinde Fischach. Er unterrichtete 37 Werkstags- und 10 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden mit "feucht" beschrieben.



Quellen:
  • Schematismus 1883

Wolfromm, Frieda

Geboren: 02.01.1888 in Roth
Gestorben: Feb 80 in New York
Konfession: israelitisch
Beruf: Handarbeitslehrerin
Berufstätig an folgender Schule: Isr. Volksschule Gunzenhausen
Verfolgung: Friedas Ehemann Josef Wolfromm war im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Nach seiner Entlassung gelang dem Paar die Flucht nach England, von wo aus sie später in die USA emigrierten. Die Kinder Herbert und Lisbeth emigrierten 1936 und 1938.
Wohnort: Gunzenhausen
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Frieda Wolfromm war staatlich geprüfte Handarbeitslehrerin. Im Januar 1908 eröffnete sie in Gunzenhausen eine Handarbeitsschule für Mädchen. Ihre Schule war didaktisch auf dem neuesten Stand. Der Unterricht erfolgte nach der Methode von Rosalie Schallerfeld. In einer Anzeige vom November 1907 kündigte Frieda Marx, wie sie damals noch hieß, die Fächer an: "Stricken, Häkeln, Handnähen mit Flicken und Stopfen, Sticken in sämtlichen Techniken der Weiß- und Buntstickerei, Maschinennähen und Anfertigung von Bett-, Damen- und Herrenwäsche". Da die Anmeldung über das israelitische Schulhaus lief, an dem Friedas Vater Moses Marx Lehrer war, ist davon auszugehen, dass sie dort auch den Unterricht erteilte. Frieda kam am 2. Januar 1888 in Roth zur Welt. Sie war die zweitälteste Tochter des Lehrers Moses Marx, hatte noch zwei Schwestern und einen jüngeren Bruder.
Am 20. März 1911 heiratete sie in Cronheim den Prokuristen Josef Wolfromm, der ebenfalls aus einer Lehrerfamilie stammte: sein Vater war der Cronheimer Lehrer Wolf Wolfromm. Das Paar hatte zwei Kinder, beide in Gunzenhausen geboren: Herbert am 21. Juli 1913 und Lisbeth am 20. Januar 1916. Nach der Haft ihres Mannes im Konzentrationslager flohen Frieda und Josef nach England. Erst nachdem ihre Tochter Liesbeth, die bereits in New York lebte, mithilfe ihres Arbeitgebers ein Affidavit für ihre Eltern besorgt hatte, konnten die beiden ebenfalls in die USA emigrieren. Am 21. September 1940 bestiegen sie in Liverpool die S.S. Scythia, die sie nach New York brachte. Frieda war jetzt 52 Jahre alt, ihr Mann 57. Beide konnten bereits Englisch. 1942 arbeitete Josef bei Magic Novelty Co in 44 West 22nd Street in New York, Frieda arbeitete in England als Dienstmädchen, in den USA arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung in einer Fabrik.



Quellen:
  • BayHStA
  • ancestry.de
  • http://jl-gunzenhausen.de/de/wolfromm-josef.html

Wolfromm, Wolf

Geboren: in Kleineibstadt
Gestorben: 25.08.1924 in Cronheim
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Elementarschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Elementarschule Cronheim
Wohnort: Cronheim
Regierungsbezirk: Mittelfranken

(mehr Informationen)
Bemerkungen:

Wolf Wolfromm war seit 1882 in Cronheim und beging am 1. Juni 1907 sein 25-jähriges Ortsjubiläum als Elementarschullehrer. In einer US-amerikanischen Einzugsregisterkarte von 1942 findet sich ein Josef Wolfromm, geb. am 3.3.1883 in Cronheim, evtl. der Sohn? Josef ist verheiratet mit Frida Wolfromm, evtl. die ehemalige Handarbeitslehrerin aus Cronheim? Beide wohnten in New York, Josef arbeitete bei Magic Novelty Co in 44 West 22nd Street in New York.



