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Charlotte Abraham war die älteste Tochter des Kaufmannes, Metallwarenhändlers und Weinkommissionärs Albert Abraham und dessen Frau Mathilde, geb. Frank. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern Helene und Gustav in Würzburg auf. Beide Mädchen wurden Lehrerinnen, Charlotte Fachlehrerin für Sprachen, Helene für Hauswirtschaft, Handarbeit und Zeichnen. Die Schwestern lebten zusammen und unterrichteten beide an der jüdischen Volksschule in Würzburg. Charlotte Abraham war dort viele Jahre lang angestellt, bis sie etwa 1930 in den Ruhestand ging.
Für Charlotte und Helene Abraham wurde in der Friedenstraße 36 in Würzburg ein Stolperstein verlegt.
Charlotte wurde im September 1942 zusammen mit ihrer Schwester Helene nach Theresienstadt deportiert. Beide starben wenige Wochen später, zu den genauen Todestagen im Oktober 1942 gibt es verschiedene Angaben in den Quellen.
Helene Abraham war die mittlere Tochter des Kaufmannes, Metallwarenhändlers und Weinkommissionärs Albert Abraham und dessen Frau Mathilde, geb. Frank. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern Charlotte und Gustav in Würzburg auf. Beide Mädchen wurden Lehrerinnen, Charlotte Fachlehrerin für Sprachen, Helene für Hauswirtschaft, Handarbeit und Zeichnen. Die Schwestern lebten zusammen und unterrichteten beide an der jüdischen Volksschule in Würzburg, wo Helene Fachlehrerin für Handarbeiten und Zeichnen war. Zudem gab sie seit 1886 Kurse in Hauswirtschaft für Mädchen aus den jüdischen Landgemeinden. Helene ging wie ihre Schwester etwa 1930 in den Ruhestand.
Für Charlotte und Helene Abraham wurde in der Friedenstraße 36 in Würzburg ein Stolperstein verlegt.
Helene wurde im September 1942 zusammen mit ihrer Schwester Charlotte nach Theresienstadt deportiert. Beide starben wenige Wochen später, zu den genauen Todestagen im Oktober 1942 gibt es verschiedene Angaben in den Quellen.
Der israelitische Lehrer Mich. Adam von Heidingsfeld trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Abraham Adler wurde am 11. Juni 1850 (lt. amtlichem Register am 10. Juni 1850) in Schwebheim geboren. Seine Eltern waren der Landesproduktenhändler Simson Adler und seine Frau Hanna, geb. Oppenheimer. Abraham Adler besuchte die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, studierte anschließend an der Königlichen Polytechnischen Schule (heute TU) München. Laut Ottensoser/Roberg schloss ein Abraham Adler aus Dittlofsroda im Jahr 1867 die ILBA ab (selbe Person?).
Am 20. November 1868 wurde ein Abraham Adler aus Egenhausen (Mitteldachstetten) in Mittelfranken Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). (Heute liegt Egenhausen, Ortsteil des Marktes Obernzenn, im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, das 7 km entfernte Mitteldachstetten im Landkreis Ansbach.) (Fraglich, ob es sich um dieselbe Person handelt.)
1870 legte Adler sein Examen als Handelslehrer ab. Von 1870 bis 1873 war Adler Lehramtsverweser und Handelslehrer an der Gewerbeschule Aschaffenburg. 1864 war durch "Allerhöchste Verordnung vom 14. Mai ds. Js. die bisherigen Landwirtschafts- und Gewerbeschulen außer Wirksamkeit gesetzt und an ihrer Stelle die eigentliche Gewerbeschule gegründet" worden. 1868 wurde eine Handelsabteilung eröffnet. Die Schule besteht heute (2018) nicht mehr, sie wurde ein Gymnasium. Lt. Irmgard Bock hat die Schule kein Schularchiv, auch die Stadt Aschaffenburg verfüge nicht über entsprechende Schulakten.
1873 zog Abraham Adler nach Leipzig, arbeitete dort an der Öffentlichen Handelslehranstalt und promovierte im Herbst desselben Jahres an der Universität Leipzig. Die Dissertation "Ricardo und Carey in ihren Ansichten über die Grundrente" mit 36 Seiten erschien 1873 im J.M. Gerhardt´s Verlag. Kurz darauf wurde er Vizedirektor der Handelslehranstalt.
Am 22. März 1883 heiratete Adler in Frankfurt am Main Henriette Adler. Sie war eine Tochter des Privatiers Süß Adler und seiner Ehefrau Rosina Adler, geb. Barth. Henriette war am 24. Oktober 1853 in Aschaffenburg geboren worden und lebte inzwischen in Frankfurt. Das Paar bekam drei Kinder: Siegfried, Johanna (1884-1942) und Emilie (1887-1966). Am 8. September 1901 starb Henriette.
Adler setzte sich nach Kräften für die akademische Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses ein. Er gilt als einer der Initiatoren der 1898 in Leipzig gegründeten Handelshochschule, erstellte das Lehrprogramm für die ersten Studiengänge und wirkte nebenamtlich als stellvertretender Studiendirektor der Hochschule und als Inspektor für alle Handelsschulen in Sachsen. 1899 erhielt Adler den Titel eines Professors. 1912 übernahm er das Amt des Studiendirektors.
Bereits vor Kriegsbeginn war Adler antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, denen zunächst die Studenten der Hochschule noch mit Solidaritätsbekundungen entgegentraten. Ein Eklat bei der Bestattung Adlers zeigt jedoch, wie sehr sich die Stimmung bereits Anfang der 1920er Jahre verschlechtert hatte: Die völkisch gesinnten Verbindungen der Handelshochschule verweigerten ihrem Direktor die letzten Ehrungen. Die Zeitschrift des "Central-Vereins" CV-Zeitung berichtete am 11. Mai 1922: "Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Rektor der Leipziger Handelshochschule Geheimrat Professor Dr. Abraham Adler ereignete sich ein Zwischenfall, der auf unsere heutigen akademischen Verhältnisse ein bezeichnendes Licht wirft. Die Verbindungen an der Handelshochschule, die natürlich stramm völkisch orientiert sind, verweigerten demonstrativ dem Entschlafenen die letzte studentische Ehrung und unterließen es, ihre Chargierten nach akademischer Sitte zu der Feier in Wichs zu entsenden. Adler war eben Jude! Man mag über den Wert derartiger Äußerlichkeiten denken, wie man will; der Geist, der aus solcher Denkweise spricht, verdient Beachtung. Wir bezweifeln, dass jemals in Deutschland akademische Verbindungen von der Beerdigung des Rektors ihrer eigenen Anstalt ferngeblieben sind. Die jungen Herren haben es bei seinen Lebzeiten keineswegs unter ihrer Würde gehalten, sich von ihrem jüdischen Professor, der eine anerkannte Autorität war, unterrichten und auch prüfen zu lassen; sie haben es nicht zurückgewiesen, wenn er ihnen für ihren Lebensweg Ratschläge und Empfehlungen gab."
Adolf Adler wurde am 1. Dezember 1896 in Roth/Mittelfranken geboren. Seine Eltern waren der Hauptlehrer Meier Adler und seine Frau Betty, geb. Nordschild. Adolf studierte von 1913 bis 1916 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA).
Bernhard Adler ist ein Sohn des Laudenbacher Viehhändlers Isaak Adler und dessen Frau Jeanette, geb. Hamburger. Er studierte von 1917 bis 1920 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Bernhard Adler heiratete am 2. August 1932 in Fürth die Tochter des Fürther Arztes Dr. Josef Hollerbusch, Marie.
Im Jahr 1937 verließen Bernhard und Marie Fürth. Über ihren genauen Fluchtweg existieren unterschiedliche Daten. In den amerikanischen Einwanderungspapieren wird als letzter Wohnort Cakowec in Jugoslawien angegeben. Am 2. Mai 1937 wurde die Tochter Helen in London geboren. Jedenfalls verließ die Familie Europa 1939 von LeHavre in Frankreich aus. An Bord der SS Washington erreichten sie am 6. Januar 1939 New York. Am 15. Mai 1939 ließ Bernhard sich von der Einwanderungsbehörde in Mississippi registrieren, Marie am 27. Oktober. Zu dieser Zeit wohnte die Familie bereits in Columbus, Lowndes, Mississippi. 1940 arbeitete Bernhard Adler dort als Rabbiner, auch im Jahr 1939 hat er bereits in den USA gearbeitet.
Bernhard Adlers Wohnung in der Gabelsbergerstr. 4 in Fürth wurde nach seiner Emigration als "Judenhaus" genutzt, Grete Ballin notierte, dass 1941/42 21 Personen dort gemeldet waren.
Sein letzter Wohnort war Chicago, Cook, Illinois. Bernhard Adler starb im September 1969 in Chicago.
Bernhard Adler stammte aus Gnodstadt bei Marktbreit in Unterfranken. Nach der Grundschule besuchte er zwei Jahre die Realschule in Kitzingen. Von 1882 bis 1886 war er Zögling der Präparandenschule in Burgpreppach, anschließend studierte er bis 1888 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. In Würzburg hörte er zugleich Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften.
Seine erste Lehrerstelle trat Adler in Schwäbisch Gmünd an.
1894 oder 1895 zog er nach Schweinfurt, wo er bis zur Deportation 1942 blieb. Er hospitierte am Katholischen Schullehrerseminar und an der Kaufmännischen Fortbildungsschule Schwäbisch Gmünd. 1896 legte er das 2. Staatsexamen ab. Besuchte Fortbildungen in Englisch und Französisch.
1897 schloss er die Ehe mit Elise (Else) Ledermann, geb. 15. Februar 1872 in Oberlauringen. Das Paar hatte zwei Söhne: Max (geb. 1898) und Willy (geb. 1904). 1904 gründete Bernhard Adler die Privathandelsschule Schweinfurt. 1920 erkrankte Adler, ein Jahr später wurde er pensioniert.
Bernhard Adler wurde zusammen mit seiner Frau Elise am 10. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Bernhard starb dort an 27. Februar 1943, Elise Adler am 24. Mai 1943. Ihre Söhne sind nach Palästina bzw. England emigriert.
Betty Adler lebte ab ca. 1938 in Würzburg und arbeitete als Büroangestellte und Sprachlehrerin. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert, überlebte und kehrte nach Würzburg zurück. Dort starb sie drei Jahre später am 25. August 1948 mit nur 44 Jahren.
In der Liste der Überlebenden aus den Archiven des "World Jewish Congress" in Ancestry.com wird sie als Überlebende von Auschwitz geführt.
Fanny Adler war die Tochter des Fürther Kantors und Kultusbeamten Jakob Adler und seiner Frau Karoline, geb. Koschland. Fanny arbeitete als Erzieherin im Israelitischen Waisenhaus Fürth. Sie wurde zusammen mit ihren Eltern deportiert und ermordet.
Bewerbung als Religionslehrer, Schächter und Kantor 1933/34 in Demmelsdorf (evtl. wurde er nicht genommen?). Evtl. gleiche Person wie in Würzburg; von April 1934 bis November 1938 kam ein Lehrer Herbert Adler aus Ermershausen nach Maroldsweisach, er war Religionslehrer in Ermershausen, emigrierte Anfang November 1938 (selbe Person?).
Herbert Adler war der Sohn des Kaufmanns Louis Adler und seiner Frau Babette, geb. Freudenthal. Er studierte von 1930 bis 1933 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Letzter Wohnort in Deutschland war Ermershausen. Dort trat er als Nachfolger von Hermann Mahlermann die Stelle des Religionslehrers an. Herbert Adler verließ Deutschland kurz vor den Novemberpogromen 1938. In Hamburg schiffte er sich auf die SS Washington ein und erreichte New York am 11. November 1938. Adler zog nach San Francisco und diente während des Krieges in der US Army. Letzter Wohnort war San Mateo in Kalifornien. Am 4. Dezember 2002 starb Herbert Adler. Er wurde auf dem Veteranenfriedhof Skylawn Memorial Park in San Mateo beigesetzt.
Selbe Person wie Herbert Adler in Demmelsdorf?
Ausbildung (?) an der Lehrerbildungsanstalt Cochstätt (Cochstedt?). Laut Ottensoser / Roberg absolvierte ein Leo Adler 1936 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Leider fehlen in der Absolventenliste Angaben zu Geburtsdaten und -orten.
Leopold Adler war Mitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Er wurde 1852 in Mittelstreu (der Ort liegt seit 1973 im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld) geboren. Seine Lehrerausbildung erhielt er als einer der ersten Studenten der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1868 abschloss. Von 1870 bis 1922 war er mehr als 50 Jahre Lehrer der Real- und Handelsschule Marktbreit, einer Stadt im heutigen Landkreis Kitzingen. Diese Schule war vor 1853 durch den israelitischen Religionslehrer Salomon Wohl als Privatschule gegründet worden. In einer Anzeige in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 17. Oktober 1853 werden die Unterrichtsfächer des "Erziehungs- und Handels-Lehr-Institut in Marktbreit" aufgezählt: "Die Lehrgegenstände sind: Religion, deutsche, französische, englische und hebräische Sprache, Kalligraphie, Orthographie, allgemeine und Handelsgeographie, Arithmetik, kaufmännische Korrespondenz, einfache und doppelte Buchführung, Geschichte, Wechsel-, Münz-, Maß- und Gewichtskunde, Musik und Zeichnen." 1863 besuchten zählte das Erziehungs- und Handelsinstitut 100 Internatsschüler "in vollständiger Verpflegung", davon die Hälfte Christen. Zu den Fächern waren inzwischen Griechisch, Latein, Buchführung, Italienisch, Physik und Naturgeschichte und Mathematik hinzugekommen. Die Schule erfreute sich großer Anerkennung, auch von Seiten der Königlichen Kreis-Regierung Unterfrankens. Sie wurde von der Stadt übernommen. In einer Anzeige von 1893 wurde die Schule "Städtische Real- und Handelsschule" genannt. 1902 nannte Adler sie in einer Anzeige "Älteste Privatschule mit Pensionat Bayerns". In diesem Jahr starb deren Gründer Salomon Wohl.
Adler blieb noch bis 1920 Lehrer in Marktbreit. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Leopold Adler aus Marktbreit zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereinsgeschichte [ ], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.
Leopold Adler starb 1937. Die letzte Zeit vor seinem Tod verbrachte er in Berlin, wo sich seine Tochter um ihn kümmerte.
Im Oktober 1937 erschien im Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern ein kurzer Nachruf auf Adler, verfasst von einem "Freund". Das Kürzel "Br." lässt vermuten, dass es sich bei dem Verfasser um Simon Brückheimer handelt. Adlers Kollege Brückheimer war seit 1911 Gemeindelehrer der Marktbreiter jüdischen Volksschule, ebenfalls Mitglied des Jüdischen Lehrervereins und Geschichtsforscher. Über die Real- und Handelsschule, schreibt "Br." im Nachruf Adlers, es seien dort Schüler aus allen europäischen Ländern, "ja sogar aus Übersee" unterrichtet worden. Adler sei in Sprach- und Handelswissenschaften umfassend gebildet gewesen und habe zusammen mit seiner Frau ein Schülerpensionat für die jüdischen Schüler betrieben. Zeitweise sei Adler Mitglied der Verwaltung der "damals bedeutenden Kultusgemeinde" gewesen. "Seine Bescheidenheit und Güte, vor allem aber seine beispielhafte Gefälligkeit haben ihn an [sic!] allen Kreisen beliebt gemacht. Wo und wann es ihm möglich war, versuchte er, unter Einsatz seiner ihm eigenen Beredsamkeit und Überzeugungskraft, feindliche Parteien zu friedlichem Ausgleich zu bringen. Er hat frühzeitig die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der jüdischen Lehrer erkannt und gehörte deshalb zu den Gründungsmitgliedern des jüdischen [sic.] Lehrervereins für Bayern. Für dessen Hilfseinrichtungen hat er große Summen aufgebracht. Für diese Verdienste wurde ihm im Jahre 1930 die Ehrenmitgliedschaft verliehen."
Max Adler schreibt in den Vereinsmitteilungen des Jüdischen Lehrervereins für Bayern vom 15.9.1937: "Adler s.A. gehörte zu den Gründungsmitgliedern unseres Vereins und wurde 1930 zum Ehrenmitglied ernannt. [ ] Hier sei namens der Vereinsleitung aufrichtiger Dank für die Treue, die der Heimgegangene unserem Verein in langjähriger Zugehörigkeit erwiesen hat, zum Ausdruck gebracht."
Max Adler durchlief eine Ausbildung zum Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Burgpreppach und der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1913 mit Examen beendete. Von 1914 bis 1918 musste er Kriegsdienst leisten. Anschließend war er bis 1920 in Gochsheim und dann bis 1924 in Altenmuhr als Lehrer tätig. In Leipzig absolvierte er eine rabbinische Ausbildung. 1925 wurde er an die neu gegründete jüdische Volksschule der orthodoxen Gemeinde Ohel Jakob nach München berufen. Er war Mitglied im Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde und aktiv im Bayerischen Israelitischen Lehrerverein. In der Nr. 45 des Jüdischen Echo erschien am 6. November 1925 folgende Anzeige: "Die Geburt eines gesunden Jungen zeigen hocherfreut an Max Adler und Frau Else, geb. Blatt, München, Pfarrstr. 7".
Der Hauptlehrer a.D. aus Roth in Mittelfranken war mit Betty, geb. Nordschild, verheiratet. Am 1. Dezember 1896 kam in Roth ein Kind, Adolf, zur Welt. Von 1913 bis 1916 besuchte Adolf die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Ausgehend von den Geburtsjahren der Kinder des Rother Lehrers Moses Marx, kann man rekonstruieren, dass Meier Adler die Lehrerstelle in Roth zwischen 1890 und 1896 angetreten haben muss, möglicherweise 1894, dem Jahr in dem Moses Marx nach Gunzenhausen wechselte. Der Israelit vom 29. Juni 1911 meldet, dass ein Lehrer Adler aus Roth anlässlich des Todes von Luise Niederheimer, der Frau des langjährigen Rother Gemeindevorstehers Moritz Niederheimer in Straubing gesprochen hätte.
Nathan Adler stammte aus Burgpreppach, wo er seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Präparandenschule begann. Seine Eltern waren der Kaufmann Emanuel Adler und seine Frau Karoline, geb. Rotstein. Nathan studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1898 abschloss.
Als Schulpraktikant in Burgpreppach wurde Nathan Adler am 7. Oktober 1898 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).
Adler war von 1901 bis 1904 als Lehrer für die Elementarfächer in der Vorschule der Israelitischen Realschule Fürth angestellt. Von 1904 bis 1924 war er Lehrer in Ansbach, davon zehn Jahre lang auch an der Gewerblichen Fortbildungsschule. Am 30. Oktober 1911 heiratete Adler in Hamburg die Tochter des Hamburger Lehrers Kallmann Rothschild und seiner Frau Mathilde, geb. Dinkelsbühler. Sara Mirjam Rothschild war geboren am 8. Februar 1888 in Hamburg.
Als Adler am 25. Juni 1915 zum Landsturm der Bayerischen Armee einrückte, hatten er und Mirjam bereits zwei Kinder. Vom 5. August bis 22. September war Adler im Lazarett. Am 8. Oktober desselben Jahres wurde Adler als "dienstunbrauchbar" aus der Armee entlassen.
Ab 1924 unterrichtete er an der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg. Er beging 1938 sein vierzigjähriges Amtsjubiläum in Nürnberg. "Der Israelit" vom 24. März 1938 schreibt dazu: "Herr Adler verkörpert den selbstbewussten, berufsstolzen, wissensreichen und gediegenen Lehrertyp in Bayern. [ ] Wenn er auch seinem Lehramt stets seine ganze ungeteilte Kraft widmete, und jeden einzelnen seiner Schülerschar förderte, so fand er doch noch Zeit und Muße, der jüdischen pädagogischen Welt Werke von gediegenem Wert zu schenken."
Nathan Adler war Schriftführer des Ansbacher Bezirkslehrervereins, Schriftleiter auf der ehemaligen amtlichen Fortbildungskonferenz und trat als Referent bei Tagungen des Jüdischen Lehrervereins auf. Am 27. Januar 1899 war der israelitische Religionslehrer Nathan Adler aus Alzenau in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) eingetreten. Mehrfach publizierte er in der pädagogischen Beilage der Zeitung "Der Israelit". Evtl. gab es mehrere Personen mit demselben Namen. Claudia Prestel nennt einen Nathan Adler, der als Lehrer an der Jüdischen Volksschule der Ohel Jakob Gemeinde in München angestellt war und vorher Lehrer in Ansbach gewesen sei. Bei der Recherche muss die Identität stets kontrolliert werden.
Laut Strätz war eines der Kinder Leo Adler, geb. am 17. März 1915 in Nürnberg, Seminarist der ILBA (Examen 1936).
Raphael (auch: Rafael) Adler stammte aus der Kreisstadt Brückenau und studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1911 abschloss. Seine Eltern waren der Handelsmann Wolf Adler und dessen Frau Rosa, geb. Strauß aus Brückenau. Am 20. September 1912 trat der israelitische Religionslehrer Raphael Adler aus Zeitlofs (Brückenau) in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein.
Die Gemeinde Zeitlofs gehörte zum Landkreis Brückenau. 1910 hatte sie 601 Einwohner, 42 davon waren Juden, das Städtchen Brückenau mit 2098 Einwohnern hatte eine 124 Seelen starke jüdische Gemeinde. Sowohl Zeitlofs als auch Brückenau hatten vor 1924 noch keine jüdische Volksschule, jedoch unterhielten die jüdischen Gemeinden einen Lehrer, der den Kindern Religionsunterricht erteilte.
Am 9. Oktober 1914 wurde der ledige Präparand und israelitische Hilfslehrer Rafael [sic.] Adler, geb. am 8. August 1892 in Brückenau, wohnhaft in Brückenau, Soldat der Bayerischen Armee beim 8. bayer. Infanterie-Regiment (Metz) I Ersatz-Bataillon. Aus dem 8. Infanterie-Regiment wurde ein Raphael Adler am 5. Januar 1916 als vermisst gemeldet: "bish[er] vermißt, in Gef[an]g[en]sch[aft] (n[ach] priv[ater] Mitt[ei]l[un]g)".
Adler kehrte aus der Gefangenschaft zurück und arbeitete noch einige wenige Jahre als Lehrer. Die Zeitschrift "Der Israelit" berichtete am 1. April 1920 über den Tod des langjährigen Vorstands der jüdischen Gemeinde Zeitlofs, des ausgebildeten Lehrers und Kantors Moses Wormser: "Am Sterbehause sprach Herr Lehrer Raphael Adler aus Brückenau. In tief empfundenen Worten schilderte er das Leben des Entschlafenen."
Ab 1922 wurden die Kinder in Brückenaus und Zeitlofs nicht mehr von Adler, sondern von dem Lehrer Samuel Gundersheimer unterrichtet. Nach Schließung der jüdischen Konfessionsschule Mittelsinn (Main-Spessart-Kreis) 1924 erteilte ein Raphael Adler dort noch 11 jüdischen Kindern den Religionsunterricht.
Alemannia judaica nennt Raphael Adler aus Brückenau unter den Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Am 24. November 1924 starb Raphael Adler an den Folgen einer Kriegsverletzung. Er wurde nur 32 Jahre alt.
Salomon Adler stammte aus Kleinsteinach Bezirksamt Haßfurt. Er war ein Sohn des Kaufmannes Nathan Adler und dessen Ehefrau Kallmana, geb. Schlenker. Salomon hatte vier ältere Geschwister: Esther (1871-1942), Jeanette (1873-1944), Hirsch (1875-1942) und Jakob (1876-1942) und bekam noch zwei jüngere Schwestern: Berta (20. Juni 1883-1943) und Klara (29. Oktober 1885 - 1943).
Salomon absolvierte im Jahre 1898 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 7. Oktober desselben Jahres wurde ein Salomon Adler noch als Schulpraktikant Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).
Am 24. März 1904 meldet Der Israelit, dass der Lehrer Adler (selbe Person?) von Georgensgmünd an die Präparanden-Schule nach Burgpreppach berufen worden sei. Salomon Adler sei selbst ehemaliger Schüler der Präparandenschule Burgpreppach. Die Kultusverwaltung der Gemeinde Georgensgmünd veröffentlichte am 9. April einen "Nachruf", der in Der Israelit am 14. April erschien. Darin gab die Gemeinde ihrem großen Bedauern über sein Ausscheiden zum Ausdruck: "Wir sehen uns hiermit veranlasst, Herrn Lehrer S. Adler, der nahezu 4 3/4 Jahre in hiesiger Gemeinde wirkte, und nunmehr plötzlich zu unserm Bedauern, durch seine Berufung nach Burgpreppach, die Gemeinde verlässt, für sein Schaffen und Wirken unsern besten Dank abzustatten. Derselbe war uns, was hier noch besonders konstatiert sein möge, stets ein lieber Freund, er verstand es, wie selten einer durch sein stets taktvolles und leutseliges Benehmen, gerechtes Wesen, sich in allen Kreisen einzubürgern, und sich überall allgemeine Achtung zu verschaffen.
Wir wünschen ihm in seinem neuen Heim viel Glück und Segen. Möge es ihm stets gut ergehen." Wenn es sich hierbei um Salomon Adler aus Kleinsteinach handelt, hätte er ein Jahr nach Abschluss der ILBA die Stelle in Georgensgmünd angetreten.
Am 16. April 1912 wohnte Adler in Frankfurt am Main, Ostendstraße 18, und heiratete dort Brünette Schüler, geb. am 20. September 1890 in Bollweiler im Oberelsaß. Sie war eine Tochter des Rabbiners Samuel Schüler und dessen inzwischen bereits verstorbener Frau Maria, geb. Klein. Als Trauzeugen hatten die beiden den Kaufmann Nathan Bamberger aus Frankfurt und den Kaufmann Nathan Klein, der in Paris wohnte, gewonnen. Die Hochzeitsfeier wurde am 17. April im Hotel Schwan in Würzburg gefeiert.
Offensichtlich arbeitete Salomon Adler mindestens von 1912 bis 1927 an der Stiftischen Realschule mit Lyzeum der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main. Jedenfalls wird sein Name im Jahresbericht 1912 als Elementarlehrer für Religion, "Naturb.", Geschichte und Erdkunde der Vorschule 2 gelistet. (Es gibt mehrere Personen mit dem Namen Salomon Adler. Als Hinweis, dass es sich bei dem Lehrer der Realschule um Salomon Adler aus Kleinsteinach handeln könnte, wird ein Hinweis der Jahresausgabe 1913 auf eine Spende anlässlich seiner Hochzeit gewertet. Eindeutiger Identitätsnachweis könnte z.B. über Einwohnermeldekarten versucht werden.) 1913 unterrichtete Adler dort neben diesen Fächern auch Schreiben. Im Jahr 1925 wird Salomon Adler mit dem Titel Oberschullehrer im Verzeichnis der Lehrerkräfte geführt. Im Jahr 1927 gibt Adler 20 Wochenstunden in den Fächern Kurzschrift Hebräisch, Naturbeschreibung und Deutsch in der Realschule. Er hat jetzt einen neuen, gleichwohl höher eingestuften, gleichnamigen Kollegen bekommen: den Studienassessor Dr. Salomon Adler.
Am 22. September 1913 wurde der Sohn Hugo geboren, acht Jahre später, am 8. Januar 1921 bekamen Salomon und Brunette Adler noch eine Tochter, Irma. Die kleine Irma starb im Alter von nur drei Jahren 1924. Am 1. März 1926 brachte Brunette ein totes Mädchen zur Welt. Zu dieser Zeit wohnte die Familie immernoch in Frankfurt am Main, in der Gwinnerstr. 10. Im Jahr 1927 starben Salomons Eltern.
Salomon Adler gelang um 1939 die Flucht nach Großbritannien. Er lebte in der Melville Road 14 in Hove. Am 2. Dezember 1939 wurde er durch Entscheidung eines Tribunals als Flüchtling von Internierungshaft als feindlicher Ausländer ausgenommen. Vom 22. Juli 1940 bis 7. April 1941 war er dennoch als feindlicher Ausländer in Hutchinson interniert.
Salomon Adlers Geschwister und Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Er selbst starb am 4. November 1950 in England und wurde einen Tag später im Adath Yisroel Cemetery in Enfield bestattet. Brunette starb im Jahr 1971. Ihr Sohn Hugo lebte bis 1986. Hugo ist auf dem Mount of Olives Jerusalem Cemetery bestattet. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.
Aron Albrecht stammte aus Heubach im Landkreis Schlüchtern in Hessen, heute gehört der Ort zum Landkreis Fulda und grenzt an den unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. 1938 war er ledig und kinderlos. Albrecht war Lehrer an der Merianschule in Frankfurt am Main, 1940 unterrichtete er an der Jüdischen Schule München, dort ist er 1941 ausgeschieden. Aron Albrecht war ledig.
Hans Andorn wurde 1903 als ältester Sohn des Kantors und Elementarlehrers Meier Andorn in Hattingen im Ruhrgebiet geboren. Er besuchte dort die Israelitische Volksschule, an der sein Vatter unterrichtete und anschließend das Hattinger Realgymnasium, das er 1922 mit der Hochschulreife verließ. Zunächst ging er ins benachbarte Essen um in einer Bank zu arbeiten. Ab 1925 studierte Andorn an den Universitäten in Berlin und Gießen Philosophie, Geschichte und Orientalia. Gleichzeitig begann er in Berlin die Rabbinerausbildung an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. 1929 legte Andorn in Gießen seine Promotionsprüfung ab. 1932 heiratete er in Witten die Gesangslehrerin Charlotte Mayer, die Tochter des Kantos und Lehrers Max Mayer, der ein enger Freund von Hans Andorns Vater war. Andorn erhielt in Karlsruhe seine erste Anstellung als Rabbiner und Religionslehrer der liberalen jüdischen Gemeinde in der Kronenstraße. Er gab am Humboldt-Realgymnasium Religionsunterricht. Am 15. Juni 1934 trat Andorn die Nachfolge des Nürnberger Rabbiner Dr. Max Freudenthal an. Im September 1938 wurde er nach Den Haag berufen. Eine ausführliche Biographie wurde 2005 von Thomas Weiß und dem Stadtarchiv Hattingen veröffentlicht.
Am 20. Juni 1884 trat der israelitische Lehrer A. Anfänger aus Willmars (Mellrichstadt) dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Leopold Anfänger war das erste Kind des Schuhmachermeisters Jacob Anfänger und dessen Frau Rosa, geb. Fleischmann. Er wurde am 9. August 1868 in Waltershausen in Unterfranken geboren. Leopold hatte zwei Geschwister. Seine Schwester Regine, geb. am 20. Mai 1870, war zwei Jahr jünger als er. Nochmal zwei Jahre später, am 15. August 1872 wurde sein Bruder Lehmann geboren. Der jüngste Sohn der Familie starb am 30. August 1882, als er gerade 10 Jahre alt geworden war.
Leopold war da 14 Jahre alt und stand wohl kurz davor, seine Ausbildung zu beginnen. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1888 (lt. alemannia judaica, lt. Ottensoser 1886!) mit Examen abschloss. Zunächst unterrichtete er an den jüdischen Volksschulen in Schonungen, Willmars und Memmelsdorf. Auch in Schlesien war er am Anfang seiner Laufbahn berufstätig. Im Juli und September 1900 warb Anfänger in der Zeitschrift Der Israelit für sein Schülerpensionat an der Israelitischen Elementarschule in Willmars: "Gewissenhafte, körperliche Pflege, streng religiöse Führung. Ausbildung in fremden Sprachen, Buchführung, kaufmännischen Fächern, Stenographie etc. sowie Vorbereitung für höhere Lehranstalten."
Am 3. Juli 1895 heiratete Leopold Anfänger Hedwig Steinberger, die Tochter des Viehhändlers Lazarus Steinberger aus Schonungen. Die beiden bekamen fünf Kinder: Karl (21. April 1896), Herbert (26. Juli 1897), Ludwig (20. November 1899), Berta (4. August 1901) und Rosa (16. September 1908). Die Söhne wurden alle in Willmars geboren, Berta in Memmelsdorf und Rosa bereits in Würzburg. 1917 verlor Leopold Anfänger seinen zweitältesten Sohn Herbert im Krieg.
1905 wurde Leopold Anfänger als Seminarlehrer an die ILBA berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung 1933 tätig blieb, seit Ende der 1920er Jahre als Seminaroberlehrer. Nach seiner Pensionierung zog Anfänger nach Köln. Dort starb er am 24. Juli 1936 nach längerer Krankheit. Er wurde am 26. Juli auf dem Friedhof Adass Jeschurun in Köln beigesetzt. Bei seiner Beerdigung sprachen der Rabbiner Dr. Siegmund Stein, für die Familie und den jüdischen Lehrerverein die Lehrer Marx aus Speyer und Steinberger aus Bad Kissingen und für die ILBA Seminarlehrer Stolberg.
Salomon Anfänger studierte bis 1880 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Seine ersten Jahre als Lehrer verbrachte er in Altenstein, dann arbeitete er in Willmars und schließlich war er von 1895 bis 1927 Lehrer an der jüdischen Schule Heßdorf.
Salomon Anfänger war mit der 16 Jahre jüngeren Regine (später Regina) Bierschild verheiratet. Die beiden hatten mindestens zwei Söhne, Oskar, geboren am 17. Dezember 1905 und Arthur Max, geboren am 13. Juni 1909.
1924 unterrichtete Salomon Anfänger noch vier Kinder in der Gemeinde. Für die Kultusgemeinde war er außerdem als Schriftführer eingesetzt. Auch leitete er die Heßdorfer Ortsgruppe des Centralvereins Deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens. 1927 wurde die Volksschule wegen zu geringer Schülerzahlen aufgelöst und als Religionsschule weitergeführt. Anfänger wurde in den Ruhestand versetzt, erteilte jedoch weiter Religionsunterricht, mindestens bis 1932.
Salomon Anfänger war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Am 10. April 1932 schreibt dessen Mitteilungsblatt nachträglich zu Anfängers 70. Geburtstag: "Nach seiner im Jahre 1927 erfolgten Pensionierung stellte er seine Kraft als Religionslehrer und Kantor seiner Gemeinde weiterhin zur Verfügung. In seiner Gemeinde schätzte man ihn wegen seiner Geradheit, Aufrichtigkeit und seiner besonders ausgeprägten Pflichttreue. Als äußerst tüchtiger Pädagoge und treuer Kollege ist er im Kreis seiner Amtsbrüder eine bekannte und beliebte Persönlichkeit. Wir entbieten dem lieben Freunde die herzlichsten Glückwünsche und hoffen, dass ihm noch viele Jahre seiner ersprießlichen Tätigkeit vergönnt sein mögen."
Als Regina Anfänger am 1. März 1935 unerwartet starb, setzte ihr Mann im Namen der Familie diese Todesanzeige in Der Israelit auf: "Nach Gottes unerforschlichem Willen ist meine liebe, gute Frau, unsere in unsäglicher Liebe und Fürsorge an uns hängende Mutter, unsere teure Schwester und Schwägerin Frau Regina Anfänger geb. Bierschild nach kurzer, schwerer Krankheit in ein besseres Jenseits heimgegangen. Ihr früher Tod ist der einzige Kummer, den sie uns je bereitet hat."
1939 zog Anfänger in das Jüdische Altersheim in Würzburg. Er starb dort am 31. Mai 1940 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Laudenbach neben dem Grab seiner Frau bestattet.
Alice Angermann hat in München überlebt.
Jonas Ansbacher wurde in Nürnberg geboren. Ansbacher legte 1899 am Gymnasium Erlangen die Reifeprüfung ab. Laut Angaben in alemannia judaica habe er von 1895 bis 1897 an der Rabbinatsschule in Deutschkreuz (Burgenland) sowie an der Breuerschen Yeshivah in Frankfurt die Rabbinatsstudien absolviert. Seine universitären Studien durchlief er in Würzburg, Zürich, Gießen, Erlangen, München und wieder in Erlangen. An der Universität Erlangen promovierte er am 22. Februar 1906 an der Philosophischen Fakultät über die in arabischer Sprache verfasste Kosmographie des persischen Arztes, Astronomen und Geographen Zakariya Ibn Muhammad al Qazwini (1203-1283), (Rigorosum am 29. Mai 1905). Die Ordination als Rabbiner erhielt Ansbacher an der Breuerschen Yeshiva in Frankfurt.
Ansbacher war Rabbiner in Labischin (?abiszyn) bei Posen, von September 1911 bis 1920 war er der Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Adass Jeschurun in Heilbronn. Von dort wurde er nach Stuttgart berufen zur dortigen Israelitischen Religionsgesellschaft. Im Juni 1920 wurde seine Heilbronner Stelle in der Zeitschrift "Der Israelit" wieder ausgeschrieben. Bereits 1926 wechselte er an die Altisraelitische Kultusgemeinde Wiesbaden. Während der Reichspogrome im November 1938 wurde Ansbacher im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.
Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager gelang Ansbacher die Flucht nach Großbritannien. Dort wurde er zunächst als feindlicher Ausländer interniert. Am 10. März 1941 wurde Ansbacher aus der Internierung entlassen. Von 1941 bis 1955 wirkte er als Rabbiner der Gemeinde Adath Yisroel in Hampstead, London.
Am 9. März 1967 starb Rabbi Jonas Ansbacher. Er wurde auf dem Adath Yisroel Cemetery in Enfield bei London beigesetzt.
Max (Markus) Ansbacher war ein Sohn des Veitshöchheimer Lehrers Salomon David Ansbacher. Salomon David Ansbacher soll bis etwa 1829 als Lehrer in Veitshöchheim tätig gewesen sein (laut alemannia judaica). Von 1830 bis 1856 war Max Lehrer in Veitshöchheim, ab 1856 wirkte er in Mönchsroth als Kantor. Nach Angaben in Strätz sei er auch Lehrer in Würzburg gewesen, laut alemannia judaica im Anschluss an seine Tätigkeit in Mönchsroth.
Max Ansbacher war mit Marianne, geb. Sternherz (Sternberg?), verheiratet. Strätz nennt drei Kinder: den Kaufmann David, geb. 8.3.1844 in Veitshöchheim, gest. 10. Dezember 1928, den Weinhändler mit Rabbinatsausbildung Jonas, geboren 11. Mai 1846 in Veitshöchheim, gest. 15. Januar 1916 in Würzburg und Gitta, geb. 26. Dezember 1848 in Veitshöchheim, gest. 20.Oktober1929 in Würzburg, Privatiere. Mönchsroth/Mfr.
Salomon Ansbacher besuchte als Schüler die Jeschiwah von Rabbi Seligmann Bär Bamberger, dem späteren Gründer der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), und die Jeschiwah des Rabbi Jona Rosenbaum in Zell am Main. Er vollendete seine Studien im Alter von 20 Jahren 1863 in Eisenstadt (Ungarn) bei Esriel (Israel) Hildesheimer, dem späteren Gründer des orthodoxen Berliner Rabbinerseminars und der dortigen Adass-Jsrael-Gemeinde.
Salomon Ansbacher arbeitete zunächst als Hauslehrer, studierte zeitweise an der Münchner Universität Altertumswissenschaften, konzentrierte sich dann aber doch auf den Beruf des Kantors und Religionslehrers. Er arbeitete an verschiedenen Orten in Bayern und Württemberg, unter anderem in Leutershausen und vermutlich in Berolzheim, BA Gunzenhausen, wo 1874 sein Sohn Simcha geboren wurde.
1874 zog Ansbacher mit seiner jungen Familie nach Nürnberg. Die Gründung des orthodoxen Vereins Adath Israel (Adas Israel) innerhalb der liberalen jüdischen Gemeinde 1874 wird auf die Initiative Ansbachers zurückgeführt. Zu Beginn lud Ansbacher die Gläubigen zum separaten Gottesdienst nach altem Ritus in seine Wohnung. Im folgenden Jahr (1875) gründeten die Mitglieder eine eigene Religionsschule, die 1920 durch den Rabbiner Dr. Klein zur Volksschule erweitert wurde. Am 17. März 1876 wurde der Verein behördlich anerkannt. Bis 1909, dem Jahr, in dem seine Frau starb, erteilte Ansbacher in Nürnberg nicht nur den Religionsunterricht, sondern wirkte auch als Kantor und kümmerte sich um Belange des Vereins Adas Israel. Nachdem Ansbacher sich zur Ruhe gesetzt hatte, gelang es dem Verein, einen eigenen Rabbiner einzustellen. Diese Funktion übernahm 1909 Dr. Arnold Klein. Ansbacher starb 2 Jahre nach seiner Frau am 1. Oktober 1911.
Nach Ansbachers Tod erschien in der Zeitschrift Der Israelit ein Nachruf, der mit folgenden Worten begann: "Am Vorabend des Jom Kippur-Tages, während die Gemeinde Adaß Jisroel zu Nürnberg in heißem Gebete im Gotteshause stand, jede Lippe in aufrichtigem Flehen für die Genesung des erkrankten, geliebten und kindlich verehrten Meisters sich regte, hob sich seine heiliglautere Seele vom irdischen Hienieden zu himmlischen Sphären. In die weihevoll gehobene Stimmung des heiligen Tages fiel die betrübende Kunde wie der Reif auf ein Blütenbeet und nur der Gedanke, dass des Heimgegangenen Sehnsucht, an diesem Tage dem höchsten Rufe folgen zu dürfen, Erfüllung gefunden, konnte die Wehmut lindern." Ansbacher wurde am 4. Oktober 1911 in Georgensgmünd beigesetzt.
Ansbacher war mit Eva Emilie, geb. Guggenheimer, verheiratet und hatte sechs Kinder. Laut Familienstammbaum in Ancestry heirateten Schlomo Salomon Ansbacher und Eva Emilie Guggenheimer am 5. September 1870 in Oregon USA und bekamen 6 Kinder: 1871 wurde die Tochter Kela, später verheiratete Rotter, geboren. Simcha oder Simon, das zweite Kind, geboren 1874 in Berolzheim, Bezirksamt Gunzenhausen, wurde Kantor und heiratete 1900 in Fulda. Das dritte Kind, David, wurde am 14. April 1877 in Nürnberg geboren. Wie sein Vater wurde David Religionslehrer, er lebte 1904 in Hamburg. Sohn Dr. Jonas Ansbacher, geb. 1879, wurde im Juli 1911, nur drei Monate vor dem Tod des Vaters, als Rabbiner der jüdischen Gemeinde Heilbronn eingesetzt. Die Tochter Sara, geb. am 6. Dezember 1881 in Nürnberg, wurde Verkäuferin und heiratete am 9. Dezember 1908 in Fulda den aus Frankfurt stammenden und in Berlin wohnenden Gemeindesekretär Max Neuberger. Der Ancestry-Familienstammbaum nennt noch eine Tochter, Hanna, ohne Geburtsdatum und Salomons Eltern: Mordechai Marx Ansbacher und Marianne Marla Sternberg, sowie fünf Geschwister: Hanna Anna Ansbacher, Vogel Ansbacher (die als Kleinkind 1843 starb), David Ansbacher, Jonas Ansbacher und Gitta Ansbacher. Im Ancestry-Stammbaum wird Salomons Geburtsdatum mit 29. Januar 1842(!) angegeben. Bei dem in Ancestry "Mordechai Marx" Ansbacher genannten Vater handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Lehrer "Max (Markus)" Ansbacher, verheiratet mit "Marianne, geb. Sternherz (Sternberg?)", als deren Kinder hier aber nur David, Jonas und Gitta genannt werden (siehe eigener Eintrag).
Arthur Antwort studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1934 abschloss. Arthur Antwort zog nach der Ausbildung nach Berlin.
Israel Argasi stammte aus Palästina. Als Sprachlehrer hielt er Ende 1924/Anfang 1925 Hebräischkurse für die Israelitische Kultusgemeinde München im Klublokal der Z.O.G. Ottostraße 2/0 ab. Die Kurse fanden abends statt. Anfang 1925 hielt er einen Vortragszyklus über "Palästina, das Land und seine Geschichte". Argasi sei "mit Herz und Seele Palästinenser" gewesen, schreibt Dr. Max Mayer, der ab Frühjahr 1925 die Sprachkurse an der Hebräischen Sprachschule in München übernahm, in seinem Nachruf. Seine Begeisterung für das neue aufblühende Leben in Erez Israel habe ihn völlig erfüllt. Er nennt Argasi einen "feurigen Vorkämpfer für die Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Umgangssprache". Mit seinem ungebrochenen Optimismus habe er seine Schüler für die jüdische Sache begeistert. Argasi starb im Alter von 26 Jahren an einer schweren Lungenentzündung in Berlin.
Hilda Auerbach war eine Tochter des Weinhändlers Wilhelm (Wolf) Fromm und Rosa, geb. Sachs. Ihr Vater stammte aus Großlangheim/Ufr. Seit 1908 lebte er in Würzburg als Teilhaber der Firma Gebrüder Fromm. Hilda besuchte eine Höhere Töchterschule und belegte Fortbildungskurse an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Lehrerin wurde sie erst nach der Flucht in den USA. Vor ihrer Heirat war sie im jüdischen Altersheim und im jüdischen Jugendbund in Würzburg beschäftigt. 1934 heiratete sie in Recklinghausen den Rabbiner Selig S. Auerbach, der seit 1932 Rabbinatssubstitut in Würzburg war, dort Fortbildungskurse für Jugendliche gab und als Teilzeitdozent an der ILBA unterrichtete. 1934 trat Auerbach die Stelle des Bezirksrabbiners in Recklinghausen/Westfalen an. Seitdem lebte Hilda Auerbach als Rabbinergattin in Recklinghausen und unterstützte ihren Mann bei der Gemeindearbeit.
Das Paar hatte drei Töchter, von denen die erste, Hannah, im März 1938 in Recklinghausen geboren wurde.
Hilda Auerbach wurde während der Novemberpogrome schwer verletzt und floh nach einigen Wochen zunächst nach Holland und später über England in die USA. Dort kamen ihre beiden jüngeren Töchter Ruth (geb. 1942) und Nancy Joy (geb. 1946) zur Welt. Hilda Auerbach studierte am State College in Aberdeen, SD, und wurde Lehrerin. 1961 erhielt Selig die Stelle des Rabbiners an der Lake Placid Synagoge in Lake Placid, NY., wo Hilda und er 1985 noch lebten.
Sigmund Seligman Auerbach war bis 1873 Direktor der Fürther Israelitischen Bürgerschule. 1873 wurde er Rabbiner in Halberstadt.
Adolf Aufseeser war in Adelsdorf wohl von 1913 bis 1915 Lehrer. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.
1938 lebte die ledige Gymnastiklehrerin Liselotte Avellis in Fürth. Sie war eine Tochter des Kaufmanns Alfred Simon Avellis und seiner Frau Helena, geb. Kaiser. Die beiden hatten am 17. August 1908 in Mainz im Großherzogtum Hessen geheiratet. Am 18. Mai 1909 wurde ihre einzige Tochter geboren: Liselotte (Lilo). Sie floh im Februar 1939 nach London. 1939 war sie als Hausangestellte und jüdischer Flüchtling in One Oak, Barnet, Hertfordshire, England gemeldet. Sie lebte mit ihrer Mutter Helen Avellis bei Albert und Florence Haynes und dem vierjährigen Kind Shirley Haynes.
Am 24. August 1946 schifften sich Liselotte und Helen Avellis in Marseille auf der SS Athos II ein, um nach New York auszuwandern. Für beide war als Nationalität Russisch angegeben, als ethnische Herkunft jüdisch und deutsch. Helene (hier mit "e") war 60 Jahre alt, Liselotte 37. Am 22. November 1946 beantragte Liselotte in New York die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie gab als Berufsbezeichnung Bedienung an. Am 27. Januar 1949 heiratete Liselotte in New York Michael K. Pawlikowski, der aus Minsk stammte und erst 7 Tage zuvor in die USA eingewandert war. Zusammen zogen sie nach Berkeley, California.
Im Mai 1972 starb ihr Ehemann in Alemeda, Kalifornien, am 5. April 1980 ebendort ihre Mutter. Drei Jahre später, am 26. November 1983 heiratete Liselotte in San Francisco noch einmal, Wilbur Marion Enfield. Sie lebte dann in San Francisco. Ihr zweiter Mann starb am Todestag ihrer Mutter, am 5. April 1999. Am 27. September 2005 starb Liselotte in San Francisco.
B
Ella Bacharach war von 1909 bis 1911 Erzieherin im Waisenhaus Fürth.
Dr. Isaak Bacharach stammte aus Seligenstadt in Hessen. Er besuchte vier Jahre die Volksschule, war vom 10. bis 14. Lebensjahr in der Lehr- und Erziehungsanstalt Pfungstadt, besuchte anschließend für ein Jahr das Realprogymnasium in Seligenstadt und anschließend drei Jahre das Humanistische Gymnasium in Darmstadt. 1873 trat er für ein Jahr in das Darmstädter Polytechnikum ein. Er studierte in Leipzig und München.
1877 bestand er die Lehramtsprüfung und arbeitete anschließend für ein Jahr an der Kreisrealschule Würzburg als Assistent. Ab 16. Oktober 1878 war er Lehramtsverweser, und ab 16. Dezember 1879 Reallehrer für Mathematik und Physik.
Seine Frau Pauline, am 10. November 1860 geborene Rosenthal, stammte aus Fürth. Seine Kinder Maria und Emil wurden am 20. September 1885 bzw. 19. September 1887 geboren.
Er betrieb weiterhin seine Studien, war Mitglied der Erlanger "Societas Medi-co-physica" und veröffentlichte zwischen 1875 und 1880 mehrere Arbeiten; 1880 legte er die Spezialprüfung ab, promovierte 1881 in Erlangen und wurde am 1. September 1896 Professor für Mathematik und Physik an der Kgl. Industrieschule in Nürnberg. In Nürnberg lebte Bacharach von 1896 bis 1939. 1935 war er im Nürnberger Adressbuch als "Konrektor am Technikum, Friedrichstr. 66, 1. Sp." zu finden. Er war in Nürnberg zusätzlich Konservator für die Physikalischen Sammlungen und wurde am 1. Oktober 1910 Konrektor. Er bekam viele Auszeichnungen. Am 1. Februar 1920 trat er in den Ruhestand.
Am 17. Januar 1931 starb seine Frau. Sein Sohn und dessen Frau Dora wurden 1941 nach Jungfernhof deportiert und sind verschollen. Deren Kinder waren schon früher emigriert. Die Tochter starb 1942 in Nürnberg. Er selber starb 12 Tage nach seiner Deportation nach Theresienstadt.
Dr. Max Bacharach war Gymnasiallehrer und unterrichtete ab 1878 an der Kreisrealschule (später Oberrealschule) Würzburg Mathematik und Physik. Er war mit Therese, geb. Rosenbaum verheiratet und bekam mit ihr zwischen 1885 und 1890 fünf Kinder: Moritz, Alfred, Otto, Wilhelm und Ida. Die Familie wohnte in der Alleestr. 16 in Würzburg. Am 3. Juli 1894 starb Therese. Die Kinder waren jetzt zwischen 3 und 9 Jahren alt. Nach zwei Jahren heiratete Max Bacharach im pommerschen Stettin die Lehrertochter Eugenie Victor. 1915 starb der jüngste Sohn Wilhelm, nachdem er als Kriegsteilnehmer in Serbien an der Ruhr erkrankt war. Max Bacharach ging 1919 in den Ruhestand. Er starb am 15. September 1922 in Würzburg. Eugenie starb am 27. Juli 1925. Zumindest den beiden Söhnen Alfred und Otto gelang die Emigration.
Henny Bacharach lebte 1935 als Erzieherin in Fürth.
Frieda Baedeker hat ein Lehrerinnenseminar für höhere Töchter besucht. Vermutlich war sie nicht jüdischer Konfession, hatte aber zwei jüdische Großeltern.
Ilse Plaut war eine Tochter des Fürther Kaufmanns Simon Plaut und seiner Frau Cäcilie (Cilly), geb. Stern. Simon Plaut war Mitinhaber der Firma Chemisch-technische Industrie-Gesellschaft Plaut & Co in Fürth, die u.a. mit Ölen handelte.
Ilse war noch unter ihrem Mädchennamen Gymnasiallehrerin in Fürth. Sie heiratete am 22. Dezember 1941, drei Monate bevor sie deportiert wurde, den Kaufmann Oskar Baer (auch: Bär), Besitzer eines Kurz- und Spielwaren Exportgeschäftes. Ilses Vater hatte eine Schwester, Johanna Plaut, verheiratete Großmann. Mit deren Sohn Karl, ihrem Cousin, verband Ilse eine Freundschaft. Johanna Großmann war mit einem evangelischen Mann verheiratet, und auch ihre Kinder wurden getauft und wuchsen protestantisch auf. Während der NS-Zeit wurde auch Karl interniert. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus benannte Karl seine Tochter nach der ermordeten Cousine: Ilse. Ilse Großmann wurde auch Lehrerin.
Ilse und Oskar Baer, sowie Ilses Eltern Simon und Cilly Plaut wurden mit demselben Transport am 24. März 1942 von Fürth nach Izbica deportiert. Seitdem sind sie verschollen. Ihre Namen sind auf den Gedenktafeln für die Fürther Opfer der Shoah in der Halle des Neuen Friedhofs Fürth eingraviert.
Jenny Baerwald war die Ehefrau des Münchner Rabbiners Dr. Leo Baerwald und Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in München. Sie wird von Kirsten Jörgensen als eine der Mitbegründerinnen der Jüdischen Mädchenschule Wolfratshausen genannt.
Ein Lehrer Baier war wohl zwischen 1920 und 1932 Lehrer in Adelsdorf. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.
Bernhard Bamberger war der Sohn des Nürnberger Lehrers Isaak Bamberger. Er wurde 1928 zunächst Studienreferendar und dann Seminarlehrer der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Nach der Emigration wurde er Beamter im Israelischen Ministerium für Erziehung. Die Schwester seiner Frau Esther, geb. Dym, war verheiratet mit dem Rabbiner und Seminarlehrer an der ILBA Yekutiel Jakob Neubauer.
Isaak Bamberger studierte im Wintersemester 1902 an der Universität Zürich Philosophie und Pädagogik (selbe Person?). Evtl. studierte er auch an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (es gab dort einen Isac Bamberger aus Sennheim - in der Recherche ist zu prüfen, ob es sich um dieselbe Person handelt). Er wurde zunächst Lehrer in Burgkunstadt. Isaak Bamberger war mit Sara, geb. Tachauer verheiratet und bekam am 4. Februar 1902 in Nürnberg einen Sohn: Bernhard (Seligmann Bär, später Yizhak Dov). Im Schuljahr 1904/05 wird I. Bamberger im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Vorschullehrer geführt. 1920 übernahm er die Leitung der Israelitischen Volksschule Nürnberg. War Mitglied des Verbandsvorstandes des Reichsverbands der Jüdischen Lehrervereine. Lt. Bekanntgabe vom 2. März 1922 wurde Dr. Isaak Bamberger in die Gemeindevertretung der Nürnberger Kultusgemeinde gewählt. Er war stellvertretender Vorsitzender des jüdischen Gemeindeverbands Bayern. 1935 hat Bamberger den Vorsitz bei der Konstituierung des Bayerischen Gruppenverbands der ZVfD (Zionisten). Sein Sohn Bernhard wurde Seminarlehrer in Würzburg. Bei Recherche genau auf Identifizierung der richtigen Person achten: es gab noch einen zweiten Isaak Bamberger mit fast dem gleichen Geburtsdatum: 24.3.1874 in Lengau/Schweiz)! Bei Biographie-Erstellung sollten Identität, Familienzusammenhänge und Wohnorte zweifelsfrei geklärt werden.
Moses Löb Bamberger war der dritte Sohn des Bad Kissinger Distriktrabbiners Seckel Bamberger und seiner Frau Nanette, geb. Bamberger. Er wuchs mit zwei älteren Brüdern und einer jüngeren Schwester auf. Sein Bruder Seligmann Bär Bamberger (geb. 1896 in Schrimm bei Posen) wurde Chemiker, der Bruder Simon (geb. 1899 in Schrimm) wurde Rabbiner in Stuttgart, die Schwester Adelaide absolvierte ein Medizinstudium. Moses Löb Bamberger besuchte in Würzburg die Oberrealschule, studierte am Hildesheimer´schen Seminar in Berlin und an der Yeshiva in Kaunas. Seine Ordination als Rabbiner erhielt er am Hildesheimer´schen Rabbinerseminar. Bamberger promovierte an der Universität Gießen.
Bamberger war Rabbiner in Bad Kissingen und Mainz. Nach der Emigration lebte er zunächst in Sea Place, West Worthing, Sussex, für 1939 wird auch Islington, London angegeben. Offensichtlich plante Bamberger, weiter in die USA zu emigrieren. Auf einer Passagierliste der SS Lagonia, die am 12. August 1939 aus Liverpool nach New York ablegte, war er mit seiner Frau Zeline (37 Jahre alt) und den Kindern Adelaide (8), Benjamin (6), Sara (5), Seckel (3), Salomon (2) und Simson (6 Monate) bereits eingetragen. Sie wollten nach Greenport in New York fahren. Aus welchem Grund die Familie jedoch nicht an Bord gehen konnte, ist bisher nicht belegt. Jedenfalls sind alle Namen durchgestrichen und mit dem Vermerk "did not embark" versehen. Bamberger wurde als feindlicher Ausländer interniert. Erst am 18. November 1940 wurde er wieder entlassen.
Später lebte er in Nottingham. Später leitete er ein Internat in Gateshead (Boarding School Gateshead Yeshivah).
In Kitzingen am Main feierte die Israelitische Kultusgemeinde am 10. September 1925 im Zentral-Hotel das 25-jährige Ortsjubiläum ihres Religionslehrers und Kantors Naphtali Bamberger. Bamberger hat 1908 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Synagoge eine Festschrift zur Geschichte der Juden von Kitzingen veröffentlicht. Am 1. Februar 1901 war Naphtali Bamberger, der gerade seine Stelle als Religionslehrer in Kitzingen angetreten hatte, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten.
Ein Naphtali Bamberger aus Sennheim schloss 1895 sein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.
Nathan Bambergers Vater war der berühmte "Würzburger Rav", des Würzburger Bezirksrabbiners und Gründers der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA). Nach dem Tod seines Vaters übernahm Nathan Bamberger das Amt des Rabbinatsverwesers. Im Mai 1881 wurde er Distriktrabbiner von Würzburg. Bis zu seinem Tod leitete er die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA). 1908 veröffentlichte er einen Leitfaden für den jüdischen Religionsunterricht.
Am 24. April 1896 trat der Distriktrabbiner Dr. Salomon Bamberger aus Burgpreppach in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein. Ein Jahr zuvor, am 4. März 1895 war Bamberger in Burgpreppach zum Nachfolger des Bezirksrabbiners Dr. Deutsch gewählt worden. Zu seinem Amt gehörte auch die Leitung der Talmud-Thora-Schule (Israelitische Präparandenschule) in Burgpreppach.
Salomon Imanuel Bamberger, geb. am 10. Juli 1869 in Frankfurt am Main, war ein Enkel des berühmten "Würzburger Rav", des Würzburger Distriktrabbiners Seligmann Bär Bamberger. Er war das erste Kind seiner Eltern. Sein Vater, Seckel Bamberger, war Lehrer und Rabbiner in Frankfurt. Seine Mutter Julie, geb. Klein, war eine Tochter des Kolmarer Rabbiners Salomon Klein.
Salomon besuchte die Realschule der Frankfurter Religionsgesellschaft und das Goethegymnasium. Mit 25 Jahren hatte er das Universitätsstudium abgeschlossen und über "den arabischen Text der Erklärung des Maimonides zu dem schwierigen Traktat Kilaim" promoviert und übernahm das Rabbinat Bingen. Von dort wechselte er 1895 nach Burgpreppach, wo er fünf Jahre das Bezirksrabbinat und die Leitung der Talmud-Toraschule innehatte. Im Januar 1901 folgte er einem Ruf nach Hanau, wo er das Provinzial-Rabbinat übernahm.
Salomon Bamberger war mit der Tochter des Fürther Waisenhausdirektors Merla Mirjam, geb. Königshöfer, verheiratet. Am 22. Oktober 1900 wurde in Burgpreppach ihr Sohn Moses Jonas (später Jean) geboren. Er wurde Buchhalter, heiratete Ruth Flörsheim und floh vor den Nationalsozialisten nach Aix-les-Bains. Jan Bamberger starb am 11. Februar 1945 im Konzentrationslager Buchenwald.
Salomon Bamberger starb im Alter von 51 Jahren am 5. November 1920 in Hanau.
Rabbi Seligmann Baer Bamberger war Gründer und von 1864 bis 1878 Direktor der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA).
Clara Banasch hat das Lehrerinnenseminar in Breslau besucht.
David Banda war von 1924 bis 1926 Lehrer in Niederwerrn, dann bis 1934 Religionslehrer in Demmelsdorf.
Jerachmiel Bar-Chai (auch: Gottlieb Bergmann) war der Sohn des Jerusalemer Rabbiners Chaim Jehuda Bergmann und ein Ururenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann. Seine Eltern waren Chaim Jehuda Bergmann (1886-1944) und Mirjam, geb. Minzberg (1890-1958). Der Vater wirkte zeitweise als Lehrer in Großostheim/Ufr. und Nürnberg. Jerachmiel wuchs mit fünf Geschwistern auf: Schlomo (Min-Hahar), Mordechai, Avraham Bartura (auch: Elazar Bar Tora) (urspr. Bergmann), Riwka Cohen (geb. Bergmann), und einer bei geni.com mit späterem Familiennamen "Agassi" genannten Person. Er besuchte in Nürnberg die Volksschule und in Nürnberg und Fürth die Realschule.
Von 1927 bis 1930 studierte Jerachmiel an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er machte dort den Abschluss im gleichen Jahr wie sein Bruder Avraham. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer in Hoffenheim/Baden, Karlsruhe und Plauen/Vogtland, danach war er auch Schulpraktikant in Nürnberg (isr. Volksschule oder städtische Schule???). Nach Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er aus der staatlichen Lehrerbildung ausgeschlossen und konnte seine Ausbildung nicht vollenden. So machte er ab 1933 eine einjährige landwirtschaftliche Umschulung um nach Palästina zurückkehren zu können. Vor der Emigration wohnte er zuletzt in Nürnberg in der Frauentormauer 42. 1933/34 ging er zunächst zur Umschulung nach Grusenheim/Kollmar im Elsaß, danach zurück nach Palästina.
1934 kehrte er zu seiner Familie nach Jerusalem zurück. Er diente in der Haganah, war zweieinhalb Jahre lang im Polizeidienst und später in der Israelischen Armee. Als Lehrer arbeitete er wieder in Tiberias, Kefar Saba und Ramat Gan. 1935 heiratete er in Jerusalem seine erste Frau. Mit ihr hatte er zwei Kinder, Nathan Zwi (geb. 1936 in Jerusalem, Landwirt) und Jehoschua (geb. 1938). 1945 heiratete er nach Scheidung zum zweiten Mal.
In Bay HStA MK 49570 ist ein langer Streit um "Wiedergutmachung" dokumentiert, mit ausführlichen Angaben zum Werdegang. Hier wird ein Bericht von Emanuel Heß, dem Schulleiter der Bekenntnisschule "ADAS Israel" zitiert, in dem am 3. März 1933 berichtet worden sei, dass Bar Chai "freiwillig" aus dem Lehrerberuf ausgeschieden sei, um Tüncher zu werden; er selbst bezeugt, dass er nicht bei ADAS Israel, sondern bei einer städtischen Schule als Praktikant eingesetzt und dann 1933 aus dem Schuldienst gedrängt worden sei. Danach habe er die Umschulung gemacht, um emigrieren zu können.
Jerachmiel Bar-Chai hat 13 Jahre lang in Deutschland gelebt. Dazu schreibt er 1982 in einem Fragebogen: "Aber die Lehrerausbildung im Lehrerseminar in Würzburg pflanzte in mir den Willen, mein ganzes Leben der Erziehung von Jugend [!] zu widmen. Und so bin ich bis zur Erreichung des Ruhestandes Lehrer von Jugend und Erwachsene[n] geblieben. Diese 13 Jahre - und vor allem das Studium im Lehrerseminar in Würzburg - wirkten auf mich so sehr, daß man mir heute noch meine deutsche Ausbildung auf der Nasenspitze erkennt.", (zitiert nach Strätz 1989, S. 732).
Laut myheritage.de ist Jerachmiel Bar-Chai 1992 gestorben.
Ruth David war eine Tochter des Karlsruher Kaufmannes Salomon David und dessen Frau Jenny, geb. Oppenheimer. Sie absolvierte ihre Lehrerinnenausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, wo sie auch ihren zukünftigen Mann, Moses Aron Kula, später Moshe Barkol, kennenlernte. Nach der Ausbildung ging Ruth David nach Dinslaken an ein Waisenhaus, Moses Kula nach Frankfurt am Main. Beiden gelang die Flucht nach Palästina, wo Moshe Barkol als Dozent und Schulleiter arbeitete. Auch Ruth ging in Israel ihrem Beruf als Lehrerin nach. Im Ruhestand lebten sie in Givataim, Israel.
Moshe Barkol hieß ursprünglich Moses Aron Kula. Er war ein Sohn des Kantors Pinkus Kula und dessen Frau Eva, geb. Winier. Er besaß die polnische Staatsangehörigkeit. Im Alter von 15 Jahren, ab 1926 besuchte er die isr. Präparandenschule in Höchberg. Von 1929 bis 1932 studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Moshe Barkol heiratete eine Mitstudentin, Ruth David, die 1912 in Karlsruhe geboren worden war. Nach der Ausbildung ging Moses Kula als Lehrer nach Frankfurt am Main, Ruth nach Dinslaken an ein Waisenhaus. Beiden gelang die Flucht nach Palästina, wo Moshe Barkol als Dozent und Schulleiter arbeitete. Auch Ruth ging in Israel ihrem Beruf als Lehrerin nach. Im Ruhestand lebte Moshe Barkol in Givataim, Israel.
Avraham Bartura war der Sohn des Jerusalemer Rabbiners Chaim Jehuda Bergmann (1886-1944) und ein Ururenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann. Der Lehrer Jerachmiel Bar-Chai (auch: Gottlieb Bergmann) ist sein Bruder. Seine Mutter war Mirjam, geb. Minzberg (1890-1958). Der Vater wirkte zeitweise als Rabbiner in Großostheim/Ufr. und Nürnberg. Avraham wuchs mit fünf Geschwistern auf: neben Jerachmiel (später Bar-Chai) waren das: Schlomo (später: Min-Hahar), Mordechai, Riwka Cohen (geb. Bergmann), und eine bei geni.com mit späterem Familiennamen "Agassi" genannte Person.
Avraham besuchte in Nürnberg die höhere Handelsschule sowie die Talmud-Hochschule (Jeschiwah). Zusammen mit seinem Bruder Jerachmiel studierte er von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Beide machten dort den Abschluss im gleichen Jahr. Nach dem Studium wirkte er als Schulleiter in Stettin/Pommern, bevor er 1931 zusammen mit seiner späteren Ehefrau, der Würzburger Krankenschwester Fanny Berney nach Palästina ging.
Bereits vor dem Studium war er politisch engagiert: Er war von 1922 bis 1925 Mitglied beim Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, 1924 und 1925 Mitglied bei den Jungsozialisten. Im orthodoxen Jugendbund Esra war er von 1925 bis 1930 Gruppenleiter. 1931 kehrte er nach Palästina zurück. Übergangsweise nahm er verschiedene Stellen an, so arbeitete er als Bankbeamter und Verkäufer. 1936 bis 1948 stand er im Dienst der Selbstschutzorganisation Haganah und später der Israelischen Armee. Ein Jahr nach ihrer Ankunft in Palästina heirateten Avraham und Fanny in Tel Aviv (1932). Am 27. März 1935 bekamen sie einen Sohn: Jakob.
Ab 1933 wirkte Bartura wieder im pädagogischen Bereich, er wurde Mitglied der Isr. Lehrerinnung. Er übernahm 1936 die Leitung einer Schule in Ekron und Magdiel (bis 1939). Von 1954 bis 1956 war er Schul- und Heimleiter in Neve Hadassa. 1956 wechselte er ins Erziehungsministerium als Beauftragter für Westeuropa und Südamerika. In Dienst des Ministeriums arbeitete er von 1956 bis 1960 in Frankfurt/Main und von 1964 bis 1966 in Buenos Aires. In diesem Jahr wurde er Aufsichtsrat der Lehrerinnung.
Avrahem Bartura arbeitete auch als Rundfunk- und Zeitungkorrespondent sowie als Schriftsteller. Er veröffentlichte u.a. Bücher und Artikel über Lazarus (Elieser) Bergmann. Er schrieb auch Übersetzungen und Kindergeschichten. In der Nachkriegspublikation ehemaliger ILBA-Absolventen von Alex Roberg und Max Ottensoser von 1982 veröffentlichte er einen Artikel über Schülerschaft und Aufbau der Lehrerbildungsanstalt.