Quellen:
  • alemannia judaica

Wormser, Gabriel

Geboren: 17nn
Konfession: israelitisch
Beruf: Judenschulmeister
Wohnort: Urspringen/LK Main-Spessart
Regierungsbezirk: Unterfranken

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Bemerkungen:

Gabriel Wormser war ab 1800 Lehrer in Urspringen. Sein Sohn Samuel wurde 1807 geboren und war von 1840 bis zu seinem Tod 1892 Distriktrabbiner in Gersfeld (Kreis Fulda, das Bezirksrabbinat umfasste auch einige bayerische Gemeinden (darunter Bad Brückenau), die nach 1892 zum Bezirksrabbinat Bad Kissingen kamen).



Quellen:
  • alemannia judaica

Wormser, Isak

Geboren: 22.01.1878 in Zeitlofs
Gestorben: 06.07.1943 in Theresienstadt
Konfession: israelitisch
Titel: Hauptlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Uehlfeld; Israelitische Bekenntnisschule Adas Israel Nürnberg
Verfolgung: Isaak Wormser wurde am 16. Juni 1943 von Nürnberg aus zusammen mit seiner zweiten Frau Lina nach Theresienstadt deportiert. Er starb dort am 6. Juli 1943 im Alter von 65 Jahren. Seine Frau wurde am 9. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Wohnort: Uehlfeld
Regierungsbezirk: Mittelfranken

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Bemerkungen:

Isak (später auch Isaak) Wormser war der Sohn des Lehrers und Kaufmanns Moses Wormser aus Zeitlofs und seiner Frau Karolina, geb. Adler. Er absolvierte wie sein Vater ein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, das er 1896 abschloss. Am 18. Juli 1899 trat er (in den militärischen Unterlagen auch "Isaak" Wormser) in die Lehrer-Kompagnie des 21. Infanterie-Regiments der Bayerischen Armee ein und wurde am 25. September 1899 zur Reserve entlassen (er diente gleichzeitig mit Max Levite aus Forth). Er war 1,68m groß. Am 31. Dezember 1908 war in der Zeitung "Der Israelit" die Stelle des Volksschullehrers, Vorbeters und Schächters ausgeschrieben, da der Lehrer der Gemeinde gestorben war. Ob Wormser sich bereits auf diese Anzeige bewarb, ist nicht sicher, belegt ist aber, dass er während der Zeit des Ersten Weltkrieges Lehrer in Uehlfeld war. Am 10. September 1914 rückte er zum Kriegsdienst ein. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde der Lehrer am 26. Oktober 1915 entlassen zur Schulbehörde. Im Sommer 1916 diente er wieder vom 25. Juli bis 27. August. Zu dieser Zeit war Wormser verheiratet mit Laura, geb. Nordheimer. Sie hatten ein Kind. Am 12. November 1921 heiratete er Lina Dingfelder, geb. am 13. Januar 1886 in Uehlfeld. Nach dem Krieg blieb Wormser bis 1925 in Uehlfeld. Im Juli 1925 suchte die Gemeinde einen neuen Lehrer. Bernhard Kolb nennt in seinem Bericht "Die Juden in Nürnberg 1839-1945" unter den Lehrern, die während der NS-Zeit in Nürnberg tätig waren und deportiert wurden, "Isaak" Wormser.



Quellen:
  • Rijo
  • ancestry.de
  • http://www.statistik-des-holocaust.de
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Ottensoser/Roberg 1982
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • alemannia judaica

Wormser, Moses

Geboren: ca. 1845 in Gersfeld?
Konfession: israelitisch
Beruf: Religionslehrer, Kantor
Berufstätig an folgender Schule: Religionsschule Zeitlofs
Wohnort: Zeitlofs
Regierungsbezirk: Unterfranken

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Bemerkungen:

Moses Wormser absolvierte die Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) im Jahr 1866. Er war 1867 Schuldienst-Expektant und trat die Stelle des Religionslehrers und Vorsängers in Zeitlofs "in provisorischer Weise" an. In alemannia judaica wird vermutet, dass Moses Wormser ein Sohn des Gersfelder Rabbiners Samuel Wormser sei und mindestens bis 1890 in Zeitlofs gewesen sein müsste. Falls sein in alemannia judaica genannter Sohn Isak (geb. ca. 1878) mit Isaak Wormser, geboren am 22.1.1878 in Zeitlofs, identisch ist, dann lebte Moses Wormser auch 1914 noch in Zeitlofs, sicherte sich aber seine wirtschaftliche Existenz inzwischen als Kaufmann und war mit Karoline, geb. Adler, verheiratet. Die Lehrerstelle der Gemeinde war bereits am 28. April 1869 wieder ausgeschrieben.