Hermine Baßfreund war die Tochter eines oberschlesischen Rabbiners. Sie hatte am 31. Dezember 1915 die preußische Staatsangehörigkeit. Hermine Baßfreund war von 1906 zunächst Lehrerin in den Elementarfächern des Heberlein/Arnstein´schen Instituts in Fürth. Am Mädchenlyzeum in Fürth unterrichtete sie von 1907 bis 1933 Deutsch. 1931 wurde sie zur Studienrätin ernannt.
Am 27. April 1888 trat der israelitische Religionslehrer Seligmann Battenwieser aus Mainbernheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Am 1. Februar 1901 trat der israelitische Religionslehrer Max Baum aus Karlstadt dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Liedtke, Sosic geben an, dass Max Baum in Izbica ermordet wurde. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet mehrere Personen mit dem Namen Max Baum. Der einzige unter ihnen, der nach Izbica deportiert wurde, ist Max Baum, geb. am 29. Dezember 1879 in Wiesenfeld/Karlstadt. Dieser Max Baum wurde von Nürnberg aus am 24. März 1942 ins Ghetto Izbica deportiert. In den Kriegsstammrollen des BayHStA ist ebenfalls ein Max Baum verzeichnet, der - allerdings am 28. - Dezember 1879 in Wiesenfeld geboren ist, der jedoch von Beruf Viehhändler war.
Am 10. Januar 1879 trat der israelitische Lehrer Moses Baumann in Memmelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Emma Beck war von April 1937 bis zur Emigration im März 1939 als Hauswirtschaftslehrerin für die jungen Mädchen im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München zuständig.
Alice Behr stammte aus der Familie des Kaufmanns Ernst Behr und seiner Frau Amalie, geb. Neter, in Mannheim. Sie war seit 1917 Lehrerin im badischen Schuldienst. Am 1. September 1933 wurde sie in den Ruhestand versetzt. Von Mai 1934 bis April 1936 war sie als Lehrerin im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München beschäftigt. Anschließend war sie bis zu ihrer Flucht Lehrerin der jüdischen Schule Mannheim. In den USA hielt sie sich zunächst als Kindermädchen über Wasser, fand dann Arbeit als Hauswirtschaftslehrerin in einem Hotel und leitete zuletzt ein jüdisches Kinderheim.
Anna Behr war die Tochter eines Goldstickers und Versicherungsagenten. Sie war Musiklehrerin und gab Klavierunterricht. Von ihrer gelähmten und 1921 im Alter von 44 Jahren verstorbenen Schwester übernahm sie die Versicherungsagentur.
Margot Behrens war die jüngste von zwei Töchtern des letzten Fürther Bezirksrabbiners Dr. Siegfried Behrens. Sie lebte in Berlin und Fürth. Sie war Handarbeitslehrerin und seit 1931 Oberlehrerin.
Siegfried Behrens war von 1908 bis 1923 Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Göttingen. Von 1923 bis zur Deportation 1942 lebte er in Fürth. Er war der letzte Bezirksrabbiner in Fürth. Er war mit Ida, geb. Baum, verheiratet und hatte zwei Töchter: Rachel Therese und Margot. Seine jüngere Tochter Margot war Handarbeitslehrerin.
Alexander Bein war das dritte von 11 Kindern. Sein Vater war Salomon Bein, die Mutter Marianne, geb. Rosenthal. Als Alexander 1850 geboren wurde, lebte die Familie noch in Westheim bei Haßfurt. Als Alexander fast 15 war, fand sein Vater eine neue Stelle und die Familie zog zum 1. Dezember 1865 nach Steinach an der Saale. Alexander studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und legte 1871 seine Seminarabschlussprüfung ab.
Im Jahr 1874 trat Alexander Bein an der jüdischen Volksschule in Würzburg die Stelle eines Lehrers an.
Alexander Bein heiratete 1883 in Fürth Ida Dettelbacher, die 11 Jahre jünger war als er. Das Paar bekam 5 Kinder: Karl, geb. 9. Juni 1884, Max, geb. 5. September 1885, Ernst Salomon, geb. 23. März 1887, Oskar, geb. 24. September 1888 und Elsa (später verheiratete Hirsch), geb. 26. März 1891.
Im Schuljahr 1896/97 übernahm Alexander Bein die Schulleitung. Bein erhielt um 1900 in Würzburg das Heimatrecht.
Um 1914 trat er in den Ruhestand.
Am 25. Juli 1873 trat der Lehrer der israelitischen Schule Würzburg, J. Bein, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Moritz Bein war das jüngste von 11 Kindern des Lehrers Salomon Bein und dessen Frau Marianna, geborene Rosenthal. Er wuchs in Steinach an der Saale auf, wo sein Vater 1865 die Stelle des Gemeindelehrers übernommen hatte.
Nach Angaben in alemannia judaica war Moritz Bein zwischen dem Ausscheiden seines Vaters Salomon Bein aus dem Lehreramt 1884 bis 1912 Lehrer der jüdischen Gemeinde Steinach an der Saale. Im vierten Quartal des Jahres 1886 beteiligte sich der Lehrer Moritz Bein aus Steinach an der Saale an einer Spendenaktion des Würzburger Distriktrabbiners Nathan Bamberger "zur Unterstützung unserer Glaubensbrüder im heil. Lande". Moritz Bein war mit Karolina (Lina), geborene Bruckheim, verheiratet und hatte sieben Kinder: Siegfried, geb. 11. April 1897, Martha (geb. 1899, später verheiratete Herman), David, 1900-1903, Alexander, geb. 21. Januar 1903, Sitta (geb. 1904, später verheiratete Shavit), Simon, geb. 16. Oktober 1907 und Harry.
Das Adressbuch Nürnberg verzeichnet für 1930 einen Hauptlehrer a.D. und Versicherungsvertreter Moritz Bein in der Solgerstr. 5a (noch nachzuweisen, ob selbe Person).
Moritz Mosche Bein gelang die Flucht aus Deutschland. Er starb 1943 in Palästina.
Der Oberstudienrat a.D. Simon Bein lebte Mitte der 1930er Jahre in Würzburg in der Friedenstr. 45.
Alice Bendix war als Erzieherin im Kinderheim der Israeltischen Jugendhilfe in der Antonienstraße in München tätig. Ab 1933 war sie stellvertretende Heimleiterin. Von Februar 1934 bis Februar 1935 arbeitete sie in Berlin. Ab Februar 1935 übernahm sie die Leitung des Antonienheims. Alice Bendix hätte in die Schweiz emigrieren können, wo ihr Bruder lebte. Isa Gruner schrieb am 17. März 1946 in einem Brief an die Überlebenden des Heimes, Alice Bendix hätte auf die Frage, ob sie nicht doch auswandern wolle, mit fester Stimme geantwortet: "nein, so lange in Deutschland noch jüdische Kinder leiden, denen ich vielleicht helfen kann, bleibe ich bei ihnen." In München wurde das Berufliche Schulzentrum Alice Bendix in der Antonienstraße 6, in dem SozialbetreuerInnen und PflegefachhelferInnen ausgebildet werden, nach ihr benannt.
Studium an ILBA Würzburg (Examen 1935), danach bis zur Emigration Lehrerin. 1950 nach Kapstadt, Studium Deutsch, Englisch, Hebräisch und Psychologie. 1956 MA, Lehrerin an Religionsschule, Lektorin an Universität von Kapstadt. 1961 geheiratet in Jerusalem. Wurde später Sprechstundenhilfe bei ihrem Mann.
Gerson Bergenthal stammte aus Fuchsstadt. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1873 mit Examen abschloss.
Am 24. April 1874 trat der israelitische Schulverweser Gerson Bergenthal aus Thüngen/Karlstadt dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Juda Chaim Bergmann war ein Urenkel des aus Heidenheim stammenden Rabbiners Lazarus Bergmann, der mit seiner Familie nach Jerusalem ausgewandert ist. Er ist der Vater der beiden Lehrer Jerachmiel Bar-Chai und Avraham Bartura. Seine Eltern waren der Jerusalemer Kaufmann Nachum Bergmann (1866-1928) und Lea Reisel Bergmann, geb. Wallenstein (1865-1948). Juda Chaim wuchs mit acht Geschwistern auf.
Mit seiner Ehefrau Alte Miriam Nechama Bergmann, geb. Mintzberg (1890-1958) hatte er sechs Kinder, darunter Avraham (geb. 1907, später Bartura) und Gottlieb oder Jerachmiel (später Bar-Chai). Der älteste Sohn war Avraham (geboren 1907 in Jerusalem), es folgten: Jerachmiel (geboren 1909, ebenfalls noch in Jerusalem) Schlomo (1911), Mordechai (1913), und ein Mädchen, Riwka (spätere Kohen oder Cohen), sowie ein in geni.com mit späterem Familiennamen Agassi genanntes Kind.
Juda Chaim Bergmann wurde in Palästina, Jerusalem geboren, wo er auch 1944 starb. Jedoch lebte er mehrere Jahre in Deutschland. Seine beiden ältesten Kinder Avraham und Jerachmiel kamen 1907 und 1909 noch in Jerusalem zur Welt. Dass für die anderen Kinder in geni.com kein Geburtsort angegeben wird, könnte ein Hinweis sein, dass die junge Familie um 1910 nach Deutschland zog. 1916 war Bergmann jedenfalls als Lehrer der Israelitischen Kultusgemeinde Großostheim (Bezirksrabbinat und Kreis Aschaffenburg) tätig. Am 10. Juli 1916 rückte er in die Bayerische Armee zum Kriegsdienst ein und wurde drei Tage später vereidigt. Er war beim Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 4 in Germersheim stationiert. Zu dieser Zeit hatte er bereits fünf Kinder, von denen der Älteste, Avraham, noch keine 9 Jahre alt war. In der Kriegsstammrolle wird Juda beschrieben als 1,61 m großer, schlanker Mann mit dunkelblondem Haar, Spitzbart und "Schnurre". Auch trug er "Augenglas". Er wurde zum Dienst mit dem Gewehr und als Fahrer ausgebildet. Im September 1917 wurde er zur Dolmetscherschule nach Berlin abkommandiert. Er war als Dolmetscher für Arabisch und Türkisch eingesetzt. Am 11. Januar 1918 kehrte Bergmann zum Schuldienst nach Großostheim zurück.
Später war zog die Familie nach Nürnberg in die Frauentormauer 42. Jerachmiel ging in Nürnberg zur Volksschule und besuchte die Realschule in Fürth. Avraham und Jerachmiel studierten beide von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA) und wurden Lehrer.
Justin Berliner war 1919/1920 in Harburg im Ries Verweser der Religionslehrerstelle, wurde jedoch nicht als Lehrer eingesetzt, weil keine Kinder zu unterrichten waren. Er fungierte als Kultusbeamter von 21. September 1919 bis 30. Juni 1920. Berliner stammt nach der Quelle im Staatarchiv Augsburg aus Wlacleweck/Kowasle(?)/Polen (nach Angaben in ancestry war er in Warschau geboren) kündigte selbst und wechselte 1920 nach Halberstadt im Harz. Dort trat er die Stelle des Kantors an und wohnte in der Bakenstraße 56. In der gleichen Straße, Bakenstraße 28, war 1930 in Halberstadt ein Siegfried Helischkowski gemeldet, möglicherweise ein Verwandter seiner Frau?
Berliner war mit Gerda (Gertrud) Helischkowski verheiratet, die aus Kalisz (Wielkopolskie) stammte und am 28. September 1895 geboren worden war. Am 2. Juni 1922 bekam das Paar eine Tochter: Jutta (Juta). Berliner war mindestens bis 1931/32 Kantor der Halberstädter Jüdischen Gemeinde. Im Adressbuch von 1930 trägt er den Titel Oberkantor. Möglicherweise war seine Frau auch verwandt mit seinem Vorgänger in Harburg, Max Helischkowski, der bis 1918 die Lehrerstelle in Harburg innegehabt hatte.
Das Register für England und Wales verzeichnet für das Jahr 1939 in Sanwich, Kent einen Kantor Justin Berliner, der am 23. Juli 1895 geboren ist. Nach einem Stammbaum in ancestry handelt es sich hierbei um den Kantor aus Halberstadt. Berliner wurde dort im Kitchener Camp in Richborough Sandwich, Kent, einquartiert. Er wurde im Lager für Straßenbauarbeiten eingesetzt.
Seine Frau Gerda wurde am 14. April 1942 mit einem Transport von Magedeburg, Potsdam und Berlin ins Ghetto Warschau deportiert. Sie und die Tochter Jutta überlebten den Holocaust nicht.
Berliner lebte 1972 in Tel Aviv in Israel. Er hinterlegte am 12. November 1972 in Yad Vashem eine Page of Testimony für seine Ehefrau, unter seinem neuen Namen: Jehuda Barry.
Asur Berlinger war der dritte Sohn des Würzburger Kaufmanns Jakob Berlinger und seiner Frau Rebekka, geb. Igersheimer. Arthur, der Asur genannt wurde, hatte vier Geschwister. Jedoch erreichte neben ihm nur sein älterer Bruder Abraham das Erwachsenenalter. Der älteste Bruder, Hirsch, starb im Alter von fast 7 Jahren als Asur dreieinhalb war. Wie sein Bruder Abraham, wurde Asur Lehrer.
Von Dezember 1916 bis 1918 leistete er Kriegsdienst. In der Kriegsstammrolle ist er als Präparandenlehrer mit Wohnort Burgpreppach eingetragen. Am 28. Mai 1918 wurde er zur Dienstleistung an der Präparandenschule Burgpreppach entlassen und bis 31. Oktober 1918 beurlaubt. Nach dem Krieg heiratete Berlinger Berta Braunold aus Biblis (geb. 9. März 1891).
Von 1922 bis 1942 lebte Berlinger in Schweinfurt und war bei der Kultusgemeinde angestellt. Im Schuljahr 1932/33 unterrichtete er noch 31 Kinder. Von 1924 bis 1932 war er Vorstand des Jüdischen Jugendvereins. Sein Bruder Abraham war Lehrer in München.
Michael Berlinger war das sechste von neun Kindern von Aron und Betty, geb. Sulzbacher. Sein Vater war Kaufmann in Berlichingen / Württemberg, wo die Geschwister aufwuchsen: Shefa Levie, geb. 1903, die Hausfrau wurde und später in Auschwitz ermordet wurde; Elieser, geb. 1904, der Buchdrucker wurde; Asur, geb. 1906, und Naftali, geb. 1907, die Kaufmann wurden, Seev (Wolf), geb. 1909, Michael, geb. 1910 und Simon, geb. 1914, die Lehrer wurden; Jakob, geb. 1915, der wie sein ältester Bruder Buchdrucker wurde; Hanna, geb. 1918, die Krankenschwester wurde und später verheiratet Brillemann hieß.
Michael Berlinger besuchte zunächst in Berlichingen die Volks- und Fortbildungsschule. Seine Lehrerausbildung begann er 1924 an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg, anschließend studierte er von 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, beides zeitgleich mit seinem um ein Jahr älteren Bruder Seev (Wolf). Beide legten ihr Abschlussexamen 1930 ab. Von 1930 bis 1934 durchlief Michael den Vorbereitungsdienst in Hörstein/Ufr. Er arbeitete für die Kultusgemeinde als Lehrer und Kantor.
Ab 1934 arbeitete Michael Berlinger als Lehrer an der Israelitischen Schule Aschaffenburg. Er engagierte sich dort als Gruppenführer im Jüdischen Jugendbund Bachad und als Gründer und Versammlungsleiter einer Zionistenortsgruppe. Berlinger gab in der Kultusgemeinde auch Hebräisch-Kurse.
1936 ging Berlinger mit einem Touristenvisum nach Palästina. Er blieb und leistete von 1937 bis 1941 Militärdienst bei der Haganah und anschließend bei der jüdischen Brigade und der israelischen Armee. Er war im Befreiungs- und Sinaikrieg.
Michael Berlinger heiratete 1947 in Tel Aviv die Schneiderin Regina Schwager, die 1914 geboren wurde und aus Polen stammte. Sie lebte seit 1935 in Palästina.
Wolf Berlinger war das fünfte von neun Kindern des Kaufmannes Aron Berlinger aus Berlichingen und dessen Frau Betty, geborene Sulzbacher. Wie seine beiden nächst-jüngeren Brüder Michael (geb. 1910) und Simon (geb. 1914), wurde er Lehrer. Wolf und Michael besuchten die Israelitische Präparandenschule in Höchberg von 1924 bis 1927 und studierten anschließend gleichzeitig an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie im Jahr 1930 abschlossen. Der jüngste der drei, Simon, folgte vier Jahre später nach.
Wolf Berlinger konnte das zweite Staatsexamen noch ablegen. Er konnte 1938 nach Palästina emigrieren und nannte sich später Seev. Er studierte Naturwissenschaften an den Universitäten London, der Columbia University in New York und der Hebrew University Jerusalem. Berlinger wurde Lehrer für Naturwissenschaften und Aufsichtsbeamter für die naturwissenschaftliche Erziehung. 1982 lebte er in Haifa. Sein Bruder Simon schrieb 1997: "Auch für die drei letzten Vertreter dieser Familie, die Brüder Se´ew, Michael und Simon, bedeutete Würzburg einen Meilenstein in ihrem Leben. Wir drei begannen unsere Ausbildung in der Höchberger Präparandenschule in den zwanziger Jahren und beendeten sie mit unserer 1. Staatsprüfung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg im Jahre 1930 bzw. 1934 nach sechs Jahren Studium. Während die zwei älteren Brüder noch die 2. Staatsprüfung ablegen konnten, wurde ich durch die inzwischen veränderte politische Situation infolge der NS-Machtergreifung erst gar nicht zur Prüfung zugelassen. [ ] Die Kränkung war eklatant. Auch ein Studium an einer Universität oder Hochschule kam nun nicht mehr in Frage. Mein Bruder Se´ew Berlinger mußte über zehn Jahre vergehen lassen, bis er dazu die Möglichkeit hatte. Nur mit unnachahmlichem Fleiß, Verzicht und Hingabe an das erstrebte Ideal schaffte er es. Trotz seines Ruhestandes als Schulinspektor der Naturwissenschaften für Nordisrael setzte er seine umfangreiche Tätigkeit noch in seinem 80. Lebensjahr fort und ist mit seinen Vortragsreisen auch im Württembergischen nicht unbekannt."
Berlinger war mit Margalit, geb. Hirschheimer verheiratet.
Simon Berlinger war das siebte von neun Kindern des Kaufmannes Aron Berlinger aus Berlichingen und dessen Frau Betty, geborene Sulzbacher. Wie seine beiden nächst-älteren Geschwister Wolf (Seev, geb. 1909) und Michael (geb. 1910) wurde er Lehrer. Wolf und Michael besuchten die Israelitische Präparandenschule in Höchberg von 1924 bis 1927 und studierten anschließend gleichzeitig an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie im Jahr 1930 abschlossen. Simon folgte seinen beiden Brüdern vier Jahre später nach. Er schloss das Studium an der ILBA 1934 mit dem Seminarabschlussexamen ab, durfte aber das zweite Staatsexamen nicht mehr ablegen. 1997 veröffentlichte er in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Würzburg den Artikel: ILBA - Würzburg, Rückblick eines Absolventen. In der Einleitung zu diesem Artikel schreibt Simon Berlinger: "Auch für die drei letzten Vertreter dieser Familie, die Brüder Se´ew, Michael und Simon, bedeutete Würzburg einen Meilenstein in ihrem Leben. Wir drei begannen unsere Ausbildung in der Höchberger Präparandenschule in den zwanziger Jahren und beendeten sie mit unserer 1. Staatsprüfung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg im Jahre 1930 bzw. 1934 nach sechs Jahren Studium. Während die zwei älteren Brüder noch die 2. Staatsprüfung ablegen konnten, wurde ich durch die inzwischen veränderte politische Situation infolge der NS-Machtergreifung erst gar nicht zur Prüfung zugelassen. Trotz Nachweises meiner Befähigung hatte man mir meine den zuständigen Behörden überreichten pädagogischen Arbeiten nicht benotet und ohne jegliches erklärende Begleitschreiben zurückgegeben. Die Kränkung war eklatant. Auch ein Studium an einer Universität oder Hochschule kam nun nicht mehr in Frage." (Berlinger: ILBA 1997, S. 45 f.)
Simon Berlinger arbeitete nach dem Seminarabschluss als Lehrer in der fränkischen Region Hohenlohe in Württemberg in einer einklassigen Volksschule unter Bedingungen, die sich durch die Vertreibung der jüdischen Schüler aus den öffentlichen Schulen veränderten. Berlinger hatte zunächst seinen Amtssitz in Schwäbisch Hall, dieser musste aber nach Braunsbach verlegt werden, damit die Schule besser von den Kindern der umliegenden Ortschaften erreicht werden konnte. Dazu schreibt Berlinger: "Der Plan, die Kinder der Umgebung jeden Morgen per Auto zur Schule zu fahren, war undurchführbar. Er mußte abgeändert werden, und deshalb verlegte der Israelitische Oberrat Stuttgart meinen Amtssitz von der Kreisstadt Schwäbisch Hall in das Dorf, das sich genau im Mittelpunkt der anderen drei Orte befand. Niemand dachte daran, wegen Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse Einspruch zu erheben. Jeder trug zur Lösung von Problemen durch persönliche Konzessionen bei. Während der Unterrichtswoche von Montag bis Freitag wurden die Schüler in Braunsbacher Familien untergebracht und verpflegt. Zum Wochenende durften sie nach Hause fahren. In der einklassigen Volksschule war die Methodik der Unterrichtsfächer, wie sie uns im allgemeinen Pädagogikstudium empfohlen wurde, notwendigerweise abzuändern. Die Unterrichtsstunde selbst mußte in drei Phasen für alle acht Klassen eingeteilt werden. Abwechslungsweise und je nach Stoff wurde ein Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit den Anfängern, den mittleren und schließlich den höheren Klassen 5-8 eingeräumt. Es ist eine Methode, die man im Laufe der Zeit erlernt. Ratschläge wurden privat und bei Lehrerkonferenzen ausgetauscht. In der Bewertung des Erfolgs sollten keine strengen Maßstäbe angelegt werden. Vieles mußte improvisiert werden. Außerdem hatten diese Improvisationen nur wenige Jahre Dauer. Schon der Novemberpogrom 1938 verursachte drastische Einschränkungen, bis dann die Wannsee-Konferenz sowieso den endgültigen Zusammenbruch herbeiführte." Noch im Alter erinnerte sich Berlinger an die Kinder: "Ein Wort über die Opfer des Dramas, die Kinder. Die Unglücklichen, denen das Schicksal zusetzte und die in großer Bedürftigkeit und Armut lebten, aber wenigstens ein Zuhause hatten, waren immer noch besser daran, als die von der Deportation erfaßten, die dem warmen elterlichen Heim entrissen wurden. In meinen Ohren klingt immer noch das harmonisch gesungene Kinderschlaflied des dörflichen Geschwisterpaares Adler an einem der letzten Unterhaltungsabende. Fern der Heimat mußte ihr junges Leben liedlos enden." (Berlinger: ILBA 1997, S. 48 f.)
Nach der Reichpogromnacht war Simon Berlinger im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Dort war er zusammen mit einigen ehemaligen Seminaristen der ILBA, sowie dem Seminardirektor Jakob Stoll in einer Baracke inhaftiert. Berlinger erinnert sich: "Meine letzte persönliche Erinnerung an ihn [Jakob Stoll] stammt aus einer Baracke im Konzentrationslager Buchenwald 1938 mit 2000 jüdischen Schutzhäftlingen. Mit Direktor Selig Steinhäuser in diese katastrophale Situation verschlagen, kletterte er flink die fünf Holzlatten empor, um neben uns früheren Seminaristen ohne Bettzeug und Decken die Nacht zu verbringen." (Berlinger: ILBA 1997, S. 49)
Simon Berlinger konnte 1939 nach Palästina emigrieren. 1982 lebte er in Haifa. Im Mai 1993 war Berlinger anlässlich einer Ausstellungseröffnung "Genisa" im St. Burkardushaus in Würzburg.
Manfred Bernheim war ein Sohn des Kaufmannes Julius Bernheim und dessen Frau Karoline, geb. Randegg. Er besuchte die jüdische Volksschule und die Realschule in Buchau (heute Bad Buchau in Oberschwaben, Baden-Württemberg). Von 1931 bis 1937 Studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Anschließend war er in Württemberg als Lehrer, Kantor und Rabbinatsverweser tätig, in Stuttgart, in Braunsbach und Bad Mergentheim.
1940 gelang ihm noch die Flucht in die USA. Dort diente er bis 1945 in der Armee. 1982 lebte Fred Bern, wie er nun hieß, in New York.
Er war verheiratet mit Leni, geb. Sichel.
Justin Bernheimer war Lehrer in Scheinfeld und 1936 in Königshofen/Grabfeld. Er heiratete 1948 in Hartford, CT.
Max Bernheimer war Lehrer der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg und wurde wohl von dort aus deportiert. Von 1899 bis 1910 war ein Max Bernheimer Volksschullehrer der Israelitischen Volksschule in Buttenwiesen. Möglicherweise handelt es sich um dieselbe Person.
Hans-Günther Beschorner wurde als Hans Rubinstein in Breslau geboren. Er war ausgebildeter Klavierlehrer, Musiktheoretiker und Komponist. Laut den Recherchen von Jürgen Göndör arbeitete er zwischen 1935 und 1938 oder 1939 an der jüdischen Schule in Coburg.
Gertrud Beuthner war geprüfte Lehrerin. Sie gab Privatstunden und Nachhilfeunterricht.
Aron Bick stammte aus Preßburg und schloss 1904 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Er war 1910 Lehrer im Waisenhaus Fürth. Änderte 1911 seinen Vornamen in Arno. Es gibt einen A. Bick, israelitischer Religionslehrer aus Georgensgmünd, der am 28. Juli 1905 Mitglied beim Bayerischen Lehrerverein (BLV) wurde (selbe Person?)
Der israelitische Elementarschulverweser Joseph Bierschild aus Heßdorf trat am 10. Oktober 1873 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Shlomo Bi-Gil hieß nach Angaben von Reiner Strätz ursprünglich Siegfried oder Bernhard Biegeleisen oder Bügeleisen. Seine Eltern waren Isaak und Hena, geb. Weinmann, und lebten in Nürnberg.
Biegeleisen studierte von 1926 bis 1929 an der Israelitischen Präparandenschule in Höchberg und anschließend bis 1933 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Biegeleisen war nach der Ausbildung noch als Lehrer tätig. Er emigrierte nach Palästina. Dort unterrichtete er Kunsthandwerk und Kunst. Shlomo Bi-Gil lebte um 1981 in Chibat Zion, Israel.
Geboren als Lina (Lu) Eisemann. Sie war die einzige Tochter des Westheimer Lehrers Salomon Eisemann. Lina, die sich später Lea nannte, hatte zwei ältere Brüder, Lazarus und Karl. Karl wurde, wie der Vater, ebenfalls Lehrer. Lea besuchte die Jüdische Volksschule in Würzburg. Sie lebte bis zu ihrer Heirat mit dem Tierarzt Dr. Max Birk 1928 bei ihren Eltern. Als Beruf wird bei Strätz Hausfrau und Lehrerin angegeben.
Nach der Heirat zog sie nach Gemünden/Ufr. 1936 konnte sie mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern Shlomoh (Walter, geb. 11. Juli 1930 in Gemünden) und Mirjam (geb. 7. Februar 1936 in Gemünden) nach Palästina auswandern. Ab 1940 lebte die Familie in Netanya.
Nathan Blatt war der Sohn eines Schuhhändlers aus Bad Neustadt. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1884 abschloss. Anschließend war er fast 45 Jahre als Volksschullehrer in Unterfranken tätig. Nach dem Examen unterrichtete er zunächst an der Israelitischen Elementarschule Oberwaldbehrungen. 1892 wechselte er an die Israelitische Volksschule in Obbach, dort blieb er bis zu seiner Pensionierung 1930. Nathan Blatt erhielt das Ehrenbürgerrecht von Obbach. Er war von 1912 bis nach 1922 in der Verwaltung des Jüdischen Lehrervereins Bayern tätig und arbeitete beim Hamburger Israelitischen Familienblatt mit. Nach der Pensionierung zog er nach Würzburg, wo er schon lange über eine Zweitwohnung verfügt hatte. 1938 zog er nach München, wohl weil dort seine älteste Tochter wohnte, die mit dem jüdischen Lehrer Max Adler verheiratet war. Seine Tochter wurde mit ihrer Familie nach Kaunas deportiert und ermordet.
Der israelitische Religionslehrer Joseph Bloch aus Osterberg/Illertissen trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Laut Angaben von Bernhard Kolb wurde ein in Nürnberg tätiger Lehrer Jakob Blum in Theresienstadt ermordet. Im Jahre 1911 haben an der ILBA in Würzburg zwei Studenten mit diesem Namen das Lehrerseminar abgeschlossen, einer stammte aus Burgpreppach (siehe hierzu Eintrag Blum, Jakob 2), einer aus Seubelsdorf (Blum, Jakob 3). Ob es sich bei einem der beiden um den in Nürnberg tätigen handelt, ist momentan noch unbekannt.
Jakob Blum war ein Sohn des Burgpreppacher Kaufmanns Simon Blum und seiner Frau Marjam (Marianne), geb. Neugaß. Laut Roberg/Ottensoser schloss 1911 ein Jakob Blum aus Burgpreppach das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) ab. Es ist sehr wahrscheinlich, jedoch nicht zweifelsfrei belegt, dass es sich um dieselbe Person handelt.
Am 24. Januar 1913 trat ein israelitischer Religionslehrer mit dem Namen Jakob Blum, der zu dieser Zeit in Völkersleier (Hammelburg) arbeitete, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Bisher ist nicht festgestellt, ob es sich dabei um den in Burgpreppach geborenen Jakob Blum (2) oder um den aus Seubelsdorf stammenden Jakob Blum (3) handelt, die beide 1911 die ILBA abgeschlossen haben.
Jakob Blum muss jedoch eine Seminarausbildung absolviert haben, denn 1916 war er in seinem Geburtsort Burgpreppach als Präparandenlehrer tätig. Dort gab es eine der beiden bayerischen israelitischen Präparandenschulen, in denen Kinder sich auf die Lehrerausbildung am Seminar vorbereite konnten.
Am 3. August 1916 trat Jakob Blum den Militärdienst bei einem Ersatz Infanterie Bataillon an. Am 19. Oktober rückte er mit dem 8. Infanterie-Regiment an die Front, von November 1916 bis Januar 1917 kämpfte er an der Somme, anschließend musste er wegen Gelenkrheumatismus (an anderer Stelle ist zusätzlich Masern eingetragen) ins Lazarett. Nach seiner Genesung wurde er auch weiterhin an der Front eingesetzt, er kämpfte in Flandern und Lothringen. Zuletzt war er bis 4. September 1918 bei einem Offizierskurs in Grafenwöhr. Er hatte bei "sehr guter" Führung mindestens den Rang eines Unteroffiziers. Von 29. September bis 3. Oktober 1918 musste er sich im Reservelazarett Galgenberg wegen eines Geschwürs auf dem linken Fuß und Tripper behandeln lassen.
Am 17. Januar 1935 wurde in der Kriegsstammrolle ein Eintrag bezüglich einer Antwort auf eine Anfrage der Versicherungskammer München eingetragen (Bd. 7).
(Im Gedenkbuch des Bundesarchivs wird ein Jakob Blum, geboren am 2. März 1891 in Burgpreppach genannt, der in Baden-Baden wohnte und am 12. August 1942 von Gurs aus nach Auschwitz deportiert wurde. Bernhard Kolb nennt Theresienstadt als Deportations- und Todesort des Nürnberger Lehrers Jakob Blum.)
1911 schloss ein Jakob Blum aus Seubelsdorf das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.
Am 24. Januar 1913 trat ein israelitischer Religionslehrer mit dem Namen Jakob Blum, der zu dieser Zeit in Völkersleier (Hammelburg) arbeitete, dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Bisher ist nicht festgestellt, ob es sich dabei um den in Burgpreppach geborenen Jakob Blum (2) oder um den aus Seubelsdorf stammenden Jakob Blum (3) handelt, die beide 1911 die ILBA abgeschlossen haben.
Ein israelitischer Lehrer Blum aus Würzburg trat am 22. Oktober 1869 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ida Blumenstein war Erzieherin und arbeitete im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in der Antonienstraße 7 in München. Sie war 2. Vorsitzende des Vereins Israelitische Jugendhilfe. Sie war mit dem aus Gunzenhausen stammenden Justizrat Dr. Karl Blumenstein verheiratet uns hatte zwei Kinder: Ernst Joseph und Hannah. Nach dem Tod ihres Mannes im Januar 1943 in London zog sie nach Palästina zu ihrem Sohn.
War von 1872 bis 1905 Lehrer in Laudenbach. Am 10. August 1897 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Seine Stelle übernahm 1905 sein Schwiegersohn Hirsch Oppenheimer.
Maier Blumenthal war der Sohn des Laudenbacher Religionslehrers Lazarus Blumenthal. Er absolvierte 1895 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg und wurde 1906 Lehrer der Israelitischen Elementarschule Unsleben. Laut alemannia judaica hat er vorher vermtl. in Poppenlauer gewohnt. 1924 und 1931/32 unterrichtete er in Unsleben noch zehn Kinder. Maier Blumenthal wurde 1920 zum Hauptlehrer und 1931 zum Oberlehrer befördert. Im Dezember 1931 feierte er sein fünfundzwanzigjähriges Ortsjubiläum. 1935 zog er nach Würzburg. Ende 1939 emigrierte Maier Blumenthal mit seiner Frau nach New York. Am 18. Oktober 1945 starb er dort "nach kurzer Krankheit". Seine Familie und ehemalige Gemeindemitglieder aus Unsleben gedachten seiner mit Traueranzeigen in der Zeitschrift "Der Aufbau". In der Todesanzeige der Familie gibt es "Larry Blumenthal und Frau Ruth, geb. Suss, Felix Blumenthal und Frau Alice, geb. Hirsch, Armin Blumenthal und 3 Enkelkinder".
Ein Meier [!] Blumenthal, Lehrer in Wiesenfeld, trat am 2. April 1897 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person?).
Der israelitische Lehrer Sunda Blumenthal aus Homburg trat am 20. Juni 1894 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Der israelitische Religionslehrer C. Blümlein trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Emanuel Blüth war mindestens von 1899 bis 1913 Lehrer der Israelitischen Realschule in Fürth. Er unterrichtete Deutsch, Geschichte und Geographie. Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. E Blüth im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer als Lehrer für Realien geführt. 1936 erhielt seine Witwe eine Pensionszahlung von 108,20 RM. Emanuel Blüth hat wohl Schüler bei sich aufgenommen: In Familienbogen von Willi Markus Marx steht, dass dieser ab 31.8.1915 bei "Blüth" in der ?ieschen(?)str. 6,2 und ab 6.9.1916 ebenfalls bei Blüth in der Rosenstr. 10,2 gewohnt habe.
Hannah Henriette Bodenheimer war die Tochter des Kölner Justizrats Max Isidor Bodenheimer und der Frauenrechtlerin Rosa Bodenheimer, geborene Dalberg. Sie besuchte in Köln das Lyzeum, die Höhere Handelsschule für Mädchen in Rheydt und die Wirtschaftliche Frauenschule Mallinckrodthof bei Paderborn. Sie durchlief mehrere Praktika, studierte an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Bonn und arbeitete dann ein Jahr an der Frauenschule in Mallinckrodthof. 1923 arbeitete sie als kaufmännische Angestellte einer Handelsfirma. 1925 wurde sie über eine Empfehlung des Jüdischen Frauenbunds Köln mit dem Aufbau einer wirtschaftlichen Frauenschule in Wolfratshausen beauftragt. Neben dem Aufbau und der Leitung der Schule war sie auch publizistisch tätig und verfasste Vorträge und Artikel. 1931 beendete sie die Arbeit in Wolfratshausen und ging nach Berlin um ihre Ausbildung weiterzuverfolgen und einen Abschluss als Gewerbeoberlehrerin zu erhalten. Von 1932 bis 1933 arbeitete sie für das Reformrealgymnasium Jawne in Köln.
Bernhard Brader wurde 1818 in Markt Sugenheim im Bezirksamt Scheinfeld geboren. Er schloss im Jahr 1845 eine Seminarausbildung ab. Seine erste (provisorische) Stelle trat er 1846 an, die "definitive" Anstellung begann er 1849. Nach 30 Jahren, 1879 wurde er pensioniert. Zuletzt arbeitete er in Mönchsdegging im Bezirksamt Nördlingen. 1881/82 wohnte er in Nördlingen.
Dr. David Brader war ein Sohn des Ichenhausener Lehrers Isak Brader und dessen Frau Karoline, geb. Weinbach. David besuchte von 1885 bis 1891 die Elementarschule in Ichenhausen, an der sein Vater Lehrer war. Anschließend wechselte er an das Luitpoldgymnasium München, wo er 1899 Abitur machte. Nach dem Schulabschluss studierte er zunächst bei Rabbi Arron Cohn in Ichenhausen, bevor er im Jahr 1900 nach Berlin ging. Dort studierte er am orthodoxen Rabbinerseminar und an der Universität. Brader promovierte am 3. April 1906 an der Uni Erlangen. Seine Dissertationsschrift "Bonifaz von Montferrat bis zum Antritt der Kreuzfahrt (1202)" erschien 1907 in Berlin in der Reihe "Historische Studien".
Von 1906 bis 1908 war er Rabbinatssubsitut in Ansbach, anschließend bis 1910 Dozent am Lehrerseminar in Köln. Von 1910 bis 1912 arbeitete Brader als Bezirksrabbiner des Vereins zur Wahrung der religiösen Interessen für die Provinz Westfalen mit Sitz in Recklinghausen.
Bis Mitte 1913 war er Assistent an der Oberrealschule Ludwigshafen, dann wurde er zum Kgl. Reallehrer an der Kreisrealschule II in Nürnberg ernannt, wo er Deutsch und Geschichte unterrichtete. Nach "Spuren im Vest" sei er ab 1912 schon Lehrer in Nürnberg und gab August 1912 auch Rabbiner in Weiden in der Oberpfalz gewesen.
1917 wurde Brader zum Distriktrabbiner von Ansbach als Nachfolger von Dr. Chaim Heinrich Cohn gewählt. 1925 verzog Brader in die Schweiz.
Isak (auch: Isaak, Isaac oder Israel) Brader war der Sohn eines Lehrers und erhielt seine Lehrerausbildung am Lehrerseminar in Schwabach bis 1870.
Er war Schulverweser der Israelitischen Volksschule in Ichenhausen ab 1. Mai 1877. Brader trat seine "definitive" Anstellung im Jahr 1879 an. 1879 laut Inspektionsbericht 1891 "obere Schulabteilung". Im selben Jahr, 1879, wurde sein Sohn David in Ichenhausen geboren. Zu seinen Wohnverhältnissen steht im Schematismus von 1883 über das Schuljahr 1881/82 "feucht". Brader war seit 22. Oktober 1873 mit Karoline, geb. Weinbach, verheiratet, einer Tochter des Harburger Lehrers Löb Weinbacher. Ihr Sohn David Joseph wurde am 24. Oktober 1879 geboren. Laut Inspektionsbericht vom 28. April 1897 hatte Isak drei Kinder. Am 6. Oktober 1899 starb Braders Frau Karoline. Er heiratete zum zweiten Mal, am 18. Februar 1902 in Karlsruhe, Esther Floersheimer.
Laut Inspektionsbericht vom 8. April 1878 unterrichtete er die Klassen 5, 6 und 7, ab 1879 zusätzlich die Klasse 4. Im Jahr 1902 beging Brader zusammen mit seinem Kollegen Thalmann in Ichenhausen sein 25-jähriges Ortsjubiläum: "Es fand eine erhebende offizielle Feier statt, an welcher sich die gesamte jüdische Kultusverwaltung, der Herr Rabbiner Dr. Cohn, die Kgl. Lokalschulinspektion, der Herr Bürgermeister, sowie zahlreiche christliche Ortskollegen betheiligten.", so berichtete das Israelitische Familienblatt vom 5. Juni 1902. Am 11. Januar 1907 meldete das Frankfurter Israelitische Familienblatt, dass "Herr J. Brader erster Lehrer an der Volksschule der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde, [ ] von Seiner königlichen Hoheit dem Prinzregenten zum Hauptlehrer ernannt" wurde.
Brader war musikalisch versiert. Am 9. November 1896 meldete die Zeitschrift "Der Israelit", dass Brader bei einem Konzert in Ichenhausen den Karlsruher Sänger Max Rothschild "in meisterhafter Weise" begleitet habe. Zusammen mit dem christlichen Lehrer Mayrhofer (Violine) habe er außerdem Stücke von Beriot und Dancla gespielt, "und ernteten beide Herren den größten Beifall ob ihres trefflichen Zusammenspiels".
Gernot Römer berichtet von Alfred Neuburger aus Ichenhausen, der um 1896 bis etwa 1900 die Jüdische Schule in Ichenhausen besuchte. Die "Lehrer Thalmann und Lehrer Prada [richtig: Brader] haben in der Jüdischen Schule ihre Freude an diesem Schüler."
Das jüdische Echo meldet am 17. September 1915, dass Brader zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs zum Beitritt in den neuen Verein "Thorabund" gehörte, der das Ziel hatte, die Juden "zurück zur Thora" zu führen. In der Einladung heißt es, dass "neben den Arbeiten auf politischem und organisatorischem Gebiet endlich einmal auch eine grundlegende Arbeit zur Erhaltung des inneren Judentums geleistet werden müsse".
Braders Sohn David wurde Rabbiner und Realschullehrer.
Der israelitische Religionslehrer Julius Bramann aus Sulzdorf i./L. trat am 26. April 1889 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Möglichweise selbe Person wie Bravmann, Julius?
1938 in Bamberg
Anni Braun war die Tochter des Würzburger Amtsrichters Anton Braun und seiner ersten Frau Gertraud (geb. Ullmann). Sie besuchte eine Lehrerbildungsanstalt in Aschaffenburg und war ab 1929 Hauptlehrerin in München. 1933 wurde sie entlassen.
Elisabeth Braun war die Tochter des Münchner Schneidermeisters Julius Braun und seiner Frau Fanny (geb. Heinrich). Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Pasing und legte beide staatlichen Examina ab. Sie konvertierte am 30.06.1920 zum evangelischen Glauben. Elisabeth Braun kaufte 1933 das Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. Sie vermachte es in ihrem Testament vom 21.06.1940 der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, damit diese es zur Betreuung von nichtarischen Christen verwenden sollte. Das Anwesen wurde 1967 verkauft. Heute befindet sich dort die städtische Monacensia-Bibliothek.
Der Lehrer Meyer Braunschweig aus Mönchsroth/Dinkelsbühl ist vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten.
Bella Bravmann studierte von 1934 bis 1938 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Sie war Mitglied im jüdischen Kulturbund.
Heimann Bravmann studierte bis 1903 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1903. Er stammte aus Unteraltertheim.
Der Schuldienstexpektant Jakob Bravmann aus Unteraltertheim trat am 23. August 1907 dem Bayerischen Lehrerverband (BLV) bei.
Julius Bravmann war über 40 Jahre Lehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde in Gaukönigshofen, von 1891 bis 1932. Die ersten 9 Jahre unterrichtete Bravmann auch die jüdischen Kinder in Acholshausen. Am 1. Juni 1931 feierte Julius Bravmann sein 40-jähriges Amtsjubiläum. Dazu schreibt die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung am 15. Juni 1931: "Die israelitische Kultusgemeinde hatte es sich nicht nehmen lassen, diesen Tag festlich zu begehen. In der stilvoll geschmückten Synagoge versammelten sich gegen 15 Uhr alle anwesenden Mitglieder und auswärtigen Gäste. Dazu gesellten sich auch viele christliche Bürger, sodass die Anwesenden noch den Raum vor dem Gotteshaus füllten. Erschienen war auch der vollständige Gemeinderat mit dem Bürgermeister und der katholische Geistliche. [ ] Der Bürgermeister stellte fest, dass es Bravmanns Verdienst sei, wenn die beiden Konfessionen in Eintracht miteinander leben und überreichte ihm die Urkunde des Ehrenbürgerrechtes. Studienrat Direktor Stoll gratulierte namens des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden und des Seminars, Hauptlehrer Brückheimer im Auftrage des jüdischen Lehrervereins, Herr Weikersheimer als ehemaliger Schüler, Lehrer Kannemacher als Beauftragter seiner Gemeinde Aub und Herr Pfeiffer für die Filialgemeinde Giebelstadt, die Bravmann 25 Jahre mitversehen hat." Zeitweise unterrichtete Bravmann auch in Giebelstadt und Aub. 1931 oder 1932 trat Bravmann eine neue Stelle in Karlstadt am Main an.
Bravmann hatte mindestens eine Tochter, die mit dem Mittelschullehrer Bick in Michelstadt verheiratet war.
Quelle korrigiert, weiterführende Recherche fehlt noch.
Salomon Bravmann war ein Sohn von Jakob und Jette Bravmann. Sein Vater war Metzger in Oberaltertheim, seine Mutter eine geborenen Kissinger. Salomon war das dritte von sechs Geschwistern: Jenny (später verheiratete Dick), Moses (ab 1920 Martin), Max, Erika und Philippine. Salomon wurde Lehrer, er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1906 mit Examen abschloss.
Samuel Brafmann aus Unteralterheim studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Studium 1899 mit Examen ab.
Ein Sigmund Bravmann aus Unteraltertheim studierte bis 1906 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Sigmund Bravmann heiratete am 22. Juni 1906 oder am 6. Juni 1922 (so die Angabe in der Einbürgerungserklärung vom 11. Juli 1941 von Sigmund Bravmann in Baltimore) in Thüngen Berthi (auch Bertie) Fröhlich, geb. am 31. August 1893. Das Paar hatte drei Kinder: Max, geb. in Reichesheim am 13. Mai 1912 (so laut Einbürgerungserklärung), Bella, geb. am 20. Mai 1920 in Weilburg, und Ernst Alfred, geb. am 5. Juni 1924 ebenfalls in Weilburg. Sigmund Bravmann war von der Kultusgemeinde Weilburg als Lehrer, Kantor und Schächter angestellt.
Bravmann emigrierte zusammen mit Berthi und Ernst über Marseille in die USA. Bella war bereits am 6. April 1938 im Alter von 17 Jahren alleine von Hamburg aus mit der SS Manhattan nach New York gefahren und sollte von dort zu einem Onkel in Baltimore weiterreisen. 1941 lebte Bravmann in 2900 Parkwood Ave., Baltimore, Maryland.
Simon Brückheimer war der erste Sohn des Külsheimer Handelsmannes Lazarus Brückheimer und dessen aus Oberndorf stammender Frau Theresia, geb. Pappenheimer.
Brückheimer schloss 1909 sein Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Er war seit 1911 als Nachfolger des Lehrers Strauß Gemeindelehrer in Marktbreit. Simon Brückheimer trat am 20. September 1912 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Als 1920 auf Initiative des Gemeindevorstands eine staatlich anerkannte Volksschule errichtet wurde, wurde Brückheimer zum Hauptlehrer der Schule ernannt. Brückheimer war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Sprach bei der Beerdigung von Strauß in Uffenheim. Der hatte ihn wohl während des Krieges vertreten. Brückheimer forschte zur Geschichte der Juden in Franken und schrieb Erzählungen über jüdische Charaktere, die er z.T. in jüdischen Zeitschriften, wie "Der Israelit" veröffentlichte. Ergänzte einen Artikel des Pfarrers Plochmann über die Geschichte der Juden in Marktbreit und sandte ihn an Das Jüdische Echo, wo er in der Nr. 4 1925 veröffentlicht wurde. 1936 feierte er sein 25jähriges Ortsjubiläum.
Durch den Landesverband der Israelitischen Gemeinden in München erhielt er zwei Aufträge: durch Aus- und Abwanderung zu klein gewordene Gemeinden aufzulösen und ein Inventar der Ritualien in 150 Gemeinden zu erstellen (Inventar liegt in Yad Vashem).
Brückheimer wirkte zeitweise als Gemeindevorsteher. 1934 gründete die Gemeinde auf Initiative Brückheimers eine Darlehenskasse, mit deren Hilfe die durch die Boykottaktionen entstandene Not der Gemeindemitglieder abgemildert werden sollte. Während der Reichspogromnach am 10. November 1938 war er wie öfters mit dem Auto unterwegs. Als er mehrere brennende Synagogen sah, gab er seine Fahrt auf und floh nach Frankfurt, wo seine Frau Selma und die Kinder sich aufhielten. Er wurde am Bahnhof verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald (an einigen Stellen heißt es, er sei nach Dachau gebracht worden) deportiert. Nach seiner Entlassung gelang es ihm, mit seiner Familie nach London zu fliehen. Dort führte er Zeitzeugeninterviews mit Juden durch, die nach der Reichspogromnach aus Deutschland geflohen waren.
Simon Brückheimers Mutter Therese wurde am 23. September 1942 von (oder nach?) Regensburg deportiert.
1949 kehrte er nach Deutschland zurück. Er wirkte als Rabbiner in der Rheinprovinz. Bei einer Reise nach London kam er bei einem Autounfall ums Leben. Sein Sohn Lassar wanderte 1988 nach Israel aus.
Sally Bruckmann war Religions- und Volksschullehrer. Er war verheiratet mit Gerta, geb. Baum, und hatte vier Kinder: Werner (geb. 1920), Siegfried (geb. 1925), Günter (geb. 1927) und Waltraud (geb. 1937). war später Lehrer in Leipzig, wahr wohl in Bayern nicht Lehrer, sondern Kaufmann. Gedächtnisblatt existiert. In Nabburg in der Oberpfalz, wo die Familie mehrere Jahre lebte, war Bruckmann als Kaufmann tätig. Im November 1938 wird Bruckmann verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung schicken Sally und Gerta Bruckmann den ältesten Sohn nach Palästina. Für die jüngeren Kinder scheint den Eltern die Reise zu gefährlich.
Im April 1939 erhält Bruckmann eine Stelle als Lehrer der jüdischen Volksschule in Leipzig.
Lehmann Buchmann war zwischen 1826 und 1831 Lehrer in Adelsdorf. Adelsdorf gehörte bis 1972 zum Landkreis Höchstadt/Aisch in Oberfranken, heute zum Landkreis Erlangen/Höchstadt in Mittelfranken.
Zur katholischen Kirche übergetreten.
Dr. Moses Buttenwieser war Deutsch-, Griechisch- und Lateinlehrer am Humanistischen Gymnasium Ludwigshafen. Er wurde noch am 14. Januar 1933 vom Studienrat zum Studienprofessor befördert. Zu dieser Zeit hatte Buttenwieser ein Kind. Mit Entschließung vom 18. September 1933 wurde er im Alter von 47 Jahren aufgrund §3 Abs. I des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt. Da er am 1. August 1914 noch kein Beamter gewesen und auch kein "Frontkämpfer" war, war er nicht von der Ausnahmeregelung des Gesetzes betroffen. Er hatte zwar seine Prüfungen bis 1. August 1914 abgelegt, aber "hervorragende Bewährung" wurde ihm abgesprochen, diese hätte zu Milderung des Gesetzes geführt.
C
Hat in Elbing (Ostpreußen) und Magdeburg zwei Staatsprüfungen abgelegt. Sie wohnte 1938/39 bei Elisabeth Braun im Hildebrand-Haus. Vor der Deportation wohnte sie im Antonienheim.
Aron Cohn war ein Sohn des Hamburger Klausrabbiners Jekew (Jakob) Cohn.
Nach Ophir und Wiesemann war Dr. Aron Cohn (an anderen Stellen selten auch: Kohn) von 1874 bis 1920 Rabbiner in Ichenhausen und Schwäbischer Bezirksrabbiner. Cohn war in Ichenhausen zudem als Religionslehrer der Israelitischen Volksschule und als Hebräischlehrer berufstätig. Eine Zeit lang hatte Cohn die Lokalschulinspektion inne.
Aron Cohn war Gründer der Bayerischen Rabbinerkonferenz und deren Ehrenvorsitzender. Hier hatte er sich u.a. um die Reliktenkasse der bayerischen Rabbiner verdient gemacht, von der die Hinterbliebenen verstorbener Rabbiner Unterstützung erlangen konnten. Zu seiner Lehrtätigkeit heißt es in seinem Nachruf vom 3. März 1922 in der Zeitschrift Der Israelit: "Im Auftrage der Lehrer der Distriktsgemeinden rühmt Herr Hauptlehrer Gutmann von Oettingen, gleichfalls ein Schüler des Verstorbenen, in beredten Worten das große Lehrergeschick des teuren Rabbi, durch das er es verstanden hatte, getreu der Mahnung unserer Alten, die Kinder nach ihrer Individualität zu erziehen."
Cohn war auch Ehrenmitglied des Krieger- und Soldatenvereins von Ichenhausen, der bei der Beerdigung den Trauerzug anführte.
D
Dr. Dessau war von 1873 bis 1898 Direktor der Israelitischen Realschule zu Fürth.
Josef Dessauer war der erste von vier Söhnen des Kohlenhändlers Ferdinand Dessauer und seiner Frau Pauline, geb. Eichberg. Die Familie lebte in Thüngen / Ufr. Josefs Geschwister waren: Hugo (geb. 14.12.1888), Semi (geb. 16.6.1890), Morris (Moritz) (geb. 10.9.1894).
Laut Strätz soll Josef Dessauer Lehrer in Oberwesel im Rheinland gewesen sein, bevor er Arzt wurde, ohne genauere Zeitangabe. Am 1. April 1911 trat er in die Bayerische Armee ein. Als Beruf war zu dieser Zeit bereits Assistenzarzt im Krankenhaus Nürnberg angegeben. Zu Beginn des Krieges war er noch als Unterarzt im Reservelazarett in Nürnberg eingesetzt, wurde aber bald nach Frankreich geschickt und diente in zahlreichen Feldlazaretten.
Nach dem Krieg lebte Dessauer in Nürnberg. Als Kriegsteilnehmer hat er das Eiserne Kreuz II. Klasse erhalten.
Am 19. April 1925 heiratete Deassuer in Nürnberg Trude Charlotte Inge Reizenstein, geb. 15. März 1899. Am 13. Dezember 1926 wurde Gerhard geboren (später George), am 7. Mai 1933 Wolfgang, beide kamen in Nürnberg zur Welt.
Am 8. Oktober 1938 verließ Josef Dessauer mit seiner Frau Trude und den beiden Söhnen Gerhard und Wolfgang den Rotterdamer Hafen auf der SS Nieuw Amsterdam Richtung New York. Dessauer war 51 Jahre als, seine Frau 39, die Kinder 11 und 5. Als nächsten Verwandten gab er seinen Vater an, der in Würzburg, in der Konradstr. 3 wohnte. Trudes Cousin F. Eichberg wohnte in New York in der 172. Straße. Am 6. Dezember 1938 stellte Trude den Antrag auf amerikanische Staatsangehörigkeit. 1942 lebte er in Newark und war selbständig tätig, als er sich zur Armee meldete. Am 23. September 1942 wurde sein greiser Vater aus dem Altersheim in Würzburg nach Theresienstadt deportiert.
Hermann Deutsch war Lehrer in Gunzenhausen. 1932 war Hermann Deutsch Religionslehrer und Kantor in Cronheim, wo er noch drei Kinder unterrichtete. Außerdem gab er 1932 den noch vier verbliebenen Kindern des Marktes Heidenheim (heute VG Hahnenkamm, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) Religionsunterricht. Im September 1936 wurde Hermann Deutsch zusammen mit dem Heidenheimer Viehhändler Salomon Gutmann verhaftet, weil sie Geflügel schächten wollten. Hermann Deutschs Tochter lebte 2009 in den USA, wusste laut Angaben des Stadtarchivs Gunzenhausen nichts mehr über seine Tätigkeit als Lehrer.
War von 1886 bis 1895 Bezirksrabbiner in Burgpreppach, dann von 1895 bis 1929 Direktor des Israelitischen Waisenhauses in Fürth.
Mina Dickhoff wohnte in Nürnberg und in Hamm in Westfalen. Sie war Lehrerin der Israelitischen Bekenntnisschule Adas Israel in Nürnberg.
Simon Dingfelder stammte aus Schwabach. Er hat dort zusammen mit Leopold Gutmann studiert. Von 1894 bis 1904 war er Lehrer in Ansbach, dabei auch als Religionslehrer für die Kinder in der jüdischen Gemeinde Colmberg tätig. Anschließend ging er nach München. Mitbegründer des Verbands bayerischer israelitischer Gemeinden (Bayern?) 1920; Erster Vorsitzender des Israelitischen Lehrervereins für Bayern, und Mitglied des Rates des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Für den Verband der jüdischen Jugendorganisationen München hielt Dingfelder am 28. Februar 1922 im Gemeindehaus einen Vortrag vor Jugendleitern über die jüdischen Volksschulen. Sprach bei Strauß´ Dienstjubiläum 1926 als Vertreter des Lehrervereins. Beerdigt auf dem Alten Jüdischen Friedhof, Thalkirchner Straße 240, München.
Am 10. Januar 1890 wurde ein Simon Dingfelder, Lehrer (Präzeptor) an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). Höchstwahrscheinlich selbe Person.
Hermann Dottenheimer war mindestens von 1895 bis 1920 Religionslehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße), in der zu der Zeit zu Bayern gehörenden Pfalz. Er war Mitglied des jüdischen Lehrervereins der Pfalz. Ein Kantor H. Dottenheimer war mindestens bis 1887 in Altbreisach tätig.
Ein Hirsch Dottenheimer aus Berolzheim absolvierte 1878 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. (Es ist noch nicht geklärt, ob es sich hierbei um dieselbe Person handelt.)
Der israelitische Lehrer "Herm. Dottenheimer" aus Treuchtlingen trat am 10. Januar 1879 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person?).
E
Der israelitische Religionslehrer Abr. Ebert aus Fürth trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Als Wohnort wird auch Augsburg genannt.
Der israelitische Religionslehrer Moses Eckmann aus Lendersheim bei Hofheim trat am 4. Juni 1875 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Eckstein besuchte zwischen 1875 und 1878 die Lehrerbildungsanstalt Berlin, die er mit einem Examen abschloss. Anschließend arbeitete er zunächst als Lehrer in Schwerin, dann in Marienwerder. Von 1883 bis 1886 studierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. 1886 wurde er in Leipzig promoviert. Dr. Eckstein war von 1888 bis 1926 Distriktrabbiner in Bamberg. Mehrere Veröffentlichungen zur Geschichte der Juden in Franken.
Institut Hirsch bis März 1937, dann Lehmannschule Berlin.
Heinemann Edelstein hat in Würzburg die Israelitische Lehrerbildungsanstalt absolviert. Am 2. März 1894 wurde ein Heinemann Edelstein aus Zeitlofs Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV).
Edelstein war seit 1899 in Sugenheim Lehrer, Kantor und Schächter und unterrichtete an der Jüdischen Elementarschule bis sie 1924 wegen Schülermangels geschlossen wurde. Am 1.5.1924 wurde er in einstweiligem Ruhestand versetzt. Er fungierte weiterhin als Religionslehrer für die verbliebenen Kinder der Gemeinde. Edelstein war Leiter der Sugenheimer Jugendgruppe Agudas Jisroel. Am 4.8.1933 befand er sich im einstweiligen Ruhestand mit Bezug des gesetzlichen Wartegeldes (wegen Auflösung der Schule aufgrund rückläufiger Schülerzahlen) und wurde dann zum 1.4.1934 nach §6 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den dauernden Ruhestand versetzt. 1938 wohnte Heinemann Edelstein mit seiner Frau Jeanette, geb. Kahn, in München. Eine Zeitlang lebten die beiden dort auch bei Elisabeth Braun im Hildebrandhaus.
Elieser Ehrenreich aus Schopfloch hat 1902 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) das Studium abgeschlossen. Am 16. Januar 1903 wurde Elieser Ehrenreich, Schuldienstexpektant aus Höchberg Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?). Evtl. war Ehrenreich Nathan (Abschluss an der ILBA 1900) auch aus Schlopfloch stammend und später in Nürnberg tätig, sein Bruder?
Das Gedenkbuch des Bundesarchivs nennt einen Elieser Ehrenreich, geboren am 5. Oktober 1883 in Schopfloch, 1941 wohnhaft in Berlin Charlottenburg, der am 7. Juni 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen wurde und am 21. November 1941 im Konzentrationslager Ravensbrück starb. Dieser (lt. Heiratsurkunde Eliesar) wohnte in der Mommsenstraße 69 und war Kultusreferent, sein Geburtsort war Schopfloch in Mittelfranken. Er war seit 7. August 1935 verheiratet mit Johanna Paula Gertrud Ohlesch, geb. am 2. November 1888 in Danzig. Vermutlich handelt es sich um dieselbe Person.
Nathan Ehrenreich aus Schopfloch schloss 1900 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab (vermtl. selbe Person)
Ehrenreich war zweiter Vorsitzender des Israelitischen Lehrervereins für Bayern. Am 31. Mai 1928 hielt er auf dem jüdischen Friedhof in München eine Rede zu Ehren Simon Dingfelders bei dessen Beerdigung. Am 15. Juni 1928 veröffentlichte er einen Artikel in der Bayerischen (Israelitischen?) Gemeindezeitung, in dem er Simon Dingfelders Arbeit für den Israelitischen Lehrerverein und vor allen sein politisches Engagement für die jüdische Lehrerschaft würdigte.
Der israelitische Religionslehrer NN Ehrenreich aus Kissingen trat am 3. Dezember 1869 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ernst Ehrentreu war der Sohn des orthodoxen Münchner Rabbiners Dr. Heinrich Ehrentreu. Er absolvierte das Rabbinerseminar in Berlin und studierte einige Zeit an der Jeschiwa in Preßburg. Ehrentreu war von 4. Januar 1916 bis 24. Dezember 1918 beim Heer. Von 1. April 1921 bis 31. Dezember 1922 war er Direktor der Talmud-Thora Schule München. Am 24. Februar 1923 hielt er beim Elternabend der Schule einen Vortrag über "Jüdische Erziehung" und verabschiedete sich von den Eltern aus seinem Amt als Schulleiter. Von 16. April 1924 bis 15. Juli 1925 Religionslehrer und Stellvertreter des Oberrabbiners in Baden/Wien. Von dort wurde er Mitte 1925 als Stellvertreter seines Vaters an die Israelitische Kultusgemeinde München berufen. Ab 16. Juli 1925 war er Rabbiner der Ohel-Jakob-Gemeinde München, gleichzeitig unterrichtete er an höheren Schulen in München. Ehrentreus Ehefrau Fanny Jenny, geb. Heckscher, war ebenfalls Lehrerin und arbeitete an der Israelitischen Volksschule München.
Im Münchner israelitischen Kalender von 1926727 wird Ehrentreu als Stellvertreter des orthodoxen Rabbinats genannt und als Religionslehrer, er wird jedoch bei keiner der gelisteten Schulen als Lehrer angeführt.
Emigration 1939 nach London. Rabbi Ehrentreu war in Australien interniert und wurde während des Krieges als Rabbiner in Melbourne eingesetzt. Während dieser Zeit lebte seine Frau mit den Kindern in Cambridge, England.
Heiratete am 2. Mai 1926 in Bad Kissingen den Rabbiner und Oberschullehrer Ernst (Erich) Ehrentreu. Fanny Ehrentreu war von 1931 bis 1938 oder 1939 Lehrerin an der Israelitischen Volksschule in der Herzog-Rudolf-Straße 3-5 in München.
Heinrich (Chanoch) Ehrentreu studierte an der Jeschiwah in Preßburg und an der Universität Heidelberg. 1877 arbeitete er noch während des Studiums als Hauslehrer in Mainz. 1885 wurde er als Lehrer und Rabbiner an die Israelitische Kultusgemeinde nach München berufen, wo er an der orthodoxen Synagoge in der Kanalstraße, später Herzog-Rudolf-Straße, Gottesdienste abhielt und Religionsunterricht erteilte. Nach 1907 war Heinrich Ehrentreu Rabbinatsassessor und Beamter der Gemeinde. Ab 1918 vollberechtigter Gemeinderabbiner. Im Münchner israelitischen Kalender 1926/27 steht er an zweiter Stelle hinter dem Gemeinderabbiner Baerwald als orthodoxer Rabbiner und als Ehrenmitglied der Gemeinde. Ehrentreu war verheiratet mit Ida Jettel Feuchtwanger (1873-1920). Heinrich Ehrentreu hatte nach Angaben eines Familienstammbaums in Ancestry.de sieben Kinder, vier Töchter und drei Söhne. Er ist der Vater des Münchner Rabbiners Ernst Ehrentreu. Dieser hatte 1926/27 das Amt des Stellvertreters des orthodoxen Rabbinats inne. Zwei weitere Kinder wurden Lehrer: die Tochter Bertha, später verheiratete Fraenkel, und der Sohn Julius, geb. 1900. Die älteste Tochter, die in Ancestry angegeben wird, Sara, später verheiratete Heckscher, wurde am 5. Juli 1886 in München geboren. Laut ihrer Heiratsurkunde vom 7. Mai 1909 (ausgestellt in Hamburg bei ihrer Heirat mit dem Kaufmann Samson Heckscher), hieß ihre Mutter jedoch Johanna, geborene Hirsch!
Elisabeth Ehrlichs Vater stammte aus Ungarn. Sie selbst besaß von 1900 bis 1932 die ungarische, von 1932 bis 1941 die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie studierte an der Universität in München und Berlin (?). Von 1929 bis März 1934 war sie Lehrerin am Mädchenlyzeum mit Oberrealschule der Englischen Fräulein in Passau-Niedernburg. Wegen ihrer "volljüdischen Abstammung" wurde sie nicht in den staatlichen Schuldienst übernommen. Zeitweise war sie als Lehrkraft in privatem Anstellungsverhältnis tätig. Von November 1937 bis März 1939 war sie als Fachlehrerin an der Jüdischen Realschule Fürth angestellt. Nach ihrer Emigration bis 1960 in folgenden Einrichtungen berufstätig: Cummor (?) Hill Preparatory School Oxford, Royal School Bath, St. Michael´s Burton Park Petworth, Sussex. Am 20.6.1949 erhielt Elisabeth Ehrlich die britische Staatsbürgerschaft.
Berta Ehrlich hatte das Staatslehrerinnenseminar in Budapest besucht. In München lebte sie zuletzt an derselben Adresse wie ihre Tochter, die Lehrerin Elisabeth Ehrlich.
Heinrich Ehrmann aus Poppenlauer erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1875 mit Examen abschloss.
Ab 1874 (?) war er als erster Lehrer der Israelitischen Präparandenschule in Burgpreppach, wo er zehn Jahre tätig war. 1884 wechselte er nach Friedberg (Hessen). Vierzig Jahre lang, bis 1924 war er Lehrer, erster Kantor und geistliches Oberhaupt der dortigen israelitischen Kultusgemeinde. Anfang Februar 1924 wurde er aus Altersgründen in den Ruhestand versetzt. Er war viele Jahre verantwortlicher Redakteur der pädagogischen Beilage des "Israelit".
Ehrmann war Gründungsmitglied des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass "Heinrich Ehrmann (Friedberg)" zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte [ ], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.
Robert Einstädter erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1900 mit Examen abschloss. Zwischen 1905 und 1910 war er als Seminarhilfslehrer an der ILBA angestellt. Später arbeitete Einstädter - dann bereits Hauptlehrer - für die Kultusgemeinde Kitzingen. Dort leitete er wohl die jüdische Volksschule. Für die Kitzinger Ortsgruppe des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens übte er die Ämter des Kassiers und Bibliothekars aus. In den ersten Monaten des Jahres 1929 wurde Einstädter nach Nürnberg versetzt, wo er als Lehrer der Volksschule wirkte.
Der Name von Robert Einstädter konnte auf der Transportliste vom 25. April 1942 ab Würzburg in www.statistik-des-holocaust.de nicht gefunden werden (Stand 6.1.2018).
Karl Eisemann war der zweite Sohn des Westheimer Lehrers Salomon Eisemann und dessen Frau Berta, geb. Grünbaum. Er hatte zwei Geschwister: Lazarus und Lea, verh. Birk (siehe Birk, Lea, Lehrerin). Wie sein Vater studierte er an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1914 mit Examen abschloss. Zunächst unterrichtete er an der jüdischen Volksschule in Würzburg.
Am 1. September 1917 trat er in die Bayerische Armee ein. Vom 15. Oktober bis 31. Dezember 1917 wurde er für den Schuldienst zurückgestellt.