Quellen:
  • alemannia judaica
  • BayHStA Kriegsarchiv
  • Ottensoser/Roberg 1982

Wortsmann, Josef

Geboren: 22.07.1880 in Würzburg
Gestorben: 26.03.1942 in Ghetto Riga
Beruf: Weinhändler, Sprachlehrer
Verfolgung: Josef Wortsmann wurde zusammen mit seiner Frau Tilly mit Transport vom 29. November 1941 aus Würzburg nach Riga-Jungfernhof deportiert und am 26. März 1942 im Alter von 61 Jahren ermordet.
Wohnort: Würzburg

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Bemerkungen:

Josef Wortsmann war Kaufmann (Weinhändler) und Sprachlehrer. Er war mit Tilly, geborene Rosenheim am 6. März 1893 in Nürnberg, verheiratet.



Quellen:
  • Strätz 1989
  • www.statistik-des-holocaust.de

Wurzmann, Moritz

Geboren: ca. 1861 in Demmelsdorf
Gestorben: 29.03.1931 in Schlüchtern
Konfession: israelitisch
Titel: Oberlehrer
Beruf: Volksschullehrer
Berufstätig an folgender Schule: Jüdische Volksschule Mainstockheim
Wohnort: Mainstockheim

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Bemerkungen:

Moritz Wurzmann war 41 Jahre Lehrer in Mainstockheim.

Er hatte vier Geschwister. Da er früh seinen Vater verloren hat, wuchs er in der Israelitischen Waisenanstalt Fürth auf. Er besuchte die Präparandenschule Burgpreppach und anschließend die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1880 abschloss. Seine erste Stelle trat er in Wiesenfeld bei Karlstadt am Main an. Zwei Jahre später trat er die Volksschullehrerstelle in Mainstockheim an (zwischen 1883 und 1885), die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1925 versah. Nach seiner Pensionierung zog Wurzmann zu seinen Kindern nach Schlüchtern.

Moritz Wurzmann war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern (Einzahlung November 1930).

Moritz Wurzmann war mit Bertha, geb. Lichtenstädter, verheiratet und hatte wenigstens zwei Kinder. Bertha starb am 10. Januar 1931 in Schlüchtern. Moritz Wurzmann folgte seiner Frau nur zwei Monate später nach. Sein Sohn, der Kaufmann Karl Wurzmann, wohnte 1931, als die Eltern in Schlüchtern bei einem ihrer Kinder starben, in Mailand. Er war aber offensichtlich ans Sterbebett der Eltern gekommen, denn er zeigte beider Tod am Standesamt an.

(Laut einem Eintrag in ancestry von "dsher343" vom 2.4.2011 hatte Moritz Wurzmann fünf Töchter und zwei Söhne, der älteste habe Louis geheißen und sei nach England emigriert, der andere Martin (Südamerika). In diesem Eintrag ist auch die Rede von einem Neffen Louis, der bei seinem Onkel Moritz aufgewachsen sei. Dieser Eintrag kann aber nicht fehlerfrei sein, denn der Sohn Karl (durch Wurzmanns Sterbeurkunde belegt), wird nicht erwähnt.)



Quellen:
  • Der Israelit 1925; 1931, alemannia judaica
  • HHStA Sterberegister
  • ancestry.de
  • MdJLVfB 1931/1
  • MdJLVfB 1931/6
  • BIZ 1931, alemannia judaica

Z

Zeilberger, Elieser (Louis)

Geboren: 06.05.1864 in Ermershausen
Gestorben: 11.10.1942 in Theresienstadt
Beruf: Lehrer a.D.
Verfolgung: Elieser Zeilberger wurde vor der Deportation aus München im Sammellager München Knorrstraße 148 interniert. Er wurde am 18. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 11. Oktober 1942 im Alter von 78 Jahren.
Wohnort: München
Regierungsbezirk: Oberbayern

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Bemerkungen:

Elieser Zeilberger war 1942 bei der Deportation verwitwet.



Quellen:
  • Bundesarchiv Gedenkbuch
  • Rijo
  • StAM
  • Stadtarchiv München