1918 legte er die Lehramtsprüfung ab. Am 4. April 1919 trat Eisemann in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein. 1921 zog er nach Berlin und begann ein Studium. Er promovierte in Bonn und wurde Schuldirektor in Berlin. Als zuletzt Verantwortlicher für die jüdischen Schulen in Berlin erhielt er keine Auswanderungserlaubnis. Dr. Eisemann wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und drei Tage später ermordet. Er war ledig und wurde 47 Jahre alt.
In Berlin-Moabit, an der Dortmunder Str. 13, wurde für Dr. Eisemann ein Stolperstein verlegt.
Salomon Eisemann wurde in Steinbach in Unterfranken geboren, wo sein Vater Lehrer war. Wie das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern vom 15. Oktober 1930 schreibt, stammte er aus "altjüdischen Lehrerhause". Eisemann studierte an der Präparandenschule in Höchberg und an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA). Er schloss 1879 mit Examen und "sehr gutem Erfolge" ab, wie es in seinem Nachruf heißt. Eisemann unterrichtete zunächst als Religionslehrer an der jüdischen Volksschule in Haßfurt. Nach sieben Jahren wechselte er nach Westheim bei Hammelburg, wo er die Stelle des Volksschullehrers antrat. Er wirkte dort auch als Kantor und Schächter. Am 2. September 1887 trat der israelitische Elementarlehrer Salomon Eisemann aus Westheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei und war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern. Eisemann blieb über 25 Jahre bis zu seinem Ruhestand in Westheim. Aus gesundheitlichen Gründen schied er 1912 aus dem Schuldienst aus und zog nach Würzburg.
Bei seiner Trauerfeier sprachen der Bezirksrabbiner Dr. Hanover, für den Jüdischen Lehrerverein Studiendirektor Stoll und für den Bayerischen Lehrerverein sowie den Bezirkslehrerverein Würzburg-Stadt Oberlehrer Düring.
Salomon Eisemann war mit Berta, geb. Grünbaum (1.6.1861(62?) aus Wiesenfeld (Ufr.?) verheiratet. Berta starb am 2. Mai 1936 in Würzburg. Die Kinder des Paares waren: Lazarus, Internist (20.12.1891 in Westheim/Hammelburg - gest. in Jerusalem); Karl, Lehrer, Schuldirektor, Dr. (4.6.1895 in Westheim - 1942 (?) ermordet); Lea Birk (Lehrerin u. Hausfrau, seit 1928 verheiratet mit dem Tierarzt Dr. Max Birk. Die junge Familie mit zwei Kindern konnte 1936 nach Palästina ziehen).
Salomon Eisemann aus Marktbreit studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und schloss 1881 das Studium dort ab.
Der israelitische Religionslehrer Salomon Eisenmann aus Burgsinn / Rieneck trat am 23. Dezember 1881 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ein Salomon Eisemann (!) aus Marktbreit studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg und schloss 1881 das Studium dort ab. Es muss noch geprüft werden, ob es sich evtl. um dieselbe Person und einen Schreibfehler des Namens handelt.
Julius Eisenstädter stammt aus einer Münchner Kaufmannsfamilie. Er besuchte das Luitpoldgymnasium München und anschließend die Münchner Universität. Im Semester 1907/1908 war er als Student der Realien eingetragen. Erste Lehramtsprüfung 1909. Mitglied der USPD, Mitglied im Nürnberger Stadtrat. Dr. Eisenstädter war bis 1923 an der Realschule II in Nürnberg Lehrer. Er wurde zum 1. Oktober 1933 aus dem bayerischen Staatsdienst entlassen (§2a Abs. I). 1935 wohnte Eisenstädter in Berlin, Wullenweberstraße 3.
Emanuel Eldod studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, die er 1882 abschloss. Er war ab 1895 Kantor in Höchberg und Religionslehrer an der Präparandenschule, ab 1913 auch Religionslehrer der IKG. Seit 27. Januar 1899 war er Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). Er unterhielt ein kleines Internat an der Präparandenschule. Ab 1920 Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Höchberg. Wurde 1929 oder 1931 pensioniert. Vater der Gymnasiallehrer Naftali und Simon Eldod und weiterer sieben Kinder. Wird bei Flade als Oberlehrer bezeichnet.
Naftali Eldod war der erste Sohn des Höchberger Lehrers Emanuel Eldod und Bruder des Gymnasiallehrers Simon Eldod, geb. 1906. Die beiden hatte noch eine Schwester, Rifka (Ruth), geb. 1902. Naftali war Schüler am Alten Gymnasium Würzburg. Von 1918 bis 1924 studierte er in Würzburg. Im Juni 1918 rückte Eldod zum Militärdienst ein. In der Kriegsstammrolle ist er als Medizinstudent eingetragen. Später zog er nach Köln und noch später nach Hamburg. Am 29. Juni 1927 reiste Eldod - noch ledig und Studienrat, zusammen mit anderen Lehrern auf der George Washington aus Bremen nach Southhampton. Er wohnte bereits in Hamburg.
1940 ist Eldod als Studienrat im Hamburger Telefonbuch unter der Adresse Brahmsallee 24 eingetragen.
In der Hallerstr. 55 in Hamburg Eimsbüttel sind auf den Namen Eldod sechs Stolpersteine verlegt worden, für Naftali, für Rosa (1908), Walter Samuel (1934), Judith (1936), David (1937) und Eli (1940).
Naphtali Eldod aus Höchberg absolvierte 1890 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Ein israelitischer Religionslehrer N. Eldod aus Egenhausen / Mitteldachstetten in Mittelfranken wurde am 5. Februar 1897 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?).
Sohn des Höchberger Lehrers Emanuel Eldod, Bruder des Gymnasiallehrers Naftali Eldod (Hamburg). War 1928-1931 Studienreferendar in Würzburg. Fächerangaben beziehen sich auf das Schuljahr 1936/37 in der Israelitischen Realschule zu Fürth. Erhielt 1936 im Alter von 30 Jahren, ledig, ein Gehalt von 346,15 RM (inkl. acht Überstunden; das sind 88% des staatlichen Satzes von 397,93RM) für 32 Wochenstunden. Hat 1960 einen Bericht über die Israelitische Kultusgemeinde von Höchberg geschrieben.
Markus Elias wuchs in München auf, wo er das Gymnasium besuchte. Er studierte in Frankfurt und Heidelberg. Die Leitung der Israelitischen Realschule Fürth übernahm er nach dem Tod seines Vorgängers, Prof. Dr. Alfred Feilchenfeld im Jahr 1923.
Dr. Max Elk absolvierte das Rabbinerseminar in Breslau. Seit 1. April 1925 war er Rabbinatssubstitut bei der Israelitischen Kultusgemeinde München und Lehrer an den Mittelschulen.
Hedwig Engelmann war eine Tochter des Oberlandesgerichtsrates Dr. Theodor Engelmann und seiner Frau Elsbeth, geb. Rosenfeld. Sie wohnte in München, ab 1899 mit ihren Eltern in der Luisenstr. 3/III, ab 1939 mit der Mutter in der Möhlstr. 30/II und zum Schluss im Barackenlager in der Knorrstr. 148. Ihr Vater war 1924 gestorben.
Als sie im April 1942 deportiert wurde, war sie ledig. Auf der Transportliste wurde "o.B." (ohne Beruf) angegeben und als Adresse Möhlstr. 30.
Paula Arensberg war die ältere Tochter eines Kaufmanns in Marktbreit. Früh erhielt sie Klavierunterricht. Sie hatte eine Schwester. Ab 1929 lebte sie bei der Großmutter Adelheid Vorchheimer in Würzburg, wo sie die Oberrealschule besuchte. 1932 oder 1933 begann sie, Jura zu studieren, wurde aber im folgenden Semester nicht mehr immatrikuliert. Im August 1933 emigrierte sie in die Schweiz, kurz darauf nach Paris. Dort hielt sie sich mit verschiedenen Arbeiten als Übersetzerin, Kinderfräulein und anderen Tätigkeiten über Wasser. 1936 heiratete sie in Berlin den Musiklehrer Lothar Eppstein. Im Juni 1941 emigrierte sie in die USA und ließ sich zunächst in New York nieder. Zusammen mit ihrem Mann eröffnete sie 1943 die Musikschule Riverside Piano Studios. Auch gab sie Französisch- und Deutschunterricht. Von 1949 bis 1976 leitete sie ebenfalls zusammen mit ihrem Mann ein Kindersommercamp für Musik, Künste, Sport und Wissenschaften. Ab 1979 arbeitete sie als Assistentin des Direktors des Long Lake Creative Arts Camp. 1986 lebte sie in Sarasota, Florida.
Gustav Erlebacher wurde in Diedelsheim bei Karlsruhe geboren und lebte mit seiner Familie zunächst in Baisingen. Seine Eltern waren die Handelsleute Salomon Erlebacher und seine Frau Betty, geb. Kahn. Erlebacher studierte am Lehrerseminar in Esslingen. Nach Abschluss seiner Ausbildung fand er eine Anstellung als Religionslehrer der jüdischen Gemeinde Goldbach bei Aschaffenburg. Am 28. Februar 1909 heiratete er in Lehrberg bei Ansbach die Tochter des Wallersteiner Schächters Isak Wild, Friederike, genannt Rika (laut Eintrag ins lutherische Kirchenregister Getta Wild). Bald bekam das Paar vier Kinder: Sigmund (15. Mai 1910), Klara (30. März 1911), Hermann (30. März 1913), und Arthur (24. September 1914). Ab November 1915 leistete der Vater von vier kleinen Kindern Kriegsdienst. Er war 164 cm groß, von schmaler Gestalt, blond, trug einen Schnurrbart und litt unter einer Fehlstellung der Augen (schielte). 1916 nahm er an Stellungskämpfen in den Vogesen und vor Verdun teil. Er gehörte zur Besatzung der Festung Metz. Seine Eltern lebten inzwischen nicht mehr, seine Frau war mit den vier Kindern alleine. Im Mai 1917 wurde Erlebacher zum Distriktrabbiner von Aschaffenburg als Lehrer nach Goldbach zurückgestellt und kurz darauf aus dem Militärdienst entlassen. Am 9. Februar 1918 wurde Alfred, der jüngste Sohn, geboren.
Wenige Jahre später übernahm Gustav Erlebacher die Stelle des Religionslehrers der mittelfränkischen Gemeinde Mönchsroth im Landkreis Ansbach (gehört heute zur VG Wilburgstetten).
Die Kultusgemeinde Mönchsroth hatte von 1826 bis 1890 eine Elementarschule betrieben. Spätestens ab 1885 übernahm der dortige Lehrer auch die Ämter des Kantors und des Schächters. Nach Schließung der Elementarschule fungierte er weiter als Religionslehrer. 1925 unterrichtete Gustav Erlebacher hier als Religionslehrer noch 3 jüdische Kinder. Im Mai 1927 erteilte er auch Religionsunterricht im 15 km entfernten Wallerstein (Schwaben). Er unterrichtete dort Siegbert Schulmann (erste Klasse) und einzelne Zöglinge des Instituts der Engl. Fräulein, sowie ab 1. Mai 1928 eine Schülerin aus München, Hedwig Wolf. Am 24. November 1927 bestätigte der Vorstand der IKG Wallerstein, dass Schulmann durch Erlebacher bisher sonntags unterrichtet worden sei, und dass sein Vater die Kosten von 6M monatlich aus eigener Tasche bezahlt habe. Am 4. März 1928 teilte die IKG Wallerstein mit, dass sie am 1. März 1928 rückwirkend bis 1. Mai 1927 mit Erlebacher einen Anstellungsvertrag geschlossen habe.
Am 15. Februar 1936 starb Friederike Erlebacher. Sie wurde auf dem Wallersteiner Friedhof beigesetzt. Anderthalb Jahre nach dem Tod seiner Frau zog Gustav Erlebacher zunächst nach Oettingen, anschließend nach München. Am 20. November 1941 wurde er nach Kaunas deportiert und fünf Tage später ermordet. Sein Sohn Hermann, der ebenfalls Lehrer geworden war und an der Jüdischen Schule in Königsberg arbeitete, wurde ebenfalls ermordet. Über den Verbleib der anderen vier Kinder liegen bisher keine Informationen vor.
Josef Erlebacher war ein Sohn des Hauptlehrers Siegfried Erlebacher und dessen Frau Babette, geb. Sachs. Geboren wurde er in Nordstetten/Württemberg. Seine Eltern zogen später nach Oberdorf, ebenfalls in Württemberg. Josef hatte einen ein Jahr jüngeren Bruder, Gustav, der ebenso wie er Lehrer wurde. Josef besuchte die Präparandenschule Höchberg, sein Bruder die in Burgpreppach. Beide studierten anschließend an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA). Josef schloss das Seminar 1921 mit Examen ab und begann seine Laufbahn an der Präparandenschule in Höchberg. Als die Präparandenschule 1931 an die ILBA angeschlossen wurde, wurde Josef Erlebacher als hauptamtlicher Lehrer übernommen. Später unterrichtete er auch an der Jüdischen Volks- und Berufsschule Würzburg.
Josef Erlebacher war mit Bella, geb. 1900 (8.4.1894?) verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder: Judith Bettina, geb. 1932 und Erich, geboren am 17. Dezember 1933. Am 1. März 1936 starb Bella. Josef blieb mit dem zweieinhalbjährigen Erich und der vierjährigen Judith alleine. 1938 kam Josef vermutlich in ein Konzentrationslager (Hinweis in ancestry.de auf eine Quelle in Arolsen Archives).
Am 22. April 1939 floh Josef mit seinen Kindern zunächst nach England. Sie kamen in London unter. Am 9. Februar 1940 fuhren Josef, seine neue Frau Rahel Erlebacher und die beiden Kinder auf der SS MV Britannic von Liverpool aus nach New York, wo sie am 19. Februar 1940 eintrafen. Als nächsten Verwandten gab Josef seinen Schwiegervater "Mr. Jakob Eans" in Frankfurt an. In New York wollte sich die Familie an einen entfernteren Cousin, "Mr. L. Weil" anschließen.
Die Familie zog in die Fort Washington Avenue in New York. Sie teilten ihre Wohnung mit zwei weiteren Familien, die ebenfalls aus Deutschland geflüchtet waren, und denen sie Zimmer untervermieteten: Mit dem aus Höchberg stammenden Musikkritiker Dr. Nathan Ehrenreich, dessen Frau Frieda und deren elfjährigem Sohn Henry. Nathan Ehrenreich war ein Sohn von Lazarus Ehrenreich, der Lehrer der Präparandenschule Höchberg gewesen war. Ehrenreich gab in der Gemeinschaftswohnung Musikstunden. Außer ihnen lebte hier noch die Witwe Delfine Neumann mit ihren zwei erwachsenen Kindern und der Kaufmann Fred Berman.
Josef Erlebacher gab bei der Volkszählung 1940 an, dass er Sprachlehrer sei und Arbeit suche. Übergangsweise fand er eine Arbeit im Bekleidungsgewerbe. Josef Erlebacher starb früh, schon 1950. Dennoch erhielten beide Kinder eine gute Ausbildung. Judith ging ans College, sie hieß verh. Williams. Erich wurde Physiker und Hochschullehrer. Er nannte sich in Erlbacher um.
Prüfen, ob Josefs Vater Siegfried (kein eigener Eintrag) und Gustav Daniel Erlebacher (eigener Eintrag) Brüder waren.
Hans Ermann war ein Sohn des Schneidermeisters Albert Ermann aus Wittlich und dessen Frau Rosa, geb. Tobias. Er studierte ab 1934 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. 1935 legte er die Seminarabschlussprüfung ab. Anschließend ging er nach München und war als Schulamtsbewerber beim Stadtschulamt München bis 23. Januar 1936 registriert. Dann zog er nach Berlin.
In den KC-Blättern (Zeitschrift des Kartell-Convents d. Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens) vom August 1932 wird ein Medizinstudent Hans Ermann aus Wittlich genannt (Möglicherweise handelt es sich aber nicht um dieselbe Person, denn ein Hans Ermann wird in den KC-Blättern auch schon für das Jahr 1927 genannt).
Ermann emigrierte zunächst nach Palästina, wo er ein Aufbaustudium absolvierte und in Tel Aviv Lehrer wurde. Hier lernte er seine Frau, die Hebräisch-Lehrerin Helene Laufer kennen, die ebenfalls vor den Nazis nach Palästina geflohen war. Sie heirateten und bekamen Kinder, später emigrierten sie in die USA. In Atlanta, New Haven und Dayton war Ermann Leiter der Schulaufsichtsbehörde (Director of Bureau of Education). 1981 lebte er in Dayton.
Hans Ermann starb am 2. November 2002. Er wurde auf dem B´nai Amoona Cemetery in University City, St. Louis County, Missouri, USA bestattet. 2012 stab auch seine Witwe Helene.
Ascher Eschwege war ein Sohn des jüdischen Lehrers Hirsch Eschwege, der um 1860 in Thüngen arbeitete. Ascher besuchte die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und vervollständigte seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) die er 1869 abschloss. Er gehörte also zu den ersten Studenten des 1864 neu eingerichteten Seminars für jüdische Lehrer. Seine erste Stelle trat er nach Abschluss des Seminars in Zeitlofs (heute Landkreis Bad Kissingen) in Unterfranken an. Hier übernahm er im Oktober 1869 die Religionslehrerstelle und das Schächteramt. Im Mai 1873 wurde ihm in einem Zeugnis bestätigt, dass er beide Ämter in Zeitlofs drei Jahre lang ausgeübt hat. In der Zwischenzeit hat er auch die zweite Staatsprüfung "glänzend bestanden", wie es in einem Zeitungsartikel anlässlich seines 80. Geburtstages heißt. Er gehörte jetzt zu den gut ausgebildeten Lehrern seiner Zeit. Ascher Eschwege bewarb sich erfolgreich auf eine Stellenanzeige in "Der Israelit" vom 10. Juli 1872 als israelitischer Religionslehrer und Vorsänger in Kleinsteinach. 1874 heiratete Eschwege Eugenie Klein, die Tochter des elsässischen Oberrabbiners Salomon Wolf Klein.
Am 13. Oktober 1871 wurde er Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV). Eschwege setzte er sich für die Gründung des Jüdischen Lehrervereins für Bayern ein und wurde 1880 dessen Gründungsmitglied.
Von 1879 bis 1920 war Eschwege Lehrer der israelitischen Volksschule Thüngen, in der sein Vater um 1860 bereits Lehrer gewesen war. Er hatte sich auf eine Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. September 1879 beworben, in der die Stelle des Elementar-Schulverwesers und Nebenverdienste als Kantor und Gemeindeschreiber ausgeschrieben waren. Die Familie hatte acht Kinder, die ersten beiden waren Salomon (26.12.1877 in Kleinsteinach) und Simon (1879). Zwischen 1880 und 1890 kamen in Thüngen sechs Kinder zur Welt: Bertha Klara (13.11.1880), Brüna (20.05.1882), Blüma (11.11.1885), Samuel (23.06.1887), Nathan (25.10.1888) und Ruben Moses (03.07.1890).
In Thüngen brachte Eschwege es zu hohem Ansehen. Anlässlich seines 80. Geburtstags erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1930 ein ausführlicher Artikel. Der Autor führt die Gründung des jüdischen Frauenvereins und des Tora-Lernvereins Erwachsener Asisah auf Eschwege zurück und lobt sein Engagement für die "sorgfältige Ausbildung der Schuljugend sowohl als auch der der Schule entlassenen Jugend in profanen und ganz besonders auch in jüdischen Disziplinen". Weiterhin weist er darauf hin, "dass der evangelische Ortsarzt in Thüngen seinen Sohn in die jüdische Volksschule zum Unterricht schickte, weil sie von der vorgesetzten Schulbehörde als die beste am Platze anerkannt und ausgezeichnet wurde."
Als In Thüngen von 1898 bis 1902 wegen angelnden Trinkwassers eine Typhus-Epidemie herrschte, setzte sich Eschwege in besonderer Weise für das Gemeinwohl ein. Zusammen mit anderen organisierte er federführend einen Helferdienst zur Unterstützung der Kranken und ihrer Familien. Er wurde selbst krank. Als er sich wieder erholt hatte, setzte er sich mit seinen Mitstreitern für den Bau einer Wasserleitung ein. Das Ende der Epidemie wurde darauf zurückgeführt. Da es im Ort keine Apotheke gab, richtete Eschwege eine Hausapotheke ein, in der die notwendigen Medikamente für Krankheiten und Notfälle erhältlich waren.
1919 starb Eugenie. Eschwege zog daraufhin zu seiner Tochter nach Frankfurt.
Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Ascher Eschwege aus Thüngen bei Frankfurt am Main zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte [ ], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.
Ascher Eschwege starb am 19. Februar 1931.
Eschweges Sohn Ruben wurde ebenfalls Lehrer und unterrichtete später in Würzburg an der ILBA als Fachlehrer für kantorale Fächer.
Nathan Eschwege war der zweite Sohn des Karbacher Lehrers Hirsch Eschwege und der Bruder von Ascher Eschwege aus Thüngen. Wie sein älterer Bruder Ascher studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1872 mit sehr gutem Abschluss verließ. Der Nachruf in "Der Israelit" vom 14. Mai 1908 gibt Karbach als Geburtsort an, sein Bruder Ascher wurde 1850 noch in Fulda geboren. Der Vater Hirsch war auch in Neuhaus bei Neustadt an der Saale sowie in Thüngen Lehrer. Offensichtlich ist die Familie jedoch zwischenzeitlich nach Karbach gezogen, denn als ILBA-Studenten waren beide Brüder mit Herkunftsort Karbach registriert.
Nathan Eschwege arbeitete nach Abschluss des Seminars an verschiedenen Orten in Unterfranken. 1875 wurde er von dem Gründer der Präparandenschule Höchberg, Rabbi Lazarus (Elieser, Eloser) Ottensoser an die Präparadenschule berufen. Dort wirkte er 33 Jahre lang "im Sinne und Geiste R. Elosor Ottensosers".
1886, nachdem Ottensosers Nachfolger Rabbi Jakob Ehrenreich gestorben war, übernahm Eschwege die Leitung der Anstalt. Ab 12. Januar 1894 war Nathan Eschwege Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV). In den Jahren 1897 und 1907 geriet durch Regierungsentschließungen die Präparandenschule in Schwierigkeiten. Eschwege sprach jeweils beim bayerischen Kultusminister vor und fand mit seinem Anliegen Gehör. Er gab ein Religionsbuch heraus (Angabe des Titels in "Der Israelit" in hebräischer Sprache). Im Mai 1900 feierte Eschwege sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Von seinen ehemaligen Schülern erhielt er als Geschenk einen "prachtvollen Schreibtisch mit Schreibstuhl", die Kollegen schenkten ihm "kostbares Schreibzeug".
Zusammen mit Ludwig Stern gründete Nathan Eschwege 1879 in Würzburg den Bayerischen Israelitischen Lehrerverein. Moritz Rosenberg schreibt am 13. Dezember 1927 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung: "Als Vater des Vereins ist Nathan Eschwege s. A., Präparandenlehrer und Vorstand der Präparanden- und Talmud-Thora-Schule Höchberg anzusprechen. In einem von A. Blum, Würzburg, L. Ehrenreich, Kissingen, W. Neumann, Burgpreppach, J. Schlenker und N. Unna, Würzburg, mitunterzeichneten Zirkular vom 20. September 1879 wurden die jüdischen Lehrer Unterfrankens zu einer auf den 6. Oktober anberaumten Besprechung behufs Gründung eines jüdischen Lehrervereins, der sich vorerst nur auf diesen Kreis erstrecken sollte eingeladen."
1893 wurde ein von ihm erfundener Rechenapparat auf der allgemeinen bayerischen Lehrerversammlung in Würzburg ausgestellt.
Nathan Eschwege war mit einer Tochter des Rabbi Seligmann Fromm, Judith, verheiratet und hatte vier Kinder: Simon, geb. 1877, Seligmann Bär, geb. 1879, Lea Helene, geb. 1881, und Joseph, geb. 1885. Alle Kinder kamen in Höchberg zur Welt.
Nathan Eschwege starb 1908 im Alter von 55 Jahren.
Die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt an der Weinstraße verzeichnet, dass der Kantor und Lehrer Nathan Eschwege, geboren am 23.10.1888 in Thüngen und wohnhaft in Rockenhausen bei Mannheim am 18. März 1933 im Schutzhaftlager in der ehemaligen Turenne-Kaserne, einem der frühen Konzentrationslager, inhaftiert wurde. Seine Häftlingskarteikarte verzeichnet "sittlich verkommen" als Zusatzinformation, ein Haftgrund ist nicht angegeben. Eschwege war in Zelle 25 inhaftiert und wurde am 22. März 1933 wieder entlassen.
Nathan Eschwege war das zweitjüngste von acht Kindern des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege: Salomon (geb. 1877), Simon (geb. 1879), Bertha Klara (geb. 1880, Brüna (geb. 1882), Blüma (geb. 1885), Samuel (geb. 1887), Nathan (geb. 1888) und Ruben Moses (geb. 1890). Ottensoser / Roberg nennen seinen Namen - im Gegensatz zu dem seines zwei Jahre jüngeren Bruders Ruben - nicht unter den Absolventen der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA). Auch drei weitere ILBA-Absolventen aus Thüngen könnten seine Brüder sein: Salomon Eschwege (Abschlussjahr 1896), Simon Eschwege (Abschlussjahr 1899), Samuel Eschwege (Abschlussjahr 1905).
Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet, dass Nathan Eschwege am 22. Oktober 1940 mit einem Transport aus der Pfalz ins Internierungslager Gurs deportiert wurde, von dort am 6. August 1942 ins Sammellager Drancy und vier Tage später, am 10. August 1942 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. In den Transportlisten aus der Pfalz, dem Saarland und Baden für den 22. Oktober 1940 geht hervor, dass Nathan Eschwege aus Mannheim deportiert wurde, zusammen mit seiner Frau Regina, geb. 6. Juli 1899. Als Adresse ist bei beiden "F3, 13" angegeben. Mit dem gleichen Familiennamen wurde noch drei weitere Personen deportiert, allerdings mit anderer Adresse, "C7, 9": Erna, geb. 20. September 1896, Paul, 6. März 1882, und Ruth 12. März 1922.
G
Samuel Gutmann war von mindestens 1875 bis 1891 Lehrer an Isr. Elementarschule Westheim an der Saale bei Hammelburg.
H
Jakob Haas besuchte zunächst die katholische Schule in Hörstein. Er war ein begabter Schüler und sollte Lehrer werden. Um eine Präparandenschule besuchen zu können, musste er einen täglichen Fußweg von zwei Stunden auf sich nehmen. Jakob hatte noch vier jüngere Geschwister, seine Eltern waren arm und es war nicht klar, wie es gelingen sollte, dass er das Lehrerseminar würde besuchen könne. Dazu heißt es in seinem Nachruf: "Da kam die unverhoffte Lösung dieser bangen Frage, und oft sprach der Verewigte voll tiefer Dankbarkeit davon, wie gerade rechtzeitig für ihn das jüdische Lehrerseminar in Würzburg seine gastlichen Pforten öffnete, das Kindern gering bemittelter Eltern unentgeltlich Aufnahme gewährte." So absolvierte Jakob Haas als einer der ersten Schüler die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und bestand die Abschlussprüfung 1865.
Haas trat eine Stelle am Wohl´schen Handelsinstitut (später Städtisches Handelsinstitut) in Marktbreit an, wo er Elementarfächer unterrichtete und selbst Fremdsprachenunterricht nahm. Er wollte sich auf ein weiteres Studium vorbereiten um Mittelschullehrer zu werden. Seine Pläne wurden durchkreuzt, als er schwer krank wurde. Eine schwere Lungenentzündung zwang ihn, mindestens ein Jahr ins Haus seiner Eltern zurückzukehren und sich gesund pflegen zu lassen.
Seine nächste Stelle trat er für die Kultusgemeinde Memmingen an, als Religionslehrer, Kantor und Schächter. Am 19. Mai 1871 trat er dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. In seinem Nachruf heißt es: "Wohl gefiel es ihm in dem so schön im Allgäu gelegenen Städtchen recht gut, die Gemeindemitglieder hatten ihn gern [ ] und dennoch!! - Er war erfüllt von den Idealen des Lehrers, er wollte ganz und voll Lehrer sein, Kinder erziehen, die ihm nicht bloß für eine Stunde, sondern für die ganze Schulzeit anvertraut waren, denen er alles geben konnte, was ihn selbst erfüllte." So bewarb er sich auf die freie Elementarlehrerstelle in Mühlhausen in Oberfranken. In der Kreishauptstadt legte er noch die Anstellungsprüfung ab und war nun vollausgebildeter Lehrer.
Jakob Haas heiratete. Er war nun 25 Jahre alt. In der Gemeinde Mühlhausen besuchten 40 Kinder seinen Unterricht, er versah auch das Amt des Kantors und Schächters. "So hatte er denn einen reichen Wirkungskreis, doch richtete er sein Hauptaugenmerk immer auf die Schule."
Nach einigen Jahren wechselte er die Stelle nochmal, aus finanziellen Gründen. Der Nachruf nennt nicht die Gemeinde, an die Haas ging, offensichtlich gab es dort Schwierigkeiten ("finsterer Fanatismus hatte Schatten in seinen Weg geworfen"), und Gemeindevorsteher und -mitglieder baten ihn "schriftlich und mündlich" zurückzukommen. So kam Haas zurück und blieb noch 26 Jahre bis an sein Lebensende in Mühlhausen.
Jakob Haas erteilte auch Privatunterricht, bereitete jüdische und christliche Kinder auf den Übertritt an die Realschule vor und erwarb sich so einen guten Leumund, dass auch Auswärtige Kinder zu ihm in den Unterricht kamen, besonders, als eine Bahnlinie durch das Tal gebaut wurde. Die Elementarschule jedoch hatte kurz vor seinem Tod nur noch einen Schüler und wurde schließlich aufgelöst.
Lucie Hahn lebte von 21. April 1933 bis April 1938 im Waisenhaus Fürth. Sie war als Hortnerin angestellt, um sich um die kleinsten Kinder zu kümmern.
Klara Mandelbaum stammte aus einer Würzburger Lehrersfamilie. Ihr Vater war Aron Mandelbaum, Oberlehrer und Direktor der Israelitischen Volksschule in Würzburg. Ihre Mutter Hannchen war die Tochter Abraham Oppenheimers, der ebenfalls Lehrer in Würzburg und Schweinfurt war. Klara war das zweite von drei Kindern. Ihre ältere Schwester Recka wurde Ärztin, sie selbst und ihr jüngerer Bruder Hermann wurden Lehrer. Während des Ersten Weltkriegs, von 1915 bis 1918, arbeitete sie als Aushilfslehrerin an der höheren Sophien-Mädchenschule, ab 1916 auch an der jüdischen Schule in Würzburg. 1919 legte sie ein Lehrerexamen ab. Einige Zeit arbeitete sie an der Israelitischen Schule in Leipzig, wo sie ihren späteren Mann, Isaak Hallemann, kennenlernte. Er unterrichtete an derselben Schule. 1923 heirateten Klara und der inzwischen promovierte Isaak Hallemann. In Leipzig kamen die ersten drei Kinder des Paares zur Welt, der Sohn Ralf Raphael wurde am 16.01.1924 und die beiden Töchter Judith und Eva Esther am 23.02.1925 und am 16.06.1927 geboren. Noch in Leipzig gründeten die Hallmanns ein wohltätiges Haus, in dem sich Gelehrte und Schüler trafen. Am 17.6.1929 übernahm Dr. Hallemann zusammen mit seiner Frau die Leitung des jüdischen Waisenhauses in Fürth. Am 28.7.1933 wurde die jüngste Tochter Beate Rachel geboren. Klaras Bruder Hermann wurde ebenfalls Lehrer und arbeitete dann an der Israelitischen Realschule in Fürth.
Isaak Hallemann erhielt seine Ausbildung am Rabbinerseminar in Berlin. Auch studierte er in Berlin an der Universität Philosophie. Von 1917 bis 1919 war er Religionslehrer der orthodoxen Gemeinde in Berlin. Ab 1919 war er Mittelschullehrer und unterrichtete an der Israelitischen Schule in Leipzig. 1922 wurde er promoviert. Ein Jahr später heiratete Dr. Hallemann die Lehrerin Klara Mandelbaum, eine Tochter des Würzburger Oberlehrers und Schuldirektors Aron Mandelbaum. In Leipzig kamen die ersten drei Kinder des Paares zur Welt, der Sohn Ralf Raphael wurde am 16. Januar 1924 und die beiden Töchter Judith und Eva Esther am 23. Februar 1925 und am 16. Juni 1927 geboren. Noch in Leipzig gründeten die Hallmanns ein wohltätiges Haus, in dem sich Gelehrte und Schüler trafen. Am 17. Juni 1929 übernahm Dr. Hallemann zusammen mit seiner Frau die Leitung des jüdischen Waisenhauses in Fürth. Am 28. Juli 1933 wurde die jüngste Tochter Beate Rachel geboren. Im Jahre 1936/37 wurde Hallemann an der Israelitischen Realschule zu Fürth als ehrenamtlicher Lehrer mit fünf Wochenstunden (Religion und Violine) geführt. Klaras Bruder Hermann wurde ebenfalls Lehrer und arbeitete dann an der Israelitischen Realschule in Fürth.
Im Schuljahr 1904/05 wird Dr. I. Hamburger im Verzeichnis der hauptamtlichen Lehrer der Israelitischen Realschule Fürth als Lehrer für Naturwissenschaften geführt.
Sigmund Hammelburger war von 1901 bis 1906 Lehrer in Adelsdorf (ehemals Oberfranken), dann war er von 1906 bis 1908 Verweser und anschließend Volksschullehrer der Israelitischen Elementarschule Mühlhausen im Bezirksamt Höchstadt a.A. Er wurde aufgrund von "körperlicher Schwäche vom Militär befreit". Von 1.2.1920 bis 1928 befand er sich wegen zu geringer Schülerzahl im Ruhestand mit Wartegeld. Am 1.12.1928 wurde er in Ichenhausen angestellt. Dort war Sigmund Hammelburger 1937 Schulleiter. Beförderung zum Hauptlehrer am 26.4.1929. Ab 24.2.1939 Wartestand, am 30.6.1939 Ruhestand. Besoldungsdienstalter von 7.11.1915 an.
Am 23. November 1936 nahm Hammelburger an einer Diskussion auf der Schwäbischen Bezirkslehrerkonferenz des Jüdischen Lehrervereins für Bayern nach einem Vortrag des Lehrers Krämer aus München teil. Dabei bot er für die nächste Bezirkslehrerkonferenz ein Lehrbeispiel in seiner Schule in Ichenhausen an, weshalb die nächste Bezirkslehrerkonferenz bei ihm der Schule vereinbart wurde. Ernst Fränkl berichtete anschließend in den Mitteilungsblättern über diese Lehrprobe.
Martha Harburger hat in Nürnberg und München gewohnt, zuletzt in der Herzogstr. 65 bei Gunderheimer. Ihr Mann, der Vertreter Jakob Harburger, geb. am 14. Dezember 1879 in Hürben, Krumbach, wurde mit ihr zusammen nach Kaunas deportiert. Er war von 11. November bis 6. Dezember 1938 Häftling im Konzentrationslager Dachau gewesen.
Verheiratet mit Sigmund Harburger, geb. 6. Dezember 1883 in Hürben.
Irma Hecht war in München als Privatlehrerin für alte Sprachen und wissenschaftliche Hilfskraft tätig. Als letzte Adresse in Transportliste angegeben: "Goethestr. 51 Fremdenh. Bavaria".
E
Ruben (auch Reuben) war der jüngste Sohn des Thüngener Kantors und Lehrers Ascher Eschwege und seiner Frau Eugenie, geb. Klein. Er besuchte die Jüdische Volksschule Thüngen, an der sein Vater Lehrer war. Seine Ausbildung erhielt er an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg, an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und am Konservatorium in Würzburg. Die ILBA schloss er 1911 mit Examen ab. Vor dem Krieg war er Kantor und Lehrer in Camberg (Hessen) und Emden (Ostfriesland). 1914 und 1915 nahm er am Krieg teil. Am 6. Dezember 1916 wurde er "entlassen und zur Unterrichtserteilung bis 30.4.1916 zurückgestellt". In den Kriegsstammrollen ist der Vorname seines Vaters mit "Adolf" angegeben. Von 1915 bis 1939 war er leitender Kantor der Jüdischen Gemeinde Würzburg. An der ILBA betreute er 20 Jahre lang das Kantorat als Fachlehrer. Im Jahr 1918 heiratete Ruben Eschwege Sara, geb. Unna, die Tochter des Frankfurter Lehrers Simon Unna und Urenkelin des ILBA-Gründers S.B. Bamberger). Das Paar hatte drei Kinder: Eugenie, geb. 11.9.1920, Ruth Thaler, geb. 11.7.1922, Henry, geb. 22.12.1925. Nach der Haft im Konzentrationslager Buchenwald emigrierte Ruben Eschwege im Juli 1939 mit seiner Familie nach London und von dort aus 1940 weiter nach New York.
Von 1942 bis 1956 war Ruben Eschwege Kantor der Gemeinde Ramath Orah in New York, in Manhattans Upper West Side (110. Straße). Anlässlich seines 60. Geburtstags verfasste Max Hamburger eine Kurzbiografie in der Zeitschrift Aufbau vom 30. Juni 1950. Dort heißt es unter anderem: "Sein tiefgründiges hebräisches Wissen und seine Belesenheit im jüdischen Schrifttum haben Reverend Eschwege schon seit Jahrzehnten [ ] als Autorität in religionsgesetzlichen Fragen die Anerkennung und Hochschätzung erster Sachkenner und Fachgelehrten eingebracht. [ ] Schon in seiner Position als Oberkantor von Würzburg erwies er seine ganze Vielseitigkeit: Sein wohlklingender Bariton verlieh dem Gottesdienst eine besondere Weihe, seine Torahvorlesungen waren in Aussprache, Akzentuierung und Modulation vorbildlich. [ ] Aber darüberhinaus war er gleichzeitig als Dozent im Lehrerseminar tätig und versah den Posten des Gemeindesekretärs. Und als die Zeit der schweren Not des deutschen Judentums hereinbrach, stellte Rev. Eschwege seine Kräfte auch der Jüdischen Wohlfahrtspflege, Winterhilfe usw. hilfsbereit zur Verfügung. So war es denn nicht zu verwundern, dass Herr Eschwege schon nach relativ kurzem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten seine gegenwärtige Position als Reverend und Kantor der Congregation Ramath Orah übertragen bekam, in der er sich die Freundschaft, Hochschätzung und Zuneigung seiner Gemeinde von Anfang an erworben und unvermindert erhalten hat."
Ruben Eschweges Tochter Ruth studierte von 1935 bis zum November 1938 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Nach 1960 war sie in den USA als Kindergärtnerin und zuletzt an einer Religionsschule tätig.
Salomon Eschwege aus Thüngen studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Studium 1896 ab.
Der israelitische Verweser Salomon Eschwege aus Karbach wurde am 2. April 1897 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV) (selbe Person?).
Samuel Eschwege aus Thüngen beendete 1905 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Möglicherweise handelt es sich bei ihm um einen Sohn des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege. Dieser hatte acht Kinder, von denen mindestens zwei Söhne (Nathan 2 und Ruben Moses) Lehrer wurden, sowie einen Sohn Samuel, der 1887 geboren wurde.
Seligmann Bär Eschwege war ein Sohn des Höchberger Hauptlehrers Nathan Eschwege und dessen Frau Judith, geborene Fromm. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Er schloss das Seminar 1897 ab.
Als er am 27. Oktober 1899 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beitrat, war er Aushilfslehrer an der Israelitischen Präparadenschule in Höchberg. Am 1. Oktober 1909 trat ein "Dr. S.B.", Präparandenlehrer in Höchberg dem BLV bei. Liedtke und Sosic vermuten als "Anlass der Neumeldung die erfolgte Promotion oder eine gesicherte Position an der Präparandenschule".
1915 bis mindestens 1925 wohnte der inzwischen promovierte Dr. phil. In Hamborn, Rheinland, Gertrudenstraße 17 (heute ist Hamborn ein Stadtteil von Duisburg in Nordrhein-Westfalen). Am 28. Dezember 1915 heiratete Eschwege in Berlin die Lehrertochter Rosa Kanter, geb. am 31. Mai 1896 in Ortelsburg, wohnhaft in Königsberg (Preußen). Ihre Eltern waren der bereits verstorbene Saul Kanter und Mirjam Malwina, geb. Bergel. Rosas Eltern hatten zuletzt in Berlin gewohnt.
Eschwege lebte mit seiner Frau in Hamborn bei Duisburg. Die beiden bekamen zwei Kinder, Hanna Lea, 1918 und 1921 einen Sohn, dessen Name in ancestry mit Shaul Dov Esh angegeben ist.
Laut Familienstammbaum in ancestry.de starb Eschwege 1944 in Jerusalem.
Simon Eschwege aus Thüngen schloss 1899 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab.
Möglicherweise handelt es sich bei ihm um einen Sohn des Thüngener Lehrers Ascher Eschwege. Dieser hatte acht Kinder, darunter einen Sohn Simon, der 1879 geboren wurde, weitere Söhne (Ruben Moses und Nathan 2) sind ebenfalls Lehrer geworden.
Ein "israelitischer Religionslehrer" Simon Eschwege aus Homburg bei Marktheidenfeld trat am 14. Februar 1902 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Es ist noch nicht verifiziert, ob es sich bei ihm um den aus Thüngen stammenden Simon Eschwege handelt.
Minna Ettlinger war Erzieherin im Israelitischen Waisenhaus Fürth.
F
Benjamin Falk aus Aub absolvierte im Jahr 1877 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg.
Am 13. Juni 1879 trat der israelitische Lehrer Benjamin Falk aus Tauberrettersheim dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Vermutlich handelt es sich beim ihm um dieselbe Person.
Der israelitische Elementarlehrer Hermann Falk aus Adelsdorf (Hochstadt an der Aisch) trat am 16. Dezember 1887 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Betti Farntrog wuchs in der Familie der Fürther Textilhändler Lazarus Elieser und Jettchen Jael Farntrog zusammen mit vier Geschwistern auf. Betti war die zweitälteste. Sie besuchte 1935/36 die Wirtschaftliche Frauenschule Wolfratshausen. 1939 war sie Lehrerin. 1941 begann sie in Frankfurt eine Ausbildung zur Krankenschwester. Bernhard Kolb nennt eine Frau Farntrog, die Lehrerin an der Jüdischen Konfessionsschule Nürnberg war.
Naturalisierung in Fürth 1901, feierte 1929 seinen 95. Geburtstag. Markus Faust war Thoragelehrter, Rabbiner in Kalisch, Pleschen, Gollantsch und in Fürth. Er soll zahlreiche Schüler unterrichtet haben, von denen viele Rabbiner geworden seien.
Abraham Alfred Feilchenfeld ist ein Sohn des späteren Oberrabbiners von Posen, Wolf Feilchenfeld und dessen Frau Ernestine, geb. Berend.
Seine Lehrerlaufbahn begann er an der Real- und Höheren Töchterschule der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt, wo er vier Jahre arbeitete. 1889 wechselte er an die Talmud-Thora Schule Hamburg, dort blieb er 11 Jahre. Im September 1900 wurde er Direktor der Israelitischen Realschule Fürth. Er leitete die Realschule 23 Jahre lang bis zu seinem Tod 1923.
Die Israelitische Realschule Fürth war "ein Unternehmen des rechtsfähigen Vereins `Israelitische Realschule Fürth´". Im Schuljahr 1909/10 besuchten 82 Kinder die Realschule, dazu kamen 61 Volksschüler, die in die 1. bis 4. Klasse der Vorschule gingen. Prof. Feilchenfeld unterrichtete Religion, Deutsch, Geschichte und Geographie. Z.B. behandelte er in der IV. Realschulklasse im Religionsunterricht, den er zusammen mit Dr. Warszawski und Dr. Deutsch gab, Pentateuch, Psalmen zu den Pflichten der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe, Hebräisch und Rituallehre. In Deutsch unterrichtete er dieselbe Jahrgangsstufe in Grammatik, Wortbildung, hielt Stilübungen ab und behandelte Gedichte von Schiller.
Ein Höhepunkt seiner Arbeit war das fünfzigjährige Bestehen der Realschule im Jahre 1912. Anlässlich des Jubiläums brachte Feilchenfeld eine Festschrift über die Geschichte der Schule heraus. Während des Festaktes am 27. Oktober hielt Feilchenfeld die Festrede und legte die Geschichte der Anstalt dar. In diesem Jahr hatte die Schule die bis dahin höchsten Schülerzahlen vorzuweisen. 14 Schüler schlossen die oberste Jahrgangsstufe ab. Im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. November 1912 heißt es über die patriotische Stimmung der Feier: "An Seine Königliche Hoheit, den Prinzregenten Luitpold von Bayern, der augenblicklich in Berchtesgaden weilt, wurde unter jubelnder Zustimmung der Festversammlung ein Huldigungstelegramm abgesandt, das im Laufe des Nachmittags freundlich erwidert wurde."
Als im Dezember desselben Jahres der Prinzregent im 92. Lebensjahr starb, wurde am Tage seiner Beisetzung in der Schule am Nachmittag eine Trauerfeier abgehalten, bei der alle Schüler, Lehrer und Kuratoriumsmitglieder anwesend waren. Feilchenfeld hielt die Traueransprache. Anschließend wurde in der Synagoge der Israelitischen Waisenanstalt ein Trauergottesdienst abgehalten.
Die politische Lage stellte die Schulleitung weiter vor große Herausforderungen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich der erst ein halbes Jahr zuvor eingestellte Lehrer der Naturwissenschaften, Dr. Fritz Künneth, als Kriegsfreiwilliger und fiel schon am 5. November 1914. So mussten Schüler und Lehrer den ersten Trauerfall verarbeiten. Auch von den nebenamtlichen Lehrern waren einige an der Front. Der Unterricht musste von den Kollegen übernommen werden, zum Teil wurden Lehrer anderer Schulen aus Nürnberg eingesetzt. Feilchenfeld selbst gab jetzt auch Unterricht im Fach Rechnen. Trotzdem konnte nicht der gesamte Unterricht aufrechterhalten werden, in einigen Fächern war Feilchenfeld gezwungen Stunden zu kürzen. Der Sportunterricht wurde zu einer organisatorischen Herausforderung, da die städtische Turnhalle, die die Schule bisher genutzt hatte, nun für militärische Zwecke belegt wurde. Feilchenfeld beschreibt im Jahresbericht 1914/15, dass die Schüler stark durch das Kriegsgeschehen bewegt waren. Obwohl keiner Militärdienst leisten musste oder durfte - bis auf zwei Ausnahmen, waren alle Schüler unter 16 Jahre alt - engagierten sich viele für die Kriegsfürsorge, sammelten Geld oder warben für die Zeitschrift "Weltkrieg", deren Erlös den Kindern von Soldaten zugutekam. Kriegsereignisse wurden bei patriotischen Feiern begangen. Feilchenfeld arbeitete an einer Zusammenstellung einer Liste von Gefallenen, Beförderten und Ausgezeichneten unter den ehemaligen Schülern.
Im Dezember 1914 wurde Feilchenfeld der "Titel eines königlichen Professors mit dem Rang eines Gymnasialprofessors verliehen".
Im Herbst 1920 beantragte der Vereinsvorstand, dass die zur Realschule gehörende Vorschule, in der Volksschüler der 1. bis 4. Klasse unterrichtet wurden, zu einer achtklassigen Bekenntnisschule erweitert werden solle. In der Vorschule wurden zu dieser Zeit durchschnittlich 55 Schüler unterrichtet. Da die Schule nicht der Israelitischen Kultusgemeinde unterstand, musste für eine Genehmigung der besondere Bedarf für die Erweiterung dokumentiert werden. Die Stadtschulbehörde ging offensichtlich davon aus, dass die meisten Vorschüler an die Realschule wechseln würden und der Bedarf für eine eigene Volkshauptschule damit nicht gesichert wäre. Feilchenfeld legte im Dezember 1920 ein Verzeichnis mit 21 Namen von potenziellen Schülern für die zu gründende Erweiterung der Klassen 5 bis 7 vor. Daraufhin lehnte die Stadtschulbehörde den Antrag ab, da die Anzahl der Schüler nur eine zusammengelegte Klasse für drei Jahrgänge erlauben würde und die Schüler in den Einzelklassen der Simultanschulen besser gefördert werden könnten.
Alfred Feilchenfeld war mit Lea, geb. Friedländer, verheiratet, mit der er mindesten fünf Kinder hatte: Ernst, geb. 1894 in Hamburg, Marta (später verh. Gruenbaum), geb. 1895, Georg Gotthelf Josua, geb. 1896, Ludwig (Aryeh), geb. 1899 in Hamburg und Ruth (später verh. Azrieli), geb. 1910.
Der Sohn Ernst war Student der Rechtswissenschaften, als der Erste Weltkrieg begann. Im Herbst 1914 rückte auch er zum Kriegsdienst ein. Von 1915 bis 1917 kämpfte er in Frankreich, Italien, Serbien und Rumänien. Im Range eines Oberjägers beim 2. bayerischen Reserve-Jägerbataillon erhielt er 1916 das Eiserne Kreuz. Ernst Feilchenfeld wurde mehrfach schwer verwundet, trotzdem blieb er bis zum Kriegsende im Dienst. Er wurde am 25. Januar 1919 nach Fürth entlassen.
Alfred Feilchenfeld starb am 15. Juli 1923 in Berlin, wo er bei seinen Kindern zur Erholung war, "nach längerem Leiden, aber dennoch unerwartet schnell", wie es in seinem Nachruf heißt. Vier seiner Kinder flohen während der NS-Zeit aus Deutschland.
Gerson Feinberg wurde in Roth am Sand geboren. Er war ein Sohn des Schächters und Privatlehrers Julius Feinberg und dessen Frau Johanna, geb. Jazkewer. Gerson hatte eine zwei Jahre jüngere Schwester, Lina. Die Familie lebte nach Gersons Geburt in Regensburg. Vor dem Studium an der ILBA in Würzburg besuchte er die Talmud-Thora-Schule in Schwabach. Er absolvierte 1895 die Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) und legte die Abschlussprüfung am Kgl. Schullehrerseminar in Würzburg ab.
Anschließend war er vertretungsweise im Auftrag der königlichen Regierung in Regensburg Religionslehrer am königlichen alten und neuen Gymnasium sowie an der Kgl. Kreisrealschule und der städtischen höheren Töchterschule. Anschließend wirkte er als Lehrer und Kultusbeamter in Hof und als Elementarlehrer in Weiden.
Auf eine freigewordene Stelle des Religionslehrers bei der Kultusgemeinde Kitzingen bewarb sich im Frühjahr 1897 auch Gerson Feinberg aus Weiden, den die Israelitische Kultusgemeinde der kgl. Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg am 5. Juli 1897 als neuen Religionslehrer vorschlug. Zuvor war er in einer Gemeindeversammlung, die am 13. Juni 1897 stattgefunden hatte, unter drei Bewerbern mit 49 von 67 abgegebenen Stimmen als neuer Religionslehrer und Kantor ausgesucht worden. Feinberg verließ Kitzingen am 1. Mai 1900, weil er an einer auswärtigen Universität studieren wollte. Am 2. Mai 1900 meldete er einen Wohnsitz in Zürich an, in der Universitätsstraße 15. Er schrieb sich für ein Philosophiestudium ein. In Zürich zog Feinberg mehrmals um. Er legte die Promotionsprüfung am 21. November 1903 an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich ab und wurde am 12. April 1904 über "Tobia ben Elieser´s Commentar zu Koheleth" promoviert.
In Berlin und Zittau fungierte er auch als Prediger. Nebenbei bereitete er sich "autodidaktisch", wie er 1919 in einer Bewerbung schreibt, auf das Universitätsstudium vor. Dann setzte er seine eigene Ausbildung fort und schloss ein Universitätsstudium in Würzburg und Zürich, sowie ein Rabbinatsstudium in Berlin an. Feinberg promovierte zum Dr. phil. mit magna cum laude. Das Rabbinerseminar in Berlin schloss er mit dem Rabbinatsdiplom ab.
1910 starb sein Vater Julius in Regensburg. Im selben Jahr trat Gerson Feinberg eine Stelle als Seminarrabbiner an der ILBA in Würzburg an, wo er bis 1923 blieb.
Gerson Feinberg heiratete 1911 in Nagy Szöllös/Ungarn die 15 Jahre jüngere Sara (Sarah) Pollak, eine Tochter des Pferdehändlers Josef Pollak und seiner Frau Esther, geb. Klein. Der erste Sohn des Paares, Julius Jehuda kam 1913 in Würzburg zur Welt und starb im Alter von 10 Monaten 1914 in Ökömezo in Ungarn. 1913 zogen Gersons Mutter Johanna und seine Schwester Lina zu der jungen Familie nach Würzburg. Noch während des Krieges wurden in Würzburg eine Tochter und zwei Söhne geboren: 1915 Dora, 1916 Isak Julius und 1918 Mosi Aron. Gersons Mutter starb 1919, ihre beiden jüngsten Enkelkinder lernte sie nicht mehr kennen: 1920 kam die Tochter Hanna hinzu und 1922 Esra, der später Chemiker und Schriftsteller werden und einen autobiographischen Roman veröffentlichen sollte.
1916 erhielt Gerson das Bürgerrecht in Würzburg. 1919 bewarb er sich nach dem Tod des Distriktrabbiners Nathan Bamberger ohne Erfolg um dessen Nachfolge. 1923 wechselte er schließlich nach Heilbronn und wurde Rabbiner der Addas Jeschurun. Seine Schwester zog mit Gerson und der Familie um. 1930 Bezirksrabbiner in Groß-Strehlitz in Oberschlesien (heute Strzelce in der polnischen Wojewodschaft Opolskie).
1936 wurde Feinberg pensioniert, wirkte aber noch als Rabbinatsverwalter in Schönlanke. 1938 in Kreuzburg, ebenfalls Oberschlesien (heute Kluczbork).
Feinberg trat am 15. Januar 1897 in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein, als er noch in Hof war.
Julius Feinberg war erst in Roth am Sand und später in Regensburg als Schächter und Privatlehrer tätig. Er heiratete 1866 die aus Iwenez bei Minsk stammende Kaufmannstochter Johanna Jazkewer, deren Mutter Rosa, geb. Skoborski ebenfalls aus Regensburg stammte. Julius und Johanna hatten zwei Kinder: den späteren Seminarrabiner Gerson (geb. 1876) und seine Schwester Lina (1878). Beide Kinder wurden noch in Roth am Sand geboren.
Rebekka Feuchtwanger war in München unter ihrem Künstlernamen Rhea Glus (nach ihrem Geburtsnamen Gluskonos) als Tanzlehrerin und Choreografin bekannt. Sie stammte aus einer Breslauer jüdisch-orthodoxen Kaufmannsfamilie. Im Alter von 20 Jahren besuchte sie an der Breslauer Universität einen Sanitätskurs. 1910 zog sie nach München, wo ihr Bruder Ludwig nach dem Medizinstudium eine Frauenarztpraxis am Baldeplatz eröffnete und eine Assistentin brauchte.
Über ihren Bruder lernte sie ihren zukünftigen Mann, den Jurastudenten Sigbert Feuchtwanger kennen, einen Cousin von Lion Feuchtwanger. Sie heirateten im Frühjahr 1914. Sigbert wurde Teilhaber in der Anwaltskanzlei seines Cousins Eli Straus. Rebekka leitete von 1914 bis 1918 eine Rechtsschutzstelle für Frauen. Nebenher nahm sie Tanzunterricht und begann dann eine Bühnen- und Lehr-Ausbildung in Gymnastik und künstlerischem Tanz bei Magda Bauer. In dieser Zeit trug sie bei Auftritten bereits ihren Künstlernamen Rhea Glus. Am 15. Juni 1920 zeigten die Münchner Kammerspiele Shakespeares Sommernachtstraum mit einer Choreographie von Madga Bauer und Rhea Glus. Bereits bei dieser Aufführung traten Schülerinnen der Rhea Glus Tanzschule auf. Helga Dilcher schreibt in ihrem Aufsatz über Rhea Glus, dass sie 1921 nach sechs Jahren Ausbildung bei Magda Bauer ihre eigene Tanzschule gegründet habe. In einer Anzeige von 1921 wirbt sie für ihre "Schule für Körperdurchbildung, künstlerischen Tanz von Rhea Glus. Musikalische Leitung: Anni Rosenberger Kurse für Erwachsene und Kinder beiderlei Geschlechts. Ausbildungskurse für Bühne mit der Möglichkeit des öffentlichen Auftretens."
Am 9. Juli 1934 veranstaltete der Bund Deutsch-Jüdischer Jugend in München einen Elternabend, für den Rhea Glus zusammen mit ihrer Schülerin Elisabeth Koblenzer zwei Choreographien mit Laiengruppen zu den Oratorien "Elias" von Mendelssohn-Bartholdy und "Die Schöpfung" von Haydn einstudierte: "Diese Vorführungen waren zwar der eigentlichen bündischen Arbeit nicht so unmittelbar verbunden wie die anderen Teile des reichhaltigen Programms, aber dafür standen sie infolge der Einstudierung durch Rhea Glus und der Mitwirkung ihrer Schülerin Elisabeth Koblenzer auf einer für eine Dilettanten-Gruppe erfreulichen künstlerischen Höhe.", meldete die Seite der Jugend am 19. Juli.
Helga Dilcher zitiert aus einem Telefongespräch, das sie 2007 mit Rhea Glus´ Schülerin Lilo Pfeffermann in Tel Aviv führte, und die über ihre ehemalige Lehrerin berichtete, dass sie eine "hervorragende Lehrerin [war] und mit ihrer Auffassung von Ausdruckstanz ihrer Zeit weit voraus war."
Rebekka Feuchtwanger emigrierte 18. August 1936 nach Tel Aviv, zusammen mit ihrem Mann und dessen Vater. Bereits 1937 eröffnete sie ihre Tanzschule wieder und mietete anfangs Räume im Konservatorium an. Am 5. Januar und am 12. Oktober 1945 erschien im deutschsprachigen Mitteilungsblatt Alija Chadascha eine Anzeige: "Riwka Feuchtwanger (Rhea Glus) Studio für Gymnastik und künstlerischen Tanz - Berufsausbildung für Lehrfach und Bühne. - Wiederbeginn der Kurse für Kinder und Erwachsene".
Rebekka Feuchtwanger besuchte ab 1959 regelmäßig für mehrere Wochen ihren Sohn Walter und dessen Familie, der wieder in München, Grünwald lebte.
Bruno Finkelscherer war Rabbiner und Religionslehrer in Göttingen, Wiesbaden und München. Er war vom 10. November 1938 bis 22. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Vor der Deportation musste er in München Zwangsarbeit leisten. Am 13. März 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 5. April 1943 3 Tage vor seinem 37. Geburtstag ermordet. Seine Frau überlebte Auschwitz, heiratete wieder und lebte bis 1981 in Nürnberg.
Bruno Finkelscherer wurde am 15. November 1948 vom Amtsgericht München für tot erklärt.
Paula Fischer war Sprachen- und Geigenlehrerin in München. Paula Fischer, geborene Thalmann, war eine Tochter des Justizrats Joseph Thalmann und dessen Ehefrau Marie Emilie, geb. Kaufmann. Sie wurde in Frankenthal in der Pfalz geboren, besuchte dort die Höhere Töchterschule der Karolinenstiftung. 1892 legte sie eine staatliche Prüfung für moderne Sprachen ab. Mindestens seit 1900 lebte sie in München. Sie hatte eine vier Jahre ältere Schwester, Anna (verheiratete Levy). Im Alter von 30 Jahren heiratete sie den katholischen Pädagogen Aloys Fischer. Fischer war vier Jahre jünger als sie, stammte aus Furth im Wald, hatte kurz zuvor an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert und arbeitete vor der Hochzeit als Hauslehrer für den Bildhauer Adolf von Hildebrand, anschließend für kurze Zeit als Gymnasiallehrer. Nach seiner Habilitation war Fischer Privatdozent der Prinzen Luitpold und Albrecht von Bayern. Ab 1910 war Fischer zugleich wissenschaftlicher Leiter des Pädagogisch-Psychologischen Instituts des Münchner Lehrervereins. Ab 1915 Professor für Philosophie, ab 1918 ordentlicher Professor für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Berufsbildung. Er setzte sich besonders für die Akademisierung der Lehrerbildung ein.
Aloys und Paula Fischer bekam 1907 und 1911 zwei Söhne, Ernst Maria und Peter Paul. 1927 verloren sie ihren jüngeren Sohn. Peter Paul starb kurz vor seinem 16. Geburtstag an einer Herzerkrankung. Ernst Maria hatte gerade am Wilhelmsgymnasium Abitur gemacht und begann nun ein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste. Paula und Aloys kauften 1929 in Brannenburg, im Inntal im Landkreis Rosenheim, ein Landhaus für ihn, das er sich als Atelier einrichtete.
Vier Jahre nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, am 25. Juni 1937, wurde Aloys Fischer wegen seiner Ehe mit Paula zwangsweise emeritiert. Zwei Wochen später verhängte die Gestapo eine Passsperre über Paula und Aloys Fischer. Am 1. Oktober 1937 zog Paula zu ihrer Schwester und deren Mann, dem Mediziner Dr. Ernst Levy, in die Äußere Prinzregentenstraße 5/I. Aloys starb am 23. November 1937, noch im selben Jahr, nach der Operation eines langjährigen Magenleidens. Ernst Maria galt den Nationalsozialisten als "Halbjude" und war aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen und mit Berufsverbot belegt worden. Im Frühjahr 1939 stellte Paula einen Ausreiseantrag, sie wollte mit Ernst Maria über England nach Brasilien emigrieren. Am 1. Juni zogen Paula Fischer, Anna und Ernst Levy in die Goethestraße 66.
Ernst Maria Fischer wurde zur Wehrmacht eingezogen und kurz nach Kriegsbeginn schwer verwundet. Er starb am 27. November 1939 in einem Lazarett in der Pfalz.
Paula wurde zusammen mit ihrer Schwester Anna und ihrem Schwager Ernst Levy am 3. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie nach zweieinhalb Jahren, am 6. November 1944.
Ludwig Fleischmann studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA), die er 1934 mit Examen abschloss. Zwischen 1.10.1934 und 30.6.1938 durchlief Ludwig Fleischmann den Vorbereitungsdienst für den staatlichen Volksschuldienst in den Volksschulen München, Nürnberg und Bamberg. Zwischen 1935 und 1938 war er wohl auch als Religionslehrer, Schächter, Kantor der IKG Demmelsdorf angestellt. Die zweite Staatsprüfung durfte er nicht mehr ablegen. Im September 1938 gelang ihm über Cherbourg in Frankreich die Flucht nach New York. Er lebte zunächst in Baltimore, Maryland. Am 2. Februar 1945 trat er in die US-Armee ein. Im Oktober 1945 wurde er amerikanischer Staatsangehöriger. Er heiratete im August 1947. In den USA fand er Arbeit als Buch- und Wirtschaftsprüfer. Lebte 1981 in New York.
Dora Förster, geborene Cohen, hatte das Höhere Lehrerinnenseminar in Köln besucht. Ihre Eltern waren der Kaufmann Gustav Cohen und seine Frau Caroline, geb. Bolle. Nach der im Staatsarchiv München verwahrten Datenbank zur Jüdischen Volkszählung hatte sie einen jüdischen Großelternteil und wohnte in München in der Franz-Josef-Straße 15.
Im Alter von 25 Jahren, 1899, heiratete Dora Hermine Helene Cohen in Bonn den Sprachwissenschaftler und Anglisten Dr. Theodor Wilhelm Max Förster, der sich 1896 in Bonn habilitiert hatte. Ihr Mann war evangelisch. 1898 ging Max Förster nach Würzburg, 1909 nach Halle, 1910 nach Leipzig und 1925 an die Ludwig-Maximilians-Universität München.
1934 wurde Max Förster von den Nationalsozialisten zwangsweise emeritiert, weil er "als erbitterter Gegner der nationalsozialistischen Bewegung galt" und mit einer Jüdin verheiratet war. Im selben Jahr erhielt er eine Gastprofessur an der Yale University in New Haven, Connecticut. Förster reiste am 16. Oktober 1934 von Bremen aus nach New York ab. Dora blieb zunächst alleine in München, folgte ihrem Mann aber zwei Wochen später mit einem Touristenvisum in die USA.
Sie war 60 Jahre alt, als sie am 2. November 1934 von Bremen aus nach New York abfuhr. Als Reiseziel steht in der Passagierliste "München", so, als ob eine Rückreise geplant sei. Als Beruf ist "Hausfrau" angegeben. Aus der amerikanischen Passagierliste geht hervor, dass ihr nächster Angehöriger in Deutschland ihr Schwager Georg Foerster war, der in Othmarschen wohnte. Sie fuhr zu ihrem Ehemann Dr. Max Foerster, der sich an der Yale University in New Haven aufhielt. Max Foerster blieb bis 1936 an der Yale University. Eine Verlängerung seiner Gastprofessur dort wurde ihm von deutscher Seite aus verweigert. Ab 1937 wurden ihm keine Auslandsreisen mehr genehmigt. Er arbeitete für die Bayerische Akademie der Wissenschaften.
Nach einem Stammbaum-Eintrag in Ancestry starb Dora Förster am 9. August 1944 in Dresden.
Dr. Max Cohen kehrte nach dem Krieg nochmal an die Universität zurück und übernahm dort von 1945 bis 1947 wieder den Lehrstuhl der Anglistik. Er starb 1954 in Wasserburg am Inn.
Bertha Bracha Fraenkel war eine Tochter des Münchner Rabbiners und Religionslehrers Heinrich Ehrentreu und dessen Frau Ida, geborene Feuchtwanger. Sie wuchs mit zwei älteren und vier jüngeren Geschwistern auf. Ihr Bruder Ernst trat nach dem Tod des Vaters 1927 dessen Nachfolge als Rabbiner in München an. Auch der jüngste Bruder Julius wurde Lehrer, er lebte 1927 in Frankfurt.
Bertha wurde ebenfalls Lehrerin, nach Angabe des Stadtarchivs München. Sie war mit Alfred Fraenkel, geb. 28. November 1894 in München, verheiratet. Am 1. April 1936 emigrierte sie nach Haifa, wo sie 1965 starb. Bertha Fraenkel hatte vier Kinder, eine Tochter und drei Söhne.
Abraham Frank erhielt seine Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Das Examen legte er 1868 ab. Er war von 1869 bis 1911 Lehrer in Rödelsee. Am 25. Januar 1895 wurde er Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV). Er war Vorstandsmitglied im Israelitischen Lehrerverein für Bayern.
Gerhard Frank war der älteste Sohn des aus Ichenhausen stammenden Oberlehrers Salomon Frank. Er wurde in Buttenwiesen geboren und verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit dort. Als der Vater 1917 seine neue Stelle in Fischach antrat, war Gerhard fünf Jahre alt und hatte einen einjährigen Bruder, Justin.
Gerhard Frank studierte in Berlin. Am 1. Mai 1937 trat er die Stelle des Bezirksrabbiners in Ichenhausen an. Als Rabbiner Frank im November 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert wurde, war er ledig. Als Adresse wurde im Dachauer Zugangsbuch Ichenhausen, Horst-Wessel-Str. 8 notiert.
Lehrerin in Nürnberg.
Lebte 1908 bis 1913 in Würzburg, studierte dort Neophilologie und war als Lehramtskandidat eingesetzt. Mitglied und 2. Vorsitzender der jüdischen Studentenverbindung Salia.
Justin Frank war der jüngere Sohn des schwäbischen Oberlehrers Salomon Frank. Er hatte einen dreieinhalb Jahre älteren Bruder, Gerhard, der ab 1937 Bezirksrabbiner von Ichenhausen wurde, dem Geburtsort ihres Vaters Salomon. Die Familie wohnte zu Justins Geburt noch in Buttenwiesen, zog aber 1917 nach Fischach, wo der Vater eine neue Stelle als Lehrer der Kultusgemeinde antrat.
Von 1933 bis 1936 war Justin Student an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Anschließend studierte er an der "Mirer"-Talmud-Hochschule in Polen. Von dort floh er mit anderen Studenten nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen nach Kowno. Dort starb er kurze Zeit später, Ende 1939 an Hungertyphus.
Ludwig Frank war ein Sohn des Steinacher Pferdehändlers Otto Frank und dessen Frau Henriette (Jette), geb. Schülein. Er hatte noch einen Bruder (Benno).
Ludwig Frank studierte an der Technischen Hochschule München, wurde 1902 Diplomingenieur für Maschinenbau und schloss ein Mathematik- und Physikstudium an, um Lehrer zu werden. Er promovierte 1911. 1912 begann er in Kempten als Lehrer zu arbeiten. 1920 zog er nach München und wurde Mathematik- und Physiklehrer an der staatlichen Rupprecht-Oberrealschule im Stadtteil Neuhausen, heute das naturwissenschaftlich-technologische und neusprachliche Rupprecht-Gymnasium.
Bereits 1930 wurde Frank Anschuldigen bzw. Anfeindungen ausgesetzt. Er wurde sexueller Belästigung beschuldigt und konnte seine Unschuld beweisen. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er mehrfach durch einen Kollegen mit ähnlichen Anschuldigungen denunziert, wobei ihm vorgeworfen wurde, gegen die Nürnberger Rassegesetze verstoßen zu haben, ohne dass ihm ein Verstoß nachgewiesen werden konnte. Im Zuge des Gesetzes zu Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde er im Januar 1936 aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Schuldienst entlassen.
Im November 1938 wurde Frank im Zuge der Judenpogrome im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Bei Arolsen finden sich Hinweise, dass Frank im Januar 1939 im Polizeigefängnis Leipzig eingewiesen worden ist. Laut dem Eintrag im Münchner Gedenkbuch wurde Frank im November 1939 erneut in München verhaftet und im Wittelsbacher Palais verhört. Im Februar 1940 wurde er ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert.
Laut Sterbeurkunde des Standesamts Oranienburg sei der "Professor im Ruhestand" Ludwig Frank am 12. April 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen gestorben.
Nathan Frank war 1925 bei der jüdischen Gemeinde Straubing als Religionslehrer angestellt. 1925 unterrichtete er noch vier Kinder, 1932 waren es 15. Frank unterrichtete auch die jüdischen Kinder in Landshut, Vilshofen, Deggendorf, Plattling und Passau. In der Deportationsliste steht unter seinem Namen der von Sara Frank, geb. am 2. März 1891 in Westheim.
Eventuell selbe Person wie Frank Salo 2.
Ausbildung an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg. 1920 bis 1923 Student an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Möglicherweise selbe Person wie Salo Frank in Uffenheim.
Salomon Frank war ein Sohn von Gerson und Amalie (?) Frank aus Ichenhausen. Er hat seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg erhalten. Das Seminarabschlussexamen legte er 1896 ab. Er war Schulverweser von 15. Januar 1897 bis 15. April 1897 in Buttenwiesen und Volksschullehrer an der Isr. Volksschule Buttenwiesen von 1910 bis 1917. Ein Lehrer Frank aus Fellheim bewarb sich 1910 um die freie Stelle in Hainsfarth, wurde aber auf Wunsch der Gemeinde dort nicht übernommen (selbe Person?).
Am 28. April 1897 erstellte der Lokal-Schulinspektor einen Visitationsbericht über den Unterricht des Schulpraktikanten Salomon Frank in Ichenhausen. Von 11. August 1897 bis 19. Oktober 1897 diente er im 20. Infanterie-Regiment der Königlich-Bayerischen Armee (Lehrer-Kompanie?). Auch 1898 wurde er zu einer Übung eingezogen.
Am 4. Juni 1915 trat Frank als Landsturmmann in die Bayerische Armee ein. In dieser Zeit war er bereits verheiratet mit Jette, geb. Einstein, und hatte ein Kind.
Von 1917 bis 1935 arbeitete Salomon Frank an der jüdischen Schule in Fischach. 1935 trat er in den Ruhestand ein und kehrte in seine Heimatstadt Ichenhausen zurück. Sein Sohn Gerhard übernahm hier zwei Jahre später die Rabbinatsstelle. Am 23. November 1935 beteiligte Frank sich rege in einer Diskussion im Anschluss an ein Referat des Lehrers Krämer aus München bei der Schwäbischen Bezirkskonferenz des Israelitischen Lehrervereins für Bayern.
Zuletzt lebte Salomon Frank in Ichenhausen in der Horst-Wessel-Str. 8 als Oberlehrer a. D. Salomon war mit Jette, geb. Einstein, geboren am 1. Juli 1890 in Fellheim, verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne. Gerhard wurde 1912 in Buttenwiesen geboren, er wurde Rabbiner in Ichenhausen. 1944 wurde er in Auschwitz ermordet. 1916 wurde Justin geboren, ebenfalls in Buttenwiesen. Justin besuchte bis 1936 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, anschließend studierte er an der "Mirer"-Talmud-Hochschule in Polen. Von dort floh er mit anderen Studenten nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen nach Kowno. Dort starb er kurze Zeit später, Ende 1939 an Hungertyphus.
Evtl. auch selbe Person wie Uffenheim (hier war ein Salo Frank ab 1926 Lehrer) und Fellheim?
Justin Fränkel stammte aus der Familie eines Viehhändlers und hatte eine Schwester, die während des Krieges als Dienstmädchen bei der Familie Rindskopf in Würzburg arbeitete. Justin Fränkel besuchte ab 1911 die Israelitische Präparandenschule in Höchberg und setzte anschließend seine Lehreraubildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt Würzburg (ILBA) fort. Er nahm ab 1915 am Krieg teil und wurde 1919 aus dem Heeresdienst entlassen. Am 15. Juli 1919 legte er seine Abschlussprüfung an der ILBA ab. Im Oktober 1921 erwarb er bei der 10. Anstellungsprüfung für Kriegsteilnehmer in Würzburg die Erlaubnis eine selbständige Schulstelle zu belegen. Er begann seine Lehrerlaufbahn als Volksschullehrer in Ebelsbach. Es folgten Anstellungen in Gleisenau und Hofheim-Lendershausen. Am 13. August 1923 heiratete Fränkel Frieda Blatt, die Tochter des Obbacher Volksschullehrers Nathan Blatt. Ab 1924 arbeitete Fränkel als Religionslehrer, Kantor und Schochet in Erlangen, wo 1924 und 1927 seine beiden Kinder Ernst und Edith geboren wurden. Er unterrichtete unter anderem auch am hiesigen Mädchengymnasium. Von dort aus unterrichtete er in den 1920er Jahren auch die jüdischen Kinder in Forth. Bereits ab 1932 ist Fränkel in Erlangen antisemitischen Hetzkampagnen wegen seines Berufs als Schächter ausgesetzt. Nach dem 30. Januar 1933 werden die Attacken heftiger, er wird beleidigt und tätlich angegriffen. Dennoch setzt er sich beim Oberbürgermeister für den verhafteten Berthold Stern und die Brüder Schnaittacher ein. Im Februar 1934 wird Fränkel im "Erlanger Beobachter" öffentlich angeprangert, weil er den jüdischen Abiturienten der Oberrealschule (heute Ohm-Gymnasium) für die Prüfung im Fach Religion folgendes Thema gestellt hat: "Weise aus der Geschichte der Juden in Deutschland ihre geschichtliche und kulturelle Verbundenheit mit ihrer deutschen Heimat nach". Am 1. November 1936 übernimmt Fränkel den Unterricht an der jüdischen Sonderklasse der Volksschule in Bamberg. Nebenamtlich arbeitet er weiterhin als Religionslehrer und Kantor in Erlangen. Am 28. April 1937 wird Fränkel verhaftet und sein Haus durchsucht, Schriften und Reste von Mazzen werden beschlagnahmt. Fränkel und die "Beweisstücke" werden nach Würzburg gebracht: Die Gestapo versucht, ihn für einen acht Jahre zurückliegenden, nicht aufgeklärten Mord an einem fünfjährigen Jungen verantwortlich zu machen und damit die antisemitische Stimmung anzuheizen - er wird das Opfer einer von den Nazis geschürten Ritualmordkampagne. Unmittelbare Folge dieser Anklage: Fränkel verliert seine Anstellung in Bamberg. Am 11. November 1927 wird Fränkel aus der Haft entlassen. Frieda hat inzwischen die Vorbereitungen für die Flucht der Familie vorbereitet. Es dauert noch bis August 1938 bis sie über Southampton an Bord des Schiffes Normandie Europa verlassen können, um in die USA zu emigrieren. Ein schwerer Schritt für Justin Fränkel, der sehr heimatverbunden ist und Deutschland nicht verlassen will. Die Familie lässt sich in Cincinnati/Ohio nieder in einer Gemeinde mit zahlreichen anderen jüdischen Flüchtlingen. Alle müssen mit anpacken, um die Familie über Wasser zu halten, auch Ernst arbeitet nach der Schule als Tellerwäscher, Edith als Babysitter. Justin hat Arbeit bei einer koscheren Fleischerei gefunden. 1945 kehrt Ernst als amerikanischer Soldat nach Erlangen zurück. 1983 wurde Justin Fränkels Wunsch, dass für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Erlangen ein Gedenkstein errichtet werde, verwirklicht. Am 19. Oktober 1984 starb Justin Fränkel in Cincinnati.
Am 22. November 1872 wurde ein Sußmann Fränkel aus Bischberg (Bamberg II) Mitglied des Bayerischen Lehrervereins.
Nathan Franken studierte bis 1871 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 28. Juni 1972 trat der israelitische Religionslehrer Nathan Franken aus Schonungen dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (selbe Person)? Im Jahr 1881 trat Nathan Franken seine "definitive" Anstellung als Religionslehrer, Schullehrer und Kantor in Fellheim an. Er unterrichtete in diesem Schuljahr 16 Werkstags- und 3 Feiertagsschüler. Seine Wohnverhältnisse werden mit "trocken" beschrieben.
Am 14. Oktober 1884 schrieb die Kultusgemeinde Regensburg die Stelle des Elementar- und Religionslehrers neu aus, nach "Ableben unseres bisherigen Lehrers". Die Anzeige erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Oktober 1884. Der israelitische Religionslehrer Aron Frankenburger aus Regensburg war vor 1867 Mitglied des Bayerischen Lehrervereins geworden. Frankenburger war mindestens seit 1863 Lehrer in Regensburg.
Nach einem Stammbaum in ancestry.de sei er 1820 in Obbach, Schweinfurt geboren, sei mit Therese Schlossmann (1822-1882) verheiratet gewesen und habe eine Tochter gehabt, Sophie, die am 24. August 1854 in Uehfeld bei Neustadt an der Aisch / Bad Windsheim geboren wurde.
Ernst Fränkls Großvater Aron war 1828 der erste vorschriftsmäßig ausgebildete Volksschullehrer der jüdischen Schule in Altenstadt. Sein Vater Anton war Kaufmann in Altenstadt. Ernst Fränkl besuchte die Talmud-Toraschule in Burgpreppach und studierte von 1890 bis 1893 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. In der Absolventenliste steht sein Name für das Jahr 1894 mit "e" (Ernst Fränkel). Nach der Lehrerausbildung war er zunächst drei Jahre in Georgensgmünd angestellt, bevor er am 1. Februar 1896 an die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg wechselte, wo er 1897 die Anstellungsprüfung ablegte. Zwischen 1901 und 1904 studierte er neben seiner Lehrtätigkeit in Augsburg dort, sowie in München, Zürich und Bern Philosophie. Er promovierte in Bern "Über Vorstellungs-Elemente und Aufmerksamkeit". Am 1. Februar 1936 beging er dort sein vierzigjähriges Dienst- und Ortsjubiläum. Fränkl gab von 1. Januar 1926 bis 27. Mai 1936 Religionsunterricht an der Städtischen St. Maria-Theresia-Schule. Fränkl war aktives Mitglied des Jüdischen Lehrervereins, am 15. Januar 1933 wurde er auf der Schwäbischen Bezirkskonferenz zu deren Obmann gewählt, als Nachfolger für Moses Sonn, der nach Regensburg gewechselt war. Im November 1938 wurde er im Konzentrationslager Dachau als Lehrer in Rente registriert.
Am 28. Dezember 1893 wurde ein Ernst Fränkel [!] aus Georgensgmünd Mitglied beim Bayerischen Lehrerverein (BLV).
Laut Familienstandsbogen von Anton Fränkl ist Ernst am 5. August 1874 geboren. In allen Selbstauskünften (z.B. Bewerbungsschreiben zur Zulassung zur Doktorprüfung) und Haftdokumenten ist das Geburtsdatum mit 4. August 1874 angegeben.
Heinrich Frei hat 49 Jahre lang für die Münchner Kultusgemeinde als Lehrer, Kantor und Chordirigent gearbeitet. Frei stammte aus dem Württembergischen Braunsbach, studierte am Lehrerseminar in Eßlingen. Seine erste Anstellung erhielt er in Dötzbach, wechselte dann nach Göppingen und wurde hier von der Münchner Kultusverwaltung angeworben. 1874 begann er zunächst als Religionslehrer für die Münchner Kultusgemeinde zu arbeiten. Ab 1876 übernahm er auch das Amt des Kantors und unterstützte den bekannten Kantor und Komponisten synagogaler Musik Max Löwenstamm als Chordirigent bei der musikalischen Ausgestaltung des neu eingerichteten reformierten Gottesdienstes. Emanuel Kirschner ehrte Frei am 29. Januar 1923 in einem Nachruf im Jüdischen Echo: "In hingebungsvoller, erfolgreicher Erfüllung seines übernommenen Pflichtenkreises, erwarb sich Frei während nahezu eines halben Jahrhunderts nicht nur die Anerkennung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten, auch aufrichtigste Liebe und rührende Anhänglichkeit ward ihm zuteil seitens der gesamten Gemeinde. In dankbarer Verehrung blickten zu ihm auf drei Generationen, denen er religiöser Erzieher, Berater und Führer war, die ihm die Treue wahrten auch über die Schulzeit hinaus." Bei der Trauerfeier am 28. Januar sprachen unter anderen: Rabbiner Dr. Baerwald und der 1. Vorstand der Kultusgemeinde Dr. Neumeyer, Oberstudiendirektor Frühwald für die Handelsschule und höhere Töchterschule in der Luisenstraße, Hauptlehrer Friedmann für die Kollegen. Kirschner schließt den Nachruf: "Heinrich Frei war ein Segen für unsere Gemeinde." Frei war verheiratet und hatte Kinder und Enkel.
Heinrich Frei war von 1892 oder 1893 bis mindestens 1904 Vorstandsmitglied der Achawa ("Bruderliebe"), eines Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger israelitischer Lehrer, Lehrer-Witwen und -Waisen in Deutschland. Zu seinem Engagement heißt es im 40. Jahresbericht des Vereins: "An Stelle des [1892 verstorbenen Verwaltungsmitgliedes Anselm Blumenfeld aus Diespeck] fand die Verwaltung einen sehr erwünschten Ersatz in dem hier anwesenden Herrn Heinrich Frei, Lehrer in München, der seitdem nicht allein als geeigneter Vertreter der bayerischen Lehrer, sondern auch als allseitig hochverehrter Vertrauensmann im Bayerischen Lande für das gedeihliche Wachstum der Achawa mit solchem Eifer zu wirken versteht, dass wir diesem tüchtigen Verwaltungsmitgliede für seine durch unablässigen Eifer schon bereits bisher erzielten grossen Erfolge ewige Dankbarkeit schulden."
Julius Freudenberger war das dritte Kind des Lehrers Jakob Freudenberger und dessen Frau Sara, geb. Bacharach. Die Familie lebte mit elf Kindern in Heidingsfeld, wo der Vater an der jüdischen Volksschule unterrichtete. Julius studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA), die er 1882 mit Examen verlies. 1886 war er Hilfslehrer an der ILBA. Er setzte seine Ausbildung durch ein Universitätsstudium in Wirtschaftswissenschaften fort. 1890 heiratete er in Höchberg Esther Wechsler, die am 6. Juli 1867 in Schwabach geboren worden war. Eine Zeitlang muss er in Fürth und in Nürnberg gelebt haben. In Fürth wurde am 23. Oktober 1891 ihr erstes Kind, Philipp, geboren. Zwei Jahre später, am 30. August 1893 kam hier die Tochter Frieda zur Welt. Anschließend zog die Familie offensichtlich nach Nürnberg, denn hier wurden die beiden nächsten Kinder geboren: Heinrich am 22. August 1895 und Hugo am 8. Januar 1897. Die Jüngste, Elisabeth, folgte am 4. Dezember 1902 bereits in Würzburg nach. Seit 1898 arbeitete Freudenberger an der dortigen Kreisrealschule, wo er Wirtschaftslehre unterrichtete. Freudenberger führte nebenher ein Schülerpensionat. Er interessierte sich für Philosophie und galt als Spinoza-Experte.
Gleich nach Kriegsbeginn, im August 1914 rückten zwei Söhne als Kriegsfreiwillige ein. Der älteste Sohn Philipp war inzwischen Kaufmann, Hugo, der jüngste Sohn, der später auch Lehrer werden sollte, war erst 17 Jahre alt. Nur wenige Woche später, am 10. Oktober 1914 fiel Philipp. Im Dezember meldete sich auch Heinrich an die Front.
Julius Freudenberger erreichte den Rang eines Oberstudienrats. 1931 ging er in den Ruhestand. Am 6. Juli 1932 starb seine Frau Esther. Freudenberger lebte vor der Deportation nach Theresienstadt im jüdischen Altersheim in der Konradstraße 3 in Würzburg.
Leopold Freudenberger aus Veitshöchheim schloss im Jahr 1903 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 31. Januar 1905 trat der Religionslehrer Leopold Freudenberger aus Brückenau dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Sandel Freudenberger aus Heßdorf schloss im Jahr 1885 das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 26. März 1886 wurde der israelitische Religionslehrer Sandel Freudenberger aus Burgsinn / Rieneck Mitglied im Bayerischen Lehrerverein (BLV).
Max Freudenthal stammte aus Neuhaus an der Saale. Er studierte ab 1886 in Breslau, promovierte 1891 an der Universität Greifswald. In Breslau arbeitete er als Religionslehrer. Von 1894 bis 1898 war er Landesrabbiner von Anhalt in Dessau. 1900 war er als Rabbiner und Leiter einer Religionsschule in Danzig beschäftigt. 1907 übernahm er als Nachfolger des verstorbenen Dr. Pincus Bernhard Ziemlich das Rabbinat in Nürnberg, wo er bis 1934 blieb. Ab 1913 wurde ihm als zweiter Rabbiner Dr. Isaak (Ernst) Heilbronn zur Seite gestellt. Am 1. April 1935 zog Freudenthal von Nürnberg nach München in die Georgenstraße 36/0.
Während des Ersten Weltkrieges wurde Max Freudenthal am 22. September 1916 mit dem "Bayerischen Ludwigskreuz für Kriegsverdienste" ausgezeichnet.
Freudenthal war Vorsitzender der bayerischen Rabbinerkonferenz, stellvertretender Vorsitzender und Mitbegründer des Verbands bayerischer israelitischer Gemeinden. Zu seinen Interessen gehörte die Geschichtswissenschaft. Er forschte zu jüdisch-historischen Themen und publizierte seit 1929 in der von ihm zusammen mit Ismar Elbogen und Aron Freimann herausgegebenen "Zeitschrift für Geschichte der Juden in Deutschland".
Max Freudenthal war die letzten 14 Jahre seines Lebens nach einer schwerwiegenden Operation gesundheitlich eingeschränkt. In seinem Nachruf wird seine trotz der "schmerzvollen Nachwirkungen" ungebrochene Willenskraft und Arbeitseifer gelobt. Er habe "in gewohntem Verantwortungsgefühl die Pflichten gegenüber Amt und Gemeinschaft" erfüllt und der Wissenschaft gedient. Selbst nachdem er am 31. Mai 1934 wegen Krankheit sein Amt niedergelegt hatte, widmete er sich weiter der Forschung. Noch drei Tage vor seinem Tod habe er einen Artikel diktiert.
Max Freudenthal ist am 11. Juli 1937 in München verstorben und wurde auf dem Friedhof in der Thalkirchner Straße beerdigt. Nur zwei Tage nach seinem Tod hat die Nachricht bereits New York erreicht. So schreibt J.H. Dispecker: "Hunderten von Menschen hier hat Dr. Freudenthal viel bedeutet. Mit ihm verknüpfen sich die Erinnerungen an zuhause, an die friedlichen Stunden des Gottesdienstes an den Feiertagen in der Synagoge, an den Unterricht in der Schule in sorglosen Kindertagen. Für viele ist seine hohe Gestalt untrennbar verknüpft mit den wichtigsten Abschnitten ihres Lebens [ ]. Als dann die Auswanderung herankam, da haben fast alle ihn noch einmal aufgesucht und von seiner Kraft und Zuversicht, von seinem ungebrochenen Willen mitgenommen auf den Weg ins Ungewisse."
War 1938 in Fürth als Kantor gemeldet. Unklar, ob er auch Lehrer war. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs gibt es einen Benjamin Freund aus Fürth, der am 24.9.1910 in Kempen bei Posen geboren ist, und am 2.4.1942 aus Berlin ins Warschauer Ghetto deportiert wurde.
Gumpert Fried wurde 1858 von der Israelitischen Kultusgemeinde aus 10 Bewerbern ausgewählt, für die 52 Kinder der Gemeinde Nürnberg den Religionsunterricht abzuhalten. Der neue Lehrer musste den Unterricht ganz neu aufbauen, da die Kinder zuvor kaum oder keinen Religionsunterricht erhalten hatten. Gumpert Fried übernahm auch das Amt des Kantors, Kassierers und Gemeindeschreibers. Die Kinder erhielten in zwei Klassen je 5 Wochenstunden. Es waren Kinder mehrerer Jahrgangsstufen zusammengefasst. Am 24. Januar 1868 stellte die Regierung im Prüfbericht fest: "An der israelitischen Religionsschule haben sich zwar der Fleiß des Lehrers, sowie die erforderlichen Kenntnisse desselben zum Zwecke der Schule nicht vermissen lassen; indess scheint demselben von Seiten der Eltern nicht die nöthige Unterstützung und Achtung zu Theil zu werden, welche zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Zucht und in Folge davon auch zu einem gedeihlichen Unterricht erforderlich sind."
Bernhard Kolb berichtet davon, dass der Lehrer "Gumpert Fried" im Jahr 1858 für den Gottesdienst zuständig gewesen sei, der zunächst noch im "Gasthaus zum weißen Lamm" nach der mittelfränkischen Synagogenordnung abgehalten wurde. Später wurde am Spitalplatz ein Betsaal mit 200 Plätzen eingerichtet. Es ist nicht auszuschließen, dass der Lehrer Fried mit Vor- und Gumpert mit Nachnamen geheißen hat. Gumpert als Nachname existiert in Mittelfranken. Bei Ancestry gibt es auch Kirchenbucheinträge zu einem Fried Gumpert aus Nürnberg, der allerdings evangelisch ist.
Max Fried stammte aus einer jüdischen Familie. Er wurde in Wien geboren, sein fünf Jahre älterer Bruder Moritz ist in Galizien zur Welt gekommen. Der Vater Elias Fried war Schuhhändler, die Mutter Sophie, eine geborene Wagner.
Am 1. Januar 1900 zog Fried nach München. Er studierte an der TU und legte 1908 sein Diplom im Fach Hochbau ab.
Nach Angaben des Stadtarchivs München (Eintrag im Gedenkbuch der Münchner Juden) heiratete Max Fried am 27. März 1912, nach einem Stammbaum in Ancestry.de am 31. März 1912 Lilly (Lilli) Schwarzschild. Das Paar hatte einen Sohn, Walter Erich, der am 12. Februar 1913 in München geboren wurde.
Der Diplom-Ingenieur Max Fried wohnte 1935 in München, Färbergraben 4/3.Max Fried meldet die Familie zur Gründung einer Jüdischen Kleingärten-Anlage in der Mussinanstraße (beim Sendlinger Weinbauer) an. 35 Familie taten sich nach Aufruf durch den Daniel-Bund (Gesellschaft für ethische Erneuerung des Judentums e.V.) dafür zusammen und mieteten 6700 Quadratmeter Gartenfläche in einer neu zu gründenden städtischen Mietgärten-Anlage. In der Aufzählung der Familie wird Max Fried, Färbergraben 4, als "Dipl. Ing. Architekt" bezeichnet.
Das Jüdische Echo notiert am 5. Dezember 1919, das der Diplomingenieur Max Fried zusammen mit seiner Frau Lilli, geb. Schwarzschild, und dem Kind unlängst aus dem Judentum ausgetreten seien.
Nathan Friedenhain war ein Sohn des Buchbinders Gabriel Friedenhain und dessen Frau Regina, geb. Lipser, in Werneck. Im Jahr 1867 schloss er das Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Am 26. Juli 1872 trat der Schulverweser Nathan Friedenhain aus Memmelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Später war er nach Angaben von Strätz möglicherweise in Goßmannsdorf bei Ochsenfurt Lehrer. 1877 heiratete er dort Fanny, geb. Hecht. Das Paar hatte in Kind, Gustav, geb. am 3. Dezember 1890 in Würzburg. Es starb im Alter von 4 Jahren. Friedenhain wurde vorzeitig pensioniert und zog 1889 wieder nach Würzburg. Dort war er wohl als Buchhalter in der Weinhandlung von Ignaz Hecht beschäftigt.
Arno Friedmann war um 1900 Lehrer in Ingolstadt. Er veröffentlichte mehrere Artikel zur Geschichte der Juden seiner Heimatstadt. So 1900 "Die Geschichte der Juden in Ingolstadt (1300-1900)". Hierin beschreibt er die "die heutige israelitische Kultusgemeinde; diese zählt z. Zt. 90 Seelen, nämlich 38 Männer, 28 Frauen, 24 Kinder in 18 Haushaltungen. Der Betsaal der jüdischen Gemeinde ist Milchstrasse No. 8 und hat 25 Sitzplätze für Männer und 15 Sitzplätze für Frauen. Israelitischen Religionsunterricht geniessen 9 Volksschüler (3 Knaben und 6 Mädchen), 3 Sonntagsschülerinnen und 5 Realschüler." Obwohl er seinen 27 Seiten umfassenden Artikel mit folgenden Worten beendet: "Die Mitglieder der hiesigen israelitischen Gemeinde leben in Frieden und Eintracht mit den Angehörigen der anderen Konfessionen; sie nehmen innigen Anteil an den Leiden und Freuden des Gemeinwesens, mit dem sie verwoben sind.", und den Wunsch anschließt, die jüdische Gemeinde Ingolstadt möge "weiter blühen, wachsen und gedeihen", musste er kurz darauf am eigenen Leibe erfahren, dass es offensichtlich doch starke antisemitische Tendenzen gab. Denn der Redakteur Otto Schoy des "Bayerischen Vaterland" fiel daraufhin über Friedmann her und beschimpfte ihn in einem längeren Artikel so übel, dass Friedmann sich auf gerichtlichem Wege zur Wehr setzte. Friedmanns Tochter Paula heiratete Karl Kissinger, einen Sohn des Lehrers David Kissinger und zweiter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Ingolstadt.
Berthold Friedmann aus Königshofen studierte bis 1899 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 1. Februar 1901 trat der israelitische Religionslehrer Bertold (hier ohne "h") Friedmann aus Leutershausen in Mittelfranken dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Heinrich Friedmann war von 1870 bis 1872 Lehrer in Sulzbürg, von 1872 bis 1884 in Neumarkt in der Oberpfalz und von 1884 bis 1924 in München. Die jüdische Schule in Neumarkt wurde ab 1873 als Elementarschule geführt. Am 14. Februar 1873 wurde der israelitische Lehrer "Heinemann" Friedmann aus Neumarkt in der Oberpfalz Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV), vermutlich selbe Person.
Friedmann hatte Mathilde Löwenmayer, die mittlere von drei Töchtern des Sulzbürger Rabbiners Dr. Mayer Löwenmayer, geheiratet. Am 6. Dezember 1873 wurde in Neumarkt das erste Kind des Paares geboren: Emil. Ein Jahr später, am 15. Dezember 1874 kam die Tochter Babette hinzu. Am 10. Januar 1877 wurde nochmal eine Tochter geboren, Charlotte.
Friedmann versah in Neumarkt auch den Religionsunterricht an der Königlichen Realschule und betrieb ab 1874 ein Pensionat für Schüler der neuen Gewerbeschule oder deren Vorbereitungskurses. Im August 1875 inserierte er in der Allgemeinen Zeitung des Judentums: "Knaben, welche die hiesige königliche Gewerbeschule besuchen wollen, finden bei mir unter mäßigen Bedingungen liebvolle Aufnahme. Gute und reichliche Kost, gesundes Logis, gewissenhafte Beaufsichtigung und Nachhilfe in den Lehrfächern wird zugesichert." Im Juni 1884 wurde die Elementarlehrerstelle in Neumarkt neu ausgeschrieben infolge der "Berufung unseres Herrn Lehrers Friedmann auf eine Schulstelle in München". Weiter heißt es in der Anzeige: "Bemerkt wird noch, dass die nun vakante Stelle durch Erteilung des Religionsunterrichtes etc. an der Königlichen Realschule, sowie durch ein Pensionat für Realschüler und weitere Dienste in der israelitischen Gemeinde bisher sehr einträglich war."
Am 1. September 1884 trat Friedmann seine neue Stelle in München an. Er übernahm den Religionsunterricht an den Königlichen Gymnasien und städtischen Volks- und Mittelschulen. In einem Bericht der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 24. September 1909 heißt es anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums in München: "Am 1. September dieses Jahres wurde das 25jährige Dienstjubiläum des Herrn Oberlehrers Heinrich Friedmann dahier, der seit dieser Zeit den Religionsunterricht an den Königlichen Gymnasien und städtischen Volks- und Mittelschulen erteilt, von der Gemeinde, dem Rabbinate und den Kollegen festlich und feierlich begangen. Die Vorstandschaft der ersteren überreicht mit wärmsten Worten der Anerkennung für ersprießliches segensreiches Wirken in der Schule und besonders in der technischen Leitung des israelitischen Religionsunterrichtes, die ihm obliegt, eine Dankadresse nebst kostbarem, prachtvollem Ehrengeschenk. Standesgenossen, Freunde und Bekannte schlossen sich in Rede und Werk diesen an. Blumenspenden, Depeschen und Glückwunschzuschriften liefen in zahlreicher Menge ein."
Am 24. März 1929 beging Heinrich Friedmann seinen 80. Geburtstag. Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins für Bayern wies vorab in einem ausführlichen Artikel auf den Geburtstag Friedmanns hin. Nach der Feier berichtet die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung am 1. April 1929: "Am 24. März 1929 konnte der angesehene, allseits beliebte Schulmann, Herr Oberlehrer a.D. Heinrich Friedmann, in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Mit seiner markanten, stets liebenswürdigen Person ist die Aufwärtsentwicklung dreier jüdischer Gemeinden Bayerns aufs engste verbunden. 1870 bis 1872 wirkte er als Schulverweser in Sulzbürg (Oberpfalz), gründete im nachfolgenden Jahre die Elementarschule der Nachbargemeinde Neumarkt und folgte in Jahre 1884 dem ehrenvollen Rufe der Israelitischen Gemeinde München als Lehrer und Leiter ihres Religionsschulwesens. Die gegenwärtigen trefflichen Führer der Münchner Gemeinde und des bayerischen Judentums zählen zu seinen ehemaligen Schülern. Die Verehrung und Wertschätzung, die dem Jubilar allseits entgegengebracht wird, ist ein sichtbares Zeichen der hohen pädagogischen und hervorragenden menschlichen Qualitäten, die er als Lehrer allezeit in jahrzehntelanger segensreicher Tätigkeit bekundet hat. Die Liebe zum Berufe ließ ihn erst im schon begonnenen Greisenalter, im Jahre 1920 von dem Unterrichte und im Jahre 1924 von der bewährten Leitung zur wohl verdienten Ruhe zurücktreten. Mögen dem Jubilar neben seiner greisen Gattin, Tochter des im Jahre 1895 verstorbenen Sulzbürger Rabbiners, Dr. Mayer Löwenmayer, noch viele gesunde und frohe Jahre beschieden sein."
Laut einem Stammbaum in ancestry.de starb Friedmann keine drei Monate nach diesem Fest, am 11. Juni 1929. In ancestry.de gibt es einen Eintrag aus dem Sterberegister der Stadt Nürnberg.
Ludwig Friedmann (laut Ottensoser / Roberg: Friedman) war der zweite Sohn von Julius und Hedwig Friedmann. Er besuchte das Karlsgymnasium in Stuttgart, kam 1929 an die Israelitische Präparandenschule in Höchberg, von wo er auf die Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg wechselte. Die Seminarabschlussprüfung legte er 1935 an der ILBA ab. Direkt nach der Ausbildung emigrierte er nach Palästina.
Friedmann arbeitete nach der Emigration als Lehrer, von 1951 bis 1970 war er als Inspektor für den Handwerksunterricht tätig. Er lebte 1982 in Tel Aviv.
Friedmann war verheiratet mit Blanka (geb. 1919). 1942 wurde die Tochter Rahel in Tel Aviv geboren, 1943 folgte die Tochter Rifka, 1946 Ruth und 1956 kam noch ein Sohn zur Welt: Raphael.
Markus (auch: Marcus) Friedmann stammte aus Poppenlauer im Bezirksamt Kissingen. Er schloss eine Seminarausbildung 1856 ab und war von 1863 bis 1909 Leiter der Elementarschule in Hainsfarth. Seine "definitive" Anstellung trat er 1864 an. Im Schuljahr 1881/82 arbeitete er in Hainsfarth als Schullehrer und Kantor und unterrichtete 27 Werkstags- und 7 Feiertagsschüler. Später fungierte er auch als Religionslehrer in Oettingen.
Siegbert Friedmann war ein Sohn des Volksschullehrers Markus Friedmann und der Babetta, geb. Hollerbaum, aus Hainsfarth. Als er drei Jahre alt war, am 28. Mai 1883 starb seine Mutter.
Friedmann wurde Volksschullehrer wie sein Vater. Zunächst arbeitete er als Lehrer, Kantor und Schächter in Schwanfeld. Am 3. Januar 1911 heiratete er Ida Kissinger, geb. am 15. September 1888 in Ermershausen. Sie bekamen drei Kinder. Die älteste Tochter Bella wurde noch vor dem Krieg, am 10. Dezember 1912 in Schwanfeld geboren. Seit 10. Februar 1911 war der Elementarlehrer Siegbert Friedmann aus Schwanfeld Mitglied des Bayerischen Lehrervereins (BLV).
Vom 3. August 1916 bis zum 22. November 1918 war Friedmann Soldat der Bayerischen Armee. Zunächst als Rekrut beim Reserve-Infanterie-Regiment 8, ab 12. November 1916 beim Landwehr-Infanterie-Regiment N. 4. 1917 war er bei Stellungskämpfen in Lothringen eingesetzt. In seiner Kriegsstammrolle ist notiert, dass er zwischen 25. Januar und 1. Februar 1918 "beide Füße wundgelaufen" hatte.
Erst nach dem Krieg kamen die beiden anderen Kinder auf die Welt: Lilli (Lily) Friedmann am 22. Juli 1920 und Manfred am 22. Juli 1922, beide in Schwanfeld.
1924 unterrichtete Siegbert Friedmann das einzige Kind von Markt Eisenheim. Als die Schule in Schwanfeld Privatschule wurde, wurde Friedmann nach Mainstockheim versetzt, wo er die Nachfolge von Moritz Wurzmann antrat. Von Ende 1925 bis 1938 oder 1940 arbeitete Siegbert Friedmann als Lehrer der Israelitischen Elementarschule Mainstockheim. Möglicherweise war er danach in Kitzingen als Privatlehrer tätig. Laut der Liste der Juden von Mainstockheim, zusammengestellt von der Gemeinde Mainstockheim am 14. August 1946, war Siegbert Friedmann mit seiner Frau und der Tochter Lilli von 1927 bis zum 21. März 1942 in Mainstockheim gemeldet.
Die älteste Tochter Bella heiratete am 18. November 1934 in Fulda Julius Wallach. Sie starb am 25. Januar 2004 in Danvers, Essex, Massachusetts in den USA. Auch der Sohn Manfred wurde gerettet. Er starb 1990 in Melbourne.
Am 8. September 1905 trat der israelitische Religionslehrer Siegbert Friedmann aus Homburg in Unterfranken dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Georg Frieß war der Sohn des nichtjüdischen Architekten Hans Fries und der Jüdin Hannchen Kolb. Als Kleinkind verlor er bereits seinen Vater, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Georg studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er wohl 1934 mit Examen abschloss. Eine Zeitlang arbeitete er als Lehrer in Hessen. 1940 war er Klassenlehrer der Israelitischen Volksschule Würzburg.
Elias Fröhlich aus Unteraltertheim studierte bis 1904 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im selben Jahr, am 16. September 1904 trat der Schuldienstexpektant in den Bayerischen Lehrerverein (BLV) ein.
Am 6. Dezember 1895 trat der israelitische Religionslehrer L. Fröhlich aus Fechenbach (Stadtprozelten) dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ida Fromm emigrierte am 30. April 1939 nach USA.
Ruth Lehmann war eine Tochter von Karl und Anni Lehmann. Sie stammte aus Frankfurt am Main und war ab 1934 Studentin der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die sie 1936 mit Examen abschloss.
Am 30. Dezember 1937 heiratete Ruth Bertha, wohnhaft in Frankfurt, Hansa-Allee 7, in Wiesbaden den Lehrer und Rabbiner Nandor Fruchter, der neun Jahre vor ihr die Ausbildung an der ILBA abgeschlossen hatte und inzwischen in Wiesbaden wohnte.
Nach der Emigration in die USA 1938 kam sie zuerst in New York unter, wo sie in 705 W. 170th St. wohnte. Am 19. Februar 1940 bekam das Paar einen Sohn, den sie Manuel Steve nannten. Die Familie lebte in Zanesville, Muskingum, Ohio. Der kleine Manuel wurde nur 14 Monate alt, er starb am 19. April 1941.
Später war Ruth Fruchter Leiterin einer Religionsschule und Lehrerin an der Hebrew Academy in Indianapolis, IN, USA.
Ruth Fruchter lebte zuletzt in Brookline, Norfolk, Massachusetts.
Nandor Fruchter erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. 1927 schloss er die ILBA mit Examen ab. Anschließend fand er eine Stelle als Aushilfslehrer der Jüdischen Volksschule Ichenhausen bis 15. November 1928 für Sigmund Hammelburger, der in zeitl. Ruhestand war. Fruchter sollte zum 11. Dezember 1928 "in die Schulpraxis nach Würzburg" zurückverwiesen werden.
Am 30. Dezember 1937 heiratete Nandor Fruchter in Wiesbaden die Lehrerin Ruth Bertha Lehmann, die im Jahr zuvor ihre Ausbildung ebenfalls an der ILBA abgeschlossen hatte.
Nandor und Ruth Fruchter emigrierten am 23. Juli 1938 über Antwerpen nach New York. Sie kamen zuerst in New York bei einem Onkel von Ruth, Emil Dreyfuß, unter und wohnten 705 W. 170th St. Am 19. Februar 1940 bekam das Paar einen Sohn, den sie Manuel Steve nannten. Die Familie lebte inzwischen in Zanesville, Muskingum, Ohio. Nandor hatte dort eine Stelle als Rabbiner der Congregation Beth Abraham gefunden. Der kleine Manuel wurde nur 14 Monate alt, er starb am 19. April 1941.
Spätestens ab 1944 lebte die Familie in Indianapolis, Indiana. Nandor stellte nun einen Antrag um die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Ruth fand hier auch Arbeit, als Leiterin einer Religionsschule und Lehrerin an der Hebrew Academy in Indianapolis.
Seligmann Fuchs aus Würzburg studierte bis zum Jahr 1884 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Am 23. Juli 1886 trat der Religionslehrer Seligmann Fuchs aus Brünnau bei Gerolzhofen dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei.
Ein Seligmann Fuchs aus Cronheim unterrichtete 1925 auch die sechs jüdischen Kinder des Marktes Heidenheim (heute VG Hahnenkamm im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen).
Bernhard Fulder absolvierte die Lehrerausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1884 verließ. Von 1896 bis 1911 war Fulder Lehrer in Diespeck.
Von 1911 bis 1933 war Fulder in Treuchtlingen als Lehrer tätig. Fulder war auch als Vertreter der Bayerischen Israelitischen Gemeinden aktiv. Die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung nennt ihn im April 1927 als einen der Schiedsrichter des Landesschiedsgerichts des Verbandes der israelitischen Kultusgemeinden in München.
Nach seiner Pensionierung zog er nach Gailingen in ein Altersheim. Von dort wurde er im Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er kurze Zeit später starb.
Im September trat der Lehrer Funk die Nachfolge des bisherigen Musikdirektors Ringler in der Leitung des Synagogenchors an.
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Der israelitische Verweser Heinem. Gärtner aus Friesen bei Kronach trat vor 1867 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei. Ab 1867 versah Gärtner für etwa 2 Jahre auch den Religionsunterricht in Oberlangenstadt.
Rabbiner Dr. Robert Geis stammte aus Frankfurt. Sein theologisches Studium absolvierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau. Außerdem studierte er an den Universitäten Berlin, Breslau und Köln Geschichte, Philosophie und Germanistik. Im Jahr 1930 promovierte er in Köln über den preußischen Reichskanzler Georg Leo von Caprivi. 1932 legte er in Berlin das Rabbinerexamen ab.
1931 bewarb er sich auf die Stelle des zweiten liberalen Rabbiners der jüdischen Gemeinde in München. Am Samstag, den 8. November 1931 hielt er eine Probepredigt in der Hauptsynagoge. Er erhielt die Stelle und blieb bis etwas zum Jahreswechsel 1934/35 in München. Ende 1934 trat er seine neue Stelle als Stadtrabbiner in Mannheim an. Am 6. Februar 1935 hielt er in München im Museumssaal bei einer Veranstaltung der Zionistischen Ortsgruppe einen Vortrag über "Palästina als Lebensaufgabe einer neuen jüdischen Jugend". Dafür kam er von seinem neuen Wirkungsort Mannheim angereist. Von 1937 bis 1939 war er Landesrabbiner in Kassel.
Im November 1938 wurde Robert Geis ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht, wo er die Häftlingsnummer 21704 erhielt. Am 7. Dezember 1938 wurde er aus dem Konzentrationslager entlassen. Im Februar 1939 floh Geis nach Palästina. Er arbeitete für eine deutsche Abteilung des BBC. 1944 ging er nach Großbritannien, 1947 nach Zürich. Von 1949 bis 1952 war er Rabbiner einer liberalen Gemeinde in Amsterdam.
1952 kehrte Robert Geis zurück nach Deutschland und zog nach Karlsruhe. Unermüdlich setzte er sich für jüdisch-christlichen Dialog ein. Es war ihm ein besonderes Anliegen, das zerstörte deutsche Judentum in Erinnerung zu rufen, sich gegen Antisemitismus einzusetzen und gegen die Verdrängung zu kämpfen. In seinen letzten Lebensjahren hatte er Honorarprofessuren für Judaistik in Duisburg und Gießen inne.
Die Fremdsprachenlehrerin Hildegard Maria Gerlach emigrierte am 1. Februar 1938 nach England. Die National Archives in London bewahren eine Indexkarte von einer Hildegard Maria Woodman, geborene Gerlach. Sie ist am 13. Dezember 1918 in München geboren, lebte um 1940 in 29, Malvern Court, S.W.7, musste nach einer Entscheidung des Tribunals vom 29. November 1939 über die Internierung von Ausländern nicht interniert werden, war ursprünglich Studentin, momentan beschäftigt als Hausangestellte und seit 23. Mai 1940 verheiratet. Der Ehemann hieß nach Eintrag im zivilen Heiratsindex John V. Woodman. Es muss noch geklärt werden, ob es sich um dieselbe Person handelt.
Jakob Geßner erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg und an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Sein Abschlussexamen bestand er 1867. Er fand gleich im Anschluss seine erste Stelle in Völkersleier, wo er bis 1875 als Religionslehrer, Kantor und Schächter arbeitete. Die Anstellungsprüfung legte er in Würzburg ab. Von 1875 bis 1906 war Geßner als Religionslehrer, Kantor und Schächter der jüdischen Gemeinde Hammelburg angestellt. Nach der Pensionierung zog er zu seinen Kindern, zunächst nach Gustrow, später nach Rostock.
Das Mitteilungsblatt des Jüdischen Lehrervereins vom 15. November 1930 meldet anlässlich der 50-Jahr-Feier des Vereins, dass Jakob Geßner zusammen mit den drei Brüdern Kissinger sowie fünf weiteren "lebendigen Zeugen der Vereingeschichte [ ], die unserem Verein seit seiner Gründung angehören", zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien.
In seinem Nachruf heißt es am 15. Februar 1937 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung: "[E]r wirkte dann in Hammelburg und trat nach 31jähriger überaus segensreicher Tätigkeit in dieser Gemeinde, geehrt und geachtet in allen Kreisen der Bevölkerung, in den Ruhestand über, den er bei seinen ihn liebevoll betreuenden Kindern in Gustrow und später in Rostock verbrachte. Der Entschlafene zählte zu den Männern, die im Herbste 1879 dem Weckruf zur Gründung eines jüdischen Lehrervereins zunächst für Unterfranken, der sich wenige Jahre später auf ganz Bayern erstreckt, gefolgt waren und sich in Erkenntnis der Notwendigkeit des Zusammenschlusses der Lehrerschaft dem Verein als Mitglied anschlossen. Mit warmfühlendem Herzen und in edler sozialer Gesinnung förderte er die Ziele des jungen Vereins [ ]. Durch das Vertrauen der Kollegen wurde er 1889 zum ersten Male und dann wiederholt als Ersatzmann gewählt, um alsdann in die Verwaltung, der er von 1894-96 als Beisitzer angehörte, einzutreten."
Siegfried Glaser war von 1926 bis 1938 israelitischer Religionslehrer in München. Im Schuljahr 1926/27 gab er Religionsunterricht an den Volksschulen in der St. Annastraße, in der Gebelesraße und in der Türkenstraße sowie im (privaten) Knabeninstitut Ustrich. Außerdem war er als Wanderlehrer in Weilheim eingesetzt. Ab 1934 war er bei der Israelitischen Kultusgemeinde angestellt. Er wohnte in der Mathildenstraße 8/III, zusammen mit dem ebenfalls bei der Kultusgemeinde angestellten Kultusbeamten Heinrich Glaser (sein Vater?).
Im Israelitischen Familienblatt vom 2. März 1933 wird die Verlobung von einem Siegfried Glaser in München mit Trudl Haase im Februar 1933 angekündigt (selbe Person?)
Im Schuljahr 1935/36 wohnte Siegfried Glaser in der Bauerstraße 9/IV, Heinrich Glaser weiterhin in der Mathildenstraße. Siegfried Glaser unterrichtete jetzt als einer von acht Klasslehrern an der Jüdischen Volksschule in der Herzog-Rudolf-Straße 1 und 5. Die Schule unterstand der Aufsicht der staatlichen und städtischen Schulbehörden, lag aber in Trägerschaft der Kultusgemeinde. Sie bestand aus acht aufsteigenden Klassen. Zusätzlich zu den Klasslehrern waren Fachlehrer angestellt.
Siegfried Glaser emigrierte am 5. April 1938 nach Sydney. Er war seit 1. Januar 1927 Mitglied des jüdischen Lehrervereins für Bayern. Dessen Mitgliederzeitschrift schreibt am 15. April 1938: "Aus unserem Verein ist wegen Auswanderung ausgeschieden Lehrer Siegfried Glaser in München. Unsere besten Wünsche begleiten den treuen Kollegen auch in weite Ferne." Das Jüdische Gemeindeblatt verabschiedet Siegfried Glaser mit folgenden Worten: "In den nächsten Tagen verläßt Herr Lehrer Siegfried Glaser unsere Gemeinde, um sich in fremdem Lande eine neue Heimat zu schaffen. Die Gemeinde München, die Eltern vieler Schüler und ein großer Bekanntenkreis bedauert den Weggang dieses allseitig beliebten Menschen, dieses pflichttreuen Erziehers, der sich in den zwölf Jahren seiner segensreichen Tätigkeit Liebe und Anerkennung in reichem Maße geschaffen hat. Seinen vielen Schülern die er von 1926-1934 als Religionslehrer an den verschiedenen Volks- und Mittelschulen und seit 1934 als Lehrer an der Jüdischen Volksschule München betreute, war er stets ein wohlwollender und liebenswürdiger Lehrer und Freund. Gerne werden Eltern, Freunde und Kinder seiner stets gedenken. Wir wünschen dem Scheidenden und seiner Gattin Glück und Segen auf seinem weiteren Lebensweg."
Arthur Godlewsky war Sohn des Kantors und Religionslehrers Meir (Mayer) Godlewsky und seiner Ehefrau Louise, geb. Kleinbauer. Um 1913 war er Lehrer in Lichtenfels. Am 21. Oktober 1913 trat er als Rekrut in die Bayerische Armee in ein Fußartillerieregiment ein. Godlewsky war ab Kriegsbeginn bei Gefechten in Metz, Nancy-Epinal, Verdun, später in den Vogesen, in der Champagne eingesetzt. Im Mai 1917 musste er wegen einer Gasvergiftung im Lazarett behandelt werden.
Godlewsky war nach dem Krieg Mitglied eines Freikorps und kämpfte gegen die Spartakusanhänger.
Leopold Godlewsky war zunächst Lehrer im unterfränkischen Gerolzhofen, dann von 1908 bis 1938 Lehrer, Kantor und Schächter bei der jüdischen Gemeinde in Amberg. Er unterrichtete auch die Kinder in Sulzbach und Schwandorf. 1933 beging er sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist wohl verwandt mit Meir und Arthur Godlewsky.
Möglicherweise gehörte zu seinen Aufgaben auch die Betreuung von jüdischen Gefangenen des Zuchthauses Amberg. Aus einem undatierten Schreiben des Zuchthauses Amberg an Leopold Godlewsky geht hervor, dass Godlewsky den von 1937 bis 1939 dort wegen sogenannter "Rassenschande" einsitzenden Coburger Sportlehrer Ernst Kaufmann während dessen Haft im Zuchthaus Amberg besuchen wollte um ihn bei Auswanderungsvorbereitungen nach Palästina zu unterstützen.
Mayer, auch Meyer oder Meir Godlewsky. Nach Richard Lesser ist der Geburtsort Schradek (Srednik, heute: Bezirk Kaunas, Litauen) und Wohnort zeitweise auch Plauen. Als Todesort gibt das Gedenkbuch des Bundesarchivs die Heil- und Pflegeanstalt in Konstanz an. Meir Godlewsky war in erster Ehe mit Louise, geb. Kleinbauer aus Sulzbach verheiratet. Mit ihr hatte er mindestens zwei Kinder: Arthur, geb. 18. Mai 1892 in Sulzbach, der ebenfalls Lehrer wurde, und Irma, später verheiratete Kaiser, geb. am 21. Juni 1901 in Neumarkt / Opf. Louise starb 1909. In zweiter Ehe war er mit Louises Schwester Sara, geb. Kleinbauer, verheiratet.
Godlewsky war demnach in den 1890er Jahren Lehrer und Kantor in Sulzbach, ab 1900 lebte die Familie in Neumarkt in der Oberpfalz und etwa ab 1915 bis mindestens 1932 lebte er in Cham. Am 18. November 1910 meldete das Israelitische Familienblatt: "Der Stadtmagistrat Neumark [sic.] in der Oberpfalz wollte dem Kantor Mayer Godlewsky das Bürgerrecht in Anwendung des Artikels 17 der Gemeindeordnung gegen Bezahlung der festgesetzten Gebühren verleihen. Hiergegen legte der Kantor Berufung ein, mit der Begründung, daß die israelitische Kultusgemeinde Neumark [sic.] i.O. die Eigenschaft einer öffentlichen Korporation besitze und er als deren Diener sonach als im `öffentlichen Dienste´ stehend zu betrachten sei. Diese Erklärung des Kantors legte der Stadtmagistrat zur Entscheidung der Regierung vor mit dem Hinweis, daß die israelitischen Kultusgemeinden nicht zu den öffentlichen Kirchengesellschaften zu zählen seien. Die Regierung bestreitet diese Anschauung nicht, aber sie macht sich die Meinung des Beschwerdeführers zu eigen, daß die israelitische Kultusgemeinde Neumark, ebenso wie alle übrigen derartigen Gemeinden im Königreich, die Eigenschaft einer öffentlichen Korporation besitze. Ein staatlicher Akt, durch welchen den israelitischen Kultusgemeinden Korporationseigenschaft ausdrücklich verliehen worden wäre, sei zwar nirgends nachzuweisen, die Tatsache selbst ergebe sich jedoch mit genügender Bestimmtheit aus der Art und Weise, wie in Bayern die Verhältnisse der genannten Gemeinden unter sich, zu ihren Mitgliedern und ihren Dienern geordnet würden. Aus der weiteren Tatsache, daß dem Kantor als Hauptaufgabe die Leitung des öffentlichen Gottesdienstes obliegt und er für diese Funktion die behördliche Bestätigung erhalten hat, ergebe sich ohne weiteres sein Dienstverhältnis in der öffentlichen Korporation. Daß das Verhältnis nicht statuarisch, sondern durch einen nicht dem öffentlichen Rechte angehörenden Dienstvertrag geregelt ist, sei für die Frage, ob ein öffentlichen Dienstverhältnis vorliegt, ohne Bedeutung. - Damit ist diese Frage zum ersten Mal in Bayern verwaltungsrechtlich entschieden."
Am 1. Oktober 1909 starb Godlewskys Frau Louise Godlewsky, geb. Kleinbauer, im 38. Lebensjahr. Sie wurde in ihrem Heimatort Sulzbach beerdigt.
Godlewsky war Gründungsmitglied, Schriftführer und Kassier des im Januar 1910 gegründeten "Vereins Israelitischer Kantoren und der übrigen Kultusbeamten im Königreich Bayern". Zweck des Vereins war die Wahrung der Interessen der Kultusbeamten, Förderung ihrer Fortbildungsmöglichkeiten und die wirtschaftliche Unterstützung von Dienstunfähigen sowie Witwen und Waisen durch Gründung einer Hilfskasse. Am 1. August 1912 veröffentlichte Godlewsky eine Anzeige im Israelitischen Familienblatt, in der er Pensionatsplätze für einen oder zwei Schüler der Königlichen Realschule anbietet: "In meinem Hause finden 1-2 Schüler, welche die hiesige K. Realschule besuchen wollen, liebevolle Aufnahme. Mäßiger Pensionspreis. [ ] Seit 12jähr. Bestehens des Pensionates haben alle m. Pensionäre ausnahmslos ihr Ziel erreicht."
Im Jahr 1932 wurde Meir Godlewsky vom Bayerischen Sängerbund die Bundes-Ehrennadel in Gold verliehen in "dankbarer Anerkennung für vieljährige uneigennützige Arbeit im Dienste des deutschen Liedes".
Hirsch Goldberg ist wohl der Bruder des Lehrers Willy Goldberg.
Willy Goldberg war Lehrer der jüdischen Gemeinde Bechhofen in Mittelfranken und später der Gemeinde Hürben, die seit 1902 zu Krumbach gehörte. Am 3. April 1933 heiratete er in Ansbach Mina Oppenheimer aus Bechhofen. In Bechhofen kamen die drei Kinder des Paares zur Welt: die Tochter Dina (5. März 1934), Arnold (12. November 1935) und Josua (17. Januar 1938). Willy Goldberg verfasste 1935in Bechhofen eine Chronik über eine Familie Beschhöfer.
Bernhard Kolb nennt eine Frau Goldberger als Lehrerin in Nürnberg (ohne Zeitangabe).
Cilly Goldschmidt war die Sekretärin des Soziologen und Dozenten des Jüdischen Lehrhauses, Werner Cahnmann. Sie arbeitete auch als Privatlehrerin. Sie war eine Tochter des Münchner Kaufmanns Mayer Goldschmidt und dessen Frau Disett, geb. Kahn. Die Familie lebte bei Cillys Geburt noch in Frankfurt am Main, zog am 1. Januar 1899 nach München, als Cilly acht Jahre alt war.
Im Gedenkbuch der Münchner Juden wird berichtet, dass sie auch half, die jüdischen Emigranten, die über München zu den italienischen Häfen unterwegs waren, am Münchner Hauptbahnhof zu betreuen.
Offensichtlich hat Cilly Goldschmidt 1941 auch Vorkehrungen für ihre eigene Emigration getroffen. Es wurde auf ihren Namen am 29. März 1941 von einem Wilhelm Levinger im Hotel Paris in New York die Summe von $424,50 beim Jewish Transmigration Bureau hinterlegt für eine Schiffspassage. Das Geld wurde nach Cillys Tod, Ende Oktober 1941, zurückgezahlt.
Die Israelitische Kultusgemeinde München meldete am 24. September 1941 an die Reichsvereinigung der Juden in Berlin, dass Cilly Goldschmidt "gestorben" sei. Nach einer Aufstellung der Israelitischen Kultusgemeinde München vom 2. August 1946 starb Cilly Goldschmidt an Leberkrebs und Marasmus. Aus der Sterbeurkunde, die am 7. August 1946 vom Standesamt München III ausgestellt wurde, geht hervor, dass Cilly Goldschmidt am 20. September 1941 im Israelitischen Kranken- und Schwesternheim in der Hermann-Schmid-Straße 5 gestorben ist. Hier ist als Todesursache ebenfalls Leberkrebs und Marasmus angegeben. Marasmus ist eine Form der Unterernährung. Cilly hinterließ ihrem Bruder Leon, der mit ihr in der Paul-Heyse-Straße 18/II zusammenwohnte, ihr Erspartes.
Joseph Goldschmidt aus Heßdorf studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg, die er 1896 abschloss.
Der israelitische Lehrer Joseph Goldschmidt aus Ellingen in Mittelfranken trat am 14. Januar 1898 dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) bei (vermtl. selbe Person). Er war bis mindestens 1900 Lehrer in Ellingen.
Bernhard Goldstein war von 1909 bis April 1910 Lehrer der israelitischen Kultusgemeinde Kriegshaber. In einer Abschiedserklärung vom 22. April 1910 heißt es: "Unterzeichneter erklärt der Vorstandschaft der Kultusgemeinde Kriegshaber, daß er sich für die ihm bewiesenen Wohltaten dankbar erweist; er bedauert nur, daß er seine Stellung als Lehrer in Kriegshaber aufgeben muß, da ihm die Kgl. Regierung von Schwaben und Neuburg sein eingereichtes Naturalisationsgesuch abschlägig beschieden hat. Er hat in der Gemeinde Kriegshaber in der kurzen Dauer von eineinhalb Jahren sich gut eingewöhnt, liebte die Verhältnisse und insbesondere die Bewohner der Anstellungsgemeinde und die ihm vorgesetzte Vorstandschaft der Kultusgemeinde. Mit schwerem Herzen scheidet der Unterzeichnete aus dem ihm so vertrauten Verhältnisse, sämtlichen Bewohnern und insbesondere den israelitischen Mitbürgern Dank und Anerkennung zollend. Möge nur mir dieselbe gute Erinnerung bewahrt bleiben. Kriegshaber, den 22. April 1910 Bernhard Goldstein."
Dem vorausgegangen war offenbar ein heftiger Streit zwischen der Kultusgemeinde Kriegshaber und Goldsteins Vorgänger, dem 24-jährigen Lehrer Bravmann. Die Stelle des Lehrers, Kantors und Schächters von Kriegshaber wurde am 3. September 1908 und dann wieder am 28. Januar 1910 ab 1. Juli in der Zeitschrift "Der Israelit" ausgeschrieben. Es ist davon auszugehen, dass Goldstein in diesem Zeitraum die Ämter versah.
Hirsch Goldstein war ein Sohn des Schneidermeisters Wolf Goldstein und seiner Frau Regina, geb. Reiß. Er studierte an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg. Die Ausbildung schloss er 1873 mit Examen ab.
1880 heiratete Hirsch Goldstein in Würzburg die Metzgertochter Regina, geb. Marx, aus Maßbach in Ufr. In Maßbach unterrichtete Hirsch Goldstein an der israelitischen Volksschule und an einem "Israelitischen Unterrichtsinstitut". Hier kamen die drei Söhne der Familie zur Welt: 1881 Louis, der gehörlos war und später Schneider wurde, 1882 Alfred, der Kaufmann wurde, und 1883 Max, der Realschullehrer in Ludwigshafen wurde.
Im Jahre 1895 übernahm Hirsch Goldstein die Stelle des Lehrers an der Jüdischen Volksschule in Heidingsfeld. Er blieb dort 19 Jahre bis zu seiner Pensionierung Ende 1913 als Lehrer der Gemeinde tätig. Goldstein war Vorsitzender des Jüdischen Lehrervereins für Bayern. Am Montag, dem 29. Juli 1901, fand im Hotel Goldschmidt in Würzburg die 22. Generalversammlung des "Israelitischen Lehrervereins für das Königreich Bayern" statt, die von Hirsch Goldstein als Vorsitzendem und von Aron Mandelbaum als Schriftführer des Lehrervereins organisiert wurde.
1913 zog Goldstein nach Würzburg. Von 1915 bis 1918 war sein Sohn Alfred Kriegsteilnehmer. Der Sohn Max, der inzwischen promoviert hatte und in Ludwigshafen Realschullehrer war, zog ebenfalls in den Krieg. Er fiel in Frankreich am 16. September 1916.
Hirsch Goldstein starb am 15. Juli 1929 in Würzburg. Auf seinen Wunsch wurde kein Nachruf verfasst. Lediglich eine knappe Todesmeldung erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1929. Goldstein wurde in Höchberg beerdigt.
Max Goldstein war ein Sohn des Heidingsfelder Lehrers Hirsch Goldstein. Er kam noch in dessen vorheriger Wirkungsstätte Maßbach zur Welt, dem Ort, aus dem seine Mutter Regina, geb. Marx, stammte. Max war der dritte und jüngste Sohn der Familie. Sein ältester Bruder war gehörlos.
Goldstein war Reallehrer für neuere Sprachen in Ludwigshafen. Am 1. Oktober 1903 trat Max Goldstein als Einjährig-Freiwilliger zum 9. Infanterie-Regiment in die Königlich Bayerische Armee ein. Dies bedeutete, dass er als Absolvent einer höheren Schule oder Bildungseinrichtung eine selbstfinanzierte Offiziersausbildung durchlaufen wollte, die es ihm ermöglichte, nach nur einem Jahr des Wehrdienstes den aktiven Dienst zu verlassen und in die Reserve zu gehen. In der Kriegsstammrolle ist sein Titel mit "Dr. phil." eingetragen. Am 1. April 1904 wurde er der militärischen Laufbahn entsprechend zum überzähligen Gefreiten ernannt. 1906 nahm er an einer achtwöchigen Übung teil und wurde am 16. September Unteroffizier. Als der Krieg begann, ist Max Goldstein gleich am 2. oder 5. August 1914 zum Bezirkskommando Ludwigshafen eingerückt, wurde aber noch am selben Tag auf ärztlichen Antrag wieder entlassen. Am 2. Oktober 1914 musste er dann doch als Aufsichtsunteroffizier zum Reserve Lazarett Sulzer in Ludwigshafen einrücken. Goldstein war zu dieser Zeit 165 cm groß und schlank, dunkelblond, er trug einen gestutzten Schnurrbart und hatte eine Narbe von einer Blinddarmoperation am Unterleib behalten.
Max Goldstein war mit Emmy (Eva), geb. Heinemann aus Fuchsstadt bei Ochsenfurt verheiratet, der Tochter des Landwirts Marum Heinemann und seiner Frau Gidda, geb. Haas. In der Kriegsstammrolle steht bei der Ehefrau das Datum 28. Februar 1911, vermutlich ist das das Datum der Hochzeit. Das Paar hatte bis 1915 zwei Kinder und wohnte in Ludwigshafen in der Grünerstraße 3. In einer der Kriegsstammrollen und bei Strätz ist der Vorname seiner Ehefrau mit "Eva" angegeben.
Am 20. April 1916 wurde Goldstein zum 1. Ersatz Bataillon des Königlich Bayerischen 17. Infanterie Regiments versetzt. Am 29. Mai 1916 wurde er zum 17. Infanterie-Regiment ins Feld geschickt. Er fiel fünf Monate später am 14. September 1916 an der Somme in Frankreich durch ein Artilleriegeschoss. Sein Tod wurde vom Standesamt Ludwigshafen aufgrund einer Mitteilung des 17. Infanterieregiments beurkundet. Dr. Max Goldstein wurde 33 Jahre alt.
Simon Goldstein war 33 Jahre lang, etwa von 1894 bis zu seinem Tod 1927, Lehrer der jüdischen Gemeinde Oberlauringen, vorher 13 Jahre lang in Poppenlauer (seit 1972 Gemeinde Maßbach, Landkreis Kissingen). 45 Jahre lang, also von etwa 1882 an, gehörte Goldstein dem bayerischen Lehrerverein und dem Bezirkslehrerverein Stadtlauringen an.
Im Jahre 1881 schloss ein Simon Goldstein aus Traustadt (bei Schweinfurt) die Ausbildung an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg ab. Es ist noch zu prüfen, ob es sich dabei um den späteren Oberlauringer Lehrer handelt.
Simon Goldstein war mit Ida, geb. Einstädter, verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter: Hermann, Julius, geb. am 29. Juli 1894 in Poppenlauer, und Irma.
Simon Goldstein starb am 24. April 1927 im Israelitischen Krankenhaus in Würzburg. Über die Trauerfeier, die am Dienstag, den 26. April zu seinen Ehren abgehalten wurde, schreibt die "Bayerische Israelitische Gemeindezeitung" vom 23. Mai 1927: "Am 24. April 1927 ist Herr Hauptlehrer Goldstein im Alter von 64 Jahren im israelitischen Krankenhaus in Würzburg gestorben. Die Trauerkunde von seinem Heimgange erfüllt nicht nur die israelitische Kultusgemeinde sondern die Gesamtbevölkerung ohne Unterschied der Konfession mit tiefster Bestürzung. Von seiner Beliebtheit legte dessen Leichenbegängnis beredtes Zeugnis ab. Sein Heimgang bedeutet einen schweren Verlust für dessen Familie, einen großen Kreis von Freunden und Verwandten sowie für die Kultusgemeinde selbst. Das Leichenbegängnis des Verlebten gestaltete sich denn auch zu einer in Oberlauringens Mauern noch nie gesehenen Trauerkundgebung." Am 23. Mai 1927 wurde in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung die Stelle des Religionslehrers, Schächters und Kantors neu ausgeschrieben.
Ein Jahr nach seinem Tod heiratete seine Tochter Irma den Lehrer Emil Liffgens. Julius Goldstein wurde Lehrer in Memmelsdorf.
Simon Goldstein war ein Sohn des Kaufmannes Aron Goldstein und seiner Frau Regina, geb. Brüll und stammte aus Burgpreppach. Er erhielt seine Lehrerausbildung an der Israelitische Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg. Im Jahre 1883 schloss er das Studium ab.
Am 6. September 1887 heiratete Simon Goldstein in Fürth Nina (Mina) Reh, geb. 23. Mai 1864 in Wassertrüdingen/Mfr.
Ab Juli 1888 arbeitete ein Schuldienstexpektant Simon Goldstein, geboren in Burgpreppach, für die Kultusgemeinde Harburg im schwäbischen Donau Ries. Dieser war vor dem Umzug nach Harburg in Trabelsdorf (heute Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg) ansässig gewesen. Die Gemeinde verfügte seit 1828 über eine Elementarschule im jüdischen Schul- und Armenhaus Egelseestraße 15. Ab 1888 wurde allerdings die Schule nur noch als Religionsschule weitergeführt. Im darauffolgenden Jahr 1889 kündigte die Kultusgemeinde Harburg dem Lehrer Goldstein. Am 14. Oktober 1889 schrieb die Gemeinde die Stelle eines Religionslehrers, Kantors, Schächters neu aus, die mit der "Aufsicht als Kabron" verbunden war. Am 4. Juli 1884 war der israelitische Religionslehrer Simon Goldstein aus Trabelsdorf dem Bayerischen Lehrerverein (BLV) beigetreten. Es muss noch sichergestellt werden, dass es sich bei dem in Trabelsdorf und Harburg angestellten Lehrer um dieselbe Person handelt.
Simon Goldstein und seine Frau Nina bekamen zwischen 1890 und 1903 vier Kinder: Die ersten beiden, Arthur (geb. 1890) und Sigard (geb. 1892) kamen in Bamberg zur Welt. Der dritte Sohn hieß Stefan. 1903 wurde in Würzburg Tochter Irma geboren.
Im selben Jahr, 1903, zog Goldstein von Bad Orb in Hessen-Nassau wieder in die Stadt seiner Studienzeit, nach Würzburg. Im Dezember desselben Jahres wurde die Stelle des Religionslehrers, Vorsängers und Schächters in Bad Orb neu ausgeschrieben. In Würzburg ging Goldstein als Lehrer und Hausmeister an die ILBA. Bereits nach einem Jahr wechselte Goldstein den Beruf ganz. Er gründete 1904 oder 1905 ein Kolonialwaren- und Delikatessengeschäft.
Nach Simon Goldsteins Tod am 17. September 1930 führte seine Witwe das Geschäft noch kurze Zeit weiter. Im Oktober 1932 zog sie in das jüdische Altersheim in der Dürerstr. 20. Sie wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, überlebte und kehrte 1945 nach Würzburg zurück.